Nr. 141
Minister Machnik
Donnerstag, 17. Juni 1937
Seite 3
über die Wehrerziehung Sudetendeutscher Zeitspiegel
Annahme der Vorlage noch vor den Ferien?
Im Wehrausschuß des Abgeordnetenhauses wurde am Mittwoch der Gesezentwurf über die Wehrerziehung dem Volksparteiler Bičan ef ins Neferat zugeteilt, worauf Verteidigungsminister Ma ch niit die Vorlage mit einer kurzen Sundgebung einbegleitete.
Kulturverband vor der Spaltung?
Herr Heger und die Umtriebe der SdP
Der Minister betonte, daß Parlament und Negierung unter dem Drud der Verhältnisse naments lich in der letzten Zeit alles, was möglich war, für die Verteidigung des Scates getan haben. Die Armee wurde technisch nach besten Kräften ausgerü auf der Haupttagung des Kulturverbandes in stet und vervollkommnet, die zweijährige Dienstzeit eingeführt, das Staatsverteidigungsgeses angenom- Budmantel vorgenommenen Neuwahlen in ungemen und damit alle Mittel des Staates für die Ber - höriger Weise gemeinsam mit der Sbß vorbereitet teidigung mobilisiert. Diese Maßnahmen werden und beeinflußt hat. Das Disziplinarberfahren hat fie offenbar den Wert dieses Mannes erkannt noch durch die arbeiten, on, ben wichtigſten geführt werden. bedeutsamer Bef e- gegen Seger wird am kommenden Sonntag durch
an
Bunften der Republit ergänzt. Diese Verteidigung müſſe jezt noch durch die moralische und körperliche Vorbereitung aller Einwohner, Männer wie Frauen, ergänzt werden, die dem Militärdienst nicht unter liegen. Die Mehrzahl der Nachbarstaaten habe ähnliche Einrichtungen bereits längst.
Der Streif endet mit Erfolg, da die zum Arbeitsminister Ing. Dostálek entsandte Delega. tion die Zusicherung erhielt, daß das Ministerium fich dafür einsetzen werde, daß die Grubenmaße entweder von den benachbarten Besitzern, den Skoda- Werken, weitergeführt oder den Be
Tag des Kindes
Wir haben vor einigen Tagen berichtet, daß der Beamtenschaft gefördert zu haben. So ist denn gegen den Kulturverbandsbeamten Seger eine damit zu rechnen, daß die Sigung, die das DisaiUntersuchung eingeleitet wurde, weil Seger, der plinarberfahren durchzuführen hat, keine Ueberein eifriger Anhänger Konrad Henleins ift, die raschung bringen wird. Heger wird wieder in sein sikern der beiden erschöpften Schächte zum WeiAmt eingesetzt werden und darf weiterhin die Auf- terabbau abgetreten werden. träge der Sdß ausführen.( Dabei war Heger bis vor kurzem bei der SdP in Bierverschiß", jest und das Vertrauen, das sie ihm entgegenbringt, ist groß). Nach einem vor Jahren gefaßten Beschlusse In der., Bohemia" hat sich der Obmann des Von den 36 Mitgliedern der Hauptleitung findet der Kindertag alljährlich am vorlegten Deutschen Kulturverbandes, Prof. Gegner, über des Kulturverbandes sind fünfundawan Sonntag im Juni statt. Der 20. Juni iſt alſo den Fall Heger und über die Bestrebungen der aig Mitglieder der SdP oder stehen sie ihr nahe. dieses Mal der Tag des Kindes und in allen BeSb geäußert, den Kulturverband unter ihre Bot- Es wäre sehr verwunderlich, wenn diese Herren airten soll ein Kindertag stattfinden. Noch gibt es mäßigteit zu bringen. Er führte aus, daß er dem einer der Sdß nicht genehme Entscheidung fällten. viele Bezirke, wo sich die Genossen und Genossin Wir find wenig, fagte der Minister, und des- Disziplinarverfahren nicht vorgreifen wolle und Die bom Obmann Geßner geäußerten Be- nen der Wichtigkeit dieses Tages noch nicht voll halb müſſen alle in den Kampf zur Verteidigung daß er wünsche, es möge dem Verfahren auch fürchtungen hinsichtlich der Folge einer Politi- bewußt geworden sind und wo der Kindertag ber Heimat, Männer und Frauen, bie einen ins Felb von anderer Seite nicht vorgegrif- fierung des Kulturverbandes durch die Sd müf- nicht durchgeführt wird. Aber es gibt auch schon in die erste Linie, die andern zur Verteidigung des Hinterlandes. Die Gefahr wird bei ben heutigen fen werden. Solange er an der Spize des Kul- sen freilich lächerlich wirken angesichts der Tat- sehr viele Bezirke, in denen seit Jahren der MinKampfmitteln hier nicht geringer fein turverbandes stehe, werde es zu keiner Aenderung sache, daß der Herr Geßner zwar Sonntags dertag gefeiert wird, wo er bereits zu einer 818 bort. 2 ber forgfältigen, folüben Borberei. ber überparteiligen Stellung des Stulturerbang ini, bas her er einer partsselbſtverſtändlichen Gir Einrichtung im Festfalender tung, an dem festen Willen und der einmütigen Ent- des tommen, im übrigen müsse das Ergebnis der tisch bleiben, während der Woche jedoch keinen der organisierten Arbeiterschaft geworden ist und fchloffenheit von uns allen mußt jebe Macht der Welt bevorstehenden Hauptleitungsfizung abgewartet Wert darauf legt, von der Hauptleitung der Sdp wo schon vor diesem Tage in allen Orten fleißige scheitern. in der Sybernstá unabhängig zu sein. Hände am Werte sind, um diesen Tag für unsere Der Minister bat weiters um Entschuldigung, daß der Entwurf erſt fura vor den Ferien vorgelegt Obwohl Prof. Geßner in Abrede stellt, daß Man hält es in eingeweihten Kreisen nicht Arbeiterfinder zu einem freudigen Tag zu ge= werde; das sei lediglich aus fachlichen Gründen ge- der Fall Heger mit den Politisierungsbestrebungen für ausgeschlossen, daß am Sonntag Herr Konrad stalten. Der Tag des Kindes wird auch in einer schehen. Es sei aber im Interesse der Staatsvertei der SdP zusammenhängt, ist dieser Zusammen- Henlein zum ,, unpolitischen" Ehre nobmann Reihe anderer Länder gefeiert und entwickelt sich digung gelegen, daß die Vorlage noch borden hang gegeben. Denn es ist damit zu rechnen, daß des Deutschen Kulturverbandes gewählt werden mehr und mehr zu einem internationalen Festtag Ferien verwirtlich werde. Sonst drobe das Disziplinarverfahren gegen Heger nach den wird. Auch das wäre keine Ueberraschung. der Arbeiterkinder. der Verlust eines weiteren Jahres, denn die Vorlage politischen Wünschen der SdP entschieden werden Allerdings ist die Schaffung eines unposolle schon mit Beginn des nächsten Schuljahres an wird, keineswegs aber nach den Bedürfnissen des Iftischen Verbandes ins Auge gefaßt. Die den Schulen in Wirksamkeit treten. Das tönne nur geschehen, wenn alle Vorbereitungsarbeiten noch jekt, Stulturverbandes. Jedenfalls geben in der Provinz SdP und ihre Helfershelfer im Kulturverband bam. während der Ferien getroffen würden. Flugblätter von Hand zu Hand, in denen tönnten also das Verdienst für sich buchen, die bon einem Geheimprotokoll die Rede Spaltung dieser großen Organisation in ist und in denen hochgestellte Funktionäre des die Wege geleitet zu haben, indem sie sie zu einem Kulturverbandes beschuldigt werden, die Umtriebe Anhängsel der Sudetendeutschen Partei machten.
Zuchthaus für Militärverrat
Kaschau ( Amtlicher Bericht.) Vom Kreis gericht in Kaschau sind wegen des Verbrechens des Militärberrates der Arbeiter Ladislav Langer zu fünf Jahren Zuchthaus und zum Verlust der bürgerlichen Ehrenrechte, ferner Johann Grös und Elek Várady zu vier bzw. drei Jahren Zuchthaus berurteilt worden.
werden.
Alle Zweige der Glasindustrie
im Isergebirge in Bewegung gleichzeitig ein Las der Freude und des hoff
Ein Freuden- Tag soll der Kindertag sein. Wohl gibt es große Feste, wie den 1. Mai, den Frauentag, die Jugendtage uſtv., die unsere Arbeiterkinder miterleben. Aber alle diese Feste sind aus dem Gesamtleben der Arbeiterklasse entstanden, sind Erwachsenenfeste, die wir in der Sprache und das Gefühl unserer Kinder übersehen. Beim Tag des Kindes handelt es sich um ein Fest, das ausschließlich den Kindern gehören soll. Unsere Kinder sollen wissen, daß das Leben der soziali stischen Bewegung reich genug ist, um auch ihnen das Recht auf ihren Tag zu lassen. Dieser Tag nungsvollen Vertrauens sein. Wir haben oft zu Die Flakonschleifer im Kamnitzthal erreichen 15 Prozent Erhöhung der Akkordsätze viel Ernst und Schwere in unserer ErziehungsDie neue Notariatsordnung tourbe im verfassungsrechtlichen Ausschuß des Senats in vie- Nach den großen Streit der Arbeiter in der daß diese Erhöhung schon am 28. Juni in Kraft bewegung. Das ist aus der Situation der Arbeilen Buntten abgeändert. Vor allem wurde die Glasschmuckindustrie fanden Samstag, den 12. tritt. Zur Erhärtung dieser Forderung wurde terklasse heraus verständlich. Der Kampf unserer Vorlage durch Bestimmungen über die Alters: Juni, die Verhandlungen über die Forderung der beschlossen, die Arbeit erst am nächsten Tage auf- lasse ist hart und erfordert unsere ganze Straft und Zeit. Und dennoch brauchen wir alle einen grenze der stare ergänzt, die auf 65 Jahre feſt, Die Urbeiter ſtellten bie Fotberung der Flatonindustrie für das Kam- zunehmen. großen Fonds an lebensbejahender Freude. nigtbal ärmite Silfe bet Elementarschäden. In den lezten Ta- auf Erhöhung um 25 Prozent. Bei den Ber- belegung im Gange. Am Montag fand in verhältnissen braucht Lebensfreude und hat ein Selbst das Kind in elendsten Lebensgen haben Gewitter in verschiedenen Gegenden ber handlungen boten die Unternehmer einmal zehn Tannwald eine stürmische Versammlung der Recht darauf. Unsere Kinderbewegung ist der Republik schwere Verheerungen an den landwirt- Brozent Erhöhung des Stundenlohnes, das Arbeiter dieser Branche statt. Wir werden in organisierte Anspruch auf diese Lebensfreude. schaftlichen Kulturen angerichtet. Die Koalitionsabge deremal acht Prozent auf sämtliche Artitel. Die ordneten der betroffenen Gebiete lenken in gemein- Arbeitervertreter lehnten diese Angebote ab und der nächsten Nummer über dieſe Lohnbewegung und unser Kindertag soll diesen Anspruch vor famen Interpellationen die Aufmerksamkeit der Me- erklärten sich die Unternehmer schließlich bereit, gierung auf diese schweren Schäden und verlangen ab 30. Juli die Akkordfäße für sämtliche Artikel entsprechende Hilfsmaßnahmen, wie Steuerabschreis um 15 Prozent zu erhöhen. Falls die Arbeiter bungen, tostenlose Beistellung von Saatgut und Zu- dieses Angebot nicht akzeptieren würden, wollen teilung verbilligter Futtermittel. Eine dieser Inter - die Unternehmer dieses Angebot zurückziehen. pellationen, die von der Genossin Kirpal mit Für Montag, den 14. Juni, vormittags, war unterschrieben ist, betrifft die Bezirke Auscha in Seidels Gasthaus in Josefsthal eine Verund eitmeri 3, wo am 11. Juni nachmittags sammlung der Glasarbeiter der Flatonerie einein Hagel die Gemeinde Kuttendorf und eine Reihe berufen. Das Lotal aber konnte die Erschienenen umliegender Ortschaften schwer betraf, eine andere, die Genoffe Bischta zeichnet, ben Beairt DImü ß, wo am 25. Mai die Gemeinden der dortigen Sprachinsel von einem Hagelwetter heimgesucht
gelegt wube.
wurden.
und Itallen wieder im Komitee Die ,, Nichteinmischung" wird fortgesetzt Berlin . Das Deutsche Nachrichtenbüro meldet: Der deutsche und der italienische Bot. schafter in London haben am Mittwoch den Vor
Nichteinmischungsausschusses davon
Auch in der Kristallerie ist eine Lohns
berichten.
Die Glasarbeiter aller Branchen des Isers gebirges befinden sich in Bewegung. Nach dem jahrelangen Abbau in der Zeit der Wirtschaftsfrise melden die Glasarbeiter bei der Einsetzung der Konjunktur ihre Forderungen an, wollen sie das Verlorene aufholen.
Strelk in Blatnitz
erfolgreich beendet
aller Welt tundtun. Nichts ist eindruckvoller und überzeugender, als wenn unsere Kinder selbst durch ihren Umzug, durch freudiges Spiel, durch ihre Feststimmung der lebendige Ausdruck dieses Mechtes des Arbeitertindes an Sonne und Freude sind.
Darum, liebe Genossen und Genossinnen, laßt diesen Tag nicht ungenüßt. Helft alle mit, um einer guten Idee Lebenskraft und Wirklichkeit nicht faffen, so daß schließlich die Versammlung zu sichern. Viele Blumen, Kränze und Fahnen im Kinosaal im Hotel Arone" abgehalten wurde. sollen den Tag schmücken, Gesang und frohes Nach Erstattung eines Berichtes über die Werhandlungen durch Genossen Ullmann gab es eine Spiel sollen alle Kinder herbeirufen und alles soll lebhafte Debatte. Das Angebot der Unternehmer Bilsen . Der Montag in den Gruben so schön und so froh den Kindertag erleben, daß auf 15 Prozent Erhöhung fand insbesondere des- Concordia" und„ Marie" in Blatnit ausgebro- der Tag selbst die erfolgreichste Propaganda bei wegen teine Zustimmung, weil diese Erhöhung erst am 30. Juli in Kraft treten soll. Beschlossen hene Streit, über den wir berichteten, wurde den Arbeiterfindern und ihren Eltern sein und wurde, die 15prozentige Lohnerhöhung anzuneh- Dienstag abends beendet. Die untertags streiken- das Gefühl siegreicher junger Kraft nachhaltig men, jedoch von den Unternehmern zu verlangen, den Arbeiter sind wieder ausgefahren. in unserer gesamten Bewegung auslösen wird.
Wilder Bergbau
Das Kohlenland
bie deutsche und die italienische De eisernen Gerippe kahler Fördertürme Regierung als Ergebnis des Uebereinkommens, das am 12. Juni unter den vier für den Kon- agen empor, stählerne Seile laufen vibrierend über gewaltige Räder in entgegengesetter Richtrolldienst des Seeüberwachungsplanes verant- tung. Von hohen Schloten wehen mächtige grauwortlichen Mächten erzielt wurde, befchloffen schwarze Rauchfahnen. Den Schächten find riesige haben, ihre Mitarbeit in dem Nichteinmischungs- Halden vorgelagert, auf denen Feuer qualmen ausschuß ſowie ihre attive Beteiligung an dem und glimmen. Beißender Rauch lagert sich über Kontrolldienst in den spanischen Gewäffern wie die Umgebung, die ganze Luft verpestend. der aufzunehmen.
Wieder Offiziere
der Roten Armee vor Gericht London . Wie Times" melden, hat in Odessa ein neuer Prozeß gegen neun hervor. ragende militärische Führer begonnen. Die jähr
Der Boden ist zerrissen und zerklüftet, der Bergbau hat ihm weithin sichtbare Narben zugefügt. Wie offene Wunden liegen die Lagbaue da. Bagger schürfen in nimmermüdem Fleiße, Kleine Kohlenhunte laufen auf einem Gewirr schmaler Schienenstränge dahin, von Seilen gezogen oder von Menschenkraft bewegt.
In der tohlengasvergifteten Luft welten lichen Sommermanöver der Noten Armee feien alle Pflanzen dahin. Die Blätter der Bäume und heuer auß Gründen der Desorganisation der Ar- Sträucher find gelb verfärbt, das Gras auf den meeleitung abgesagt worden. Sie hätten heuer Wiesen verkümmert und die spärlichen Blumen umfangreicher fein follen, als im Vorjahr.„ Daily Mail" erfährt dazu, die Abfage der Manöver be sind ohne Farbe und Glanz.
tion bekomme.
Armee diesmal leine Muni
Traurig stimmt der Anblick stillgelegter
find mit Waffer gefüllt, bilden sogenannte Bin- fahren die Bergleute nur drei, bestenfalls vier gen. In Niedergeorgenthal zieht sich ein solches Gewässer hunderte Meter weit dahin, gleicht einem riesigen See und wird im Volksmunde auch Humboldtsee" genannt. Seine Tiefe soll enorm sein, genaue Angaben darüber fehlen jedoch.
Die kleinen Industrieſtädte und Dörfer sind öde wie die ganze Umgebung. Die Häuschen sind von Ruß und Kohlenstaub angeschwärzt und das troftlose Straßenbild wird nur erhellt durch die Sauberkeit, die aus den Wohnungen der Bewohner leuchtet. Blütenweiße Vorhänge und wohl tuende Ordnung geben dem Ganzen einen etwas freundlicheren Anblick. Viele Wohnhäuser stehen auf unterschürftem Grund, tragen infolge Bodenfentungen wohl auch Mauerrisse, die mühsam mit Mörtel zugeschmiert sind und fügen sich so dem Charakter der Landschaft ein.
So zeigt sich das Land, das so reiche Schäße birgt, in grauer Troftlosigkeit, die nur durch den dunkelgrünen Höhenzug des waldigen Erzgebirges gemildert wird. Typisches Industrieland, das durch den Braunkohlenbergbau geformt wurde.
Die Bewohner
Schichten die Woche. Die Zahl der beschäftigten Bergarbeiter ist seit 1929 von 31.864 auf 22.570 Mann zurückgegangen, im gleichen Zeits raum sant die Zahl der verfahrenen Schichten von 8,900.024 auf 5,025.437. Dadurch hat sich natürlich die soziale Lage dieser Menschen bedeutend verschlechtert und war das Leben schon bisher nicht rosig, so herrscht jezt arge Not in den Stuben der Armen.
Der Bergmannsberuf vererbte sich in den Familien von Generation zu Generation. Seit dem Eintritt der Krise und den damit verbun= denen Belegschaftsverminderungen können jedoch jugendliche Arbeiter im Bergbau fast überhaupt nicht mehr unterkommen. An dem Gesamtrüd gang der Belegschaften ist die Jugend mit etwa 90 Prozent beteiligt.
Die Renten der pensionierten Bergleute reis chen nicht aus zur Befriedigung der primitivsten Lebensbedürfnisse. Nun sind aber in nahezu jeder Familie einige Arbeitslose vorhanden, die nur gang large Unterstüßungen beziehen. Früher haben viele pensionierte Bergleute eben deshalb, weil sie mit ihren Renten nicht auszukommen So wie das Land sind auch seine Bewohner. vermochten, noch Unterschlupf im Baugewerbe sie hier, die ehemaligen Betriebsgebäude verfallen Harte, schwerblütige Naturen ristieren im oder anderen Industriezweigen gesucht. Das hat oder sind von armen Profeten bewohnt, die tei-| Stampfe um das Stückchen Brot täglich ihr Leben. gänzlich aufgehört, weil es genug jugendliche nen Bins mehr zahlen konnten. Troß bestehender In lebendiger Erinnerung steht noch der 8. Jän- Arbeitslose gibt, die für gleiche Entlohnung beffere Einsturzgefahr räumen sie die Wohnungen aber ner 1984, jener Unglüdstag, an dem im Nelson- Betſtungen vollbringen können. erst dann, wenn sie von den Behörden dazu ge- schacht bei Disegg 144 Menschenleben vernichtet Notberufe zwungen werden.
deute, bakn der. Sowjetunion tontrolliere Schächte und Tagbaue. Verlassen und öde liegen| nicht die Geeresleitung die Zuteilung der Muni
tion, sondern die geheime Staatspolizei.
Moskau . Boroschilots ernannte den Chef der politischen Abteilung der Roten Armee P. A. Smir. now zum Armeekommissar II. Klasse. Smirnoß ist der Nachfolger Gamarnits, der, wie bekannt, durch Selbstmord endete.
wurden.
In ihrer berzweifelten Notlage greifen bie Weite Gelände sind zu Bruch" gegangen. Die Krise hat den Bergbau gewaltig mit Menschen zu jeder sich bietenden Verdienstmög Erdloch liegt neben Erbloch. Manche von ihnen genommen. Seit mehr als einem Jahrzehnt ver-| lichkeit. Es ist ein harter Kampf um das tägliche