Mr. 148

Freitag, 25. Juni 1937

Volkswirtschaft und Sozialpolitik

Der Weg zur Konjunktur

Fürsorgeminister Nečas über die Entwicklung und die Möglichkeiten von Wirtschaft und Beschäftigung

Die Außenhandelsziffern

Im sozialpolitischen Ausschuß des Abgeordneten-| Gegenden zu einer bedeutenden Herabiehung der hauses erstattete Fürsorgeminister Ing. Nečas Don- Arbeitslosenzahl geführt. nerstag ein ausführliches Exposé über Fragen seines Ressorts. Der Minister ging von der Resolution aus, welche der Ausschuß im Jahre 1985 gefaßt hatte und sind vom Tiefstand von 6 Milliarden Kronen heuer wies dann in den einzelnen Abschnitten feiner Rede bereits auf schäßungsweise 11 Milliarden gestiegen. nach, in welcher Weise die damals erhobenen Forde Diese Belebung ist keine aufällige Erscheinung, son­rungen verwirklicht wurden. Ueber diesen Rechen- dern die Folge einer Reihe von Maßnahmen. schaftsbericht hinaus war aber das Exposé eine Ueber­ficht über die aktuellsten Fragen unserer Wirtschaft, jetzige günstige wirtschaftliche Entwicklung weiter berlaufen wird.

An erster Stelle war in der Resolution die Verbilligung des Kredits

Die Baubewegung

von deren richtiger Einschätzung es abhängt, wie die und ihre Förderung fand ebenfalls die größte Auf­mertiamfeit. In den 38 größten Städten der Re­publit ist im ersten Quartal 1937 die bebaute Fläche um 38 Prozent gegenüber dem Vorjahr, um 86 Pro­gent gegenüber 1985 gestiegen. Auch die Gemeinde­bauten für arme Familien und die Siedlungsaktion weisen günstige Ergebnisse auf. Auf Grund der Vers ordnung über Steuererleichterungen bei Hausrepa raturen wurden insgesamt 23.466 Reparaturen mit einem Aufwand von 287 Millionen durchgeführt.

verlangt worden. Die Lösung, welche gewählt wurde, bedeutet für die Schuldner ein Ersparnis von fast 1200 Millionen Kronen. Die Belebung der Wirt­schaft im Jahre 1987 hat neben anderen Ursachen ihren Grund auch in dieser Kreditverbilligung. Für die

Investitionsarbeiten

wurde im vergangenen Jahr bedeutend mehr aufge­bracht und auch heuer wurden alle Schritte unter nommen, um die Investitionstätigkeit auf das inten sivste zu entwickeln. Diese Arbeiten haben in vielen

Die öffentliche Arbeitsvermittlung welche seit dem 1. Oktober in der neugeregelten Form in Wirksamkeit ist, kann in steigendem Maße die arbeitsuchenden Bewerber unterbringen. Im April wurden im ganzen Staatsgebiet von 777.880 Be werbern( die Zahl deckt sich naturgemäß nicht mit der Arbeitslosengiffer) 201.423 untergebracht.

Arbeitszeitverkürzung nicht aufzuhalten

Die Verkürzung der Arbeitszeit ist eines der hauptsächlichsten Mittel im Kampfe gegen die strut­turelle Arbeitslosigkeit. Das Fürsorgeministerium befaßt sich mit dieser Frage bereits seit 1981. Es handelt sich hier um schwierige Lösungen, insbeson­dere soweit es sich um den Lohnausgleich handelt. Es ist au bedenken, daß die Verkürzung der Arbeits­aeit ohne gleichzeitige Anpassung der Löhne und Ge­

hälter( damit die Arbeitnehmer durch die Arbeits­zeitverkürzung keinen Lohnverlust erleiden) vom Standpunkt der Allgemeinheit nicht den Erfolg mit sich bringen würde, den man von der Arbeitszeitver= türzung erwartet.

Das Fürsorgeministerium hat bereits einige Entwürfe ausgearbeitet, die in der Regierung, in interministeriellen Beratungen und in verschiedenen Fachkommissionen verhandelt wurden, doch gelang es einbarung tam es bloß ut arbeitsgeitbeti in bisher nicht, eine Einigung zu finden. Durch Ver­einigen Produktionszweigen( Spiritus, Flaschen, in Tester Beit Metallindustrie).

verkürzung in der Textilindustrie, in der chemischen und in der graphischen Industrie. Aus dem Ver­handlungsergebnis geht hervor, wie schwierig die Lösung ist. Trotzdem ist aus dem Stimmenverhältnis bei der Erledigung der einzelnen Konventionsent würfe ersichtlich, daß der Gedanke der Arbeitszeit­verkürzung unaushaltsam im Vormarsch ist. Früher oder später wird es dazu in den einzelnen Staaten

und in internationalem Rahmen kommen.

Die Verbindlichkeitserklärung der Kollektivverträge in der Textil­industrie

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in der Metall- und chemischen Industrie erfaßt die| Sommermonaten auf 300.000 erwarten dürfen( ob­Rüstungskonjunktur nicht diese ganzen Industrie- wohl in den Herbstmonaten wieder mit einem saison­alveige. mäßigen Ansteigen zu rechnen ist), so ist kein Grund Die Sentung der Arbeitslosigkeit ist vor allem vorhanden, warum sich die Arbeitslosigkeit auf dieser die Folge der wirksamen Regierungsaktion im Er- Höhe stabilisieren sollte. Man muß nicht befürchten, port, in der Baubewegung, in den öffentlichen Ar- daß wir mit einer dauernd hohen Arbeitslosenziffer beiten und in der Wirtschafts- und Finanzpolitik des für die Zukunft rechnen müßten, wenn wir die Staates. Wenn die Notwendigkeit der allgemeinen Gründe vermeiden, die die Arbeitslosigkeit hervor­Rüstungsbestrebungen entfällt- was wir alle aufrufen und erhalten, wenn wir alle Kräfte und Mits richtig wünschen wird ein lebhafterer Güteraus- tel aufwenden, die gegen sie wirksam sind. Man tausch und ein erhöhter Außenhandel eintreten. Wenn wird die öffentlichen Arbeiten und die Baubetvegung wir heuer ein Sinten der Arbeitslosengiffer in den intensiv fördern müssen.

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Besserstellung der breiten Massen

Voraussetzung einer Wirtschaftsbelebung

Der Ruf nach Anteil der Arbeiterschaft an der schätzt werden. Die Staaten mit freiem Markte, in Prosperität wird zu einem Weltschlagwort werden. Die unser Export einzudringen versucht, ebenso wie zumal die katastrophale Kriſe die Lohnkräfte völlig die Staaten, die unsere Konkurrenten sind, haben erschöpft hat. Das Fürsorgeministerium ist bemüht, ein wesentlich höheres Lohnniveau als wir. Die all­durch seine Vermittlung gerechte Ergebnisse bei den gemeine Besserung unserer Wirtschaft kann also nur Lohnfämpfen herbeizuführen. Die Zahl der Lohn dann dauernden Charakter annehmen, wenn an fämpfe wächst. Der günstige Effekt der wiederkehren­den Konjunktur erfaßt nicht gleichmäßig alle Schichten der Bevölkerung und betrifft besonders viel schwächer die Arbeiterkategorien. Der Gesamtverlust der. Ar­beitseinkommen infolge der Gehalts- und Lohnsen tungen kann auf 400 Millionen monatlich ges

ihrem Ertrag die breiten Schichten der Angestellten dadurch beteiligt werden, daß ihnen die Gehälter und Löhne anständig reguliert werden. Niedrige Löhne und Gehälter sind ein Hinderniz der wirtschaftlichen Gesundung und ein Hemmschuh der wirtschaftlichen Entfaltung.

Zuversichtlicher Bericht des Bankrates

Der Bankrat der Nationalbant hielt am I wetters beschleunigt, wobei sich der Stand des 24. I. M. seine ordentliche Monatssitzung unter Wintergetreides allgemein beträchtlich gebessert dem Vorsitze des Gouverneurs JUDr. Karel hat. Einzelne Gebiete weisen hier jedoch verhält­Englis ab. Dem vorgebrachten Geschäftsbericht nismäßig erhebliche Unterschiede in der Entwick­entnehmen wir folgendes: lung und im Kulturenstand auf, die durch den uneinheitlichen Charakter der Witterungsverhält= nisse auf dem gesamten Staatsgebiet bedingt sind.

Die Aktivität der Weltwirtschaft ist noch ständig im Ansteigen begriffen, obgleich sich das Tempo des Auftriebes stellenweise mäßigt. Die Belebung greift auch mehr in den internationa len Warenaustausch, insbesondere auf dem Ge­biet der Rohstoffe und Halbfabrikate, ein.

In der Tschechoslowakei verzeichnet die Er­zeugung und Beschäftigung eine beschleunigte Steigerung.

Auf dem Geldmarkt zeigt sich im ganzen nur ein mäßiger Kreditbedarf der Privattvirtschaft. Die Bildung kleiner Sparrücklagen hält, beson­ders in Gebieten lebhafter Induſtrietätigkeit,

weiterhin an.

Das Preisniveau des Warenmarktes än dert sich im Laufe der letzten Wochen entsprechend den Bewegungen auf den Weltbörsen für Noh­hat sich bewährt. Die Zahl der Textilarbeiter, für stoffe nur mäßig. Der Inder der Großhandels­welche die Regelung jest gilt, beträgt 118.106 in preise erfuhr Anfang Juni in beiden Haupt­945 Betrieben. Die Verordnung ist nicht nur für ugen, jonbern für das eciamtewirlfgaftsleben. Die das Niveau des Indexes der Kleinhandelspreise diese bisher am ärgsten bezahlte Arbeiterschaft von gruppen eine geringfügige Senkung, wohingegen jebige Regelung ist zwar bis zum 30. Juni 1987 sowie des Lebensstandards zum Maimedio im begrenzt, doch wurde bereits der Antrar auf ihre Durchschnitt eine unbedeutende Befestigung auf­Verlängerung gestellt.

wvies.

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Das Fürsorgeminiſterium betrachtet die Frage anschließend befaßte fich der Minister mit den Die Entwicklung der gesamten Vegetation der Arbeitszeitberfützung auch unter" ben heutigen Verhältnissen für außerordentlich wichtig, denn die Naturalhilfsattionen für die Arbeitslosen und gab wurde während des warmen und sonnigen Mai­verbollkommnete Produktionstechnik und die Erspar- eine Darstellung über die Entwicklung der Preise nis an menschlichen Arbeitskräften erfordert es, daß verschiedener Lebensbedarfsartitel und die Tätigkeit die Arbeitszeit dieser Entwidlung angepakt werde der entsprechenden Settion des Fürsorgeministeriums. und die unheilvollen Folgen der Rationalisierung Bei der Besprechung der vorbereiteten Kartellgeseb gemildert werden. Es ist allerdings auch anzuführen, nobelle erwähnte Minister Nečas, daß die Autonomie daß die Arbeitszeitverkürzung eine eminente inter - der Genossenschaftsbewegung gewahrt und ausdrüd­

Ausland

nationale Frage ist. Die heurige internationale lich festgelegt werden würde, daß sich auf sie nur bie Weltere 12 Milliarden Lire

Arbeitskonferenz verhandelte über die Arbeitszeit- Vorschriften des Kap. 2 beziehen.

Nicht bloße Rüstungskonjunktur!

Ausführlich beſchäftigte ſich der Fürsorgeminister| davon in den tschechischen Bezirken um 4716, in den mit der oft aufgeworfenen Frage, ob die derzeitige deutschen um 8156 Personen. Konjunktur ausschließlich auf die gesteigerten Rüstun In den Keraminduſtriebeşirken um 87 Brozent, gen zurückzuführen, im Grunde genommen also davon in den tschechischen Bezirken um 8784, in den fünstlich sei, oder ob sie eine natürliche Erscheinung deutschen um 6192 Personen. darstelle. Der Minister führte als Betveis dafür, daß

die Wirtschaftsbelebung teine bloße Folge der Müsent, davon in den tschechischen Bezirken um 58.509.

stungen( wenn auch von ihnen beeinflußt) sei, fol­gende Biffern an:

Die Zahl der Arbeitslosen sant gegenüber Mai 1935 im Mai des laufenden Jahres: In den Textilinduſtriebezirken um 40.1 Bro­zent, davon in den Bezirken mit vorwiegend fichecho flowatischer Bevölkerung um 25.699, in den Bezirken mit mehr als 50 Prozent deutscher Bevölkerung um

46.006 Personen.

In den Glasindustriebezirken um 30,4 Prozent,

Gespräch beim Abendessen

3m Rit ,, in Madrid . Es war im Jahre 1927 Gine Franzose erzählt diese Geschichte und er beteuert, daß sie nicht erfunden ist..

In den Metallindustriebezirken um 42,8 Pros in den deutschen um 26.758 Personen. Im Mai 1987 ist gegenüber dem Stande vom Mai 1985 bie Bahl der Arbeitslosen gesunken in Startenbach um 76,4 Prozent, in Staaben um 51.7 Brozent, in B.- Leipa um 48,4 Prozent, in Frydet um 67,5 Prozent, in Freiwaldau um 68,9 Prozent. in Sultſchin um 84,7 Prozent, in Neutitschein um 60,2 Prozent usw. Es handelt sich durchwegs um Gebiete der Textil- und Glasindustrie, in welchen sich die Rüstungstonjunktur nicht widerspiegelt. Auch

den

für Abessinien Nom. Der Ministerrat hat Montag Sechsjahresplan für die Erschließung und den Aufbau von Italienisch- Ostafrika, der für diese Zwede 12 Milliarden Lire bereitstellt, genehmigt.

Standard" bringt Einzelheiten über den neue Die Zukunft Balästinas. Der Evening sten Bericht des Palästina- Komitees. Dasselbe empfiehlt in diesem an die Londoner Stellen ge­richteten Berichte, daß Jerusalem , Bet= lehem und Nazareth unter den dau­ernden Schuß der britischen Regie: rung gestellt werden. Man glaube, daß die Führer der Juden in Palästina sich mit diesem Borschlage zufrieden geben werden und ihm zu­stimmen dürften. Diese Neuregelung würde aller­Das Mahl geht stumm zuende. Der Herr, volle Dominionsrechte besäße, und daß alle dings vorschen, daß das jüdische Dominion nicht über seinen Teller geneigt, nimmt dreimal vom Salat, verschlingt den Käse, bemächtigt sich eini- Entscheidungen über Verteidigung und Außen­ger Bananen und ist alles Brot, was er errei politik einzig und allein von London getroffen werden würden, wo eben diese Entscheidungs­chen kann. dispositionen auch weiterhin verbleiben würden. Dieses jüdische Dominion würde, wie es in dem Berichte heißt, nicht selbständiges Mitglied des Völkerbundes sein. Es hätte vielleicht die gleiche Stellung, wie sie heute z. B. Rhodesien ein­

Nach dem Kaffee tritt respektvoll der wei seiner Freunde bemerken an einem Empfangschef an den Tisch:" Liqueure?" Nachbartisch eine reizende kleine Spanierin. Sie Nein", schneidet die junge Frau ab, keine iſt ungeduldig. Sichtlich ist sie sehr ungeduldig. Liqueure! Und vor allem: keine Bigarren! Das Man hört, wie sie den Empfangschef ruft und verpestet die Luft." Der Empfangschef zieht sich sich beschwert fünf Minuten hat man sie auf das zurüd. Eisen warten lassen. Der stattliche Herr, mit bekümmertem Ge­Es wird also der Dame serviert. Kaviar, sicht, sieht ihm nach, bann neigt er sich zärtlich zu Suppe, Fisch. Wild usw. Sie ist rasch, die Kleine. feiner Freundin: Liebling, du siehst, ich tue alles Bugleich mit dem Salat tommt ein großer, was du willst. Ich hoffe, du wirst ein wenig dank­stattlicher Herr, der militärisch aussieht. Da bist bar sein". bu jal" ruft die junge Frau.

Ich bitte un Entschuldigung, Liebling, man hat mich aufgehalten..."

Ich pfeife darauf, ob man dich aufgehalten hat oder nicht, Set dich und! Du kannst mit mir das essen, was jest an der Reihe ist."

Aber Liebste! Ich habe heute sehr viel zu tun chabt. Es var keine Minute für das Frühs stück, ich habe Hunger!"

Du wirst mit mir das essen, was jebt an der Reihe ist. Erstens, weil ich es gesagt habe. Und zweitens: du fängst an, fett zu werden, das degoutiert mich."

Wie meinst du das, dankbar? Ach fo! Du stellst dir also vor, daß ich es mir so einrichten werde, daß ich jeden Abend.... aber nein, heute gehen wir. ins Kino, schlimm genug, daß wir den Anfang versäumen... so beeile dich doch! Kannst du nicht hier etwas rascher aufbrechen?"

Als das Paar verschwunden war, fragte einer meiner Freunde den Empfangschef: Wer war der große Herr?"

Der Empfangschef berneigte sich etwas und sagte, indem er seine Stimme dämpfte:" Der Diktator".

Das war 1927 in Spanien . Primo de Ri­Wie kannst du... vera regierte damals unumschränkt. Uebrigens Schweige! Ich habe überhaupt nicht Lust, starb er 1980 in Paris , im Eril. gesprächig zu sein."

nimmt.

Ist der Nazi noch so klein...( be) In der vergangenen Sonntagnacht explodierte unmittelbar vor dem Wohnhaus des dänischen Verteidigungs­ministers Genossen Alving Andersen in einem Vorort Kopenhagens eine Sprengladung, wo­durch eine ganze Menge Fensterscheiben zertrümmert wurden. Die polizeiliche Untersuchung erstreckt sich auf das ganze Land. In der Hauptstadt selbst wur­den zunächst der ehemalige Leutnant Vilfred Petersen, Führer einer der 14- vierzehn

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Naziparteien Dänemarks samt einigen seiner Pgs festgenommen. Zivei von ihnen wurden in Gerichtshaft genommen, weil in ihren Wohnungen Sprengstoff Astralit gefunden wurde oder sonstige erhebliche Verdachtsmomente sich ergeben haben. Dieser Herr Petersen ist vom richtigen Holz. Es befehligt innerhalb seiner 100 Mann- Partei eine Su bon 25 Bgs, alle laut Tauglichkeitsbebin­SA sungen, mindestens 1.80 Meter lang, über 22 Jahre alt und an Körperkraft erstklassig. Diese Truppe tommandiert der Führer, wie Socialdemokraten"

beim überwiegenden Großteil der Branchen wie­Die Aktivität der Industriebeschäftigung war der lebhafter und übersteigt merkbar das Vor­jahrsniveau. Die Kapazität wird beſſer als frü­her ausgenüßt, die Lieferfristen werden verlän gert, bei einigen Betrieben kommt es zu nach­träglichen Erſaßinvestitionen. Der Verbrauch an tätigkeit ist lebhaft. Der Arbeitsmarkt verzeich Industrietreibstoffen steigt beträchtlich. Die Bau­net ein beschleunigtes Sinken der Arbeitslosen­3iffer namentlich in den Industriegebieten des Grenzlandes; hiebei wird oft Mangel an fach­männisch geschulten Arbeitskräften gemeldet. Die besseren Verhältnisse in der Produktion seßen sich in den Löhnen durch. Die Intensität der Streifs erfährt eine Belebung.

Im Außenhandel überſtieg der Geſamtum­saß des Mai zum ersten Male seit dem Jahre 1931 den Betrag von zwei Milliarden. Das Ex­portgeschäft weitet sich ständig aus, wobei der

Umschichtungsprozeß auf. Abſabġebické, des freien. Auslandes andauert.

berichtet, in einer Weise, daß im Vergleich dazu die deutsche Weltkriegsarmee an der Marne 1914 nur ein Vortrupp gewesen sein muß. Vor einiger Zeit mußte er 40 Tage im Kasten sißen, weil der ver­dammte demokratische Staat nicht einsehen wollte, daß Nazis doch auch Sprengstoff von Erdarbeiten zur Herstellung eines Sportplates entnehmen und auf die Schienen der Straßenbahn legen dürfen. Einige Mitglieder seiner Garde leiſteten ihm damals im Kittchen Gesellschaft. Dagegen wurden sie für die Verwüstung und Verdreckung der jüdischen Shna­goge nicht verantwortlich gemacht. Am Vortag des Anschlages auf die Villa Andersen hatten jene Frei­

entzogen hat und die laut Gesetz nicht mehr lange willigenverbände, denen man letthin die Waffen bestehen werden, eine Parade abgehalten, bei der start gegen die Regierung gehetzt wurde.

Wie

dem Da i I yer ald" aus Berlin berichtet Die Deutsche Freiheitspartei" lebt. wird, haben lebthin die Berliner Korrespondenten ausländischer Blätter durch die Poſt die Manifeſte Nr. 12 und 14 der Deutschen Freiheitspartei" zugestellt bekommen. Die Sendungen sind in Deutschland aufgegeben. Das eine Flugblatt rich­Goebbels- Blomberg, z. B. diese: fet peinliche Fragen an die Reichsregierung Hitler­ .

, Warum ist die Untersuchung gegen die Brandstifter am Reichstagsgebäude nach dem Leipziger Prozeß nicht fortgeführt worden?

Warum wird die Hilfeleistung für Franco geheimgehalten?"

,, Warum sind ausländische Zeitungen ver­

boten?"

Das andere Flugblatt stellt fest, daß bisher für Rüstungen 31 milliarden RM. ausgegeben worden sind.

Man erhält für 100 Reichsmart. Markmünzen 100 österreichische Schilling 100 rumänische Lei 100 polnische Zloty 100 ungarische Sengö 100 Schweizer Franken 100 französische Francs 1 englisches Pfund

748.­

795.-­531.

16.85

543.50

573.50

656.50

128.45

140.75

1 amerikanischer Dollar 100 italienische Lire 100 holländische Gulden 100 jugoslawische Dinare 100 Belgas

28.60

136.40

1577.­

65.30

484.50

100 dänische Kronen. 100 schwedische Kronen

633­

731­