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Mittwoch, 8V. Juni 1087
Nr. ISS
Ach dadurch wenigsten» das Verdienst erworben, manche Illusionen in den Auszenämtern.Europas zerstört zu haben. Will die Welt für den Frieden sorgen, dann mutz sie cs ohne Deutschland tun. So zeigen uns die Reden in Würzburg und Preßburg , datz zwei Welten einander gegenüber- stehcn: Die Welt der Demokratien, des Friedens und der Wohlfahrt der Menschheit und die Welt des Faschismus, des Krieges, der Katastrophen, der Zerstörung der Kultur. Für denjenigen, der der Menschheit, eine bessere Zukunft schaffen will, der mithclfen will,, die neue Ordnung der Welt aufzubauen, wird die Wahl, für welche der beiden Ideen er sich entscheiden soll, nicht schwer sein.
Eine aufsehenerregende Streichung Verl in.(HavaS.)Jn dem amtlich« Text der Rede des MeichSkanzlerSH i t l« r in Würz burg ist der Satz nicht angeführt,' der graste Erregung hervorgcrufen hat:„Der Wunsch Deutschlands , die Eisenerz gruben in Nordspanien zu gewinnen, muß vor allen Erwägungen über internatlonake Zusammenarbeit zugunsten dcS Friedens den Vorrang haben". Heute ist eS schwierig, in Berlin Informationen, über diesen wichtig« Punkt der Rede Hitlers zu erlangen.
Nlchtelnmlschungs- Ausschuß unter faschistischer Opposition London . Der NichtinterventionS-UnterauS« schuh trat Dienstag im Foreign Office unter dem Vorsitz von Lord Plymouth zusammen. Rib« bentro p, der überraschend nach London zurückgekehrt ist, und G r a n d i wohnt« der Sitzung bei. Das über die Sitzung, auSgezebene Communi« quö besagt u. a.: Lord Plymouth brachte einig« Anträge ans Erneuerung deS See-KontrollplaneS vor. Die franzSsifch« und die lritisch« Regierung sind bereit, die Verantwortung für die Durchführung deS Planes der Geekontrokl««nt- langdergesamtenfpanischenKüste zu übernehmen, und stimmen im Prinzip damit überein, daß sich auf dm Kontrollschisfm neutrale Beobachter befind«. Die französische Regierung stimmt auch damit überein, datz die britische Regierung für die Ausübung der Kontrolle entlang der-Küste verantwortlich sei, die in der Gewalt der spanischen Negierung ist und bah die französische Regierung für die Kontrolle entlang der von General Franco besetzten Küste die Verantwortung trage. Die Vertreter Belgiens , der Tschechoslowake i, S ch w e d e n» und Sowjet« ruhlands stimmten für ihre Regierungen mit den französisch-britischen Vorschlägen überein. Der d e u t s ch e und der i t a l i e n i s ch e Vertreter sprach«, obzwar sie erklärten, daß sie die englisch -französischen Vorschläge ihren Regierungen unterbreiten werden, grundsätzlich ihre Einwendungen au» und teilt«» mit, daß ihre Regierungen ihren Staatsangehörigen, die heute Funktionen von Beobachtern ausüben, den Rat erteilt haben, diese Funktionen niederzu- legen. Der»weite Punkt des dimStägigm Programms war dieAbberufungderfrem- d c n Freiwilliaen auS Spanien . Lord Plymouth hob neuerdings den lebhaftesten Wunsch der britischen Regierung hervor, daß in dieser Frage ehestens rin gutes günstiges Ergebnis erzielt werde. Auch der französische Vertreter erklärte, die französische Regierung habe dm Wunsch, daß mtsprcchendc Maßnahm« betreffend dl« Abberufung der fremden Staatsangehörigen a«S Spanien einschließlich die KriegSgefangmm und Berwundetm getroffen werdm. Rach langer Debatte wurde beschlossen, daß die nächste Sitzung am Freitag stattfinde, in der wieder über die Fragen der Seekontrolle und di« Frage der Abierufimg der fremdm Freiwilligen auS Spanien bemten werden wird. » Falls bis Freitag kein Kompromiß gelingt, 'besteht wmig. Hoffnung, daS gesamt«. RichtiNter-" vmtionSsystem in seiner jetzigen Form aufrechtzuerhalten. Mit dem Zusammenbruch des Kon- IrollsystemS wäre naturgemäß auch die Frage der Rvckleitung der ausländischen Freiwilligen auS Spanien als gescheitert zu betracht«. Wie in den. Abendstunden in London be- kant wird, hat die portugiesische Regierung die britische Regierung davon in KennMiS gesetzt, daß sie, solange keine Einigung in der Kontrollfrage erfolgt, diedenbr Hi scheu G teil»-' übe r w achungSbeamten in P o r- tugal zuerkannten Rechte außer Kraft s e tz t. Dir Grmzvtem>achüngSbmmtm
könnet forciert weitsehende
Die Börsen geschlossen Part». Drr Finanzminister machte im Finanzausschuß folgende Vorschläge zur Gesundung der Lage: 1. Die Grenz« der Vorschüsse der Bank von Frankreich an die Staatskasse um 10 Milltardm Francs zu erhöh«? 2. verschiedene Steuern und Abgaben zu erhöhen; 3. die niedrigste Basis für daS Verhältnis deS Franc zum Gold, welche im September des Borjahres durch daS DevalvationSgefetz festgesetzt wurde(Goldgehalt eines Franc zwischen 48 bis 43 Milligramm) aufzuheben. Auf die Benierkimg einiger AnSschußmit- glieder, daß dies« Maßnahme den Gegenstand einer vorhergehende» Verständigung unter den französischen, englischen und amerikanischen Ministern bildete, erklärte Finanzminister Bonnet, daß Neville Chamberlain und Morgentha« eine neue Erklärung in dieser Angelegenheit abzugeben b'ibstchtigen. 4. Der Finanzminister gab seine feste Entschlossenheit kund, neue Staatsausgaben jeder Art abzulehnen. ü. Der Finanzminister ist gegm eine Zwangskonversion der Rente». Er hofft, daß«S ihm gelinge» werde, die Konskribierung von Bons bei einem größere» Vertrauen deS Publikums wieder herzustellen. * Nachrichten auS den KammercouloirS zufolge erklärte Finanzminister B o n n« t, daß daS Defizit des diesjährigen französischen Staatsbudgets 8 bis 10 Milliarden, daS Defizit deS außerordentlichen Budgets 8)4 Milliarde» Francs betragen wird. Zwischen dem 1. bis 22. Juni ist aus Frank reich eine Gold fluch» in der Höhe von 5200 Millionen Francs, zwischen dem 23. bis 28. Juni«in« Goldflncht in Höhe von 2500 Millionen Francs zu verzeichnen. Nach fast vierstündiger SitzungSdauer genehmigte der Finanzausschuß den RegiernngSentwurf über die Gewährung einer Finanzvollmacht an die Regierung im Verhältnis von 20 gegen 1b Stimme». Sechs Ansschußmitglieder(fünf Kommunisten und ein Sozialist) enthielten sich der Abstimmung. Ma» nimmt an, daß die Rachtsitzung der Kammer zwar ziemlich bewegt sein wird, datz
Vollmachten jedoch der Regicrungscntwurf schließlich mit der üblichen Bolksfrontmehrheit Annahme finde» wird. Französische Börsen geschlossen Paris . Da» französische Amtsblatt veröffentlicht ein Dekret, demzufolge di« französischen Börsen ab Dienstag, den 29. Juni, bis zu einem vom Finanzministerium zu bestimmenden Zeitpunkt geschloffen bleiben werden. Die Zahlung der vom Dienstag ab in Gold oder Devisen fälligen Handelsschulden kann auf Forderung des Schuldners hin eingestellt werden. DaS Dalum, von wann an die Erfüllung dieser Verpflichtungen gefordert werden kann, wird gleichfalls durch einen Erlaß des Finanzministeriums bestimmt lverden.
Zwischenfall Blum—Senat Im Senat kam eS auS Anlaß der Berlefnng der Regierungserklärung zu einem Konflikt, der jedoch bald beigelegt wurde. Der sozialistische Postminister L e b a S soll d» einer Wählerversammlung erklärt haben, datz die Kammer alS»in auS der allgemeinen Wahl hervorgegangenes Organ, daS also den direkten Ausdruck deS Volkswillens darstelle, nicht dulden sollte, datz der Senat di« Regierung beleidigen dürfe, wir«S in dm letzten Tagen gegmüber der Regierung Blum geschehen sei. Senatrpräsident Ieanneney wollte diesen Angriff gegen den Senat noch vor der Verlesung der Regierungserklärung, die traditions- gemäh durch den Stellvertreter des Ministerpräsidenten/ also durch Leon Blum , erfolgen sollte: im Senat zur Sprache bringen, und lieh Leon Blum davon verständigen. Blum erklärte, daß eS unter seiner Würde wäre, der öffentlichen Desavouierung seines politischen Freundes beizuwohnm, und verließ sofort den Senat. Di« Verlesung der Regierungserklärung übernahm daraufhin Minister S a r r a«t. Der Zwischenfall wurde durch einen Briefwechsel zwischen JeanNMey und dem Ministerpräsidenten ChautempS beigelegt. Letzterer versicherte den Senat der vollen Hochachtung der gesamten Regierung.
COPYRIGHT BY SATURN- VERLAG, WIEN Da sie gehorsam, demütig, willfährig und anstellig war, lieh er es sich gefallen, nahm sie nut und trat mit all der leblosen und dieser lebenden Beute den Heimlveg an. Nun kam er abermals an die Küste, nach drei Jahren wieder unter Menschen, seit er aber aus der Heimat sortgczogen, waren sechs Jahre vergangen. Jetzt lvar er freilich ein anderer geworden, ein gebräunter, von Sturm und Hitze, Fieber und Entbehrungen durch und durch ge- glühier, sozusagen ein dreimal gehärteter Mensch, aber wenn er es bedachte, war er eigentlich weiter gekommen, als da er, ein schmächtiger Bursch, ansmarschiert war, seine Zukunft zu erobern? Bettelarm stand er da, seine Ersparnisse dreimal angesammelt, Ivaren dreimal zerronnen. Freilich hatte er unbekannte, weite Länderstrek- ken durchstreift, die vor ihm keines Europäers Fuß betreten, hatte Karten ausgenommen und sorgfältig jeden Hügel, jedes Tälchen, jeder Wasserrädchen eingczeichnet, hatte wie ein schaffender Gott dieser Welt Namen gegeben und nicht unterlassen, einen Berg, welcher ein väterliches Haupt aus der Niederung erhob, Chaloupka« Spitze, zu Ehren des Gönners und Vaters der Reisenden, eine Salzpfanne nach seiner Heimat: Chrudimer-See zu nennen, ganz abgesehen von allen den Bächen, Hügeln, Ebenen, die fortan aus dem unerschöpflichen Schatze der Namen des österreichischen ErzhauseS getauft, an sein Vaterland erinnern sollten, wo bisher niemand davon wußte, künftig tvohl nur wenige daran denken würden. Ec besaß Sammlungen, die ihm als das Liebste auf der Welt galten und sein ganzes Selbst in diesen Jahren gekostet hätten,
aber er kam, wie es das Los der Fahrenden seit jeher gewesen, doch recht arm und bloß unter die Vienschen zurück, ein Fremdling und angestaun« teS Wunderwesen, halb wild wie ein Eingeborener, halb lviffend wie ein Gelehrter, aber von einer Kenntnis erfüllt, mit der wenig anzufangen war. Sie taugte gerade noch, einen berühmt und merkwürdig zu machen, so daß die anderen nützlicheren Mitglieder der Gesellschaft ehrerbieiig sich Uber den Wandernarren im stillen verwunderten, aber zu wenig, ihm auch nur ein Gewand und des Lebens Notdurft zu verschaffen. Für seine Sammlung erhielt er keinen Bissen Brot, und cs hich nun, sich die Heimreise wieder zu verdieüen. So mußte er sich in dem britischen Küstenstädtchen ncuerM als Arzt niederlassen und durch eine mühselige Praxis die Mittel zur Rückkehr nach der Heimat ersparen. Wer außerdem beschrieb er seine Erlebnisse in den englischen Zeitungen, die dort erschienen, stellte seine Sammlungen aus, hielt Borträge über die Eingeborenen, erstattet« der britischen Regierung Anträge zur Förderung der Gesittung, des Ackerbaues der Neger, zur Erschließung von Handelswegen nach dem inneren Gebiete und erwarb sich in England und an der britischen Küste Afrikas immerhin einen ehrenvollen Namen, dessen Kunde von seinen beflissenen Landsleuten in Prag sehr begierig ausgenommen und weiterverbreitet wurde, so daß er auch zu Hause, wenngleich noch fem, doch bereits als. der dankbare und bedeutende Sprößling der Nation galt. Chaloupka, der Baier der Reisenden, erwies sich wiederum besorgt um seinen Günstling, sandte ihm«ine Geldsumme zur Heimfahrt, und die österreichisch« Regierung evivirkte ihm den frachtfreien Transport seiner Schätze. So konnte er nach einem letzten Arbeitsjahre mit aller seiner Habe und mit der kleinen Negerin das Schiff besteigen, das ihn nach London führen sollte, von wo er nach Prag zurückzukehren gxdachtc. Dort war unterdessen eine bedeutende Bewegung im Gange, ihn zu feiern und als Na
tionalhelden zu begrüßen. Chaloupka hatte die Zeitungen zu schwungvollen Artikeln begeistert, und die Kunde von dem Afrikabezwinger Doktor Hesty drang durch das ganze Land. Natürlich befiel diese Siegsnachricht auch seine alte Braut und evlveckte längst begrabene Wünsche und Hoffnungen. Nun gedachte- r sie den Flüchtling endgültig zu gewinne», und sich seiner zu versichern. Sie suchte Chaloupka aus und stellte sich dem Erstaunten als die Braut des berühmten Mannes vor, die herzlich und zuversichtlich acht lange Jahre, ohne der früheren Zeit zu gedenken, des Abwesenden geharrt. Zwar war sie recht derb und herb geworden, aber jedes graue Haar, jede Falte um ihren Münd, jede Runzel in ihren Augenwinkeln, legte höchst ehrenvolles Zeugnis für ihre Geduld ab. Und wenn Chaloupka den Geschmack feines Schützlings nicht teilen wollte, so war doch die Legende solcher, alle Hindernisse der Trennung überdauernden bräutlichen Treue, zu köstlich, um nicht vor der ganzen Oefsentlich« leit als rührender Beweis der" nationalen Wei- beswürdezu dienen. Die Außenstehenden brauchten ja nicht zu wissen, wie die Heldin aussah, wie alt sie war, und/daß ihr die Borderzähne fehlten. Genug, die acht- und mehrjährige Verlobte hatte sich dem Geliebten ausbewahrt. Der Ausschuß, der sich zur Begrüßung und weiteren Förderung HeflYS gebildet hatte, zog sie als Ehrenjungsrau bei, und schließlich reiste Cha- loupka mit zwei anderen Herren und mit der berühmten Jungfrau nach London ab, um Hesky beim Betrete» europäischen Bodens willkommen zu heißen.. Diese kleine Schar stapd am.i User der Themse an der Landungsbrücke und erwartete das Schiff, das den Ersehnten hierher bringen sollte. NichtSqhnend, zufrieden/ die. Beschwerden sieben afrikanischer Jahre und die letzten Müh« seligkeiten der Seefahrt hinter sich zu haben, bestieg Hefly mit der kleinen Bella das Boot, da» vom,Schiff»! abgelassen wurde, um di« Reisenden ans Land zu sitzen.
können in Portugal verbleib«, dürf« aber ihm Funktion'bis auf weiteres nicht auSüben. Die Zahl der gegenwärtig In Bpanlei» befindlichen italienischen Freiwilligen wird auf 80.000, die der deutsche» auf 8000 geschätzt, doch sind diese Schätzungen nicht amtlich.
Vie Verstaatlichung 0er Rüstungsindustrie Paris .„Populalre" meldet, daß dke Geltendmachung des Gesetzes über die Verstaatlichung der Erzeugung von Kriegsmaterial durch die Verstaatlichung der Schneidert schon Werke in Le Havre fortgesetzt wurde.
USA an die Welt Washington . Präsident Roasevelt und der belgische Ministerpräsident van Z« e- la n d veröffentlichen eine gemeinsame Erklärung, in welcher es heißt, daß die Vereinigt« Staate« von Amerika geneigt sind, an dem kollektiven Werk der wirtschaftlich« und internationalen Wiedergeburt deS Handel », an der Lösung von Währungsfragen und an der R ü- stungsbefchränkung mitzuarbeiten.
Missionare als„trotxklstlsche Terroristen"? Moskau . Der Anzeiger des Boflskonnniffa« rkateS für Eisenbahnen teilt mit, daß 25 baptistische Missionäre, die im Jahre 1929 aus Ame rika über Deutschland nach Rußland gekommen waren, wegen Organisierung der Spionage in Weißrußland unb in der Mraine verhaftet worden sind. Sie werde» weiters beschuldigt,-daß sie in den Missionsschulen, die nach außen zur Ausbildung von Missionären für den Sotvjewerband bestimmt waren, Spione und Saboteur« geschult haben. Die Trotzkistenprozeffe solle» zur Enthüllung geführt haben, daß zahlreiche Priester und Missionäre trohkistische Terroristen waren.
Britischer Dampfer rettet Reglerungsflleger Valencia. Da» Nationalverteidigungsministerium meldet: Montag gegen Mittag wurde ein Regierungsbomber von einem deutschen zweimotorigen Flugzeug angegriffen und in Brand geschossen, so daß er ins Meer äbstürzte. Seine vlerköpsige Besatzung würde'vön'dem britischen Dampfer„Nailsea Manor" geborgen und nach Carthagena gebracht. Eines der Besatzungsmitglieder ist unterwegs gestorben. Der Kommandant des Flugzeugstützpunktes wurde vom Nationalverteidigungsminister beauftragt, dem Kapitän des englisch « Schiffes im Namen der spanischen Regierung den Dank für sein« opferbereite Hilfe auszusprechen.
Blomberg In Budapest Budapest . Reichskriegsminister Blomberg ist. im Flugzeug in Budapest eingetroffen.
Bon ferne sah er Fahnen winken, Sacktücher wurden geschwenkt und eine Kapelle spielte. Himmel und Hölle, wer stand dort am Landungsstege neben Chaloupka? Berta, seine gewesene Braut! Und darum Afrika und sieben Jahre der Mühsall Hefly winkte mit beiden Händen zur Abwehr und rief, mitten in die Hurrarufe der Begrüßenden, mitten in das Dröhnen der Blechmusik:„Liebe Berta, das fft nichts mit unSI Ich habe dir ja geschrieben! Du hast meinen. Brief bekommen! Daraus wird nichts!" Er wollte gar nicht auS- steigen und lieber nochmals nach Asiika zurückkehren, als in die Arme seine» BegrüßungSauS» schusseS sinken. Aber schon war der beleibte Cha« loupka auf das Boot gesprungen und holte den Widerstrebenden rettungslos ans Ufer. Da stand er nun wieder im alten Elend! Nur mit Mühe konnte man ihn daran hindern, auszureihen und vor der ganzen tschechischen Heimat daS Weite zu suchen. Mit seiner gewesenen Braut sprach er kein Wort und zeigte nur«in finsteres Gesicht, denn nun war ihm seine ganze Biographie versalzen. Das arme törichte Frauenzimmer wußte sich nicht zü helfen, so wandte sie sich mit bittersüßer Zärtlichkeit an Bella und tat ihr schön, obgleich.sie im Herzen Zeinen gewissen Argwohn nicht-unterdrücken konnte, als sei. die kleine. Negerin irgend ein Zeugnis von Hesky» unerlaubten Erlebnissen im fernen Afrika . Dies« ober ging auf die täppischen Annäherungsversuche nicht ein, sondern fletschte ihr einmal mit einem Schrei entgegen,, so daß Berta enffetzt zurückfuhr', und als sie, um da» innige Fntereffe für alle», was den geliebten Mann betraf, zu beweisen»'ihr wiederum den seidenweichen, braünen Arm streichelte, bekam sie von dem schwarzen Kind ei»«», so gründlichen Schlag auf-die Hand, daß sie, mit einem teilnahmesuchenden Blick auf. die Gefährten, entrüstet von der Wilden abrllckte und weitere Bemühungen, die Spröde zu gewinnenaufgab. lFortsetzung folgt.)