Nr. 158

Donnerstag, 8: Juli 1937

Volkswirtschaft und Sozialpolitik Das Chaos in der deutschen Außenpolitik

Die Sozialversicherung

Im Jahre 1936

Nach einer Aufstellung des Zentralverban­des der Krankenversicherungsanstalten betrug die Bahl der der Aufsicht der Zentral- Sozialversiche­rungsanstalt( ohne die Versicherten der Beamten­franken- Versicherungsanstalten) unterliegenden Versicherten bei den Krankenversicherungsanstal­ten im Jahre 1936 zirta 2.24 Millionen Ber­sonen gegen 2.11 Millionen im Jahre 1985 und 2.68 Millionen im Jahre 1929. Die Vorschrei bungen der Krankenversicherung betrugen im Borjahr etwa 784 Millionen gegen 718.61 im Jahre 1985 und 987.29 Millionen im Jahre 1930.( Höchstvorschreibung in den Jahren 1929 bis 1936.) Diese Vorschreibung zeigte eine auf­steigende Tendenz, die bei weitem nicht dem Lohn­rüdgang entſpricht, da dieser durch Erhöhung der Versicherungssäge ausgeglichen werden mußte. Bei weitem angemessener tommt der Lohnrück­gang durch die Prämieneinnahmen der Alters­und Invalidenversicherung zum Ausdrud, deren Säße unverändert blieben. Diese Vorschreibung betrug 1936 etwa 441.24 Millionen, gegen 403.55 im Jahre 1985 und 689.18 Millionen im Jahre 1929.

Die Gesamtausgaben der Krankenversiche rungsanstalten tamen in der sinkenden Tendenz erst 1935 zum Stillstand. Sie betrugen im Vor­jahr zirka 792: 27 Millionen, gegen 776 im Jahre 1985, 770.22 millionen Ke im Jahre 1984, 852.11 im Jahre 1933 und 1103 Millio­nen im Jahre 1930.

Der Rüdgang der Reservefonds tam 1983 zum Stillstand. Seither ist wieder eine Steige­rung zu verzeichnen. Die Referbefonds betrugen Ende 1935 airfa 430 Millionen gegen 365 Millionen Ende 1935, 314 Millionen Ende 1984, 259 Millionen Ende 1988, 266 Millionen Ende 1982 und 302 Millionen Ende 1981. Der Stand Ende 1936 ist dadurch charakteristisch, daß die Krankenversicherung ohne wesentliche Ein­schränkung der Heilfürsorge, mit Hilfe admini­strativer und personeller Ersparungen sowie unter bedeutenden Opfern der Versicherten an geldlichen Leistungen, zum finanziellen Gleichgewicht zu­rüdfehrt.

Die Ausfuhrsteigerung

nach den Ueberseestaaten Seit einiger Zeit schon ist die Beobachtung zu machen, daß der Außenhandel der Tschechoslo­watei mit den Ueberseestaaten eine fortschreitende Intensivierung erfährt. Diese Entwicklung geht zum Teil aus dem stärkeren Bezug von Rohstoffen aus. Ueberfee Heater Husban ber Gambetsbeziehungen juries Auch im Vergleich zum Vorjahre ist der Fort­schrift, der in den ersten fünf Monaten 1987 er zielt worden ist, unverkennbar. Es betrug die Warenausfuhr der Tschechoslowakei nach( in

Millionen):

Vereinigte Staaten Kanada

Argentinien

Dr. Otto Straffer läßt seine Halbmonats- Lösungen, mit wirtschaftlichen Interessen, klein­schrift Die deutsche Revolution" seit 1. Juli in deutschen Zielsetzungen usw., sondern sie muß neuem Format und auch inhaltlich nicht mehr als ihrer Natur nach die sichtbare Herrschaft, den reines Organ der Schwarzen Front, sondern als territorialen Erfolg anstreben( zugleich als ge= Beitschrift mit dem Untertitel Europäische Blätter der Dritten Front" erscheinen. Schichtliche Entlastung ihrer Missetaten!!) und Die Zeitschrift trägt das Motto Weder Faschis - sept daher dem Idol der wirtschaftlichen Erpan= mus noch Bolschetvismus!"" Das Heft vom fion das Idol des fontinentalen Imperiums ent­1. Juli bringt neben einem grundsäßlichen Artikel gegen, ungeachtet der Tatsache, daß hier nicht nur Straffers über die" Dritte Front" und einem Frankreich , sondern auch England zum unbeding Tefenswerten Auffat von Fr. Klein Kampf um ten Gegner werden muß. das Mittelmeer ". sowie Auffäßen von Kurt Hil­Ter, von katholischer und evangelischer Seite, ein leitend in der Politischen Kamera" eine inters

Politik der Partei weder Herr Hitler noch selbst Merkwürdigerweise ist der Führer dieser effante Analyse der deutschen Außen Herr Göring( obwohl er sie bei Hitler eifrig ver­politit der letzten Wochen aus der Heber Otto tritt), sondern Mussolinil Der italieni­Straffers. Wir entnehmen diesem Aufsatzsche Diktator ist es, der in direkt bewundernswers das folgende: ter Weise es verstanden hat, die großen und klei­nen Köpfe der Hitlerpartei mit seinem Geist zu erfüllen und die Dynamit. des Nationalsozialis­mus auf die Mühlen der italienischen Mittelmeer­des Sitlersystems merten, wie sehr ihre Politik politit zu Tenten fast ohne daß die Männer babei den wahren nationalen Interessen Deutsch­

Im In- und Ausland hat es sich allmählich herumgesprochen, daß die Richtung 3 tämpfe im bitlerfy stem heute nicht weniger heftig sind als vor drei Jahren, wo sie in der schaurigen Deutschen Bartholomäusnacht" Bum erstenmal sichtbar zutage traten.

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Nicht zuletzt die Außenpolitik des Hitlers systems wird wie in Wohin treibt Hitler?" durch eingehende Analyse dargelegt ist dem Kampf der beiden Hauptgruppen des Regimes bestimmt: vom Kampf der traditionellen Mächte" gegen die Partei.

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fands zuwiderläuft.

Erst auf der Grundlage dieser inneren Zu Sammenhänge wird das Chaos der deuts verständlich: die von Goebbels inszenierte Weigel­fchen Außenpolitit dieser letzten Tage Hehe war weniger gegen Prag als gegen den von Neurath

( auf englischen Rat!) beabsichtigten Ausgleich mit Prag gemünzt; der von niemand gesehene, aber nach vier Tagen in Berlin gehörte Schuß gegen die Leipzig " sollte gar nicht das deutsche Kriegsschiff torpedieren, sondern die von Schacht- Blomberg eingeleitete Reise Neuraths nach London , wobei die maßlose Preffehetze gegen Eden und Chamberlain alle weiteren Verständi gungsversuche der neuen englischen Regierung möglichst erschweren soll.

Gemäß den wirtschaftlichen Interessen, der breußischen Gesamtkonzeption und der soldatischen Ueberlegung dieser traditionellen Mächte würden sie sich brennend gern mit der" wirtschaftlichen Durchbringung" Mitteleuropas , der Ausdehnung der deutschen Rohstoffbasis und der( durch ein Arrangement mit Rußland jederzeit zu erreichen den) Rückversicherung" der deutschen Militär­macht in Europa zufrieden geben ohne auf dem Glanz dieser Macht und ihrer äußerlichen Anerkennung durch territoriale und völkische Er- Mächten" des Regimes Schüßenhilfe leistete und Und so wie England den traditionellen oberungen zu bestehen. Es ist mehr als wahr leistet, so veeilte sich Mussolini in einem sensas scheinlich, daß England nichts lieber sähe, als die tionellen Leitartikel zur Spanienfrage seinen endgültige Festlegung einer solchen Politik Freunden von der Hitlerpartei tatkräftige Unter­Deutschlands und es hätte gar nicht erst des offi- ftüßung zukommen zu lassen, um nicht nur in ziellen Schlußkommuniqués der Empire- Konferens Spanien , sondern auch in Deutschland jede eng­und der ausdrücklichen Erklärung des neuen englische " Lösung auszuschalten. lischen Premierministers am 25. Juni bedurft, um diese Einstellung der englischen Politik zum Pro­blem Deutschland ( und nicht nur hinsichtlich der Außenpolitik!) sichtbar zu machen.

Im Augenblick steht die Partie noch al pari, aber die Aussichten für die Lösung" im Sinne der Partei sind für den Kenner des Hitlersystems ungleich größer als für den Sieg der traditionellen Mächte".

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Blücher begibt sich an den Amur Der Oberbefehlshaber der sowjetrussischen Ferns ostarmee, Marschall Blücher, hat sich mit seinem engeren Stabe an den Schauplatz des russisch­japanischen Zwischenfalls am Amur begeben.

Lourdes . Damals weilte er jedoch nicht in Paris . In Paris wird der päpstliche Legat mit den höchs sten königlichen Ehren empfangen werden. Von Normandie , wo er als päpstlicher Legat bei den Paris aus begibt er sich in die Stadt Lisieux in der dortigen Feiern zu Ehren der Hl. Theresia, die kürzlich heilig gesprochen wurde, den Vorsitz füh ren und eine neue Basilika dieser Heiligen weihen wird.

3tveifellos entsprang aus dieser Schüßenhilfe Englands für die traditionellen Mächte auch die Einladung Chamberlains an Neu­ rath , die den Abschluß der großen, außenpolitis Acht Milliarden Francs schen Offensive bilden sollte, die die traditionellen Mächte in den letzten Wochen durchgeführt hatten; nach heinheitlichen Plan und unter enger Zusam manarbeit wirtſchaftlicher ,,, diplomatiſcher und die Testen gurud militärischer Kräfte war man in diesem Lager borgegangen: Schacht nach Paris , Blom berg nach London , Neurath erst nach Wien und dann nach Budapest , hierauf nach Belgrad und Sofia , Be& nach Paris , Schacht nachgreifend in Wien und als Abschluß Neurath in London , so gedachten die traditionellen Mächte" nicht nur den verfahrenen Karren deutscher Außenpolitit wieder flott zu machen, sondern zugleich die Posi­tion ihrer Gruppe im Hitlersystem erneut und ents scheidend zu stärken.( Wobei zur Vervollständi gung des Bildes hinzugefügt sei, daß sicherer Kunde nach sogar ein Ministerbesuch in Prag geplant war, dessen Ankündigung die Hitlerpolitit in Wien schon zielbewußt auszuschlachten sich be­müht hatte!)

sollen die neuen Steuern bringen Paris . Die Kammer und der Senat beenden Arbeiten und werden nach einer Nachtsizung A Donnerstag früh in die Ferien gehen. Donnerstag tritt unter dem Vorsize Chautemps der Kabinettsrat zusam­men, um die Finanzdekrete der Regierung, ins­besondere über die Steuererhöhungen durchzuberaten. Die Regierung verspricht sich von diesen Dekreten neue Einnahmen in der Höhe von sieben bis acht Milliarden Francs.

es Verhandlungsprogramms Dr. Ernst& r in Parteis

Jänner bis Mai 1987 1936

20

482

259

28

59

32

Brasilien

31

15

Britisch- Indien

68

29

Holländisch- Indien

17

6

Japan

26

13

China

78

16

Palästina

23

20

Iran

107

42

Südafrikanische Union

50

28

Aegypten

38

21

Australien

20

18

Am stärksten konnte nach dieser Uebersicht die Ausfuhr nach den Vereinigten Staaten er­höht werden. Die Steigerung der Ausfuhr be trägt 178 Millionen. Iran, das frühere Per­ sien , ist mit einem Ausfuhrwert von 107 Millio­nen der weitbeste Warenabnehmer unter den Ueberseestaaten. Ganz beträchtlich ist die Er­höhung der Ausfuhr nach China , die sich gegen­über der gleichen Zeit des Vorjahres nahezu ver­fünffacht hat.

In einigen der Ueberseeftaaten hat die tsche­choslowakische Ausfuhr überhaupt zum ersten Mal festen Fuß gefaßt. Da ihr in Europa wichtige frühere Absatzmärkte immer mehr streitig gemacht werden, ist sie in wachsendem Maße auf die Ers schließung neuer Exportmärkte angewiesen. Die Entividlung der letzten Zeit zeigt, daß diese Auf­gabe in einem gewissen Umfang zu erfüllen ist, vor allem dann, wenn die Industriellen selbst auch die entsprechende Initiative entfalten.

Man erhält für

ке

100 Reichsmart.

P

753.­

Markmünzen

812­

100 österreichische Schilling

533.50

100 rumänische Lei

16.60

100 polnische Zloty.

544.50

100 ungarische Rengö

573.50

100 Schweizer Franken

658­

100 franzöfifche Francs

110.95

1 englisches Blund

141.25

1 amerikanischer Dollar

100 italienifdhe Lire

28.60 144.40

100 holländische Gulden

1577.

100 jugoslawische Dinare

100 Belgas

65.30 484.50

100 bänische Kronen'

635.­

100 fchwedische Kronen

733.­

Buzzh" Hanfftaengl gegen Hitler . Mit einiger Spannung wird in Londoner politischen Streisen das tommende Erscheinen des bisher sen­fationellsten Buches über das Dritte Reich erwar tet. Als vorläufiger Titel wird genannt:" Wie ich zu den Nazis tam, und wie ich von den Nazis ging." Das Buch ist in englischer Sprache ver faßt, das vereinbarte Honorar soll ein Vermögen tvert fein, und fein Autor ist tein anderer als Adolf Hitlers vordem bester Freund, der ehes malige Auslandpressechef der NSDAP , Mitglied der befannten Münchener Kunsthändlerfamilie, Dr. Hanf=" freisen allgemein staengl, der seiner Enttäuschung und Hefen Ab­neigung gegen die Entwicklung des Dritten Reis ches mehrfach offenen Ausdruck gegeben hatte, war bei Hitler schon seit längerer Zeit in Ungnade ge­fallen und verließ Deutschland Testes Frühjahr eines Tages bekanntlich fluchtartig. Nach einem turzen Aufenthalt in Zürich tauchte der melancho­lische Riese mit dem absonderlichen Kopf in Lon don auf, wo ihm ein großer Verleger das Abfaffen eines Enthüllungbuches über den Nationalsozia Zum erstenmal selt 1801 lismus fuggerierte. Die Erwartung ist den Bes herrschern Deutschlands offenbar sehr peinlich. ein päpstlicher Legat in Paris So schickte Göring seinen Adjutanten Major Bos Paris. Freitag früh trifft in Paris der denschatz persönlich nach London , um mit Hanfs Staatssekretär des Hl. Stuhles, Kardinal Pastaengl zu verhandeln. Puzzy" wurde einges Aber die Klugen Herren der traditionellen ce II i, in der Würde eines päpstlichen Legaten zu laden, zu einer Aussprache in der Londoner Mächte" hatten sich wieder einmal verrechnet, sol einem offiziellen Besuch ein. Es ist seit dem Jahre de utfchen Botschaft zu erscheinen, wie sich ihre Vorgänger, die Hugenberg, Seldte,| 1801 wieder das erstemal, daß ein päpstlicher lehnte jedoch, eingedent des alten Spruches Ve= Papen und Hindenburg hinsichtlich der Hitlerpar- Legat nach Paris kommt. Kardinal Pacelli hat stigia terrent", ab: die Botschaft biete ihm keine tei so oft verrechnet hatten! Die Außenpolitit zwar Frankreich bereits vor zwei Jahren einen genügende Garantie für persönliche der Hitlerpartei begnügt sich nicht mit halben" Besuch abgestattet, und zwar dem Wallfahrtsort Sicherheit.

- Käthe Kollwitz

zum siebzigsten Geburtstage

Am 8. Juli des Jahres 1867 wurde in Königsberg eine Frau geboren, die für uns der Inbegriff aller mütterlich- menschlichen Kunst ge­

gebung gelten könne, so hat Käthe Kolltvik durch| Tolstoi genannt. Es ist die Welt, in der das Leid ihr Wesen und Wert ein Wollen vertreten, das der unterdrückten Kreatur literarische Gestalt an­zwar heute noch immer weit davon entfernt ist, genommen hat, auf die sie in ihrer Antwort ver Prinzip der allgemeinen Gesetzgebung zu sein, das wies. Diese Welt hat sie in unzähligen Zeich aber identisch ist mit dem Wollen aller derer, die Inungen, graphischen Blättern, Radierungen und sich ein echtes Gefühl für Menschlichkeit bewahrt Kupferstichen, zulekt auch in unvergeßlichen Holz haben. schnitten zur erschütternden Darstellung gebracht, der Strieg gab ihr den letzten Anstoß, den Schrei der vergewaltigten Menschheit in ihren Blättern au formen. Die höchsten Ehren wurden ihr zu teil: sie wurde zum Professor ernannt und in die neugegründete Akademie der Künste als erste Frau aufgenommen.

Es gibt mehrere Selbstbildnisse von Käthe Kollwiß. Da sieht man sie, die Hand an der Stirn oder am Gesicht: nachdenklich sieht sie in die Welt hinein, ernst ist ihr Gesicht über all dem Leid, das sie sieht, warmherzig ist ihr Blick und voller Mit- Leiden. Oftmals und immer wieder ist Mutter und Kind, sind schußlose Kleine Wesen, Käthe Kolltvitz, die heute in voller Zurück­Hungernde und Verlassene auf ihren Zeichnungen: gezogenheit lebt und wie wir hoffen und ihr wüns das ist der Ort, wo ihre Seele, die Seele des schen wollen: bei bester Gesundheit, ist nie Mit­Menschen Käthe Kolltvis, mit der Seele der Künst- glieb einer politischen Partei gewesen. Aber sie lerin eins wird. Käthe Kolltvis hat nicht nur hat in jungen Jahren August Bebel sprechen selbst Kinder großgezogen, sie war nicht nur selbst gehört, der über die Frau und die Gesellschaft leidende und sorgende Mutter, sondern als Frau einiges zu sagen wußte, und es ist natürlich kein eines Kaffenarates in einer Berliner Arbeitervor- Bufall, daß immer dort, wo die großen stadt hat sie jahrzehntelang auch mitangesehen, se ämpfe ausgefochten wurden gegen was ihren Willen formte, ihrer Kunst die Richtung die Bedrängung des Menschen, be gab: die heute über allen Parteiungen anerkannte sonders der Mütter und Kinder, Kunst der Käthe Kolltvih, die man selbst in Deutschland nicht anzutasten wagte, ist die müt­terliche Kunst schlechthin; mit dieser Frau, deren Lebenswert wir ihr an der Schuvelle des Greisen alters heute banten, ist die Mutter als Ausbruck des tiefsten Menschlichkeitsgefühls in die Kunst eingegangen.

durch Zeiterscheinungen, an den Plakatsäulen jene ins Herz brennenden Rufe auftauchten, die ihre Zeichnungen bildeten. Die Nufe der Mütter aus aller Welt nach Menschlichkeit, nach Frieden, nach tätiger Liebe flingen heute lauter als je. Sat jemals Kunst zu bewirken vermocht, daß diese tvorden ist: Käthe Kollwiz. Hatte der Phi­Rufe vom Schmerzensschrei zum Protest, vom lofoph, an den man sich erinnert, wenn von Kös Befragt, aus welchen Bezirken sie die innere, Verzweiflungsausbruch zur Stampfeslosung wur­nigsberg gesprochen wird, hatte Kant gefagt, daß geistige Richtung ihres Wertes empfangen habe, den, so hat Käthe Kollwiß das meiste dazu getan. man so handeln solle, daß die Maxime des Wol- hat Käthe Kollivit einmal Bolas Germinal". Das danken wir ihr heute zu ihrem 70. Geburts­Tens zugleich als Brinzip der allgemeinen Gesez- Hauptmanns Weber", Gortis Nachtashl" und| tag, das werden wir ihr nie vergessen.

W. V.