Scite 6

Prager Zeitung

,, Sozialdemokrat"

Feuer und bevor die herbeieilenden Nachbarn ciste Silfe leisten fonnten, hatte die Frau Verbrennungen eriten bis dritten Grades erlitten. Die Verunglüdte ist im achten Monat der Schwangerschaft.

Apparate 2. 8. Spare nicht an Sprit zur Vor­

Freitag, 9. Juli 1937. Mr. 159

wärmung, ſonſt fann ftatt Betroleumbampf füffiges Vereinsnachrichten

Betroleum fich entzünden, was an einer großen Flamme zu erkennen ist. In diesem Falle muß der Drud sofort vom Brenner ausgeschlossen werden. 4. Kaltzündung fann auch durch Zugluft entstehen. Bergossener Sprit muß aufgetrodnet werden, bevor man anzündet. 5. Durch Aufsehung eines Auffüll­deckels, der ein Membran- Sicherheitsventil hat, kann man dem Entstehen eines zu großen Drudes im Be­

Schwedische Bücherspende für die ČSR Donnerstag vormittags übergab in der Prager hälter beim Pumpen oder sonstwie vorbeugen. Jit Universitätsbibliothek der schwedische Reichsbibliothe= Verkehrsunglück auf der Slávka- Brücke. Mitt- der Behälter frisch aufgefüllt, so pumpt man wenige far Dr. Colliin dem Regierungsrat Dr. Emler die woch abends stieß auf der Slávka- Brücke in der Nähe als wenn er nicht so voll ist. Bei fait leerem Behäl schwedische Bücherspende, die ungefähr 1500 Bände des Winterstadions ein Straßenbahnzug der Strede 8 ter bumpen, fann eine Explosion herbeiführen. 6. Die umfaßt. Anwesend waren außerdem der schwedische auf einen Handwagen auf, der von dem Tapezierer Auffüllung eines erschöpften Behälters muß langsam Gesandte de Lagerberg, ferner der Intendant des Michalčik gezogen wurde. Michalčik wurde mit sei- geschehen. 7. Allzu häufiger Gebrauch der Reini­schwedischen Nationalmuseums Wettergren, der Set- nem Wagen gegen einen vor ihm fahrenden Last gungsnadel erweitert die Deffnung zu sehr. Lieber tionschef des Ministeriums für Schulwesen und wagen mit Bierfässern geschleudert, auf den, die kaufe man für wenig Geld ein neues Mundstüd. 8. Volkskultur Dr. Matouš Malbohan und Obersek- Straßenbahn nach dem ersten Zusammenstoß noch Große Waschgefäße oder Kübel stelle man nicht auf tionsrat Dr. Pause. Dr. Colliin betonte in feiner auffuhr. Einige auf die Straße rollende Fässer fielen den Kocher, denn die dann zurückstrahlende Wärme Ansprache, daß diese schwedische Spende der erste dabei vor ein aus der entgegengesetzten Richtung kom- fann die Zinnlötung des Kochers zum Schmelzen Schritt zu einer engeren schwedisch - tschechoslowakischen mendes Auto. Michalčik erlitt schwere Verlegungen. bringen und eine Explosion erzeugen. Solche große Zuſammenarbeit auf fulturellem Gebiet jei, it wie E3 wurden ihm beide Beine gebrochen, als er von Gefäße ſtelle man auf ein breisimine Geiten über ties bei den Beratungen des tschechoslowakischen dem Motorwagen gegen das Brauereifuhrwert ge- den Kocher. 9. Im Winter darf der Kocher nicht an Unterrichtsministers Dr. Franke mit dem schwedi- preßt wurde, ferner wurden im Krankenhaus schwere einer feuchten oder gar zu falten Stelle aufbewahrt schen Minister Dr. Engberg zuerst in Prag und dann innere Verlegungen bei ihm festgestellt. Der Kutscher werden, sonst rostet das Messing des Behälters und in Stockholm vereinbart wurde. Die Sammlung der Brauerei wurde vom Bock vor die Räder des wird spröde. 10. Es gibt jest neue Kocher mit eigener schwedischer Bücher konnte Dr. Colliin unter Mit- Wagens geschleudert. Auch sein Zustand ist ernst. Regulierung und automatischer Reinigung, die das wirfung schwedischer offizieller Institutionen und Der dritte Leidtragende ist der Mitfahrer des Laſt- Aufpumpen bereits vor Eingießen des Spiritus ge­zahlreicher schwedischer Freunde der Tschechoslowakei agens. Alle vier Wagen wurden demoliert. Die statten. zusammenstellen. Dr. Colliin fügte hinzu, er wolle Ursache des Zusammenstoßes ist noch nicht bekannt. bemüht sein, diesen Grundstein der schwedischen Ab­

Zehn Gebote für Petroleumkocher werden jetzt teilung in der tschechoslowakischen Nationalbibliothek zur Wanderzeit bei uns ebenso gern gehört werden möglichst anwachsen zu lassen, um so den tschechoslo- wie in Dänemark , wo sie eben aus Anlaß einer wakischen Studenten ein vollkommeneres Studium Erplosion veröffentlicht werden: 1. Der Behälter Schwedens und seiner Literatur zu ermöglichen. An- muß nach der Winterruhe erst gereinigt und schließend ersuchte Dr. Colliin Regierungsrat Emler, mit etwas reinem Petroleum gespült werden. Der den Direktor der National- und Universitätsbiblio- Brennstoff muß durch einen Seiher eingegossen were thef in Prag , die Spende als Beweis der engen den. 2. Der Behälter ist nur zu drei Vierteln zu Freundschaft Schwedens für die Tschechoslowakei ent- füllen, das heißt, für die gewöhnlichen dreibeinigen gegenzunehmen.

Regierungsrat Emler verdolmetschte die Dank: barkeit der National- und Universitätsbibliothek für die so herrliche Spende und betonte, daß diese Bücher gemeinsam mit den übrigen schwedischen Werken in der Bibliothek stets eine lebendige Quelle der Be­lehrung für die junge tschechoslowakische Generation

über das herrliche Schweden sein werden. Namens

des Ministeriums für Schultvesen und Voltsfultur danfte Sektionschef Dr. Matouš Malbohan dem Ge­sandten de Lagerberg und Dr. Collijn für die Spende.

Beim Vorfahren wurde Mittwoch nachmittags der 30jährige Hilfsarbeiter Slanina von einem Last­auto erfaßt und zu Boden geschleudert, wobei ihm

der rechte Arm mehrfach gebrochen wurde. Eine Gesellschaft von Taschendieben verhaftet. Während der Feiertage wurden der Polizei einige größere Taschendiebstähle gemeldet. Den Dieben famen besonders die großen Menschenansammlungen in den Straßenbahnwagen, die zum Stadion fuhren, zugute und selbstverständlich auch das Gedränge auf den Prager Bahnhöfen. Die Opfer waren meist gut­aussehende ältere Herren. Mittwoch bemerkten nun Detektive in Břevnov eine Frau, die in der Straßen­bahn versuchte, einem Herrn die goldene Uhr aus der Tasche zu ziehen. In ihr wurde die 35 Jahre alte Marie Czotter aus Budapeſt feſtgeſtellt, die vor einigen Tagen in Begleitung von drei Männern in Vrag eingetroffen war. Alle vier hatten sich in einem der besten Prager Hotels einquartiert. Die Helfer,

Szasz, Pajor und Chaſzar, wurden im Gaſthaus..

Fleku" gefunden und verhaftet.

Durch die Explosion einer Spiritusflasche erlitt Mittwoch die Frau eines Bostangestellten in Prag XIV., Agnes Weigert, lebensgefährliche Brandwun­den. Unbelehrt durch die unzähligen Unglücksfälle, die auf diese Weise schon herbeigeführt wurden, versuchte sie die schlecht funktionierende Heizung dadurch zu beschleunigen, daß sie Spiritus aus einer Flasche in den Ofen goß. Die dabei entstandenen Gase bewirt­ten eite Geblosion: bie Steiber per Grau fingen

Es gibt Ausnahmen

Von Wera Inber

Josef Korinker, der Schustermeister, sitzt bei der Arbeit und gibt seinen Gedanken freien Lauf.

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Und hier ein Nest von Hühneraugen. Na, und

Kunst und Wissen

Das Theater in Deutschland

Ueber den Internationalen Theaterkongreß in Paris lesen wir in der Bailer National- Beitung" unter anderem das Fol­yende: Der deutsche Delegierte las Bahlen vor, die cr aus Deutschland mitgebracht hatte. Wir hörten, daß es in Deutschland 376 Bühnen gibt ( 211 stehende Theater, davon 105 staatliche und städtische Bin, 42 Privattheater, 40 Wanderbüh­nen, 125 Diat- Freibühnen und Gastspielunterneh mungen). Die Mehrzahl würde vom Staat. , be­treut". Auf diese neuesten Zahlen, die durch ihre Quantität alles erschlagen sollten( aber was bedeutet schon die Zahl in der Kunst?), darf erwidert werden. daß im Jahre 1930 in Deutschland 305 Voltsbüh­nengemeinden( freie!) und 100 Wanderbühnen ( freie!) bestanden haben. Dazu kamen noch die an Bahl den Volksbühnen nur wenig nachstehenden Ge­meinden des Bühnenvolksbundes. Und die großen. beispielhaften sozialen Einrichtungen, welche die frühere deutsche Bühnengenossenschaft gemeinsam mit bem alter Deutschen Bignenverein für alle deutschen Bühnenangehörigen geschaffen hat, sind von keinem andern Land, auch nicht vom neuen" Deutschland , erreicht worden.

Naturfreunde, Ortsgruppe Brag: Samstag, den 10. Juli: Treffpunkt um 48 Uhr am Smichover Bahnhof . Fahrt nach Revnice, Wanderung zur Hütte, Sonntag Wanderung nach Voznice, Dobřiš, Hütte, Stalfa, Rev

nice, führt Schaffer,

Literatur

Moa Martinson :

,, Frauen und Apfelbäume" Die Büchergilde Gutenberg Prag hat in der dichteriſch nachfühlenden, sprachlich brillanten Ueber­setzung durch Helen Uhlschmid das Erstlingswerk der Schwedin Moa Martinson herausgebracht und damit den zahllosen Verdiensten eines literarisch wie ge­finnungsmäßig vorbildlichen Verlages ein neues hin­zugefügt. Frauen und Apfelbäume" ist einer der ursprünglichsten und besten Romane, die je der Feder einer Frau entflossen, ein von der Fülle überreichen Die Ausflugszüne der tschechoslowakischen Erlebens sattes Buch, ein wunderbares Bekenntnis Staatsbahnen veranstalten folgende Ertursionen: 10. u den Nottvendigkeiten härteſt ſich auswirkender bis 18. Juli Lagerleben im Slowakischen Paradies Berwicklungen gerade zartest organisierter Herzen, 295, 10. bis 18. Juli eine Woche im Riesen- sellschaft, die unbekümmert ist um das leibliche, wie und eine schaurig- großartige Anklage gegen die Ge­gebirge( Spindlermühle ) 450, 10. bis 18. Denn erit um das seelische Leid der Armen, Aus­Juli eine Woche im Riesengebirge ( Sokolbaude) 470: 10. bis 25. Juli Karpathorußland 690; mit ungewöhnlicher Einprägsamkeit das Elend der gebeuteten, Ausgestoßenen. Moa Martinson zeichnet 11. Juli Besichtigung der Rosenplantagen in Blatná 60. Anmeldungen und Informationen im Basar Proleten in Stadt und Land, ist eine Meisterin moderner Charaktergestaltung und ist bei alledem so neben dem Wilsonbahnhof, Telephon 38385. cigentvillig( und dabei selbstsicher) in der vor feiner Wirrnis der Gesichte zurückschreckenden, scheinbaren nug gewidmet, aber auch die jüdischen Philosophen Unibersichtlichkeit der Komposition, daß einerseits es nicht übersehen, die Husserl , Cohen und Cassirer . ihr gelingt, die Kakophonie des Lebens in unserer Und damit war es ,, untragbar" geworden. Dieses Beit beklemmend aufklingen zu lassen, daß anderseits Verbot fällt zeitlich fast zusammen mit der Ent- ihre Gedanken- Arbeit, ihre Konzeption und ihr Stil lassung des Heidelberger Philosophieprofessors mit der Art feines toten oder lebenden Meisters wel­Karl Jaspers, der gehen mußte, weil er die cher Nation recht verglichen werden könnte. Dabei Persönlichkeit gegen die Gleichschaltung, gegen die verfällt die Autorin mit weitem menschlichen Gefühl Vermassung verteidigte. Uebrig bleiben werden auf nie in die Versuchung, das Edle uns in der unter­den deutschen philosophischen Lehrstühlen bald nur noch die Ausdeuter der Bibel des Nationalsozialis­ mus ".

drückten Schicht, der ihr eigener Kampf- Sinn gehört, zu suchen und zu finden; im Gegenteil überzeugt in diesem Buche gerade die Liebe zur bedingungslosen Die Prado- Schätze kommen nicht in den Louvre. Wahrheit, mit der alles erzählt wird, was dem Auge Vor einiger Zeit wurde bekanntgegeben, daß man im der Erzählerin sich bietet. Das Wort von den Apfel­bäumen" im Titel des Romans ist Andeutung des Rahmen einer Sonderausstellung spanischer Kunst. die aus Anlaß der Weltausstellung am 10. Juli in weichen Naturhaften, das sich in dieſem Roman mit Louvre eröffnet werden sollte, die berühmtesten Ge- den Grausamkeiten des unendlichen Lebens paart; mälde des Prado, insgesamt 150 Bilder, in Paris und wir Männer können durch diese Lektüre das so zu sehen bekommen sollte. Es knüpften sich an diese ganz anders schlagende Frauenherz, das so ganz Mitteilungen sofort Kombinationen, daß die spanische anders arbeitende Frauengehirn besser verstehen Ter= Regierung auf diese Weise die aus Madrid seit lan- nen. Vor allem aber sei dieses Buch unseren Frauen gem entfernten Schäße völlig in Sicherheit bringen ſelbſt innigst empfohlen, denn in ihm sind Daseins­und dem Louvre zum Aufbewahren übergeben wolle. rätsel aufgegeben und zu lösen versucht, die gerade Diese Version ist auch nicht dementiert worden, es im Weib stärkste Teilnahme auslösen mögen. 1. g. wurde lediglich kategorisch bestritten, daß irgend= elde welche Verkaufsverhandlungen geführt würden. Die Gröffnung der Ausstellung ist zunächst auf den 15. und dann auf den 25. Juli verschoben worden, und nun erfährt man, daß sie erst im Oktober ſtattfinden soll. Da aber gleichzeitig bekanntgegeben wird, daß die französische Regierung aus sehr ernsten Erwä Der Niedergang des deutschen geistigen Lebens gungen zur Zeit die Uebernahme der Prado- Bilder wird offenbar auch im Verbot des Weiter abgelehnt hat, so ist anzunehmen, daß die Aus­stellung überhaupt nicht stattfinden wird. Politische erscheinens des Philosophen= egiton 3", von dem bisher sechs Hefte aus Rücksichten haben hier Paris und die Weitaus­gegeben wurden. Es wurde verboten, weil es fachstellungsbesucher um einen ganz besonders großen lich war, weil es auch im Dritten Reich versucht Genuß gebracht. hatte, objektiv, also wissenschaftlich zu bleiben. Es Sommerspielzeit der Kleinen Bühne. En hatte zwar die dem Nationalsozialismus ergebenen fem ble gasti viel Grünbaum- Far- der Arbeiterfürsorge finden jeden Sams Konjunkturphilosophen nicht totgeschwiegen, sondern fa 3, heute Erstaufführung Gangster über Wien " tag von 5-7 Uhr im Berein deutscher Arbei­im Gegenteil auch denen, die als Philoſophen des um 8 Uhr. Preise: 5.- bis 35. Vorverkauf: ter, Smečkagaffe Nr. 27, statt. Nationalsozialismus gelten oder doch als seine Weg- Deutsches Haus, Truhlář, Weßler, Neues Deutsches bereiter, Die Soujton St. Chamberlain, Staum ge-| Theater.

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Kokosnuß, wird baden und sich auf dem samt-| wir auf diesem Wege mit solchen Stiefeln gehen, weichen Sande sonnen gehen. Aber einstweilen wie die Ihren zum Beispiel, entschuldigen Sie ist sie nach dem Tode ihrer Mutter die Wirtin des schon, da kommen wir nicht weit. Essen Sie, bitte! Hauses geworden und bereitet eine Fleischbrühe Genosse Korinter- erwidert der Redat­aus einem herrlichen jungen Huhn goldig wie die tionssekretär, Sie wohnen im Kellergewölbe und deswegen haben Sie auch keine richtige Perspek­sehen nur die Füße und danach urteilen Sie. tive, feinen richtigen Blick auf die Dinge. Sie Natürlich ist unser Weg schwer, aber wir gehen den richtigen.

Sonne vor.

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Urania- Kino, Klimentská 4.

Fernsprecher 61623.

Ab Freitag Ferien

bis 12. Auguft.

Unentgeltliche Beratungsftunden

Aber dort ist ja so ein schreckliches Leben! Der Staat ist noch nicht organisiert. Wohnungen gibt es teine. Sie haben ja selbst gehört, was Pa­pascha gesagt hat. Das ist doch hestimmt alles richtig so. Gitter und lauſchen aufmerksam. Gespräche intereſſiert sind, bewegen sich näher zum

fretär

Der Mond und Korinker, die beide an dem

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Schwer ist das Leben und gar keine daß Josef Korinter mit seiner Tochter Cäcilie Es soll aber niemanden einfallen zu glauben, Aussichten für die Zukunft! Da schauen Sie, bitte jeden Tag so einen Lurus treiben. Keine Spur. schön, sich diese Stiefel an. Ich habe sie nur zur Diese Bouillon ist sozusagen eine politische und - Cäcilie Josefowna antwortet der Se­Hand genommen und ich weiß schon die Autobio- das Huhn ist zweideutig. Josef Korinter hat geben Sie Ihr Händchen. So! Sie graphie dieser Füße. Sehen Sie diesen Plaz Junger Mann, werfen Sie nicht so mit fönnen sich kaum vorstellen, wie es jetzt schön, wie nämlich den verantwortlichen Redaktionssekretär, da. hier ist ein Knöchelchen herausgekrochen. den Besizer der geklickten Stiefel, zu sich zu Mit den Füßen herum, das ist die Sprache der Tat- felten gut es jetzt zum leben ist! Aber Sie sind doch ein unversicherter. Natürlich ist das Gicht oder Rheumatismus, mit tag eingeladen. Dieser ist eben von Moskau einfachen. Erstens. Und zweitens: wer ist daran Mensch erwidert Cäcilie mit zaghafter einem Worte, etwas aus dieser goldenen Seric. gelangt und ist natürlich voll Eigendünkel. Er schuld, daß ich im Kellergewölbe wohne, wenn Stimme. Und überhaupt, Vater hat recht: man nicht eben dieser Staat? Nehmen Sie Rettich, muß nach Palästina fahren. Ist das ein Land hier, da ist überhaupt nichts mehr zu sagen, das ist überzeugt, daß alles im Lande der Räte gut bitte! Zwar haben Sie neue Sandalen an und hier, wenn so ein qualifizierter Arbeiter wie Sic, ist einfach ein Loch. Und wessen Stiefel sind das, legbaren Logik wird ihm an Hand der Tatsachen Josef Korinter irrt sich nie! Ihre Schuhe haben solche Stiefel trägt! Ich habe ja gesehen.. schauen aus wie ein blühender junger Mann, aber denten Sie? Sie glauben bestimmt, daß diese Stiefel irgendein arbeitsloses Element trägt? Keine Spur, im Gegenteil: der verantwortungs­volle Redaktionssekretär der Zeitung unserer Stadt. Es ist wahr, unsere Stadt ist nicht sehr groß aber ein Redaktionssekretär, das ist schon eine Persönlichkeit. Also, bitte, er trägt diese Stiefel. Und selbst ist er... Nun, er wird mor­gen kommen, da werden Sie ihn sehen.

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geht. Aber Josef Korinter mit seiner unwider­

das Gegenteil beweisen...

der Hering schwimmt im Del. Josef Korinter Auf dem Tisch liegt ein weißes Tischtuch und steht beim Fenster, zu ebener Erde, und sicht, wie aus dem Gebäude der Redaktion der verantwort­liche Redakteur herauskommt und, wie ein Füllen einen Fliederzweig im Munde kauend, sich seinem Hause zuwendet.

es. So, junger Mann! Cilja, gib noch ein Flü­mir alle Ihre Fehler, aber auch die Fehler des Staates verraten. Ist es denn nicht so? So ist gelchen her!

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Cäcilie Josefovna, verschluckt sich der

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Korinter, der gewöhnlich nur Füße sieht. stellt sich auf die Zehen und, durch das Gitter hin­einschauend, erblickte er zivci Köpfe, die sich an­scheinend füßten.

fel, um die Wahrheit zu sagen, sind nicht meine, Sekretär, sprechen Sie nicht darüber. Hier ist ein kleines Pünktchen nicht richtig. Diese Stic weiß auch nicht, tvem sie gehören. Ich habe sie Es ist Nacht. Der Mond erhebt sich über absichtlich aus dem bischöflichen Archiv genommen, das Meer und schwebt bis in die Richtung des um einen Vorwand zu haben, zu Ihren Vater zu Redaktionshauses. Und hier bleibt er stehen. So gehen. Aber Sie habe ich schon am ersten Tag Auf dem Tisch duftet schon die Bouillon und süß duftet der Flieder, so groß und sichtbar sind meiner Ankunft bemerkt, geben Sie die andere Am nächsten Tag ist er wirklich gekommen. das Huhn wartet, daß es an die Reihe komme, die Schatten auf der Bant, eine solche Stille ist im Hand. Durch das Fenster sieht man den Frühling schei während die rosige Cäcilie dem Gast Hering an- Gras, daß sich des Mondes eine Müdigkeit be­nen. Die Pfüßen sind schon ganz ausgetrocknet bietet. Auf dem Fensterbrett stehen die kunstvollmächtigt hatte und er hier stehen bleibt, obwohl und den geflicten Stiefeln steht eine furze, aber geflicten Stiefel bereit. Aber leider vermag nicht seiner noch andere Gärten warten. glückliche Zeit bevor: kein Staub, kein Schmuß, einmal die Kunst Korinkers die schwere Vergan­feine Ueberschuhe. Der schwere blaurötliche Fliegenheit dieser Stiefel zu verhüllen. der blüht im Garten gegenüber den Fenstern des Schuhmachers Josef Korinter. Am Ende der Straße sieht man das frühlinghafte Meer grünen. Bald wird das Meer warm und die Tochter des Da wollen Sie, junger Mann, behaupten, alten Josef, die Cäcilie, achtzehnjährig mit blen wendet er sich an den Redaktionssekretär, daß wir dend weißer Haut, dunkelrot und süß wie eine auf dem Wege des Fortschrittes sind. Aber wenn Bezugsbedingungen: Bei Ruftellung ins Haus oder bei Bezug durch die Post monatlich 16.-, vierteljährlich 48. halbjährig 96.- ganzjährig 192.-- Inferate werden laut Tarif billigst berechnet. Bei öfteren Einschaltungen Preisnachlaß. Mückstellung von Manuskripten erfolgt nur bei Einsendung der Retourmarlen. Die Beitungsfrantatur wurde von der Boft- und Tele. graphendirektion mit Erlaß Nr. 13.800/ VII/ 1980 bewilligt. Drudrei: Orbis". Drud.. Verlags- und Beitungs- A.- G. Prag .

Josef Korinter, nicht einmal das Huhn ab­wartend, beginnt schon beim Hering mit der Kriegshandlung.

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Josef Korinter, der sich nie irrt und der nur der Sprache der Tatsachen gehorcht, entschließt sich, entgegen seiner Gewohnheit, ein bißchen Luft zu schnappen. Weil die Nacht so ungemein still ist und er die eine Stimme als die feiner Tochter er­fannt hatte, so bleibt er stehen und lauscht. Andrej Petrowitsch spricht Cäcilie da sagen Sie: mit Ihnen nach Moskau fahren.

GUIOOGD

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Danach hatten sich der junge Mond und der alte Korinter wieder in Bewegung gefeßt.

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Nun, was denn spricht zu sich selbst Korinter, sich vom Gitter entfernend, ich irre mich nie. Aber natürlich gibt es auch Aus­nahmen ( Aus dem Russischen von Recha a z.)