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Samstag, 17. Juli 1937

Volkswirtschaft und Sozialpolitik

Die Arbeitsvermittlung in An der Lohnbewegung waren rund 120 Arbeiter beteiligt, die einheitlich beim Fabritarbeiterver­Nord- und Nordostböhmen band organisiert sind.

scheinen jetzt soweit gediehen zu sein, daß mit der Neugründung bestimmt für September zu rech= nen ist.

Der Außenhandel mit der Schweiz . Nach der Außenhandelsstatistik der Schweiz ist im ersten Halbjahr 1937 die Einfuhr aus der Tsche­ choslowakei auf 37.5 Millionen Franken gestie­gen. Sie hatte in der gleichen Zeit des Vorjahres nur 17.5 Millionen Franken betragen. Die Aus­fuhr der Schweiz nach der Tschechoslowakei ist in derselben Zeit von 18.7 auf 27.2 Millionen Franten gestiegen.

Deutschlands Außenhandel im ersten Halbjahr 1937

Im Bereiche der 45 Bezirksanstalten für Steigende Lebensmittelpreise Arbeitsvermittlung, welche der Reichenberger Der Nahrungsmittelinder für den Durch Landeszentrale unterstehen, waren im Juni 28.945 Stellen gemeldet. Es wurden 23.570 schnitt des ganzen Staates stieg in der mittleren Vermittlungen erzielt. Mehr als 1000 Vermitt- Woche des Monats Juni gegenüber Mai von lungen meldete die städtische Arbeitsvermitt- 708 auf 730, b. i. um 3.1 Prozent. Die saison­lungsanstalt in Reichenberg und die Bezirksan- mäßigen Preisschwankungen bewirkten das Stei­stalten in Brüg, Aussig , Tepliß- Schönau und gen des Inder bei Kartoffeln( um mehr als 100 Im ersten Halbjahr 1937 betrug die deutsche Friedland. Den Berufen nach stehen an der Prozent), Gemüse und Aepfeln. Andere wesent- Ginfuhr 2519 Millionen MM, die deutsche Aus­Spiße Bauarbeiter( 5594), landwirtschaftliche liche Aenderungen gab es nicht. fuhr 2711 Millionen RM. Die Handelsbilanz Arbeiter( 3735), Tag und Hilfsarbeiter( 3313, In den einzelnen Ländern beträgt der schließt mit einem Ausfuhrüberschuß von 192 bzw. 2873), Textil( 2109) und Metallarbei- Nahrungsmittelindeg im Juni( in der Klammer Millionen NM ab. Gegenüber den ersten sechs ter( 1150). Gine Uebersicht über die Arbeits im Mai d. I.): In Böhmen 788( 716), in Mäh Monaten des Vorjahres iſt die Einfuhr dem Tojigfeit in den einzelnen Berufen gibt nach ren und Schlesien 717( 691), in der Slowakei Werte nach um fast ein Fünftel gestiegen. Am 734( 716) und in Karpathorußland 780( 763). itärfiten war die Erhöhung der Einfuhr im Be­Juni Juni Mai Was die größten Städte betrifft, in denen die reiche der Ernährung 3- Wirtschaft. Insge­1936 1937 1987 Preise den ganzen Monat hindurch verfolgt wer- samt lag sie dem Werte nach um 22 Prozent über 3.153 2.208 2.620 den, verzeichnen: Prag 690( 674), Brünn 662 dem vorjährigen Stande. Die Ausfuhr ist gegen­8.686 2.159 2.846( 650), Breßburg 688( 670), Pilsen 661( 645), über dem Zeitabschnitte Jänner- Juni 1936 um 1.587 1.072 1.280 Reichenberg 712( 694). und Mähr. Oſtrau rund 470 Millionen NM oder um 21 Prozent 13.047 7.764 8.585 703( 684). gestiegen. Verhältnismäßig am stärksten war die 7.826 4.646 5.292 Steigerung in der Gruppe Rohstoffe. Die Zu

stehende Tabelle:

Landwirtschaft

Bergbau

Tonindustrie

Glasindustrie Metallindustrie

Maschinenindustrie Holzbearbeitung

Textilindustrie.

Bekleidungsindustrie

Bauarbeiter

Hilfsarbeiter

schließlich auf der günstigen Entwicklung des Ab­fazes von Kohlen und zum geringeren Teile auch von Kaliſalzen.

3.202 1.057 1.245 Nachtragskontingent für Reis. Das Einnahme um rund ein Drittel beruht hier fast aus­4.796 8.148 8.694 fuhrtontingent für Reis wurde nunmehr um zu 18.587 11.987 12.895 fägliche 500 Waggons auf insgesamt 5500 3.605 2.554 2.630 Waggons erhöht. Die Reiseinfuhr aus Bulgarien 10.668 6.441 7.959 steht unmittelbar vor dem Abschluß. 18.592 8.296 9.687 Konjunkturbelebung im Lichte der Eisen­

Handels- und Kanzleiangest. 4.541 4 Taglöhner

Haushaltungspersonal

-W

4.208 4.447 bahnbeförderung.atte der überdies

Ausland

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Die Neu- Ordnung in Oberschlesien . Wie polnischerseits halbamtlich mitgeteilt wird, sind im Busammenhang mit dem Erlöschen der Genfer Konvention dem Sejm bereits vier Gesezentwürfe für die Tagesordnung der außerordentlichen Par­

lamentstagung zugegangen. Es handelt sich hie­bei um Gesezentwürfe, die eine Erweiterung der Bestimmungen über die Amtssprache der Richter, ferner die Aufhebung der Fideikommisse des Fürs sten Pleß und die Durchführung der Agrarreform in Oberschlesien vorschen. Hiezu bemerkt ,, Ey­preß Poranny", man erwarte, daß nunmehr auch der Landbesiz des Fürsten Plez parzelliert wer den wird.

Spaniens Erze.( AP.) Längst haben Deutsch­

nen Tonnen, die 349 Millionen Tonnen reines

land und Italien dem spanischen Bürgerkrieg den Charater eines Kampfes um die spanischen Erze gegeben, über deren riesige Mengen sich nur enige die richtige Vorstellung machen. Daher nischen Eisenerz- Reserven betragen 711 Millio dürfte eine Darstellung angebracht sein: Die spa= Eisen enthalten. Die Erzreserven in Marotto werden auf 25 Millionen geschätzt( bei Melilla ). In den Gebieten von Huelva , Rio Tinto, Thar­sie und San Domingo ist im Eisenerz ein ge­man in Cordova, Galicia und San Fenix Wol­wisser Prozentsaz Mangan, enthalten, während fram- Lagerungen vorfindet. In der Provinz Huelva gibt es girta 2000 Millionen Tonnen Jugoslawische Verpflichtung tupferhaltigen Schwefelties, der zirka 20 Millio 9.064 5.528 6.915 nur 25 Arbeitstage nen Tonnen Kupfer enthält. Bei Cartagena , zu größeren Bezügen aus Italien wurden 479.864 Malaga , Linares , Jaen und Penarroya gibt es 8.016 8.108 8.276 Waggons verladen, davon 38.919 nach dem Aus- Nach dem neuen italienisch- jugoslawischen Bleierze, die jedoch auch Silver enthalten und land. Gegenüber dem Juni des Vorjahres bedeu- Handelsabkommen, das dieser Tage in Rom un- mit. Binferzen gemischt sind. Die Zone von Al­tet dies eine Zunahme um insgesamt 96.201 terzeichnet wurde, bewilligte Italien Jugoslawien maden ist das reichste Quecksilbergebiet der Welt. aggons, die Verladungen nach dem Ausland eine Reihe großer Kontingente unter der Bedin- Die bisherige Produktion beträgt zirka 180.000 erhöhten sich heuer um 13.637 Waggons. Mit gung, daß durch die Einfuhr aus Italien das Tonnen, gegen 72.000, die die Gruben bei Idria Nohle wurden 105.358 Waggons beladen, d. i. Gleichgewicht des Warenaustausches e r= um 26.425 Waggons mehr als im Juni 1936. halten werden wird. Es handelt sich um Non- es Kalivorkommen, die sich auf eine Länge von in Italien lieferten. Nördlich von Barcelona gibt Die Brüger Braunkohle im Juni 1937. Die tingente von pflanzlichen und tierischen Produt 28 Kilometer und eine Breite von zehn Kilo­Braunkohlenförderung in den Revierbergamts- ten, Metallen und Kaltstein in der Gesamthöhe meter erstreden. Sie sind an Größe den deut­bezirten Brüg, Komotau und Teplik betrug im bon ungefähr 150 Millionen Lire ſowie um Holzschen Vortemmen( Staßfurt ) und den elfäffi­Juni 1937 996.000 Tonnen gegen 958.00 für mehr als 100 Millionen Lire . Tonnen im Mai 1937 und gegen 1,229.000 Tonnen im Juni 1929. Der Depotstand stieg weiter um 97.000 Tonnen und betrug Ende Weltwirtschaftskonferenz aussichtslos Juni 1987 bereits 721.000 Tonnen. Bei einem Auf die von Journalisten vorgelegte Frage, Arbeiterstand von 20.650 Personen wurden was an den Gerüchten wahres sei, daß er den Vor­416.000 Schichten verfahren und 150.000 fiz einer Weltwirtschaftskonferenz führen werde, Schichten versäumt. verwies Roosevelt auf die unterschiedlichen Rüdgängige Schweineeinfuhr. Während im Schwierigkeiten, die sich angesichts der gegenwär­ersten Halbjahr 1936 122.850 Schweine zur tigen Verhältnisse in der europäischen Politik der Einfuhr tamen, waren es in diesem Jahre nur Einberufung einer solchen Konferenz entgegen­95.777. stellten. Roosevelt schloß:" Ich bin kein Zauberer. ich sehe nichts, worauf man die Hoffnung stüßen tönnte, daß eine Weltwirtschaftskonferenz tatsäch lich mit Erfolg enden würde."

Lehrlinge und Lehrmädchen 980 986 852 Im Juni haben bei 228 öffentlichen Arbeiten 6768 Personen Arbeit gefunden, fast genau so viel wie im Juni 1936, obwohl die Arbeitslosig feit damals bedeutend höher war. Den Staats­zuschuß zur gewertschaftlichen Unterstützung be­zogen 16.519 gänzlich und 9531 zeitweise Ar­beitsloje. Mehr als 1000 Unterstüßte nach dem Genter System waren im Bereiche der Bezirks­anstalten Eisenbrod, Böhmisch Kamnik, Aufsig, Friedland, baw. Semil, Rumburg und Tann­wald. Den Berufsgruppen nach handelte es sich um 3583( 5275) Tegtilarbeiter, 3174( 2209) Glasarbeiter, 1814( 249) Hilfsarbeiter, 1377 ( 88) Handels- u. Induſtrieangestellte und 1250 ( 150) Bauarbeiter. Die erstangeführten Zahlen bedeuten gänzlich, die eingeflammerten zeitweise Arbeitslose.

In der Zeit vom 1. Ottober 1986 bis 30. Juni 1987 wurden im Bereiche der Reichenberger Landeszentralé 155.640 Stellenbeseßungen er­zielt. In der Zeit vom 1. Oktober 1985 bis 30. Das Zuckerkartell im Werden. Die feit Juni 1936 waren es bloß 82.922. Aus dem Monaten geführten Verhandlungen zur Wieder­Bergleich der beiden Biffern geht nicht nur die aufrichtung des tschechoslowakischen Ruckerlartells Beschäftigungsmöglichkeiten, sons

Besserung Wirtsamkeit der neugeregelten

dern auc

öffentlichen Arbeitsvermittlung hervor, die be­fanntlich am 1. Oftober 1936 in Kraft getreten ist. Auch nach neunmonatlicher Gültigkeit werden aber noch viele freie Stellen den Anstalten nicht gemeldet.

Die Zahl der Arbeitslosen in den Sprengeln der 45 Anstalten betrug am 30. Juni 71.524,

um 8949 weniger als im Mai. Dieser Rüdgang beträgt 11.1 Prozent, der Ge­famtrüdgang im Lande Böhmen ist 13.5 Prozent. Gegenüber den vergangenen Jahren ist folgender Rüdgang eingetreten: Gegenüber

1982 um 48.579= 40.4% 1988 um 73.229= 50.6% 1934 um 43.832 38.9% 1935 um 46.531= 39.4% 1986 um um 41.423= 86.7% Der Rüdgang in Böhmen seit Juni 1936 be­trägt 40.6 Prozent, ist also höher als im nord­böhmischen Gebiet.

Die Tragödle des Rosentals

( MTP.) Das Tal der Mariza ist das Zen­trum des bulgarischen Rosenbaus, in dem Zehn tausende von Landwirten beschäftigt sind. Das Rosental" ist eine einzigartige touristische Be­rühmtheit: Kilometerweit erstrecken sich Felder wunderschöner roter Rosen, die einen betäubenden Duft ausströmen. Des Duftes, nicht der Blüten wegen hat man die Blumen angepflanzt und ge­winnt aus ihnen den Extrakt, das Rosenöl. Die ses wiederum riecht gar nicht gut; es verursacht Stopfschmerzen und ist nur in vielfacher Verdün­nung erträglich. Darin besteht aber auch sein Wert, denn en Tropfen Del genügt, um einer großen Flasche voll sonstiger Essenzen das Aroma der herrlichen bulgarischen Rosen zu verleihen.

schen ebenbürtig. 1935 betrug die spanische Pro­duktion: Eisenerze 2.7 Millionen Tonnen, fup­ferhaltigen Schwefelfies 0.4 Mill. Tonnen, nichts fupferhaltigen Schwefelties 1,5 Millionen, Kup­fererze 20.000 Tonnen, Quedfilber 1227 Ton­nen, Schwefel 31.000 Tonnen, Manganerze 700 Tonnen, Wolfram 350 Tonnen, reines Eisen 250 Tonnen.

im

Die militärische Rolle Desterreichs.( AP.) In Wien erregt eine von dem Obersten Swo­boda verfaßte Schrift Desterreichs wehrpoli­tische Lage vor und nach dem 11. Juli 1936" großes Aufsehen. Denn in dieser Broschüre wird die These vertreten, daß Desterreich in der gegen­wärtigen Situation seine Sicherheit nur Bunde mit Deutschland und Italien finden fönne. Der offensichtliche Zweck der Broschüre be= ruht darauf, alle Bestrebungen auf eine weitere Annäherung zwischen Desterreich und der Tsche= choslowakei und auf eine konstruktive Lösung des Donauproblems als dem Vertrag vom 11. Juli genau an die Vorschrift, die Blätter in den frü- widersprechend und die Sicherheit des Landes an hesten Morgenstunden einzusammeln und aus geblich gefährdend hinzustellen. Der Zived ist pressen zu lassen. Das Experiment glückte, und also recht deutlich. Der Verfasser verlangt ein heute sind die Länder, die früher die besten Ab- Militärbündnis mit Deutschland , um auf diese nehmer bulgarischen Rosenöls gewesen sind, na- Weise die österreichische Grenzbverteidigungslinie hezu autark in der Herstellung dieser Eſſenz. um fünf Achtel zu verringern. Im Effekt geht die Schon im Vorjahre versuchte Bulgarien zu einem Broschüre noch weiter. Denn sie zielt ohne Zwei­Gegenſchlage auszuholen: Es wurden nur noch fel darauf ab, daß sich Oesterreich an der Ein­die edelsten Sorten angebaut, die ein unvergleich kreisung der Tschechoslowakei beteiligen soll. Die lich feines Aroma gaben, aber bei einem Ver- Regierungsblätter haben ein Verbot der Bro­gleiche zeigte sich, daß die fremden Gärtner besser schüre gefordert, doch ist dies bis jetzt nicht erfolgt. zu arbeiten verstanden, und daß ihre Rosen noch Zu der Hinrichtung Mdivanis. Ueber die Per­besser dufteten. Gleichzeitig hatten aber auch die sönlichkeit des in Tiflis hingerichteten Georgiers Chemiker das Geheimnis der synthetischen Ro- we divani verlautet, daß es sich um den früheren senduftherstellung gelöst; aus einem Nebenpro- Sowjethandelsvertreter in Paris und Teheran han­duft des übel riechenden Teers stellten sie eine belt, der im Jänner 1986 zum stellvertretenden Jahrzehntelang ſtand die Roſenzucht im töftliche Effena her, die zwar chemiſch mit dem Marizatal buchstäblich in voller Blüte, bis die Blumenextrakt wenig zu tun hatte, praktisch aber Vorsitzenden des georgischen Ratz der Volkskom­Weltwirtschaftstrife hereinbrach. Sie vermochte jo gut gelungen war, daß nicht einmal Fachleute, im Außenkommissariat Bekman, der sich besonders missare ernannt wurde. Der Ministerialdirektor den Rosen anfangs nicht viel anzuhaben. In den die sogenannten Duft- Experten" der französi- um die Ausländer zu kümmern hatte, wurde seines Erfolgreiche Lohnbewegung bei Ländern, die sich auf Parfümherstellung spezia schen, Parfümindustrie, einen Unterschied heraus­der Teerag AG, Schlackenwerth lisiert hatten, gelang es nicht, die bulgarischen finden konnten. Die Damen, die auf ihr Ta­Postens enthoben. Am 15. d. M. wurde die vom Fabrikarbeis Rosen zu afflimatisieren, daß sie eine Eſſenz ichentuch drei und hinter ihr Ohrläppchen je terverband geführte Lohnbewegung bei der Firma gleich guter Qualität wie in ihrem Heimatlande einen Dufttropfen sprengten, bemerkten den Un­Leerag mit schönem Erfolg zum Abschluß gelieferten. Wohl wurde etwas weniger Parfüm terschied erst recht nicht. bracht. Das Verhandlungsergebnis sieht eine voll- gekauft, aber Bulgarien behielt sein Rosenmono- So fiel im Laufe eines Jahres, vom vori­ständige Aufhebung des Lohnabbaues und außer- pol und schlug sowohl die perſiſchen Rosenfelder, gen bis zu diesem Frühling, der Preis des Ro­dem einige Neuregelungen vor, die aus Anlaß der wie auch die füdfranzösischen Blumengärten. Die fenöls um drei Viertel. Die unverläuflichen neuaufgenommenen Papiererzeugung sich als Bauern im Rosentale gingen morgens auf ihre Bestände wurden eingelagert; einige hundert notwendig erwiesen. Insgesamt beträgt die er selber, pflüdten die Blumenblätter, verpackten Liter stehen in staubigen Flaschen in den Lager­zielte Lohnerhöhung im Durchschnitt elf Brozent. fie in Säde, beförderten sie schnell zu einer der häusern der Exporteure, die minderen Sorten hat vielen Hunderten von Rosenpressen, die im Ro- man überhaupt vernichtet. Die Rosenbauern leis ſentale stehen, und mittags waren aus Tausenden den, wenn sie nicht aufällig ihre Blätter an die von Kilogramm Roſen einige wenige Liter Saft überlebenden Rosenpressen pertaufen können, geworden. Alles was nach zehn Uhr morgens ab­geliefert wurde, war schon zweite Qualität, Aus­fchußware, denn die Sonne hatte das Aroma der taufrischen Blüten zum großen Teile schon auf gesogen. Aber auch hierfür gab es noch ganz gute Preise, und die Rosenbauern gehörten zu den materiell am besten gestellten Bevölkerungsklassen Bulgariens .

Man erhält für

100 Reichsmart

Markmünzen

100 österreimische Schilling

100 rumänische Lei

100 polnische Blot 100 ungarische Bengö 100 Schweizer Franken 100 franzöfifche France

1 englisches Pfund

1 amerikanischer Dollar

Ke

758.­810.

533.50 16.60 546.50 566.50 658.50 111.20 141.50 28.60 136: 40

1577 64.80 484.50

100 italienische Lire

100 holländische Gulben

100 jugoslawische Dinare 100 Belgas

632.

781.­

100 dänische Kronen

100 fchmebische Kronen

Die neue bolivianische Regierung seht sich fol= Inneres Oberst Tabera, Finanzen Frederic

gendermaßen zusammen: Aeußeres Baldivieso, Guettierez Granier, Unterricht Oberst Alfred en a randa, Verteidigung Oberst Olmos, Gruben Oberst Rivera, öff. Arbeiten Oberst Campero, Arbeit Oberst Sa usia, Sandel Oberst A horoa, ohne Portefeuille Gabriel Gon al vea, Oberkommandant der Armee General Enrique Penaranda, Generalstabschef Oberst Freilan Galteja. Der Präsident hat ein Manis feit erlaffen, in welchem erklärt wird, daß die neue große Not. Der Staat hat eingegriffen, aber er Regierung die traditionelle Politik der Erhaltung hat nicht etwa den Ankaufspreis erhöht oder Er- des Friedens, der Achtung der Verträge, der Auf­zeugnisprämien gezahlt, sondern Abstandssum rechterhaltung der öffentlichen Ordnung, der Re­men dafür gegeben, daß die Rosenstöcke ausgespektierung des Privateigentums und der Betonung riffen und der Boden umgegraben wird. In die des Vorrangs der kollektiven Intereſſen vor den sem Jahre hat man schon Hunderte von Hektar, Privatinteressen fortseßen werde. die im Vorjahre noch leuchtend rot blühten, frisch geadert und mit Baumwolle bepflanzt gese­Die Matastrophe trat erst im vorigen Jahre hent. Baumwolle ist noch hoch im Kurse, wer aber ein und verschärfte sich in diesem Jahr. Rosen- in Bulgarien Rosen baut, der ist nicht mehr auf esseng bildete bis dahin einen der wichtigsten Ar- Rosen gebettet. Das Rosental selbst wird bald titel der bulgarischen Handelsbilanz-- bis aus- aufhören, eine einzigartige Sehenswürdigkeit der ländische Gärten hinter das Geheimnis des No- Welt zu sein. Es wird nur noch einige Muster­fenbaus tamen. In sonnigen, windgeschilßten felber boll Blüten aufweisen, der Rest wird mit Tälern, die doch gut bewässert waren, pflanzte Industriepflanzen, außer Baumwolle noch Soja­man Rofen an und hielt sich bei der Ernte ganz bohnen und Flachs, bepflanzt werden.

50.000 Araber aller Schichten und Stände" demonstrierten in Bagdad gegen die vorgeschlagene Teilung Palästinas. Im Buge wurden Transpa­rente mit antijüdischen Aufschriften und Texten, in denen die englische Politik berurteilt wurde, mit­geführt. Die Geschäfte der etwa 60.000 in Bagdad lebenden Juden waren seit dem frühen Morgen ge­schlossen. Um ernste Zwischenfälle zu vermeiden, hat die Regierung einen Demonstrationszug im jüdischen Biertel verboten.