Sonntag, 2. Juli 1899.
Parlamentarisches aus der Schweiz . schwächungen. Nach den Beschlüssen des Nationalrates würde nun sein; die Metallreserve muß 40 Proz. der zirkulierenden Noten be
Bern, 27. Juni.
ichleger alle Mühe, der Vorlage die Giftzähne auszuziehen. und Umlauf befindlichen Noten soll in gesetzlicher Barschaft oder in wenn dies auch nicht ganz gelang, so erzielte er doch einige Ab- Barrengold oder fremden Goldmünzen oder Wechseln vorhanden fünftig ein Erjaspflichtiger, welcher die Steuer troß zweimaliger tragen. Vom Neingewinn fallen zunächst 15 Broz. in die Reserve, Mahnung nicht bezahlt, obgleich er nach seinen ökonomischen oder bis der Fonds 30 Proz. des einbezahlten Grundkapitals ausmacht; Die wichtigsten Geschäfte, welche die Bundesversammlung während persönlichen Verhältnissen wohl im stande wäre, Zahlung zu leisten, sodann werden für letteres 4 Broz. Zinsen entrichtet und den Rest ihrer dreiwöchigen Tagung behandelte, waren das Forstgesez, das auf Antrag der zuständigen militärischen Organe durch die fantonale des Gewinnes erhalten die Kantone im Verhältnis der WohnMilitärsteuer- Gefeß, das Bant- und das Lebensmittel- Gefeß. Das Militärbehörde mit Arrest von 2 bis 10 Tagen bestraft werden. bevölkerung. Nach Maßgabe der Kapitalsverteilung erfolgt auch die erstere, welches den Zwed hat, den im vorigen Jahre vom Volle Der Antrag Wullschleger auf Beurteilung des Streitfalles durch Zusammensetzung der Organe der Bank, also zu je 1/ s, wobei beschlossenen neuen Berfassungsartikel über das Forstpolizei- bürgerliche Richter wurde leider abgelehnt. aber der Bund einige Vorrechte erhält; die Mitglieder der wesen auszuführen, ist vom Nationalrat noch in einer Schluß- Die Beratung des Bankgejeges zeigte denselben Kampf Bankbehörden müssen Schweizer Bürger sein. Um den Sig Bundesbank rangen Zürich beratung zu behandeln. Das Gesez bezweckt die Erhaltung und zwischen den Verteidigern der reinen Staatsbant und den Vertretern der rangen 8ürich und Bern miteinander. ersteres die bedeutendste Handels- und Industries, rationellere Bewirtschaftung der Waldungen, die Förderung des Privatkapitals, wie vor mehreren Jahren, als eine gleiche Vor- Da der Zusammenlegung von Privatwaldungen und die Förderung lage behandelt wurde, die aber dann in der nachfolgenden Bolts- wie überhaupt die größte Stadt der Schweiz ist, hatte es berechtigten der Bildung von Waldgenossenschaften, die bessere Ausgestaltung abstimmung verworfen worden. Ueber die Notwendigkeit und Zweck- Anspruch auf den Siz der Bundesbank. Allein der Bundesrat hatte des forstlichen Aufsichtswesens, an deffen Spize ein eid- mäßigkeit einer nationalen Centralbank sind alle einig, der Streit Bern vorgeschlagen und das genügte, daß dieses mit 82 gegen genössisches Ober- Forstinspektorat gestellt werden soll. Das Gesetz drehte sich um ihre Grundlage. Sie wurde im gemischten System 23 Stimmen bei 30 Enthaltungen gewählt wurde. Darüber ist man fieht mannigfache Subventionen vor, die allerdings zum Teil heute vorgeschlagen dergestalt, daß von den 36 Millionen Frants Grund- in Zürich sehr böse und setzt einige Hoffnung auf die bessere Einsicht Kantone und das des Ständerates. schon geleistet werden und z. B. 1898 rund 350 000 Fr. ausmachten, tapital je ein Drittel auf den Ben, die aber nach dem Inslebentreten des Gesetzes weitere Erhöhung Privatkapital entfällt. Die Anhänger der reinen Aktienbank Das Hauptgeschäft des Ständerates war das Lebens erfahren und von Jahr zu Jahr steigen, so daß die gesamten hätten den Staat am liebsten ganz ferngehalten von der mittelgeset. Doch ist dessen Beratung noch nicht beendet. Subventionsfunmen schon im Jahre 1901 eine Million betragen Schweizerischen Nationalbant", wie ihr offizieller Titel lauten Dagegen ist aus seiner Thätigkeit zu erwähnen die Ablehnung der soll, allein damit drangen die Kapitalisten nicht durch. Mit 116 schon lange von den interessierten Kreisen gewünschten GewerbeDie Militärpflicht Ersatzsteuer ist in der Schweiz gegen nur 9 Stimmen hatte der Nationalrat das Eintreten auf die zählung und Gewerbe- Enquete und zwar aus finanziellen bereits eine alte Einrichtung, die aber zu verschiedenen Mißständen Vorlage beschlossen und er hielt sich konsequent so sehr an dieselbe, Gründen. Diese Ablehnung ist zu bedauern, denn die wirtschaftliche geführt hat. Die kantonalen Militärbehörden haben sich nämlich daß er sowohl die das Privatkapital, wie die die besondern Kantons- und sociale Statistik der Schweiz ist sehr verbesserungsbedürftig. Die das Recht zugelegt, die nichtgezahlte Militärsteuer in der Kaserne interessen als auch die die reine Staatsbank begünstigenden Anträge landwirtschaftliche Statistit ist seit Jahren derart ausgebaut, daß durch Arbeitsleistung an mehreren Tagen abverdienen zu lassen ablehnte. Als die Hauptaufgabe der Nationalbank wird die Re- man fast ganz genau weiß, wie viele Centner Mist die Bauernschaft und haben so die längst beseitigte Schuldhaft wieder in das gelung des Geldumlaufs und die Erleichterung des Zahlungsverkehrs das Jahr hindurch produziert, dagegen weiß man absolut nichts praktische Leben eingeschmuggelt. Das Bundesgericht erklärte bezeichnet; ferner hat sie den Kassenverkehr des Bundes unentgeltlich davon, wie viele Aktiengesellschaften z. B. es in der Schweiz giebt. auf eingereichten Rekurs hin das Verfahren als verfassungswidrig, zu besorgen. Sie fann überall 8weiganstalten oder Agenturen er Die Session dürfte diese Woche zu Ende gehen. Für den Herbst und so machte man sich an die Revision des betreffenden richten. Ihr Geschäftskreis ist auf denjenigen einer reiner Noten-, ist bereits eine außerordentliche Session mit dem Zusammentritt am wenn es nicht wieder Gesetzes, um die Zulässigkeit des Abverdienens gefeßlich festzulegen. Giro- und Diskontobank beschränkt. Die Noten werden in Ab- 25. September beschlossen, in der endlich! 50, 100, 500 und Wie die Arbeiterorganisationen seit Jahren gegen diese Bestrebungen schnitten von 1000 Fr., in Notfällen eine Enttäuschung giebt die Kranken- und Unfallversicherung ertämpften, so gab sich im Nationalrate auch unser Genosse Wull- lauch von 20 Fr. ausgegeben. Der ganze Gegenwert der in ledigt werden soll.
werden.
Socialdemokratischer Wahlverein
Versammlung
am Dienstag, den 4. Juli, abends 83 Uhr, im Wedding- Kafino,
Schulstr. 29. Tages- Ordnung:
1. Vortrag des Genossen Wagner über: Aerztliche Ehrengerichte. 2. Diskussion. 3. Vereinsangelegenheiten 247/7 Gäste haben Zutritt.
Der Vorstand. NB. Die Bezirks: resp. Abteilungsführer werden ersucht, die Namen der über 6 Monate restierenden Mitglieder bis zum 12. Juli dem Haupt: tafierer, Genossen Tauschel, Wiesenstr. 29, zu übermitteln, damit der Vorstand in der Generalversammlung, welche Ende Juli stattfindet, einen
geben
Versammlung
Verein.n
Montag, den 3. Juli, abends 8 Uhr, bei Obst, Grunewaldstr. 110,
am Dienstag, den 4. Juli 1899, abends 8½ Uhr, bei Buske, Grenadierstr. 33. Tages Ordnung:
1. Wie stellen sich die Mitglieder zur Zentralisation der Arbeitervertreter: Vereine? 2. Bericht über den Besuch der Heilstätte. 3. Verschiedenes. Gäste willkommen. Um pünktliches und zahlreiches Erscheinen ersucht Gäste willfommen.
53/8
Der Vorstand.
Verband der Bau-, Erd
General- Versammlung
des
Arbeiter- Bildungsvereins.
Tages Ordnung:
1. Vortrag. Referent: Genosse Schubert.
2. Diskussion. 3. Rassent und Revisionsbericht. 4. Vercinsangelegenheiten. 5. Verschiedenes. Mitgliedsbuch legitimiert. Der Vorstand. NB. Das IX. Stiftungsfest findet am 16. Juli im„ Vols: garten", Wilmersdorf , statt.( Alles Nähere die Plakate.)
15/3
wir den Beruf mit anzugeben, damit der Borfand eine lieberſicht geben und gewerbl. Hilfsarbeiter Deutschlands Beim Quartalswechsel empfehlen sich folgende
fann, wie viel Parteigenossen der einzelnen Bewerte ihren politischen Ver: pflichtungen nicht nachgekommen sind.
Die Komiteemitglieder, welche beim Stiftungsfest thätig waren, werden gebeten, Mittwochabend 9 Uhr bei Tauschel zu erscheinen, um die Abrechnung zu prüfen.
Achtung!
( Bahlstelle Berlin IV).
Montag, 3. Juli, abends 8 Uhr, bei Wernau , Schwedierstr. 23/24:
Mitglieder Versammlung.
Neue Mitglieder werden daselbst aufgenommen.
Die Ortsverwaltung.
32/7
Verband der Gravenre, Ciseleure
Montag, den 3. Jult, abends 8½ Uhr, im„ Kösliner Hof", Versammlung
Röslinerstraße 8,
Mittwoch, den 5. Juli, abends 81/2 Uhr, bei Stechert,
Andreasstraße 21.
Tagesordnung in beiden Versammlungen:
im ,, Dresdener Garten", Dresdenerstraße Nr. 45. Tagesordnung: 1. Geschäftliches. 2. Bericht der Delegierten über die Generalversammlung. 3. Verschiedenes. 74/12 Der Borstand. Um zahlreiches Erscheinen bittet
1. Die Bekämpfung der Tuberkulose und der Verband der Metallindustriellen. Referent: Herr Dr. C. Freudenberg. Achtung!
2. Diskussion. 3. Verschiedenes.
267/18
Die Centralkommission der Krankenkassen Berlind.
J. A.: E. Simanowski, Gartenstr. 78.
Töpfer.
Partei- Speditionen:
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Berlin vierter Wahlkreis O.: Robert Wengels, Frucht firaße 30, Sof II. SO.: Frit Thiel, Staligerstr. 35 v. part. Sechster Wahlkreis( Moabit ): Karl Anders, Salzwedeler: fraße S, part. im Laden. Wedding und Oranienburger GesundVorstadt: Emil. Stolzenburg, Wiesenstraße 14. Rosenbrunnen: Wilhelm Gaßmann, Grünthalerstr. 65. thaler Vorstadt und Schönhauser Vorstadt: Starl Charlottenburg: Gustav Mars, Kastanien Allee 95/96. Scharuberg, Schillerstr. 94, v. 1 Treppe. Deutsch- Wilmersdorf: Frau& it bler, Sigmaringenſfir. 5, und Frau Heinemann, Sigmaringenstr.35. Rixdorf: Ostermann, Grtstr. 6.- Schöne berg : Wilhelm Bäumler, Apostel Paulusstr. 13, Quergeb. Hochp.- Johannisthal- Nieder- und Ober- Schöneweide : Otto John, Ober- Schöneweide, Siemensstraße 7, Bigarrengeschäft. Annahmestellen: Nieder- Schöneweide: Sarl Weber, Zigarrengeschäft. Johannis: thal: Senftleben, Restaurateur. Adlershof : Mar Worbs, 4. Friedenau - Steglitz : S. Bernsee, Kirchstraße 15 Düppelstraße 8, und Fr. Schellhase, Ahornstr. 15a. schulenweg: Godel, Baumschulstr. 32, b. III.
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Baum
Neu193/6 Weissensee: Spediteur Heinrich Bachmann, Lehderstraße 1,
NB. Der Borstand der Berliner Metallindustrieller, sowie der Borstand Sitzung der Bau- Deputierten. part. fin
der Neuen Maschinenbauer- Krankenkasse, sind zu diesen Bersammlungen schriftlich eingeladen.
Genofsinnen und Genossen des Kreises
Sonntag, den 2. Juli, nachmittags 2 Uhr, im Saale des Herrn Weigel, Rummelsburg , Türrschmidtstraße 45, Ecke Goethestraße:
Deffentl. Partei- Versammlung.
Tages Ordnung:
Da wichtige Sachen zu erledigen sind, muß jeder Bau vertreten sein. H. David, Vertrauensmann der Töpfer Berlins und Umgegend.
Adhtung! Fliesenleger.
Achtung!
Dienstag, den 4. Juli, abends 8, Uhr. im ,, Englischen Garten ", Alexanderstrasse No. 27c:
Oeffentliche Versammlung
1. Bortrag des Reichstags: Abgeordneten Arthur Stadthagen der Fliesenleger Berlins und Umgegend.
über: Zickzack, Tittat. Taktit". 2. Distuffion. 3. Beratung und Beschlußfassung eines Organisations- Statuts für den Kreis Nieder- Barnim .
Entree 10 Pf.
[ 223/ 2*]
Der Vertrauensmann.
56/4
Tages Ordnung:
1. Bericht über die Lohnbewegung. 2. Disfussion und Verschiedenes. Die Kommission.
Elfte Abänderung
zum
Statut der Orts- Krankenkasse
der Maschinenbau - Arbeiter Montag, d. 3. Juli er., abends 8 Uhr, in Cohus Festsälen, Beuthstr. 20: n. verwandt. Gewerbe zu Berlin .
General= Versammlung.
Tages Ordnung:
1. Die Regelung unserer Lohn- und Arbeitsverhältnisse in Zukunft und Stellungnahme zu neuen Lohn
forderungen.
2. Weitere Beschlußfassung über die Höhe der Beiträge zum Streitfonds.
3. Verschiedenes
256/14
Schloß Weißensee.
Sonntag, den 9. Juli 1899:
Artikel I.
§ 44 vorlegter Abfaz des Statuts wird gestrichen. Artikel II.
Diese Abänderung tritt mit dem Tage der statutenmäßigen Bekannt machung in Kraft.
Der Vorstand.
Hans Zeyssig. G. Papendorf. Borstehende Abänderung wird hier burch genehmigt. 10046
Der Bezirks Ausschuß.
( L. S.) gez. Frensberg.
Außerdem ist sämtliche Parteilitteratur sowie alle wissenschaftlichen
Werke dort zu haben. Auch werden Inserate für den Vorwärts" entgegengenommen. Um genaue Angabe der Adresse wird dringend gebetent.
Bitte ausschneiden!
Berband deutscher Schneider und Schneiderinnen
Montag, den 3. Juli 1899, in Joels Victoria- Garten, Treptow , Köpenider Landstraße:
Grosses Sommerfest
bestehend in
Grossem Vokal- und Instrumental- Konzert.
Gr.
Die Musik wird von Civil- Berufsmusikern ausgeführt. Fackel- Polonaise für Kinder bei bengalischer Beleuchtung, wozu jedes Kind eine Stocklaterne gratis erhält. Den geehrten Damen steht die Kaffeeküche von 2 Uhr an zur
Verfügung.
Elf Kegelbahnen.
Bon 6 Uhr an:
Grosser Ball.
Entree 25 Pf.
Herren, die am Tanz teilnehmen, zahlen 50 Pfennige nach. Eröffnung 2 Uhr. Anfang des Konzerts 4 Uhr. Billets find in allen mit Plakaten belegten Handlungen, bei allen be fannten Kollegen und Kolleginnen, sowie auf dem Bureau, Annenstraße 9, zu haben. 162/10
Es ladet Freunde und Gönner ergebenst ein Das Komitee.
Central- Verband
Grosses Volks- Fest der Handels-, Transport- u. Verkehrsarbeiter
arrangirt von den
Parteigenossen des Reichstags- Wahlkreises Niederbarnim
unter Mitwirkung mehrerer Arbeiter- Gesangvereine( W. d. A.-S.-B.) Vokal- und Instrumental- Konzert
-
ansgeführt von Mitgliedern der Freien Vereinigung der Civil- Berufsmusiker. Auftreten der Leipziger Sänger. Schauschwimmen, ausgeführt vom Schwimmklub Weißensee.- Turnerische Aufführungen vom Arbeiter Turnverein Weißensee. Voltsspiele. Kinderbelustigungen aller Art. Y
Jedes Kind erhält eine Freitarte zum Karussell.
Grosses Brillant- Feuerwerk
ausgeführt vom Kunst- Feuerwerfer Herrn Albers.
-
Die Kaffeeküche ist den geehrten Damen bis 6 Uhr abends geöffnet. In beiden Sälen von 4 Uhr ab: TANZ. Gerren, welche daran teilnehmen, zahlen 50 Pf. nach. Anfang früh 8 Uhr. See- Theater: Entree fret. Billets im Vorverkauf 20 Pf., au der Kasse 25 Pf. Billets find in allen mit Plakaten belegten Stellen zu haben. Das Komitee. 223/1
Teleph. A. 5 3001
Bureau Bischofstr. 13, I.
Sonntag, den 16. Juli, in Schonerts Restaurant„ Neu- Seeland ", Stralau: Anfang 5 Uhr morgens. Grosses Früh- Konzert und Tanz Anfang 5 Uhr morgens.
und
Grosses Sommer- Fest.
Nachmittags von 4 Uhr ab:
Großes Garten- Konzert
unter Mitwirkung von drei Gesangvereinen.
Specialitätenvorstellung I. Nanges.- Feuerwerk.- Preis- Kegelschieben.- Fackelzug.- Verloosung. In zwei Sälen: GR. BALL.
haben.
Herren, welche daran teilnehmen, zahlen 50 Pf. nach. Die Kaffeeküche ist den ganzen Tag geöffnet. Billets a 20 Pf. sind in den Bahlstellen, bei den Bezirksführern und im Bureau, Bischofstraße 13, I, zu Die Ortsverwaltung. 67/7