Seite 2
Freitag, 23. Juli 1937
Nr. 171
daß seit 1928 die Fortlfikatimwn von Gibraltar in keiner Weise modernisiert worden sind, daß kein neuer Geschütz hier Aufstellung gefunden hat, und wenn man dazu die außerordentlichen Fortschritte gerade in den letzten zehn Jahren auf dem Gebiete der Artillerietechnik in Betracht zieht, so wird man dar resignierte Verhalten der Engländer zwar nicht entschuldigen, wohl aber verstehen. Gibraltar ist, namentlich im Zeitalter der Aviatik, im Ernstfall durchaus wertlos. ES ist keine Position, die zu halten wäre, es sei denn, mit ganz ungeheuren Opfern. Und gerade dazu ist ja England iinmer wieder nicht entschlossen.
AnschluBversuche Danzigs ? Warschau . Der„Goniee Warzawski" brächte die Meldung, daß das„Berliner Tageblatt" am 20. dS. eine Nachricht veröffentlicht habe, wonach die Reichsregierung dem neuen dänischen Konsul in Danzig , Detlev Schrader, das Exequatur erteilte.„Goniee Warzawski" gibt seiner Verwunderung über diese Meldung des„Berliner Tageblattes" Ausdruck, weil bekanntlich das Recht der Erteilung des Exequatur für ausländische ,Kyn- suln auf dem, Gebiete'ber'Freien Stadt Dätuig äuSschließlii^ dem'Präsidenten'Ur polnischen Republik zusteht, da auf Grund des Versailler Vertrages die Freie Stadt Danzig auf internationalem Boden von Polen repräsentiert wird. „Goniee Warzawski" verlangte vom polnischen Außenministerium die sofortige Aufklärung dieser Angelegenheit. Die halbamtliche Nachrichten- Agentur„Iskra" veröffentlichte daraufhin abends ein Kommunique, in welchem behauptet wird, daß die Nachricht des„Berliner Tageblattes" auf eine Entstellung zurückzuführen ist. Gleichzeitig konstatiert die ,Lskra", daß das Exequatur für den dänischen Konsul Schrader vom Präsidenten der polnischen Republik im Ein«
Trotzdem manövriert sich,, ,England gerade mit,dicseni Verhalten in eine auch im politischen Sinne unhaltbare Stellung an'diesem Knotenpunkt der Geeinteressen der Großmächte hinein. Denn, die Frage wird ja erst akut-werden, Henn die endgültigen Regelungen nach' Abschluß'-; des' spanischen Bürgerkrieges zu treffen sein-werden, und die Kanonen von General Franco find,-auch wenn sie nicht losgehen, außerordentlich starke Trümpfe in dein Spiel der Mächte, an oeren Tisch England wenigstens im Augenblick es vorzieht, bei jedem irgendwie riskanten Spiel zu passen.
vernehmen mit dem Danziger Senat schon am 28. April d. I. erteilt wurde.
Adolf Hitler-Allee— Leidensweg Danzig . Ein bezeichnender Zwischenfall hat sich Mittwoch in dem Badeort Z o p p o tbei Dan zig zugetragen. Der Stadtrat genehmigte mit den Stimmen der nationalsozialistischen Mehrheit die Ausnahme einer Anleihe, von vier Millionen ZlotyzürVerschönerungder'AdolfHItlee-Allee. Die Vertreter des katholischen Zentrums im Stadtrate stimmten gegen diesen Antrag und schlossen sich auch den Manifestationen der Nationalsozialisten nicht an, die sich erhoben und Heilrufe auf den Reichskanzler ausbrachten. ES entstand ein großer Lärm und die Zentrumsmitglieder verließen den Sitzungssaal. Der Bürgermeister schloß sie von drei Stadtrats- sitzungen aus, weil sie„es ablehnten, Hitler zü huldigen". Noch am gleichen Abend-wurde der dem Zentrum angehörende Stadtrat Liedtke verhaftet und in Sicherungshaft genommen. Die Danziger nationalsozialistische Presse richtet heftige Angriffe gegen das katholische Zentrum.
Vorschläge Mussolinis an Hitler? Paris.(Agence Efpagne.) Geneviöve. Taboni» veröffentlicht-im>,Oeuvre'! einen Artikel über, die letzte» Vorschläge.Mussolinis an Hitlek Man erfährt,- daft-Mussolini an Hitler vor der Koäferenz in Berchtesgaden einen neue« LiquidationSplan für das'spanische Atenteuer überimttelt haben soll: Der Duce informierte dm Führte, daß er seine besten Gmeralstabsoffiziere nach Spanien geschickt habe,«m sich über die Hilfe zu informieren, die man Franc» dringen müsse, damit dieser vor dem Winter zu einem Siege über die Regierung komme. Mussolini erklärt, dass nach den Aussagen der italienischm Generalstabsoffiziere 13 Divisionen notwendig seien, um diesen Sieg herbeizuführm, daß er zehn Divisionen Franc» zur Verfügung stelle unter der Bedingung, daß Hitler die andrem fünf liefere. Dann folgt ein Plan der Teilung der Relchttimer des Bodens Spaniens . Die Eisen» und Bleiminen sollen D e u tsch» l a n d z u f a l l e n, die Quecksilber- minenvon Almaden aber Italiens das dadurch daS Monopol der Ouecksilberproduk- tion Europas erhalten würde. Mussolini beschließt seinen Bericht mit der Feststellung, daß dir Realisierung dieses kühnen PlanS durchaus möglich fei, da England zur Verhinderung dieses PlanS nichts tun wolle und Frankreich „nichts tun könne". Rach einer lebhafte» Diskussion gab Hitler dem Duce.die solgmde Anwort: Der Führer will sich in Spanim nicht weiter engagieren, da er Frankreich und England verschiedme Pläne habe präsentieren lassen und hauptsächlich, da er daS Resultat der Verhandlung über die französischenglischen Pläne im RichtinterventionSauSschuß abwarten wolle. Vom Hlchtlnterventions-Theater London . Der tote Punkt in der Aussprache der Mächte über den Nichtinterventionsplan Groß britanniens konnte bisher nicht überwunden werden. Wie in politischen Kreisen verlautet, besteht auch noch ein Alternativvorschlag Großbritan niens , der in der nächsten Sitzung des Ausschusses vorgelegt werden soll. Ueber seinen Inhalt ist bisher nichts bekannt geworden. Der Termin der nächsten Sitzung des Unterausschusses ist noch nicht festgesetzt worden, da Corbin und Grandi Mittwoch bei ihrer Zusammenkunft mit dem britischen Außenminister Eden neuerlich angaben, Informationen von ihren'Regierungen einholen zu wollen.— Am Freitag soll der technische Ausschuß zu einer Sitzung zusammentreten, der sich mit Detailfragen über die Durchführung der Kontrolle in den spanischen Häfen zu befassen haben wird. Auch soll bereits ein Vorschlag für die Abberufung., der Freiwilligen aus. Spanien vorliegen, Lessen Inhalt den Regierungen der zuständigen Mächte bereits vorgelegt wurde.'
Einer, der Bescheid weiß P a r i S. Wie die Agentur Mitropretz meldet, hat der Gmcralsckretär der Komintern Dimitrow dm ehemalige« deutschen ReichStagsab- geordnetm W. Münzenierg einige Male aufgefordert nach MoSkau zu kommm. Münzen berg hat die Reise nach Sowjetrußlaud a b- g«lehnt. Wie„Daily Telegraph " meldet, sind unter der Anklage der Volksfeindschaft verhaftet worden: Der verantwortliche Redakteur des„Kommunist", deS offizielle« Parteiorgan» für die
Ukraine ,, und seine Mitarbeiter 81 ecke, Hirsche nb ein, Kaplan und Re«ad.ich. Als. Saboteure: Moro z,' Präsident der allrussischen Gewerkschaft der im Handel-beschäf- ttgten Arbeiter. Al» Feind de» Volke«: Glinka, Direktor der Kercher Metall-Werke.»
Du Japanische Parlament regierungstreu Tokio. <HavaS) Die Parlaments-Klubs der Sejukäi« und der Minseito-Partei beschlossen, die japanische Regierung in der Angelegenheit Nord- chinaS während der bevorstehenden außerordentlichen Parlamentssession zu unterstützen.,
Was fUr Garantien? Das Innenministerium hat da» Verbot korporativer Beteiligung am reichSdeuffchen Sänge r b u n d e s fe st in Breslau (28. Juli bis 1. August) aufgehoben,„da Garantie gegeben wurde, daß es sich um eine unpolitische Veranstaltung handelt".— Ob die sude- tcndeutschcn nationalen Sänger einzeln ober „körperschaftlich" nach Breslau fahren oder ob sie zuhause bleiben, ändert nichts an ihrer Verehrung für das Drifte Reich und an dem was tzmlein„Kulturverbundenheit", nennt. Hitler - Freunde fahren zu einem großen Nazi-Fest und kommen al» Hitler-Freunde wieder zurück. Das ist alles. Aber es wäre doch interessant, zu wissen, worin did Garantien für den unpolitischen Charakter des Festes bestehen und wa» man sich im Innenministerium unter politisch und unpolitisch vorstellt. In einer Zeit, da e» in Deutschland keinen nichtnazisttschen Kegelklub gibt und jeder Kaninchenzüchterverein rasserein sein muß(obwohl er bei den Kaninchen auf Kreuzungen bedacht sein dürfte) und jeder Dorfschulbau als Werk des„Führers" gepriesen wird, in den Tagen nach der Münchener Kunstpredigt Hitlers wird da» Breslauer Sängerfest ganz ausnahmsweise völlig„unpolittsch" sein! Im Innenministerium glaubt man es...
Dlplomaten-Wechsel Prag . Amtlich wird gemeldet, daß der ehemalige Gesandte in Bukarest , Jan S e b a, zum Gesandten in China ernannt wurde. In China war die Tschechoslowakei durch Dr. Feitscher vertreten. Wie da»„Prager Tagblatt" erfährt, wird Dr. Feitscher, ein Deutscher aus Preßburg , zum Gesandten in Ankara ernannt werden. Der tschechoslowakische Gesandte in der Türkei , Dr. Hssla, kommt zunächst in die Zentrale. Ueber seine^eiter^Verwendung^kt noch nickst entschieden. Der'tschechoslowakische Mstnitli'"in Bern und ständige Völkerbund -Delegierte, Künzl- I i z e r s k H, ist zum Gesandten in W i e n ausersehen.
Dee Präsident der Republik empfing Donnerstag vormittags den Minister Dr. Josef Kalfus anläßlich seiner Ausscheidens au» dem Finanzministerium, und dankte ihm gleichzeitig für seine bisherige Arbeit und sprach die Hoffnung auf Zusammenarbeit mit ihm auch in der weiteren Zukunft au». Hierauf empfing der Präsident der RepMtk den Minister für Schulwesen und Vollskultur Dr. Emil Franke in feiner neuen Funktion al» Vertreter des Finanzministeriums.
Mißerfolg Chamberlains in der Palästina*Frage
London . Die Palästina-Debatte in den beiden Häusern des britischen Parlamentes hat keinerlei neue wesentliche Gesichtspunkte zu der ganzen Frage gezeitigt. Die englische Regierung bekämpft jede weitere Verzögerung der Lösung nicht zuletzt aus dem Gesichtspunkte der dringlichen Befriedung des nahen Ostens und der notwendigen Ausschaltung und Bekämpfung der starken ausländischen und namentlich italienischen Propaganda. Der labouristische Antrag, nach dem Muster der seinerzeitigen Jndienkommission ein aus Mitgliedern des Unter- und Oberhauses bestehende Kommission zum Studium des Planes und zur Ausarbeitung von Gegenvorschlägen einzusetzen, ist nicht durchgedrungen. Hingegen wurde ein Vorschlag Churchills angenommen, nach Verweisung an den Völkerbund eine abermalige Untersuchung der palästinensischen Probleme anzustellen. Alle Redner stimmten im Verlaufe der Debatte damit überein, daß die Aufrechterhaltung de» gesamten Mandats wünschenswert gewesen wäre.
Jerusalem. (Reuter.) Der Beschluß der britischen Regierung, die Frage der Teilung Palästinas erneut zu untersuchen und erst dann dem Böllerbunde Bericht zu erstatten, hat in jüdischen und arabischen Kreisen eint gewisse Beruhigung herbeigeführt. ES wird angenommen, daß dadurch Zeit für Verhandlungen und vielleicht auch die Möglichkeit einer Lösung gefunden wird» die beiden Parteien entsprechen würde. Damaskus.(HavaS.) Die syrische Regierung hat nach einer Beratung mit den politischen Parteien an den Hohen Kommissär eine Note gerichtet, i« der sie ihre Solidarität mit den palästinensischen Arabern zum Ausdruck bringt und ersucht, daß diese Note an den Völkerbund weitergeleitet werden möge. Die Note protestiert gegen die Schaffung einer nationalen Heimstätte für die jüdische Bevöllerung auf einem Gebiete, in welchem die Araber seit einigen Jahrhunderten ansässig sind. Ferner ersucht die syrische Regierung, daß diese Frage auf dem geeignetsten Wege auf der Grundlage der Gleichberechtigung gelöst werden möge. Alle politischen Parteien ohne Ausnahme hätten die syrische Regierung in ihrem Protest gegen die Teilung Palästinas unterstützt.
Was war ihm Afrika ! Hinter seiner engen, viereckigen Stirne mit den tiefliegenden starren Augen wohnten andere Wünsche, als die seines Gönners. Er wollte mit aller Zähigkeit, die Leuten seiner Nation und Art eigen ist, hinaufkommen, Geld erwerben, sparen, und sei e» unter bftteren Entbehrungen.- Sich selbst aufopfern war ihm nicht schtver, aber nur für sich selbst, und sei es für ein eingebildetes Glück, doch einem fremden Menschen, einer höheren Aufgabe sich zu unterwerfen, die'ihm als untergeordnetem Werkzeug weder besondere Ehre, noch die einzige Rechtfertigung reichlichen Gewinne» versprach, schien ihm töricht und lächerlich. Immerhin aber war Heskys Ansehen, der mächtige Wille diese» kleinen, seinem einzigen Ziele unfehlbar zustrebenden Mannes stark genug, Tesat vorläufig davon abzuhalten, sich jetzt schon, wie er eigentlich gewünscht hätte, von der Unternehmung auszuschließen. Nur setzte sich all der Zweifel, all' die unterdrückte Begierde de» Abfalles, der ganze Wunsch, wieder sein eigener Herr zu werden, doppelt nachdrücklich in. seinem Gehirn fest und gchb seinem Gesicht, das-ja immer düster und verschlossen dreinsah,«inen Zug von verhaltenem Grimm und seinem Benehmen eine zögernde, widerstrebende, unwirsche Art, welche Hesky, der von allen Menschen immer nur voraussetzte, waS er von ihnen wünschte, ganz unverständlich blieb. Doch Übersah er, WaS er nicht sehen wollte und nicht deuten konnte. So brach man endlich auf. Alles Gepäck war in den Wagen ausgestaut,»Und mit Peiffchenknal- len über den Häuptern der weithörnigen Ochsen ging e» davon..--,
Die Stadt verschwand, man kam an immer vereinzelteren Gehöften und Ansiedelungen vorüber, anstatt Menschen traf man Spuren der mannigfachen Tiere, der Rinder, der flüchtigen Antilopen, der huflappernden Giraffen, über den Häuptern flatterte das reichliche Gevögel der fremden Eöde. Das Wasser wurde kostbar, man dürstete und mußte die verschwiegenen geheimen Pfützen und Löcher suchen, um einen- lauen, widerlichen Trunk zu finden, sich zufrieden geben, wenn man nach einem Tag der heißen, trostlosen Wanderung, in ein kümmerliches Negerdorf kam, von nackten Gingeborenen umringt wurde, die nach Branntwein schrien und nach den mitgebrachten Schätzen spähten, um zu stehlen, was man nicht schenken wollte. Hefly spürte nichts von all der Anstrengung, vielmehr fühlte er sich dabei erst wieder frei ÜNd glücklich. Aedes Tier, das er schoß, jeder Schmetterling, den er fing, jede neue Pflanzenart belebte seinen Eifer, und seine Frau, die ihm zü gehorchen und mit ihm zu fühlen angewiesen war, wollte sie nicht, in der Einsamkeit, völlig versinken, fügte sich seinem Drange mit dem. natürlichen weiblichen AnempfindungSvermögen, zeigte eine heitere Gefaßtheit und versöhnte. ihn mehr und mehr mit der Ehe. Rur Bella und Tesak verschlossen sich zusehends, wie auSgedörrt und verbrannt von trostloser Hitze und Mühsal., Bella lag in einem Plachenwagen und stierte,'.vor sich hin. Hefty hatte ein zierliches Aeffchen gefangen, das er mtt einer Kette am Fuß. an einen Pflock des Wagens fesselte, so daß es nur drei Gliedmaßen frei hätte, mit denen«S recht possierlich herumsprang und sich flöhte. Dieses Tier trieb gerade vor Bella sein Wesen und beeiferte sich mit seinem Uebermut, je mehr eS ihr mißfiel, schnitt ihr-die lächerlichsten Gesichter, schlich sich-in-einem unbemerkten Augenblick heran, und. zog sie cm ihrem Lockenschädel,'der hier, ungepflegt, allmählich wieder seine angestammte-Art annahm, stahl ihr den Bissen vom Munde weg, und was so die Weise eines Affen ist. Eine» Abend» erwürgte
sie ihn. Als Hefly den munteren kleinen Gast am nächsten Morgen tot alle viere von sich strecken sah und die Spuren der, Erdroßlung bemerkte, die auf Bellas Haß leicht zurückzuführen war, vollzog er eine landesübliche Exekutton auf dem Rücken der Negerkönigstochter, die schon lange derlei nicht gefühlt haben mochte, nahm ihr die europäische Kleidung weg, die sie eifersüchtig trotz der großen Hitze gewahrt hatte und gab ihr den verhaßten Schurz, den sie mit einem bösen Blicks nur unter-Schlägen geduckt, umtat. Am Abend dieses schlimmen Tages lagerte man iM Freien. Man war vor der Rast einem Trupp von Elfen« beinhändlern begegnet, welche nach Kapstadt zurückkehren wollten. Beim Lagerfeuer erzählt« Hesky, wie diese Leute reich wurden durch den geschicktesten Und unverschänztesten Warentausch, wie sie ungeachtet aller Verbote daS kostbare Tier äüszurotten drohten- daS von den afrikanischen Königen'als höchster Schatz immer sorgfäl« tigsr geschützt werde, je mehr di« Zähne im Preise Wegen, ebenso verfuhren diese Händler mit de« Straußen und mit anderen Naturprodukten des Landes,-während st« den Eingeborenen Europa » Fluch, den Branntwein zuführten und sie dadurch -verdarben und'jeder Möglichkeit der Gesittung und Entwicklung für immer entfremdeten. Unter diesen Gesprächen Waten sie müde geworden, Hefly und- seine, Gattin zogen sich, in ihr Zelt zurück, die. Neger wickelten sich in ihre Decken und schliefen unter freiem Himmel ein, wäh«»nd die Ochsen und Pferd« innerhalb der WageNvierecke eingepfercht waren. In', weiter Ferne erschollen dl«, hungrigem Rufe der freien Tierherden, in den Zweigen raschelte e» nur, zuzeiten von einem erschreckten Bogel, übet den Häuptern aber zogen die hellen Wollen des afri« konischen Nachthimmels unablässig auf und nieder. Da richtete sich Tesak leise auf, nahm seine Flintt und Patronentasche- einen, Rucksack mit seinen,Habseligkeiten und- beschloß, sich davonzumachen. Er wollte die Etfenbeinhäydler auffuchen. Er hatte ein hübsches Stück Geld zusämmeNge«
spart, warum sollte er al» untergeordneter Begleiter mit diesem Narren in die weite? wüste, dürr« Welt wandern und nicht wie diese Leut« zu reichlichem Gewinn kommen. Aber zwei glühende Augen waren ihm gefolgt. Bella hatte ihn gleich erraten. Nackt und geräuschlos schlich sie ihm nach durch die unwegsame Nacht, in der sie doch zu Hause war, al» in ihrer unwilllommenen schwarzen Heimat. Er hörte sie nicht, schritt über Swck und Stein, rüstig, aller Gefahren nicht achtend, das Gewehr schußbereit unt«rm Arm, vor jedem krachenden Zweig, vor jedem verlorenen Bogelruf erschreckend, während sich Bella, wenn er an«in« Lichtung kam, unter einem Baumschätten duckte und-hinter ihm hielt wie nach einem schützenden Stern, der sie ihrem Lo» allein entführen- konnte»' denn sie wußte nicht» anderes, al» daß sie den'Tod der Rückkehr in die verhaßten Gründe ihre» Stammes vorzog. Als er sich-Nach vielen Stunden schon bei Anbruch der Dämmerung ermüdet zu Boden warf, um zu ruhen, rief sie ihn leise.an. Erschreckt spannte er den Hahn, sie aber sprang vor seine Füße und flehte ihn aN. Da verstand er ihre entsetzte--bittende Gebärde, und ein wilde» Lächeln ging über seine Züge. Da» nackt« Weib mit'dem vollen, dunklen, glänzenden Körper umfaßte ihn mit der ganzen Kraft ihrer Demut,, ihres törichten Wunsches, al» den einzigen? ter-fi« jetzt noch erläsen koNnte, und dem st« sich al» dem letzten Erretter darhot, denn ander» al» wieder in der Knechtschaft ihre Befreiung zu«blicken, wußte sie freilich nicht.- Er aber sah sie' eigentümliche zugleich drohend und- bezwungen, als Herr und wieder als Unterliegender an und zog sie zu sich. Demütig schmiegt«-sie sich an ihn und flüsterte:„Mach du mich, weiß."-, Nach dieser Nacht wanderten die beiden davon und verschwanden inderweitenWelt.' A— Schluß..!-M