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Ausland
Die Italienischen Verschleppungsmanöver
Paris. ( Havas.) Die Aufmerksamkeit der Pariser Presse wendet sich vor allem dem Ergebnis der Sitzung des Nichtinterventionsausschusses zu. Petit Parisien" spricht die Meinung aus, daß Rom einfach den ganzen britischen Plan zunichte machen wolle. Infolge des italienischen Vorgehens bleiben die Verhandlungen des Nichtinterventionsausschusses ständig auf einem toten Punft. Die britische Diplomatie werde wahrschein= lich auch weiterhin bestrebt sein die Situation zu retten. Das Blatt glaubt aber, daß der Augenblid kommen könne, wo England die Geduld verliert und dann werde Italien vielleicht als erstes das Scheitern des Nichtinterventionssystems be= dauern.
Auch„ Echo de Paris" wirft den totalitären Staaten vor, daß sie absichtlich das Kontrollinstem vernichten." Populaire" schreibt, daß Ita lien die Freiwilligen" nicht abberufen wolle,.da sich der Duce bewußt sei, daß ohne sie Franco verToren wäre. Figaro" bezeichnet das Auftreten Grandis in der Sitzung des Nichtinterventionsausschusses als gefährliches Spiel, da sich Grandi sicherlich bewußt sei, daß seine Forderungen auf Schwierigkeiten stoßen werden.
" Sozialdemokrat"
16 Milliarden Bäume für die Sahara ! Bekanntlich wandert die Sahara jedes Jahr im Durchschnitt einen Kilometer nach Süden. Um nun ein weiteres Vordringen aufzuhalten, will die britische Solonialverwaltung zusammen mit der fran zösischen einen Schuß gegen den Wüstensand schaffen. Ueber eine Länge von 2000 Kilometern und in einer Tiefe von 10 Kilometern sollen 16 Milliarden Bäume angepflanzt werden. Troß der langen Zeit und der riesigen Mittel, die diese Anpflanzung erfordert, ist man zur Durchführung des Planes entschlossen, weil er die einzige Möglichkeit ist, Mittelafrika vor weiterer Verwüstung durch. die wandernde Sahara zu schützen.- Unser Bild zeigt reisende Beduinen, die das Herannahen des gefürchteten Wüstensturmes, des Samum, beobachten.
Der Kulturfrieden.( Tsch. P.-B.) Donnerstag fand die abschließende. Besprechung des deutschösterreichischen Stulturausschusses statt, in der die Vorarbeiten für die Ueberprüfung der Verbreitungsverbote für Bücher und Broschüren in Deutsch land und Desterreich beendet wurden. Es handelt sich bei den österreichischen Büchern, die zur Freigabe vorgeschlagen wurden, vor allem um Werke kultu= rellen Inhalts, bei den deutschen vorwiegend um solche militärwissenschaftlichen Charakters, ivie auch um einige Bücher fulturellen und wirtschaftlichen Inhalts. Die fertiggestellten Listen werden den zuständigen Stellen der beiden Regierungen zur Genehmigung vorgelegt werden.
Bolens Drang zum Meer.( AP.) Anläßlich des ,, Festes des Meeres" hat Präsident Moscicki eine Rundfunkrede über Polens Drang zum Weer gehalten, in der er darauf hinwies, daß das einstige Fischerdorf Gdingen heute zu einem Welt= bafen und zu einem Wirtschaftszentrum des 34 Millionen- Staates geworden sei. Es genüge jest anders werden. Der schmale Küstenstreifen aber nicht, eine Küste und eigene Schiffe sowie soll ernsthaft befestigt werden. einen eigenen Seehandel zu haben, sondern Polen müsse auch über eine Kriegsmarine verfügen, die seiner Größe und seinen Bedürfnis sen entſpreche. Bisher konnte man von einer polnischen Kriegsmarine kaum ſprechen. Der Aufbau begann mit fünf alten deutschen Torpedobooten und einem alten französischen Kreuzer. In den 18 Jahren des Bestchens des polnischen Staates sind nur vier Zerstörer und drei U- Boote dazugefommen. Die größte Einheit der polnischen Kriegsmarine ist ein vor kurzem von einer englischen Werft gelieferter Zerstörer von 2140 Ton nen. Die Sammlungen der polnischen See- und Kolonialliga brachten nicht mehr als das Geld für den Bau eines weiteren U- Bootes. Die Losung Baut Kriegsschiffe!" ist angesichts dieser Situation umso bemerkenswerter. Die Schwierigkeiten sind aber groß, denn Polen kann seine Kriegsschiffe nur im Ausland bauen und braucht dafür Devisen, die es dringend für Rohstoffe be= nötigt. So ist an einem schnellen Ausbau der Kriegsmarine nicht zu denken, aber an dem festen Will'n, hier vorwärtszukommen, ist nicht mehr zu zweifeln. Man wird versuchen, wenigstens einen Teil im Inland zu bauen. Bisher konnten zwar nicht einmal größere Schiffsreparaturen in Gdingen durchgeführt werden, aber hier soll jetzt Wandel geschaffen werden. Eigene Werf ten sind also die erste Vorausseßung, obwohl sie in dem Investitionsplan für Gdingen bisher eine untergeordnete Rolle spielten. Auch die St üst enbefestigungen sollen ausgebaut werden. Sie bestanden bis jetzt nur aus ein paar Flugabwehrgeschüßen bei Adlershorst und einigen alten Geschüßen auf der Halbinsel Hela. Auch das soll
Volksbad im
Göring zur Nachahmung empfohlen! Die der indischen Kongreßpartei( Gandhi ) angehörenden Minister der lokalen Regierungen der indischen Probinden haben beſchloſſen, nur ein Sechſtel der ihnen zustehenden Bezüge anzunehmen und selbst gesponnene Gewänder zu tragen. Dies ist als Demonstration dafür gemeint, daß Indien ein armes Land ist. Sie werden also statt 2700 fund Sterling nur 450 Pfund beziehen.
Dem Andenken Jaurès . Die französischen Lintsparteien und der Allgewerkschaftliche Arbeitsverband haben beschlossen, am 31. Juli, dem Jahrestag der Ermordung des Sozialistenführers Jaurès, im Pantheon eine große Feier zu veranstalten, wohin die sterblichen Ueberreste Jaurès im Jahre 1925 unter Herriots Regierung des Linksfartells übergeführt wurden.
Aufgefifchtes italienisches Torpedo.( Agence Espagne.) Ein Fischerboot, das in der Nähe von Prello auf See war, ist auf ein Torpedo ge=
stoßen. Als dies Torpedo aus dem Wasser gezogen wurde, konnte man feststellen, daß es italienisches Fabrikat ist. Das Torpedo ist nach Cattagena gebracht worden, wo es genau untersucht werden wird. Es handelt sich aller Wahrscheinlich feit nach um eines der Torpedos, die fürzlich gegen den Handelsdampfer Juan Sebastian El cano abgefeuert worden ist.
P
in Jarkins Professor"
in Budapest einen Bronchialfatarrh. Man erzählt, die Krankheit fragt nicht nach Rasse, Nation und er habe zu kaltes Bier getrunken. Es war ein sehr Religion. Und in diesem Voltsbad fragt auch niefonnte dem Kranken helfen. Er brauchte ein gesundheit. mäßigtes Klima in den Bergen, sagte man ihm.
Freitag, 23. Juli 1937. Nr. 171.
Trager Zeitung
10 Kč Tageskarten für alle Brager Berkehrs. mittel. Die Prager Elettrischen Unternehmungen haben eine bemerkenswerte Neuerung eingeführt. Es werden Legitimationen ausgegeben werden, die ihren Inhaber für die Dauer eines Tages zu beliebig oftmaligen Fahrten auf allen von den Prager Elektrischen Unternehmungen betriebenen Verkehrsmitteln berechtigen, also für die Straßenbahn, für sämtliche städtische Autobuslinien, für die Trolleybusstrecken und für die Drahtseilbahn auf den Petřín. Die Ausfolgung eines solchen eintägigen Fahrscheines sezt keinerlei Formalitäten voraus und wird bei den üblichen Kartenaugabestellen der Stra ßenbahnverwaltung erfolgen. Ob der Preis von 10 Kč nicht zu hoch ist, zumal da auch noch ein Nachtzuschlag von 1 Kč vorgesehen ist, bleibe dahingestellt.
Kunst und Wissen
Ehemaliges Mitglied des Brager Deutschen Theaters nach Antara. Hans Erivin eh, der nach fünfjähriger Tätigkeit beim Prager Deutschen Theater in Pension gegangen ist, wurde von Vaul Hindemith an das Staatsfonservatorium in Antara berufen. Heh wird dort als Gesangs- und RhetorikIchrer tätig sein.
Die Kammermusik des modernen Hellas Tommt zum ersten Male nach Mitteleuropa . Wie uns aus Bad Trentschin- Tepliß berichtet wird, nimmt an den Festwochen das Kammermusik- Ensemble Trio d'Athènes teil und wird am 15. August außer den Werken von Beethoven und Brahms auch eine Schöpfung des modernen griechischen Komponisten Petridis vortragen.
Brag, Note Fallen. Die Nestfalten, die im Ferienheim in Sandau waren, kehren am Sonntag nach Prag zurück. Ankunft WilsonBahnhof um 17.58. Die Noten alten kommen aus Klostergrab am Montag zurück. Ankunft am Bahnhof Smichov um 18.39.
Ortsgruppe Brag. Sonntag, den 25. Juli: Treffpunkt um 7 Uhr früh beim Smichover Bahnhof. Hahrt nach Rebnice, Wanderung nach Radni Třeban zum Baden, führt Winternis.
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Ja, ja, es ist schon gut, daß hier auch Arbeiterinnen und Hausfrauen die Zeit ausnüßen kön und Erholung.
slowakischen Erzgebirge batädiger Katarrh. Kein Budapeſter Arzt mand danach. Allen gibt es Erholung und Ge- nen, einmal für ſich ſelbſt, für ihre Gesundheit
Und Kindergesundheit
Die nettesten Menschen und die wertvollsten
Sascha u ist eine kleine Völkerstadt. Da Die Natur heilt: Luft, Sonne, Wasser und schlendere ich durch belebte Straßen und höre Da riet ihm ein Bekannter seiner Fabrik, in diese der wunderbare Wald. Und menschliche Wissenſtaunend viele Sprachen. Tſchechen , Slowaten, Waldgegend in der Nähe des Dorfes its schaft fut alles, was sie nur kann, dazu. Die ſind doch die Kinder. Sie find noch nicht verpast. Deutsche , Ungarn , Russen, Juden gehen friedlich gehen. Der Fabrikant tat es, baute da ein Haus nebeneinander, und wie man einen anrebet: und wurde bald gesund. Das iſt eine nette Ge- moderniten Einrichtungen wurden in den letzten Es kann noch etwas Anständiges und Gutes, aus Deutsch , Tschechisch, Ungarisch, so antwortet er. ſchichte. Dem Beamten, der indessen selbst Fabri- zehn Jahren geſchaffen. Auch der Seelenarzt ihnen werden, während bei vielen Erwachsenen
Soldaten, viele Soldaten, lustwandeln am Abend mit ihren slowakischen Mädchen, die graziös und fofett ihre Reifröcke schwingen, und denten nicht an Waffen, Krieg und Kriegsgeschrei. Nationen? Massen? Ach was! Menschen. Arbeiter, Angeſtellte, Staufleute, Bewohner einer Stadt. Da
möchte ich gerne noch verweilen. Aber da steht ein großer Autobus bereit zur Abfahrt.
Zwei Stunden Fahrt durch Wälder und über Kleine Berge, an scharfen Kurven vorbei. Auto stopp. Weiter geht es nicht mehr. Da ist also das Biel: Štos kúpele, Bad Stos. Villen im Bald, ein modernes großes Haus, Post, Kino, Restaurant, Kaffeehaus, alles inmitten herrlicher Waldlandschaft, die an die Semmeringlandschaft
erinnert.
Sehr schön. Eine kleine, nette Badestadt. Aber ich will in das Sanatorium. Wo ist das? Sanatorium? Das ist alles ein Sanatorium. Es gibt Heilanstalten und Erholungsheime. Aber Sanatorien: das sind doch Einrichtungen für reiche Leute. Nein, nein. Dieses Sanatorium da ist für alle bestimmt! Es ist ein richtiges Voltssanatorium.
fant geworden war, gefiel sie sehr. Er baute auch ein Haus und errichtete da im Jahre 1882 ein klimatisches Gebirgsbad. Das wurde besonders bei den ungarischen Adeligen bald sehr beliebt. Die ungarischen Fürsten und Grafen tamen gerne her und holten sich Gesundheit und neue Kraft für ihr schyveres Leen.
Es gibt aber auch noch andere Menschen,
die auch einen Bronchialkatarrh bekommen fönnen, wenn auch nicht gerade durch kaltes Bier, sondern bei der Arbeit in einem Bergwerk oder deren Nerben zerstört und verbraucht worden sind in Fabritsälen und Schreibstuben. Für diese Menſchen hat die Revier bruder lade im Jahre 1927 das Bad Stos getauft. Seit zehn Jahren also gehört es dem ganzen Wolte, steht es im Dienste der Volksgesundheit. Die ungarischen Adeligen kommen seit 1918 nicht mehr.
Natur und Wissenschaft
tehren. Nur mit der Liegefur möchten sie es
tommt zur Geltung; Psychotherapie wird auch schon alles verloren ist. Man muß sie nur gesund gemacht. erhalten an Leib und Geist. Ja, gesund sollen die Doktoren, Vergarbeiter, Buchdrucker, Hausfrauen Kinder des Volkes werden. Eine ganze Villa ge= hört ihnen und eigene Speisesäle haben sie und Acht Pavillons gibt es da mit vierhundert eigene Pflegerinnen, die den ganzen Tag um sie Betten, Aber da sind nicht öde, graue, große sind, mit ihnen spielen und wandern, mit ihnen Krankensäle, sondern freundliche, helle, kleine baden und singen. Und mit ihnen Heidelbeeren Zimmer mit zwei Betten. Jeßt, im Sommer, ist pflücken im Walde, aus dem die Kleinen mit Ueberbelag: Vierhundertvierzig. Von ihnen sind schwarzen Mäulern und quietschbergnügt zurüdungefähr zweihundert Kinder. Wer fommt nun in dieses Bad statt der manchmal halten wie die tartenspielenden Mänungarischen Adeligen? Bahlen sind nicht immer ner: sie schwänzen. Aber das wird nicht erlaubt, langweilig. Ein paar Zahlen erzählen, daß dieses und sie verstehen schließlich doch besser als die Sanatorium wirklich dem ganzen Volke gehört. Kartenspieler, daß die Liegefur notwendig iſt. Im Jahre 1986 waren dort zur Kur: 36 Aerzte, Essen müssen sie natürlich auch brav. Mehlspeisen 10 Pflegerinnen, 30 Schriftsteller und Jour- find ihnen am liebsten. Wer fünf Kilogramm zunalisten, 62 Buchdrucker, 42 Advokaten, 29 Stu- genommen hat, triegt zum Abschied eine große, denten, 79 Professoren und Lehrer, 163 Berg Herrliche Torte. Es kommt gar nicht so selten vor, arbeiter, 158 Industriearbeiter, 119 Bauern und daß ein Bub oder Mädel eine gute Torte als Bes Weldarbeiter, 21 Private, 295, Hausfrauen, 220 lohnung fürs Gesund- und Starkwerden bePrivatbeamte und 253 Staatsbeamte. Sie sind tommt. von Krankenkassen, Fürsorgeeinrichtungen, der Na, und Heimweh kriegen sie gar nicht? Das Kriegsfürsorge geschickt worden oder auch auf kommt vor, wenn auch selten. Da wollte ein Bub eigene Kosten gekommen. gleich wieder seinen Koffer paden und fortfahren. Er ließ sich aber überreden, zu bleiben, und als sechs Wochen um und seine Zeit zu Ende waren, da wollte er überhaupt nicht mehr wegfahren. ( Schlüß folgt.)
Jest tommen aus allen Teilen der Republik und auch aus. dem Ausland Menschen mit Neurosen und Basedow - Erkrankungen, mit Bronchialfatarrhen, Blutarme und Unterernährte, RefonFrüher für Adelige, jekt für das Volk valeszenten nach Lungenentzündungen und andeEntdeckt haben ja diese schöne heilträftige ren schweren Erkrankungen; nur Tuberkulöse Waldgegend zuerst die reichen Leute. Da bekam nicht. Da sind wieder Deutsche und Tschechen , einmal vor vielen Jahren ein Stofer Fabrikant Slowaten und Ungarn , Juden und Christen, denn Bezugzbedingungen: Bei Kuſtellung ins Haus oder bei Beaug durch die Poſt monatlich Kč 16.—, vierteljährlich Kč 48.— halbjährig K& 96, –, ganzjährig Kč 192.—. – Inferate werden laut Zarif billigst berechnet. Bei öfteren Einschaltungen Breisnachlaß. tüditellung von Manuskripten erfolgt nur bei Einsendung der Retourmarlen. Die Zeitungsfrantatur wurde von der Boft- und Teles grabbendirektion mit Erlaß Nr. 18.800/ VII/ 1980 bewilligt. Drudrei: Orbis". Drud, Verlags- und Beitungs- A.- G. Prag .
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Ein paar Männer spielen Karten auf einer Waldbant, während ich den Artikel schreibe. Eine Sirene ertönt.„ Liegetur, Liegetur", ruft eine hübsche Frau ,,, man muß die Zeit ausnüben".