Mr. 175

Mittwoch, 28. Juli 1937

Volkswirtschaft und Sozialpolitik

Bergarbelter

werden zwangsverschickt das erste

-

Die deutschen Bergarbeiter Opfer des Rüstungswahnsinns Im Saargebiet wurden einige tausend Berg­arbeiter entlassen, die man zur Arbeit auf die Erzgruben in Donaueschingen und an der Ruhr verschickte. Besißer der Erzgruben bei Donau­ eschingen ist der Hüttengewaltige Röchling . Auf feinen Erzzechen arbeiten nur Bergarbeiter, die von der Saar , dem Aadener Rebjer und der Pfalz dorthin zwangsverschickt worden sind. Ihnen ge­genüber glaubt der Hüttenbaron Röchling beson­ders brutal vorgehen zu können, was die Zustände auf den Gruben in Donaueschingen beweisen.

unter dem im Kohlenbergbau, die ihnen zugewies fene Wohnung" besteht aus Baraden, und die fasernenmäßige Verpflegung ist alles andere als gut oder auch nur ausreichend. Vor dem Abtrans­port wurde den Saarbergarbeitern gesagt, ihre Familien erhielten eine Trennungszulage. Sie erhalten sie auch, nur wurde vorher nicht gesagt. daß diese nur den lächerlich geringen Betrag von 5 Mark in der Woche betragen würde.

Rigoros gehen die Verwaltungen der Gru­

ben im Saargebiet mit den Familien der entlas­

ſenen Vergarbeiter vor, die in Werkswohnungen Ausland

Seite 5

wohnen. Mit dem Tag der Entlassung werden sie rücksichtslos aus den Wohnungen ermittiert. Schauderhafte Zustände sind zu verzeichnen. So Jllegaler Schutzbund- Kerkerstrafe wurden Familien mit mehreren Kindern auf die Straße gefeht. Eine Frau mit vier Kindern, von Wien. ( Tsch. P.-B.) Montag verantworte­denen das jüngste einen Monat alt ist, mußte ten sich vor dem Schöffengericht in Wien 18 So­sogar eine Nacht in einem Stall fampieren. Nachzialdemokraten und Kommunisten aus dem XXI. her sette man die Familie in einen alten leeren Wiener Gemeindebezirt, welche eine Zweigstelle Schulsaal. Dieses rücksichtslose Vorgehen hat die des Republikanischen Schußbundes errichtet sowie Grbitterung der Bevölkerung noch gesteigert, be- Versammlungen und militärische Uebungen vera sonders noch deswegen, weil die freigewordenen anstaltet hatten. Hauptangeklagter war der Elek­Werkswohnungen von Denunzianten und arbei- trotechniker Theodor Szigetti, der zu acht terfeindlichen Elementen bezogen werden. Monaten schweren Reckers verurteilt wurde, die übrigen Angeklagten erhielten Freiheitsstrafen von einem bis zu sieben Monaten.

Die Kriegswirtschaft in Deutschland verschärft

Alles Brotgetreide wird requiriert

Feuer gegen die eigenen Leute!

Madrid. ( Agence Espagne.) Als der deutsche Pilot im Dienste der Rebellen Georg Kohl und Der Mangel an den lebenswichtigsten Pro-[ eigenen Bedarf braucht. Die Verfütterung von seine beiden Begleiter, nachdem ihr Flugzeug ab­butten führt in Deutschland zu immer drastisches Brotgetreide wird streng berboten. Auch Futter- geschossen worden war, über den republikanischen Den Linien im Fallschirm absprangen, begannen die ren Maßnahmen, die seit dem Kriege nicht mehr getreide muß restlos abgeliefert werden. bestanden hatten und heute in feinem andern Landwirten wird dafür in Aussicht gestellt, daß übrigen Flieger derselben Rebelleneskadrille ein Lande als dem nationalsozialistischen Deutschland ihnen vom Reichsernährungsministerium fortlau- intensives Maschinengewehrfeuer auf sie zu rich notwendig sind. Das vollkommene Chaos in der fend durch Vermittlung der Landesbauernschaften ten. Als sie sie nicht zu treffen vermochten, flo Versorgung der deutschen Bevölkerung wurde in Futtergetreide je nach den Verhältnissen zugeteilt gen sie zurück und kamen nach kurzer Zeit mit dem wichtigsten Abschnitt, der Deckung des Be- werden wird. Die Zuteilung wird davon abhän- einem dreimotorigen Bomber wieder, der drei darfs an Brotgetreide, heuer durch die schlechtere gen, wie die Ablieferung des Getreides funktio- schwere Bomben über der Stelle abwarf, an wel­Ernte besiegelt. Das System der Bezugsscheine, nieren wird. Wenn das Hitlerregime feinen an- cher die deutschen Flieger landen sollten. In dies welches für eine Reihe wichtiger Artikel längst dern Ausweg mehr findet als die Wiederkehr zur sem Augenblick liefen die republikanischen Soldas eingeführt wurde, genügt nicht mehr. Das Dritte Kriegswirtschaft in ihrer drückendsten Form, be- ten herbei und nahmen die deutschen Flieger ge Reich sieht sich gezwungen, zu jenen Methoden zu deutet das nichts anderes als das Eingeständnis fangen. Diese riefen: Schießt nicht! Wir find greifen, die das ausgehungerte Land mitten im des vollständigen Bankrotte seiner wirtschaftlichen Sozialisten!" Als Georg Kohl von den republika­Kriege anwenden mußte. Methoden. Es widerlegt aber auch die Fabeln von nischen Militärbehörden einvernommen wurde, dem neuen Geist, den Hitler im deutschen Volte erklärte er, nur nach Spanien gekommen zu sein. wachgerufen haben soll. Die Requirierung des um seine Mutter und vier Geschwister ernähren Getreides sagt ja nichts anderes, als daß die deute au fönnen und daß seine Vorgesetzten ihm die Teilnahme am Kampf gegen die" Roten " als werden und daß man befürchten muß, daß sie ihre Kinderspiel dargestellt hätten. Er fügte hinzu, daß Ernte, ſoweit sie nur können, in den Speichern er über Rom nach Sevilla gekommen ſei. Er habe liegen lassen gewiß ein unerwünschter Erfolg 400 Peseten in der Tasche gehabt und einen sehr der ständigen Bemühungen, das deutsche Volt auf vorteilhaften Kontrakt erhofft.

Die neue chinesische Armee

Von Oberstleutnant Dumont

Auf den Arbeitsämtern, wo die Bergarbeiter für die Röchlingschen Erzgruben unter dem Druck der Behörden angeworben wurden, ließ dieser durch seine Menschenhändler den Angeworbenen einen austömmlichen Lohn versprechen. Wie so viele Versprechungen der Nazis, ist natürlich auch diese nicht gehalten worden. Die Bergarbeiter tommen bei Anspannung aller Kräfte höchstens auf einen Tagelohn von 5.40 Mart, was zum Leben zu wenig und zum Verhungern zu viel ist. Denn man bedente: von diesem Betrag muß nicht nur der Zwangsverschickte selbst leben, sondern er soll davon auch noch Geld an seine Familie schit­fen. Bei der Antverbung wurde den Arbeitern ebenfalls versprochen, sie würden in dem Erz­distrikt gute Wohnungen vorfinden. Wie gut" diese sind, geht daraus hervor, daß es sich um Das Deutsche Nachrichten- Büro teilt mit, Holzbaraden handelt, die zu Massenquartieren daß der Reichsminister für Ernährung und Land­eingerichtet wurden. Als man den Vergarbeitern wirtschaft Darré durch eine Verordnung die Re- schen Bauern nicht mehr für verläßlich angesehen anfangs erklärte, sie könnten bald ihre Familien quirierung des gesamten Brotgetreides eingeführt nachkommen laſſen, ſo war das eine glatte Lüge, bet eder Grzeuger von Brotgetreide wird ver­denn es sind einfach keine Wohnungen vorhanden pflichtet, allen Weizen und Roggen, den er ge­und neugebaut wird ebenfalls nicht. Das Essen erntet hat, abzuliefern. Ausgenommen ist davon wird in einer Kantine verabreicht, die ebenfalls nur das kleine Quantum, welches er für seinen einen Strieg vorzubereiten! Röchling gehört. Da für Wohnung" und Essen die Beiträge gleich bom Lohn abgezogen werden, ist der Arbeiter zum vollendeten Sklaven gewor den. Ueber die Höhe der für das Hausen in der Baracke und die miserable Verpflegung in der Kantine eingesetzten Abzüge hat die Arbeiterschaft nicht mitzubestimmen. Das alles regelt der Gru benbefizer allein. Da die nach Donaueschingen Zwangsverschickten niemals ihre Familien werden zu sich kommen lassen können, andererseits aber Besuche der Familie infolge des Jammerlohnes ausgeschlossen sind, so ist ohne Uebertreibung au sagen, daß der Nationalsozialismus in Massen Familienglück und Familienleben zerstört, nursere Quele mit rund 2,333,000 Mann, wurden, wie o flatt Butter Purchführung der Losung Kanonen dimenten, afifchen 1,800.000 felben Ralibers, aus bert, Nanide, Gewehre des­so verlangt. und 1,900.000. Alle diese Zahlen sind jedoch Meiji - Epoche, Maujergewehre 7.9 millimeter, wertlos, denn sie umfassen nur Männer, die in Modell 1888, und 6.8 Millimeter, Modell 1913, China mehr oder minder militärisch organisiert fabriziert in chinesischen Arsenalen, nach euros und bewaffnet sind, ohne dem wichtigen Umstande päischen Lizenzen, alte japanische Gewehre, Rechnung zu tragen, ob sie auch wirklich im 7.9 Millimeter, teilweise noch aus dem Jahre 22 modernen Sinne des Wortes Soldaten " sind. der Epoche Murata stammend, endlich das gute, den Bedürfnissen des chinesischen Soldaten feiner robuſten Konstruktion wegen angepaßte russische Dreilinien- Gewehr, 7.62 Millimeter, normales Armeegewehr des russischen Heeres. Als Maschinengewehre gibt es sowohl Maxim, wie auch Hotchkiß," Rer" aus Kanton, Maschinengewehre japanischer Fabritation usw. Auch die Artillerie ist recht verschieden. Inter­effant ist, daß drei chinesische Arsenale, die vor dem Kriege von Krupp vollständige Wert maschinenausrüstung erhalten haben, noch heute in der Lage sind, Kruppsche 75- Millimeter­Kanonen zu drehen. Es sind dies: die Arsenale in Kanton, Honan und Hanyang, Provinz Hopei; das leptere Arsenal beschäftigt dauernd rund 4500 Arbeiter. Aber auch Schneider- Creusot­Kanonen, schwedische Bofors- Geschüße usw. sind bertreten. Die gesamte chinesische Küstenartillerie hat Krupp in den Jahren 1895-1900 geliefert. Endlich haben die Sowjets deutsche, russische und amerikanische Remington- Gewehre und derglei­chen mehr den Chinesen verkauft.

( MTP Paris.) Es ist verhältnismäßig| Paradies der Waffenhändler und Schmuggler leicht, sich in den Hauptnachschlagewerken über die war und auch geblieben ist. Die Infanterie, Armeen verschiedener Staaten einige zahlen- Chinas Hauptwaffe, proportional viel stärker mäßige Angaben zu verschaffen. So können toir vertreten, als es dies in modernen europäischen beispielsweise ziemlich viel Material über die Heeren der Fall ist, verfügt sowohl über Mann­japanische Armee finden, jedoch fast nichts über licher- Gewehre und-Sarabiner, wie sie in der Chinas Wehrmacht . Auf dem Papier beziffert österreichisch- ungarischen Monarchie gebraucht

weil es

Die Arbeit im Revier von Donaueschingen ist außerordentlich schwer und gefährlich. Die Erz­gänge sind sehr niedrig, so daß fast die ganze Ar­beit fnieend verrichtet werden muß. Ueberdies ist das Lieg- Ende im Gegensatz zum Kohlenbergbau sehr uneben. Da die Verwaltung den Bergarbei­tern feine Knieschüßer liefert, sind Erkrankungen, besonders Verlegungen und Entzündungen an den Knien, eine sehr häufige Erscheinung. Auch töd­liche Unglüdsfälle sind häufiger als anderswo, wozu die in den Erzgruben übliche Hezarbeit das ihrige tut. Von einem kleinen Transport Berg­arbeiter, der vor einigen Monaten von Aachen nach Donaueschingen fam, sind bereits drei Ka­meraden tödlich verunglüdt. Die Familienange hörigen hatten nicht einmal das Fahrgeld, um an der Beerdigung ihrer Ernährer teilnehmen zu

fönnen.

Vor einiger Zeit wurden aus dem Aachener Revier wiederum 50 Bergarbeiter nach Donau­ eschingen zwangsverschickt. Als Lockung bezahlte man ihnen das Fahrgeld. Als es ihnen jedoch nicht möglich war, mit den ungewöhnlich geringen Ver­diensten sich und ihre Familien zu ernähren, tehr­ten fast alle wieder zurück. Natürlich wurde ihnen das Fahrgeld für die Rückfahrt weder von der Grubenverivaltung noch vom Arbeitsamt gezahlt, so daß viele von ihnen den Weg zu Fuß zurück­Tegten. Wenn das Arbeitsamt im Heimatort sich weigert, ihnen die Erwerbslosenunterstüßung wei­terzuzahlen, da sie die Arbeitsstelle freiwillig" verlassen haben, so sind sie dem Verhungern preis­gegeben.

Auch die nach dem Ruhrgebiet zwangsvers schickten Saarbergleute kommen in ähnliche Ver­hältnisse. Sie werden nicht, wie ihnen ursprüng lich gesagt wurde, auf Kohlengruben beschäftigt, sondern auf einigen uralten und sehr primitiven Erzzechen bei Essen . Der Lohn liegt ebenfalls weit

Man erhält flir 100 Reichsmart

Markmünzen

100 österreichische Schilling

100 rumänische Lei

100 polnische Bloth 100 ungarische Pengö 100 Schweizer Franken 100 franzöfifche Francs

1 englisches Pfund

1 amerikanischer Dollar

ке 763­805.­531.50 17.05 535.50 568.50 658.50 107.57 141.62 28.60

64.30 484.

100 italienische Lira

132.40

100 holländische Gulden

1580.­

100 jugoslawische Dinare 100 Belgas

100 dänische Kronen

688.­

735.

100 schwedische Kronen

Die chinesische Armee ist ein Wert von fünf Jahrtausenden Geschichte und zwanzig Jahren Arbeit von zwei Männern, dem Marschall fchiang Kai- Tiek und dem ver­storbenen deutschen Generalobersten Hans von Se e ct, der ja auch Gründer des neuen deutz schen Heeres geworden ist. Seit jeher haben die Chinesen fremde Instrutteure angestellt. Nach dem Weltkriege kam eine Reihe deutscher ehe maliger Offiziere unter der Leitung des Obersten Bauer, des Freundes Ludendorffs, nach China ; fie leisteten jedoch keine wesentliche Organisations arbeit. Diese begann erit, als von Seedt, der sein Amt als Chef der deutschen Heeresleitung nieber­gelegt hatte, an Tichiang- Kai- Tschets Seite die chinesischen Streitkräfte von Grund aus zu orga­nisieren begann. Von Seedt erkannte sehr wohl die ungeheuren Möglichkeiten des Landes: fein fast unbegrenztes Menschenreservoir, die Bedürf­nislosigkeit und Todesverachtung des chinesischen Soldaten und dergleichen mehr. Doch sah auch Seedt, daß ein starker, hervorragend ausgebil deter Kern notwendig sei, um überhaupt in China ein modernes Heer bilden zu können. Seedt ist nach Europa zurückgekommen und nach einiger Zeit gestorben, ohne daß sich die Erfolge seines Aufenthaltes auf die chinesische Armee nennenswert ausgewirkt haben.

Nach jahrelanger Arbeit ist es der Nanting Regierung so ziemlich gelungen, das Gros der Truppen, meistens Freiwillige mit drei Jahren attiver und drei Jahren 1. Reserve- Dienstzeit, der Kommandogemalt der Rentralregierung zu unterstellen. Aehnlich wie bei den Japanern wol Ten die Generale der Regierung nicht immer ges horchen, wie dies auch jeßt, bei den Kämpfen um Beting und Tientsin, der Fall ist. Vor ettva zwei Jahren zählten die sogenannten regulären Trup­pen der Bentralregierung rund 1.4 Millionen Mann; die selbständigen Streitkräfte der Pro­vingen waren etwa halb so start, d. h. sie um faßten rund 700.000 Mann. Als lebtes Glied in der chinesischen Verteidigungstette wäre noch die Armee der Provinzen Kvantung und Kwangst zu nennen, die rund 150.000 Mann umfaßt. Die Ausbildung, Ausrüstung und Organisation dieser Truppen war noch weit vom Ideal einer moder­nen Armee entfernt.

-

Vor allem war die Bewaffnung und sie ist es heute noch aus allen Teilen der Welt und allen Epochen der Technik zusammen­gestückelt und zusammengewürfelt. Man darf nämlich nicht vergessen, daß China seit jeher das

den Jahren 30. und

-

- durchaus

Nach Ablauf des Genfer Oberschlesien - Vertrages ( AP.) Das Erlöschen der Genfer Konven tion bringt eine Fülle von Veränderungen und auch von Verhandlungen mit sich. Ueber den Grenzübertritt wurde eine Einigung erzielt, die auch den Grenzgängern Rechnung trägt. Beide Staaten verpflichten sich, bei Grenzausweisen möglichst entgegenfommend zu sein. Die Natio­nalsozialisten werden das für ihre Propaganda auszunüßen wissen. In der Frage des weiteren Aufenthaltes der Optanten in Bolen, worauf von deutscher gedrängt wurde, gab Polen nicht nach. Es wurde von polnischer Seite erklärt, es jei nicht einzusehen, warum Leute in Polen blei­ben sollten, die durch die Option ihre Verbunden­heit mit Deutschland dokumentarisch bekundet hätten. Sie hätten gut daran getan, schon vor Ablauf des Genfer Vertrages abzuwandern. Es zeuge von wenig Sehnsucht nach Deutschland und von wenig persönlichem Stolz, jetzt nicht gehen 6u wollen. Während die Gemischte Kommission unter Vorsitz des schweizerischen Bundesrates Calonder ihre Tätigkeit einstellte, wird das unter Vorsiz des belgischen Professors Sa e t- enbeek in Beuthen arbeitende Schiedsgericht die vorliegenden Fälle noch aufarbeiten. Dem

deutschen Volksbund, dessen Existenz aus dem Genfer Vertrag geboren wurde und dessen Leiter große Einkommen hatten, während das Gros der Mitglieder von den Unterstützungen der polnischen Wohlfahrtsämter lebte, ist der Ab­lauf der Genfer Stonvention besonders uner­wünscht. Uliz erließ einen Aufruf an das Deutschtum in Polnisch- Oberschlesien, der aber wirkungslos verhallte. Welchen Schaden auch hier der Nationalismus dem Deutschtum zufügte, ist wieder charakteristisch. Die Gleichschaltung hat die gesamte Arbeit für das Deutschtum distre­ditiert und seinen Gegnern billige Argumente gegeben. Die Gleichseßung von deutsch und natio­Die größeren Truppenverbände sind recht nalistisch, von den Nationalsozialisten propagiert, bunt organisiert. So gibt es drei Klassen von erweist sich als ein Pumerang, der auf seinen Ur­Infanterie- Divisionen: Klasse A hat drei Bri- heber zurückfällt. Uliz hat die Hoffnung ausge gaden, Klasse B nur zwei und Klasse C ist auf sprochen, daß der Volksbund weiterbestehen werde. brei Regimenter beschränkt. Die Durchschnitts- Von polnischer Seite aber wird dagegen Ein­stärte einer Division, es gibt deren 184, wäre mit spruch erhoben. Man erklärt, die deutsche Presse 8000 Mann zu veranschlagen, doch gibt es Divis in Polnisch- Oberschlesien werde jezt nicht mehr stonen mit etwa 15.000 und andere mit nur in der Lage sein, sich wie früher Dreistigkeiten 5000 Mann. Eine besonders starte Division ist herausnehmen. Die weitgehenden postalischen die 37. des christlichen Generals enq, die jetzt Vergünstigungen, die es dem Natiborer Anzei­bei Wang- Ping mit den Japanern zusammenge- ger", der Ostdeutschen Morgenpost" und dem stoßen ist. Diese Division, wie auch die 38., Oberschlesischen Wanderer" ermöglichten, unter 182. und 2. 2.O.- Division bildeten die Ausnußung des polnischen Postdebits Polen zu 29. Tschahar- Armee des Generals Sung. schmähen und irredentistische, alldeutsche Propa­Außerdem stehen in Tschahar etiva 12.400 Mann ganda zu treiben, iverden tvegfallen. Die Empö­Provingtruppen; die 58. Armee des Generals rung über all das trifft infolge jener Gleich­Wan steht mit ihren Divisionen: 108., 116., feßung nationalsozialistisch deutsch nicht nur 129. und 130. in Peking. Dazu kommen noch die Nationalsozialisten, sondern das ganze die 2. und 8. Kavallerie- Division und die 6. Ar- Deutschtum, das davon den Schaden hat. tillerie- Brigade. Außer dieser sehr zahlreichen und sehr modernen Armee sind, westwärts von Peting, Teile der 68. Armee, insbesondere die 91. Division und ein Artillerie- Regiment ge­Tagert.

Alles in allem tann gesagt werden, daß China etva 400.000 bis 500.000 relativ modern ausgebildete und equipierte Soldaten befibt. Leztens wurden viele Flugzeuge. Tants und andere moderne Waffen in Europa und Amerika aufgetauft. Die Japaner würden dieses Mal hart zu kämpfen haben.

=

Zusammenstöße in Cleveland. Montag kam ee in Cleveland gegen Mitternacht zwischen Ar­beitern und Streitposten zu neuen Zusammen­ſtößen, wobei sieben Personen verletzt wurden. Gegen 70 Automobile wurden dabei beschädigt. Wie weiter berichtet wird, haben die Kämpfe zwischen den Streikenden und Streitbrechern in den Republic- Stahliverken bisher einen Toten und 55 Berleste gefordert. 75 Seraftwagen wur= den von den Streifenden beschädigt.