Str. L77 Donnerstag- 20. Auli 1937 Seit, 5 und äoslakpoiilA Die Lohnbewegung der Textilarbeiter in Mähren -Schlesien Ebenso wie in Böhmen hat die Union der Textilarbeiter' in den mährisch-schlesischen Ge­bieten bedeutende Erfolge ihrer Bewegung zur Wiedergutmachung des Lohnabbaues und der Krisenschäden zu verzeichnen.- Im Gaugebiet Mährlsdi-Sdiänbarg wurde im Anschluh an den Beitrag im Traute« nauer Gebiet bei der H a n n S d o rf e r Flachs­spinnerei»ine zwölfprozentige Erhöhung der BertragSstundenlühne erzielt. Nachdem die Ver- fuche, gemeinsame Verhandlungen für die Lei­nengarnbleichen dieses und des Tra'ute- nauer Gebiets durchzuführen, gescheitert waren, wurde In separaten-Verhandlungen ein Vertrag für daS Schönberger» Gebiet zustandegebracht, der wesentliche Lohnerhöhungen mit sich brachte, wenn auch die Löhne der Trautenauer Vertrages nicht erreicht wurden. Nur zwei Firmen traten dem Vertrag nicht bei. Durch Zusatzvereinbarungen zum Reichs­vertrag erzielte die Arbeiterschaft in den Seiden­betrieben«ine Lohnerhöhung von 7 Prozent. Bemühungen, durch«inen Ausdehnungsvertrag die Firma Schefter in Hohenstadt zur Aner­kennung der Löhne zu zwingen, find noch im Gange. Bei der Firma Perutz in M.'Roth- wasser sind Verhandlungen angebahnt, die einen Erfolg versprechen. Gaugsbfet Römerstadt Auch hier wurde die siebenprozentige Lohner­höhung in den Serdenbetrieben erreicht. Soweit die Betriebe nicht VertragSlontrahenten sind, wird durch die BerbindlichkeitSer« kl ä r u n 8 der Vertrag auch dortzur Geltung kommen. 6 In den Sternberger Webereien hatten die bisherigen Verhandlungen noch kein Resultat. Gaugebiet Zwittau Die Fglauer Strickereibetriebe haben' sich zum Abschluß eines Vertrags bereit erklärt. Es werden jedoch noch gleichartige Ber- handlungen, die in den tschechischen Gebieten geführt werden, abgewartet, damit nicht durch einen vorzeitigen Abschluß in Jglau die Mög­lichkeit, höhere Löhne zu erzielen, verschüttet stird. Der..Abschluß'.eines. Vertrags. in Jglau wäre ein beachtlicher.Erfolg, da dieses Gebiet noch-niemals einen Vertrag hatte. Die Ergebnisse der Verhandlungen in der Seidenindustrie haben auch der Arbei­terschaft des Zwittauer Gebietes Lohnerhöhungen gebracht. Gaugebiet Jägerndorf Die Lohnbewegung in der Jägerndor- f e r Tuchindustrie, die nicht als abge­schlossen betrachtet wird, hat bisher die Gewäh­rung von einmaligen Aushilfen in der Höhe von 199 bis 169 Kronen und Zuschläge für Kinder gebracht. Auch in der Troppauer Jutefabrik wurde die Auszahlung einer einmaligen Aushilfe- von 169 bis 269 Kronen für die Dauer von acht Monaten erreicht, was einer Erhöhung der Löhne um rund 9 Prozent gleichkommt.. In der- Neu titsche iner T u chi n du st r i e betragen die Aushilfen, 199, 299, 809 und in einzelnen Fällen mehr. Gaugebiet Freudenthal Hier.wurde unter Beibehaltung der bisheri­gen AkkovdbasiS eine Lohnerhöhung von 8 Pro­zent erzielt, ferner ein 29prozentiger Zuschlag für Nachtschicht.sowie einige kleinere Aenderun- gen zugunsten der Arbeiter. Unter den Textilarbeitern hat nach dem Kvebben der Krise die alte Kampfbereitschaft schnell wieder an Boden gewonnen. Nach den Jahren, welche gerade diese Industrie mit' am schwersten betroffen haben und die Arbeiterschaft bei Lohn« und Arbeitskämpfen In die Verteidi­gung'drängten, war die Besserung in der Textil­industrie das Zeichen zu den Lohnbewegungen, welche in allen Zweigen dieser Industrie einsetz- ten. Es ist das Verdienst der- Union der Man srhMIt für 100 Reichsmark.»».- 768. Markmünzen... .. 805. 100 österreichische Schilling .. 531.60 100 rumänische Lei.. .. 17.05 100 polnische Zlotv.. .. 585.50 100 ungarische Pengö.. .. 565.50 100 Schweizer Franken. .» 658.50 100 ftanzösische Franc-. ,-. 107.57 1 englisches Pfund.. .. 141.62 1 amerikanischer Dollar .. 28.60 100 italienische Lire.. .. 137.90 100 holländische Gulden. .. 1580. 100 lusoskawische Dinare. .. 64.80 1« Belga» .. 483.75 100 dänische Kronen.. .. 636. 100 schwedische Kronen.» . l 735. Textilarbeiter, daß ste als füh­rende Organisation diese Aktionen in Bahnen leitete, welche die gegebenen Möglichkeiten zum größten erreichbaren Erfolg auLnützten. Der Be­richt, welchen sie jetzt vorlegen kann, legt daS be­redteste Zeugnis für die gewaltige Leistung ab, die in wenigen Monaten vollbracht wurde. Die Arbeitslosigkeit unter den Metallarbeitern Trotzdem die Beschäftigung in der Metall­industrie ziemlich»»genommen hat, hatte der In­ternational« Metallarbeiterverband in Komotau , wie sei« Organ, der3«t Metallarbeiter" mit­teilt, zu Beginn deS Monates Juli in feinem Ber- bandSgebiet noch immer 3921 Mitglieder, welche die Arbeitslosenunterstützung beziehen mutzten. DerI. M." bemerkt dazu:Bedenkt man, daß dte Einstellung der Krisenunterstützung im Juni viel« Kollegen vont Unterstützungsbezug ausge­schlossen hat, so ist ersichtlich, datz die Arbeits­losigkeit unter den Metallarbeitern keineswegs beseitigt ist.. Bon de» in Unterstützung stehende« Mitgliedern waren 2874 Männer und 147 Frauen." Im Juni hat der Bertand niit dem Für- sorgeministerium einen Betrag von über einer Million Kronen an auSbezahlten Arbeitslosen­unterstützungen verrechnet, wobei die Krisemmter- stützung, welche rund 96.990 Kronen betrug, nicht inbegriffen ist. Die Anzahl der UnterstützungStage betrug 82.000» der Betrag, welcher auS eigenen Mitteln aufgebracht wurde, fast 300.000 KC. (MTP.) Der neue Konflikt zwischen China und Japan ist ein ausgesprochener Festlandskon­flikt. Seit Jahren haben die Japaner auf dem asiatischen Kmtinent nicht nur wirtschaftlich und imperialistisch, sondern vor allem rein militärisch Posten bezogen, und wenn eS zum Kriege kommt, sind sie hier strategisch und taktisch geschult und gerüstet. China braucht von den Japanern nicht mehr von den Küsten her angegriften zu werden, da es viel leichter von Mandschukuo und von Nordchina her zu erreichen'ist. Darum werde» in einem durch die Ereignisse sehr wahrscheinlich gewordenen offenen Krieg zwischen Japan und China die Flotten nur eine sekundäre Rolle' spielen. Zu dieser Rolle ist die chinesische Flotte ohnedies verurteilt. Denn wäh­rend Japan im Laufe der letzten vierzig Jahre eine ungeheure Flottenmacht die drittgrößte der Welt nach England und den USA aufge­baut hat, stecken die Wicderaufbaubestrebungen Tschiang-Kai-TschekS auf dem Gebiet maritimer Rüstung noch immer in den Anfängen. Wenn man weltpolitisch von Seeinteressen und Seekon- slikten im Fernen Osten spricht, so meint man ja auch niemals die zweitegelbe" Flotte, die der Chinesen^ als möglichen Gegner der japanischen, sondern.stets ftemdeweiße". Flotten, nämlich die der USA und Englands, die hier ihre Inter­essen und Kolonien zu schützen haben. Trotzdem macht der chinesisch-japanische Konflikt auch«Ine Uebersicht über die Flotten­stärke beider Nattonen aktuell. Seit 1989 hat Japan seine schon damals sehr starke Flotte weiter in einem sehr erheblichen Maße ausgebaut. Das erste Bauprogramm, das bis zum Jahre 1987, ja, sogar noch bis zum nächsten Jahre reichen sollte, ist 1981 verabschie­det worden und sah den Bau von vier Kreuzern, zwölf Zerstörern, acht Unterseebooten und einer Reihe kleinerer Einheiten(Minensucher u. a.) vor. Es ist sehr bezeichnend für die Entwicklung der japanischen Seerüstung, daß dieses Pro­gramm bereits 1988 überholt worden ist, und daß Im gleichen Jahre ein weiteres Zusatzprogramm beschlossen und vont Parlament verabschiedet ivurde, das wiederum zwei Kreuzer, vierzehn Zerstörer, vier Torpedoboote, sechs Unterseeboote und neben den kleineren Einheiten diesmal auch noch zwei Flugzeugmutterschiffe enthielt, Seit -damals ist auch dieser Plan überholt, in immer' schnellerem Tempo wurden, ohne daß jahrelange Programme bekanntgegeben wurden, neue Schiffe .aufgelegt und gebaut. Seit dem Ende des Flot­tenabkommens hat sich die Rüstungstendenz zur S«e nur noch weiter verstärkt. Die Zahlen für die japanische Kriegsflotte, die wir nachstehend angeben wollen, sind darum bestimmt überholt und bezeichnen höchstens den Stand von 1986/38. Damals besah Japan : zehn Schlachtkreuzer» von denen die größten die aus den Baujahren 1919/21 stammenden 82.729 Tonnen verdrängendenNegato" undMutu" sind. Sechs dieser Panzerschiffe sind nach dem Kriege gebaut. Die Kreuzer-Flotte umfaßt 46 Einheiten, von denen acht ganz neu, nach 1986 gebaut sind! Rund di« Hälft« der Kreuzer ver­drängen über 8699 Tonnen. Die Zerstörer- und Torpedobootflotte hat-182 Einheiten, an Unter- Gis 40-Stundenwodie In Frankreich Das französische Arbeitsministerium hat Er­hebungen über die Zahl der Beschäftigten unter besonderer Berücksichtigung der Wirkungen der Arbeitszeitverkürzung durchgeführt. Das Ergeb­nis der Enquete ist außerordentlich aufschlußreich. In den Betrieben, in welchen die 49-Stun- denwoche noch nicht eingefiihrt wurde(bie Ein­führung geschieht bekanntlich branchenmäßig nach einem besonderen Verfahren), waren im heurigen März 728.167 Arbeiter beschäftigt, um nur 1486 mehr als im vorjährigen März. In den andern Betrieben arbeiteten Heuer 1,489.999 Personen, um 88.999 mehr als im Vorjahr. Nach fachmän­nischen Schätzungen wird die allgemeine Durch­setzung der 49-Stundenwoche die Einstellung von einer Million neuer Arbeitskräfte zur Folge haben. Gis Arbeitszeitverkürzung Im polnischen Bergbau Die polnische Regierung hat, wie wir be­reits gemeldet haben, durch drei Verordnungen die Arbeitszeit im Kohlenbergbau neu geregelt. Die erste Verordnung sieht die Kürzung der täg­lichen Arbeitszeit untertags auf siebeneinhalb Stunden vor, die zweite fetzt die bisher zwölfstün- dige Arbeitsbereiischast auf acht Stunden herab, die dritte kürzt die Arbeitszeit für besonders ge­fährliche Beschäftigung im Bergbau auf sieben und in besonderen Fällen auf sechs Stunden täg­lich. Die erste, und dritte Verordnung treten am 1. September,.die zweite tritt am 1. November d. I. in Kraft. Die wichtige Frage des Lohnausgleichs wird in den Verordnungen überhaupt nicht erwähnt. Es wurde auch nicht bekanntgegeben, ob die Lohn­frage Gegenstand einer besonderen Verordnung sein wird. In einem Kommentar der amtlichen Presse-Agentur heißt es nur allgemein, daß die Verordnungen schon in nächster Zeit ergänzt und vervollständigt werden können. Sollte die Lohn­frage nicht in befriedigender Weise gelöst wer­den, sind große Lohnbewegungen im polnischen Kohlenbergbau nicht zu verhindern. seebooten besitzt Japan mindestens 76, was für 1986 die ossizielle Zahl war. Bon ganz beson­derer Bedeutung sind für Japan die Flugzeug­mutterschiffe, von denen es sechs besitzt. Sie kön­nen zusammen 329 Flugzeuge transportieren, ungerechnet der Flugzeuge, die die größeren Kampfeinheiten mitführen. Der'Mannschaftsbestand umfaßt rund 19.990 Offiziere und 169.099 Mann. Stellt man diesen eindrucksvollen Zählen, hinter denen sich noch eindrucksvollere Angaben über die Bestückung und über die allermodernste Ausrüstung der japanischen Kriegsflotte verber­gen, diejenigen der chinesischen Flotte gegenüber, so wirken sie nahezu grotesk. Denn im Jahre 1933 besaß China kein einziges Panzerschiff, insgesamt zwölf Kreuzer, und nur acht Zerstörer und Tor­pedoboote. Bon kleineren Einheiten kamen rund 49 winzige.Kanonenboote dazu, aber die Kreuzer blieben bei rund 2699 Tonnen Verdrängung, können sich also mit denen der japanischen Flotte überhaupt nicht messen. Der größte Kreuzer ,Haishi" hat nur 4899 Tonnen Verdrängung, aber dafür ist er auch 1898 gebaut, allerdings 1927 modernisiert. In den letzten vier Jahren sind gewiß einige Veränderungen eingetreten, und es sind insge­samt rund 49 Einheiten hinzugelommen, von denen jedoch der Großteil nach wie vor auf Ka­nonenboote entfällt, deren Tonnage nicht einmal 109 Tonnen erreicht. Die schnellsten, 1935 von Italien gelieferten Kanonenboote, erreichen bis zu 40 Knoten in der Stunde, sind aber nur 40 Ton­nen groß. Bei den Kreuzern ist man bei 2600 Tonnen geblieben. China hat jetzt eine Haupt- flotille solcher Kreuzer in Foo-Chow, einem Kriegshafen gegenüber von Formosa, stationiert. Dieser Flotille gehören die drei modernsten, zwi­schen 1981 und 1986 gebauten KreuzerPing- Hai",Ning«Hai" undMing-Hai" an. Die zweite Seedivision hat an ihrer Spitze den alten KreuzerHaishi" und ist in Kanton stationiert. Die dritte befindet sich in Tsingtao, hat aber lediglich Einheiten unter 1000 Tonnen Verdrängung. Der Mannschaftsbestand der chine­sischen Kriegsflotte ist 16.000, ihre Gesamtton« nage bis heute erst 60.000. Wie man sieht, ist die chinesische Kriegs­flotte für irgendwelche Kampfhandlungen größe- den Ausmaßes viel zu schwach. Ihr bisher ein­ziger Zweck war die Ueberwachung der Küsten, und zwar sticht gegenüber einer angreifenden ftemden Flotte, sondern gegenüber Piraten'und Schmuggler«, und hier taten die Kanonenboote, die weit die Flüsse hinauffahren konnten, gewiß ihre guten Dienste. Nr Maler und Anstreicher Berlin . In Kronenburg (Hifel) ist ein« Meisterschule für Malerei errichtet worden, die . Mjnisterpräsident Göring unmittelbar untersteht und den Name«.Hermann Göring -Meisterschule für Mälerei" trägt. Zum Leiter der Schule hat Ministerpräsident Göring den Maler Professor Werner- Peiner berufen, der Mitglied der preu­ßischen Akademie der Künste ist. Walter Kolarz : Das Regime Blum Preis KS 16. Bei allen Kolporteuren oder beim Berlagr Zentralstelle für daS Bildungswesen, Prag XU, Slezskä 13. Gefilers Gesandter bei Wilhelm Teil Infolge des Beschlusses der Schweizer Regie­rung, einen Diplomaten der Franco-Regierung anzuerkennen, ist der frühere LegationSsekreiär der spanischen Gesandtschaft in Bern , Toca, dazu ausersehen worden, unter der Bezeichnung»offi­zieller Vertreter des Generals Franco" mit allen Vorrechten eines Mis­sionschefs in Bern zu amtieren. Nähre Diplomaten (mb.) Die chinesische Presse tellt mit, Mitglie­der der diplomatischen Korps in Peiping hätten die chinesischen und die japanischen Behörden darauf auf­merksam gemacht, daß dar Boxer-Protokoll Kämpfe innerhalb eines Umkreises von zwanzig Meilen um Peiping verbietet. Da werden aber die Japaner einen Bombenschreck belommen und sofort ihre Generale angewiesen haben, das Boxer­protokoll striktestens zu respektieren! Hilfsaktion für Generalskinder Air Bord des DampfersHeluan " trafen in Genua aus Sevilla kommend 789 spanische Kinder zu einem italienischeit Ferienaufenthalt ein. ES handelt sich zum Teil um Waisen der im Kantpf gegen die Regierung gefallenen spanischen Soldaten. Unter den Kindern befindet sich auch die T o ch t e r des spanischen Generals Q u a i p o de Llano(womit wohl alles Nötige über den sozialen Charakter der Aktion gesagt ist l)> AlphonS macht sichhoffähig" Die römischen Korrespondenten der Pari­ser Abendblätter berichten über die ausfallende Versöhnung zwischen dem ehemaligen König von Spanien Alphons XIII. und dessen Gatttn Victoria, von der er bereits seit fünf Jahren getrennt lebt und mit der er nicht einmal wäh­rend der Hochzeit seiner Kinder zusammentraf. Die Ursache der jetzigen Versöhnung soll darin liegen, daß General Franco mehrmals offen von der Möglichkeit einer Wiederausrichtung der Monarchie in Spanien gesprochen hat. Goten " ,(A.-P.) Das deutsche Propagandamiiliste- an rium hat dieEntdeckung" gemacht,, daß di-' Kroaten-Germanen gotischen Stammes seienI Großzügigerweise werden auch die Slowenen in diesenneuen gotischen Stamm" einbezogen. Diese vorläufig papierene Annexion ist natürlich eine Etappe des Vordringens nach Südosteuropa . Die Wirtschaftsoffensive derTechnischen Union" soll jetzt auch noch raffenpolitisch unter­stützt werden. Es paßt wenig zu den LiebeSbeteue- rungen an die Belgrader Adresse, wenn man der­gestalt die Kroaten zu gewinnen sucht und wie­derum ausgerechnet Kurs auf die rechtsextremi­stische Frank-Partei nimmt. Einer ihrer Führer, Dr. Buc, fand sich bereit, in Versammlungen die neueTheorie" vor kroatischen Zuhörern zu popularisieren. In Binkovici hatte er aber damit wenig Glück. Kroatische Jugendliche vertrieben ihn aus dem Saal, und er mußte unter poli­zeilichem Schutz das Hasenpanier ergreife». Die Kroaten scheinen also auf ihre gotische Abstam- mung kein allzu großes Gewicht zu legen. Ein Bekehrter Richt alle, die als Francos Freunde nach Spanien kommen, kehren auch als Francos Freunde zurück. Ein früherer Verehrer Francos, der eben ans Spanien zurückgekehrte jugosla­wische Journalist und Presseattache an der Berliner Gesandtschaft, Z i r n j a n s k i, der z. B. dem Einzug in Bilbao beigetvohnt hat, gibt in seiner Enttäuschung über die Denkweise der Umgebung des Generals im Belgrader R e g i e r u n g s o r g a nB r e m e" wahr­haft erschütternde Eindrücke wieder. So hat ihm beispielsweise der Chef des Geheimdienstes, der Francos uneingeschränktes Vertrauen besitzt, wörtlich gesagt:Es gibt in Spanien kein sozia­les Problem. DaS Land ist reich, und der Bauer lsbt im Wohlstand. Nur die kommunistische Pro­paganda hat in der Welt die Meinung verbrei­tet, daß Spanien ein Land sozialer Konflikte sei und sozialer.Reformen bedürfe." Der.enttäuschte Verehrer bekennt, daß ihm bei dieser Auskunft die Haare zu Berge gestanden hätten. Sagen habe er aber nichts dürfen, denn die Gefängnis­tore öffnen sich leicht und schnell in diesem Lande, selbst für allerbeste Freunde, die mit wertvollen Empfehlungen gekommen sind. Zirnjanski bi-stä-, ttgt den Tod des Falangistenführers Manuel Hedilla und achtundvierzig seiner Gesinnungsge­nossen, di« sämtlich ohne Verfahren und Urteil das Schicksal Röhms" ereilt hckbe. Das natio­nale Spanien kann bei ihm keine Begeisterung mehr erzeugen.Es ist das furchtbare Spanien alter Zeiten, das Spanien der Inquisition und der Mord« ohne Urteil." Ein nationales Spa­ nien ohge-soziale Reformen sei keinenKatzen­schwanz" wert. Die gelben Botten des kernen Ostens