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Prager Zeitung

,, Sozialdemokrat"

22.682 auf 90.682 angestiegen.

Japanische Hochzeit in Prag  . Eine bemer- Prag  , als 1980. Der Tiefpunkt wurde 1984 mit fenswerte Ziviltrauung wird heute im Žižğfover 67.742 Personen erreicht. Seither ist ein beträcht­Rathaus vollzogen. Bräutigam ist der japanische licher Anstieg zu verzeichnen und im Jahre 1986 ist Staatsbürger Kinji Matsumoto, der in Prag   auf die Zahl der ausländischen Besucher wieder um gewachsen ist und seine Erziehung durchwegs in tschechischen Schulen genossen hat. Er heiratet ein Erzeß eines Betrunkenen. Gestern nachts kam Prager   Mädchen und zeigt angeblich durchaus kein der 27jährige Rudolf Mandelit aus Smichov   in ein Verlangen, in seine Heimat zurückzukehren, ob- Gasthaus in Koschirsch, erhielt jedoch, da der Wirt wohl er die japanische Sprache gut beherrscht. Wie feinen betrunkenen Zustand sah, nichts zu trinken. würde sich wohl die Henleinpresse anstellen, wenn Mandelit geriet in But, warf ein Bierglas nach dem das Schicksal Herrn Sinji Matsumoto in eine su Wirt, zerschlug einen Radioapparat und warf noch detendeutsche Stadt verschlagen hätte und er nun drei Biergläser nach den Gästen. Er wurde der Po­ein deutschblütiges" Mädchen wum Standesamt lizei übergeben. führen wollte? Wie würden sich die blindwütigen Verfechter der reinen nordischen Rasse" zu einer solchen Verbindung einstellen? Es wäre eine pein­liche Verlegenheit. Zwar hat Adolf Hitler   seiner zeit in seinem Werf" den Japanern schwarz auf weiß bescheinigt, daß sie ein absolut unschöpfe rischer" Stamm seien und nur insoweit etwas Teisten könnten, als sie von nordischen" Ein­flüssen befruchtet wurden. Daß ferner diese min­derwertige mongolische Rasse nach dem Versiegen dieser wundertätigen nordischen Einflüsse ret­tungslos in trostloseste Erstarrung" versinken müßte. An sich läge also nichts näher als das Delift der Rassenschande" auf eine solche Ver­bindung zu applizieren, was sich freilich wieder nicht gut mit der Fiktion verträgt, daß die hoch= rassigen Gerinanen sich mit eben diesen minder­rajjigen Mongolen zur Verteidigung der abend­ländischen Kultur" und zur Bekämpfung des ,, alle sittlichen Werte zerstörenden Bolschewis­mus" verbunden hätten. Es wäre eine mehr als heitle Situation, vor der die Tintentuli des Herrn Henlein in einem solchen Fall gestellt wären. Da es aber Wotan gefügt hat, daß Herr Matsumoto

in Brag aufgewachſen iſt und nicht in Aſch oder sonstwo in Henleins Wirkungsbereich,, bleibt es der SdP- Presse erspart, ihre Leser aufzuklären, wie solche verzwickte Rassenfragen im Sinne des nazistischen Evangeliums auszulegen sind.

Selbstmord auf dem Polizeikommiffariat. Auf dem Polizeikommissariat in Prag   I., Josefitá, er­schoß sich Donnerstag der 40jährige Josef Jiroušet, der wegen mehrfacher Diebstähle verhaftet worden war. Der Selbstmord geschah noch vor Eröffnung des Verhörs. Angeblich besteht der Verdacht, daß Jiroušet, der bis jest nicht sichergestellte Einbrecher ist, der in Königiaal beim Einsteigen in das Haus des Landwirtes Lišta überrascht wurde und diesen schwer anschoß.

Die Brüger Fremdenverkehrsbilans feit 1930

Gefährlicher Diebstahl. In der Nacht auf gestern ertappte die Bahnhofswache in der Nähe des oberen Bahnhofs in Lieben zwei unbekannte Männer auf den Schienen, die dabei waren, die tupfernen Ver­bindungsbestandteile der Schienen herauszuschrau ben und zu stehlen. Beim Anblick der Wache ergriffen sie die Flucht, und einer von ihnen, der Bäderlehr­ling Josef Lukeš aus Whsotschan wurde von einem Polizeihund, der ihn verfolgte, in die linke Hand gebiffen. Dem andern gelang es, in der Dunkelheit zu verschwinden. Lutes wurde vorläufig ins Kran­fenhaus auf der Bulovka eingeliefert.

Geisteskranke Selbstmörderin. Auf der Hezz insel hielt in der Nacht auf gestern die Polizei eine unbekannte junge Frau an, die durch ihr Benehmen

Samstag, 31. Juli 1937. Nr. 178

bei allem Geschick des spannenden Aufbaus

auffiel und auf Befragen angab, fie tvolle Selbst- und der Regisseur Touriansti hat dafür gesorgt, mord begehen. Die Unbekannte, die später als die das Menschliche im Vordergrund steht, und er hat die daß in diesem Film nicht das Reißerische, sondern 23jährige Schneiderin Marie Müller aus Prag  agnoſziert wurde, wurde nach Dehnik überfür die Schaupläke der Handlung und die Stimmung Wahnsinnig geworden. Gestern vormittags der Handelnden geschmadvoll und sicher zum Vor­wurde die Polizei in ein Haus in Michle gerufen, schein gebracht. Gaby Morlay   in der Hauptrolle o die 34jährige Božena Přik plößlich wahnsinnig hält zwar den Vergleich mit der Bergner( den fie geworden war und die Wohnungsinhaberin bedrohte. zuweilen fast herausfordert) nicht aus, aber sie bc= als die Wache eintraf, fand sie die Přik völlig enthauptet sich bis ans Ende durch intelligente und sym­fleidet mit einem Messer in der Hand. Nach kurzem pathische Bewältigung ihrer Rolle. Charles Va­Kampf gelang es, sie zu überwältigen. nel als verführerischer Pianist strahlt teinen Baus Wicher ein Motorwildling. Die 87jährige Bei- ber aus, aber er bleibt ein liebenswürdiger jugend­tungsverkäuferin Josefa Smát aus Smichow   wurde licher Liebhaber. Auch Charles Rigaud, der ferin spielt, find gute Typen und alle zusammen gestern in der Palackhstraße in Smichov   beim Ueber- den Gatten, und Suzi Prim, welche die Erpres schreiten der Straße knapp vor dem Gehſteig von ein Ensemble, deffen gepflegtes Spiel nicht erschüt­einem unbekannten Motorradfahrer zu Boden ge- ternb, aber genußreich ist.

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Dozent M. I. Dr. Hugo Hecht, Brag II, Štěs Die Epen Homers   im Film? In London   hat sich panská 57, Lucerna, ist zurückgekehrt und ordiniert eine englisch  - griechische Gesellschaft gebildet, welche bon 8 bis 10 und 2 bis 4 Uhr. 4262 die großen Epen Homers   verfilmen will. Als erstes Filmwert soll die Odyssee" gedreht werden.

Walter Kolarz  :

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Preis 16.­

worfen. Das Motorrad, dessen rechter Kotflügel hie­bei beschädigt wurde, und das die Marke Jawa" trägt, fuhr davon, ehe es sichergestellt werden konnte. Die Smit erlitt einige leichtere Verlegungen. Vom Laftauto getötet. Gestern vormittags wurde in Rabotin der 24jährige Spediteur Alegan- Das Regime Blum der Satač vom Lastkraftwagen C- 58.479 in der Nähe der dortigen Ziegelei gegen eine Rampe ge­quetscht und erlitt so schwere innere Verlegungen, daß er ihnen auf dem Wege ins Radotiner Kranken­haus erlag. Der Wagenlenker Adalbert Kejha, der den Schwerverletzten ins Krankenhaus brachte, ve­hauptet, das Warnungszeichen gegeben zu haben und am Unfall nicht schuld zu sein.

Gerichtssaal

Der Welthaß des Unterstandslosen

Bei allen Kolporteuren oder beim Verlag: Zentralstelle für das Bildungswesen, Prag XII, Glezffá 13.

Filme in Prager   Lichtspielhäusern

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Abria: Die weiße Großmacht".( A.)- Alfa: Die Sünde einer Nachi".( Nach S. Zweig. Fr.) Apollo: Ehe ohne Hochzeit".( A.)- Avion: Die weiße Großmacht".( A.)- Fénix: Die Welt ges hört uns".( Voskovec u. Werich. Tich.) Flora: Der Musterdiener".( Charles Laughton  . A.). Hollywood  : Schwanda, der Dudelsack­pfeifer".( Tich.) Hvězda: Schivanda, der Dudel. Julis:" Frauen um Ludwig ( Tich.) Kinema: Journale, Grotesken, Re­XVI.".( D.) portagen. Koruna: Attualitäten, Journale, Gro­testen. Kotva: Schwanda, der Dudelsackpfeifer  ". ( Tsch.)- Lucerna: Die Welt gehört uns".( Vos­fovec u. Werich. Tsch.)- Metro: Frauen um Lud­wig XVI.".( D.) Praha  : Frauen um Ludwig XVI  ."( D.) Staut: Marotto".( Marlene Dietrich  , Gary Cooper  . A.). Světozor: Ehe ohne Hochzeit".( A.)- Bajkal: Der Mann ohne Sera".( Paul Wegener  . D.) Belvedere  : Der Postillon von Lonjumeau".( D.) Beseda: Der Jäger vom Fall"( D.) Illusion: Das Mädchen im Schaufenster".( Tsch.) Lido II: Der Mann ohne Herz".( D.) Louvre: Der Muster­Diener".( Charles Laughton  . A.) Maceška: Folies Bergère  ".( M. Chevalier, M. Oberon. Die Sünde einer Nacht Engl  .) Slympic: Wenn Frauen schweigen". Nach Bweig( D.) Perštyn: Wildnis ruft.( C. Gable. A.)

Prag  ( rb) Der. 29jährige Josef Kropálen solcher Art nicht zu einer, vom menschlichen des Verbrechens der öffentlichen Gewalttätigkeit, pathologische Haß des Angeklagten gegen alles Be­begangen burch boshafte Gachbeschädigung, wobei der ſtehende, ſein ſinnloſer Banbalismus, bem die aer­angerichtete Schaden einen Betrag von 2000 störten Rosenbäumchen zum Opfer fielen, die un­überſtieg, angeklagt war, ist seit langer Beit arbeits- vernünftige Zerstörungswut, die sich gegen alles und los. Die Tat, die ihm die Antlage zur Last legt und alle richtet, dieser ganze aussichtslose Vandalismus zu der er sich auch ohne weiteres bekannte, fällt uns ist ja doch nichts anderes, als der berzweifelte ter die Stategorie der Handlungen, die man ge- Protest eines berfinfenben Men meinhin mit dem Wort Vandalismus zu bezeich- fchen, gegen die Welt, die ihm ohne seine Schuld nen pflegt. Er wurde dabei betreten, wie er mit au einem arbeits- und obdachlosen..Auswurf" der einem Stod die Rosenanlagen auf dem Petřin ver- Gesellschaft gestempelt hat. wüstete und ist auch überführt, solche vandalische Verwüstungen schon vorher systematisch vorgenom men au haben. Die Aussage des Angeklagten vor dem Straffenat ergänzte mur seine vor dem Unter­suchungsrichter abgegebene Verantwortung. Dieser Mensch ist seiner eigenen Aussage nach von einem geradezu fürchterlichen gegen alles

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Der Film

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ebenbe und De ſte 5 en de erfüllt. Wenn be un meducarioter runt he best Madh der Movelle Angft" on Stefan Rees- Mogh e Diaria( Beni. Gight. Do sowohl der ausländischen, als auch insbesondere der hördlichen Organe als eine Horde fäuflicher Subs weisend" erinnert, aber sich doch wesentlich von Prinzessin Infognito".( McDonald. A.)-

einstigen Bergner- Film Der träu­

zeigt kein besonders gündiges Bild. Der Zustrom inländischen Besucher ist in diesem Zeitraume in auf- iette bezeichnet hatte, so erklärte er erst recht bei der mende fallender Weise zurüdgegangen. Daß dieses Sinten Hauptverhandlung, er habe die Verwüstungen der ihm unterscheidet. Denn damals war die Liebe einer der Besucherzahl nicht nur auf das Konto der Kris Rosenbeete mit Vorbedacht und nach reiflicher Gr verheirateten Frau zu einem Mufiter wie eine schwer senjahre zu seßen ist, geht daraus hervor, daß das wägung durchgeführt, da ihn danach verlangt habe. mütige Romanze gestaltet, als Verhängnis eines Jahr 1936 einen nie dagewesenen Tiefpunkt der mit den Vertretern der öffentlichen Ordnung ein- Herzens, das dem Zauber des genialen Fremd­Besucherfrequenz aufweist. Im Jahre 1980 besuch- mal persönlich Bekanntschaft zu machen. In der Un- lings verfällt und, unverstanden von der bürger­ten die Hauptstadt 572.380 in Iändifche Gäste, tersuchungshaft benahm sich der Angeklagte renitent lichen Brabheit, zugrundegeht. Sier aber, in dem das Jahr 1932 zeigt eine Abnahme um 20.219, und mußte verschiedene Disziplinarſtrafen über sich Stefan- weig- Film, weniger gleichnis welche Abnahme jich im Jahre 1934 um weitere ergehen lassen. Sein übertrieben provokatoriſches weniger pain- film, iſt ein ähnlicher Fall viel 145.093 steigert. Gegenüber dem lebtgenannten Benehmen vor dem Gerichtshof trug nicht dazu bei, haft entwickelt: weder tritt der Gegensatz des Künst­Jahr hat sich im Jahre 1936 ein fortgesettes Sinken ihm milderne Umstände zu sichern und so endete die lerischen und des Bürgerlichen flar in Erscheinung, der Besucherzahl um 112.562 Personen geltend ge- Verhandlung damit, daß Kropáčet, obwohl bis nun noch wird die Liebe zum Künstler( der hier eigentlich macht und der inländische Fremdenbesuch das Mi- unbescholten, zu zehn Monaten schweren nur ein erfolgreicher junger Mann ist) als Schidial nimum von 294,516 Personen erreicht, also annä- Serter 3- und zwar unbedingt berur- empfunden, sondern nur als jene von Stefan Zweig  hernd die Hälfte der für das Jahr 1980 ausgewie- teilt wurde. bevorzugte Verwirrung der Gefühle", die zu Angst, senen Besucherzahl. Was die ausländischen Besu­Lüge und Selbstquälerei führt( wobei der Ehegatte, heit eine Erpressungskomödie ins Wert setzt, um seine Frau schachmatt aur seßen). Und im Film löst sich die psychologische Tortur dann auch noch in einem weinerlich versöhnlichen happy end.

cher Prags   betrifft, iſt die Bilanz weniger ungünstig

Die Zahl der fremdländischen Besucher betrug 1930 allerdings 106.587 und die folgenden zwei Jahre brachten einen erheblichen Rückgang. So waren im Jahre 1982 um 24.897 und im Jahre 1984 um iveitere 13.948 weniger ausländische Besucher in

Joseph Ressel  

Von Friedrich Tramer, Karlsbad  *) ( Schluß.)

tessel die Sicherheit der Fahrt gefährde.

Man hat den Angeklagten durch die Gerichts­

pſychiater auf seinen Geiſtes zustand unterfuchen laf­

fen und das Gutachten lautete dahin, daß er un­zurechnungsfähig sei, daß ihm aber als mildernder Umstand geschwächte Vernunft zugebilligt werden müsse. Alles in allem beweist dieser Fall nur die bekannte Tatsache, daß der Strafparagraph in Fäl­

um die Priorität der Erfindung entbrannten, Kämpfe, die den wahrheitsliebenden, nacensteifen und für sein Recht mit einer fanatischen Ueber­zeugungstreue fämpfenden Erfinder fast zu einem zweiten Michael Kohlhaas machten.

Ressel   mußte an sich die Wahrheit des Dich terwortes Gelten ernten den Lohn der Künste erste Begründer" erfahren.

Tatra: Der Jäger vom Fall".( D.) U Vejvobu:

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Gine Frau ohne Bedeutung".( D.)- " Der Gefangene des Königs".( D.)

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Die Entscheidung des Komitees gelangte aber nicht mehr in die Hände Nessels. Denn auf einer Dienstreise, die ihn von Triest   nach Laibach führte, Im Jahre 1882 erhielten Sauvage in Frant- ertranfte er an Malaria und ein hohes Fieber, reich und 1836 Smith in England und Ericson das ihn befiel, raffte den unermüdlichen, an dem für Amerita das Patent, als Erfinder der Schiffs- Sieg der Wahrheit fast verzweifelnden Mann nach Die Tragit bei dieser mißlungenen Probe­schraube zu gelten. Mit diesen Patentverleihun- einem kurzen Krantenlager in der Nacht vom 9. fahrt besteht aber darin, daß nicht die Erfindung gen wurde aber keineswegs der Kampf um die auf den 10. Oftober 1857 Hinveg. Refsels, die Schiffsschraube, versagt hat, sondern Nach einer glänzend bestandenen Probe sei- Priorität der Erfindung ernstlich gelöst. Denn seelenallein, fern von seiner Familie, starb Josef der Bruch eines Dampfrohrs, das im Hüttenwerk St. Stephan in Steiermart hergestellt war, die nes Schraubendampfers, die er in Gegenwart wenn auch ein Schraubendampfer im ehemaligen Refsel in einem Laibacher Hotelzimmer. Seine dreier französischer Kapitalisten auf dem Großen Desterreich das erste Mal 1840 unter englischer müde Hand hielt noch ein ärztliches Rezept fest, Ursache des Maschinendefektes war. Obgleich die Ursache des Unfalles leicht und Kanal in Paris   im April 1829 ablegte, mußte Flagge den Hafen von Triest   anlief, während in auf deffen Rückseite der Sterbenstrante an seine schnell hätte behoben werden können, wurden von er erkennen, wie unvorsichtig er bei seiner Bor  - anderen Ländern die von Refsel gemachte Erfin- Kinder die dringende Mahnung richtete ,, nſeinen der Polizeidirektion in Tricit alle weiteren Ver- führung vorgegangen war. Denn die drei Fran- dung bereits erprobt und anerkannt war, so bleibt Anspruch als des ersten Erfinders der Schiffs­suche ſtrengstens mit der Begründung untersagt, 30sen wollten dem Erfinder nach her keine Vor- die Tatsache unbestreitbar, daß Joseph Refsel schraube vor der Weltgeschichte nicht aufzugeben". daß die Verwendung von Gußeisen für Dampf- teile für ſeine Erfindung zusichern, zumal auch nicht nur der Zeit, sondern auch der Idee nach Als sein Sohn in das Sterbezimmer trat, hatte Ressel mit ihnen vorher keinen schriftlichen Ver- der erste war, der die noch heute übliche Schrau- der Vater bereits alle irdischen Leiden überstanden. benanordnung zwischen Hintersteven und Steuer­So folgte Schlag auf Schlag. Auch die be- trag abgeschlossen hatte. ruder erdacht und ausgeführt hat". In Refsel erfüllte sich ein ausgesprochen absichtigten regelmäßigen Fahrten zwischen Triest Ueberlistet und getäuscht, ohne einen Kreuzer Der Kampf um die Priorität der Idee und österreichisches Schicksal: verkannt, von Ort zu Ort und Venedig   wurden behördlicherseits verboten, in der Tasche, stand nun Reſſel   völlig mittellos in ihrer Durchführung muß aber in England noch gejagt, als unruhiger Kopf und Projektemacher da die englische Firma Morgan das ausschließliche Paris   da. Nicht einmal für die Rückreise hatte einmal entbrannt sein; denn im Jahre 1852 febte in Disponibilität versett", mußte er trok ſeiner Privileg, die Konzession für diese Strecke, besaß. er Geld, so daß er sich an seinen Geldgeber in die englische Admiralität eine Prämie von 20.000 Armut und der Verwarnung seiner Vorgeseßten Während dem Erfinder in seinem Vater- Triest  , an Fontana, mit der Bitte um Zusendung Pfund Sterling   für denjenigen aus, der den Nach einen Kampf ums Recht ausfechten, in welchem Jande diese Schwierigkeiten bereitet wurden, wäh- der nötigen Reiſeſpeſen wandte. Dieses Ersuchen weis erbringen könne, zum ersten Male die archi- er leider wenigstens zu Lebzeiten unterlegen rend er von Enttäuschung zu Enttäuschung gehezt hatte aber zur Folge, daß Fontana, vielleicht durch medische Schraube zum Betriebe von Dampf- war. wurde ein jahrelanger, durch drei Instanzen Morgans Intrigen beeinflußt, sich gänzlich von schiffen verwendet zu haben. Aber auch bei dies Erst die Nachwelt erkannte sein Verdienst an geführter Prozeß mit Fontana endete schließlich Reſſel   lossagte und seinen Schüßling im Stiche sem Wettbewerb unterlag der wirkliche Erfinder und würdigte, wenn auch spät, die bedeutende Lei­nach dem Tode des Trieſter Staufmannes mit einem ließ. Wohl selten hat ein Erfinder im Dienste und der Vater der Idee gegenüber fünf anderen ſtung und Erfindung des t. 1. Marine- Forst­Bergleich mit dessen Erben**), hatte die Schiffs- einer genialen Idee so viele Schicksalsschläge er- Betverbern, unter die im Jahre 1855 die Prämie intendanten". Am 18. Jänner des Jahres 1863 schraube in Frankreich  , England und Amerika   dulden müssen wie der arme Refsel. zu gleichen Teilen verteilt wurde. Ressels nach wurde ein ihm vor der Technischen Hochschule   in ihren Siegeslauf angetreten. Schwere Kämpfe Sowohl in Frankreich   als auch in England London   geschickten Dokumente waren merkwür Wien   gefeßtes Denkmal feierlich enthüllt. Am und in Amerita gelten andere als die Erfinder der digerweise in Verlust geraten", so daß für die 15. Juni 1924 wurde auf heimischer Erde in **) Ressel   erhielt nach Abzug aller ihm durch Schiffsschraube; denn Ressel   war finanziell nicht zuerkennung des Preises an Ressel   die gefeßlichen feinem Geburtsorte Chrudim   ein Denkmal er­den Prozeß erwachsenen Spesen 1100 fl. C.-M. imstande, die ungeheueren Mittel für die Er- Vorausseßungen fehlten. richtet. Bezuggbedingungen: Bei Zuſtellung ins Haus oder bei Bezug durch die Poſt monatlich 16.- vierteljährlich 48. halbjährig 96.- ganzjährig 192.-- Inferate werden laut Zarif billigit berechnet. Bei öfteren Einschaltungen Preisnachlaß. Nüdstellung von Manuskripten erfolgt nur bei Einsendung der Retourmarten. Die Beitungsfrantatur wurde von der Boft- und Teles graphendirektion mit Erlaß Nr. 13.800/ VII/ 1930 bewilligt. Drudarci: Orbis". Drud, Verlags- und Zeitungs-.- G. Bran.

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