Nr. 179- Sonntag, 1. August 1937 Seite 3 MetendeufMfter Zcitspfcgcf j^SSSaSSSBSSSSSSSSSSSSSSSSSSgSSSSSSSSSSSS Großpreußische Kundgebung In Breslau Breslau . Gelegentlich des grasten SängcrfestcS in Breslau sprachen Samstag vor 60.000 Sängern auch der Reichspropa- gandaminister Goebbels und Reichs- kauzler Hitler. Goebbels sagte in seiner Ansprache u. a., das Fest sei nicht eine Angelegenheit der deutschen Sänger allein, es sei ein nationalpolitisches Ereignis» das die Deutschen im Reiche mit den Brüdern jenseits der Grenzen verbinde. Bei dieser Stelle der Rede Goebbels setzten Sprech chöre mit den Rufmr„Ein Volk » ein Reich,«in Führer" ein. Man kann, sagte Goebbels weiter, an de» Grenzen zwar hölzerne oder steinerne Barrikaden aufrichten, was deutsch ist, wird sich bis in all« Ewigk«it zusammengehörig fühlen. Hitler feiert« in feiner Rede die Macht deS deutschen Liedes. DaS deutsche Volk, daS in seinem Liede sich selber suche, werde keine Macht und keine Kraft an seinem Aufstieg hemmen. Die Rede Goebbels und die natürlich nicht ohne Bewilligung und Leitung denkbaren„Ballskundgebungen" sind wie eS scheint, die lohale Antwort des Dritten Reiches auf das E»t» gegenkommen der tschechoslowakischen und der österreichischen Regierung, die den Breslau -Fahrern die Bewilligung zum Besuch der grostprenstischen Manifestation erteilt haben.— UebrigenS setzte gegen beide Länder wieder«ine scharfe Pressehetze»in: die Tschechoslowakische Republik wird wegen der verweigerten Reise der 6000 Kinder, Oesterreich alS„vatikanische Kolonie" und seine Behörden alS„vatikanische Tscheka" angegriffen. Nachfeier In Belfast Belfast. (HavaS.) Samstag gegen 2 Uhr früh explodierte in Belfast vor einem unbewohnten Hause in der DevonShire Street eine ans den Gehsteig gelegt« Bombe. Die Explosion forderte keine Opfer, beschädigte nur das Mauerwerk und drückte einige Fensterscheiben in dem Hause«in. Di« erwähnte Straste liegt in unmittelbarer Nähe der Straste, durch die sich am Mittwoch der KönigSzug bewegte. Francos Schwenkung zur Monarchie United Preß verbreitet die Version, daß in der neuen Burgos -Regierung sieben Monarchisten und nur ein republikanischer Faschist, der berüchtigte Radiogeneral Queipo de Llano sitzen werden. DaS würde die seit einige» Woche» umgehenden und durch die Versöhnung AlfonS XIII . mit seiner Gemahlin Erna(geb. Fürstin Battenberg , piner Enkelin der Königin Victoria von England ) erhärteten Gerüchte bestätigen, daß Franco vor allein, um sich mit England leichter verständigen zu können, sein, faschistisches Programm eines totalitären Staates aufgibt und zur Monarchie zurückkehrt. Allerdings soll di« Einsetzung deS Königs erst»ach dem„Siege" erfolgen. Auch soll nicht AlfonS sondern sein dritter Sohn Juan der Favorit sein. Julius Deutsch In Antwerpen Beim! Aufmarsch der Nationen bei der Olympiade in Antwerpen sprach auch der Präsident der Sozialistischen Arbeitersportinternationale, Julius Deutsch , der als Divisionsgeneral in der spanischen Armee Dienst macht. Er führte unter dem jubelnden Beifall der Zuhörer, unter denen sich auch eine starke spanische Delegation befand, u. a. aus: Kameraden, da» Bild, da» sich vor mir a«s- breitet, überwältigt mich. Bestem stand ich noch auf meinem Kommaudopoftm in Spanien , jetzt stehe ich vor der Jugend Europa » und Amerika ». Ich wohn« nicht allein einer Demonstration de» Arbeitersportes bei, sondern auch einer Demonftrasio» für Kultur »uh Sozialismus. In unserer Mitte sind Spanier, Söhn« eine» Volke», da» in dies«, Augmblick am Port Hetze— hier Hilfe! Des Manöver mit der angeblichen Kinderhilfsaktion des BdD Wir haben bereits darüber berichtet, in welch gehässiger Weise die Henlein-Goebbel»- presse die Verweigerung der Bewilligung einer angeblich geplanten Entsendung von 6000 Kindern nach Deutschland zu einer Hetze gegen die Tschechoslowakei auSnüht. Aus den Pressenachrichten geht immer deutlicher hervor, daß überhaupt«ine er»st« Absicht, Kinder zu entsenden, gar nicht vorlag und daß es vielmehr den Drahtziehern dieses Spiels darauf ankam, wieder einmal den Frieden in der Republik zu stören und gegen die Tschechoslowakische Republik zu Hetzen. Wir erfahren, daß noch E'nde Juni intervenierende Vertreter des Bundes der Deut schen keine genauenDaten über die geplante Aktion mitteilen konnten und als Erklärung angaben, daß die organisatorischen Vorbereitungen weder in der Tschechoslowakischen Republik, noch in Deutschland soweit fortgeschritten seien, um genaue Angaben machen zu können. Die„Veranstalter" waren sich dabei wohl bewußt, daß daraufhin«ine Bewilligung überhaupt nicht erteilt werden kann, denn es ist klar, daß zu einer Bewilligung genaue Angaben über Namen oder mindesten» Zahl der Kinder, Herkunft, Art der Auswahl, Bestimmungsort, Art der Versorgung usw., gemacht werden müssen. Bei der ganzen Sachlage muß man also annehmen, daß die K i n d« r a k t i o n nur in einer Eingabe an di« Behörde, nicht in organisatorischen Vorbereitungen für die Entsendung der Kinder bestanden hat. WaS hätte mm» auch diesen Kinder« In Deutschland biete« können? Statt Butter— die Lehre, daß Kanonen wichtig« feie« als Butter, MaiSvrot und, zur Wiederbelebung altgerma- nifcher Sitten,— Pferdefleisch. E» ist bezeichnend für unsere Henleinpresse, wie sie diese Verweigerung einer nicht vorbereiteten Aktion in die Welt ausposaunt, während sie die großen Leistungen des Gesundheitsministe« riuinS, das unter der Leitung de» Genoffen Dr. Czcch steht, systematisch verschweigt. DaS Gesundheitsministerium schließt seit dem Jahr« 1936 eüw Genesungsaktio» an die andere an. Soeben wird die dritte Aktion durchgeführt. Bisher wurden 29.041 Kinder auS dem Krisengebiet durch sechs Woch«n hindurch auf Kasim deS Staates in ErholungSheimm untergebracht. In der drittm Aktion werden 5000 Kinder entsendet werden. Die Auswahl erfolgt auf Grund ärztlicher Untersuchungen und objektiver Feststellungen über die soziale Lage. In den Heimen bekommen diese Kinder wirkliche Butter und überhaupt ausgezeichnete Verköstigung und sie werden den Eltem erholt und gekräftigt übergeben. Wie berechtigt das Mißtrauen unserer Behörden gegen die Entsendung von Kindern in das Ausland ist, beweist«ine vor einigen Tagen im„Teplitz- Schönauer Anzeiger" wiedergegebene Nachricht von einem Betriebsunfall, der einem su detendeutschen Kinde offenbar bei landwirtschaftlichen Arbeiten in der Schweiz zugeswtzen ist. Ueber alle Lügen und Hetze hinweg wird auch unsere Bevölkerung zu der Einsicht kommen, wer ihr wirklich hilft: diejenigm, di« bloß flunkern oder Kinder an ausländisch« Landwirt« alS billig« ArbeitSkrüft« verschicken, od« die an» d«m, welche die Kind« in treue Obhut nehn»«n, gut ernährm und gut versorgm! Henlein wieder del Leopold? Wie dem„Prager Mittag" aus Wien gemeldet wird, sollen in letzter Zeit in Linz und in Badgastein Konferenzen zwischen den österreichischen illegalen Nazis und Henleinleuten stattgefunden haben. Henlein soll persönlich mit Hauptmann Leopold, dem Führer der illegalen NSDAP in Oesterreich , aber auch mit dem Botschafter P a p e n zusammengekommen sein. Die Beratungen sollen— wie wir hören— dem gemeinsamen, Herb st Programm der beiden Bruderparteien, bzw. der Durchführung der von dritter Stelle«ingelangten Weisungen für die beiden Stammesführer gegolten haben. Rebellion In der Saazer SdP Nun beginnt auch in Saaz langsam in die „Volksgemeinschaft" Bewegung zu kommen. I» der letzten Sitzung der Ortsgruppe Saaz hat«S einen sewaltigen Krach gegeben. Der OrtSgrup- penleiter Hlawatschek auS Saaz hat de» Bezirkspropagandaleiter Oberbuchhalter Kameraden Rudolf Müller von seinem Amt enthoben und auS der Partei auSgefchloffen. Ebenso wurde die Motor- und Fahrradstaffel und dir gesamte Bezirkspropaganda-Abteilung aufgelöst. Sie soll neu formiert werden» nach dem Willen deS Saazer OrtSleiterS Hlawatschek. ■ Die Ursache für diesen Konflikt soll in einer Kompetenzstreitigkeit zu suchen sein. Bei dem LezirkSfest in Komotau unterhandelte der Br- zirkSpropagandaleiter mit dem ArbeiterstandeS- führer Rudolf Kasper wegen der Urbernahmei ein« Veranstaltung in Saaz. DaS patzte dem OrtSleiter nicht in den Kram und als Folge der so entstandenen Auseinandersetzungen ist die Amtsenthebung gekommen. Innerhalb der Ortsgruppe Saaz besteht aber noch«ine andere oppositionelle Gruppe/ die aüf den Sturz deS bisherigen OrtSleiterS hinarbeitet, der durch einen jungen Juristen ersetzt werden soll. Tatsache ist jedenfalls, datz«S innerhalb der Volk-Gemeinschaft an allen Äkrn und-Enden gärt und brodelt. Wie daS Theater eines Tages z« Ende gehen wird, weiß man heut« noch nicht. Daß aber etwas faul ist im Staat« Dänemark , steht heute schon«Indeuttg fest, denn eS wird auS den verschiedensten Anläsien klar und deutlich stchtbar. Vor einem Lohnkampf der Hopfenpflücker Ende Juni wurde mitgeteilt, daß der„Landesbeirat für Angelegenheiten der landwirtschaftlichen Arbeiterschaft für Böhmen" den Kollek- tivverirag für die heurige Hopfenpslücke genehmigt habe und daß die Lohnalkordsätze wie alljährlich zu Beginn des Monats August verlautbart weäien würden. Die Sitzung des Beirats, in welcher über diese Fragen entschieden werden sollte, fand am 80. Juli statt. Die Vertreter der Hopfenbauern legten dort provokativ einen Antrag auf-Herabsetzung der Akkordlöhne um 10 Heller für ein Viertel(30 Liter amtlichen Gewichts) vor! Die Arbeitervertteter forderten und begründeten di« Erhöhung des Lohnes um. 20 Heller. Die Hopfenbauern erklärten sich nach langer Weigerung bereit die vorjährigen Löhne d. i. Xi 1.60 im Saazer und XL 1.80 im Raudnitzer Gebiet zu zahlen. Die Sitzung endete ohne Ergebnis. Der Bertteter des Vorsitzenden des LandeS- beirateS schlug im Laufe der Verhandlungen vor, die Löhne um 10 Heller für«in Viertel zu erhöhen. Als die ArLellervertreter auf diesen Vorschlag«ingingen, zog sich der Vorsitzende zurück! ES ist ganz offensichtlich, daß der agravische Einfluß so stark ist, daß der beamtete Vorsitzende der Körperschaft nicht ernst daran denkt, seine Funktion anders als dn Sinne der agrarischen Gruppe auSzuüben. Er berief für den 6. August ein« neue Sitzung des Beirats ein, in welcher die Streitfragen bereinigt werden sollen. Wenn die Vertreter der Arbeitgeber auf ihrem jetzigen Standpunkt beharren, rückt die Möglichkeit eines Lohnkampfes der Hopfenpflük- ker, das sind mehr als 4000 Partien und 70 bis 80.000 Menschen, in gefährliche Nähe. Trotzkistenzefle in der„Roten Fahne"? Die „Rote Flchne" zitiert in.ihrer Rubrik„Wir lesen" einen laiigen Absatz aus dem Leitartikel des„Sozialdemokrat" über den japanisch-chinesischen Krieg. Die. Redaktion der.Roten Fahne" fügt hinzu:„Richtig, tausendmal richtig! Aber wer kann..." ustv.(es folgt das Uebliche). Wir. wollen.nicht aus der Schule schwätzen, aber wir müssen die„Rote Fahne" doch in ihrem eigenen Interesse darauf aufmerksam machen, daß unseren Informationen zufolge der zitierte und, wenn auch mit Einschränkung, so doch sehe heftig gebilligte Artikel aus der berüchtigten „Trotzkistenzelle" des„Sozialdemokrat"- stammte'. Es scheint uns denn doch überaus gefährlich.und mit den Pflichten eines, dem„Führer der Völker" treu ergebenen Blattes nicht vereinbar, daß t r o h- kistische Artikel in solchem Umfange z i t i e r t und auch noch durch ein„Richtig, t a u• s en dmalrichtt gl" unterstrichen werden. Mit diesen- Mitteln wird ma:. den Trotzkismus ewig nicht'ausrotten. Wir hoffen, daß die„Rote Fahne" ehesten» mit sich selbst ins Gericht geht und daß die„Massen" demnächst- schon in. ihren Resolutionen die„AuSräücherung, der Trotzkisten- zell« in der Rote» Fahne" fordern,, Ferienfürsorge der Stadt Aussig. Auf Kosten der Stadtgemeinde Aussig , die alljährlich eine großzügige, Ferienfürsorge durchführt, betreute der Verein,„Deutsches Erholungsheim für Schulkinder in Aussig " im heurigen Jahr 60 erholungsbedürftige Kinder durch vier Wochen in der Kolonie Auscha . Fünf Kinder wurden durch den Verein ausgenommen. Die Unterbringung im Schulhaus ist-sehr gut. Ueberall herrschte peinlichste Sauberkeit. Die Verpflegung war reichhaltig und sehr gut zubereitet. Die Kinder waren Tag und Nacht unter ständiger Aufsicht. Fttihlich singend durchwanderten sie die schöne Gegend, nur e i n Regentag hielt sie im Hause. Zwei Spielplätze standen zur Verfügung und an fünf Tagen wurde das Auschaer Freibad besucht. Jede Woche war zweimal Wannenbad. Die letzte Woche wurde eine Ganztagwanderung auf den Geltsch unternommen, Die Kinder haben sich in Auscha sehr gut erholt, das zeigt auch die Gewichtszunahme, tvelche im Durchschnitt bei den Knaben 8.2 Kilo und bei den Mädchen. 8.1 Kilo betrüg. Die Kolo« nie wurde auch von den Organen de» Elternp hauptausschusscs besucht, die sich von der gutey- Unterbringung und Verpflegung Überzeugten. vas Autobusunglück bei Antwerpen Die Verlebten außer Lebensgefahr Antwerpen . Zu dem AuwbuSunglvck, daS sich im Freitag in der Nähe von Brüssel ereignete, wird noch ergänzend mitgeteilt: Teilnehmer der dritten Internationalen Arbeiter- Olympiade, durchwegs Mitglieder des Arbeiter» Turn- und Sportverbandes aus Aussig , unternahmen in drei Autobussen einen Ausflug nach Brüssel . Einer der Autobusse stieß in einer kleinen Ortschaft vor Brüssel mit eincm schwere» Lastaittouiobil zusammen. Es bestätigt sich, daß die 30jährige Irma Schmidt au» Preßburg da- bei ums Leben kam. Das Befinden der beiden Schwerverletzten Hermine Peschl und Elisa Trampeuau sowie des Ehegatten der Schmidt, Otto Schmidt, hat sich gebessert und es besteht bei ihnen keine Lebensgefahr mehr. Unter den Verletzten befindet sich auch Erna Wick aus Trau- tenau. seine Ezifteuz kämpft, ein Volk, da» aufgestande» ist, ein Volk in Waffen. Ich bin stolz, im Namen und im Auftrag der Soldaten, die mit uns In Spanien fechten, sprechen zu dürfen und den Dank an alle zu überbringen, die unS geholfen haben und uns noch weiter helfen wollen. Mit dem Danke der Spanier will ich beschließen. Ich bleibe auf meinem Posten, bleibt Ihr auf Eurem Posten, um zu helfen, Spanien srelzumachen. Es lebe Spanien , eS lebe da» Europa der Freiheit, e» lebe der SozialiSmu»." Nach dem japanischen Erfolg Tokio. (HavaS.) Der sapanifche Kriegsminister S u g i j a m a erklärt« im Parlament, datz Japan entschlossen ist, alle heutigen Pro- vlem«durch eine Kriegsaktion zu lösen. Außenminister Hirota erklärte, daß zu Anfang deS Konfliktes mit stiordchina Japan bereit war, ein« Lösung durch ein lokales Abkommen zuzustimmen. Dies habe aber Nanking abge- lehnt, wodurch wahrscheinlich die Entwicklung der weiteren Ereignisse«inen anderen Charakter erhält. Schanghai.(Reuter.) Wie in einem Kommuniqut des japanischen GeneralstabeS gemeldet wird, werden die Strafaklionen im Gebiet von Tientsin und Tungtschao SamStag abends abgeschlossen werden. Die Chinesen erwarten nun den japanischen Druck in der Richtung auf Pao- tiugf«, doch bestehen vorderhand keinerlei Anzeichen für eine derartige Absicht des japanischen Kommandos. Tokio.(Havas.) Die japanischen Zeitungen schreiben in ihren Kominentaren zu de» Ereignissen in Nordchina, datz die japanische Armee vorbereitet ist, den Kampf mit den Abteilungen der Armee der chinesischen Zentral- regierung aufzunehmen, welche auf 60.000 Man» geschätzt werden und die nach Nordchina im Marsche sind. Die Blätter teilen weiters mit, datz sich die Kämpfe der japanischen Truppe» mit der 29. chinesischen Armee sich in einen großen Konflikt zwischen China und Japan umzuwandeln drohen. Ehrung 3aur£s* Paris . Zur Ehrung des Andenkens von Jean Jaurts, der zu Beginn des Weltkrieges am 31. Juli 1914 ermordet wurde, veranstalteten Samstag nachmittags die Parteien und Organisationen der Volksfront einen großen Umzug von der Place de la Bastille durch Paris zum Pantheon, wohin unter der Regierung Herriots im Jahre 1926 die sterblichen Ueberreste Jean Jauris' überführt lvorden sind. Bon einer Estrade hielten zahlreiche Redner, u. a. Blum und Delbos Ansprachen. Einleitend wurde eine Botschaft des Ministerpräsidenten ChantempS verlesen, der dem Andenken Jaurös' huldigr und ausführt, die von der Regierung durchgesührle Sozialpolitik sei in großem Maße der Ausdruck der Gedanken Jauris'. Des tragischen Todes Jaurös' gedenkend, sagt Chauiemps:„Die Demokratie hat ihre Helden, ihre Märtyrer und ihre geistigen Führer. Jauris war der größte und reinste unter ihnen". Abends fand auf dem Platz vor dem Pantheon eine zweite Jauris-Feier mit vorwiegend lünst- lerischem Programm statt. London.(Reuter.) Außenminister Eden ist zum Urlaub an di« Südküste Englands abgereist. Sein Urlaub wird drei Wochen dauern. Köln a. Rh. Zwei bekannte katholische Prediger, di« Dominikaner -Pater Elger Hagemann und Ignaz Eschmann, wurden verhaftet. Sie sollen deS Verbrechens angeklagt werden, in ihren Predigten da» nationalsozialistische Regime scharf kritisiert zu haben. Barcelona . Die Poltzeidirektion gibt bekannt, daß in der Nähe von Canet Demar ein unter fremder Flagge fahrendes Schiff von Flugzeugen der Aufständische» angefallen wurde. Zur gleichen Zeit fuhren in der Nähe zwei Einheiten der Regierungsmarine vorbei, welche die Flugzeuge in die Flucht schlugen. Berlin . Der Reichspropagandaminister hat allen jüdischen Geschäften den Verkauf des sogenannten BolkSeuipfäugers und ebenso seiner Bestandteile Verbote».
Ausgabe
17 (1.8.1937) 179
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