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Notlandung der Sowjetflieger

Moskau . Die Sowjetflieger mußten nach Ueberfliegung des Nordpols infolge starker Gegen winde auf einer Eisschol I e notlanden. Der Eisbrecher ,, Kraffin" erhielt den Auftrag, sofort mit drei Flugzeugen an Bord nach Kap Barrow in See zu gehen, um die Schiff= brüchigen aufzunehmen.

zu sprengen und zu erobern, sind sie den Gene­ralen weit weniger im Wege als es die SA mit dem ehrgeizigen Röhm an der Spize waren. pat piller am 30. Juni 1934 vor der Reichswehr fapituliert und sich auch seither stets unterwürfig gezeigt, so betont die Generalität andererseits bei jeder Gelegenheit ihre Treue zum Führer. In der Uebertragung der Obersten Reichsgewalt an Hitler , die einen Tag vor Hin­ denburgs Tod beschlossen und von der Reichswehr sanktioniert wurde, sieht Heiden den entscheiden= den Patt, den Dank Blombergs für den 30. Juni. Hitler hat der Reichswehr alles gebracht, was sie brauchte: die Aufrüstung, die Wehrhoheit, das Volk". Für die Reichswehr ist Hitler gar nicht so sehr, als es von außen oft den Anschein hat, der verachtete Gefreite, der Demagoge, der Mann der Gasse, sondern vor allem der große Magier, dem das Wunder gelungen ist, das Volt militär­fromm zu machen, den inneren Schweinehund" wie es im preußischen Leutnantsjargon heißt, den Pazifismus des November" niederzuducken. Weil er das konnte, was tein General allein vers mocht hätte, bewundert die Reichswehr den Ge­

freiten.

Wird die Reichswehr also Hitler bis zum bösen Ende halten? Das glaubt Heiden nicht. Er erinnert daran, daß die Armee den Kai­sergestürzt hat, als sie sich weigerte, gegen das Hinterland zu marschieren, als sie ihm durch Hindenburg die schimpfliche Flucht nach Holland empfehlen ließ, die das Ende der hohenzollernschen Monarchie besiegelte. Als der Kaiſer eine Be­lastung für das Heer geworden war, ließ die Generalität ihn fallen. Hindenburg blieb, wer von den Generalen konnte, blieb. Den Ballast, den der Kaiser bedeutete, stieß man ab. Heiden folgert: die Reichswehr wird Hitler nicht stürzen, solange Hitler das Volt" hinter sich hat. Sie wird ihn fallen lassen, wird ihn vielleicht davon= jagen, wenn sie glaubt, daß eine Fortdauer der Verschwörung, der Bruderschaft, das Heer gefähr­den würde.

Konrad Heiden wendet sich also sehr entschie­den gegen die Leute, die da glauben, die Reichs­ wehr werde dem deutschen Volt die Mühe der Revolution ersparen und eines Tages das System samt Hitler beseitigen. Dagegen glaubt Heiden,

Sonntag, 15. August 1937

Vom Teplitzer Kreisarbeitertag:

Die Abendfeier auf dem Festplatz

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Ministerrat in Tokio

Nr. 191

Totio. Samstag früh trat der Ministerrat zu einer außerordentlichen Sizung zusammen. Er traf tonfrete Maßnahmen", durch welche man der Lage in Shanghai gerecht werden könne.

In später Abendstunde versammelte sich auf mit dem spanischen Bürgerkrieg und einer Apo­Gs verlautet, daß der Ministerrat beschloss dem Festplaß eine vieltausendtöpfige Menge, die theose der Internationale. In glücklicher Form der Aufführung des Festspiels Europäische werden Sprechchor, Einzelsprecher, dramatische fen habe, neue energische Maßnahmen zur Ver Passion" beiwohnte. Das Festspiel ist von dem Szenen, Lichtbilder und Farbeneffekte mit der stärkung der Landungstruppen in Shanghai zu jungen Arbeiterdichter Martin Grill verfaßt. Musik zu einer höheren Einheit verschmolzen, so treffen, daß fie einigen chinesischen Divisionen Die äußerst wirksame und geschmackvolle musika- daß unter dem bestirnten Nachthimmel sich das widerstehen können. Der Ministerrat soll be­bekanntesten Kunstschaffenden unserer Arbeiter­lische Begleitung hat Otto Weichert, einer der Ganze zu einem geschlossenen Kunstivert rundete. schlossen haben, eine neue außerordentliche An­leihe auszuschreiben und alle wirtschaftlichen und fängerbewegung geschrieben. Beide Autoren lei= Die Menge lauschte andächtig und ergriffen finanziellen Quellen zu mobilisieren. teten auch selbst die Aufführung. Das Festspiel dem Spiel und brach während der Szenenfolge, sich fest die Das pas tragische Geschehen der letzten zwanzig Jahre wie der. Es sezt mit dem Weltkrieg ein und endet

vor allem aber zum Schluß, als die Lichteffelte in einem schönen Feuerwerk gipfelten und die" In ternationale" erklang, in stürmischen Jubel aus.

Erfolgreicher Vorstoß bei Brunete

Die U- Bootpest

explodierte. Unmittelbar nach der Explosion

Madrid. ( Havas.) Die Regierungsabtei-| Bier Frachtdampfer der Regierung nüßten die lungen bemächtigten sich Samstag vormittags Schlacht aus und es gelang ihnen, in den Hafen nach einem glänzenden Angriff der Stellungen von Gijon einzulaufen. beim Friedhof in Brunete. Die auf den kleinen Anhöhen bei dem Friedhof postierten Regierungs- Tuni 8. Der Kommandant des franzöfi­abteilungen beherrschen das ganze Dorf Brunete. fchen Frachtschiffes ,, P ar a me", das am Frei­Der Angriff der Regierungstruppen ging ſehr tag in Tunis einlangte, berichtete, daß während rasch vor sich. Trotz dem heftigen Maschinen- der Fahrt plöhlich vor dem Schiffe ein Torpedo gewehrfeuer der Aufständischen drangen die Dynamiteros bis zu den Gräben der Aufstän dischen vor und es gelang ihnen nach dreiviertel­stündigem Kampf, die Aufständischen aus ihren Stellungen zu vertreiben. Nach Berichten der Regierungspatroillen ist das Dorf Brunete nur mehr ein Trümmerhaufen. Die Aufständischen haben es geräumt. Gefangene bestätigten, daß diese Stellungen von den Franco- Truppen schon vor einiger Zeit verlaffen worden sind.

Neue Meutereien

hinter der Franco- Front

Von der Leon- Front wird gemeldet, daß die republikanischen Vorposten am Freitag einige Flugzeuge der Aufständischen beobachteten, die über dem Aufständischen- Flugplatz treisten und auf ihn 18 Bomben abwarfen. Hierauf bombar. dierten die gleichen Flugzeuge den Aufständischen Flugplatz in Vierge del Camino und das Ge­bäude, in dem die Rundfunkstation von Leon untergebracht ist. Informationen zufolge foll sich um einen Aufst and eines Teiles der Auf­ständischen- Abteilungen in der Garnison von Leon gehandelt haben, die sich weigerten, an die Madrider Front zu gehen.

Seegefecht bel Gijon

daß die Reichswehr Hitler den ent scheidenden Stoßverseßen wird, so­bald das Volk selbst sich gegen ihn auflehnt, sobald es deutlich wird, daß Hitler die Nation( oder den aktiven Teil der Nation) gegen sich hat. Die Revolution muß vom Volfe herkommen, die Reichswehr werde sich ihr beugen. Aus dem moralischen Widerstand des Volkes gegen Gijon. ( vas.) Am Freitag kam es vor die Thrannei, aus der Freiheitssehnsucht der Gijon auf offenem Meer zwischen den aufständi­Unterdrückten, aus der Auflehnung gegen all die fchen Schiffen ,, Jupiter" und ,, Ciudad de Cabig" Schmach, mit der das System Deutschland be- und dem Torpedobootzerstörer ,, Ciscar" der Re schmutzt hat, werde die Freiheitsbewegung ent- gierung zu einer Seefchlacht. Jupiter" stehen. Wenn das Manometer der Voltsstim- wurde backbords und am Heck schwer getroffen. mung steigenden Hochdruck zeigen werde, dann werde auch die Stunde da sein, da die Generale den Gefreiten fallen lassen.

Det

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Wecker casselt

Roman von L. Pringsheim

tauchte ein Untersee boot unbekann­ter Nationalität auf, das aber wie­ver verschwand.

Italienische Karabinieri

nach Spanien

Spanische Flüchtlinge dürfen nicht mehr nach Frankreich

Paris . Die französische Regierung hat der britischen Regierung mitgeteilt, sie könne auf französischem Gebiet teine weiteren Kontingente spanischer Flüchtlinge, deren es in Frankreich bereits jest 45.000 gibt, aufnehmen. Die fran­ zösische Regierung ersuchte, die britischen Schiffe, welche den Flüchtlingstransport besorgen, davon in Kenntnis zu sehen. Weitere Kontingente würs den auf französischem Boden nur in dem Maße zugelassen werden, in welchem die Evaluierung der Flüchtlinge erfolgt, denen Frankreich bisher Aſhl gewährte.

Von der Sowjetjustiz

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richtet: In der lezten Zeit sind unerhörte Schlam­Dem.Daily Herald" wird aus Mostau be­pereien, wenn nicht bewußte Rechtsbrüche auch niederer Richter ans Licht gekommen. Das Justiz­tommissariat fündigt scharfes Vorgehen wider solche ,, bürokratische Justiz" an. Im Donbeden war seinerzeit Frau Sokolowa zu acht Jahren verurteilt worden; obgleich das Berufungsgericht Genua . 200 Karabinieri aus allen Teilen die Strafe auf zwei Jahre herabgesezt hatte, ließ Italiens sind in Genua angekommen und haben man sie vier Jahre im Gefängnis fißen. Die sich bei der Kommandantur der faschistischen Le- Richter hatten vergessen, die Straftür­gion gemeldet. Sie sollen nach Spanien trans- zung dem Gefängnis mitzuteilen. Dafür kommen portiert werden. Bei ihrer Ankunft haben sie so sie nächstens selbst vor Gericht. In der Tataren­fort 250 Lire auf die Hand. bekommen, um sich republit ist eine Richterin angeklagt, den Frei­damit Zivilkleider zu kaufen. Sie sollen als spruch dreier Männer durch das Berufungsgericht 3ivilreisende an Bord des Bootes nicht beachtet zu haben, so daß die Freigespros Campidoglio" die Reise nach Spanien machen. chenen 17 Monate gefangen sigen mußten. m letzten Augenblick wurden zehn von ihnen auf die Kommandantur beordert, wo sie den Be= fehl erhielten, nicht abzureisen. Der Grund dies fer Maßnahme scheint in der etwas allzugroßen Begeisterung zu liegen, die sie für die Reise seigten.

Franco- Konsulat in Gibraltar gesperrt

London . Die britischen Behörden in Gibral­ tar haben verfügt, daß das dort seit neun Mona­ten arbeitende Konsulat der Franco- Behörden geschlossen werde, weil es unberechtigterweise für Reisende, die nach Junta- Spanien reisten, Pässe ausstellte und den Geldwechsel besorgte.

Roosevelt kürzt

die Staatsausgaben

New York . Präsident Roosevelt hat sich ent­Der Kreuzer Cervera", der ihm zu Hilfe schlossen, zwecks Ausgleiches des Staatshaushal­kommen wollte, mußte sich vor der überlegenen tes alle Ausgaben der Regierung um 10 Prozent Kampfführung der Regierungsschiffe zurückziehen. herabzusetzen.

Chinas Finanzminister in Prag Prag

. Mit dem Berliner Schnellzug ist Samstag morgens der stellvertretende Minister­präsident der chinesischen Regierung, Dr. Kung, in Prag eingetroffen. Er wurde auf dem Wil­Sonbahnhofe von dem chinesischen Gesandten empfangen und begrüßt. Für das diplomatische Protokoll des Außenministeriums war Sektions­rat rupta, für das Orientalische Institut Dr. Halfar zur Begrüßung erschienen. Außers dem waren Vertreter der Industrie und anderer Storporationen anwesend. Minister Dr. Kung besuchte Samstag vormittags den Außenminister Dr. Krofta, der zu Ehren des Gastes im Hotel Esplanade ein Dejeuner gab. Der Minister reist Sonntag nach Wien ab.

Der Präsident der Republik empfing Sams­tag den chinesischen Finanzminister Dr. H. Sung, der sich in Begleitung des chinesischen Gesandten Dr. Lone Liang befand.

Aber Mirza war im Grunde viel zu ordents Jan Frau Hardt zu schreiben, dem sie einen grö-[ der Straßenbahn fahren sollte. Aber gewöhnt zu lich und vermied zu gerne Aufsehen, um sich über- ßeren Geldschein beifügte, der nicht nur die zehn sparen, entschloß sie sich zur letzteren, da sie ja haupt schon mit der Idee des Selbstmordes näher Franken weit über ihren Wert ausglich, sondern nur ganz wenig Geld bei sich hatte und ihre El zu befassen. Doch wanderten ihre Gedanken in auch die Mühe des Packens und der Zimmeraufs tern durch den politischen Umsturz eigentlich vor die Totenfammer, wo Glaser liegen mochte. Viel- lösung überreichlich belohnte. Bert ergriff froh dem Nichts standen. Ihre Eltern! Das war ihr leicht hätte jede andere an ihrer Stelle den Ver- die Gelegenheit, auf diese Weise den unangeneh- Biel, und sie hastete zur Straßenbahn, mußte such unternommen, den toten Glaser noch einmal men Situationen enthoben zu sein, wieder das lange warten, bis die erste Morgenbahn fuhr, stieg im Sarg zu sehen. Aber dieses betrachtete Mirza Haus zu betreten, wo ihn so viele peinliche und ganz erfroren ein, ihr Arm war wie abgestorben. als ein ihr nicht zugehöriges Gebiet und sie tragische Schicksalsschläge trafen. Er gehörte zu Vielleicht starb der Arm mit meinem Kind,"

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" Aber beleidigen Laſſe ich mich nicht mehr mußte auch den att und die Goning weiterhin ben taburen, welche Testen Cubes immer man bodite se dot is erlösende Träne tam ibr. von Ihnen, und Sie werden das zurücknehmen, achten, mit welcher man sie im Hause vor einer den finden, der ihnen praktische Dinge abnimmt. Dann lief sie hastig die paar Schritte bis zu dem senst gibt's noch was! Und jetzt ruhen Sie sich möglichen Entdeckung bewahrt hatte. Eine starte Beitweise litt er wirklich beinahe körperlich an der grauen alten Haus, in welchem ihre Eltern ſchon aus und ich werde unten mit Portiers die Ange- schwere Müdigkeit sentte sich jetzt gleichsam wie Umwelt. Zum Beispiel auf irgendeinem Amt zu bald vierzig Jahre wohnten. Das Haustor war legenheiten besprechen." mit traurigen Flügeln auf sie und sie wandte stehen oder auf der Poſt warten zu müssen oder schon offen, fie rannte vier Treppen hoch, klin­in der überfüllten Elektrischen sich von jemandem gelte an einer bescheidenen Tür, wo das kleine Willenlos ließ sich Franzi zudecken und Fisni fich heimwärts. Auch Bert begann müde zu werden. Ez anhusten zu lassen, bereiteten ihm direkt physische Schild aus Sorge wegen der Judenverfolgungen erschien stolz wie eine Stönigin in der Küche, wo schon freundlicher Kaffeeduft sie empfing und sie tvar besprochen worden, am andern Tag ganz be- Qualen. Menschen und Dinge in kleinen Versen fehlte. Man zog eine Glocke, die seit ihrer Kind­sich beim Bericht ihrer Heldentat noch in einigen stimmt nach Berliz zu fahren, nun fügte feine oder Geschichten zu verherrlichen oder nur zu er- heit keinen anderen Ton von sich gab, als so einen Uebertreibungen steigerte. Sie beschloß aber Gönnerin noch hinzu:" ver Sie müssen noch fassen, das konnte er ab und zu. Aber im Grunde furzen, zersprungenen Laut. dennoch, die Gnädige momentan nicht zu ver- Ihre Koffer packen, Ihr Zimmer aufgeben und liebte er die Masse nicht und fühlte sich immer als Dann wartete sie regungslos, nur das Herz vor allen Dingen der Frau Hardt die geliehenen ein unverstandener Kavalier. Im Moment, wo schlug so furchtbar laut, so entseglich laut. Ganz Tassen. Mirza durchwandelte die morgendlichen zehn Franken umgewechselt zurückerstatten." Bert er begriffen tourde, wie jetzt, regten sich diese aage, fchlürfende Schritte ertönten. Das kleine Straßen und rief sich jedes Wort des Gespräches machte eine mutlose Bewegung. Ich weiß, ich Kavaliersmanieren und er war der erste, der bei Guckloch wurde geöffnet, und ein Auge starrte Straße eine Paritelerin ber Utaria Chuart" weiß," fügte sie lächelnd hinzu,"" aber bitte, Reichtum und gutem Leben fich traditionsgemäß auf Eſther. Dann ein Ausruf,, Unſer Stinb!" Die Sie werden es ihr ledig in der Atmosphäre wohlfühlt, weil sie ihm ge- Tür wurde aufgeschlossen, und die Mutter stand hätte ihrem Schmerze mehr tragische Anmut und das ist meine Sache bührt. Er schrieb einen erklärenden und bittenden vor ihr. Esther sah noch den Vater im Hinter­Würde verleihen können, als Mirza es unbewußt lich überreichen." tat. Der Vorfrühlingstag von gestern hatte sich Ich kann aber nicht zurück, und ich möchte Brief an Frau Hardt, und als er den Schein grund, dann umschlang sie das beste, das gelieb= heute etwas verbüſtert. Der Himmel war be- es nicht. Ich fürchte die Erinnerungen! Könnte hineinlegte, war er ſchon halb überzeugt, daß das teſte Wesen auf der Welt: ihre Mutter. Gie wölft und der Wind wehte. Es paßte zu Mirzas mir nicht Frau Hardt, der ich volles Vertrauen Geld von ihm stamme und er beſtätigte die ein- brachte teinen Lon heraus, aber als der Vater Stimmung. Es ſind meine Tränen um ihn, die schenke, dieſe turze, ſchmerzliche Aufregung abgelegte Summe etwas gönnerhaft in einer Nach vor ihr stand, und ſie in dieses gütige ernſte der dunkle Himmel oben bewahrt," dachte sie im nehmen, die zwei armseligen Köfferchen paden, schrift. Dann füßte er höflich und dankbar die fromme Gesicht sah, da reichte sie ihm das Büns scheuen Versuch, sich der letzten poetischen Stei- den Koffer von Esther lassen wir ihr dann in Ber- and feiner Beſchüßerin und legte sich totmüde bel und stammelte: tot". Dann fiel sie zusam fchlafen, nicht ohne vorher mit großer Befriedis men, auf die Knie und bildete wahrlich das ers gerung Glasers anzupassen. Dann umschritt sie lin zukommen!" das Kaffeehaus, wo die Stühle ungemütlich auf- Der Kleine Bert scheute an und für sich gern gung das angrenzende Badezimmer wahrgenom- schütternde Bild der verlorenen Tochter. Mit dem gestapelt auf den Tischen Tagen und zwei ver- jede Unbequemlichkeit und nahm hier die Ge- men zu haben. Auch das Bett war herrlich bewunderbaren Verständnis des Blutes und bem schrumpfte alte Weiblein ſich bemühten, den Bo- legenheit wahr, Sorge vor allzu großen Gemüts- quem, er ſchlief beſtimmt ein, ohne noch einmal an ausgeprägten Familienfinn der schlichten Juben den zu reinigen. Mirza sah ihnen gedankenvoll bewegungen vorzuschieben. Es gibt so Momente, die Greignisse zurückzudenken. eine Weile zu:" Vielleicht wird das auch einmal wo sich der Zuhörer aus irgendeinem feinen Ge- Der Bug, in welchem Esther saß, näherte sich mein Los sein," dachte sie und schauderte in dem fühl heraus scheut, dem anderen zu sagen, daß Berlin , schlaftrunken und nur auf sich bedacht, Gedanken. Dann war es doch besser, den Gas- er falsche Gründe vorschiebt. So auch hier. erhoben sich die Mitreisenden, padten ihre Sachen hahn zu öffnen oder noch besser, Veronal zu neh- Seine Beschüßerin tat, als ob ihr das vollkommen und feiner achtete auf Esther. Die junge Frau men, obgleich man Veronal so schwer erhält. verständlich sei und bat ihn, einen Expreßbrief überlegte, ob sie ein Auto nehmen sollte, oder mit

verstanden die Eltern sofort. Behutsam schoben sie das Tuch vom Gesicht des tleinen Wesens und fahen ergriffen auf das Antlitz des zarten Toten.

( Fortfehung folgt.)