Nr. 154. 16. Jahrgang.
Kommunales.
Mittwoch, 5. Juli 1899.
Grünau , ist für die Arbeiterschaft gesperrt. Man antreten. Er hat über den Vorfall Anzeige erstattet, kann aber seine mutet also den Arbeitern zu, sie sollen ihr Geld dort verzehren, wo Angreifer nicht beschreiben, da zur Zeit des Ueberfalles ziemlich starte man sie nicht sehen will, wenn sie cimnal ihre eigene Lage beraten Dunkelheit herrschte. Der Magistrat hat dem Polizeipräsidium den Entwurf wollen. Wir wünschen und erwarten deshalb von unseren Kollegen für eine eiserne Brücke über die Spree im Zuge und Kolleginnen, daß fie am 15. Juli das„ Gesellschaftshaus" in Karl Kaniß aus der Blumenthalstr. 12, der in der Kleiſtstr. 15 bei Bu erschießen versuchte sich der 27 Jahre alte Hausdiener der Straße„ Siegmundshof" behufs Erteilung der landes- Grünau nicht besuchen mögen. Vor allem hätte man aber er 2. seit etwa Jahresfrist in Stellung war. polizeilichen Genehmigung zum Bau der Brüde vorgelegt. Wit warten können, daß auch die Arbeiter um ein Urteil angegangen dem einhändlerbaß jeinte Angebetete, eine 22jährige Maid, die
Rücksicht auf die scharfe Krümmung, welche die Spree an der wären und daß man nicht von oben herab die Anordnung traf. Brückenbaustelle macht, soll der Flußlauf nur mittels eines elastischen Bogens bei einer Spannweite von 52,5 Meter überbrückt werden. Von der Gesamtbreite der Brücke von 17,6 Meter entfallen 11,40 Meter auf den Fahrdamm und je 3,10 Meter auf die beiden Bürgersteige.
Lokales.
zu
Auch die Volksversammlung, welche heut abend in Stecherts Saal, Andreasstr. 21, stattfindet, werden unsere Leser ganz besonders aufmerksam gemacht und ersucht, für zahlreichen Besuch derselben 31 wirken. In dieser Versammlung sollen die Arbeiter Stellung nehmen zu dem Verhalten des Verbandes der Metallindustriellen, der die Verteilung einer Broschüre, welche den Arbeitern Fingerzeige zur Verhütung der Schwindsucht giebt, innerhalb seines Bereiches unter fagt hat. Eine zweite Versammlung mit demselben Thema findet am Donnerstag, den 13. Juli, im Kösliner Hof ſtatt. Möge jeder Arbeiter, namentlich die hierbei besonders interessierten Vertreter bon Krankenkassen, für den Besuch dieser Versammlungen agitieren.
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bei derselben Herrschaft dient, einen Gardedragoner ihm vorgezogen Eheschließungen, Geburten und Todesfälle. In der Woche hatte. Kaniß, der die Treulosigkeit am Montag erfuhr, geriet in vom 11. bis 17. Juni fanden in Berlin 232 Eheschließungen statt. Aufregung und äußerte zu einem Verwandten, daß er sich erschießen Die Zahl der Lebendgeborenen betrug 856( 440 männliche, 416 weib- werde, wenn seine Angebetete nicht die feinige würde. Sein verliche). Totgeboren wurden 27 Kinder( 17 männliche, 10 weibliche). ändertes Wesen fiel den ganzen Tag über auf, und am Abend um Unter den Lebendgeborenen befanden sich 139, unter den Tot- 91/2 Uhr sah man ihn blutend aus dem Keller auf den Hof wanken, geborenen 6 außerehelich geborene Kinder. Die Zahl der Sterbe- wo er zusammenbrach. Er hatte sich aus einem Revolver eine fälle betrug in der Berichtswoche 624 und betraf 359 männliche, Sugel in die Brust gejagt. Ein Koppscher Krankenwagen führte ihn 265 weibliche Personen. Verstorbenen befanden in das Charlottenburger Krankenhaus, wo Aussicht zu seiner Wieder57 außerchelich geborene). In Krankenhäusern sind 177 Personen sich 178 Kinder im ersten Lebensjahre( 121 ehelich und herstellung vorhanden ist. ( 106 männliche und 71 weibliche) gestorben. Auf gewaltsame Weise näherin Miltoweit aus Berlin , die, wie wir seinerzeit meldeten, Die Leichen des Cigarrenhändlers Runge und der endeten 13 Personen, darunter 9 durch Selbstmord. ölln- Dorotheenstadt 18; Friedrichstadt 9; Friedrich- und Schöne Selbstmord ausführten, find nicht weit von der mutmaßlichen Un zelnen Stadtteile verteilten sich die Sterbefälle wie folgt: Berlin - vor etwa 14 Tagen im Seddin- See bei Schmöchwitz gemeinschaftlich berger Vorstadt 29; Friedrich- und Tempelhofer Vorstadt( westl.) 20; glücksstelle aufgefunden und gelandet worden. Ueber die Ursache Quisenstadt diesseit des Kanals, Nen- Kölln 37; Stralauer Viertel genommen, daß R. geschäftliche Sorgen gehabt hat. Tempelhofer Vorstadt( östl.) 34; Luisenstadt jenseits des Kanals 56; des Doppelselbstmordes ist nichts bekannt; es wird jedoch an75: Rönigsviertel 52; Spandauer Viertel 31; Rosenthaler Vorstadt Apollo- Theater. Den Gesangshumoristen muß man auf ihrem 94; Oranienburger Vorstadt 50; Friedrich- Wilhelmstadt und Moabit von der Polizeicensur so reich mit Dornen bepflanzten Pfade schon Die Gesundheitspflege in unbemittelten Familien sucht der( östl.) 25; Moabit ( westl.) 26; Wedding 68. Die Eheschließungen manchen Schritt vom Wege der Satire nachsehen. Noch weniger ist Berliner Verein für häusliche Gesundheits- betrugen 13,3, die Lebendgeborenen 24,6, die Totgeborenen 0,8, die bei ihnen Splitterrichterei über den poetischen Gehalt ihrer Leistungen pflege" dadurch zu fördern, daß er Bedürftige und Kranke be- Sterbefälle 17,9 pro Mille der Bevölkerung. angebracht, besonders wenn sie, wie Otto Reutter , dent Beitungs fuchen und pflegen läßt und ihnen Nahrungsmittel, Stärkungsmittel, Im städtischen Obdach befanden sich am 1. Juni er. 25 as schreibern an Attualität nacheifern. Dieser wohlbekannte Sänger ärztliche Behandlung, Arzenei, Bäder, Feuerung usw. gewährt.( Ein milien mit 76 Personen, darunter 9 Säuglinge, und 82 Einzel- feierte auf seiner Leier bereits am Montag den Abschied des besonderes Komitee des Vereins besteht für die Entsendung von personen. Am 1. Juli war der Beſtand 39 Familien mit 147 Personen, are at daneben noch manche andere auf dem Singer in Serienkolonien.) Der Verein wendet eine ganze Menge barunter 10 Säuglinge, unb 18 Einzelpersonen. Das Asyl für Gebiete der Kunst und der Politik liegende Tagesbegebenheit. aber seine Leistungen bleiben nächtliche Obdachlose daselbst benutten im Laufe des Monats Juni Nicht jeder Neim war eine Berle. Zuweilen erinnern Reuiters gering gegenüber der Größe des vorhandenen 18 154 Personen und zwar 17 306 Männer, 848 Frauen. Von diesen Improvisationen ein wenig an die Kunst des dichtenden Pferdebahnwird auch in den Berichten des Vereins ziemlich offen Serankenhause Moabit , 12 der Charité, 1 der Anstalt Wuhlgarten, heraus. Wie aber auch Reutter der Poet gerade auf den Fluren Personen wurden 16 dem Krankenhause im Friedrichshain , 25 dem Schaffners; manchmal kommt aber auch ein wirklicher Schlager 9 Bezirkskomitees, unter die das ganze Stadtgebiet verteilt ist, muri Fran) der Polizei vorgeführt. Gebadet haben von diesen Personen unter Berschmähung jeglicher Klowntü: iste zu wirken, kann In dem Bericht pro 1898 ſagen von den zur Zeit 17 der Geschlechtstranken- Station fiberwiesen, 67 Personen( 66 Männer, der zehnten Muſe begünstigt sein mag, Reutter der Sänger bat eto Seine Art, mit der denkbar einfachsten Technik, zwei( das Bezirkskomitee des Centrums und eines Teiles der im Laufe des Monats Juni 7728. Friedrichsstadt, sowie das von Moabit und dem Hansaviertel ), daß man getrost unnachahmlich nennen. Das gerade Gegenes ihnen möglich gewesen sei, die an sie herautretenden Ansprüche, Nach amtlicher Feststellung war der Preis für Roggen teil von Reutter ist Robert Steidl , der seine harmsoweit sie diese als berechtigt anerkannten, sämtlich zu befriedigen. brot für 1 Kilogramm in Pfennigen( im Durchschnitt von 34 Bäcke- losen Couplets in toller Beweglichkeit pointiert und auch Die übrigen lassen fast alle mehr oder weniger deutlich merken, reien) am 17. April cr. 24,18 Pf., der niedrigste Preis 19,31 Pf., am Montag wieder zeigte, daß Einfälle, über die man bein daß sie sich sehr haben einschränken müssen, der höchste Preis 28,25 Pf.; am 1. Mai cr. 24,0 Pf., der niedrigste Lesen den Stopf schütteln würde, mit entsprechendem Geberdenspiel um mit den geringen Mitteln, die ihnen zur Verfügung standen, Breis 19,69 Pf., der höchste Preis 28,57 f Weizenbrot vorgetragen, bombensicher zum Lachen verführen. Das Juliprogramm wenigstens die dringendsten Ansprüche zu befriedigen. Zwei( Schrippen) für 1 Kilogramm in Pfennigen( im Durchschnitt von zählt weiter noch außer einigen funftfertigen Afrobaten männlichen Bezirkskomitees( Spandauer Viertel " und„ Süden") erklären unum 34 Bädereien) am 17. April cr. 42,24 Pf., der niedrigste Preis und weiblichen Geschlechts in den Schwestern de la Praz zwei wunden, daß ihre Mittel jich gegenüber der vor- 33,33 Pf., der höchste Preis 49,75 Pf.; am 1. Mai cr. 42,71 Pf. vortreffliche Harfenistinnen. Das lieder und flitterreiche Aushandenen Not als unzulänglich erwiesen. Auch der der niedrigste Preis 29,50 Pf., der höchste Preis 49,14 Pf. stattungsstück Frau Luna" ist auch im neuen Monat um diverse Bereinsvorstand hebt in seinem allgemeinen Bericht hervor, daß die Roggenmehl Nr. 0/1 zur Hälfte Brutto mit Sad, guter Durch Salauer der gefährlichsten Wirkung bereichert worden. Bezirkskomitees wegen der Knappheit der Mittel sehr schnittsbeschaffenheit, ab Speicher oder Schiff für 100 stilogramm vorsichtig und sparsam in ihren Ausgaben ge- 19,05 m.; Roggen guter Durchschnittsbeschaffenheit, ab Speicher worden sind und sich nur auf das Notwendigste beschränkt oder Schiff für 1000 Kilogramm 144,46 M. Weizen guter Durchhaben. Unter anderem hat man sich auch dazu entschließen müssen, schnittsbeschaffenheit, ab Speicher oder Schiff für 1000 Kilogramm teilweise billigere Milch als früher zu verwenden. 156,32 M. Um das nötige Geld zu beschaffen, ist 1898 mancherlei versucht
Geld und Arbeit auf, Bedürfnisses und der herrschenden Not. Das
zugegeben.
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worden. Am meisten brachten noch, die verschiedenen Wohlthätigkeitsfeste ein. Das Bezirkskomitee Süden", das den südlichen Teil der Friedrichsstadt, den südlichen Teil der inneren Luisenstadt und faſt die ganze Tempelhofer Borstadt zu versorgen hat, wandte sich mit einem Aufruf an die Bevölkerung der in Betracht kommenden Stadt gegend. Es hat aus dem Ertrag noch nicht einmal völlig die Druck kosten und das Porto für den Aufruf bestreiten können. Diese Beispiele zeigen aufs neue, wie unberechtigt es ist, die unbemittelte Bevölkerung immer wieder auf die Privatwohlthätigkeit zu verweisen und zu behaupten, daß diese ausreicht.
Tuttas,
nächtigten im Männerasy! 18 056 Personen, wovon 8270 badeten; Berliner Asylverein für Obdachlose. Im Monat Juni im Frauenasyl 3230 Personen, wovon 1128 badeten.
Aus den Nachbarorten.
Wilmersdorf . Heute findet die Generalversammlung des Socialdemokratischen Vereins abends 81/2 11hr bei Witte, Berliners straße 40, statt.
Friedrichshagen . Den hiesigen Parteigenoffen zur Keminis, daß am Sonntag, den 9. Juli, im Restaurant, Wilhelmsbad " ein Sommerfest stattfindet, bestehend in Konzert, Theater vorstellung, Gesangsvorträge des" Sänger- Chors". Zur Aufführung fommt:„ Ehrliche Arbeit", Volksstick in 3 Atten. Anfang 3 Uhr. Eintrittspreis 25 Pf. Um recht zahlreiche Beteiligung bittet Das Fest Komitee.
Unter strenger polizeilicher Kontrolle stehen bekanntermaßen die Berliner Droschkentutscher, und die Fülle der Strafmandate, mit welchen diese bedacht werden, legt Zeugnis ab dafür, wie die Polizei ihres Kontrollamtes waltet. Bedürfen aber die Droschkentutscher eine mal polizeilichen Schutzes, so fann es sich ereignen, daß sie recht sonderbare Erfahrungen machen, wie z. B. der Tayameterkutscher Ueber Mictssteigerungen kommen jetzt fortgesetzt Klagen aus Kasdorf in die Lage gekommen ist. Derselbe wurde mit seiner den Vororten. So wird uns aus Pankow geschrieben: Anfangs des In der Affaire des Heizers Tuttas hat sich ein wichtiger einer Fahrt nach dem Friedrich- Wilhelmstädtischen Theater engagiert. Dietstaserne in der Heynstraße eine aus Stube und Küche bestehende, Droschte am Monbijou Blaz abends von einem jungen Manne zu Jahres 1897 mietete ich in einer fast leerstehenden, abgelegenen Zeuge, der Arbeiter Krüger, gemeldet, nach dessen Bekundungen sich Kurz vor dem Endpunkte der Fahrt sprang der Fahrgast aus der vier Treppen hoch gelegene Wohnung zum jährlichen Mietspreise von der Vorfall wie folgt abgespielt haben soll: Der Heizer Tuttas, der fich im angetrunkenen Zustande befand, rempelte den ihm entgegen Droschte und begab sich in ein Bierlokal, ohne das Fahr 120 M. Der Mietspreis erschien mir verhältnismäßig niedrig und geld zut berichtigen. kommenden Offizier, der sich in Begleitung einer Dame befand, an. und fragte ihn, ob er weiter fahren wolle. Als dies verneint wurde, gesteigert wurde; auch eine weitere Steigerung zum 1. April 1899 Kasdorf ging demselben nach ließ ich es mir gefallen, daß ich zum 1. April 1898 um 9 M. jährlich Tuttas blieb stehen und sandte dem sich entfernenden Offizier einige verlangte er sein Fahrgeld." Ich bezahle nichts, ich bin ja gar nicht um weitere 12 M. jährlich erschien mir noch anehmbar. Am Schimpfworte nach, worauf dieser sich umdrehte und mit gezogenem mit Ihnen gefahren!"" lautete die weitere Antwort. Da der Fahr- 28. Juni d. J. mun erhielt ich wieder eine Kündigung zum 1. Oftober Degen auf T. eindrang. Zweimal stach der Offizier nach gast sich zu nichts verstehen wollte, so blieb Kasdorf weiter nichts mit dem Hinweis, daß der Eigentümer bereit ist, zu einem höheren Mietsder zur Verteidigung nur seinen Stock gebrauchen übrig, als sich behuss Feststellung der Persönlichkeit des Fremden preise mit mir einen neuen Mietsvertrag abzuschließen. Auf eine Anfrage fonnte und bei seinem Zustand nur den Eindruck vollständiger polizeilichen Beistand zet juchen. Dies war aber leichter gedacht wie forderte der Eigentümer 39 M. mehr und fügte hinzu, wenn ich Hilflosigkeit machte. Nachdem Tuttas noch einige wohlgezielte vollbracht. Der an der Ede der Invalidenstraße stehende Schugmann ausziehe, müßten Neuzuziehende noch mehr zahlen. Gegen 30 Broz. Hiebe über den Stopf erhalten hatte, fant er zu Boden, und auch erklärte, seinen Posten nicht verlassen zu dürfen. Ein hinzukommender beträgt diese Steigerung, die seit 1/2 Jahren zusammen 50 Proz., hier verabreichte der Offizier ihm noch einige Hiebe mit der Wachtmeister meinte, Stasdorf hätte sich das Fahrgeld vorher be- das dürfte wohl niemand bescheiden finden. Waffe. Krüger, der dem Vorgang von Beginn an mit zugefehen zahlen lassen sollen. Als dieser darauf hinwies, daß dies bei einer hatte, machte dem Offizier Vorhaltungen, wie er einen wehrlos am Boden Liegenden schlagen könne; jedoch ohne ein Wort zu ent- Tarameterdroschke nicht möglich sei, wurde er nach dem Polizeibureau in der Wöhlertstraße verwiesen. Kasdorf fehrte beim Leutnant Dresler vom Spandauer Feuerwerkslaboratorium als gegnen, steckte der Offizier die Waffe ein und ging seines Weges. also unverrichteter Dinge zu seinem verlassenen Fuhrwerke Bursche kommandierte Musketier Buchholz vom 163. Infanteries Ginige hinzukommende Offiziere wollten mun gesehen haben, daß ihr zurück. Unterwegs begegnete er mun nach seiner Bekundung zwei Regiment wurde gestern in seiner Burschenstube mit geöffneten PulsStamerad angegriffen wurde. Krüger dagegen behauptet, daß Tuttas Beamten vom öffentlichen Fuhrwesen, welchen er den Sachverhalt adern aufgefunden. Ein herbeigerufener Assistenzarzt verband den feinen Stock nur zur Abwehr gebrauchte, als der Offizier mit blanker Waffe auf ihn eindrang. vortrug. Ja, wir können dazu auch nichts thun, gehen Sie doch Schwerverletzten und ordnete seine Ueberführung in das Garnisons Entsprechen diese Bekundungen den Thatsachen, dann haben wir es nach dem Revier!" lautete die Antwort. Unter diesen Umständen lazarett an. Das Motiv der That soll in Melancholie bestehen. Der war Kasdorf willens, auf jeden polizeilichen Beistand zu verzichten. Selbstmordfandidat entzog sich seiner Zeit der Militärpflicht durch wieder mit einer argen Ausschreitung eines Offiziers zu thun, hervor- Glücklicherweise gelang es der Intervention des betreffenden Gast- Flucht nach Amerika . Im Jahre 1897 nach Deutschland zurückgerufen durch einen Vorgang, der unter verständigen Menschen zur wirtes, den jungen Mann zur Zahlung des Fahrgeldes zu ver- gekehrt, wurde er als unsicherer Heerespflichtiger in das genannte Ne Nur Ueberhebung anlassen. So ist S. wenigstens zu seinem Gelde gekommen, nach giment eingestellt und dient gegenwärtig im letzten Jahre. und ein unangebrachter Ehrbegriff kann zu solchen Thaten gegen den gemachten Erfahrungen verzichtete er auf weiteren polizeilichen Als Mitglieder des Kuratoriums für den städtischen einen angetrunkenen Menschen den Anreiz geben. Niemand hat nach unseren Strafgesehen das Recht, Beleidigungen durch thätliche AnArbeitsnachweis in Schöneberg wurden in der Stadtgriffe dieser Art zu rächen, und es ist hohe Zeit, daß den höheren Durch einen Absturz getötet wurde am Montagvormittag verordneten- Sigung am Montag folgende Herren gewählt: Brauereiund niederen Militärs diese Ansicht deutlich beigebracht wird, denn um 111/2 Uhr der Arbeiter Hermann Schreiber aus der Arndtstr. 12. direktor Finke, Kaufmann Spieß( i. F. Meißenbach, Riffarth dem Verüber ähnlicher Thaten ist selten die ganze Strenge des Ge- Auf dem vierten Hofe des Grundstücks Belle Alliancestr. 82 sollte u. Co.) und Maurermeister Colosser als Arbeitgeber; der Buch feges zum Bewußtsein gekommen. der Fußboden des zweiten Stockwerks mit Asphalt versehen werden, drucker H. Schubert, Tischler H. Köster und Maurer und die flüssige Masse wurde vom Hof aus in Eimern nach oben G. Däumig als Arbeitnehmer. gebeugt. Er verlor das Gleichgewicht und blieb auf dem asphaltierten gewunden. Schreiber wollte durch eine Thüröffnung einen Eimer in das Innere hineinziehen und hatte sich dabei etwas zu weit vor
hin bekundet sie ein hohes Maß von Unduldsamteit.
Schutz.
werden.
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Selbstmordversuch eines 33 Jahre alten Soldaten. Der
Sociale Rechtspflege.
sich der Beklagte schadlos halten wollte. und wie der Plan abhanden
Kirchliche Intoleranz. Wie uns mitgeteilt wird, tam ca vor Kirchhof zu einem recht unangenehmen Auftritt zwischen den Leideinigen Tagen bei einem Leichenbegängnis auf dem Johannestragenden und dem Kirchhofs- Inspektor. Letterer verbot nämlich of als unförmliche Masse liegen. Als eine halbe Stunde später die die Trauermufit, weil fein Brediger am Leichenbegängnis teilnahm. Ehefrau dem Manne das Mittagbrot zutragen wollte, spielte sich Der Kutscher F. war für das Verschwinden eines WagenDas Verbot wurde um so unangenehmer empfunden, als die Mit bei der zugedeckten Leiche eine erschütternde Scene ab. Die mit planes von dem Unternehmer Knader verantwortlich gemacht glieder der freien Vereinigung der Berufsmusiker einem verstorbenen zwei Kindern Hinterbliebene Frau mußte bewußtlos fortgetragen worden; er bestritt jedoch seine Schuld und flagte beint Mitgliede die letzte Ehre erweisen wollten. Ob es sich hier um ein Gewerbegericht auf Herausgabe der 33 Mart, an denen allgemeines Verbot handelt, oder nur um eine Maßregel gegen Die Beweiserhebung die Trauergesellschaft dieses Vereins, war nicht zu ermitteln, immer- Bei dem drohenden Zusammenbruch eines Reitergeristes ist am Montagmorgen um 9 Uhr der Arbeiter Winzer durch einen ergab nichts darüber, wann Die Direktion der Union Elektricitäts- Gesellschaft hat durch Marfgrafenftr. 89/90 wurde neu gestrichen, und nach Beendigung der zu zahlen. Der Vorsitzende Dr. Meier führte begründend aus, daß Absprung zu Schaden gekommen. Das Quergebäude des Hauses gekommen ist. Der Beklagte wurde hierauf verurteilt, die 33 Mart eine Anordnung, deren Gegenstand eigentlich von ziemlich unter- Arbeit sollte abgerüstet werden. Während drei Arbeiter auf der Landgericht bei Ersatzansprüchen der vorliegenden Art den genaueir geordneter Bedeutung ist, bei zahlreichen Arbeitern recht um Rüstung standen, gab sie nach und legte sich nach links hinüber. Gegenstandes und einem schuldhaften Verhalten verlange. Ein unNachweis eines Zusammenhanges zwischen dem Verschwinden des angenehm berührt. Uns wird hierüber von mehreren Arbeitern ge- Bwei Arbeiter konnten sich durch Einsteigen in die Fenster retten, zweifelhaftes Verschulden sei hier aber nicht nachgewiesen. Vor einiger Zeit äußerten wir der Direktion der Union - während W. vier Meter tief auf den Hof sprang und schwere Ver- 3weifelhaftes Verschulden sei hier aber nicht nachgewiesen. legungen davontrug. Elektricitäts- Gesellschaft gegenüber den Wunsch, am 15. Juli ein Sommerfest bezw. Landpartie abhalten zu dürfen. Die Antwort Das Opfer eines Raubanfalles wurde in der Nacht zum Gerichts- Beitung. der Direktion war eine zustimmende mit dem Bemerken, daß sie, die Montag der 21 Jahre alte Sohn des Schneidermeisters Stahnte aus Direttion, beschlossen habe, die Arrangements selbst in der Stallschreiberstr. 41/42. Er hatte auf seinem Fahrrad am Sonn- In einer Gewerbegerichts- Streitfache des ammermädchens die Hand zu nehmen. Drei Wochen später fam eine tag einen Ausflug nach Johannisthal unternommen und befand sich H. gegen den Hotelwirt Leopold Waltner, Unter den Linden 17, Bekanntmachung bon dem" Festtomitee", welches, nach der um die Mitternachtsstunde auf der Heimkehr zwischen Bahnhof hat das Landgericht unter teilweiser Abänderung eines Urteils der Unterschrift zu urteilen, aus einem Beamten und vier Johannisthal und Treptow . Plötzlich wurde er von zwei Männern sechsten Kammer des Gewerbegerichts eine Reihe wichtiger RechtsMeistern besteht. In dieser Bekanntmachung wird ein vorangegriffen, die sich im Gebüsch verborgen gehalten hatten. Man grundsäge aufgestellt. Zunächst ist ausgesprochen, daß ein Zimmer Täufiges Programm aufgeführt und gewisse Anordnungen und brachte ihn zu Fall, entriß ihm das Rad und bearbeitete ihn mit mädchen in einem Hotel Gewerbegehilfin, nicht Dienstmädchen ist Ratschläge bezüglich der Fahrgelegenheit erteilt. Nun ist aber Stöden, so daß er Verlegungen im Gesicht davontrug und in dem und daher den Bestimmungen der Gewerbe- Ordnung, nicht denen des die Wahl des Ortes zur Abhaltung des Vergnügens für die Ar- Chausseegraben, wohin ihn die Thäter schleppten, ohne Besinnung Gefinderechts unterliegt, da ihre Dienstleistungen nicht häusliche, für die Person des Dienstberechtigten und beiterschaft eine moralische Ohrfeige. Das von dem Komitee liegen blieb. Als er später zu sich fam, waren die Räuber mit dem das heißt gewählte Lokal, das Gesellschaftshaus" in Rad verschwunden, und St. mußte den Weg nach Berlin zu Fuß seiner Familienmitglieder bestimmte, sondern mit dem ge
schrieben: