Mr. 196
Samstag, 21. August 1937
Sudetendeutscher Zeitspiegel
Hopfenpflücke im Saazer Land
Von der Atus- Union Radballmeisterschaft
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Ceite 3
Straßenren
fahrer
Die Mitglieder des 2. und 5. Kreises der Union werden aufgerufen, die Meisterschaften der Fachgruppe Rad- und Kraftfahren durch die Teilnahme zu unterstützen und die erste Veranstaltung der Union zu einem Ereignis zu gestalten. Turner und Turnerinnen wirken im Programm mit. Beteiligt euch an dem Feftzuge und der Kundgebung
Arbeit. Lange bor Mitternacht jedoch wird es wieder überall still, die Hopfenpflücker müssen ja früh heraus und so ziehen sie denn scharenweise in ihre Schlafquartiere heim. Auf Böden, in Kammern, Scheuern und Tennen schlafen sie auf Stroh, ihre wenigen Habseligkeiten neben sich. Es ist ein wahres Zigeunerleben, das sie durch die vierzehn Tage der Hopfenpflücke führen. Sie können sich nicht richtig reinigen, haben nur ſelten Wäsche zum Wechseln mit und sind auf den Feldern Wind und Wetter ausgesetzt. Für die am 28. und 29. August in Tetschen
Die Bahnhöfe in Komotau und Brüg sind| Die Hopfenblüte muß mit dem Stiel ge Umsteigstationen. Aus den weiten Gefilden des pflückt werden und die abgelieferte Ware darf Erzgebirges, aus dem nordwestböhmischen Braun- auch keine Blätter enthalten, sonst wird sie zurückfohlengebiet und aus dem Egerlande kommen gestellt. Wenn ein Korb voll ist, wird er in ein viele tausende Menschen angefahren, mit Stof- bereitstehendes Viertel umgeleert und dann in fern und Paketen beladen und auf den Bahnstei- die Hopfenziche geschüttet( ein Viertel- 30 Ligen herrscht ein buntes, lautes Gewvimmel. ter). Für jedes abgelieferte Viertel erhält der Frauen und Männer, Mädel und Burschen sind Pflücker eine Marke, die für ihn Geld bedeutet hier versammelt, sie befinden sich auf der Fahrt und bei der Schlußabrechnung vorgelegt wird. Trockenhaltung des Hopfens ist Vorsorge getrofin die Hopfenpflücke". Viele der Frauen führen Für ein solches Maß werden 1.60 bis 1.80 Kč fen, die Menschen aber müssen sich vor einem Kinder an der Hand, die nehmen sie mit, weil sie bezahlt. Außerdem erhält jeder Beschäftigte läg- Unwetter selber schüßen. Die Sorge darum ,, kann sonst zu Hause feine Aufsicht hätten. Dort, wo die lich einen halben Laib Brot, einen Topf warmen sich der Arbeitgeber nicht auch noch machen." Gruppen der Jugendlichen stehen, klingt fröh- Staffees und am Abend die schon traditionell ge= Mit rauhen, schwarzen Händen, müden, liches Gelächter auf. wordene Kartoffelsuppe. erschöpften Körpern, aber sehr wenig Geld kehren in wenigen Tagen die Menschen wieder in ihre Heime zurück und nächstes Jahr wird das alte Spiel wieder von neuem beginnen. Immer wie der wird es Menschen geben, welche die rauhe Not hinaustreibt, sie zwingt, jede Arbeitsgelegenheit zu ergreifen, um einige Kronen verdienen zu Im Reichenberger Stadttheater fönnen. Für viele ist die Hopfenpflücke überhaupt„ Ein Schauspieler der Juhsny- Truppe verhaftet" die einzige Verdienstmöglichkeit. Mit den wenigen Kronen, die sie mitsamt ihren Familien verdient haben, können doch verschiedene Anschaffungen getätigt werden, denn bald wird der harte Winter die Menschheit überfallen und sie ihre Not doppelt und dreifach fühlen lassen.
Wenn die Züge gegen Saaz angerufen werden, kommt die Masse in Bewegung und ein beängstigendes Gedränge entsteht. Alles schiebt zu den Waggons, jeder will sich einen guten Sisplay erobern. Freundlich und umsichtig halten die Eisenbahnbediensteten Ordnung. Sie kennen ja den Trubel schon von früher her und auch die Bahnverwaltung hat entsprechende Vorsorge ge= troffen und den Zügen einige Wagen angehängt, so daß alle Platz finden. Kaum sind Koffer, Pafete und Rucksäcke verstaut, seßt sich der Zug lang= sam in Bewegung, um dann in raschem Tempo über die in der Sonne glitzernden Geleise dahinzudonnern.
Saaz ! Hier ist das Durcheinander auf dem Bahnhof am ärgsten, denn ganze Hundertschaften sizzen schon da, die aus dem Innern des Landes, aus dem Teplitzer und Duger Bezirk herbeigekommen sind und auf die Anschlußzüge warten. Doc, nach kurzer Wartefrist löst sich auch hier der Rummel in eine bestimmte Ordnung auf und bald sizen die Menschen in ihren Zügen, um zu den von den Vermittlungsanstalten bestimmten Stationen zu gelangen. Dort stehen Leiterwagen und Lastautos bereit, um die Pflücker auf die verschiedenen, mitunter stundenweit entfernt liegenden Höfe zu fahren, denn die Hopfenbauer haben es eilig, ihre Ernte heimzubringen.
Ununterbrochen setzt sich der Menschenstrom fort, jeder Zug bringt neue Gruppen herbei. Mehr als 60.000 Personen befinden sich jetzt als Hopfenpflücker im Saaz - Podersamer Gebiet, so wurde uns von öffentlichen Funktionären mitgeteilt und wer je in dieser Zeit das Saazer Land sah, wird an die Richtigkeit dieser Ziffern auch glauben.
Wieviel die Einzelperson fertig bringen kann, hängt nicht allein vom Arbeitstempo, sondern auch von der Qualität des Hopfens ab. In Gebieten, wo die Bischken" besonders groß und
Arnold
Hopfenlandschaft. ( Nach einem Holzschnitt von E. Arnold)
fest sind, geht es naturgemäß rascher und zehn bis zwölf Viertel sind als Tagesleistung keine Seltenheit. Die durchschnittliche Tagesleistung bewegt sich jedoch zwischen sieben und neun Vierteln. Von den so erzielten Verdiensten werden allerdings noch Abzüge für die Krankenkassa gemacht. Die endgültige Abrechnung erfolgt erſt zum Schluß der Hopfenpflücke. Bei diesen Verdiensten kann natürlich troß größtem Fleiß kein Hopfenpflücker große Ersparnisse sammeln.
Die Arbeitszeit ist praktisch unbegrenzt. Die ersten Strahlen der aufgehenden Sonne ſehen die fleißigen Pflücker schon am Werke und die Es iſt eine eigenartige Gegend, in die wir Geimfehr von den selbern, erfolgt in der abends da kommen. Ein weitgestrecktes hügeliges Gelände lichen Dämmerung. Dorftut sich auf, überzogen mit abgeernteten Getreide- wirtshäusern lautes Leben los. Nach einem Tage feldern, Startoffel-, Gurken- und Rübenädern. harter Arbeit drehen sich die Jungen zu den Oben auf den Höhenzügen rauschen gewaltige Slängen einer Ziehharmonika im Tanz oder sie Kiefernwälder, in den Niederungen liegen die sißen auf den Höfen und singen heimatliche Liefleinen Bauerndörfer, umrahmt von Obstgärten der. Das sind die einzigen Freuden und Abund Hopfenanlagen. Der Charakter des Landes wechslungen während der öden, anstrengenden wird jedoch vom Hopfenbau bestimmt.
Ganze große Wälder von Hopfenpflanzun gen breiten sich hier aus. Auf starken Holzpfählen ruhen feste Drahtgitter und an den niederhän= genden Schnüren hat sich, Schlingpflanzen gleich, der Hopfen emporgewunden. Jeder Stock hat zwei Triebe( Riemen),( die übrigen wurden im Frühjahr von den Hopfenweinern abgeschnitten), die vier bis fünf Meter emporklettern und stellenweise so üppig gedeihen, daß sie sich sogar auf dem Drahtgeflecht noch weiter ausbreiteten.
Der Hopfenbau im Saazer Land schafft Reichtum und Segen. Aber gerade die Menschen, welche durch ihre fleißige Arbeit die Voraussetzungen dazu schaffen, erhalten daran nicht den gerechten Anteil. Erst dann, wenn es dem Stampfe der Arbeiter gelungen ist, die Saat sozialistischen Gedankengutes zur Reife zu bringen, werden die Arbeitsmenschen selbst Ernte halten fönnen. Franz Kern
ernannt, und zivar der dem Landesschulrat zugeteilte Dr. Otto Trensch Buttlar, der in der Senatskanzlei angestellte Erich Fritsch und der Leiter des Amtes des Ministers Spina Dr. Gezet Rittersfeld.
Gefährlicher Brand
So lautete die Ueberschrift eines großen Artikels im ,, ReichenbergerLages= boten", der als Kopfblatt der ,, Gablonzer Beitung" erscheint. In dem groß aufgemachten Artikel wurde sogar schon darauf hingewiesen, daß durch den Brand ein Schaden von zehn Millionen Kč hätte erwachsen können. Das Zentralorgan der SdP, die Zeit", schreibt im selben Sinne wie die oben zitierten Blätter. Warum wohl? Der Berichterstatter all dieser SdP- Blätter war der Meinung, daß die im Reichenberger Theater gastierenden Russen doch nur Bo Is ches wiki sein können; deswegen die Form seiner Bes richterstattung. Der gute Mann wußte nicht, daß diese Russen Emigranten aus Rußland sind, die seit der Machtergreifung der Bolschewiki in Deutscher Kreisgerichtspräsident Rußland nun schon zwanzig Jahre in der ganzen in Brüx Welt umherreisen, nirgends zu Hause und ohne Aussicht sind, irgendwo eine neue Heimat zu finden. Und diese Russen, die ideologisch der SdP am nächsten stehen, betrachten die Reichenberger SdPLeute als Bolschewiti, nur weil sie Russen sind.
Bei den letzten Ernennungen im höheren Gerichtsdienste wurden auch mehrere deutſche Richter berücksichtigt, so der Obergerichtsrat K. Geißler in Prag , der zum Kreisgerichtspräſidenten in Brig ernannt wurde. Auch der zum Obersekretär beim Obersten Gerichte in Brünn er nannte Gerichtsrat Dr. A. Dittrich- Prag ist deutscher Nationalität, ebenso der zum Oberges richtsrat beim Obergerichte in Brünn ernannte bisherige Gerichtsrat in Mähr.- Distrau Dr. B. Lorenczuk. Auch ein höherer Richter ungarischer Nationalität befindet sich unter den Er nannten, u. zw. der Rat des Obersten Gerichtes Dr. F. Bente, der zum Senatspräsidenten beim Obersten Gerichte in Brünn ernannt wurde.
Gleichzeitig wurden drei deutsche Oberräte der politischen Verwaltung zu Regierungsräten
Angriff und Gegenangriff
Japaner nach wie vor hart bedrängt
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er=
wechseln ab
Shanghai . Die chinesischen Behörden| Natao. Um 10 Uhr wiederholten japanische Flugmelden, daß die chinesischen Truppen den Hoangpu zeuge die Beschießung des Arsenals . im östlichen Bezirk der Internationalen Kon- Das amerikanische Flaggschiff zeffion zwischen Honken und Jangtsep- reicht und damit die japanische Front in zwei Teile geschnitten haben. Der größere Teil der japanischen Truppen wäre damit völlig einge- terie schlossen.
Die Stürme in den letzten Wochen haben an den Hopfenanlagen ziemlich beträchtliche Schäden verursacht. Starfe Pflähle wurden wie Spielzeug zerbrochen und die Anlage ihres Haltes beraubt, stürzte in sich zusammen. Diese Felder sehen wüst aus. Zersplitterte Hölzer ragen trau= Die Japaner dem entieren diese Nachrig empor, die Hopfenpflanzen liegen wirr durch richten, stellen jedoch nicht in Abrede, daß die einander, das ehedem gepflegte Land gleicht Chinesen in der Richtung gegen Süden einen einem Trümmerhaufen. Die angerichteten Schäft arken Drud entfaltet haben. den sind sehr bedeutend und treffen sowohl die Die Japaner unternahmen einen GegenBesitzer, als auch die Hopfenpflücker. Diese trau- angriff, wobei sie in div Broadwaystraße einrigen Erscheinungen sind aber glücklicherweise fielen und die chinesischen Abteilungen in nördnur einzeln. Im allgemeinen hat das Land die licher Nichtung vertrieben, worauf sich diese in Periode der Reife gut überdauert. zwei Straßen, die gleichlaufend mit der Broad= way verlaufen, verbarrikadierten.
getroffen
Freitag früh traf eine von einer Flat- Batabgeschossene Granate das amerikanische Admiralschiff August a", wobei ein amerikanischer Matrose getötet und 17 Matrosen verlegt wurden.
Schwups wird einer schon als verhaftet ge=' meldet, das Ganze außerdem noch durch münd liche Propaganda so aufgezäumt, daß dieser Bolschewit den Vorhang doch nur aus Rache ange= zündet hat, weil das Theater immer so schlecht be= sucht war. Und die Reichenberger Zeis tung" muß am ſelben Tage in der Abendausgabe, allerdings nur ganz bescheiden aufgemacht, berichten, daß es nicht wahr ist, daß ein russischer Schauspieler verhaftet wurde, daß bei den amt= lichen Stellen erklärt wird, daß die Möglichkeit eines Kurzschlusses vorhanden ist. Der Reichstags-, pardon Theaterbrand, gibt keine Möglich feit zu einer Wition gegen die verfluchten Margis sten, weil der als Brandstifter beschuldigte Russe nicht Hermann" heißt. Schade, daß das Feuerlein nicht geschürt werden kann.
Die verhaftete Kampe beschuldigte den Rudolf Polivka bei der Konfrontation vor der
Polizei der Tat; fie mußte aber schließlich das
Geständnis ablegen, daß sie die graufige Tat allein verübt hat. Sie kaufte Lysol und gab davon verschiedene Mengen den Kindern in die Suppe. Das ältere Kind starb daran, das jüngere iſt wieder genesen..
Das Ersuchen der Nanting- Regierung, die Sonntag, 22. August, 14.15-14.25: Mode amerikanischen, englischen, französischen und ita- und Wirtschaft( Josef& aut). 14.30-14: 35: lienischen auf dem Whangpu stationierten Kriegs-( Strašnice): Für Volt und Frieben. fchiffe fünf Meilen unterhalb der japanischen Mittwoch, 25. August, 13.40-13.45: Ar Kriegsschiffe zurückzuziehen, ist von den beteilig- beitsmarkt. 18.20-18.40: Das unabhängige ten Mächten abgelehnt worden.
Nanking bombardiert
Tokio . Domei" meldet, daß die japanische Luftwaffe Freitag, moraens auf Nanting und Santau einen Großangriff unternahm. In Nanting wurden der Bahnhofsbezirt, ferner die in der Nähe gelegene Werft, das Gebäude des Generalstaves und die Kriegsschule bombardiert.
Lokalisierung
nicht mehr möglich?
Zwischen dunklen Blättern schimmern in unendlicher Anzahl die lichtgrünen Hopfendolden und hängen wie Weintrauben von den Stöcken London . Die chinesische Gesandtschaft in nieder. Es ist ein prächtiges Bild, das sich hier London teilte mit, daß die chinesischen Truppen bor ben Augen ausbreitet, ein Bild, das von dem sich im stetigen Vormarsch befinden und Reichtum und der Fruchtbarkeit des Landes er die Japaner aus dem Innern der internationalen zählt. Der schwere, rote Boden des Goldbachtales Konzession nach Norden vom Fluffe Sutschau zubringt blühendes, nach Waldharz duftendes Gold rückdrängen. Da die Japaner ihre Artillerie nicht hervor, das seine Besizer in flingende Münzen mehr verwenden können, kommt es zu ständigen verwandeln. Kämpfen Mann gegen Mann. Ein neuer LanJetzt herrscht in dem sonst so stillen Gebiet| dungsverfuch japanischer Truppen in Putung reges Leben. Die Hopfengärten gleichen wim- wurde vereitelt. Der Gesandte teilte weiter mit, daß das melnden Ameisenhaufen. Die Kleider der Men= schen leuchten in der Sommersonne in allen Far- japanische Regiment, das bei Nan kau kämpfte, ben und Nuancen aus dem Grün der Hopfenwal- sich bis zum letzten Mann verteidigte, aber au fnische Regierung fehe jetzt ihre Aufgabe darin, dungen. Viele tausende Hände rühren sich in serieben wurde, bevor noch Verstärkungen emfigem Fleiß, reißen die Rebstöcke von den cintrafen. Schnüren herab und pflücken die Hopfenblüten, auch Bischten" genannt, in die bereitstehenden Körbe. Das ist teine leichte Arbeit. Gebeugten Rückens fißen die Menschen den ganzen Tag hier, doch sie kennen teine Nast, weil sie ja aum verdienen hergekommen sind. Während der Arbeit werden häftig einige Bissen gegessen, damit ja feine Unterbrechung eintrete. Es gibt weder eine Frühstücks - noch eine Mittagspause.
Das Japanische Hauptquartier bombardiert
Freitag um 7.45 Uhr morgens erschienen chinesische Flugzeuge über Honteu und bom barbierten das japanische Hauptquartier.
Tokio , Ministerpräsident Fürst Konoe erklärte in einem Breffeinterview, daß nunmehr das Stadium der Lokalisierung des chinesischjapanischen Konfliktes vor über sei. Die japaNanting durch Anwendung von Macht mit
teln zur Einsicht zu zwingen. Neutralisierung Schanghais abgelehnt
Der Sprecher des Auswärtigen Amtes betonte im Zusammenhange mit dem britischen Vorschlag zur Schaffung einer neutralen Bone in Shanghai , daß Japan bei der gegenwärtigen Lage a ußer stande sei, den Vorschlag
Vor 7 Uhr früh bombardierten die Japaner das Waffenmagazin in Niangnan südlich von anzunehmen.
Aegypten ( Dr. Adalbert Markovits- Meichenberg). 18.40-18.50: Soziale Infarmationen. Freitag, 27. August, 18.35-18.45: Attuelle zehn Minuten.
Die Gendarmerie muß die Volksgemeinschaft retten!
Karlsbad.( Eig. Ver.) In der Ortsgruppe der SdP Josefsdorf bei Goßengrüns hatte es seit längerer Zeit Unstimmigkeiten gege
ben. Die Arbeiter merkten, daß die Sd ihnen
nichts gebracht hat, die Löhne sind niedrig, die Verhältnisse der Landarbeiter denkbar schlecht. Wiederholt hatte man schon bei der Bezirksleitung in Faltenau Klage geführt, aber ohne Erfolg. Für den 14. August hatte nun der Arbeiter Georg
ich leine Versammlung einberufen und dazu auch die Bezirksleitung eingeladen. Hier
sollten die Unstimmigkeiten ausgetragen werden. Der Bezirksleiter Rohleder versuchte die Arbeiter zu besänftigen, wurde aber immer wieder durch Pfuirufe am Reden gehindert. Der Fahnenträger der Ortsgruppe gab die Fahne zurück und erklärte, mit so einer Partei wolle er nichts mehr zu, tun haben. Als keine Ruhe eintrat und die Stimmung immer bedrohlicher wurde, löste die Gendarmerie die Versammlung auf, um die Voltsgemeinschaft nicht in Tätlichkeiten ausarten zu lassen,