Mr. 204
Dienstag, 31. August 1937
Volkswirtschaft und Sozialpolitik
Der Bauarbeiterstrelk
in Kladno beendet Samstag wurde im Streit der Kladnoer Bauarbeiter eine Einigung erzielt, welche nuns mehr dem Gewerbeinspektorat in Prag vorgelegt werden wird. Alle Arbeiter werden wieder aufgenommen werden und keiner wird wegen des Streifs entlassen werden. Die Arbeiter hingegen verpflichteten sich, die Arbeit vor Abschluß der Verhandlungen nicht wieder zu unterbrechen. Das Abkommen ſicht für die pilfsarbeiter einen hun denlohn von 3.15, für Maurer 4.60 bis 4.80, für Zimmerer 4.60 bis 4.80 und eine zehnprozentige Zulage für Erdarbeiter, die im Wasser arbeiten, vor.
Margarinegesets und Viehbestand
Vor einigen Tagen wurde gemeldet, daß der Schweinebestand in einem Jahre um 21 Prozent auf rund 3,860.000 Stück gestiegen ist. In der „ Konsumgenossenschaft" schreibt dazu F. Svojše:
1932 auf 31 Betriebe im Jahre 1933( in diesem Jahre hörte man das erstemal von einem Margarinegesez), auf 38 im Jahre 1934 und auf 48 Fabriken im Jahre 1937 gestiegen. Die Bedeutung der neuen Fabriken ist nebensächlich. Entscheidend ist, daß auch dieser Teil des Margarinegesetzes erportiert wird an bedürftige Menschen ver nicht eingehalten wurde. Nur in einem Fall ist laufen könnte. Warum egportiert man Butter und das Handelsministerium konsequent geblieben; bei überläßt sie nicht zu niedrigen Preisen den in dem Ansuchen des Gec- Verbandes um die Bewilländischen Verbrauchern? Geschicht das wirklich ligung zur Errichtung einer genossenschaftlichen nur deswegen, damit die agrarischen Molkereien Margarinefabrit! Den zuständigen Behörden sei die subventionierten Butteregporte durchführen mit aller Deutlichkeit gesagt, daß diese Einstel können, die ihnen sicherlich reiche Profite bringen? lung gegen die deutschen Verbraucherorganisatio Wie gut es den agrarischen und sonstigen nen bei gleichzeitiger Bewilligung neuer Fabrits= Großmolkereien geht, zeigen die Bilanzen mit sehr stätten für privatfapitalistische Unternehmer als guten Gewinnen, erzielt in der Zeit der größten ein schweres Unrecht empfunden wird. Margarineproduktion und( oder wegen) der niedrigen Wilchpreiſe, die den Bauern für ihre Weitere Erfolge
Milch bezahlt werden.
Die Aufteilung
der Margarinekontingente
Die Gesamtproduktion im Jahre 1932( vor dem Margarinegesez) betrug 4560 Waggons; das heurige Kontingent beträgt vorläufig 6500 Waggons. Die in Deutschböhmen liegenden Fabrifen waren an der Produktion des Jahres 1932 mit 68.36 Prozent beteiligt; ihr Anteil im heuDiese Steigerung fällt in die Zeit der höch- rigen Jahr beträgt nur noch 43.88 Prozent. sten Margarineproduktion. Dies beweist eindeu Im Jahre 1932 gab es in Deutschböhmen tig, daß unsere Behauptungen, die Margarine- elf Produktionsstätten, heute sind es 13; im tscheproduktion schade dem Viehbestand nicht, richtig chischen Teile Böhmens gab es im Jahre 1932 nur find. Damit wird jedoch auch aufgezeigt, daß die fünf Fabriken, heute sind es 22. agrarischen Argumente unrichtig sind. Die viel Im Jahre 1932 waren insgesamt 18 Probenutzte Behauptung der Agrarier, die Marga- duktionsstätten zu verzeichnen, heute bestehen 48. rineproduktion schade dem Viehbestand, ist jedoch Trotzdem das Margarinegeses die Errichtung nur eine unter den vielen andern, mit denen neuer Margarinefabriken verbietet, ist die Anzahl gegen die Margarineproduktion gefämpft wird. der Produktionsstätten von 18 Fabriten im Jahre Läge den Großagrariern ernstlich daran, eine . Steigerung des Wiehbestandes herbeizuführen, so könnten sie das Getreidemonopol dazu verhalten, die hohen Monopolgebühren für Futtermittel den kleinen Landwirten abzubauen. Dies brauchte keinestvegs auch für die Großagrarier der Fall zu
fein, die ja als die Einzigen von der agrarisch
orientierten Wirtschaftspolitik und nicht zu Inappprofitieren.
Ausland
genossenschaftlicher Arbeit
Der Produktionsplan, welchen der Gec- Verband im Jahre 1935 für die genossenschaftliche Schuherzeugung aufgestellt hat, wurde im ersten Planjahr bekanntlich nicht nur erreicht, sondern sogar überschritten. Statt der Steigerung um 38 Prozent gegenüber dem Stand vom Wirtschafts jahr 1934-35 wurde im Wirtschaftsjahr 1935-36 eine Steigerung um 41 Prozent erzielt.
Jetzt wurde das zweite Planjahr abgeschlos sen. Es sollten nach dem Plan 173 Prozent des Standes vom Jahre 1934-35 erreicht werden. Das Ziel wurde aber mit 117 Prozent erreicht bzw. überschritten! Die genossenschaftliche Eigen produktion hat sich auch auf diesem Gebiete trotz der gerade hier sehr schweren Konkurrenz mit glänzendem Erfolg durchsetzen können und den Beweis erbracht, daß die qualitativ hochwertigen genossenschaftlichen Erzeugnisse immer mehr Verbreitung finden.
sozialismus" zu sprechen und so zumindest dic Möglichkeit offen zu lassen, als ob es einen vom deutschen verschiedenen Nationalsozialismus gäbe. Das soll Beruhigung schaffen und über Dinge hinwegtäuschen, die man sonst nicht so ruhig hinnehmen dürfte.
Geite 5
Heiratsgerüchte um Greta Garbo In der letzten Zeit tauchten wiederholt Gerüchte auf, die von einer Heirat Greta Garbos wissen wollen. Wie eine schwedische Zeitung mitteilt, soll es dieses Mal der Künstlerin ganz ernst mit der Absicht sein, und zwar ist der Auserwählte der befannte Dirigent des Philadelphia - Symphonie- Orchester, Leopold Stokowski , den Greta Garbo bei einem seiner Stonzerte in Los Angeles
fennengelernt haben soll.
über den Geist der Demokratie, der einen Moment lang im Vordringen zu sein schien.
Die schwankende Politik, die solche Lächerlichkeiten gebiert, ist nur möglich, weil die einzige wirksame Kraft gegen die nationalsozialistische Aus Wien wird uns geschrieben: Wozu die österreichische Politik des Zulvar Gefahr, die österreichische Arbeiterschaft, Mit den andern agrarischen Argumenten Der August war im Wiener politischen Le- tens und Feilschens, statt des Zuschlagens führt, abseits steht. Die Versprechen, die ihr gegeben gegen die Margarineproduktion sieht es genau so ben ,, Saure- Gurkenzeit". Der Bundeskanzler und zeigte sich vor nicht allzulanger Zeit, als österrei- wurden, sind nie gehalten worden, weil die Rewindig aus. Wie steht es um die Buttererzeugung? Die verantwortlichen Minister befanden sich auf chische amtliche Stellen als Zeichen ihrer Frie gierung und die Feberinteressenten eine neue ArEs ist nicht wahr, daß wir ständig Ueberfluß an Urlaub, und so waren keine besonderen politischen densliebe" öffentlich erklärten, sie hätten einem beiterbewegung fürchten. Es fehlt zwar nicht an Butter haben. Das kommt ein bis zweimal im Sensationen, ja kaum bedeutungsvolle Minister wiederholt bestraften Nazi nahegelegt, um die warnenden Stimmen in Oesterreich , die diese Jahre vor. Der Ueberschuß beträgt auch zu die reden zu erwarten. Nur Staatssekretär Dr. Wiedergewährung seiner Staatspension anzusu Sturzsichtigkeit verurteilen, aber wer, ohne genüs fen Zeiten etwa 50 Waggons, bei einer Jahres- Schmidt, der Desterreichs Außenpolitik leitet, nahm chen, wobei ihm eine wohlwollende Erledigung gend klar zu ſehen, schwierige politische Kletters produktion von 8-10.000 Waggons. Auch hier anfäßlich eines Vortrages eine Haltung ein, die augesichert wurde. Daß zur gleichen Zeit noch touren unternimmt, darf sich schließlich nicht war bei steigender Margarineproduktion ein als Abkehr vom Nazismus und als Bekenntnis taufenben sozialistischen Arbei wundern, wenn er eines Tages notwendigerweise ausgesprochener Mangel an Butter festzustellen, zu einer mitteleuropäischen Politik hätte gewertet tern jede politische und wirtschaftliche Am stürzen und unten zerschellen muß. der zu beträchtlichen Butterimporten, bei sehr werden können. nestie versagt blieb, wurde nicht erwähnt. Die Antwort der Austronazi" war eine erhöhte hohen Zollssäßen bis Kč 6.30 je Kilogramm Wie die Dinge unter der scheinbar ruhigen Aftivität, deren Leitung vielfach in den Aemtern, führte. Die Preise für inländische Butter ſtei- Oberfläche in Wirklichkeit aussehen, darüber ge- den Ministerien und auch in der Vaterländischen gen ununterbrochen und erst vor wenigen Tagen ben alvei Erscheinungen auf dem österreichischen Front zu suchen ist. Während auf der einen Seite hat die agrarische Butterhandelsgesellschaft an Bücher markt beredteren Aufschluß, als alle in den Vorzimmern mancher Minister geeichte ihre Betriebe die Weisung herausgegeben, die gehaltenen und nicht gehaltenen Ministerreden. Nationalsozialisten mit dem rot- weiß- roten Butterpreise zu erhöhen. Seit Anfang August sieht man in den Schaufen- Bändchen getarnt stern der Buchhandlungen wieder Hitlers mern anderer Minister alles ängstlich vermieden, fißen, wird in den Vorzim ein Kampf", und wo er nicht in den was das deutsche Brudervolk" verstimmen Schaufenstern ist, versucht eine intensive, syste- könnte, wobei oft die unglaublichsten Kapriolen matische Aktion der Austronazi" dafür zu sorgeschlagen werden. gen. An einigen Stellen haben diese Bücher, die
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Wäre es den Großagrariern um die wirtschaftliche Seite der Margarinefrage zu tun, und handelte es sich dabei nicht nur um einen politis schen Schlager für sie, dann müßten sie die ganze Butterwirtschaft umorganisieren. Bei uns bestehen Der Grund für dieses Gewährenlassen ist die neun Zehntel der gesamten Butterproduktion aus mit dem Bilde der Führers" geschmückt sind, zu Angst vor dem brutalen Bruder", dem man mit der nicht haltbaren Bauernbutter, die natürlich Unruhen geführt, die aber keine weiteren Folgen Mäßchen beizukommen glaubt. Eines dieser Mäßsofort auf den Markt gebracht und verkauft wer- nach sich zogen. Dafür wurde aber in den letzten chen ist das Verbot des Schweit", mit dem ive den muß, weil sie nicht haltbar ist. In andern Tagen Jaroslav basets berühm= niger das nicht vorhandene Drückebergertum" Ländern, mit kultivierter Milchwirtschaft, ist das tes Buch ,, Schweit" tonfisziert, da als die vom Nationalsozialismus gehaßte TscheVerhältnis umgekehrt. Dort beträgt die Produt es angeblich das Drückebergertum verherrlichechoslowakei getroffen werden tion der nicht haltbaren Butter höchstens ein und fördere. soll, wozu noch fommt, daß in den Kreisen der Zehntel. Molkereibutter tann in Zeiten großen Zivei Ereignisse am Buchmarkt, die weit mehr sogenannten Austr on a zi" in Wort und Angebots eingelagert und erst bei größerer Nach- als nur das sind, da sie die innerpolitische Lage Schrift diet schechische Gefahr" für frage zum Verkauf gebracht werden. Desterreichs blizhell erleuchten. Scheinbar ohne Desterreich" verkündet wird. Die inländischen Molkereidirektoren machen Busammenhang. sind Freigabe und Verbot dieſer jede Weile Studienreisen nach Amerita, Deutsch - Bücher doch Ausdruck eines Systems, das man als land, Dänemark usw. Vergeblich erwartet man das der Hilf- und Ausweglosigkeit bezeichnen jedoch die Nupanivendung des Gesehenen. Liegt tann. den Molkereien vielleicht mehr daran, den bishe Wenn hier von Auftronazi" gesprochen rigen Zustand aufrechtzuerhalten? Besonders jetzt, wurde, geschah das nicht ohne Absicht. Denn gewo wir glücklicherweise" aunt Buttererport gewisse Kreise in Desterreich lieben es noch immer, langt sind? Es liegt die Vermutung nahe, daß den von einem ,, österreichischen Nationals agrarischen Molkereien, die den Buttererport or ganisieren, der Export lieber ist als eine zivecs mäßige inländische Buttererzeugung.
Sollten nicht die vielen Millionen Subven
tionen, die bas Landwirtschaftsministerium zur
Verfügung stellt, für die agrarische Butterhandelsgesellschaft verlockender sein als eine gute awedmäßige Butterwirtschaft zum Nußen der Bauern und der Verbraucher?
Jeder vernünftige Mensch fragt sich, warum wird denn unsere Teebutter in das Ausland zu tiefen Verlustpreisen exportiert? Es ist wohl sicher, daß man auch im Inlande Teebutter mit Kč 8.— bis 12.—— das ist der Preis, zu dem
ке
683.
Man erhält für
100 Reichsmart
Markmünzen
755
100 österreichische Schilling
526.50
100 rumänische Lei.
100 polnische Zloty
513.50
100 ungarische Bengö
548.50 655.50
100 Schweizer Franken
16.60
107.10
28.50
100 franzöfifche Francs
1 englisches Pfund
141.87
1 amerikanischer Dollar
100 italienische Lire
132: 40
100 holländische Gulben
1577
100 iugoflamische Dinare
100 Belgas
100 dänische Kronen
61.92 482.50 685.
100 fchwedische Kronen
●
733
Drei Vellchen
Interparlamentarische
Union
111
ferenz der Interparlamentarischen Union unter dem Am 1. September wird in Paris die 33. Kon Vorsitz des Präsidenten des französischen Senats Jeanneneh unter Teilnahme von 360 Delegierten aus 23 Staaten, u. a. auch aus der Tschechoslowakei einigten Staaten und Japan vertreten sein. Die eröffnet. Bei der Konferenz werden auch die VerKonferenz wird über regionale Verträge, über das Rohstoffproblem, die Arbeitslosigkeit der Intelleks tuellen und über die Inkompatibilität bei Parla mentsmitgliedern verhandeln. Der ständige Ausschuß für intelleftuelle Beziehungen wird die Reorganisierung des Mittelschulstudiums im Sinne des Antrages cines einheitlichen Systems im Mittelschulwesen stu dieren. Berichterstatter zu diesem Thema wird der jugoslawische Abgeordnete Dimitrijevič sein. Von der Velgischen Arbeiterpartei Brüssel
. Der Rat der Belgischen Arbeiterpartei POV findet am 9. und 10. Oktober mit nachstehendem Programm statt: 1. a) Regies Schien es manchmal, als ob die österreichische rungspolitik und Programm, b) Stellung der Staatsführung sich nach dem Westen und zur POB zu den anderen Parteien, 2. Die sozialiKleinen Entente hinneigen würde, so war es stische wallonische Jugend, 3. Kolonialprogramm notwendig, durch solche Bücherverbote zu zeigen, der POB, 4. Geltendmachung der Verordnung daß gewisse Streise eine politische Linie zu stören über die Häufung von Funktionen auf Einzels verstehen. Im Augenblick hat Mein Kampf " personen und Stand des Fonds zum 1. Mai. über den unschuldigen Schweit" gefiegt und da- 5. Ernennung des neuen Sekretärs und Neuwahl mit die nationalsozialistischen Diktaturgedanten des vlämischen Sekretärs.
Kapiteln der Voltsheilkunde nichts profitieren| Mitteldeutschland gehört im Hochsommer Arnika fann, so interessiert sich um so mehr der Kultur- unters Dach, in Anhalt brennt man bei Ges auf nüchternen Magen hiftorifer, der Sprachforscher und der Psychologe wittern Arnita an und fingt dazu:„ Stedt Ar dafür. Man weiß heute, daß der primitive Mensch nita an, steckt Arnika an, daß sich das Wetter Wunderglaube in der Volksapotheke einst alle Pflanzen auf ihre Eßbarkeit hin prüfte scheiden kann!" In Schwaben und Franken samund wenn er eine giftige oder narkotische Wir- melt man Himmelfahrtsblümchen, bindet sie zu Wer am falten Fieber leidet, muß auf nüchtung spürte, sie dem Einfluß unsichtbarer Mächte Kränzlein und hängt sie als Blitzschutz in die ternen Magen drei Veilchen verschlucken. auschrieb, andere Pflanzen aber, deren Heilwir- Stube. In Süddeutschland und manchen GeWie das schmeckt nicht? Nein, aber es tung er verspürte, als Baubermittel guter Geister bieten Deutschböhmens steckt man zu demselben hilft, wenn man daran glaubt. Es tönnen übri- anjah. Noch heute lebt fast in jeder ländlichen Zwed Johannistraut ins Fenster. Der blaßgelbe gens auch drei junge Windröschen sein, wenn ge- Gegend ein Rest dieses Wunderglaubens an my- Heideziest erfüllt in Brandenburg eine besondere Aufgabe: wenn man ihn abbrennt, dabei dreimal tabe keine Veilchen bei der Hand sind; aber die stische Pflanzenträfte.
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drei Veilchen haben außerdem noch die Kraft, vor Vielfach gilt es unter den Bauern Mittel- den Namen Gottes nennt und mit dem Absud bösen Augen" zu bewahren, wenn man sich mit europas als das Schaumkraut besonders licht sie wieder Milch. Heren werden auch vom Balleidet, frühstückt ein paar frische Blüten des auf den Wiesen steht. Hier mischen sich Aber- brian vertrieben, und wenn sich in Mecklenburg Seibelbaſts... glaube und Erfahrung; denn das Schaumfraut die Milch, infolge Verzauberung", nicht buttern Wir aufgeklärte Menschen des zwanzigsten wächst meist auf feuchten Wiesen an Flußufern. lassen will, so gießt man sie durch einen Kranz Jahrhunderts lächeln über solchen Aberglauben. Biblischen Ursprungs ist die Sitte, der Wöchnerin von Baldrian. Der alte Voltsglaube verlieh dent Aber seien wir nicht zu stolz auf unsere Stepsis! gelbes Labtraut aufs Bett zu streuen, um böse Baldrian, der heute in der offiziellen Medizin als Es ist noch gar nicht so lange her, da lächelte man Geister fernzuhalten; der Legende nach ist es Heilmittel anerkannt ist, wohl deshalb eine so auch über den Aberglauben vom„ bösen Blid" Stroh von Labtraut gewesen, das Maria in die magische Wirkung, weil der start riechende Wurs bis eines Tages die Hypnose von der Schul- Strippe des Jejustindes legte. zelstock dieser Pflanze so recht dazu geeignet schien. medizin offiziell anerkannt wurde. Unzählige Das Drakelspiel der jungen Leute mit der die bösen Geister zu vertreiben. Kräuter und Säfte aus der Voltsapothete" Marguerite: Er liebt mich von Herzen" ist Ein Körnchen Wahrheit, wenn auch oft recht mußten nach wissenschaftlicher Prüfung in die viele hundert Jahre alt; andere Pflanzen wie versteckt, enthält wohl jeder Pflanzenzauber", Seiftunde aufgenommen werden. Natürlich blieb derum„ darf" man nicht abreißen und nach Hause und die drei verschluckten Veilchen- oder aber auch ein großer Rest von menschlich- pflanz- mitnehmen, weil sonst- der Bliz einschlägt: in Schlüsselblumen, die das ganze Jahr vor Fieber lichen Beziehungen übrig, der ohne weiteres als dieser Gegend find es Glodenblumen, in jener schüßen sollen- haben sicher einen längst vers veinster Aberglaube abgetan werden Frühlingsenzian oder Bachnellenwurz. Es gibt gefſſenen Sinn, der des Intereſſes der modernen fann; aber wenn der Mediziner aus diesen alten aber auch ausgesprochene Blißschuß- Pflanzen: in Wissenschaft wert wäre.
ihnen die Lider bestreicht. Wer an Sodbrennen mungen, ab orzeichen kommender Ueberschwem- das Euter einer„ berheyten" Stub beſprißt, ſo gibt
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