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Sonntag, S. September 1937
Nr. 209
sterpostens das Amt niedergelegt, ist aber tatsäch­lich nicht ersetzt worden. Ban Zeeland Hat öffent­lich erklärt, daß er auf seine Bezüge selbstver­ständlich sofort verzichtet habe, aber nun hieß er, er habe doch Gelder von der Nationalbank er­halten. Van Zeeland erwiderte diese Angriffe auf die einzig mögliche Art: er beauftragte den Finanzminister De Man, eine genaue Unter­suchung über das Geschäftsgebaren der National­bank durchzuführen. Und damit kommt man bis in die letzten Tage vor Ausbruch der offenen Krise. De Man hat seinen Bericht fertiaaestellt, der vor einigen Tagen veröffentlicht wurde. ES ist ein sehr ge­wissenhafter und auch sehr umfangreicher, finanz­technisch ziemlich schwieriger Rapport, dessen An­halt von der Negierung voll gebilligt wurde. De Mankamzu demErgebni», daß alle B o r w ü r f e völlig unberechtigt seien, er stellte sich rückhaltlos vor Frank und mit noch größerer Selbstverständlichkeit vor Ban Zee­land. Er deckte mit seiner ganzen Autorität die Leitung der Nationalbank. Allerdings kam er, radikal wie er nun einmal denkt, auch zu einer rein sachlichen Kritik bestimmter Institutionen und schlug dementsprechende Aenderungen der Statuten der Bank vor. Auf der zur Besprechung dieser Borschläge einberufenen Sitzung der Aktionäre kam es zum
Krach. Hier stießen Degrelle   und Ban Dieren vor, sie sabotierten, die Sitzung, es konnten von rund 99 Punkten der Tagesordnung mit Mühe 19 er­ledigt werden. E» kam gleichzeitig zu schweren Zusammenstößen zwischen rexistischen Demon­stranten, bei denen es zwei Verletzte gab und Dutzende von Verhafteten. Diese Erregung er- Ilärt sich dadurch, daß jetzt noch deutlicher von rexistischer Seite ausgesprochen wurde, Van Zee­land habe allem zum Trotz doch Gelder von der Nationalbank erhalten.' Und nun ereignete sich die Sensation, daß Van Zeeland dies bestätigte. ES waren zwar nicht seine Bezüge, die von 1935 bis 1987 die Höhe von 1,715.000 Francs ausgemacht hätten; aber auch über die Berlvendung dieser Summe ist noch keine endgültige Klarheit geschaffen. Dagegen hat er, wie er öffentlich erklärte, ihm noch aus seiner früheren Tätigkeit zustehende Tantiemen aus einein besonderen Fonds erhalten. Diese Erklärung wirkte wie eine Bombe. De Man beschwerte sich, daß ihm von diesem Ge­heimfonds während der Untersuchung nichts be­kannt geworden sei, drohte mit Demission, die auch die seiner sozialistischen Ministerkollegen nach sich gezogen hätte. Sie ist im Moment nicht er­folgt, aber alle Fragen bleiben offen, und werden nunmehr von der Parlamentstribüne aus gestellt und beantwortet werden.
Mittelmeer   für U-Boote gesperrt? Vor der Veröffentlichung der britischen   Vorschläge
London  , lieber die britischen   Vorschläge an die in Genf   einzuberufende Konferenz der Mittelmoerinächte enthält die englische Presse eine Reihe von Vermutungen, die im wesentliche!» darin übereinstimmen, daß die Absicht bestehe, dieU-Boote im Mittelmeer ge- nanz« regt st eieren und sie für eine be­stimmte Zeit in ihren Häfen z« hak­ten. Eine Bestätigung dieser Information war jedoch bisher nicht zu erlangen. Tatsache ist lediglich, daß in London   und Paris   Progranime für die Tagung auSgenrbeitet werden und daß eine enge Zusammenarbeit zwi­schen dem Ouai d'Orsay und dem Foreign Office besteht, wovon auch der Freitag abendS neuerlich erfolgte Besuch deS französischen   Geschäftsträgers Cambon bei Eden Zeugnis ablege. Der heikelste Punkt bei der Vorbereitung der Konferenz ist die Frage der Teilnahme. Darüber, daß an I t a l i e n eine Einladung er­gehen wird, besteht kein Zweifel. Verschiedenen Vermutungen zufolge habe jedoch Italien   folgende Bedingung gestellt: ES werde nur teilnehme«; falls Franco die Rechte einer kriegführenden Par­tei zuerkannt würden. Wie verlautet, sei England gegen diesen Vorschlag und verweise darauf, daß die Gewährung dieses Rechtes einerseits die An­erkennung des Rechtes Francos auf Flotten­angriffe bedeuten würde und daß andererseits das von Italien   geäußerte Verlangen mit dem Zweck der, geplanten Konferenz nichts gemein habe. Franco weiß von nichts... Salamanca  . Das Preßbüro der Aufständi- schenrcgierung in Salamanca   bat eine Kundge­bung veröffentlicht, in der es heißt, daß der bri­tische ZerstörerHavock" nicht von einem auf­ständischen Schiff habe angegriffen werden kön ­
nen. Diese hätten den strengen Befehl erhalten, fremde Schiffe zu respektieren. Lins Lügenmeldung desMetin" L o n d o n. In britischen amtlichen Kreisen wird in entschiedener Weise der Bericht des ,,M a- tin" bestritten, demzufolge die britische   Regie­rung zur Ueberzeugung gelangt sein soll, daß der Anriss auf den britischen   ZerstörerHavock" vo» einem Unterseeboot der B a l e n ei a-R egie- rung erfolgt sei. Es wird in britischen amtlichen Kreisen erklärt, daß bisher keine glaubwür­digen Meldungen vorliegen, welche die Sicherstel­lung der Zugehörigkeit jenes Unterseebootes er­möglichen würden, und es gebe deshalb keinen Grund» die Balenciaregierung zu verdächtigen. Proteststurm In RuBland Moskau  . Die Presseagentur des Sowjetver­bandes meldet, daß die Demonstrationskundge­bungen gegen die Versenkung der Sowjetdampfer Timirjasew" undBlagojew" fortgesetzt wer­den. In den Zeitungen erschienen Erklärungen hervorragender Sowjetwissenschaftler, welche de« unerbittlichen Kampf gegen dieAngreifer" for­dern. Die Matrosen der Baltischen Flotte erklär­ten in einer Versammlung ihre Erbitterung über die Versenkung der Sowjetdampser. Auch USA  -Schlffe haben Schießbefehl Washington  . Der Vertreter des Staats­departements gab bekannt, daß die Europa  -Flot­tille der Vereinigten Staaten   inAlarm­zustand" stehe. Die Befehlshaber der amerikani­ schen   Schisse in den europäischen   Gewässern kön­nen, wenn es sich um eine legitime Abwehr im Falle eines Unterseebootangriffes handelt, sofort das Feuer eröffnen.
Beginn der politischen Herbstarbeiten Wirtschaftliche und staatsflnanilelle Fragen im Vordergrund
Die abgelaufene Woche hat den Beginn der politischen Herbstberatungen gebracht. Die Mini­ster und die Führer der KoalitionSparteien find von ihrem Urlaub, den sie infolge der Regie­rungskrise im Juli spät angetreten haben, zurück­gekehrt und widmen sich intensiv den Beratungen, in denen wichtige politische Entscheidungen zu tref­fen sein werden. Eingeleitet wurden die Bespre­chungen durch Konferenzen deS Ministerpräsiden­ten Dr! H o d j a mit den Führern der beiden größten Koalitionsparteien,' den Abgeordneten Beran und H a m p l. * Im Vordergründe aller Beratungen der Koa­lition stehen Wirtschaftsfragen und da vor allem der Staatsvoranschlag für 1938. Die Staatsausgaben werden gegenüber dem Borjahr erhöht sein man spricht von etwa 1599 Millionen XL, was seinen Grund In den Notwendigkeiten der Landesverteidigung und des Grenzschutzes hat. Die Lage in Europa   ist, wenn man auch nicht mit dem Ausbruch eines Krieges rechnen muß, doch außerordentlich ange­spannt und die tschechoslowakische Demokratie muß vorbereitet sein. Wir müssen den Willen und den Entschluß haben, unsere Freiheit zu wahren mit jenen Mitteln, die heute leider uner­läßlich sind. Trotz unserer Bündnisse müssen wir unsere Abwehr organisieren und die Opfer brin­gen, die der Schutz unserer Grenzen erfordert. Die maßgebenden Kreise sind sich darüber llar, daß der kommende Finanzminister es ist wahrscheinlich, daß es wieder Dr. K a l f u S sein wird dem Parlament ein ausgeglichenes Bud­get vorlegen muß. Nun wenden die erhöhten Ausgaben zum Teile wohl durch die in- get vorlegen muß. Nun werden die erhöhten Einnahmen gedeckt sein. Dennoch wird mit größ­ter Umsicht an die Festsetzung der Ausgaben aller Ressorts geschritten werden müssen, wobei die parlamentarische Ersparungskommission ein ge­wichtiges Wort mitzureden haben wird. Dadurch wird das Parlament durch seine berufenen Ver­treter die deutsche Sozialdemokratie ist da durch den Senator Hackenberg vertreten, der ein genauer Kenner der Materie ist auf die Zusammenstellung des Budgets entscheidenden Einfluß ausüben, es wird also eine wlrllich demokratisch-parlamentarische Beratung deS Budgets stattfinden. Die Ersparung»- und Kontrollkom­mission tritt Dienstag, den 7. September, zu­sammen und wird jeden Tag Sitzungen, ahhqlz icn. Die Beratungen werden im Finanznimlste«- rium stattfinden, damit die unmittelbare Verbin­dung mit den Referenten dieses Ministeriums jeweils rasch hergestellt werden kann. Es wer­den hiebei zweifellos eine Reihe wichtiger staats­finanzieller Probleme zu lösen sein, die neben den andern Zweigen der Staatsverwaltung der Finanzierung derLandeSver- teidigung gelten werden. Neben dem Budget find es, wie schon be­merkt, andere wirtschaftliche Fragen, denen die Aufmerksamkeit der Regierung und der Koalitionsparteien gelten.' Die tschechischen So ­
zialdemokraten haben sich in einer Sitzung am vergangenen Mittwoch, wir haben darüber ausführlich in unserer Donnerstagausgabe bertch, tet- damit befaßt. Sie teilen den ganzen Fra­genkomplex in drei Teile: Währung?- und Kre­ditfragen, Fragen der Belebung des Außenhan­dels und der Binnenwirtschaft und schließlich der Sozialpolitik. War zunächst die erste Gruppe der Wirtschastsfragen betrifft, muß es die Haupt­sorge der Regierung sein, der heimischen Wirt­schaft ausreichenden und billigen Kredit zu beschaffen, den unsere Industrie­betriebe brauchen, um konkurrenzfähig zu sein und ungehindert erzeugen zu können. Wir ver­weisen hiebei nochmals auf die Anregung der Schaffung einer Exportbank, die aus weisen de» Deutschen ÄewerkschaftSbundeS stammt und die wert wäre, erwogen zu werden. Das führt uns schon zu der Notwendigkeit weiterer Ex­portförderung. Wohl ist unsere Ausfuhr bedeutend höher als im Vorjahre, aber sie erreicht noch lange nicht den Wert unseres Exports in den Hochkonjunkturjahren 1928 und 1929. Wir dürfen in der Förderung der Ausfuhr nicht er­lahmen, die Lebenshaltung tausender von Men­schen, insbesondere-tausender deutscher   Arbeiter und kleinen Leute, Gewerbetreibender ja auch Landwirte hängt davon ab. Schließlich dürfen wir auch nicht an die Probleme der So­zialpolitik vergessen, der nahende Winter wird die saisonübliche Schwächung der Beschäfti­gung bringen, die Pflicht, die ohne Schuld ar­beitslos Gewordenen nicht verhungern zu lassen, besteht in ihrer vollen Schwere weiter. Es muß auch mit allem Nachdruck bewnt werden, daß die sozialistischen   Parteien verlangen, e- möge endlich an die bedeutsame Frage derVerkür« zungderArbeitszeit herangetreten werden, denn ohne eine Herabsetzung der Arbeits­zeit werden wir die Viertelmillion Arbeitsloser; die wir in der Zeit der besten Sommerbeschäfti­gung gehabt haben, nicht unterbringen. * Die KoalitionSführer werden auch dafür sorgen müssen, daß die politischenBe« Ziehungen zwischen den Koali« tionspar teien und ihrer Presse andere werden, als es zum Schaden der politi­schen und wirtschaftlichen Entwicklung des Landes und feines Ansehens im Auslande bisher gewesen ist. DaS ist vor allem Angelegenheit der größten Koalitionspartei, der Agrarier, die ihr Haupt­blatt unbedingt zu größerer Disziplin erziehen müssen. Es geht nicht an, daß das Blatt der tschechischen Agrarier, das man im AuSlande als Blatt des Ministerpräsidenten ansieht, oppositio­nelle Politik macht und insbesondere unsere Außenpolitik angreist, wie dies schon einigemal, zuletzt anläßlich des Konfliktes mit Portugal   ge­schehen ist. WaS sich da derBenkov" geleistet hat, ist bis dahin in einem Regierungsblatt nicht geschehen und die Strafpredigt, die sich dar Blatt von der übrigen Presse gefallen lassen mußte, war wohlverdient. Soll im Herbste produktive Arbeit geleistet werden» soll die Regierung insbesondere eine aktive» in ihren nächste» Zielen klare Wirt­schaftspolitik machen; ist eine größere Geschlos­senheit und Einheitlichkeit der Auffassung in der Koalition notwendig.
14 PAUL, HARRISON:_ B
EINE GESCHICHTE VON BILDERN UND ANTIQUITÄTEN  
Copyright by Saturn Verlag 1935 »Wundervoll," flüsterte Mrs. Bump und warf einen neugierigen Blick aus die Wände, die mit französischen   mid englischen Gravuren Valerian hatte sie alle selbst ausgesucht und auf­gehängt sparsam dekoriert waren. Eine kleine Louis XV  .-Kommode, zwei noble Strohfauteuils der gleichen Zeit, ein vergoldeter Spiegel mit zer­brochenem Glas( das kostet mich dreißig Francs, dachte Valerian wütend, die Kerle haben es beim Transport zerbrochen) bildeten das ganze Ameu­blement.Wundervoll," flüsterte Mrs. Bump, die Franzosen haben den besten Geschmack; afleS ganz einfach." Tradition, Madame, Tradition," erwiderte Valerian, das hat man im Blut oder man hat eS nicht." Dec Baron trat ein: groß, verlebt, sehr vor­nehm; ziemlich schlaff und ungesund und ausge­zeichnet degeneriert. Valerian ergriff das Wort. Er versuchte den Baron zu erinnern, daß sie ein­ander einmal bei der Vente Goldschmidt-Roth­ schild   bei Eharpentier kennen gelernt hatten. »Ja.,. ja... erinnere mich..." näselte der Baron, aber es war klar, daß er sich nicht erinnerte. Mrs. Bump, erklärte Valerian, habe die Ab­sicht, ein kleines Palais in der Nähe von Paris  zu kaufen und einzurichten; er' selbst sei Kunst­historiker und berate die Dame. Ihm sei da» Pa­lais Oritzky als ein besonders reizendes Bauwerk
aus der Frühzeit LenütreS bekannt und er bitte um die ungewöhnliche Vergünstigung, eS gemein­sam mit Mrs. Bump besichtigen zu dürfen. Er wäre glücklich, bei dieser Gelegenheit auch die kleine Sammlung des Barons kennen zu lernen. Aber furchtbar gerne," erwiderte Baron Oritzky. DaS fei doch charmant. Von einer Samm­lung könne freilich nicht gesprochen werden. Einige Sachen gäbe es ja aber Sammlung fei ein bißchen zu pompös gesagt. Er war reizend. Mrs. Bump wurde in be« denllicher Weise vom eigentlichen Zweck des Be­suches abgelenkt; so nahe hatte sie die echte aristo« statische Degeneration noch. nie gesehen. Der Hautgout der Ausschweifungen und des Verfalls berauschte sie ein wenig. Sie fragte den Baron nach seinen Ahnen. Seine Familie, sagte er, leite sich von den Königen der Walachei her; ein Oritz­ky sei 1297 unter einem Wladislav mit dem erb­lichen Fürstentum der unteren Moldova   belehnt worden; unter den Habsburger  » habe das Ge­schlecht auch die österreichische Baronie erworben. Ob er noch Erbstücke aus dieser Zeit besitze? DaS sei alles in Bjeloviäesce, heute russischer Besitz; die Herren Bolschewiken schuldeten chm einige ganz schöne Dollarmilltonen, aber, und er brach in ein hinreißend degeneriertes Lachen aus, er rechne nicht sehr mft diesen. Millionen. Man war in die Räume deS oberen Stockwerkes gelangt und trat eben in ein bescheidenes Zimmer das Palais war aufs sparsamste möbliert und ließ ahnen, daß der Besitzer in Verhältnissen lebte, die seinem Stand nicht entsprachen als Valerian schnell auf eine dunkle Wand zuging, an der ein kleines, in der ungünstigen Beleuchtung kaum er­kennbares Bild hing. Mr». Bump war geradezu betroffen, als sie es erkannte.. Ja, da hing es an feinem richtigen Platz: ganz still und- unauffäl- ltg, fast zu nahe dem Kamin, und wirkte viel schlichjer, aber auch viel würdiger und nobler als in der Galerie Perrin,. Ein schönes Bild," murmelte Valerian mit' I gepreßter Stimme,darf ich es bei Licht besehen?"
Er nahm es von der Wand und reichte eS Mr». Bump, die damit zum Fenster trat. In die­sen; Augenblick so sagte ihr später- Valerian - hätten ihrer Beider Herzen im gleichen Takt geschlagen;"er habe es gespürt.' «Ein schönes Bild," wiederholte er dumpf. Jawohl," erwiderte der Baron und brach unmotiviert in Gelächter aus. Ich verstehe," sagt« Valerian schnell,ich verstehe Ihr Lachen, Herr Baron.. Ja," sagte der Baron und lachte haltlos weiter,ich muß lachen..." Ich verstehe," flüsterte Valerian ernst und wischte sich die Stirn.(Wie verschieden die bei­den Männer sind! dachte MrS. Bump. Der lleine schwitzende Dicke und der hochrassige Aristokratl), ich verstehe Sie sehr gut, Herr Baron,"- fuhr Valerian fort,es ist zum Lachen oder zum Wei­nen, wie man will. Zu bedenken, daß da« die Reste einer ehemals so großen Sammlung sind..." Er hängte das Bildchen still an die Wand. Der Baron folgte ihm mit den Blicken. -Ja," sagte er,da hängt es jetzt..." und fast schien es, als ob wieder ein Lachanfall kom­men würde. Valerian beschloß, schnell zu handeln und sich von diesem Kretin, der zu ernster Arbeit unfähig war, nicht länger gefährden zu lassen. Herr Baron," sagte er,darf ich eine kleine Indiskretion begehen?" Jf.S Immerzu," erwiderte der,Baron,eS wird schon nicht so-arg sein." Wir, Mrs. Bump und ich, Hoden dieser lleine. Bildchen schon einmal gesehen..." Der- Baron erwiderte nichts,.' er sah zu Boden. Er spielte seine Rolle jämmerlich. Wir haben eS gestern in der Galerie Herrin gesehen.,..und darum verstehe ich Ihr Lachen so gut,, Herr Baron; aber es ist doch schließlich keine Schande."/ Baron Wladimir Oritzky fand bei diesen Worten seine Haltung wieder. Er sah,mit einem fremden und arroganten Blick auf Valerian, der
klein und dick vor ihm stand. MrS. Bump war be­geistert von diesem Blick. Es ist keine Schande", wiederholte Valerian scheinbar ohne Verständnis für subtile Empfin­dungen verarmter Adeliger,die Situation der Aristokraten des Fauborg St. Germain ist in der heutigen Zeit..."Wie meinen Sie?" fragte der Baron hochmütig. Herr Baron", sagte Valerian,Sie wollen das kleine Bild beitaufen. Sonst.hätten Sie es doch nicht zu- Perrin geschickt." ES ist aber wieder hier, wie Sie sehen, mein Herr", sagte Baron Oritzky, der sich jetzt ganz ermannt hatte. «Eine Frage, Herr Baron  . Wie teuer haben Sie eS dem Perrin offeriert?" Offeriert ist ein komischer. Ausdruck.' Ich habe hunderttausend Franc» gefordert, weil ich diesen Betrag benötigte."- Valerian richtete sich soweit man da» von ihm sagen kann hoch auf und warf Mrs. Bump-einen bedeutungsvollen Blick zu. Hunderttausend Franc»?* stieß er hervor und es hörte sich an, als ckb er nach Lust schnap­pen müßte.. MrS. Bump tat es wlrllich. Der Baron   betrachtete beide ungerührter, al» e» sei­ner Situation entsprochen hätte. Valerian schwor sich zu» nie wieder mit ihm zu arbeiten.-- Er verständigst sich mit Mr». Bump durch ein Kopfnicken. «Herr Baron", sagte er und trat auf ihn zu» ich weiß, daß solche Augenblickrsituatwnen der Aristokraten von gewissenlosen Wucherern auS- genützt weichen."- Der Baron nickte nur/er schien schon wieherndem Lachen nahe.Sie können sich vielleicht im Moment' durch so bedenlltche Trans­aktionen vor dem Verlust dieses teurenErbstückes bewahren. Aber die Zinsen fresse» Sst auf undoffen,herausgesagt, Herr Baron, Mrs. Bump interessiert sich für dal Bildchen. Sie bietet Ihnen eiuhundertzeintausend Franc- dafür. Nicht wahr» Madame?"--^Fortsetzung folgte