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wir unser Bolt so lieben, wie Masaryk das seine geliebt hat, soll, es kein Symbol sein, daß seine Stimme erlosch, während sich die andere um so Tauter erhob: wir wissen, daß Masaryks Wesen und Werk lebendig bleiben werden und daß wir als Deutsche von ihm zu lernen haben. Daß alle Deutschen von ihm zu lernen haben, wenn sie es mit ihrem Volfe ernst meinen.
Mittwoch, 15. September 1937
Daß Masaryks Menschlichkeit auch das Leben denten und während seiner Krankenzeit eingetroffen. In Lány unseres Volkes erfülle, daß sein Wort von Begrüßungstundgebungen, Wünsche guter Gesundheit Mund zu Mund gegeben werde und sich mit dem und langen Lebens, Wünsche der baldigen Genesung, humanitären Wort der großen Geister unseres Ehrenbürgerschaftsdiplome, Alben von Städten und Voltes zur erweckenden Botschaft des Glaubens Ländern und verschiedene fleine Geschenke. Sie find an die Kultur und die Menschheit vereine da 3 nach ben Tagen ihres Einlaufes und nach ihrem Inwollen wir als Deutsche an seinem Sarge geloben, halt geordnet. dafür laßt uns wirken!
Der Totenschein
Nr. 217
Lana. Vor dem Lore des Schloßparkes in Lana steht seit den frühen Morgenstunden eine zahlreiche Menschenmenge, die, je weiter die Reit gegen Mittag fortschreitet, immer mehr anwächst, In den ersten Vormittagsstunden begannen auf dem Schloß die Kondolenzbesuche der offiziellen Persönlichkeiten. Namens der Familie empfingen Der staatliche Distriktsarzt in Lány , Dot- Gesandter Jan Masaryk und die Tochter des Enttor Josef Svoboda , hat Dienstag den Toten schlafenen Olga und Alice die Gäste. Der Stuhl schein ausgestellt, welcher feststellt, daß der Präim Arbeitszimmer des Präsidenten, auf dem der fident- Befreier T. G. Masaryk , geboren in Hodo- Werewigte au fiben pflegte, ist mit einem großen drückte nin, am 14. September 1937 in Lány im Hauje Strauß bunter Blüten geschmückt. Nr. 2 gestorben ist. Als Todesursache wird im Totenschein Lungenentzündung angegeben.
Am 13. September um 21 Uhr war im Be-! Auf Wunsch Dr. Alice Masaryková finden des Präsident- Befreiers eine neuerliche der behandelnde Arzt Dr. Maixner dem PräsiVerschlimmerung eingetreten, die insbesondere in dent- Befreier die Augen zu. der erheblich beschleunigten Atmung und in einer auffallend schwächer werdenden Herztätigkeit zum Ausdruck kam. Am 14. September, um 1 Uhr nes und Gemahlin sprachen den FamilienmitglieDer Präsident der Republik Dr. Be früh begann die Herztätigkeit unaufhaltsam zu dern ihre tiefe Anteilnahme aus. Beide verblie finken, der Atem wurde langsam und schwächer. ben in Lana bis 9 Uhr 25 Minuten und kehrten Der Kranke war die ganze Zeit hindurch vollstän- dann nach Prag zurück. dig ruhig und stöhnte nicht ein einziges Mal. Dic Der Vorsitzende der Regierung Dr. Milan Atmung, welche vom Anfang an deutliche Sympo da drückte der Familie Masaryks ebenfalls tome zerebralen Charakters aufwies, fetzte um die herzliche Anteilnahme aus. Vor 4 Uhr früh 3 Uhr 27 Minuten aus und die Herztätigkeit hörte fuhr er dann aus Lana nach Prag und auch der um 3 Uhr 29 Minuten auf. Kanzler des Präsidenten der Republik Doktor Seit dem neuen Anfall der Krankheit in der Sámal verließ gleichzeitig Lana. Nacht von Samstag auf Sonntag hatte Masaryk Die Staatsflagge auf dem Mitteltrakt des nicht mehr gesprochen, fein Bewußtsein war stän- Schlosses von Lana, die dort seit der Resignic= dig getrübt, er öffnete nicht die Augen. Das Ant- rung Masaryks geweht hatte, wurde zum Zeichen lit des Sterbenden war ruhig, ohne Spuren des der Trauer auf Halbmast herabgelaffen und zu Leidens. Und so blieb es auch im Tode. beiden Seiten der Seitentürme wurden schwarze Flaggen gehißt.
Am Sterbebett
gefeßt.
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Vom Tod des Präsident- Befreiers wurden Am Lager des Sterbenden waren seit den unverzüglich die Vorsitzenden beider Kammern Abendstunden die Mitglieder seiner Familien, der Nationalversammlung Jan Malypetr der Sohn Jan, die Töchter Alice und Olga, und Dr. Frant. Soukup und sämtliche Mitdie Enkelinnen Anna und Herberta und die Nichte Ludmila mit ihrem Gatten, dem Ge= glieder der Regierung telephonisch in Kenntnis sandten Jaroslav Lipa, der Präsident der Republik Dr. Eduard Beneš mit Gemahlin, der Vorsitzende der Regierung Dr. Milan Hodža, der Leibarzt des Präsident- Befreiers Dr. Maig ner, die Professoren Dr. Hynek und Dr. Jiráset, der Sekretär des Präsidenten Masaryk Dottor Schenk und alle drei Pflegefchwestern versammelt. Um 23 Uhr fand sich beim Krankenlager des Präsident- Befreiers noch Kanzler Doftor Šá mal und vor Mitternacht auch der Chef der politischen Abteilung der Kanzlei des Präsidenten der Republik Dr. S chiesal ein.
Während der letzten Augenblicke ſtanden dicht an seinem Lager die Mitglieder der Familie, der Präsident der Republik Dr. Beneš und dessen Gemahlin und der Vorsitzende der Me. La=
Vom Antlitz des verewigten Präsident- Befreiers nahm der Bildhauer Makovstý die Totenmaste ab. Der Körper des Präsidenten wird einbalsamiert.
Das Sterbezimmer
Der Präsident- Befreier liegt in seinem Schlafzimmer auf einem dunklen Metallbett. Er ist mit weißen Linnen zugedeckt, auf welchem 3 tei Rojen liegen eine weiße und eine zote. Das nach Often gehende Fenster hinter dem Muhebett, ist geöffnet. Auf dem Schreibtisch des Schlafzimmers des Präsidenten liegen Bücher und Schriftst üde, mit denen sich der Prä
gers standen Dr. Maigner und Prof. Hynek, Kanzler Dr. Sámal, der langjährige Personalsekretär des Präsidenten Dr. Schenk und die Pflegerinnen standen im Hintergrunde. Abschied
Nachdem der Präsident- Befreier gestorben war, verabschiedeten sich von ihm die Mitglieder der Familie, indem sie ihm die Hände und die Stirn tüßten. Der Präsident der Republik Dr. Eduard Beneš füßte den Präsiden= ten Masaryk auf die Stirne. Der Vorsitzende der Megierung Dr. Milan Hodža verabschiedete fich mit einer tiefen Berneigung.
PAUL HARRISON:
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Garantiert echt!
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legte, befaßt hat. Bei Bilder im Schlafzimmer ziehen den Blick auf sich: Das Porträt der berstorbenen Gemahlin Charlotte und eine große Photographie des verewigten Präsidenten mit dem verstorbenen Staatsmann Antonin Švehla während eines Spaziergangs im Schloßpart von Lana.
Im Vorzimmer hängt auf einem Rechen der Anzug, den Präsident Masaryt zuletzt getragen hat.
Sendungen,
die ihn nicht mehr erreichten
Im Amtszimmer des Sekretärs des verewigten Präsidenten liegt ein Stoß Sendungen. Sie sind in den letzten Tagen vor der Erkrankung des Präfi
Sehr richtig", sagte der alte Herr ,,, ein für alte deutsche Kunst und Kultur repräsentatives Wert. Das Wert eines großen deutschen Meisters."
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,, Und wenn ich nun doch fragen darf mit welcher obersten Preisgrenze?" versuchte Valerian nochmals diesen Puntt zu klären.
..Woll'n uns gar nicht festlegen", schnappte der junge Mann furz ab. ,, Herzeigen! Anschauen lassen! Preis nachher!"
Bitte!" erwiderte Valerian gemessen und bemühte sich, die femininen Vokale herrisch zu unterdrücken, werde mich morgen melden!".
Er erhob sich. Sie werden das richtige Objekt erhalten!"
Er verbeugte sich vor dem Greis, der eine Regung, ihm die Hand zu reichen, unterdrückte, und dann vor dem jungen Mann, der mit einem beiläufigen Kopfnicken erwiderte.
Die Todesmeldung im Rundfunk Rundfunkstation. Prag mit ihrem Alangzeichen, Dienstag Puntt 6 1hr früh meldete fich die dem erhabenen ersten Akkord aus Smetanas " Vyšehrad ". Nach kurzer Pause hörte man die tragischen Töne eines Schlaginstruments, wie es in der antiken Tragödie die Zuschauer auf das Erscheinen des Helden aufmerksam machte. Als der dritte dieser Töne vertlungen war, erhob sich eine feste, aber trauervolle Stimme, die ver
fündete:
Der erste Präfident der Tschechoslowakischen Republit, Präsident- Befreier Thomas Garrigue Mafaryt , ist heute Dienstag, den 14. September, um 3 Uhr 29 Minuten auf Schloß Lana geftorben, nachdem er ein Alter von 87 Jahren, sechs Monaten und sieben Tagen erreicht hat."
Der tschechische Bericht vom Tode des Präjidenten wurde sodann in russischer, und nach gleichen furzen Pausen in deutscher und ungarischer Sprache verlesen. Als die ungarischen Worte berklungen waren, ertönte der Trauermarsch aus Fibichs Braut von Messina". Hierauf wurden die Hörer des Rundfunks von dem amtlichen Berichte der Aerzte in tschechischer und deutscher Sprache in Kenntnis gesezt. Als die weiteren Informationen in slowakischer Sprache verlesen waren, die durch ein besonderes Klangzeichen des Prager Senders eingeleitet worden waren, wurde Trauermusit gesandt.
Das Radio- Journal hat das ursprünglich feſtgeſetzte Programm vollkommen abgeändert. Alle heiteren Darbietungen wurden gestrichen. Vom Mittwoch morgens an funtte das Radios Journal Nachrichten über den Tod Masaryks in fast allen europäischen Sprachen. Zwischen den Nachrichten wurden ernste Musik und Berie gefendet. Das Radio- Journal gab auch eine ein gehende Würdigung des Verstorbenen durch und zitierte die Pressestimmen über den Tod des Altpräsidenten.
Unter den ersten Besuchern befanden sich der Präsident des Abgeordnetenhauses Malypetr und der Präsident des Senates Dr. Soukup. Auf der Rückfahrt aus Lana besuchten sie auf der Prager Burg
den Präsidenten der Republik Dr. Beneš und sprachen ihm als dem Repräsentanten der versammlung den tiefen Schmerz und die Trauer staatlichen Souveränität im Namen der Nationalüber das Ableben des Präsident- Befreiers aus.
Auch die Mitglieder der Regierung fanden sich im Laufe des Vormittags in Lana ein. Nach 10 Uhr vormittags traf eine Delegation der tsche= choslowakischen Wehrmacht ein. Sie bestand aus dem Minister Machnit, der von seinem Personals adjutanten Major Ort und den Generälen Voženilet und Husáret begleitet war. Im Namen des Prager Kardinalerzbischofs Dr. Kašpar erschienen Kanzler Dr. Bořet- Dohalstý und der Beremoninär des Kapitels Jan Boutal. Eine Delegation der Hauptstadt Prag sekte sich aus dem Primator Dr. Rentt mit allen drei Stellvertre tern zusammen.
Die Reihe der Kondolenzbesuche auf Schloß Lana dauerte auch nachmittags bis in die Abendstunden fort. Für die Mitglieder des Prager diplomatischen Korps verdolmetschte den Hinterbliebenen das Beileid der österreichische Gesandte Dr. Marek und der belgische Gesandte de Thieusie 3.
Die Aufbahrung
Im ersten Stod des Schloffes wird die Trauerausschmückung des Musitsaales beendet, die den Saal in eine Trauerkapelle verwandeln wird, in welcher die sterblichen Ueberreste des Präsiden ten aufgebahrt sein werden. Die Tapezierer find mit ihrer Arbeit bereits fertig, die Gärtner stellen die letzten Palmen auf und schaffen noch den lezten Blumenschmud herbei.
Im zweiten Stock des Schlosses arbeitet Professor Sit I mit seinen Helfern an der Einbalsamierung der Leiche des toten Präsidenten. Seine, Arbeit wird noch einige Stunden in Anspruch nehmen.
Der atademische Bildhauer Matovitý hat nach fast dreistündiger Arbeit die Totenmaste bom Antlig des Präsidenten Masaryk und einen Er reiste sodann von Lana ab. Gipsabguß seiner linken Hand abgenommen.
Um 11 Uhr vormittags wurden photographis sche und Filmaufnahmen des Präsidenten auf dem Sterbebette angefertigt.
Am Mittwoch wird die regelmäßige Nach richtenrelation wie folgt eingeteilt: 7 1hr, 9.50 Uhr, 12.25 Uhr, 16 Uhr, 19 Uhr und 22 Uhr. in den Relationen wird auch in deutscher Sprache gefuntt werden. Zwischen den Nachrichten wird ivieder ernste Musit gesendet werden, neben ZiDas Antlik des. Verewigten hat seinen taten aus den Werten Masaryks und Dichtungen. ruhigen Ausdruck nicht verändert, als ob er In den Mittagsstunden wird die Trauer schliefe" sagten alle, die ihn fahen. Auf dem fundgebung des Ministerrates Lager des Veretvigten befinden sich Alvei Rosenmit der Gedenkrede des Vorsitzenden der Regie- und Nettensträuße. In dem Sterberaum wurden rung gefunkt werden. Im Abendprogramm ist die große Sträuße, größtenteils roter und weißer Bweite Symphonie Mahlers und ein Trauerlied Rosen, niedergelegt, die der Präsident so geliebt von Foerster nach dem Text von Antonin Sova.| hat.
er es kaum auszudenken wagte. Dennoch unter- Leihgebühren für ein oder zwei Quarzlampen. nahm er einiges zur Verwirklichung dieses Ein- Aber nicht mit blauem, sondern mit gewöhnlichem falls. Licht!"
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Zunächst besorgte er und das war der leichteste Teil der Aufgabe einige für alte deutsche Kunst und Kultur repräsentative Werte. Dann meldete er sich bei der Kultur- Wartestelle und bat die Herren um ihren Besuch. Er habe einige Objekte gefunden, die er mit Rücksicht auf ihre Kostbarkeit den Gefahren weiterer Transporte nicht aussehen und daher in seiner Wohnung zeigen wolle. Es müsse allerdings sehr bald sein. Man werde ihm Bescheid geben, lautete der Bes scheid, den er erhielt. So hatte er sich's vorgestellt: schwerfällig genug. Die nächsten Tage verbrachte er in Erwartung dieses Bescheides in emfiger, fast fieberhafter Gelehrtentätigkeit.
Der Schmelzofen muß weg!" befahl er Kadidja, laß ihn auf den Boden schaffen! Stell dort das Bücherregal hin! Die durchlöcherten Bilder und diese zerbrochenen Sessel müssen weg! Und du mußt auch weg!"
Denn hier kommt es vor allem auf Einfühlung an", sagte er und es war anscheinend nicht nur eine strenge Weisung an Valerian, der aufmerksam lauschte, sondern auch eine Belehrung für den alten Herrn, der nicht minder aufmerksam lauschte." Soll ja kein Museumsstück sein. Mehr' n Stück Heimat, voltshafter Schöpferkraft Afghanistan ", hörte ihn Valerian sagen, aus Deutschlands Hoch- Zeit; von deutschen Män- während er die Tür hinter sich schloß...Afghaninern dem deutschesten Mann gegeben mir nicht stan ist' n moslimisches Land, dachte ich? Der recht vorstellbar, wie Herr Aronas.?" Er Mann ist doch gar kein arischer Typus, sieht grad-..Wohin soll ich denn gehen?" fragte das brach ab. wegs wie' n Jude( sprich: Juude) aus." Mädchen störrisch. Ich sehe mich nicht den gan ,, Afghanistan ", erividerte Valerian beschei Der Mann schloß die Tür, an der er jetzt ein zen Nachmittag und Abend in ein Kaffeehaus, den, aber ernst, ist ein Land von uralter arischer fleines Täfelchen mit der Aufschrift: Kultur- ich nehme mir eine Karte zu shiu Alojama, der Artung. Es wird von iranisch- kaukasischen Völkern Wartestelle" entdeckte. Dann ging der Mann am Theatre des Champs Elisées tanzt. bewohnt, deren geschlossen indogermanische Kul- langsam und nachdenklich durch die Straßen von..Nimm dir eine Karte zu Joshiu Avjama Bariz. Der Mann überlegte, go here, bet batte und fein Liebesftübden, giet in beter engineer, ner dieser Transaktion sich präsentierten, er hatte und kein Liebesstübchen. Hier kannst du nicht sein, ein gewisses Empfinden dafür, daß diese Stur- wenn die Herren kommen. Bitte, stör mich jezt heit große Schwierigkeiten in sich barg. Ihn er nicht! Die Bücher gehören auf das Regal!" schreckte nicht der Aemter Uebermut und nicht die Zu den schon vorhandenen Werten gesellten Hm", sagte er sich räuspernd, hm, es Schmah, die der junge Univert schweigendem Ver- sich noch einige, die von den Dolmengräbern Nortommt ja eigentlich auf das Objekt an, das Sie dienst erwies, sondern die Unpersönlichkeit des wegens, der Verteilung der angelsächsischen Sieduns zeigen werden; Herr... ja, jetzt wissen Sie Apparates, der ihm gegenüberstand. Wer würde lungen in den gälischen Kantonen und anderen nun doch Bescheid, nicht?" über den Antauf des Objektes zu entscheiden Fragen der germanischen und teltischen Vorges , entgegnete Valerian, dessen Ton- haben? Der alte? Der junge? Von Miesling schichte handelten. fall sich der hier üblichen Sprechweise im Rah- selbst? Aber außer diesen sachlichen Grivägungen men der naturgegebenen Möglichkeiten anzupassen beschwerten auch noch andere Gedanken Valerians suchte.., Es soll, wenn ich recht verstehe, ein für Gemüt. Eine Idee, ein Einfall durchkreuzte im alte deutsche Stunst und Kultur repräsentatives mer wieder alle nüchternen Berechnungen; eine Wert sein." Idee, ein Einfall von so gigantischer Größe, daß
tur in feinen Tälern und Bergen fich bis heute in schlichten, aber echten Formen erhalten hat." Der junge Mann erwiderte nun nichts mehr. Diesmal war es der alte Professor, der einen merkwürdigen Blick auf Valerian warf.
So", sagte Valerian und wischte sich den Schweiß von der Stirn, denn es waren schwere Folianten, die kommen aufs Regal! Und hierher zwei Staffeleien! Erkundige dich sogleich bei Berthelot in der Nue" de L'Hospital um die
Wozu denn?" erwiderte das Mädchen, twillst du dich bestrahlen?"
die
,, Nicht mich", versezte Valerian, sondern Bilder will ich bestrahlen."
..Tu das nicht", sagte das Mädchen ,,, tu das nicht! Dieses starke Licht ist für den Verkauf ganz ungeeignet! Es zerreißt die Wirkung. Das sind deine eigenen Worte; Bilder, hast du gesagt, seher. in diesem Licht gespensterhaft aus."
,, Sie sollen gespensterhaft aussehen!" en flärte Valerian mit Nachdruck ,,, frag nicht und tu, wie ich dir sage!"
Was hast du dir denn da für einen militärischen Ton angewöhnt?" begehrte das Mädhen auf, das paßt mir überhaupt nicht..."
rian sich i
Am felben Tag wurde Valerian der Besuch des Herrn Professor Musenius und des Herrn Ulf Sydow von der Kunst- Warte- Stelle für den nächsten Abend angekündigt. Bereits awei Stun den vor der vereinbarten Zeit saß Valerian an seinem Schreibtisch und arbeitete an einem Aufjaz über die Urnenfriedhöfe in Niedersachsen . Das Gemach war mäßig erhellt. Eine einsame Lampe warf ein gedämpftes Licht über den Tisch, der mit Büchern, Heften, Betteln und einigen der seltfamen omftude bebedt war, mit benen Salebefaßt hatte, Außerhalb des Lichttreises waren gwei StaffeTeien aufgestellt, deren häßliche Holzlonstruktionen von malerisch drapierten alten Brokaten verhüllt waren. Auf jeder von ihnen stand ein für alte deutsche Kunst und Kultur repräsentatives Wert. An der Wand erhob sich schattenhaft ein hohes Bücherregal, bollgepfropft mit Büchern. An einer anderen Wand stand ein felbbettartiges Sofa, wohl die schlichte Schlafstätte des Gelehrten. Ein Reflektor mit Handgriff lag auf dem Schreibtisch. ( Fortsetzung folgt)