Seite 4 Samstag, 18. September 1937- Rr. 220 Eine neue Betrugs-Aktion der SdP Masaryks philosophisches Vermächtnis Masaryks Einfluh auf das philosophische Denlen des tschechischen Volles wird sich noch jahr­zehntelang geltend machen. Sowohl seinen Schü­lern als auch seinen Gegnern gab Masaryks Phi­losophie Aufgaben,.Themen und Richtungen. Seine Impulse ergriffen Persönlichleiten vom verschie­densten Gepräge wobei die Gedanken Masaryks stets den Ausgangspunkt bilden werden. Mafaryk tvar kein Philosoph eines bestimm­ten System S. Für ihn bedeutete die Philoso­phie dasselbe, ivaS sie seinem großen Lehrer Pla­ ton   bedeutete: die Liebe zur Weisheit, Wissens­freude, Geisteskraft. In der philosophischen Idee gipfelte für Masnrhk alles,>vas der Mensch hier erreicheir kann. Es ist ihm gelungen, den äußeren Erfolg mit der Tiefe des GedanlenS zu verbinden. Seine Ideen herrschen in tausenden Köpfen, Her­zen und Händen. Er bewegte sich nicht bloß in den Gefilden des reinen Denkens, sondern vielmehr im Reiche der ganzen Wirklichkeit. Seine Philosophie wirkte stärkend, reinigend, erneuernd, ob es sich nun um einzelne Menschen handelte, oder um das ganze Volk. Masaryk   tvar nicht bloß ein Ethiker, sondern auch ein Geschichtsphilosoph. Die Wahrheit zu suchen, bedeutete für ihn eine moralische Auf­gabe. Masaryk   hat lein System erklügelt. Er hat es auch nie versucht, seine Hörer und Leser mit einem geistreichen Feuerwerk zu blenden. Um so Iveniger prägte er nur propagntorisch eingestellte Schlagtoorie, um die Bolksmassen zu bearbeiten. Er wollte nur überzeugen. Seine W a h r- heitwarernstund einfach. Diese Wahrheit sollte sowohl den Einzelmenschen, als auch ganze Böller beherrschen. In ihm ging das Ideal Platos in Erfüllung. Der Philosoph wird zum Herrscher. Wo früher eine stolze Dynastie ge­herrscht hat, welche die Massen mit Macht und Günz bezaubern wollte, dort ergreift ein Denker tin Namen der Wahrheit die Zügel der Geschichte. Alle Philosophen, die Masaryk folgen wollen, müs­sen auch weiterhin Zeugnis für die Wahrheit ab­geben, müssen auch weiterhin für die Autorität des Geistes kämpfen, müssen auch weiterhin trach­ten, den moralischen Einfluß des Gedankens und der Wissenschaft zu verteidigen und für höhere Gerechtigkeit einzutreten. Masaryk   schuf eine Philosophie des kleinen Volkes, IvelcheS der Welt nicht mit Machtmitteln imponie­re» kann, sondern einzig und allein seine geistige Größe bewähren muß. Masaryk   als Erneuerer des Staates, seines Volkes, gibt dem Staat zugleich sein philosophisches Programm. Angesichts dieser großen Erscheinung kann es kein Denker hierzu­lande mehr wagen, unverantwortlich mit dem Ge­danken bloß zu spielen. Das WerkMasa» ryls will fortgesetzt werden. Nicht etwa, daß der philosophische Gedanke politi­siert werden sollte. Es handelt sich um keine Akti­vität um jeden Preis. Masaryks einzigartiges Le­ben kann nicht nachgeahmt werden. Aber die Phi­losophie muß im Lande Masaryks Mittelpunkt des gedanklichen und moralischen Einflusses bleiben, denn die Aufgaben, die ihr Masaryk   stellte, gelten für alle Zukunft. Er bahnte den Weg des philoso­phischen Denkens nicht bloß seinem Volke, sondern allen denjenigen, die europäisch fühlen. Seine Me­thode war kritisch und gewissenhaft. Er fürchtete keinen Gedanken, selbst wenn er zur abgrundtiefen Skepsis führte, aber er ließ sich durch keinen Skep­tiker in seinem Glauben beirren. Obzwar er z. B. die Philosophie des Nationalisten Hume   ablehnte, lernte er von ihm die Methode des kritischen Den­kens. Er war ein Gegner des Positivismus, aber er schätzte bei den Positivisten daS Bestreben nach einem systematischen und einheit­lichen Wissen. Deshalb fand er Schüler bei Vertretern aller wissenschaftlichen Gebiete. Im Grunde blieb er aber ein Platoniker, der an ewige Wahrheiten glaubte und der von der Unsterblich­keit der Seele und ihrem unendlichen Werte über­zeugt war. Er war Gegner des TitanismuS und der Ilebermenschentums und suchte den Sinn deS Lebens   in der Zusammenarbeit mit der göttlichen Vorsehung. DaS philosophische Werk Masaryks bildet bloß eine Ergänzung seines großen, bei­spielreichen Lebens. Seine staatsmännische Größe ist ohne Kenntnis seines philosophischen Werkes nicht zu erfassen. Die methodische Bewertung sei­nes Gedankenreichtums bleibt eine Aufgabe der Zukunft ebenso, wie auch die staatsmännische Verwirklichung seiner Anregungen. Nazikrawalle In Budapest Budapest.  (Havas.) Bei nationalsoziali­stischen Manifestationen kam es in der Nacht auf Freitag in Budapest   zu zwei Zusammenstößen, wobei geschossen wurde, so daß starke Polizei­abteilungen einschreiten mußten. Es verlautet, daß 14 Personen getötet und sechs verhaftet wurden. Zum ersten Zusammenswß kam es in der Andrassy-Straße vor der nationalsozialisti­schen Gesellschaft für Raffenschutz, die auf dem Mussolini  -Platz ihr Ende nahm, indem die her- beigeeilte Polizei den Platz räumte. Ernsteren Charakter hatte ein zweiter Zusammenstoß im Ar­beiterviertel. Gegner des Nationalsozialismus wollte» dort die Versammlung eines extrem rechtsgerichteten Abgeordneten, verhindern. Es kam zunächst zu einer Rauferei, mit Stöcke» und Stühlen, dann aber ertönten Schüffe. Die rasch berbeigeeilte Polizei machte dem Zusammenstoß «in Ende.. ,r; Die Arbeiterschaft beginnt der SdP davon- zulaufen. Also versucht die SdP-ParteileitÜng/ AbteilungSozialpolitik",.die, Arbeiter dyrch Sonderaktionen für die SdP wieder zu inter­essieren. Den Arbeiter» wird in den Betrieben eingeredet gewöhnlich geben sich SdP-Beamie dazu her, daß siekeine Vertretung", in den Sozialversicherungsanstalten hätten, weshalb sie die Neuwahl der VersicherungSkörperschasten ver­langen müßten. Die Beamten lassen Rundschrei­ben zirkulieren, in denen Neuwahlen in die So­zialversicherungsanstalten verlangt werden. Da­her schreckt man weder vorsanftem" Druck, noch vor Betrug zurück. Wer nicht unterschreibt, kann zumindest mit schlechterer Behandlung, rechnen. Im Kunert-Betrieb in Warnsdorf hat man den D:xt des Rundschreibens auf Briefpapier der Firma geschrieben. Die Arbeiter sollten glauben, es handle sich um eine Aktion der Firma, die mm» nicht ablehnen dürfe. Auch in anderen Be­trieben wurde dieser Kniff angewendet. Wir machen. die Arbeiterschaft auf diese neue Schwindelaktion der SdP aufmerksam, die nicht allein den Zweck hat, der Arbeiterschaft eine politische und soziale Aktivität der SdP vorzu­täuschen, sondern deren Ergebnis auch eine S ch m ä l e r u n g d es Arbeiterein* slussesin den Sozi alversiche- ruvgSan st alten sein könnte. Sofern eben jemand auf die Hetze der. SdP positiv reagieren sollte, was glücklicherweise kaum anzunehmen ist. Die Behauptung, die Arbeiterschaft sei in den Sozialversicherungskürperschaften n i ch t ver­treten, ist unwahr. Alles, was in den Sozialver­sicherungsanstalten Gute? geleistet wird, ist auf das Einwirken der Arbeitervertreter zurückzufüh- ren, deren Tätigkeit in nicht wenigen. Fällen von AKesneuisLeikw Ein MUaryk-Wort Ober den Tod "Wir können uns das Auf hören des Le­bens nur negativ vorstellen: daß wir nicht sehen, nicht hören, nicht wissen. Unser Be­griff vom Tode ist so leer wie der Begriff vom Nichtbaum oder Nichtgras. Vielleicht fürchten wir den Tod wegen dieser Leere wie ein schwarees Loch, Es kommt darauf an: ich fürchte Hin nicht, viele Menschen fürchten ihn nicht. Die Primitiven kennen die Todesfurcht nicht, das Mittelalter fürchtete den Tod nicht erst der moderne Mensch fürchtet ihn. Vor allem fürchtet er mehr als die Menschen früher den Schmerz,... Die moderne Selbstmord­sucht und die Todesangst hängen beide eng zusammen, wie Angst und Flucht Zusammen­hängen. Wenn ich an die Unsterblichkeit denke, so denke ich nicht so sehr an den Tod und was nach ihm sein wird, als vielmehr an das Leben und seinen Inhalt. Für mich ent­springt. die Unsterblichkeit aus dem Reich­tum und dem Wert des Menschenlebens, der Menschenseele..." (Aua den Gesprächen mit Karel Capek  ) Lritünen-Einsturr bei einet Militärparade. Bei der Militärparade zum Abschluß der Manö­ver der 26. Division ereignete sich unweit von Euskirchen   im Rheinland   ein Ilnfall, der rund 100 Verletzte forderte. Die zirka 100 Meter lange Ehrentribüne stürzte in dem Augenblicke ein, als das Militär vor den militärischen Persönlichkeiten zu defilieren begann. Auf der Tribüne hatten Staatsrat Grohe, der Regierungspräsident von Köln   Dr. Reeder, zahlreiche Persönlichkeiten der Wirtschaftskrise des Rheinlandes und einige tau­send Zuschauer Platz genommen. DieKölnische Zeitung  ", die über diesen Unfall berichtete, veröffentlicht gleichzeitig die amtliche Meldung, derzufolge es sich durchwegs um, leichte Verlet­zungen handelt, mit Ausnahme von zwei Fäl­len, bei denen schwere Verletzungen konstatiert wurden. Nach der Untersuchung der Umstände des Unglückes wurden einige Unternehmer verhaftet denen die Verantwortung zur Last gelegt wird." Es wird darauf verwiesen, daß der Bau der Tri­büne den gesetzlichen Bestimmungen nicht entsprach. Die Piratenmeere. Bier Transportschiffe einer amerikanischen   Verkehrsgesellschaft konnten nicht auslausen, weil die Besatzungen eS ablehn­ten, in das M i t t e l m e e r einzulausen, wenn ihnen nicht ein Zuschlag von je 80 Pfund Ster­ling pro Mann und eine Lebensversicherung auf 6000 Pfund Sterling bewilligt wird. Die Matrosen des britischen SchiffesD e l e r o y", das eben mit Holz für^Dairen beladen wird, haben ihr Schiff verlassen, weil, ihre Forderung,, ihnen eine Kcicgszulage.für den Dienst in den chinesisch e n G e w ä s s e tn auSzuzah- len, abgelehnt wurde. Die Polizei, hat die Be­satzung auf das Schiff zurückgebrachi.. Ei» Dnellgezner Mussolini» gestorben. In Buenos Aires   verstarb der italienische Journalist Cieeo 11 i, der seinerzeit ein Kollege von Mussolini  , gewesen ist- Er arbeitete mit dem Duee zusammen in der Redaktion der.Avanti", dessen Chefredakteur Mussolini   damals war. Eieeosti machst jedoch Hst Wandlung Mussolini  » vom Sozialisstn zum Faschi­sten nicht mit, es kam zwischen beiden zu heftigen eben, jenen Unternehmervertretern bekämpft -wird, die jetzt inzrch die SdP die, Neuwahl der Sozialversicherungstörperschaften fordern. Diese Nnteruehmervertrestr mochten gerne SdP-Kame­raden als Partner Hatzen. Denen könnten sie dik­tieren,'-die sozialistischen   Vertreter lassen sich das -Unternehmerdiktat Nicht gefallen. Neuwahlen in die Sozialversicherungskörperschaften werden also von der SdP nicht zu dem Zwecke verlangt, den Arbeiter, einsluß in ihnen zu stärken, son­dern den SdP-Einfluß, der immer mit dem Unternehmer einfluß gleichzusetzen ist. ES handelt sich übrigens um die gleichen Unternehmer, deren Gerechtigkeitssinn es zuläßt, daß den Arbeitern in Ihren Betrieben Hun­ger l ö h n e. gezahlt werden. Um diese Dinge kümmert sich die SdP jedoch nicht. Die SdP scheint auch gar nicht daran in­teressiert zu sein, daß etwa Neuwahlen in die Handelskammern erfolgen. Dort hat sie jetzt den entscheidenden Einfluß, dort ist sie an einer Aenderung der Zustände nicht im ge­ringsten interessiert. Sie hält aber die Arbeiter für dumm genug, ihnen durch die Unterzeichnung jener Rundschreiben eine Schädigung der Arbei» terinstreffen zuzumuten. Den Artzeitern sei empfohlen, die Unter» schristenwertzer aizuweisen. Uetzer daS, was den Artzeitern nützlich ist, wissen die f r r i e n Gewerkschaften und die sozialde­mokratische Partei.besser Bescheid al» die Unterschriftenwerber der SdP-Unterneh- mer. Da im übrigen die bisherigen Unterschrif­ten unter Terror und Betrug zustandegekommen sind, wird man ihren Wert entsprechend ein­schätzen. Auseinandersetzungen, und kurz nach dem Marsch auf Rom   sogar zu einem Duell.. Estcotti ging dann nach Südamerika  . Er ist 87 Jahre alt geworden. Schnellzug entgleist. Unweit Beauchasstl im Departement Ardeche   entgleiste der Schnellzug Paris  Marseille  . Verletzt wurde niemand. Erdbeben in Karpattzorußland. Donnerstag, einige Minuten vor 10 Uhr, wurde in den Gemein­den der Chuster Bezirkes Horineev, LIpeol, Nisins BystL im Tale der Fluffer Mika, weiter in der Ge­meinde Drahov ein einige Sekunden dauernder Erd­beben verspürt. Auch in der Stadt Lhust wurden Erschütterungen wahrgenommen und an mehrstöcki­gen Gebäuden zeigst» sich Mauerrisse. I» der Be» meitzde Drahov im Bezirke Taievo haben sich an zahlreichen Häuser» Risse gezeigt; der Verputz ist ab­gefallen und bei einigen Häusern stürzten die Kamine ei». Die griechisch-katholische Kirche i» Drahov, die eben mit einem bedeutende» Kostenaufwande reno­viert wird, weist ebenfallr einen Mauerriß auf. Dst durch dar Erdbeben erschreckte Bevölkerung verließ eiligst ihre Wohnungen. Da» Erdbeben hatte mir örtliche» Charakter. Der Kaffenkontrollor al» Einbrecher. Der Athener   Polizei ist e> gelungen, die Verbrecher zu verhaften, welche kürzlich einen Einbruch in die Grie­chische-Nationaldank unternommen hatten, bei dem ihnen 18 Millionen Drachme» in die Hände fielen. Wie ermittelt wurde, war der Anführer der Bande der Kassenkontrollor, der"Bank Dator, welcher den Dieben die Kaffaschlüffel übergab. Die Einbrecher hatten 200.000 Drachmen ausgegeben. DaS übrige Geld wurde bei ihnen gefunden. Ziehung der Prager Messelotterie am Mittwoch. Die Ziehung der zehnten Prager Messelotterie, die folge des Ableben» des Altpräfidenstn T. G. Masaryk  verschoben worden war, findet endgülttg am 22. Sep­tember statt. Gezogen werden 8645 wertvolle Ge­winne, der erste Haupttreffer bestägt 100.000 KC. Da» Wetter. Auch gestern wehst überall in Mitteleuropa   warmer Südwind, der bet uns die Temperaturen um fünf bis sechs Grad über de» Normalwert erhöht hat. In den Rstderungen wur­de» nachmittag» 21 bi» 24 Grad, auf de» Bergen Die Wiener   Rotunde nledersebrannt Ein Brandanschlag? Wie». Freitag mittags entstand.offenbar durch'Kurzschluß infolge eines schadhaften Kabels im Dachstuhl, der R o t u n d e im Wiener Prater  »in Feuer, das mit Ungeheuerer Schnelligkeit-um sich griff und de» ganzen Riesenbau binnen kurzer Zeit in helle Flammen hüllte. Das Feuer fand in dem Holzbau der Rotunde reichliche Nahrung Und griff auch auf die Kojen der Wiener Messe- AuSsstllung über. Die Wiener Feuerwehr ist mit' sämtlichen Geräten am Platze und kämpft gegen das wütende Element. Die beurlaubten Feulit«- wehrmannfchaften wurden schleunigst einberufen- Gegen 13.80 Uhr ist die mächtige Kuppel uüter uugeheuerem Getöse eingestürzt. Die Arbeit der Feuerlvehrleust beschränkt sich auf die Lokalisie­rung de» Brande  », da die Rotunde zur Stunde bereit» verloren scheint. Weiter bemüht sich die Feuerwehr, das Uebergreifen der Flammen auf den Trabrennplatz, der in unmittelbarer Nähe der Rotunde liegt, zu verhüten. y In den Abendstunden stand es schon fest,/ daß von her großen Rotunde nach dem Brandt nichts mehr übrig bleibt. Die Rotunde ist bi» auf die Grundmauern niedergebrannt. Die vorläu­figen Untersuchungen über die Entstehungsursache' höben sensationelle Verdachts-; Momente ergeben. Im Laufe de» Nach­mittags wurden von der Polizei mehrere Perso­nen in Verbindung mit dem Brande in Haft ge­nommen, welche im Verdachte stehen, an dem' Brand schuldtragend zu sein. Allgemein' wird von einer Brandlegung, gesprochen. Der Präsident der Wiener Messe,' Minister a. D. Heindl, erklärte Pressevertretern gegenüber, daß als Brandursache nach allen Anzeichen geschlossen werden kann, daß'Brandlegung vorliegt. Schon während der Herbstmesse gab es dreimal Feuer­alarm in der Rotunde.'Man glaubte jedesmal; daß e» sich um Kurzschluß handle. Auch damals wurde schon der.verdacht zum Ausdruck gebracht, daß es sich um Brandlegung handeln könnte. Zum Glück seien- 00 Prozent der Gegenstände, die während der Herbstmesse ausgestellt waren, be­reits weggeschafft worden. Durch den Brand er«: leidet die Wiener Aktiengesellschaft schweren. Schaden und die Frühjahrsmesse: ist durch den Brand in Frage gestellt. Nach den bisherigen i Feststellungen sind keine Menschenleben zu be« t klagen. Die Wiener Rotunde galt zur ZettThrer Er­bauung zur Weltausstellung von 1878 al» ein neues Weltwunder. Die war damal» der größte eiserne Kuppelbau und e» wurden viele Zweifel laut, ob sie nicht zubammentzrechen würde. Die Kuppel war mtt echtem Dukatengold vergoldet wor­den. Später war die Mownde, an die sich für die Wiener   auch noch die Erinnerung an dst bösen Be­gleiterscheinungen der Ausstellung, den Börsenkrach von anno 78, knüpften, eher eine Verlegenheit al»' eine Sehenswürdigkeit. Im Weltkrieg. wurde dev Bau als Reservespital benützt, nach dem Kriege kam er al» Ausstellungshalle der Wiener Messe wieder zu Ehren. 12 bi» 18 Grad verzeichnet. Da» Zentrum der über West-Frankreich   liegenden Störung hat feine Lage bisher nicht geändert. Jnfolgedessm wird auch heute In der-Republik.noch ziemlich warmes Wetter vor­herrschen. In Böhmen   dürft« jedoch die Bewölkung von Westen her bereit» zunehmen uiü> auch leichte Regenschauer sind nicht ausgeschlossen. Wahr­scheinlicher Wetter heute: In Böhmen  von Weste» her Zunahme der Bewölkung, Neigung z» Schauern, leichte Abkühlung, Winddrchung gegen Südwesten. In den übrigen Ländern noch im Gan­zen heiter und milde. Südwest- bis Südwind. Wetteraussichten für morgen: I» den böhmischen Ländern veränderlich, etwa» kühler, zeit­weise Regenschauer, Westwind. Im Osten de» Staa­te» heiter und warm, Süd- bi» Südwestwind. Ein» gewaltige Rauchsäule steigt über dem brennenden Schanghai   empor.