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Der letzte Weg Masaryks

Mittwoch, 22. Septentber 1937

durch die Hauptstadt

allen Fenstern wandten sich dem Zug unbewegliche Gesichter von Männern, Frauen und Kindern zu, die alle gebannt waren von der Größe des historischen Augenblicks. Stundenlang zog der stumme Trauerzug

Schluchzen das Millionengebet des Schweigens. So

Mr. 223

Schweres Eisenbahnunglück

in Frankreich

durch stumme Gaiſen. Nur hie und ba unterbrach ein Bordeaux . Montag und 22 Uhr 13 fuhr aus bisher nicht bekannten Ursachen 15 Kilometer Von einem Teilnehmer am Kondukt wird uns| Abgesandte fremder Staatsoberhäupter und am Geh- nahm ein Volt Abschied von seinem größten Sohn, vor der Station Angouleme ein Schnellzug auf geschrieben: steig hatten sich aerlumpte Bettler eingereiht, nicht so chrte das Land ſeinen ersten Präsidenten, so den Schlußwaggon eines vor ihm fahrenden Die lezte Fahrt Masaryks durch die Straßen um zu betteln, sondern um mitzutrauern. Masaryt arüßte Europa seinen edelsten Bürger. So neigte sich Schnellzuges auf und warf diesen wie auch einen der Hauptstadt gestaltete sich zu einem Weltereignis ist es gelungen, an seinem Abschiedstag in den Stras Prag , so neigte sich die ganze aivilifierte Welt noch zweiten Waggon aus dem Geleise. Die Waggons des Abschiednehmens eines ganzen Voltes. Abgesehen ßen Brags eine wahre Voltsgemeinschaft zu ver- einmal vor einem Vorfämpfer der Demokratie. Nach stellten sich auf und verammelten das Geleiſe. von den Hunderttausenden, die am Straßenrand fammeln, mehr noch. eine übernationale Gemein- ihm werden noch manche gekrönte Herrscher und Gegen 5 Uhr wurden bereits acht Tote und unter Spalier bildeten, belagerten unzählige die Sänge schaft von tschechischen und deutschen, ungarischen und ungekrönte Thrannen von der Welt scheiden müssen. den etwa 50 Verletzten 15 Schwerverletzte ge­der Parkanlagen an der Letna, die Seitengaffen, ukrainischen Landestindern, die ihm ein leßtesmal Lange, lange nach dem aeſtrigen Tage wird aber meldet. Die Trümmer des einen Waggons konn die Fenster, die Baifone und vielfach auch die Dächer. Ehre und Liebe erwiesen. Seltsam belebt waren die fein Sarg in dem Wogenschlag so gewaltiger Liebe ten noch nicht durchsucht werden und es besteht Im Spalier überwogen die armen und ärmsten alten wie die modernsten Gebäude von Prag . Aus versinken, wie der T. G. Masaryks. Schichten der Bevölkerung. Alte Proleten, abge= die Befürchtung, daß unter ihnen weitere Opfer härmte Frauen und Kinder boten schluchzend oder in der Katastrophe liegen. An der Unfallstelle spie­stummer Andacht das Bild einer Voltstrauer, die an len fich Berzweiflungsszenen ab. Die Namen der klassische Tragödien heranreichte. Viele, viele tausend einzelnen Kinder verfolgten den Trauerzug mit einer Ergrif= fenheit, als ob der eigene Vater an ihnen vorbei zu Grabe getragen würde.

Prag selbst machte im wehmütigen Glanz eines sonnigen Herbsttages einen überwältigenden Ein­drud, der durch ein wogendes Meer schwarzer Fahnen und die zur letzten Ehrung des großen Toten ein­geschaltete Straßenbeleuchtung noch unterstrichen wurde. An vielen Stellen brannten offene Opfer­flammen, wie sie schon die alten Griechen zur Ehrung ihrer Toten lodern ließen. Dem Weg entlang hatten fich mehrere Singgemeinden poſtiert, die den Bug mit Trauerchorälen begleiteten. Von einer gedeckten Estrade aus spielte das Orchester des tschechischen Nationaltheaters wehmutsvolle Weisen. Der Rusam­mentlang der Gefühle war so ergreifend, daß an dieser Stelle nicht nur die Marschierenden und die Massen im Spalier weinten, sondern auch die Polizi­ſten a am Straßenrand.

Die Buntheit des Spaliers ist überhaupt nich: zu beschreiben. Man sah auf dem Altstädter Ring die Geistlichkeit aller Konfessionen. Am Masaryklai waren tausende Mittelschüler voitiert. In der Na­tionalstraße wechselten im Spalier die Delegationen der verschiedenen Parteien und Organisationen. Alle politischen Gegenfäße waren für Stunden ausgelöscht. Tschechische Nationalsozialisten, auf ihren einheitlich hellroten Hemden das Symbol von Hammer und Feder, hatten sich gegenüber tschechischen und deut schen Sozialdemokraten postiert, in deren Reihen die blauen Blusen der Jugend und der Frauen domis nierten. Ein Stück weiter schlossen die ,, violetten Legionen" der tschechischen Gewerbepartei und die uniformierten Abteilungen der Nationalen Vereini aung an. Dann folgten wieder hunderte von Kran kenschwestern, Frauen und Männer der Heilsarmee , eine Abordnung der Rauchfangkehrer neben vielen anderen Zünften mit ihren Symbolen. Am Eingang zum Wenzelsplatz hatte sich auf der linken Seite

unsere RW und Aius- Abteilungen aufgestellt. Wei ter fäumten den Wenzelsplay DTJ- Turner, Bau­ernreiter, Orel- Turner. Tausende von Stauts und fonſtigen Organisationen, die man einfach nicht er fennen fonnte. Den oberen Teil des Wenzelsplabes und ein Stüd der Hooverstraße noch gegen den Wil­ſonbahnhof batten die Sokoln besetzt. Dazwischen fah man immer wieder die bunten slawischen Bokstrach ten. Einzelne Gruppen wirkten mit einer Ursprüngs lichkeit, daß man wohl annehmen darf, es feien auch slowakische und farpathorussische Sirten aus ihren Bergen herabgestiegen, um in der Hauptstadt von dem

ersten Präsidenten Abschied nehmen zu können.

Alles, alles, was das bunte soziale und Völker gemisch dieses Landes ausmacht, hatte sich bei diefer geben. Im Rug marichierten Minister und Generäle,

lekten Buldigung für Masaryk ein Stelldichein ge­

Autobus mit Trauergästen verunglückt innen fer wurden bisher nicht genau feft­

Dušniky. Dienstag nachmittags stieß| Der Autobus wurde, wie das Tsch. P.-B. auf der Ueberfahrt der Strede Prag - Schlan meldet, entzweigeschnitten und der hintere Teil zwischen den Stationen Dušnity und Litovice um dicht hinter dem Eisenbahnübergang links von der sirka 15 Uhr 45 ein Autobus mit einer Loko- Strecke fortgeschleudert. Der vordere Teil des von motive zusammen, die den Autobus zertrümmerte. Prag nach Kladno fahrenden Autobusses wurde Den letzten Meldungen zufolge waren die Fol- von der Lokomotive etwa 100 meter weit mit­gen des Zusammenstoßes katastrophal. Es wur- gefchleift. Im Autobus fuhren etwa 17 Bassa­ben drei Personen getötet und zwölf giere, von welchen an Ort und Stelle drei getötet, verletzt, hievon sieben schwer. Die Prager Ret- acht schwer und drei leicht verletzt wurden. Ge­tungsstation sandte an die Unglücksstelle bret tötet wurden: Franz Čech, Schulleiter i. N. aus Automobile, von denen die Verletzten in das Pra- Prag , Wenzel Havluj, Schulleiter i. N. aus Un­ger Allgemeine Krankenhaus geschafft wurden. host, bis vor kurzem in Hnidousy wohnhaft, Ru­Das Unglück ereignete sich auf der Strecke, die dolf Procházka, Beamter aus Velká Dobrá. von Prag über Dušniky, Schlan und Laun nach) Moldau führt.

Im rückwärtigen Teil des Wagens, der links von der Strecke zu liegen kam, befand sich auch Der Zug mit den sterblichen Ueberresten des eine Frau mit einem Kind im Arm. Beim Fall Präsident- Befreiers wurde auf der Strede beför­dert, die von Prag über Hostivice und von dort Sinplatz fitzen und kam ohne Unfall davon. Das auf die Erde blieb die Frau, jedoch auf ihrem auf der Strecke über Jeneč, Pavlov, Unhošt und Kladno nach Lány führt. Es ist somit das Un- Kind erlitt nur geringfügige Verletzungen an der glück auf einer anderen Strecke geschehen als jener, auf welcher der Zug mit den sterblichen leberresten des Präsident- Befreiers fuhr. Die ersten Meldungen, die wir erhalten haben, besa­gen, daß sich in dem Autobus Teilnehmer der Prager Trauerfeierlichkeiten befanden.

Jagesneuigkeiten

Masaryks Grab

Hand.

Die Samariter des Feuerwehrkorps in Chyně leisteten den Verletzten die erste Hilfe.

Nach 19 Uhr wurden die drei Toten in die Leichenkammer nach Dušniky und die Verlekten in das Allgemeine Krankenhaus in Prag gebracht.

dürfen nicht des Rahmens, nicht der Tradition, sie schaffen selbst Tradition, sie geben neue Gesetze. Das Würdigste und Schönste wäre es darum, wenn Masaryk dort ruhen bliebe, wo er selbst offenbar zu ruhen wünschte. Hier könnte eine neue Tradition entstehen, ein neuer Mittelpunkt für die Völker der Republik , ein Mahnmal, eine Stätte der Versöhnung, ge­meinsamer Liebe und gemeinsamer Erbauung.

Das Grab auf dem kleinen Dorf- Friedhof von Lány, das sich gestern über den Gebeinen Ist Lány zu entlegen? Nein. Wer zu dem des größten Tschechoslowaken geschlossen hat, ist ohne Tradition. Darum ist auch in der tschechi. Grabe des Größten der Nation wallfahrten will, schen Presse sogleich die Frage aufgeworfen w wor- darf den Umweg nicht scheuen. Die e Grabstätte den, ob Masaryk dauernd in Lány ruhen oder ob Masaryks bedarf nicht des Glanzes von außen. er später nach Prag überführt werden soll. Und nicht der Gewohnheit und Ueberlieferung ver­man hat darüber diskutiert, ob er in Prag in gangener Jahrhunderte, sie ist ein Wert für sich. der Gruft der böhmischen Könige wohl geeignet, ein stiller Mittelpunkt des Staa­im Dom zu Sankt Veit oder im tes und ein Namen zu werden, den sich Europa Pantheon des National dent. merken wird. In böhmischer Erde soll Masaryk als auf dem Žižkaberg seine bleibende Ruhe. ruhen, das wahrhaftige Herz dieses Landes. Und stätte finden soll. Mit dem unglücklich postierten man möchte an Fontanes schönes Gedicht über Riesenbau in Žižkov wird man sich schwer be- Bismarcks Grab denken. Nicht in ſteinerner freunden können. Daß Masaryk in der Königs- Gruft wie Fürsten und Könige, sagt der Dichter, Im Laufe des Dienstag wurden den Sicher- gruft ruhen sollte, neben Karl IV. , dem Vater sollte Bismarck ruhen, sondern irgendwo tief im heitsbehörden nur 43 Erkrankungsfälle von Teil- Böhmens", neben Maximilian und Rudolf II. , Sachsenwald und fein Stein sollte die Stelle be­nehmern der Begräbnisfeierlichkeiten auf den hätte gewiß etwas für sich, es würde die Tradi- zeichnen. Die Wanderer aber würden ehrfürchtig Prager Straßen gemeldet. Die Mehrzahl dieser tion des Staates über ein Jahrtausend spannen werden und einander zur Stille mahnen: Erfrankungen war leichter Natur; nur in einigen und es hätte etwas Versöhnliches gegenüber der ,, Da unten liegt Bismarck irgendwo." Fällen mußte die Behandlung in Krankenhäusern Auch Masaryk sollte ganz der Erde in Anspruch genommen werden, aber auch dort Vergangenheit, wenn der Gründer der Republik wurden die Kranten nach der Behandlung sofort neben den gekrönten Staatshäuptern von einſt gehören, die ihn gezeugt und die er geliebt in häusliche Pflege entlassen. Sonst wurde im ruhte. Aber man vergesse nicht: Persön hat, die sein Volk nährt und seinen Staat trägt. Laufe des Tages lein störender Zwischenfall ge- I ich keiten von der Größe und Auch Maſaryk sollte in dieser Erde allge­Einmaligkeit T. G. Masaryk& beigenwärtig sein. Und weil solche Erdver­

Der Sanitätsdienst

meldet.

Der Kindermund

( Aus dem neuen japanischen Folklore) Die Familie Shonagon hatte oft Besuch bon Verwandten und Bekannten und man pflegte, um den Teetisch versammelt, bis in die späte Stunde die großen und kleinen Geschehnisse in den Familienhäusern der kleinen Stadt zu er örtern. Dabei vergaß man hin und wieder die vierjährige Sei ins Bett zu schicken.

Sei, die aufmerksam den Gesprächen der Gr­wachsenen folgte, überraschte eines Tages ihre Mutter mit der Frage: Die große Liebe was ist das eigentlich?" Die Mutter umarmte Sei und gab rasch zur Antwort: Ich liebe dich das ist Sie große Liebe." Sei unterbrach aber die Mutter mit den Worten: Nein, ich meine jene große Liebe, wobei man sich verlobt."

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Da richtete Sei schon keine Frage an die Mutter, sondern sagte: Nun weiß ich, was große Liebe ist. Es ist jene, bei der man sich schnell scheiden läßt."

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In den nordöstlichen Distrikten Japans gibt es noch viele Siedlungen, wo die Bauern ein sehr primitives Leben führen. In den Hütten fehlen auch die üblichsten Gegenstände, ohne die der städtische Einwohner sich das tägliche Leben gar nicht vorstellen kann.

Tzurayuti war Soldat in der Großstadt, und als er seine Dienstzeit hinter sich hatte und nach pause fommen durfte, taufte er für seine Familie, die aus seiner Mutter, seiner Frau und seinem Töchterchen bestand, einen größeren Spiegel. Bu Hause angelangt, stellte er den Spiegel an die Wand und ließ die Mutter, die Frau und das Töchterchen nacheinander kommen, um das Ge­schenk zu bewundern.

Nahiko, der jüngere Bruder Seis , wuchs heran, und die Geschwister waren die besten Tzurahutis Mutter spizte die Lippen und Freunde und Kameraden, als Sei- jest schon sagte zornig: Das Haus gehört mir. Solange zehn Jahre alt wiederum an die Mutter die ich die Serrin im Hause bin, will ich neben mir Frage stellte, was die große Liebe eigentlich sei? diese alte und häßliche Frau nicht dulden." Die Mutter Seis war auch jeẞt um die Tzurahutis Frau bemerkte, als sie sich im Antwort nicht verlegen. Du liebst Kahiko und Spiegel gesehen hatte, bissia: Die Nachbarinnen Kahiko liebt dich, das ist die große Liebe", so hatten Recht, als sie mein altes und schmutziges lautete ihre Antwort. Sei wurde nachdenklich. Kimono tabelten. Du hättest mir lieber ein neues ..Nein, sagte sie, ich meine jene große Liebe, wo- Kimono gebracht statt dieses unnüßigen Spiel­bei man heiratet." zeuges."

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Sei wurde ein paar Jahre älter, und immer noch lauschte sie gerne den Unterhaltungen der Erwachsenen beim Teetisch. Mar nahm schon Rücksicht auf das heranwachsende Mädchen und besprach nicht so offen die Standalgeschichten der Stadt.

Als endlich Tzurahutis Töchterchen ins Bimmer gerufen wurde, schrie sie freudig auf: Ich habe ein süßes Schwesterchen bekommen: Sie lief zum Spiegel, um ihre vermeintliche Schwester zu umarmen, stieß ihn aber um.

Der Spiegel zerbrach. Die alte Mutter Taus

gestellt. Vielen der Schwerverwundeten droht der Tod.

Die Ursache des Zusammenstoßes war die ungenügende Beleuchtung des Zuges, auf den ber Schnellzug auffuhr. Die hohe Bahl der Opfer des unglückes ist dadurch verursacht, daß die Wag­gons alter Konstruktion und aus Holz waren. bundenheit und stille Allgegenwart durch das Grab in Lány finnfälliger und schöner zum Aus­druck kommt als durch eine Grabstelle des Größ­ten neben anderen Groken, des ungekrönten neben gekrönten Häuptern, wünschten wir, die Ruhe seiner Gebeine würde ferner nicht mehr gestört und er bliebe da, wo man ihn gestern ge­bettet hat. Und nach Jahrhunderten möchte dann fragt, wo Masaryk ruht, man ihm antworten: wohl, wenn fern in Amerika oder Asien einer mitten in böhmischer Erde, das ganze Land ist seine Grabstätte und der Staat das Monument seines Schöpfers. cf.

Noch immer Suche nach Lewanewftij.( Taß) Nach Informationen von der Rudolfsinsel haben die vier Flugzeuge, welche nach dem verschollenen Flieger Lewanewskij suchen, die Vorbereitungen zum Weiterflug abgeschlossen. Sie haben Lebens­mittelvorräte für sechs Monate an Bord. An der eigentlichen Suche werden sich drei Flugzeuge beteiligen, während das vierte als Reserve auf der Rudolfs- Insel verbleibt. Der russische Flies bis zu 84% Grad nördlicher Breite vorgedrun ger Mazurut, welcher bei günstiger Witterung gen war, mußte wegen dichten Nebels" wieder umkehren.

,, Antagonismus. Bereits zum dritten Male wurden in einigen New Yorker Kinos Tränen­gasbomben geworfen. Die Polizei schreibt diese Ungriffe dem Antagonis m u ¾¸ zweier Gruppen der Filmoperateure bei, eine gebildete Polizeil

st halt

Ein Eisenbahnzug aus Glas. Eine Glasfabrit in Lancashire ist auf einen originellen Einfall ge tommen, für ihre Erzeugnisse zu werben. Das Uns ternehmen erwarb zwei gewöhnliche Eisenbahnwagen, entfernte die gesamte Inneneinrichtung und stattete die beiden Waggons mit allen erdenklichen Artikein der Glasindustrie aus. Diese ,, gläsernen Eisenbahn­wagen" werden von Liverpool aus eine Tournee durch sämtliche großen Städte Englands unterneh men. Das Dach ausgenommen, wird auch die Außen­seite der Waggons aus Glas sein, und zwar werden dafür 120.000 Stüde eines Spezialtypps von blauem Glas verwendet werden. Im Innern werden Wände und Boden, ja sogar Bilder aus Glas sein. Ferner werden sie ein Badezimmer ganz aus Glas enthalten. Neuartige Glaswürfel und unzerbrechliche Glasplat ten, die jedem Zerstörungsversuch widerstehen, ges bahnwagen. Die Ausstellungsfahrt soll dem Publikum hören ebenfalls zu der Ausstattung der beiden Eisen­Gelegenheit geben, sich von den vermehrten Wer­wendungsmöglichkeiten für Glas bei Hausbau und Hauseinrichtung einen Begriff zu machen.

rayufis war froh, daß sie keine Nivalin im Hause doch spazieren fahren. Vergiß nun heute nicht, hatte, sein Töchterchen weinte aber bitterlich und auch einen Ritsha für den Puppenwagen zu beklagte es, daß ihr Schwesterchen tot war. So taufen." bringt die Illusion einem die Freude und dem andren nur die Tränen.

*

Sada- Kishi hatte öfters in der europäischen Siedlung zu tun und brachte immer wieder etwas Geld nach Hause.

Eines Tages war sein Verdienst um mehrere Jens größer als sonst, und er taufte in cinem Laden der europäischen Siedlung Geschenke für seine kleine Tochter Poo: eine Puppe, fein und zierlich gekleidet, und einen passenden Puppen­wagen.

Poo war außer sich vor Freude, als ihr der Bater die Geschenke überreichte. Sofort nahm sie sich der Sachen an, während der Vater, sich hin­ter einer Zeitung verbergend, heimlich sein Kind beobachtete.

Boo zog zuerst die Puppe aus und fleidete sie wieder an. Dann richtete sie die Kissen des Puppenwagens zurecht und placierte die Puppe im Puppenwagen, so wie jene Damen zu fißen pflegen, die Boo auf der Straße vorbeifahren ge­sehen hat. Dann aber ließ sie den Puppenwagen mit der Puppe stehen und lief auf die Straße, um mit den Kindern zu spielen.

Bwei Tage lang beobachtete Poos Vater sein Kind und wunderte nicht wenig, daß Poo nicht das mindeste Interesse dem Puppenwagen und der Puppe in ihm widmete. Als aber Poo am dritten Tage hörte, daß ihr Vater wiederum in die europäische Siedlung gehen mußte, sagte sie au ihm:

Die Puppe, ie du mir geschenkt hast, will

Manei wohnte mit seiner Familie in der europäischen Siedlung, und sein kleiner Sohn Tzuli befreundete sich mit den Kindern des reichen deutschen Kaufmannes Müller. Die Familie Müller sah es gern und lud den kleinen Japaner oft zu sich.

Tzuli beobachtete gerne und bemerkte scharf die europäischen Sitten in der Familie Müller. besonders start schwärmte er für die Gebräuche, die mit den großen christlichen Feiertagen vers bunden sind. Manei, ein gläubiger Buddhaist, war aber damit unzufrieden und suchte die kind­liche Schwärmerei Tzulis zu zerpflüden.

Es ist alles Spielerei", belehrte er Tauli: St. Nikolaus tam gar nicht zu der Familie Mül ler mit den Weihnachtsgeschenken, sondern Herr Müller hat sich als St. Nikolaus verkleidet. Auch die Eier wurden in das Haus von Müllers nicht von einem wahren Hasen gebracht, sondern Herr Müller spielte für seine Kinder und dich den Hasen..."

Tzuli wurde bald darauf wiederum zu Müllers eingeladen. Die Familie des deutschen Kaufmanns hatte für den kleinen Japaner eine Ueberraschung: sie taufte inzwischen einen Radio­apparat und stellte den Lautsprecher in dem Mo­ment ein, als Tzuli in das Speisezimmer ge­führt wurde.

Nun war aber Tauli flüger geworden. ,, G8 ist Herr Müller selbst, der da zu uns spricht, be­mertte er: Wie fonnte aber Herr Müller sich in diesem Kleinen Kasten verbergen?"