Nr. 236 Seite 3 Donnerstag, 7. Oktober 1937 o Italienisches Torpedo bei Alicante   aufgefischt Valencia  . Das Ministerium für na­tionale Verteidigung teilt aus Alicante   mit, daß Dienstag nachmittags am Strande von L a l p e t, anderthalb Meilen von Moraica, von einem Fischerboot ein Torpedo aufgefundon wurde. Sachverständige stellten fest, daß die Kennzeichen dieses Torpedos Länge 5.20 Meter, Kaliber 45.6 Zentimeter den Torpedos italieni­scher Herkunft und Erzeugung entsprechen. Die Fundstelle befindet sich an jenem Teil der Küste, wo bekanntlich vor wenigen Tagen der britische ZerstörerBasilisk  " von einem unbekann­ten Unterseeboot angegriffen wurde. Torpedos des Kalibers 45.6 Zentimeter füh­ren lediglich einige ältere italienische Küsten» Unterfoeboote, die noch im Weltkrieg erbaut wurden. Es sind dieS die U-Boote der H-Klaffe (Nr. 1 bis 4, 6 und 8) sowie die alS Minenleger verwendeten U-Boote X 2 und X 3. Die moder­neren Unterseeboote der italienischen Kriegsma­rine verwenden TorprdoS des Kalibers 53.3 Zen­timeter. Genf  . In Genf   tauchte die Nachricht auf, daß die Japaner mit Deutschland   wegen einer Bestellung von Waffen im Werte von 40 Millionen Schweizer Franc-, die innerhalb eines JochreS zahlbar wären, verhandeln. Diese Verhandllmgen sollen bereit­knapp vor dem Abschluß stehen. QwA am Ufacfaaa kann uA wmA denn, wenn ich zeitig genug beginne, bin ick bis zum Mittagessen in der Waschküche fertig. Radion erübrigt das mühselige Vor­wäschen sowie das Rumpeln am Wasch­trog deshalb libt sich auch die grobe Wäsche leicht in den Tageslauf einordnen. Radion wäscht eben allein. In kaum mehr als 15 Minuten wird die Wäsche blendend weiß und bleibt dabei geschont. Josef Koschatzkyein Sechziger! Am 8. Oktober begeht Josef Koschatzky, der Kreis- und Bezirks- Vertrauensmann der DSMP in Sternberg  , seinen sechzigsten Ge­burtstag. Die ganze Partei hat Anlaß» zu diesem Tage dem verdienten Manne herzlichen Dank und Glückwunsch auszusprechen, denn Koschatzky hat sich um unser« Bewegung unzählige Verdienste er­worben. Koschatzfi), ein Bauernkind aus Kriegs­dorf bei Römerstadt, kam schon als blutjunger Tischlergeselle in Sternberg   in Partei und Ge­werkschaft. Seit 1919 ist er ununterbrochen Bizebürgermeister Sternbergs rmd hat insbesondere in der Verwaltung des Krankenhau­ses dort und als Sozialreferent der Gemeinde Be­deutendes geleistet. Die Erfolge der Wohnungs­fürsorg« in Sternberg   sind zum größten Teile sein Verdienst. Bei den Turnern und Kinderfteunden bekleidete«r verschiedene Funkttonen, als Be­zirks- und dann auch als Kreisvertrauensmann der Partei ist er das Herz unserer Bewegung in Sternberg  . Koschatzky wird ob seiner Rechtlich­keit, seiner Sachlichkeit, seines Fleißes und seines liebenswürdigen Wesens weft und breit geschätzt. Zu seinem 60. Geburtstag gehen dem alten Kämp­fer die herzlichsten Wünsche tausender Freunde zu. Adolf Palmes letzter Weg Unter überaus großer Beteiligung wurde am Mittwoch in Karlsbad   AdolfPalme zu Grabe geleitet. Aus einer Reihe von Bezirks­organisationen unserer Partei waren Abordnungen erschienen. Auch die KreiSorzanisation Trautenau  ! und der Verband der Bekleidungsarbeiter hatten ! Abordnungen entsendet. Der Sarg war mit Blumengewinden überdeckt. Biele Organisationen hatten Kränze geschickt. In der Friedhofshalle leuchteten die roten Blumen, die Palme so liebte. Am Grabe würdigte Kreisvertrauensmann Ab­geordneter de Witte Leben und Werk unseres verstorbenen Freundes in einer erschütternden Ansprache. Zwölf Jahre für Militärverrat Prag.  (Amtliche Meldung.) Der Senat für Angelegenheiten des Militärverrates beim Kreis­strafgericht in Prag   verurteilte am Mittwoch nach zweitägiger Verhandlung den 23jährigen Privat­beamten Herbert G e i p e l aus GottmanWgrün bei Asch wegen des Verbrechens des Militärverrates zu schwerem Kerker in der Dauer von zwölf Jahren mit den ent­sprechenden Verschärfungen sowie zu einer Geld­strafe von 6000 XL, im Nichteinbringungsfalle zu einer weiteren schweren Kerkerstrafe in der Dauer von 60 Tagen und sprach bei dem Angeklagten den Verlust der bürgerlichen Ehrenrechte aus. In welchem Lande erscheint dieReichenberger Zeitung  **? Vor uns liegen dieBilder vom Tage", Wochenbeilage derReichenberger Zei­ tung  " vom 6. Oktober. Wenn dieses illustrierte Blatt im Dritten Reich   erzeugt und vom Reichs­propagandaministerium srckventioniert würde, könnte es kaum anders aussehen. Diesmal wird Mussolinis Besuch in Berlin   in einer Weise aus» geschrotet, die alle bisherigen Leistungen der R. Z." auf diesem Gebiete übertrifft. Gleich vom Titelblatt, das Hitlers   und Mussolinis Fahrt durch das Brandenburger Tor   riesengroß festhält, wird der Leser von einem halben Dutzend Haken­kreuzen in Empfang genommen. Und im Innern des Blattes wimmelt es nur so von Führer-Bild- nisten, Hakenkreuzen, Militärparaden und Begei­sterung, die sich sogar auf dieW affen- schmiede Deutschlands  " erstreckt. Bis auf die letzten drei Seiten atmet die ganze Num­mer den Geist des deutschen und des italienischen Faschismus. Gibt es wirklich Naive etwa bei den tschechoslowakischen Behörden die sich an­gesichts solcher hemmungSwser Propaganda etwa über den nationalsozialistischen Geist im fubetav deutsche^ Gebiet. wundern? Hält.man solche Presse-Erzeugnisse und ihre Fürderung-für demo­kratisch, dem Wesen und den Zielen der Republik  entsprechend? Streik der Schuhfabrikarbeiter In Tschernoschln Die Schuhfabrik Gebrüder Richter in Tscher- noschin beschäftigt derzeit 120 Arbeiter und ist mit Aufträgen hinreichend versorgt. 2m krassen Gegensatz hiezu stehen die Lohne  , welche in der 48-Stundenwoche für bestqualifizierte Arbei- terinen selten mehr als 60, bei männlichen Arbeitern nur in ganz vereinzelten Fällen über 100 bis 120 KC betragen. Wiederholt hat sich die Arbeiterschaft gegen Lcchnreduzierungen zur Wehr setzen müssen. Ende August holte sich der Firmen­inhaber Herr Anton Richter   als eingeschriebenes Mitglied der SdP den SdP-Sekretär Fröhlich aus Mies gegen seine Arbeiter zu Hilfe. Als die Arbeiterschaft erkannte, daß sie von dieser Seite keine Unterstützung erhalten könne, wandte sie sich an den Bekleidungsarbeiterver­band in Reichenberg, der Verttags- und Lohn­forderungen überreichte. Die Firma war jedoch nicht zu bewegen, an den von der Gewerbehörde angesMen Einigungsverhandlungen teilzuneh­men, Mshalb die Arbeiterschaft einmütig in einer am Mittwoch abgehaltenen Belegschaftsversamm­lung die A r v ei»tsniederlegung be­schloß- Dr. Weidmann gestorben. Der bei Prag  verunglückte Dr. Weidmann aus Turn ist, ohne das Bewußtsein erlangt zu Hecken, verschieden. Dr. Weidmann war deutscher Sozialdemokrat. Betriebsausschußwahlen bei der Firma Böhm in Reu-Titschein. In unserem gestern veröffent­lichten Wahlbericht muß es richttg heißen, daß der Bekleidungsarbeiterverband vierzig Prozent aller deutschen Stimmen erreicht hat. Bom Institut für deutsche Volksbildung. In der Sitzung des Präsidiums des Institutes am 4. Oktober 7937 wurde zu besten Direftor Herr Hubert Nerad ernannt, der, wie bekannt, aus den Diensten des Kulturverbandes ausgetre­ten ist. Der Präsident der Republik empfing Mitt^ woch den Minister Dr. K r o f t a, weiters den Gesandten in Bukarest   Dr. B e v e r k a sowie schließlich den Universitätsprofeffor Dr F. M u k- k e r aus Rom  . Der böhmische Landesausschuß bewilligte in seiner gestrigen Sitzung 22 Gemeinden verschie­dene Jnvestittonsdarlehen, darunter der Stadt Aussig   eine Anleihe von 2 Millionen und der Gemeinde Janegg, Bezirk Dux, eine Anleche von 460.000 für Wohnhausbauten für Arme, und der Stadt G r u l i ch eine Anleihe von 300.000 zur Unterbringung der Staats­polizei. Mitteilungen aus dem Publikum. Der verräterisch« Geburtstagsrock. Gerade als die Sttmmung der fröhlichen Kindergesellschaft ihren Höhepunft erreicht hatte, geschah das Pech. Rosl warf die Schokoladenkanne um und der Inhalt ergoß sich auf Annis weißes Leinenröckchen. Die Gastgeberin kostete das kleine Mädchen und versprach ihm, das Röckchen schnell auszuwaschen, so daß die Mutter den Schaden nicht bemerk, wenn sie ihre Kleine abholen kommt. Tatsächlich dauerte es nicht lange und Anni konnte ihr Röckchen ftisch gewaschen und fttsch ge­bügelt wieder anziehen. Wie glücklich sie war! Aber als. die Mutter sie abholte, kam das Geheimnis doch heraus. Denn das Röckchen hatte ein so leuchtendes Weiß nach dem Waschen bekommen, daß es gar nicht mehr zu dem auch weißen Bluserl Pasten wollte. Natürlich fiel das der Mutter sofort auf. Änni ge­stand ihr den ganzen Vorfall und die Mutter be­dankte sich bei der Gastgeberin.Wer bttte, sagen Sie mir", fügt« sie hinzu,womit haben Sie denn das Röckchen gewaschen? So weiß habe ich es kotz allen Rumpelns und Reibens noch nie bekommen!" Ja", antwortete die Gastgeberin,nehmen Sie doch Radion! Das wäscht in der halbM Zeit und wirklich weiß. Ich wasche alles damit." Da nahm die Mutter sich vor, es von jetzt ab genau so zu machen und so war aus einem Pech noch ein großer Vorteil geworden!R Zeitgeschichte für die Kinder unserer Volksschalen in der Form einer Tierfabel verständlich gemacht Von U n u s ein wenig bester würd' er leben, hätt'st du ihm nicht den Schein des HimmettlichtS gegeben er nennt's Vernunft, und braucht's allein, nur tierischer als jedes Tier zu sein! (Faust, Vorspiel im Himmel.) Es war einmal als der liebe Gott erst den fünften Schöpfungs-Mt hinter sich hatte, die Erde also nur von Tieren bevölkert war daß eS in dem Lande, in dem es die Kastanien nicht nur im Winter an den Straßenecken zu kaufen gibt, und die Oran­gen und Zittonen nicht wie bei unS in Körben liegen, sondern auf Bäumen hängen, ein junger Stter auf­trat, den es wurmte, daß daS Tiervolk von einem Zwergpintscher regiert wurde; er wollte selbst herr­schen! Nun müßt ihr wiffen, daß der Stter ein sehr starkes Tier ist! Der drückt euch an die Wand, daß ihr nur so quietscht! Und so setzte er denn auch seinen Willen durch; wer sich ihm entgegenstellte, spießte er mit seinen Hörnern auf, zerkampelte ihn mtt seinen Hufen, oder gab ihm Rizinusöl zu trinken na, und ihr wüßt, das ist noch schlimmer als Leber­tran! Zu jener Zeit waren aber die Tiere noch nicht so wild wie die heutigen Menschen; so hat er z. B. den Zwergpintscher nicht wtgeketen, sondern als Schoßhunderl behalten; hat ihm mal ein Banderl um den Hals, mal einS am Schwanzerl gebunden; dafür hat ihm auch daS Hunderl aus dem Huf ge- ftestenl Da wurde der Wolf, der in einem kleinen Wald, etwas nördlicher als daS Land des Stiers, hauste, neidisch;«: hätte auch gerne herrschen wollen! Nun wohnte er dicht an einer sehr großen Weide, wo zumeist Ochsen und Kälber. Schafe und Hammeln lebten, und die doch gewiß leicht zu beherrschen wären? Er schlich sich also eines Nachts Wer die Grenze und kam so gegen Morgen in eine große Stadt. Indem er so durch die Hauptstraße trabt«, sah er im Schaufenster eines Kürschners ein präch­tiges Läwenfell ausgestellt; er bekat den Laden und kaufte dem Kürschner, einem allen Hasen mit krummer Rase, das Fell ab; in seinem GasthofZum Höh­lenbär" angekommen, ließ er sich vom Stubenfräu­lein, einer jungen Gans, Nadel und Zwirn besor­gen, sperrte sich in sein Zimmer ein, verhängte das Schlüsselloch mit einem-Handtuch, das Fenster mit dem Vorhang, und nähte stch sorgfältig in das Löwenfell ein. Dann verließ er, als Löwe, das Zim­mer, und ging in die Gaststube hinunter. Um den großen Stammttsch herum saßen die Stammgäste, die Ochsen, die Hammeln, schwarz und gelb und rot ge­musterte Kälber, paar Wegen; an einem Nebenttsch ein Marabu, den alle mitHerr Justizrat" begrüß­ten, mit einer Eule, di« von diesem mit Frau Pro­fessor tttuliert wurde, in lebhaftem Disput über Völ­kerrecht, Tierrecht, über Rassentheorie, und über die Relattvität der Moral, die mal so, und mal anders sein kann. In einer etwas entfernten Ecke, ziemlich im Dunklen, lagen ein Fuchs, ein Fleischerhund und ein Schwein, die einander ihre Not klagten, daß das Futter so knapp sei dabei warfen sie wütende Blicke auf den Hasen, der allein an einqm Tischchen saß und den Handelsteil der Zeitung studierte. Der war von den meisten Stammgästen gehaßt, weil er klug war, Haken schlagen konnte und immer was zu knabbern hatte. Der Löwe setzte sich also an den Stammtisch und heulte(das Brüllen des Löwen  mußte er erst studieren) nach einer Maß Hofbräu! Der Wirt, ein alter Pavian mit roten Backen, sprang zu und stellte die Maß mit einemHeil Sieg" dem Löwen   vor die Schnauze. Der musterte die An- wesenden mit einem höhnischen Blick:Sieg? Mit war wollt ihr siegen? Und mit wem? Habt ihr solche Zähne wie ich? Und solche Klönen?" Dabei trom­melte er mit ihnen auf der Tischplatte, daß diese nur so krachte!»Und euer Führ«, dieser alte Schlach ­tenhengst! Einen Löwen   müßtet ihr zum Führer haben, wie mich! Die Ochsen und Hammeln muhten und blöllen begeistert, nur die rotgefleckten Kälber waren bockig und der krummnasige Hase meinte, so über seine Zeitung weg:Dann wird's faul!" Setzte aber, da ihn der Löwe fürchterlich ansäh, rasch hinzu:Natürlich für uns, die Hasen!" Die drei in der dunflen Ecke steckten die Köpfe zusammen und meinten:Ein Löwe frißt die Beute nie ganz auf, da bleibt für uns immer noch ein Happen übrig!" Sie bellten und grunzten freudig; der Fuchs scharwenzelte um den Löwen   herum, das-Schwein rieb sich an dem Löwenfell, und der Hund kroch dem Löwen   zwischen dessen Pfoten. Kurz, Kinder: der Wolf   im Löwenfell wurde von der ganzen Runde zum Führer gewählt. Bloß die rotgefleckten Kälber mühten abweisend, die Ziegen meckerten, und der Marabu warf dazwischen:Und unser alter Schlach­tenhengst?" Und der Löwe: Mit dem rede ich mor­gen; und wenn er Mafäckchen macht, wird aus dem Hhlachtenrotz«in Schlachkotz!" Ueber den Witz orüllre alles und dem Löwen   wurde als Führer in mancher Runde zugeprostet. Am nächsten Tag fand die denkwürdige Aus­sprache zwischen den beiden statt. Der Löwe sprach in seiner knappen Art:Mein liebes alles Roßl Guck dir mal deinen alten Stall an; das Dach ist von den Hypotheken drauf schon zum Einfallen krumm; wenn du mich dem Volk als Führer empfiehlst, laß ich dir den Stall reparieren, und für deinen Sohn, das Reitpferd, einen neuen anbauenl" Der alle Schlach-, tenhengst schlug mit seinem Huf ein vielmehr aus, und so ward der Löwe der legittm« Führer des großen Volkes. Der Fuchs wurde Minister für Lügenpropaganda, der Fleischerhund Minister für Mord und Totschlag, das Schwein Minister für Aus­rottung aller Hasen; die rotgefleckten Kälber wurden mtt der Viehpeitsche zur Arbett getrieben, die Ziegen kamen wegen ihres Meckerns in den KonzentrationS- stall, der Marabu bekam den Auftrag, die Justiz zu vergewaltigen Kotz seines hohen Alters und die Eule die ehrenvolle Arbeit zugewiesen, alles Tierische in dieser neuen Regierung wissenschaftlich zu untermauern". Der Wolf warf aber seine beute­gierigen Augen auf die anderen Länder, die bald Angst bekamen: daS Volk der Einhörner drüben, über dem Kanal, daS Hahnenvolk an der Westgrenze, sogar» daS Adlervolk über dem großen Teich; nur daS Bärenvolk an der Ostgrenze machte dem Wolf-Löwen Sorge; er kriegte es jetzt selbst mit der Angst zu tun, und so bot er dem Stier im Süden seine Pfote. Beide ließen ein« große Barriere von oben nach unten er­richten, die sie A ch s e nannten, über die kein Feind klettern könnte. Da aber die Raubgier beider immer größer wurde, verbanden sich auch die anderen Tier­reiche und an allen Ecken brach der Kampf aller gegen alle ans! Es war ein Morden, wie es die Erde noch nie gesehen; mit Zähnen, Klauen, Schnäbeln, Gift­stacheln, ja selbst mit Sttnkdrüsen; keine Weibchen und kein« Jungen wurden geschont. Bald blieben von den Millionen nur die Aasgeier übrig, die auf den Tierleichen hockten und hackten, und sich fett und dick ftaßen; und diesen Zeitpunkt hatten die gelben Affen, die noch hinter dem Bärenvok im Osten weideten, abgewartet. Ihre Völker wälzten sich gegen den Westen und besetzten die Lande, wo es früher ftomme Schafe, friedliche Ochsen, milchtragende Kühe, edle Pferde und keue Pudeln gab, verpeste­ten mtt ihrem Unrat und erfüllten die Luft mit ihrem Kläffen, Geschnatter und Kreischen. Da guckte der liebe Gott herunter und besah sich erschreckt den Schaden! Zum Glück hatte er ja noch einen, den sechsten SMpfungstag vor sich und so erschuf er den Menschen, dem er sogar seinen Odem, die Vernunft einblieS, inder Meinung, mit dieser im Leibe, könnte sich das Scheußliche nicht wiederholen, aber selbst der liebe Gott kann sich mal irren! So, meine lieben Kinder, das Märchen ist auS; zehn Minuten Pause, und dann heißt'S: Alarm! Gasmasken aufsetzen l In den Keller!"