Seite 6 Sozialdemokrat Donnerstag, 7. Oktober 1837. Nr. 238 »loses Hofbauer: Dorf In Scherben Preis kart. 82., geb. 38.. Zu beziehen durch die Zentralstelle f iir das BildungSweßen in Prag XII, Sleska 13V. Hekicßtssaat Mörder seines Kindes Ein gräßlicher Morflprozeß Prag.rb In bebrüten Morgenstunde des 12. Juni bemerkte ein zufälliger Passant, wie ein Mann die Böschung des Moldauufers unweit der Trojabrücke herunterstieg und etwas ins Wasser warf, was im ungewissen Lichte des Morgengrauens als ein Paket erschien. Irgendwie schien aber dem zufälligen Zeugen, einem gewissen Kni,sek. die Sache nichr geheuer und er lief herbei. Zu seinem Ent­setzen sah er, daß das vermeintliche Paket ein kleines Kind war, ein Mädchen, das der Unbekannte inS Wasser gestoßen batte. Als sich der Unmensch be­obachtet sah, zog er das weinende Kind selbst ans Ufer und versuchte dem unerwünschten Zeugen ein- znreden, das Kind sei durch eigene Unvorsichtigkeit ins Wasser gefallen. Dieser wollte den Erklärungen des Verdächtigen nicht recht glauben, konnte aber anderseits die Möglichkeit nicht ausschließen, daß er sich in der Dämmerung getäuscht habe. Er ließ also unglückseligerweise den verdächtigen Mann, nachdem er ihm gründlich feine Meinung gesagt, hatte, lausen, folgte ihm aber in einiger Entfernung. Der Unbe- kannte entfernte sich, das weinende Kind auf dem Arm, in der Richtung auf die Trojabrücke zu, auf die er dann einbog. Unwillkürlich beschleunigte Knizek voll böser Ahnungen seine Schritte und rief einen anderen Passanten, einen gewissen Eurda zu Hilfe. Ehe sie aber den Verdächtigen erreicht batten, schleu­derte dieser das arme Kind in weitem Bogen über das Brückengeländer. Die Kleine fiel auf das Pfla­ster auf und blieb mit zerschmettertem Schädel liegen. Der Mörder suchte zu flüchten, wurde aber von Knizek und§urda festaehalten. Auf dem Polizeikötznnissariat stellte man in dem Unmenschen den 43jährigen beschäftigungslosen Schneider AlbertBe.s elh fest. Veselh ist ein schwerer Alkoholiker und, den Sicherheitsbehörden als notorischer Faulenzer und Tunichtgut wohlbekannt. Er hat seiner braven Frau, die sich redlich bemüht hat, ihn auf den rechten Weg zu bringen, wahrhaft die Hölle auf Erden bereitet. Von den drei Kindern blieb nur eines am Leben, das eben drei Jahre alt war, als ihm der eigene Vater auf so unmenschliche Weise das Leben nahm. Es war ein kleines Mädchen namens Vöra . Bor den Geschworenen stellte der An­geklagte die gräßliche Tat als Akt der Verzweiflung hin, da er sich angeblich kurz vorher mit seiner Frau gezankt hatte und glaubte keinen Ausweg aus der Misere des Lebens mehr finden zu können. Angeblich wollte er darauf Selbstmord verüben. Di« Geschwore­nen erkannten den vor dem Schwurgerichtsbof des GR. Dr. H r u i l a Angeklagten einstimmig des Verbrechens des Mordes schuldig, der auf Grund dieses Wahrspruches zu fünfundzwanzig J.a hr«n schweren Kerkers ver­urteilt wurde., Verlanget überall Volkszünder Agger Leitung Elfjähriger vermißt. Seit dem 29. September ist der elfjährige Schüler Jan H r u s k a, Prag I., Gasse beim Rathaus 14, abgängig, der am bezeich­neten Tag das Haus seiner Eltern verlassen hat und nicht wiedergekehrt ist. Er ist 130 Zentimeter groß mit schwarzen Haaren und Augen und trug einen grauen Anzug mit kurzen Hosen ohne Strümpfe und mit schwarzen Leinwandschuhen. Hut trug er keinen. Eine neue Methode. Dieser Tage wurde der 44jährige, jetzt arbeits- und wohnungslose ehema­lige Metalldrechsler Jaroslav H l o u s e k verhaf­tet, der bereits mehrfach vorbestraft und nach seiner letzten Strafe aus Prag für immer abgeschafft ist. Hlousek hat eine Reihe von Betrügereien, insgesamt etwa zwanzig, auf dem Gewissen, von denen er die letzten dreizehn auf eine besondere Art verübte. Er machte sich an Familien heran, von denen er wußte, daß sie einen Angehörigen im Krankenhaus hatten und nahm, angeblich in dessen Auftrag beständig Liebesgaben" entgegen^Besonders oft-gelang es ihm, sich auf diese Art Wl e i d e r zu verschaffen. Da eine Reihe von derartigen Fällen zweifellos erst jetzt bekannt werden wird, steht der von Hlousek angerichtete Schaden noch nicht fest. Hlousek wurde in die Haft des Pankratzer Kreisgerichtes gebracht. Schwerer Anfall eines Betrunkenen. Gestern nachts wurde auf dem Geleise des Liebener Bahn­hofs von den Eisenbahnangestellten ein unbekannter älterer Mann bewußtlos aufgesunden, der dann mit Hilfe der Wache ins Krankenhaus auf die Bulovka gebracht wurde. Die Untersuchung ergab, daß sein linker Fuß völlig zekorückt war und sofort ampu­tiert werden mußte. Als der Unbekannte aus seiner Ohnmacht erwachte, konnte er als der 53jährige Eisenbahnbeamte i. R. Wenzel T ä f l a aus Davle sichergestellt werden und gab an, daß er nach Prag ins Krankenhaus habe übergeführt werden sollen, auf dem Wege jedoch vermutlich aus dem Waggon ge­fallen und überfahren worden sei. Da Täsla, dem der Unfall in betrunkenem Zustand zugestoßen ist. bei seiner Einvernahme noch immer nicht nüchtern war. steht der tatsächliche Sachverhalt noch nicht ganz fest. Prager Telephonverzeichnis. Im Feber 1938 wird eine Neuauflage des Prager Telephonverzeich­nisses erscheinen. Die Telephonteilnehmer werden aufmerksam gemacht, daß der Redaktionsschluß für diese Ausgabe mit dem 3 1. Oktober d. I. endet. Spätestens bis zu diesem Termin wollen sämtliche Aenderungen in der Bezeichnung der Tele« Phonstationen an die Adresse:Reditelstvi post a telegrafü, Prag XII., Fochova" mitgeteilt werden. Interessenten um neue Telephonstationen und Teilnehmer, welche ihre Stationen im letzten Viertel­jahr 1937 oder im Jänner nächsten Jahres zu über­siedeln gedenken, müssen die entsprechenden Anmel­dungen spätestens biszum 10. November d. I. an die Aderess«:Telegrafni stavebnk ürad c. 2, Prag II., Jindkisstä 9"(Telephon für die Herstel­lung neuer Stationen 20323. 36010, für die Ver­legung 38282) zu richten sind. Sonst kann die Ver­öffentlichung der neuen oder die Aenderung der bis­herigen Bezeichnung im Telephonverzeichnis nicht gewährleistet werden. Beim genannten Amte sind bis EndeOktober d. I. für jene neuen In­teressenten, die mit dem Teilnehmer im gemeinsamen Haushalte oder in der nächsten erreichbaren Nachbar­schaft wohnen und die Veröffentlichung im Verzeich­nisse wünschen. Anmeldungssormulare erhältlich. Die Gebühr für die Veröffentlichung der Bezeichnung eines Nichtteilnehmers einer Station beträgt 120 für 3 Druckzeilen und 10 für jede weitere Zeil«. Für die zweite oder weitere Bezeichnung desselben Nichtteilnehmers beträgt die Gebühr statt 120 bloß 20. Für Telephonteilnehmer wird das Telephonverzeichnis entweder in der bisherigen nor­malen Ausgabe, oder im festen Ganzleineneinband mit alphabetischem Seitenanzeiger für einen Zu­schlag von. 13 erscheinen. Die P. T. Teilnehmer werden aufgefordert, sich jetzt schon, spätestens aber In Budapest wurde mit großen Feierlichkeiten die neuerbaute fünfte Donau -Brücke dem Ver­kehr übergeben. Vor der Brücke links befindet sich das gleichzeitig erbaute Seemanns -Denkmal. bis zu Ende.deS Monate? De­zember d. I. entweder für die normale Ausgabe oder für den ZufchlagSeinband zu entscheiden. Sämt­liche Bestellungen sind am besten direkt dem Brief­träger zu übergeben. Ausflugszüge der Staatsbahndirektion: Am 9. und 10. Oktlcher nach H e r r n s k r e t s ch e n, 120, am 10. Oktober nach L ä n h, 13,- am 23. und 24. Okrober nach Dittersbach, 120, am 24. Oktober zur Abfischung deS Sees in Hirschberg, 80. Anmeldungen im Basar neben dem Wilsonbahnhos im AuSflugSzugSreferat. Telephon 383-35 . Frauenorganisation Prag Freitag, den 8. Oktober, 7 Uhr abends, Ameinsame Besichtigung der Ausstellung:Alto Kunst in der Slowakei ". Treffpunkt: Vor dem Ein­gang zum Wladislaw-Saal, 3. Burghof,%7 Uhr. Eintritt 3. 8pors-8piet-X»cperpfLege RoheS Fußballspiel gefährlich. Ein Fuß­baller wurde vor einiger Zeit von der Staatspolizei in Jglau mit 24 Stunden Arrest bestraft, weil er einem gegnerischen Spieler auf dem Sportplatz dxs SK Jglau so arg in den Bauch getreten hatte, daß dieser ohnmätig weggetragen werden mußte.«Der bestrafte Fußballer rekurierte beim Brünner Lander, amt gegen dieses Urteil mit der Begründung, daß Fußballspiel ein gefährlicher Sport fei und man deshalb Verletzungen und Unfälle riskieren müsse. Dieser Rekurs wurde vom Landesamt abgelehnt und darauf verwiesen, daß Fußballspiel nur dann ge­fährlich sei, wenn roh gespielt werde. Amst lind Arbeiter- Verstellens Das Dorf ohne Männer* 4 ein Lustspiel, welches dieser Tage mit großem Er­folg uraufgeführt wurde, am Sonntag, den 10. Ok« tober, um halb 3 Uhr nachmittags im Neuen Deut­schen Theater. Karten täglich bei Optiker Deutsch, Koruna. Wochenspielplan des Neuen Deutschen Theaters. Heute. Donnerstag, halb 8 Uhr: Weh' deyi, der lüg:, neuinszeniert. C 2. Freitag halb 8: Pariser Leben , D. Samstag halb 8: Eavalleria rusticana. Der Bajazzo. CI. Sonntag halb 3: Das Dorf ohne Männer. Arbeiter­vorstellung, halb 8: Die Fledermaus, volks­tümliche Vorstellung, Abonnement aufgehoben. Wochenspielplan der Kleinen Bühne. Donnerstag 8 Uhrj Bei Kerzenlicht. Freitag 8: Pygmalion, volkstümliche Darstellung." Samstag halb 8: Nachtasyl, neuinszeniert.- Sonntag 3: Nina, 8 Uhr: Die Reise. Ortsgruppe Prag . Samstag, 9. Ok­tober, Zusammentreffen lb3 Uhr nach­mittags Smichover Bahnhof, Fahrt nach Revnice, Wanderung zur Hütte. Sonntag: Wanderung Besednä-Piko- vice, Preis 8, führt Stelzig. Mc Memoiren des nutzes Von Felix Hilke Sie find in einer eigenartigen und viel­seitigen Handschrift geschrieben. Sie umfaßt Zei­chen von zartester Feinheit, die an chinesische Mi­niaturen denken lassen und sind in dieser Gestalt als die Lichtenbergschen Blitzfiguren bekannt. Der Blitz zeichnet sie nicht nur auf Gegenstände, sondern mit Vorliebe auch auf den menschlichen Körper, den er sich zur Bahn erwählt hat. De: Blitz signiert aber auch mit einer Unterschrift, die an Massivität die ungefügteste Keilschrift übertrifft. Er zertrümmert Betonblöcke und ver­biegt oder schmilzt Eisenbarren, wie es ihm ge­rade einfällt. Er hinterläßt Spuren, die gerade sind wie mit dem Lineal gezogen, spiralförmig wie Schraubengänge oder kompliziert mit Aus­sparungen und regelmäßigen Leistenbildungen oder auch ganz unregelmäßig und sprunghaft. Trotzikkln gibt es eine Typologie der Blitzspuren, die der Eingeweihte, der Forscher lesen und mit Sicherheit entziffern kann. Die Spuren des Blitzes ähneln insofern auch einer" persönlichen Handschrift, als in ihr dem Kundigen die span­nendsten Erzählungen übermittelt werden können. Solche Geschichten erfährt man bei einer Führung imBlitzmuseum", einer Abteilung des Elektropathologischen Instituts im 7* Hof des Wiener Allgemeinen, Krankenhauses. Es ist eine Schöpfupg.des Professors Dr. Stefan Jel- linek und das einzige seiner Art in der Welt. Wirkungen des Blitzschlages Der Blitz schlagt mit Vorliebe in Menschen ein oder in Objekte, in deren unmittelbarer Nähe Menschen sich, befinden. Im Gegensatz zur land­läufigen Meinung ist aber die Wiener Schule der Ansicht, daß her Blitzschlag den Menschen nicht unmittelbar iöte. Er übe nur eine ungeheure mechanische Schockwirkung aus, die in Verbindung mit dem furchtbaren Schrecken den Menschen be ­täube und seine Atmungsorgane lähme, Das Herz schlüge zunächst weiter. Wenn zu rechter Zeit, möglichst sofort, die künstliche Atmung ein­setze, könne der vom Blitze Getroffene in der Re­gel wieder zum Lebest erweckt werden. Die Art, wie der Blitz mit seinem Opfer umspringt, ist recht willkürlich. Im Museum gibt es einest Hut, der ist in der unwahrscheinlichsten Weise zerstückelt und zerfranst. Dazu gehört ein derber Stiefel, der unglaublich zerfetzt ist. Ein Stück davon fehlt. Aber weder am Hut noch am Schuh finde^man die leiseste Brandspur, trotzdem die ZerstöMNgen ein Werk des Blitzes sind. Dec Mensch, der. den Hut und den Schuh getragen hatte, ist mit dem bloßen Schrecken davonge­kommen. Ein anderer'Hut ist da, der ist tadellos bis auf ein kleines Loch, so groß etwa, als wäre eine Schrotkugel hier durch den Filz gefahren. Ein gleichartiges Loch findet sich an dem Schuh, der im übrigen ebenso unversehrt ist. Den Träger dieser beiden Kleidungsstücke hat der Blitzschlag, ter Hut und Schuh kaum beschädigt hat, das Leben gekostet. Wenn der Blitz'n schmelzbare Erde, z. B. Quarzsand, einschlägt, schmilzt er den Sand und wo er in ßen Boden gefahren, entsteht eine Röhre, die man ausgraben kann. Ein besonders schönes Exemplar im Blitzmuseum stammt aus Nossen - tinerhütte in Mecklenburg . In dem lehmigen Boden der Umgebung Wiens ruft der Blitz keine solchen Röhren hervor, sondern nur charakteri­stische Aushöhlungen, die keinen Bestand haben. Berbrechen oder Unfall? In einer Vitrine ist eine Miederfeder auf­bewahrt, die von einer interessanten Geschichte zeugt. Ein Mitarbeiter des Institutes war in Lberösterreich Sommergast in einem Orte, der durch einen geheimnisvollen Leichenfund in Auf­regung versetzt wurde. Es handelte sich um den Körper eines jungen Mädchens,; der in einer Waldlichtung lag. Die Kleider des Mädchens waren teilweise zerrissen und einzelne Fetzen lagen in der Nähe verstreut. Man hegte den Verdacht eines Lustmordes. Als dkr Elektro­pathologe die Kleider zu Gesicht bekam, fielen ihm sofort die für Blihwirkung charakteristischen Riß- und Fetzenformen auf. Er faßte also den Verdacht auf Blitzschlag und nahm eine genaue Untersuchung vor. Dabei stieß er auf die er­wähnte Miederfeder. Ihre Umspinnung war an einer kleinen Stelle zerfasert und aufgerissen. Auf dem bloßgelegten Metall war eine frische Schmelzspur sichtbar, die nur von einem Blitz­schlag herrühren konnte. Jede andere Art der Schmelzung hätte nämlich zugleich auch das Ge­webe, womit die Feder umsponnen war, verbren­nen müsien. Die Umspinnung wies aber nur ein Löchlein auf, hingegen keine Brandspur. Ein Alkoholpräparat und etwas aufgespul­ten Drahtes erzählen von einer anderen Tra­gödie. Unter einer Starkstromleitung von 20.000 Bolt war ein toter Mann gefunden wor­den. In seiner Nähe lagen die jetzt hier zu sehende Drahtstücke. In derselben Gegend waren einwandfrei als solche festgestellte Elektromorde schon vorgekommen. Die Gendarmerie hegte darum starken Mordverdacht. Der Sachverstän­dige des Institutes konnte aber mit Sicherheit Selbstmord Nachweisen, Hand und Finger deS Toten, wo der Strom eingetreten war, trugen nämlich keine Brandwunden, sondern nur schnitt­ähnliche Schorfmarken, wie die Aerzte sie von elektrischen Operationen her Hpnen. Solche Schorstnarken entstehen nur dann, wenn der Draht schon fest an der Haut anliegt, bevor er stromführend wird. Im anderen Fall springt ein Lichtbogen über, der richtige Brandwunden erzeugt. Also war der Tote nicht in eine elek­trische Falle gelaufen, sondern er hatte das eine Ende des Drahtes fest in der Hand gehalten, während er das andere über die Hochspannungs­leitung warf. Die Untersuchung konnte somit eingestellt werden. Auch auf einem anderen Brett liegt ein Stück Draht. Was ist das? StukkaturdrahK aus einer Rabitzdecke und in diesen Draht«ingr- schmolzen sinder sich ein Klümpchen geschmolzenen Quarzes. Das ganze stammt aus den Ueber« resten eines niedergebrannten Gehöftes. Der Bauer war der Brandlegung beschuldigt worden. Der Sachverständige entlastet den Beschul- digten und erklärt seine Behauptung, der Blitz bätte gezündet, für wahr. Denn nur der Blitz könnte einen solchen Hitzegrad entwickeln, das im Plafondstück enthaltene Quarzteilchen geschmol­zen und in den Stukkaturdraht eingeschmolzen werden konnten. Ein gelegtes Feuer wäre dazu niemals imstande gewesen. Das elektropathologische Institut Detektiv In anderen Fällen weist die Untersuchung mit ähnlichen Mitteln auch ein Vergehen nach. Es ist eigentlich zu verwundern,'daß die Behörden und vor allem die Versicherungsgesellschaften dir Mitarbeit des Elektropathologischen Institutes nicht öfter zur Klärung bei vorgeblichen oder möglichen Blitzschlägen heranziehen. Es würde dann mancher Brandleger die verdiente Gefäng­nisstrafe an Stelle der Versicherungssumme er­halten. Bei einer anderen Untersuchung z. B. fand der Sachverständige unter den Resürn nach dem Brande einen Gegenstand, der mit einer hauch­dünnen Kupferschicht überzogen war. Der. Unter­suchende erkannte sofort eine sogenannte Metal­lisation. Unter der Einwirkung des Blitzes ver­dampft nämlich manchmal Metall und schlägt sich auf den nächstbefindlichen Gegenstand als homo­gener Ueberzug wieder nieder. Dort, wo es zur Metallisation gekommen war, mußte sich also auch ein Kupferdraht befunden haben. Da er fehlte, war er entfernt worden, um irgendetwas zu verschleiern. Der Abbrändler, dem das auf den Kopf zugesagt wurde, war so fassungslos über das ihm unerklärliche Wissen deS Sachver­ständigen, daß er sofort gestand. B e.z u g Sb e d i ng un g e n: Bei Zustellung inS Haus oder bei Bezug durch die Post monatlich Kc 16., vierteljährlich 48., halbjährig 96.. ganzjährig K 192.. Inserate werden laut Tarif billigst berechnet. Bei öfteren Einschaltungen Preisnachlaß .- Rückstellung ,on Manuskripten erfolgt nur bei Einsendung der Retourmarken. Die Zeitungsfrankatur wurde von der Post- und Tele­graphendirektion mit Erlaß Nr. 13.800/VII/1930 bewilligt.(Kontrollpostamt Praha 25 Druckerei:Orbis". Druck- Verlags- und ZeitungS-A.-G. Prag .