Nr. 238

amstag, 3. Oktober 1937

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Hitlers Echo bei den Konservativen: Kolonien müssen britisch bleiben 1

London . Zugleich mit der erneuten reichs­deutschen Kampagne in Angelegenheit der Rück­gabe der ehemaligen deutschen Kolonien hat nun­mehr in England eine stacke Abwehrbewegung eingesetzt. Der konservative Kolonial-Politiker und ehemalige Minister A m e r y nimmt in einem offenen Briefe an die.Times" gegen die an der gleichen Stelle des Blattes gemachten Vorschläge Vernon Bartletts und Murrays Stellung, in wel­chen die beiden für die Rückgabe der Kolonien bei gleichzeitiger Ausdehnung des Mandatssystems eintraten. Amery weist energisch auf die Mög,- lichkeit hin, daß dann Deutschland auch nach einem solchen Arrangement abermals aus dem Völker­bunde austreten könnte, sowie auf die strategischen Risken, welche deutsche U-Boot- und Flugzeug­basen sowie deutsche Truppen in Ostafrika bedeu­ten würden. Auch auf dem konservativen Parteitag zu Scarborough hielt der Abgeordnete Sir Henry Page-Croft eine scharfe Rede gegen die deutschen Kolonialforderungen. Er wandte sich entschieden gegen den Hitlerschen Ausspruch von

dem moralischen Rechte Deutschlands auf Kolo­nien. Deutschland habe heute jedenfalls moralisch viel weniger Anspruch auf seine ehemaligen Kolo­nien, wie ihn etwa Großbritannien bezüglich Helgolands erheben könnte. Wenn Deutschland wirklich so übervölkert sei, wäre es klüger, den Bevölkerungszuwachs nicht planmäßig noch zu unterstützen. Redner warf die Frage auf, ob es nicht angezeigtet wäre, Kaffee, Mais und Reis, die Hauptprodukte der fraglichen Kolonien, auf­zukaufen, wenn tatsächlich ein so dringender Be­darf nach denselben in Deutschland bestünde, und zwar anstatt derartige Unsummen für Metalle und Explosiv-Stosfe auszugeben. An dieser Stelle zollte die Versammlung dem Abgeordneten stürmischen Beifall. Der Abgeordnete erklärte schließlich, daß die britische Regierung ein für alle­mal die deutschen Kolonialwünsche ablehnen sollte. Großbritannien könne nicht das Risiko eingehen, die Etablierung von fremden Vorposten in Afrika zuzulassen, die nicht nur den afrikanischen Flug­verkehr, sondern auch den so überaus lebenswich­tigen Seeweg um das Kap gefährden oder unter­binden könnten.'

Volksarmee an allen Fronten erfolgreich Valencia . Das Rationalverteidigungs­ministerium teilt mit: Die Regierungstruppen setzen ihren Vormarsch an der Aragon -Front fort und besetzten Osan und Caffas de Jaca. An der Rordsront besetzten die Aufständischen im Ost­abschnitte die Cote 602, worauf sie verschiedent­lich in das Tal San Tirso de Ortigosa eindran­gen, wo sie den Versuch unternahmen, di« Cote 430 zu erobern. Die Regierungstruppen umzin­gelten jedoch den Feind, welcher schließlich ge­zwungen wurde, in Unordnung die Flucht zu er­greifen, wobei er mehr als 200 Tote auf dem Kampfplatze zurückließ. An der Südfront griff der Feind intensiv die Linien im Abschnitte Pozo Blanro in der Richtung Billa Rurva de Duque an.

Nene Schlacht in Nordchina im Ganse Schanghai. Einem Bericht aus Takun- pao zufolge wurden die japanischen Truppen» welche Pinjuan angriffen, mit großen Brrlustrn zurückgeschlagen. Die Stadt liegt etwa 60 Kilo­meter tüdlich von Tetscheu an der Eisenbahnlinie Tientsin-Pukeu. Chinesische Abteilungen unter­nahmen einen Angriff auf die japanische Rachhut nördlich von Tetscheu. Der Schantunger General L>anfuschu leitet persönlich die Operationen in dieser Provinz. Berichten der chinesischen Agentur Central News aus Tajuan, der Hauptstadt der Provinz Schanfi, bemächtigten sich 2000 Japaner mit Unterstützung von 20 Geschützen der chinesi­schen Positionen in Kufien. Die Schlacht wurde

fadeteHtoulstltti Offene Revolte bei der SdP in B.-Krumau

Daß es in der Henleinpartei in B.- K r u- m a u seit Jahr und Tag schwere Auseinander­setzungen zwischen den beiden Richtungen gibt, ist allgemein bekannt. Wir haben darauf mehrmals hingewiesen. In der letzten Zeit nahmen aber diese Gegensätze immer schärfere Formen an und jetzt wurde schweres Geschütz aufgefahren. Bis­her hatten sich die Auseinandersetzungen meist nur hinter verschlossenen Türen abgespielt. Nun ist die Spannung so stark geworden, daß die An­hänger der Kasperrichtung und jener Teil der Henleins, welcher in der letzten Zeit ausgetreten oder ausgeschlossen wurde, zur Offensive gegen die Henleintreuen in aller Öffentlichkeit übergingen. Dies ereignete sich bei der F a h n e n w e i h e des Deutschen Turnvereins am ver­gangenen Sonntag. Dieser Verein hatte sein Fest im Stadtpark, die Fahnenweihe aber auf dem Ringplatz arrangiert. Diese festliche Veranstal­tung wurde von dem oppositionellen Kreis der Aufbruch"-Leute dazu benützt, um gegen die offizielle Kreis- und Bezirksleitung in demon­strativer Weise Stellung zu nehmen. Dir gesamte Qeffentlichkcil in B.-Krumau war sehr überrascht,

als sie sah, daß einig« Leute vomAufbruch- Kreis" mit großen, Tafeln in der Stadt herum­zogen, die folgende Aufschrift trugen: Werbet für denAufbruch" für Reinheit für Wahrheit für Ehrlichkeit In direkt provozierender Weise nahmen die Träger der Tafeln zur selben Zeit auf dem Ring­platz Aufstellung, als die Fahnenweihe vor sich ging. Mit verbissener Wut schauten einige Orts­größen der Henleinpartei drein, als ihnen da die von Henlein geprägten SchlachtrufeReinheit", Wahrheit" undEhrlichkeit" in recht anzüg­licher Form vor die Augen gehalten wurden. Daß die Rebellen gerade diese Schlagworte auswählten, mag die Henleintreuen besonders hart getroffen haben. Sie wißen ja, was damit angedeutet wurde. Und das Unangenehme für die offiziellen Henleins ist, daß es alle anderen Leute auch sehr gut wissen, was damit gemeint ist. Mancherorts ist eben die Zeit schon da, da die Henleins mit den Ruten gezüchtigt werden, die sie für andere gebunden hatten.

Ehe zu cflrltt... Im Jahre 1936 brachte die Mutter der jugend­lichen Arbeiterin A. D. diese zu den Eheleuten A. und A. W. in Bensen ins Ouartier, damit das Mädchen es bequemer habe, zu seinem Arbeits­platz zu kommen. Bis zum Herbste schlief das Mäd­chen mit dem Ehepaar im gleichen Zimmer auf einem Ruhebett. Als der Winter gekommen/ schlief man zu dritt in den Ehebetten. Als eines Tages im Spätherbste der Geburtstag des Hausherrn in der Familie gefeiert wurde, trank das Mädchen mehr Wein als es vertrug und ging selig zu Betti Und in dieser Nacht wurde es eine Ehe zu dritt, blieb

tung der Schule wurde der Lehrer A s ch m a n n betraut, mit der wirtschaftlichen Leitung die Köchin der Anstalt, die Oberleitung hat Lehrer Aschmann. Die Kindergärtnerin Müller wurde an einen städtischen Kindergarten versetzt. Im übrigen sind Vorkehrungen getroffen worden, um zu verhin­dern, daß sich ähnliche Vorfälle wiederholen. Die Mustkftaatsprüfungcn im Herbsttermin der Deutschen Staatsprüfungskommifsion für das Lehr­amt der Musik(Privatunterricht) beginnen ab 22. November l. I. Anmeldeformulare gegen Einsen­dung der Einschreibgebühr von 21 liö bei der Direk­tion, Prag II., Vladislavova 26. Einreichungster­min bis 6. November.

Diesen Angriff konnten die Regierungstrnppen leicht zurückweisen. Die letzten Berichte, welche das Rationalverteidigungsministerium aus Gijon erhielt, besagen, daß die Nationalisten dort den ganzen Tag über unter lebhafter Unterstützung der Luftwaffe angreifen. Die Regierungstruppen haben den Aufständischen große Verluste beige- bracht. Diese verlorm mehr als 500 Mann. Barcelona wieder bombardiert Barcelona . Dem letzten heftigen Flie­gerangriff auf Barcelona folgten weitere Bom­bardierungen der katalanischen Hauptstadt. Don­nerstag und Feitag um 17.45 Uhr war Barce­ lona neuerdings das Ziel der aufständischen Schiffsgeschütze, die Barcelona mit einer Serie von Schüssen bedachten. Die Küstengeschütze der Regierung antworteten mit einem heftigen Gegen- feuer, doch gelang es den Aufständischen, in der Dunkelheit und im Rebel zu verschwinden, ohne daß es möglich war, festzustellen, ob das Auf- ständischenschiff durch das Feuer der Regierungs­batterien beschädigt wurde. Einige Granaten, die im Nord- und Ostviertel Barcelonas nieder­fielen, haben keine großen Adaterialschäden ange­richtet. Insgesamt wurden, soweit bekannt, zehn Personen getötet und 35 verletzt. Unter Italienischer Flagge Paris.(Havas.) Das BlattCe Soir" erhielt aus Oran die Nachricht, daß der franzö­ sische DampferCassidaigne" auf der Fahrt von Sete von Marseille am Dienstag von vier zwei­motorigen Flugzeugen der Aufständischen, unter der Drohung, dass er beschossen werde, gezwungen wurde, seinen Kurs zu ändern und nach Majorca zu fahren. Als sich der Dampfer den Balearen näherte, gesellten sich zwei Unterseeboote und dann ein Torpedoboot zu ihm, die ihn bis zum Hafen in Palma begleiteten. Am Morgen habe man auf dem Dampfer festgestellt» daß das Torpedoboot, das ihn aufgebracht hatte, unter italienischer Flagge fuhr. Am Nachmittag sei auf der Reede in Palma das französische TorpedobootFan- tasque" eingetroffen und habe den aufgebrachten Dampfer befreit. Japan willzüchtigen" Schanghai.(DNB.) Der Oberkommandie­rende des japanischen Expeditionskorps in Schanghai General Matsui erklärte in einer Pro­klamation: Die japanische Armee ist nunmehr be­reit, alle Machtmittel zur Unterwerfung des Geg­ners auszunützen. Das japanische Expeditions­korps verfolgt die Absicht, die chinesische Regierung und die chinesische Armee zu z ü ch t i g e n. Sie wird keine Gnade demjenigen gegenüber zeigen, die mit Waffengewalt gegen Japan vorgehe. Die javanische Armee wird das Leben und das Eigen­tum vön Angehörigen dritter Mächte schützen. Matsui druckte sodann die Hoffnung auf baldigen Friedensschluss aus.

sofort nach dem Eintreffen chinesischer Verstär­kungen wieder ausgenommen. Peking . Wie die Agentur Domri meldet, kam es an der Peiking-Hankau-Bahn Donners­tag kurz vor Einbruch der Dunkelheit zu der lang erwarteten Schlacht» in deren Verlauf die japani­schen Truppen den westlichen Flügel der sich über 120 Kilometer erstreckenden chinesischen Verteidi­gungslinien nördlich von Pingschaufien angriffen. Diese stark befestigten Stellungen» die sich am Hntschofluß östlich biS Schentschsirn entlang zie­hen, werden von 20 chinesischen Divisionen unter dem Kommando des General Liutschi gehalten. Das Zentrum der chinesischen Stellungen ist die stark befestigte, 50.000 Einwohner zählende Stadt Tschengting an der Peiping-Hankau-Bahn 14 Kilometer nördlich von Schitschiantschung. Italienisches A-Corps nach Lybien Rom.(Stefani.) Mit Rücksicht darauf, dass es in Aegypten Ueberraschung hervorgerufen hat, dass das 20. Armeekorps der italienischen Armee nach Lybien gebracht wird, wird eine halb­amtliche Erklärung veröffentlicht, in der es heißt, die Entscheidung betreffend die Entsendung dieses Armeekorps nach Lybien sei vom Ministerrat be­reits im April getroffen worden, ohne daß sie in Aegypten Aufmerksamkeit erweckt habe. Diese Entscheidung werde in diesen Tagen durchgeführt. In der Erklärung wird ferner die loyale Freund­schaft konstatiert, die Italien gegenüber Aegypten hegt. Nur Notwendigkeiten internationalen Charakters veranlaßten Italien , seine Garnisonen in Lybien gegenwärtig und vielleicht auch später noch zu verstärken. Polnische Regierung spielt Hasard Warschau. Nach einer amtlichen Mitteilung fand gestern im Ministerratspräsidium ein ausser­ordentlicher Ministerrat statt, dem der Präsiden: der Republik und Marschall Rydz-Smigly , sowie neben allen Kabinettsmitgliedern auch der Leiter des Lagers der nationalen Vereinigung Oberst Adam Koc beiwohnten. Die letzten schweren Bauernunruhen, ferner der Ausbruch eines all­gemeinen Streiks der städtischen Arbeiter und schließlich die Androhung eines neuen General­streiks der sozialistischen Arbeitergewerkschaft zwecks Unterstützung der Aktion der demokratischen Elemente, versetzten die Regierung in eine über­aus schwierige Lage. Nachdem die erwähnte Aktion der sozialistischen Arbeitexgewerkschaft vor allem als eine Demonstration gegen die Pläne der Ein­führung eines Einpartei-Systems in Polen durch Obersten Koc und sein nationales Lager gedacht ist, sind die maßgebenden Faktoren des gegen­wärtigen Regimes der Meinung, daß es am be­sten wäre, wenn Oberst Koc und das Lager der nationalen Vereinigung die Macht im Staate be­reits ergreifen würden, um für die weitere Ge­staltung der innerpolitsschen Lage, sowie für die Geschicke d;s Staates die volle Verantwortung zu übernehmen.

es auch weiterhin einverständlich mit der Ehefrau. Dann zeigten sich die Folgen, zwar nicht bei der legitimen Ehegattin, sondern bei dem Mädchen. .Auf Zureden der Frau und mit. Wissen des Ehe­gatten war daS Mädchen einigemal'zum Aerzt ge­gangen und hatte auch einmal von dem Manne 150 K5 für die vom Arzt geforderte Hilfeleistung erhal­ten, doch hatte der Arzt, auch als das Mädchen ihn in Begleitung der Frau W. aufgesucht hat, die Vor­nahme des Eingriffes abgelehnt und di« beiden an­geblich zu einer in Bensen wohnhaften Hebamme geschickt. Der Arzt bestritt aber, als Zeuge einver­nommen, auch dieses. Frau W. kannte von früher die Geburtshelferin A. E. in Bensen. Nach der An­gabe des Mädchens hatte sie dann auch bei ihr einen solchen Eingriff gemacht, aber ohne Erfolg. Ein zweiter Eingriff unterblieb, weil inzwischen die Mut­ter des Mädchens von dessen Schwangerschaft erfah­ren und das Mädchen vor solchen Sachen gewarnt hatte. Das Mädchen hat dann auch einen gesun­den Knaben entbunden. Als es zu Zwistigkeiten hin­sichtlich der Alimentation kam, erfuhr auch die Be­hörde von dem mißlungenen Versuch der Wtreibung und verhaftete am 23. April 1937 alle vier betei­ligten Personen. Das Gericht verurteilte alle vier wegen des Versuches der Abtreibung. Die Geburtshelferin wurde unbe-dingtzu sechs Monate schwe- ren Kerker verurteilt. Das Ehepaar bekam je vier Monate, das Mädchen drei Monate schweren Kerkers bedingt mit dreijähriger Bewährungs­frist. Sie nahmen die Strafen an, nur der Vertei­diger der Geburtshelferin meldete die Nichtigkeits­beschwerde an. Die Prager deutsche Arbeitersendung bringt in dieser Woche: Sonntag, 10. Oktober, 14.20 bis 14.30: lieber ethische Grundlagen des Sozialismus(Willi Schlamm ) 1430 bis 14.35(Strasnice): Für Volk und Frieden". Mittwoch, 13. Oktober, 13.40 bis 13.45: ArteitSmarkt 18.20 bis 18.40: Einig sollt ihr sein!(Ein Dreigespräch von Wilhelm Weigel- Reichenberg) 18.40 bis 18.50: Soziale Infor­mationen. Freitag, 15. Oktober, 18.35 bis 18.45: Aktuelle zehn Minuten. Sonntag, 17. Oktober, 14.20 bis 14.30: Grenzen der Propaganda(Josef Kaut ) 14.30 bis 14.35:Für Volk und Frieden".

Direktor der Aussigrr Blindenschule vom Amt suspendiert. Der Direktor Rauter der Blinden­schule Aussig wurde, wie wir erfahren, wegen sittlicher Verfehlungen von seinem Dienst suspen­diert, seine Bezüge wurden auf zwei Drittel her­abgesetzt und ihm wurde nahegelegt, die Wohnung in der Blindenschule zu verlassen. Ferner wurde gegen ihn das Disziplinarverfahren beantragt. Die Polizei hat die Anzeige wegen' des sittlichen Vergehens Rauter in der Blindenschule gegen­über den Zöglingen der Anstalt an das Bezirks­gericht weitergelritet. Mit der provisorischen Lei-

Aus der Atus-Unlon Dir erste- Materialsammlung der Union » welche idle gute Tradition derAtus"-Mat«rialsammlungen fortsehen wird, erscheint in wenigen Tagen und ist zur Gänze für die K i n d e r- W e i h n ach t s- feiern der Union -Vereine bestimmt. Es werden hiemit alle Bereinsobmänner verständigt, s o- fort diese Materialsammlung zu bestellen. Letz­ter Termin: 15. Oktoberl Die Bestellung ist an die Atus-Union, Aussig , Bahnhofplatz 1, zu richten und gleib^eitig sind 5 K£ in ungebrauchten Briefmarken«inzusenden, wofür dann, ein Exemplar der Materialsauunlung geliefert wird. Wenn mehr Exemplare bestellt werden es empfiehlt sich, min­destens drei Exemplare zu bestellenso sind für jedes weitere Exemplar nur 2.50 Kd einzusenden. Wenn diese Auflage vergriffen ist, erfolgt keine Neuaufiage! Es soll deshalb jeder Union -Funktio­när diese einmalige Verlautbarung sofort in seiner Bereinsexekutive zur Beschlußfassung vorlegen. DaS Gesetz über die Wehrerziehung, welches in der Döppelnummer der Funktionärzeitung.Rat­geber" erschienen ist, muß jeder Union - und Partei­funktionär kennen. Bestellungen sind sofort an das Union -Sekretariat, Aussig , Bahnhofplatz 1, aufzu­geben. Preis pro Exemplar 3 Kd. Die Lieferung erfolgt mir bei Voreinsendung des Betrages, even­tuell in Briefmarken.

Mitteilungen aus dem Publikum. Der verräterische GedurtstagSrock. Gerade als die Stimmung der fröhlichen Kindergesellschaft ihren Höhepunkt erreicht hatte, geschah das Pech. Rost warf die Schokoladenkanne um und der Inhalt ergoß sich auf Annis weißes Leinenröckchen. Die Gastgeberin tröstete das kleine Mädchen und versprach ihm, das Röckchen schnell auszuwaschen, so daß die Mutter den Schaden nicht bemerkt, wenn sie ihre Kleine abholen kommt. Tatsächlich dauerte es nicht lange und Anni konnte ihr Röckchen frisch gewaschen und frisch ge­bügelt wieder anziehen. Wie glücklich sie warl Aber als die Mutter sie abholte, kam das Geheimnis doch heraus. Denn das Röckchen hatte ein so leuchtendes Weiß nach dem Waschen bekommen, daß eS gar nicht mehr zu dem auch weißen Bluserl paffen wollte. Natürlich fiel das der Mutter sofort, auf. Anni ge­stand ihr den ganzen Vorfall und die Mutter be­dankte sich bei der Gastgeberin.Aber bitte, sagen Sie mir", fügte sie hinzu,womit haben Sie denn das Röckchen gewaschen? So weiß habe ich es trotz allen Rumpelns und Reibens noch nie bekommen I" Ja", antwortete die Gastgeberin,nehmen Sie doch bladionl Das wäscht in der halben Zeit und* wirklich weiß. Ich wasche alles damit." Da nahm die Mutter sich vor, es von jetzt ab genau so zu machen und so war aus einem Pech noch ein großer Vorteil geworden!R