Skr. 241
Mittwoch, 13. Oft-ber 1937
Seite 3.
Immer noch wachsende Erregung über die Homosexuellen-Affäre Neue Verhaftungen— Busenfreund Skomorovsky
Die Erregung und Bestürzung über die mit dem Fall Rutha zusammenhängenden Tatsachen und Erscheinungen hat sich noch keinesfalls gelegt. Im Gegenteil lassen verschiedene Anzeichen darauf schließen, daß die Erbitterung, vor allem innerhalb des SdP-Lagers, noch im Wachsen begriffen ist und daß man noch mit etliche« Folge-Erscheinungen rechnen muß. Als symptomatisch darf gewertet werden, daß unsere Redaktion nun täglich eine Menge Zuschriften erhält, die alle auf den Fall Rutha Bezug . haben. Zum Teil handelt es sich um politische Berichte, die wir aber wegen ihrer Anonymität öffentlich nicht verwenden können. Doch darf man Verständnis für diese Anonymität selber haben, denn noch müffen jene SdP-Leute, die die Flucht in die Oeffentlichkeit antreten wollen, befürchten, deß ihre Namensnennung terroristische Folgen haben könnte. Uebrigens ist auch beachtlich, daß sich unter den Zuschriften Anekdoten, Witze und Gedichte befinden, in denen sich das sudetendeutsche Gemüt Luft zu machen sucht. Neue Einvernahmen in der Affäre werden aus Prag berichtet. Hier gab es auch zweiVerhaftungen: es handelt sich um H o ch s ch ü l e r, die aus M a f f e r s- d o r f— also aus der Umgebung des Reichenberger Kernpunkts des Skandals stammen. Der„Prager Mittag" will wissen, daß das Ergebnis der Untersuchung gegen Rutha, der bekanntlich als einziger unter den Verhafteten jede Schuld in Abrede stellt, absolut eindeutig sei und sich ständig verschärfe.(Das genannte Blatt kündigt übrigens an, daß es so wie wir Herrn Henlein wegen der Ausfälle in seiner Leitmevitzer Rede klagen werde.) Bemerkenswert ist, daß das genannte Blatt Rutha auch unter den Verdacht von Verfehlungen unter Ausnützung lehrherrlicher Autorität gestellt sieht! Unter den deutschen Blätterstimmen, die weiter über den Fall zu registrieren sind, ist die der „B o h e m i a" vom Dienstag beachtlich. Das Blatt schreibt: »Di«|»«ie Erregung Henleins erkläre sich auch au« vielerlei persönlicher Ent. täuschung. Henlein war schon Anfang dieses Jahres mit dem Privat- lebe» Ruthas befaßt worden und forderte damals Beweise. Man zeigte ihm einige vor Reichenberger Rechtsanwälten niedergelegte Zen- genprotokolle, da aber Rutha ihnen gegenüber seine Unschuld ehrenwörtlich erklärte, vertrante Henlein diesem Ehrenwort und zerriß die Protokolle. Daß er nun zumindest die Möglichkeit erkenne» mußte, mit diesem Ehrenwort vielleicht getäuscht worden zu sei», sei für ihn die eine schwere Enttäuschung gewesen. Die andere sei ans dem Wortlaut seiner Lrit- mrritzer Rede ohneweiters zu erkennen, und zwar auS der Stelle: ,Lch stelle fest, daß es in unserem Volk immer noch Schufte gibt, die bedenkenlos dem politischen Gegner Handlangerdienste lei sten." Ma» will in Rrichenbergrr SdP-Kreisen hieraus die Bestätigung entnehmen, daß an der Aufrollung der Affäre Rutha die O p p o s i- t i o n in den eigenen Parteireihm nicht unbeteiligt gewesen sei. Die„RumburgerZeitung" und nach ihr die„D e u t^s ch« L a n d p o st" Weissen auf einen im Marz 1937 erschienenen Artikel aus der B e r l i n e r SS-Zeitschrist„D a S schwarzeKorps" hin, der sich in schärfster Form gegen die Homosexuellen-Seuche äußerte; die„Deutsche Landpost" berichtet dazu, daß ihr dieser Artikel seinerzeit in ge- s ch l o s s e n e m Briefe zugestellt worden sei. Es ist nicht ohne weiteres einzusehen, in welcher Beziehung dieser Artikel und seine Uebersendung nach Prag mit dem Fall , Rutha Zusammenhängen sollen. Immerhin ist aber wohl der Schluß zuläsiig, daß das Dritte Reich damals eine erste Warnung ausswßen wollte. Wir selber haben ja berichtet, daß die oppositionellen SdP-Kreise die Sache zuerst in Berlin anhängig machen wollten und erst dann, als man sich dort nicht direst intereffiert zeigte, den Fall vor die tschechoslowakischen Behörden gebracht hätten. Wenn Herr Henlein jetzt, wie uns berichtet wird, außergewöhnlich konsterniert ist, so dürfte das seine Ursache vielleicht auch darin haben, daß «r fürchten müsse, Hitlers Gnade, die sich ja ja längst vom Stammesführer abgewendet haben soll, würde sich unter dem Eindruck der Astäre Rutha in volle Ungnade verwandelt haben. Aber Herrn Henleins Bestürzung ist auch sonst zu verstehen. Er hat mit jenen Männern, die er als intimste Freunde der Volksgemeinschaft voranleuchten ließ, nicht viel Glück gehabt. Dem Ehrengericht über Walter Brand folgte Ruthas Ehrenwort, über dessen Wert und Wirkung für die sudetendeutsche Erneuerung Henlein nun sehr viel Anlaß zum Rachdenken hat.
Auch in M ä h r e n und Schlesien wirbelt I die Affäre viel Staub auf. Dort spielt der„Aufbruch"-Kreis eine beträchtliche Rolle. Er macht nun mehr denn je gegen den Geist des„Kame- radschastsbundes" mobil. Dies um so mehr, als der frühere SdP-Landeslester in Mähren , Roman S k o m o r v s k y, ein besonders bevor- zugterBusenfreund Ruthas war. Herr Skomorovsty ist inzwischen, nachdem er als Landesleiter ausgespielt hatte, dem neuen SdP-Propaganda-Chef Ingenieur Weber zugeteilt worden und angeblich selbst Leiter der Antikomintern-Abteilung. Innerhalb der SdP- Opposition hofft man jetzt, daß mit Rutha nun auch Skomorovsky erledigt werden wird, für dessen„Beliebtheit" das.Faktum zeugt, daß kürzlich sein Bild aus der SdP-Wanderausstellung beseitigt werden mußte! Ber Fall Rutha In der Londoner Presse Alle großen Londoner Zeitungen haben— wie übrigens der Pariser„Matin", der„Popu- laire"(Paris ) und der Brüffeler„Peuple "— die Meldung von Ruthas Verhaftung gebracht. Obgleich Herr Rutha in London ja nur durch gelegentliche Besuche und Vorträge bekannt ist, hat man seiner Verhaftung und der Anklage gegen ihn dort also jene Bedeutung zuerkannt, die Herr Henlein und die mit ihm sympathisierende Presse unseres Landes durch Verschweigen verkleinern möchten. Es ist auch nicht wahr, daß nur„ein Linksblatt" in England die Nachricht brachte. Während nämlich der sozialistische „Daily Herald" nur die Tatsache der Verhaftung Ruthas und vierzehn anderer„Nazis" wegen„unnatürlicher Vergehen" berichtete, haben die konservativen„Time s" unter der Ueber- schrift„Fehde bei den Sudeten -Nazis" einen Bericht ihres Wiener Korrespondenten veröffent-
Obwohl die Sudetendeutsche Partei oder deren Preffe mehr als einmal zum Ausdruck brachten, welch hoher völkischer Wert das Genoffen- schastswesen auszeichne, wird von dieser Partei und von dieser Preffe das Genossenschaftswesen gerade der Aermsten des Volkes, nämlich die Kon« sumgenoffenschaftsbewegung, zum Gegenstand andauernder Angriffe gemacht. Es wäre zwecklos, mit den Herren über diese widerspruchsvolle Politik zu debattieren. Wir wollen es daher mit der Feststellung bewenden laffen, daß die Sudeten deutsche Partei , welche vorgibt, die Interessen des gesamten deutschen Volkes in der Tschechoslowakei zu vertreten, ihre offene und getarnte Agitation gegen die Selbsthilfebewegung der deutschen Verbraucher dieses Landes richtet, die eine wahre Volksbewegung ist. Bon den 800.000 deutschen Haushalten in Böhmen und Mähren- Schlesien sind 280.000 konsumgenossenschaftlich organisiert. Jede dritte deutsche Familie ist demnach Mitglied einer Konsumgenossenschaft. Diese Tatsache, daß nämlich ein sehr wesentlicher Teil der deut« chen Bevölkerung am Gedechen der Konsumgenossenschaften interessiert ist, muß jeden Versuch, dieser Massenbewegung die natürliche Entwicklung zu stören, von vornherein zum Scheitern verurteilen. Auch die jüngste Aktion der SdP gegen die deutsche Konsumgenossenschaften! Die jetzige Agitationswelle gegen unsere Konsumgenossenschaften ist zu einem guten Teil auf jene Kaufleute und Händler zurückzuführen, die in der aufstrebenden Selbsthilfeorganisation der Verbraucher einen«nbeauemen Wettbewerber erblicken. Um ihr Geschäft nicht zu beeinträchtigen, und weil sie mit der Gedankenträgheit vieler Menschen rechnen, sind die Urheber der mehr oder weniger ständig betriebenen Hetze gegen die Konsumgenossenschaften bestrebt, sich im Hintergründe zu halten. Also bedient man sich der Zentralstelle der Sudetendeutschen Partei für Handel und Gewerbe in Prag . Das Arbeitsamt der SdP, Abteilung Wirtschaftspolitik, gab bereits am 8. Feber d. I. ein vertrauliches Rundschreiben heraus, um die Agitationsaktion gegen die Konsumgenossenschaften vorzubereiten. Der konkrete Zweck dieses Rundschreibens war, eine Spezialorganisation von SdP-Kaufleuten zu errichten,„so daß sie in der Lage sind, mit Erfolg von späteren Weisungen eine aktionsfähige Verbindung mit ihren Kollegen herzustellen und den örtlichen Kampf(gegen die Konsumgenossenschaften) führen".
licht, der auf die politischen Hintergründe der Affäre, den Kampf zwischen„Kameradschaftsbund"- und„Aufbruch"-Kreis und auf die Meldungen hinweist, daß die Beschuldigungen gegen Rutha, ehe sie den tschechoslowakischen Behörden zur Kenntnis kamen, schon Herrn Heß erfolglos vorgelegt worden waren. Der gleichfalls konservative„Daily T e l e g r a p h", der seinen Lesern mitteilt, daß Herr Rutha wegen schwerer Beschuldigungen, die keine politischen sind, verhaftet wurde, nennt Rutha den„ersten Adjutanten Henleins" während der liberale„E v e- ningStandard" Rutha als die„rechte Hand Konrad Henleins" bezeichnet. Ber Fall Rutha und die Frauenfrage Das„Prävo Lidu" sagt in Besprechung des Falles Rutha u. a. folgendes: „Es ist notwendig zu bemerken, daß sowohl in der reichsdeutschen nazistischen Bewegung, wo es ähnliche Affären gab— als auch in der Partei Henleins die Frauen aus der öffentlichen Tätigkeit als minderwertige Geschöpfe ausgeschlossen wurden. Die Henlein -Leute haben z. B. den Frauen nicht ein einziges Mandat in der Nationalversammlung überlassen. Diese ausdrückliche Bezeichnung der Frauen als minderwertige Geschöpfe kann nicht ohne Wirkung auf die Mentalität mancher Henlein -Leute bleiben. Niemandem wird es einfallen, den Fall Rutha in Verbindung zu bringen mit den nordböhmischen Deutschen , aber in der Preffe der Henleinpartei hat man von den Frauen oft in so roher Weise geschrieben, daß es einen merkwürdigen Eindruck machte. So schrieb unlängst beim internationalen Kongreß der Liga für Frieden und Freiheit in LuhaLovice, wo pazifistische Frauen der ganzen Welt zusammenkamen, das Henleinblatt„Der gerade Michel" an die Adresse der heimischen und ausländischen Delegierten folgendes:„In früheren Jahrhunderten wurden solche Frauen, welche die Nase irk Dinge steckten, die sie nichts angingen, verprügeft, gemartert und verbrannt. In dieser Hinsicht tut es uns ehrlich leid, daß der Menschheit die sogenannte Humanität um einige Jahrhunderte zu früh beschert wurde". Kann ein normaler Mensch Aehnliches schreiben?
Um dieSdP als solche nach außen hin von der geplanten Agitation gegen die Konsumgenossenschaften zu distanzieren, benützte man hiezu den„Verband zum Studium und zur Förderung der Volkswirtschaft, Sitz' Teplitz « Schönau," dessen Leitung in den Händen von führenden Funktionären der SdP liegt. Dieser Verband stellte nun über die von der SdP ausgewählten Kaufleute eine Verbindung zu den Han de l s g r e m i e n her, damit diese einmal für die Finanzierung der Agitationsaktion gegen die Konsumgenossenschaften sorgen und zum andern Mal das von dem besagten Verband heräus- gegebene Agitationsmaterial aufteilen.(Im Falle des Handelsgremiums von Hohenelbe wurde von jedem Kaufmann ein Beitrag von 40 XL gefordert.) An dieser Stelle fordern wir die kompetenten Behörden auf, zu untersuchen, inwieweit die HandelSqremien, diese öffentlich-rechtliche Institutionen, durch dirette oder indirekte Finanzierung des Agitafionsfeldzuges der SdP gegen die Konsumgenossenschaften ihren durch das Gesetz vorqezeichneten Wirkungskreis überschritten haben. Gleich das erste Flugblatt, daS der„Verband zum Studium und zur Förderung der Volkswirtschaft" zur Bekämpfung der Konsumgenossenschaften herausgab, erwies sich als«in Schlag ins Wasser. Unter dem Schlagwort„Deutsche Hausfrau, kaufe richtig!" wurde in indirekter Weise zu einem wirtschaftlichen Boykott aufgerufen, so daß die staatlichen Behörden WestböhmenS und Nordböh- mens die Verbreitung des Flugblattes verboten.(Im Bereiche der Egerer Staatspolizei wird den Verbreitern dieses Flugblattes eine Strafe bis zu 80.000 XL in Aussicht gestellt.) Wie sehr die SdP-Leute sich der Unmoral ihrer KampfeSmethoden gegen die Konsumgenossenschaften bewußt sind, geht aus dem Umstande hervor» daß sie das Flugblatt— noch vor dem erfolgten behördlichen Verbot!— in Kreibitz während der Nacht an die Haustüren steckten. Die Hintermänner und die Schürer des Hetze gegen die Konsumgenossenschaften wollen unerkannt bleiben—im Geschäftsinteresse natürlich. Aber sollten die Arbeiter die-Urheber der Hetze gegen ihre Genossenschaften wirflich nicht kennen? Der Arbeiteröffentlichkeit sind sie nur zu gut bekannt! ES liegt an der breiten Oeffentlichkeit, diesen Leuten die richtige Antwort auf ihre antigenossenschaftliche Hehaktion zu neben. Jede derartige gegnerische Aktion hat immer wieder nur Huyderte und tausende
Verbraucherfamilien sind den Selbsthilfen organisationen der Verbrauch er, den Konsumgenossenschaften, als Mitglieder zugeströmt und die Umsätze dieser Bollwerke der Verteidigung der Berbraucherinteressen sind erheblich gestiegen. So soll esauch jetzt werden!
Ber Stammesführer in London Aus London wird uns berichtet, daß Henlein Donnerstag in einer privaten Gesellschaft sprechen wird. Der Vortrag findet zwar in den Räumen der Gesellschaft für internationale Angelegenheiten statt, ist aber nicht von ihr veranstaltet, sondern von einigen Privatpersonen. Henleins Ankunft wurde von der englischen Presse wie folgt zur Kenntnis genommen: Line der meist besprochenen Eulissen-Per- sönlichkeiten in Europa Ist gegenwärtig zu unauffälliger Visite in London — Madame Lupescu. Ein anderer interessanter Besucher aus Mitteleuropa ist Herr Konrad Henlein , der Führer der Sudetendeütschen Partei, der erklärt, zwei Millionen Deutsche in der Tschechoslowakei als Anhänger zu haben. Er wird eine private Vorlesung über die Ziele der Partei halten. Obwohl unter dem Einfluß von Nazi-Ideen stehend, bestreitet Herr Henlein alle Beziehungen zu Berlin . Er trägt Augengläser, Ist 37 Jahre alt und war früher ein Turnlehrer. Er ist ein ruhiger Redner und sieht nicht wie ein embryona- lerDiktator aus. „Sunday Times" Man sieht— London rechnet Henleins Visite weniger zu den Staatsereignissen als zu den Raritäten. Daß Konrad statt mit seinem Heinz mit Frau Lupescu in London ankommt, dürfte ioohl nur ein Zufall sein.
Aufwärtsentwicklung der Partei im Bezirk Mährisch-Schönberg In der Zeit vom 1. Jänner bis 30. September find den DSAP-Lokalorganisationen im Bezirke Mähr. Schönberg 121 Männer und acht Frauen, zusammen 129 Mitglieder, neu beigetreten. Außerdem konnte am 3. Oktober in Zautke eine Lokalorganisation der Partei gegründet werden. Dies ist bereits die d r i tte Neugründung im heurigen Jahre; die Zahl der Lokalorganisationen hat damit 48 erreicht. Auch der Markenbezug ist ein erfreulicher, es konnten bisher zirka 1000 Bollmarken mehr ausgegeben werden als in der gleichen Zeit des Vorjahres. Der Bezug der Arbeitslosenmarken ist bedeutend gesunken.
Der Karlsbader Kurdirektor Rudolf Gitschner ist in der Nächt zum Dienstag nach einem längeren Leihen im Alter von 53 Jahren verschieden. Gitschner, der ab 1919 Sekretär der Kurklubs und später Vorstand der Kurkom- miffion war, wurde im Jahre 1922 zum Kur- direktor ernannt, welche Funktton er bis zu seinem Tode ausübte. Staatsprüfung für BerfichernngStechniker. Die Staatsprüfung für BersicherungStechniker findet am 25. und 26. Oktober 1937 statt. Die schriftlichen Prüfungen werden am 25. Oktober d. I., ab 8 Uhr, die mündlichen Prüfungen am 26. Oktober, ab 15 Uhr, abgehalten. Die ordnungsgemäß belegten Gesuche um Zulassung zur Staatsprüfung sind bis spätestens 18. Oktober d. I. im Dekanate der allgemeinen Abteilung der Deutschen Technischen Hochschule in Irag I., Karlova 30/11, einzudringen. Der Bahnhof in Ausstg a. E. Der Umbau der beiden Aussiger Bahnhöfe, die seinerzeit von Privatgesellschaften in einem schon damals unzureichenden Zustand übernommen wurden, war von jeher Wunsch nicht nur der Ortsansässigen, sondern des ganzen nordböhmischen Gebietes. Aussig a. E. ist in zwei Tälern gelagert und um den aus deren Verbauung sich ergebenden Raummangel zu beheben, wurden seit dem Jahre 1928 zahlreiche JnvestitionSarbeiten durchgeführt. Am Bahnhofe der ehemaligen Aussig- Teplitzer Eisenbahn wurde die Gleisanlage wesentlich erweitert, die Sicherungsanlage ergänzt und die Bahnunterführung umgebaut. Im Abfertigungsgebäude wurden zwecks Erweiterung des Vestibüls und der Warteräume Adaptierungen vorgenommen. Auch am anderen Aussiger Bahnhof führte die Eisenbahnverwaltung einige Verbesserungen durch, so z. B. die Freimachung der Bahnsteige durch Umlegung der Lampenmaste und Wafferkrane, und insbesondere die dem Motorverkehr und der rascheren Zugsfolge zweckdienliche Umgestaltung der Geleise. In nächster Zeit wll ein kostspieliger Umbau der Aborte durchgeführt werden, der die Verlängerung des gedeckten Bahnsteiges auf der Bodenbacher Seite bezweckt. Wirtschaftlich find für die Stadt auch die Aenderun- gen auf den Güterbahnhöfen und den übrigen örtlichen Einrichtungen von Belang. Besonders seien erwähnt der Bau einer modernen Drehscheibenanlage und andere zweckmäßige Umgestaltungen im Heizhausbereich des Teplitzer Bahnhofes, die Erweiterung der Werkstätten und des Materialdepots, die Verlängerung des Magazins und der Bau von neuen Rampen mit einem Ladekran. Die mit einem Kostenaufwand von 17 Millionen KC durchgeführten Verbesserungen ermöglichten die Bewältigung des ganzen Betriebes in dem wichtigen Verkehrsknotenpunkt. Trotzdem hat das Eisenbahnministerium auf Grund der im Jahr« 1936 gepflogenen Erhebungen die Aus« arbeitung eine- Projekt- auf Umbau der Station Aussig a. E. angeordnet, um in seinem Rahmen zur paffenden Zeit weitere, den wachsenden Anforderungen des Verkehrs- und Kommerzdienstes zweckdienliche Umgestaltungen vornehmen zu könne«».
Bla SdP und die deutschen Konsumgenossenschaften Zusammenbrechende Hetzagitation Welche Rolle spielen die Handelskammern?
zu, .* die eine Folge gehabt: