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Samstag, 16. Oftober 1937

In welchen deutschen   Gemeinden wird gewählt?

Böhmen  :

Bez. Asch: Krugsreuth, Neuberg  . Bez. Auffig: Predlig, Wifliz.

fündet heute Doftrinen, die jeden Minderheiten-) schuß ausschließen, weil sie die Menschenrechte überhaupt leugnen und das Recht des Stärkeren, die Gewalt und die Unterdrückung aller Schwä cheren, ja aller menschlich Déntenden zur Religion erheben. Deutschland   hat sich aber auch des ge­eigneten tattischen Mittels bege= Prag  . Die Liste der Gemeinden, in denen ben, um eine erfolgreiche Neuordnung des am 14. November gewählt wird, ist bereits offi­europäischen Minderheitenrechtes durchzusetzen. ziell verlautbart worden. Wir veröffentlichen Deutschland   hat den Völkerbund verdaraus jene Gemeinden, die eine deutsche   Mehr­Iassen und freiwillig das Forum geräumt, auf heit oder zumindest eine größere deutsche Min­dem sich was immer man zur Kritik des Bunderheit aufweisen: des jagen konnte und sagen mag allein die Auseinandersetzung ohne Strieg und in den allge= meinsten und allverbindlichen Formen abspielen konnte. Man brauchte sich nur einmal die Lage von 1935 zu bergegenwärtigen, um zu sehen, wie falsch die deutsche Politik, einmal von ihrer in­nerpolitischen Basis und ihrer Jdeologie ganz ab­gesehen, seit 1933 gewesen ist. Als es 1935 auf eine Kraftprobe des Völkerbundes ankam, an der vor allem England sehr viel gelegen war, stand Deutschland   abseits, ja es stellte sich entschieden auf die Seite des Friedensbrechers, des Rechts­brechers, der Macht, die alle internationalen Verpflichtungen, rechtlichen Grundsäße und menschlichen Erwägungen mißachtete. Ein Deutschland  , das 1935 Mitglied des Völkerbun­des gewesen, ein Deutschland   das obendrein demo­kratisch in seinen Grundlagen und Ideen gewesen

wäre, hätte damals der Völkerbundaktion Kraft geben, dafür aber auch eine Ausdehnung des kol­leftiven Prinzips auf die Minderheitenfrage durchsetzen können.

Bez. Bischofteiniz: Berg  , Nonsperg, Zivingau,

Blisowa.

Bez. Böhm.- Krumau: Kladen, Střítež, Chri­

stianberg.

Bez. Böhm.- Leipa: Niemes  , Schwarzwald  ,

Sabert.

Bez. Neubek: Hirschenstand, Voigtsgrün. Bez. Neuhaus: Neuhaus.

Bez. Neupaka  : Nedař, Widach.

Bez. Plan: Scheiben- Radisch, Heiligenkreuz  , Konstantinsbad, Lohm  , Planes, Stupsch.

Nr. 244

tendeutschen Partei erhebliches Aufsehen erregt. Schließlich ist vom Standpunkt der europäischen inter­nationalen Politik den amtlichen englischen Persön lichkeiten der Besuch Henleins in London   überhaupt nicht erwünscht... Den Engländern ist sehr gut tekannt, daß die französische. Regierung vor einiger Beit energisch die deutsche   Regierung darauf aufmert­sam gemacht hat, daß jeder Eingriff Deutschlands   in die inneren An Bez. Neustadt an der Mettan: Plaznik, Sche- gelegenheiten der Tschechoslowa diwy. tei zu einer augenblicklichen Gelten d des ma chung tschechoslowakisch- französischen Pattes über gegenseitige Hilfe führt. Auch hierin müßten die Engländer, obwohl sie durch keine Ver träge gebunden sind, mit Frankreich   im eigenen Interesse solidarisch sein.. Die englische Presse nimmt zu Henleins Besuch die gleiche Stellung ein. ,, News Chronicle" schreibt in vier Zeilen, unter der Ueberschrift: Ein Na z ist nach London  , daß Henlein   kommen werde. Daily Herald" macht darauf aufmerksam, daß den Vortrag ursprünglich Rutha, Henleins rechte Hand, hatte vor­tragen sollen, daß dieser aber wegen einer unpoliti­schen Tat und zusammen mit 30 jungen Leuten aus der Heimatstadt Ruthas verhaftet worden sei. Und die sogenannten englischen Regierungsblätter schwei­gen bisher einfach über Henleins Besuch. Es wird interessant sein zu erfahren, warum sie dies tun."

Bez. Podersam: Woratschen, Lobediz. Bez. Prachatik: Haberles, Ober- Schneedorf, Guthausen, Böhm.- Röhren.

Bez. Preßnitz: Preßniz. Bez. Reichenberg: Krabau, Ruppersdorf  . Bez. Saaz: Satkau.

Bez. Schüttenhofen: Gaberle, Stachy, Schütten­hofen, Kundrati, Mochau  , Stubenbach, Stabin, Bez. Brüg: Kopit, Obernik, Strimis, Bruch, Ober- Teschau, Haidl. Hammer, Oberleutensdorf.

Bez. Budweis  : Neudorf, Hodowiz.

Bez. Deutsch- Brod  : Höfen.

Bez. Eger: Großloh, Wakkenreuth, Schoffens reubh, Ermesgrün, Seichenreuth, Zweifelsreuth. Bez. Elbogen: Poschisau, Ziegelhütten, Cho­Kösteldorf, Schönfeld.

dau,

Bez. Falkenau: Zwodau  .

Bez. Gablonz  : Albrechtsdorf, Hennersdorf. Bez. Hohenelbe: Anseith, Nieder- Prausniz. Bez. Joachimsthal  : Marlezgrün. Bez. Kaaden: Jurau, Groß- Spinnelsdorf, Weiden  .

Bez. Karlsbad  : Sodau, Espenthor. Bez. Klattau: Neuern, Hoslau, Flecken, Fuchs­berg, Solletis, Starlik, Plöß, Heuhof.

Görkau, Wurzmes, Komotau  . Bez. Komotan: Seestadil, Sebastiansberg  ,

Bez. Leitmerit: Priesen, Groß- Nučnik, Polep, Groß- Bernosek.

Wenn es heute den deutschen Min= derheiten in jenen Ländernam ich Iech testen geht, die mit Berlin  eng befreundet sind, wenn die Minderhei ten am besten gestellt sind, deren Staaten in tei­nem so engen Verhältnis zu dem Hitlersystem stehen, so ist das kein Zufall. Die Deutschen   Po Tens, die Deutschen   Südtirols   müssen für Hitlers   Politik bezahlen. Das deutsche Liebeswer­ben um Rumänien   und Ungarn  , die hef Bez. Ludit: Taschwiz, Ludik, Radotin. tige nazistische Propaganda in diesen Ländern Bez. Marienbad: Bad Königswarth, Einsiedl. haben keineswegs dazu geführt, daß es den rumä Bez. Mies: Stadt Tuschkau  , Chrančowis, Lisso nischen und ungarischen Deutschen   besser geht. Auch sie sind schwächer geworden, auch ihnen wa, Lomitschka, Podmokl, Anischau, Wilkischen, Worhabschen, Stich. schwindet die geistige und rechtliche Grundlage ihres Kampfes in dem Maße, als sie sich ,, gleich­schalten".

Bez. Leitomischt: Lauterbach  .

Beratungen bei Hodža

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An diesem Bankrott der deutschen   Minder­heiten, der deutschen   Volkspolitik hat en über die Staatsangestelltenbezüge Tein nun seinen Anteil, wie er ihn an den Prag  . Ministerpräsident Dr. Hodža hat propagandistischen Erfolgen Hitlers   hat. Man für Samstag vormittags eine Beratung einberu= fann nicht zugleich die Gewalt verherrlichen, die fen, welche sich mit der Frage der Staatsan Totalität predigen, alles auf die Karte des gestelltenbezüge befassen soll. An der Krieges sehen und dabei an Gerechtigkeit, Fried- Beratung werden die Vertreter der Arbeitsge­lichkeit und Menschlichkeit appellieren. Nur eines meinschaft der Staatsangestellten, die Klub­bon beiden ist möglich. Hitler und Henlein   haben obmänner der koalierten Parteien, das Präsidium an das Schwert appelliert, den Palmziveig in des parlamentarischen Sparausschusses und der ihrer Hand nimmt niemand mehr ernst. Was für Finanzminister teilnehmen. die deutschen   Minderheiten gewonnen werden Die Beratung soll die Frage klarstellen, in­kann, das ist nur zu erringen durch die Bildung wieweit die kürzlich in einer Denkschrift nieder­eines Kaders deutscher   Demokratie gelegte Forderung der Arbeitsgemeinschaft nach im Rahmen der europäischen   Völfergemeinschaft. Liquidierung der Gehaltskürzungen noch für 1938 berücksichtigt werden kann. Die Regierung steht auf dem Standpunkt, daß das Budget für 1938 voll der Wahrheit entsprechen muß und eventuelle Bugeständnisse an die Staatsangestellten daher noch in den Budgetziffern zum Ausdruck kommen

Tschechische Sozialdemokraten für die Emi­granten. Der Vorstand der tschechischen sozial­demokratischen Partei hielt Donnerstag eine Sit­zung ab, in der auch über die vorbereiteten Maß­nahmen der Regierung in Angelegenheit der müssen. reichsdeutschen und österreichischen Emigranten verhandelt wurde. Die tschechische sozialdemokra­tische Partei wird eine eigene Beratung einberu fen, in der über diese Frage gesprochen werden

wird.

L. Windprechtinger:

G'schicht'n

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Es ist möglich, daß mit Rücksicht darauf die Vorlage des Budgets, die für den 3. November geplant war, sich noch etwas verzögert, bis die entsprechenden Korrekturen in den Personalaus gaben durchgeführt sind.

Wohnung verließen, sah es aus, als ob eine wilde Kriegshorde nach goldenen Schäßen gesucht hätte.

dorf.

Bez. Senftenberg: Bielai, Niederdorf, Wölls­

Bez. Starkenbach: Harrachsdorf  , Rochlik. Bez. Tachau: Pernartis, Neu- Bedlitsch. Bez. Taus: Marberg.

Bez. Tepl: Zeberheisch, Hermannsdorf. Bez. Teplitz- Schönau  : Kosten, Neustadt, Weis­firchlib, Turn.

Bez Tetfchen: Steinschönau  , Nieder- Falkenau, Hillemüht.

weis.

Bez. Třeboň  : České Velenice, Buggers, Erd­

Mähren- Schlesien  :

Bez. Freiwaldau: Jauernig, Saubsdorf  , Wei­ denau  , Alt- Rothwasser, Bez. Freudenthal: Wockendorf, Schreiberseifen. Bez. Iglau  : Iglau  , Gossau.

Bez. Mährisch Schönberg  : Hannsdorf. Bez. Mährisch Weißkirchen  : Hermsdorf, Bun­kendorf, Daub, Kunzendorf, Hermiş.

Sechzig Jahre

tschechische Sozialdemokratie

Die tschechoslowakische sozialdemokratische Arbeiterpartei begeht im nächsten Jahr das sech­zigjährige Jubiläum ihrer Begründung. Die Feiern, die damit im Zusammenhang stehen, wers den am 4., 5. und 6. Juni 1938 in Prag   statt­finden. Teilnehmen verden   daran Vertreter der Sozialistischen Internationale, der sozialistischen  Parteien des Auslandes, Gewerkschaften, Genos­senschaften usw. Für die Veranstaltung dieser Feierlichkeiten wurde ein eigenes Komitee gewählt, zu dessen Vorsitzenden Direktor Veselý, zu dessen Geschäftsführer Redakteur Berger bestellt wurden. Die Feiern werden durch Umfang und Inhalt den üblichen Rahmen weit überragen. Ihr Haupt punft wird ein großes Manifestations- Umzug durch Prag   am 5. Juni sein, bei dem man auf die Beteiligung von hunderttausenden Menschen rechnet. Im Zusammenhang mit der Feier wird auch eine Ausstellung der Geschichte der Partei und Parteipresse und eine Reihe von Propa Unter diesem Titel schreibt das Česté Slobo" ganda, Kunst, Theaters, Unterhaltungs- und unter anderem: Sportunternehmungen veranstaltet werden.

-

Bez. Nikolsburg  : Urspiz, Kuprowiz, Eisgrub. Bez. Troppau  : Markersdorf  , Odrau  , Troppau  Bez. Wagstadt  : Thrn.

Bez. Znaim  : Schaffa, Frain.

Henlein   in London  

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Es klingt das wieder politisch, ja bedrohlich, Für die administrative Zweiteilung der Slo­aber man muß betonen, daß der jezige Besuch des Führers der Sudetendeutschen   Partei ein gewisser wakei. Schon seit der Einführung der Landesver Rückzug ist vom Ruhm des englischen. waltung in der Slowakei   zeigt sich, wie die Li­Propagandamarktes. Henlein   hat sich einen sehr dové Noviny" berichten, die allzugroße Entfer ungünstigen Augenblick zu der neuen Reise nach nung der slowakischen Hauptstadt Preßburg  , dem London   ausgesucht. Einerseits haben die englischen Zentrum der öffentlichen Verwaltung der Slowa Staatsmänner und Politiker heute andere Sorgen, tei, von gewissen Gebieten des Landes. Um den als die, die die politischen Interessen der Sudeten   daraus entstehenden Bedürfnissen entgegenzukom deutschen   Partei darstellen, da es ihnen nämlich um men, wurde in Kaschau   eine Expositur der slowa Frieden oder Krieg im Mittelmeer   geht, und dann fischen Landesbehörde errichtet, deren Kompetenz jagen wir es offen je weniger Publizität heute aber viel zu gering ist, um eine Rolle spielen zu die Sudetendeutsche Partei   in London   gewinnt, desto tönnen. Beide sozialistischen   Parteien fordern nun besser für sie. London   betrachtet nämlich die Sudeten  . Abhilfe. Die Nationalsozialisten verlangen die deutsche   Partei als eine politische Gruppe, die sich Erweiterung der Kompetenz der Kaschauer Expo­in einer ernsten inneren Krise befindet, abgesehen situr, die Sozialdemokraten haben sogar die Frage davon, daß das Verhältnis dieser Partei zum Drit- einer selbständigen ostslowakischen Landesvertre ten Reich den Engländern nicht gefällt.... Die Tat- tung in Kaschau   aufgeworfen. Dies hätte eine sache, daß Rutha alle Funktionen in Teilung der Slowakei   in zwei administrative der Partei niedergelegt hat( wie nach den Hälften nach der Analogie der westlichen Hälfte Meldungen der englischen Presse Konrad Henlein   des Staates zur Folge. Der Plan stößt aber. in vor seiner Abreise nach London   erklärt hat), hat der Slowakei   auf Widerspruch, insbesondere die unter diesen einigen englischen Freunden der Sude- Agrarier stellen sich dagegen.

Wohnung ein kleines Mädchen anwesend war, das er jetzt nicht sah.

Aber Herr Kudlich", unterbrach der ältere Beamte ,,, des tennan Suns net darzähln, daß Se ein neugeborenes Waserl san. Ihna politi scher Leumund genügt vollkommen. Do braucht wir fane Konfidenten dazu. Aba des kann i Ihna

aus dem illegalen Wien   werden. Wehr als hunderttausend Hausdurch- ihrem Manne einen ſchnellen, verſtändnisvollen ſcho jagn, daß Se wiederholt als der Bellenleis

Kudlichs Wohnung bestand aus einer Wohn­.he und einem Zimmer, die sie sich im Laufe der Zeit zweckmäßig und nett eingerichtet hatten. Der Mann hatte immer Arbeit gehabt. Das er­möglichte der Familie, sich gute Möbel anzu schaffen und die Frau hatte viel Geschick, die Woh­nung zu einem behaglichen Heim zu gestalten.

Die beiden Beamten kannten die Wohnung und ihre Einrichtung schon zur Genüge. Sie gin

Mit jeder neuen ,, Heimsuchung" zivilisierte ,, Vorhin war Ihre Tochter da", fragte er sich jedoch das Verhalten der Beamten und dies- unvermittelt; ,, wo ist sie denn jetzt?" mal fonnte es geradezu schon fürsorglich genannt ,, Ja, i was net", sagte die Mutter, die mit juchungen im Jahre 1934 und die nicht minder Blick gewechselt hatte, als sie bemerkte, daß sich zahlreichen im Jahre 1935 und noch dazu viele das Kind entfernt hatte. ,, 3 hab gar net g'seh'n, immer wieder in den gleichen Wohnungen und bei daß der Fraz weggangen is." denselben Personen diese aufreibende Tätig ,, Wo kann sie denn sein"? frage der Beamte wieder. feit ging selbst den gehässigsten Beamten auf die Nerven und führte im allgemeinen zu umgäng licheren und zivilisierteren Formen im Verkehr der Kriminalbeamten mit Sachen und Menschen.

-

Die Durchsuchung des Zimmers daurte kaum

Sie wird zu einer Freundin gangen sein",

antwortete die Mutter.

,, können Sie's net villeicht holen", forderte der Beamte die Mutter auf.

er

ter vom 46. Haus angebn fan wurn. Glaubn S', daß sie die Leit des aus' n Finaa zuzelt habn? I glaubs net. Und des können Sie mir a net ausreden". " I will Ihna   nig aus und nig einredn Herr Inspetta", antwortete mit unverändertem Gleichmut Franz Kudlich... Aber auf der Polizei hot scho amol aner a Geständnis abglegt, daß a Mörder is, und nachher hat si herausgſtellt, ter und entfernte sich. Sie hatte keine Ahnung, der war. Auf so a Gständnis legn Sie gewiß fan wer schaun, ob is find", sagte die Mut- daß ers nur unter dem Druck der Verhörsme wohin sich das Kind begeben sie thoden gstanden hat, obwohl er gar net der Mör quit die Gelegenheit, neben hatte, aber fe er Wert, Herr Inspektor. Da blamiern Ihne griff um die Zelle von nur. Aber i wer Ihns was jagn: A Naderer Hausdurchsuchung zu verständigen und zu war- lüagt Ihna des Blaue vom Himmel oba und z Während die Frau ihre Wege machte, sez- ausendundaner Nacht stehn, wann er ſi damit zelt sie mehr Gschichtn ausn klan Finga als in ten die Beamten Kudlich zu: net bestreiten. Is ja eh a Schand', daß die beste an Judaslohn badiena kann. Des können Sie a Polizei der Welt nur auf Naderer angwiesen

eine halbe Stunde und verlief ergebnislos. Als die Beamten in die Wohnküche zurückkehrten, um dort ihre Amtshandlung forizuſeßen, war das

kleine Annerl verschwunden.

nen.

Schaun S Herr Kudlich", begann der ältere Beamte ,,, Sie fan do so a feicha, intelli­genta Mann. Was habn S' denn davon, daß Sie hna wegn einer verlorenen Sachn in aner Tour

davon."

18".

,, No, no, halten S Jhna zruck, Herr Kud­

gen in die Schlafstube. Herr und Frau Kudlich stellten sich in den Türrahmen und sahen zu, wie Während die Beamten im Zimmer weilten die Betten durchsucht, die Kasten geöffnet, Stück um Stück der Wäsche und der Kleidung abgegrif- und Vater und Mutter der Durchsuchung zusahen, fen und wieder an seinen Platz gelegt, wie jede hatte das Kind die illegalen Druckschriften aus Lade geöffnet und jedes Blatt Papier   besichtigt dem Versteckt, das es kannte, leise herausgenom= wurde, stublich hatte, wie so viele Wiener   Arbei- men, in seine Schultasche geſteckt und sich, von tec, eine fleine Bibliothet. Jedes Buch wurde vom niemandem bemerkt, aus der Küche entfernt. Regal genommen, untersucht und rasch durch- Das Kind wußte sehr genau, was dem Vater be­geblättert, ob es nicht selbst verboten sei oder illegale Druckschriften berge. Die Beamten waren Wohnung gefunden wurden. Es wollte aber um mit dera illegalen Arbeit, Sie habn jo eh nig manens Ihne do net schlecht. Sie habn a Frau sehr gewissenhaft und genau. Doch unterschied sich alles in der Welt nicht, daß der Vater wieder auf wüsten Loben und der vandalischen Zerstörungs- leicht die Mutter auch noch. Das durfte nicht ge- gal", erwiderte Kudlich in ruhigem, fühlen Ton. ,, Erstens Herr Inspetta, arbeit i net ille­ihr Verhalten wesentlich und vorteilhaft von dem Monate in das Gefängnis kommen sollte und viel wut, die bei der ersten Hausdurchsuchung im schehen. Und das kleine Annerl handelte entschloß- Die Polizei hat mir bis heute noch nicht nach Februar 1934 das Entsetzen der geängstigten sen und flug wie ein erwachsener Mensch. Auch die Wohnküche durchstöberten die Be- tens, Herr Inspektor, nehmen& zur Kenntnis, weisen können, daß ich illegal arbeite. Und zwei­Frau hervorgerufen hatte. Damals flogen Wäsche und Kleidungsstücke im bunten Durcheinander auf amten ziemlich raich, machten kaum einen Blick in daß die Sache, zu der ich mich bekenne, no lang 3 dank Ihna   schön, Herr Inspekter, für dem Boden, kein Einrichtungsgegenstand blieb an das nun leere Versteck und beendeten die Haus- net verlorn is. Die Gesinnung is net verbotn Ihnan guin Rat", antwortete mit unerschütter der gewohnten Stelle. Ohne Rücksicht auf die Un- durchsuchung. Der ältere der beiden Beamten legte und de kann unsereinem a faner nehmen. I wer licher Ruhe Kudlich." I bin überzeugt, daß Sie versehrtheit der bescheidenen Habe wurde alles, was ein Protokoll über die ergebnislos verlaufene halt so lang auf's Kommissariat gehen, so lange das, was Sie fang, auch wirklich glauben. Aber nicht niet- und nagelfest war, in der Wohnung Amtshandlung an und verlangte die Unterschrift es Naderer gibt, die der Polizei einredn, daß i Sie täuschn Ihna in da Arbeiterschaft, wenn Sie umhergeschleudert und blieb dort liegen, wo es des Wohnungsinhabers. Da erinnerte sich der mi illegal betätig und solang die Polizei dran glaubn, daß ma sie mit solche Spindeln fanga hinfiel. Als die Kriminalbeamten damals die jüngere Beamte, daß bei seinem Eintritt in die glaubt".

und habn a Kind. Denen is bestimmt net recht, nach Wöllersdorf   wandern. I mans Ihna   nut wenn Sie wieder auf a paar Monat in Hefn oder guat, wenn i sag: Sänd weg von dera Butt. Ihna und Not und Elend für Ihna Familie". Es schaut nir als a paar Jahrin außa dabei für

fann.

( Fortfehung folgt.)