Seite 4 Sonntag, 17. Oktober 1937 Nr. 248 oui-schsn ZuHanösüvsovga! Bergwerksexplosion: 34 Tote In einem Bergwerk in Mnlga(Alabama ) in Amerika hat sich ein Explosionsimglück er­eignet, das 34 Bergarbeitern das Leben kostete. Man befürchtet, daß auch in anderen Stollen des Bergwerkes noch viele Todesopfer sein werden. Untersuchung gegen Trotzki London.(Eigenbericht.) Ein amerikanischer Untersuchungsausschuß hat die An­klagen untersucht, die in den verschiedenen Mos­ kauer Prozessen gegen Trotzki erhoben wurden. Den Borsitz in diesem Ausschuß führte der be­rühmte Wissenschaftler D r w e y. Die Kom- niission stellte einstimmig fest, daß alle Anschul­digungen gegen Trotzki unstichhältig sind und den Tatsachen widersprechen. Die Verhandlungen dieses Untersuchungsausschusses werden in de» nächsten Tagen in Druck erscheinen. Schreckensurtelle gegen italienische Kommunisten Rom. (Havas.) Das Sondergericht fällte heute das Urteil im Prozesse gegen 14 Kommu­nisten. Der Hauptangeklagte Osvaldo M e g a r- Ville wurde zu 18 Jahren Kerker, zwei Ange­klagte zu je 14 Jahren, einer zu zehn Jahren Kerker und die übrigen zu Kerkerstrafen in der Dauer von zwei bis acht Jahren verurteilt. Naziterror gegen Danzigs Katholiken Warschau . Der Kampf des nationalsoziali­stischen Senates der Freien Stadt Danzig gegen das katholische Zentrum wird um so heftiger, je länger erdauert/ Die Danziger Polizei hat in den Pfarreien und in den Wohnungen aller ka­tholischen Priester in Danzig sehr gründliche H aus durch s u chung en durchgeführt. Der Danziger Senat sandte an den Heiligen Stuhl ein Telegramm, in welchem gegen die Ver­ordnung des Danziger katholischen Bischofs, Msgr. O. H u r k e durch welche zwei autonome polnische Pfarren errichtet wurden, protestiert wurde. Außerdem ist der Senat bei Msgr. Hurke mehrmals dringlich vorstellig geworden, bis der Bischof schließlich seine Verordnung widerrief und die Ernennung der beiden polni­schen Pfarrer rückgängig machte. Diese beiden autonomen polnischen Pfarren hatten daher einen Bestand von bloß 24 Stunden. Vom Rundfunk CmpfehlCMwertci«im den Programment Montag: Prag , Sender 1: 0.05: Deutsche Presse, 11.35: Operngesänge: Donizetti , Mozart etc.; 12.10: Schallplattenkonzert, 14.04: Deutsche Sendung: Eckert: Erziehung der Meister, 18.10: Deutsche Sendung: Gegenbauer: Bedeutende Bäder in Nord­ mähren und Schlesien , 18.45: Deutsche Presse, 19-80: Ausdem Nationaltheater: Kovakovic: Die Hundeköpfe, Oper. Prag , Sender II: 11: Kam­merkonzert auf Schallplaiten: Mozart , Fr. Schubert ete., 14.20: Deutsche Sendung: Abschied. Hörfolge, 14.55: Deutsche Presse, 18.10; Volkslieder. 18.30: Flötenkonzert^ÄI: Europäisches Konzert aus Tu­ rin -Italien. Brünn 16.35: Klavierkonzert, 17.40: Deutsche Sendung: Bereiter: Schule Beruf Leben. Preßburg 15.30: Populäres Rundfunk­orchesterkonzert: Wagner, Dvorak , Weber etc., 17.40: Italienische und spanische Volkslieder, 20.15: Klavierkonzert. Mährisch-Ostrau: 12.35: Rund­funkorchesterkonzert. 18.10: Deutsche Arbeitersen­dung: Kamler: Zwischenstaatliches Arbeitsamt in Genf . DienStag: Prag , Sender I: 10.05: Deutsche Presse, 10.15: Deutsche Sendung: für die Frau, 10.30: Schall­platten, 11.05: Rundfunk für deutsche Schulen, höhere Stufen, 12.10: Dvokäk: Slowakische Tänze, 14: Deutsche Sendung: Aus dem tschechoslowaki­schen Kulturleben, 15.30: Rundfunkorchesterkonzert, 17.30: Beethoven: Sonate As-Dur, 18.10: Deut­sche Sendung: Dr. Hufty: Wirtschaftsrelief, 18.20: Böhmische Musiker um Mozart , Hörbild, 18.45: Deutsche Presse, 18.55: Aus dem deutschen Kul­turleben, 22.15: Populäres Rundfunkorchesterkon­zert. Prag , Sender II: 11: Schallplatten, 14.20: Deutsche Sendung: Bittner: Alte Herbstbräuche, 14.30: Schallplatten, 14.55: Deutsche Presse, 18.25: Volkslieder. Brünn 17.40: Deutsche Arbeiter­sendung: Sozialinfarmationen Etrich: Lohn und Maral, 20.55: Rundfunkorchesterkonzert: Suk, Oströil. Preßburg 19.35: Aus dem National­theater: Smetana : Zwei Witwen, Oper. Ka­scha» 12.35: Rundfunkorchesterkonzert. Mährisch- Ostrau 18.10: Deutsche Sendung: Landwirtschaft. Ende des Velgoprozesses noch nicht abzusehen Ueberraschungen des zehnten ProzeBtases» Urteil erst Ende nächster Woche? rb Der Samstag als zehnter Verhand­lungstag sollte nach allgemeiner Annahme nun­mehr die Verlesung des Schriftenmaterials brin­gen und minder Formulierung der den Geschwo­renen vorzulegenden Schuldfragen enden. Nach dem Verlauf des Prozesses erschien die Meinung gerechtfertigt, daß das Urteil am Montag, späte­stens Dienstag der nächsten Woche erfolgen würde. Diese Annahme erwies sich indessen als irrig. Die unwahrscheinliche Annahme, daß nochmals neue Beweisanträge gestellt würden, wurde zur Wirk­lichkeit. Wie nicht anders möglich, macht sich in­folge der langen Prozetzdauer, die an alle Betei­ligten die höchsten Anforderungen stellt, lleber- müdung und nervöse Ueberreiztheit geltend, die dazu führt, daß die Auseinandersetzungen zwischen dem Verteidiger und den Vertretern der Anklage äußerst schroffe Formen annehmen. Der Appell des Vorsitzenden, sich bei Stellung weiterer Beweisanträge auf solche zu beschränken, die tatsächlich geeignet seien, neue Tatsachen zur Kenntnis des Gerichtes zu bringen, erscheint sehr begründet, da sonst der Prozeß tatsächlich, ins Ufer­lose gehen müßte. Da indessen sowohl die Anklage wie auch die Verteidigung die unzähligen ihnen zu­kommenden brieflichen Mitteilungen, im Sinne ihrer Aufgabe verwerten, ergeben sich immer neue Beweisthemen, die das Verfahren in einer Weise verlängern, daß das Ende dieses Priqesses heute noch nicht abzusehen ist. Zu Beginn der Samstagverhandlung, als der Vorsitzende sich eben anschickte, das BoweiSversahren für geschlossen zu erklären, erhob sich der Vertreter der Anklage, Prokurator Dr. Lexa, und erklärte, auf Grund^neuer ihm zugekommener Mitteilungen, neuerliche Beweisanträge stellen zu müssen. Proku- rator Dr. Lexa verlas einen ihm zugegangenen Bries, der mit dem Namen Genoveva Zeravnik unterzeichnet war. Die Schreiberin dieses Briefes bezeichnet sich als Zellengenossin der Angeklagte» in der Untersnchimgshaft de? Brünner Gerichts­gefängnisses und führt Umstände an. die die Marie. Velgo schwer belasten. Welchen Beweiswert dieser Brief bat, wird sich allerdings erst zeigen müssen. Nach den Behauptungen der Briefschrei­berin ha> sich ihr die Angeklagte in zynischer Weise zu dem Mord bekannt und alle Details der Mordtat eingehend geschildert. Der Bries, der sich durch eine hesonders gehässige Ausdrucksweise auszeichnet, schließ mit heftigen Angriffen gegen die Velgo und brotestiert im vorhinein gegen deren eventuellen Freispruch. Marie Velgo erklärte, daß sie mit dieser, Genoveva Heravisik. di- tatiächlich etwa zwei Tage I lang mit ibr die Z-lle des Brünner GerichtSgefäng« I nisse? a-t-ilt bat. niemals allein war und überhaupt Aus der Vorgeschichte der Achse In Erinnerung ist noch der Wunsch­traum, Ar not t Bronnens, des Goebbels­vertrauensmanns im Berliner Rundfunk seit 1931, es möge mal in Südtirol eine solenne Verdreschung der Katzelmacher stattfinden, und daraufdas monotone Geräusch der E... Schleifmaschine dort ertönen(Die Exzesse", Berlin , Rowohlt, 192^). Daß diese Freundlichkeiten nicht einseitig und nicht rein literarisch blieben, beweisen zwei alte italienische Pressedokumente. DerC or r ie r e d eil a S er a" schrieb am 9. Mai 1929 Herrn Hitler ins Stammbuch: Von den guten Absichten und den zu­weilen sogar schmeichelhaften Worten, die Herr Hitler für Italien und den Faschismus hat, nehmen wir mit Wohlgefallen Kenntnis, ohne'aber darüber in übertrie­bene Begeister u,n g zu verfal­len. Auch der Führer der Nationalsozialisten stellt sich ein Bündnis mit Italien als nur gegen den deutschen Erb­feind gerichtet vor. Wir können aber nie z ul ä s s e n, daß Italien für deutsche Revanchepl äne dienen soll." Noch eindeutiger heißt es in der Musso­ lini gehörenden und persönlich dienenden ZeitschriftG er ar chia"(Hierarchie): Kindsköpfe seid ihr oder wüste De­magogen sogar, wenn ihr mit der Lock­speise ködern geht, eine Faschisten-Allianz werde euerem Kampfe gegen Reparationen und Versailler Weltordnung dienen. Auch Italien ist ihres Segens teilhaftig und be­schuldigt euchderUrheber- s 6 h a f t am Kriege ebenso wie seine Verbündeten von gestern... Der sogenannte deutsche Faschismus arbeitet also im leeren Raum. Er hat weder eine gute Or­ganisation, noch hat er Führer. Und wenn er morgen in die Lage käme, eine Bewegung anzuführen, so würde er aus A r- mut an Ide en die Rückkehr Wilhelms des II. fordern." Was heißt SA? Darüber belehren uns die hochoffiziellenMünchner N. Nachrichten" in einem Afrika -Artikel: Empörungen und Unruhen infolge der Höhe dieser Abgaben richten sich infolgedessen auch nur gegen die Häuptlinge, denen zur gewalt­samen Niederwerfung solcher Aufstände eigeneTruppen(mit dem keine Gelegenheit hatte, ihr solche ver­fängliche Mitteilungen zukommen zu lassen, ohne daß diese auch von den andern Zelleninsassinnen gehört worden wären. Verteidiger Dr. Loria wies darauf hin, daß verschiedene Einzelheiten diese? Briefes ab­solut unglaubwürdig, und unwahrscheinlich seien, so z. B., daß die Velgo mit Bestimmtheit auf ihren Freispruch gerechnet habe, zu einer Zeit, als sie ein volles Geständnis abgelegt hatte und ihre Verurtei­lung mit größter Wahrscheinlichkeit anzunehmen war. Eine weitere Angelegenheit/ die der Staats­anwalt ins Treffen führt und zum Ausgangspunkt seiner neuerlichen BeweiSanträge macht, ist ein angeblicher Kassiber der Marie Velgo (Kassiber ist eine Mitteilung von Häftlingen, die auf. geheimem Wege aus dem Gefängnis geschmug- gelt wird.) Diesen Kassiber hat eine gewisse Böhm abgeliefert, mit der Erklärung, daß er ihr von der Velgo anvertraut worden sei, als die Böhm, die wegen verbotener Rückkehr in den ihr verbotenen Brünner Polizeirayon verurteilt worden war. nach verbüßter Strafe die Haft verließ. Dieser Kassiber ist ein Brief, den die Böhm per Poft an den Gerichtshof schicken sollte und in welchem eine angebliche Frau Hedy R. den Obergerichtsrat Velgo, mit dem siesehr schlechte Erfahrungen gemacht habe", als Vernichter ihres Ehelebens hin st eilt. Wie es sich mit diesem Brief, der in deutscher Sprache ge­schrieben ist und nicht von der Hand der Velgo herrührt, verhält, wird sich erst ergeben müssen. Die Annahme, die die Anklage an diesen angeblichen Kassiber knüpft, geht dahin, daß die Velgo dadurch, daß sie auf solche unauffällige. Weise dem Gericht eine sie entlastende Kundgebung' einer fingierten Person in die Hände spielen wollte. Marie Velgo bestritt auf das entschiedenste, sich jemals mit der Beförderung von Kassibern befaßt zu haben, obwohl sich verschiedene Vermittler anboten. Sie habe sich nicht der Gefahr aussetzen wollen, durch solche Machinationen ihre Lage zu erschweren. Nach längerer Beratung ließ der Schwur- gerichtshof die vom Staatsanwalt eingebrachten und von der Verteidigung ergänzten Beweise zu, indem er gleichzeitig beschloß, einerseits die von dem Staatsanwalt namhaft gemachten Zeuginnen nach ihrem Vorleben und heutigen LebenSverhältnifsen feststellen zu lassen und überhaupt sämtliche Zellen- gefährtinnen der Angeklagten von Beginn ihrer Haft zu konstatieren. Dies soll auf kürzestem Wege ge­schehen. telephonisch und telegraphisch. Dessenunge­achtet taucht hier die Möglichkeit neuerlicher Kom­plikationen auf, so daß die Annahme, daß der Pro­zeß sich bi» Ende nächster Woche hinziehen wird, durchaus begründet erscheint. Die Verhandlung wurde nach einstündiger Dauer auf Montag vertagt. JV C II ll ff c 1 U) Cj n Askari") zur Verfügung stehen. m In vielen Dingen besitzt der Neger heute scheinbar mehr Rechte, als ihm die deutsche Ver­waltung, seinerzeit zugestand. Für die Eingebo­renen selbst isr dieser Umstand jedoch keineswegs von besonderem Vorteil und man hört allerorts Aeußexungen vonNegern. die schon allein aus diesem Grunde eine Rückkehr der deutschen Herrschaft und damit ei« Wiedereinführung der alten Justiz- form begrüßen würden. Darin dürften dieDeutschen mit denNegern einig sein, daß sie dieWiedereinführung der alten Justizform" verlangen. Auch den SA stehen sie wohl mit ähnlichen Gefühlen gegenüber, wie die Untertanen der dunkelbraunen Häuptlinge. Unglück auf dem Pilsner Bahnhof. Am 16. Oktober um 18 Uhr 25 Min. ereignete sich auf dem Pilsner Rangierbahnhof ein Uyglück, bei wel­chem der 50jährige Wagenmanipulant Jakob Wiener aus Pilsen getötet und der 46jährige Wagemnanipulant Josef Sip aus Ujezd bei Pil­ sen schwer verletzt wurde. Beide waren auf dem Rangierbahnhof beschäftigt und kehrten von der Besichtigung der Personenwagengarnituren zurück. Als sie die Geleise überquerten, wurden sie auf dem ersten Geleis vom Personenzug 327, der nach Saaz führ, erfaßt. Sip wurde hiebei zur Seite geschleudert und schwer verletzt, Wiener wurde von dem Zuge voll erfaßt, zwischen den Gleisen zu Boden geworfen, 14 Meter weit mitgeschleift und hiebei getötet. Sip wurde in das Pilsner Kran­kenhaus übergeführt.(Amtlich.) Zu Ehren Masaryks. Die gemeinsame Sit­zung des Vorstandes-und Ueberwachungsaus- schuffes der Bezirkskrankenversicherungsanstalt in Römerstadthat einstimmig beschlossen, dem außerordentlichen Unterstützungsfonds zur Eh­rung des Andenkens des verstorbenen Präsiden- ten-Befreiers T. G. Masaryk einen Betrag von iiä 25.000. zu widmen. Aufgespießt. Samstag früh ereignete sich im Stahlwerk der Poldihütte in Madyo ein tödlicher Unfall. Der 37jährige Arbeiter^Josef P ro­ch ä z k a wurde von einem eisernen Haken so hef­tig in die linke Brustseite getroffen, daß er bald darauf starb. Er war verheiratet und Vater eines Kindes.» Tschechoslowake in Moabit verurteilt. Sams­tag standen in Moabit der 23jährige tschechpslo- wakische Staatsangehörige Rudolf Röhr und der 20jährige Erich M. vor dem Strafrichter unter der Beschuldigung, Personen zur Teilnahme am spanischen Bürgerkrieg geworben zu haben, was nach dem Gesetz der Reichsregierung vom 18. Feber d. I. unter Strafe gestellt ist. Röhr wurde zu acht Monaten, der junge M. zu vier Monaten Gefängnis verurteilt. Da sich Röhr auch häufig abfällig über die Staatsführung geäußert haben soll, schwebt deswegen gegen ihn noch ein Ver­fahren vor dem Sondergericht wegen Vergehens gegen das Heimtückegesetz. Ein reichsdeutsches Flugzeug stürzte bei Danzig während der Uebungen aus einer Höhe von 500 Meter plötzlich ab und ging in Flam­men auf. Die beiden Piloten wurden getötet. Briefmarken-Weltausstellung in Prag . Vom 26. Juui bis 4. Juli 1938 wird in Prag eine Brief- marken-WeltauSstellung in allen Räumen der Närodni Düm in Prag XII. veranstaltet werden. Das Protekwrat dieser Ausstellung hat der Präsident der Republik Dr. E. Benes übernommen. Schon heute ist beim Ausstellungsausschusse eine ganze Reihe von Besuchen auch aus weit entfernten Ländern gemel­det. Zahlreiche Besucher auS den Vereinigten Staa­ ten und auch aus den europäischen Ländern haben ihren Besuch angekündigt. Besonders zahlreich werden die Jugoflawen und Reichsdeutschen teilnehmen. Nach dem Erfolge der bisherigen Vorbereitungen kann man annehmen, daß es eine Repräsentationsaus­stellung werden wird, weil hier Exemplare von Millionenwerten ausgestellt sein werden. In den letzten Tagen wurde die erste Propagandabroschüre ausgegeben, welche Zeugnis für die wirklich groß­zügigen Vorbereitungen ablegt. Ein Hund erschießt den Jäger. Ein gewisser Monsieur Maeabrey aus Lure ist das Opfer einer höchst merkwürdigen Unglücksfalles geworden. Er be­fand sich auf der Jagd und hatte einen Häher ge­schossen. Seine beiden Hunde begleiteten ihn auf der Suche. Als der Vogel gefunden war, und der Jäger sich herabbeugte, um ihn aufzuheben, sprang ihn einer der Hunde so unglückich an, daß dabei das Gewehr losging. Die Kugel traf Maeabrey und verwundete ihn so schwer, daß man an seinem Aufkommen zweifelt. Es heitert sich aus. Unter dem Einfluß eine» ausgedehnten DruckhochS, welches einen großen Teil deS Festlandes einnimmt, herrscht in unseren Gegen­den nahezu völlige Luftruhe und die Bewöllung nimmt nun allmählich ab. In Gebieten mit aufklä­rendem Himmel muß mit einer stärkeren nächtlichen Abkühlung gerechnet werden. Wahrschein­liches Wetter Sonntag: Ruhig, reichliche Frühnebel, sonst ziemlich heiter bis wechselnd bewölkt. Apch im tvsstlichen und mittleren Teil der Republik verstärkte Temperaturschwankung zwischen Tag und Nacht; tagsüber mäßig warm. Wette raus­sichten für Montag: Andauern der ruhigen Herbstwitterung. Lebendiges Mittelalter jedem Jahre wird rm Herbst nach Schluß der Gerichtsferien in der Londoner Westminster« Kathedrale ein besonderer Gottesdienst für die Richter katholischen Bekenntnisses abgehalten, der im Volksmund»Die rote Messe" genannt wird, weil die Richter eigens für diesen Got­tesdienst rote Roben tragen. Hier sieht mssn die Richter in ihrer feierlichen Amtstracht wäh­rend der roten Messe in der Westminsterckbtei.