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Bahltage die

erklärt, die Polizei mache ihm fortwährend Scherereien, hange mit dem Namen Fliegner gebraucht, jedoch in einem ganz| stande war, mit den übrig gebliebenen paar Mart bis zum nächen tvenn er als Vertrauensmann Voltsversammlungen mit Frauen anderen Zusammenhange, als in dem Bericht des Vorwärts" an einberufe, und um diesen Scherereien zu entgehen, gegeben. Einige andere fleine Irrtümer fann ich übergehen, da die wäre er aus dem Verein ausgetreten. selben weniger von Belang sind."

Deutsches Reich .

können, gab den ausschlaggebenden Grund zu diesem Ausstand. Die nordicftigsten Lebensbedürfnisse befriedigen Arbeiter sandten aus ihrer Mitte eine aus Polen und Deutschen bes stehende Delegation an die Direktion und verlangten eine. Erhöhung polnischen Brüdern in dem Ruhrgebiet der Vorwurf gemacht worden, ihres Lohnes; sie erhielten aber hierauf gar keine Antwort. In den Zeitungen auch in Arbeiterblättern ist unseren

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Der Senat erachtete die Klage des Genossen Niete für begründet und hob den Bescheid des Oberpräsidenten und die darin aufrechterhaltene Der Ausstand der Former und Gießereiarbeiter in Torgelow Verfügung der Polizeiverwaltung, die die Auf­lösung billigte, als verfehlt auf. Der Präsident ift beendet. daß sie nur sehr schwer zur Organisation heran zu ziehen sind. Persius führte zur Begründung des Urteils aus: In der Sache, betreffend die Feststellung der Bedingungen, der Dieser Vorwurf ist gewiß nicht unberechtigt und bedauern wir dies Durch die Beweiserhebung sei festgestellt, daß der Kläger die Wiederaufnahme des Arbeitsverhältnisses in den Torgelower gewig auch. Aber es ist doch zu bedenken, daß vor allem die Bersammlung weder im ausdrücklichen, noch im still- Gießereien ist heute folgende Vereinbarung zu stande gekommen: schlechte Schulbildung, sowie die schmähliche Ausbeutung, denen schweigenden Auftrage des socialdemokratischen Arbeiter- 1. Innerhalb der Fabrikräume darf keinerlei Agitation betrieben gerade unsere Landsleute seitens des Unternehmertums ausgesezt vereins einberufen habe. Die Angabe Jädels beruhe werden, im übrigen aber werden sich die Arbeitgeber um sind, daran die Hauptschuld tragen. Deswegen betrachten wir die nur auf Hörensagen und sei durch die Aussagen der Zeugen Hein, Woit und Richter widerlegt. die Zugehörigkeit der Arbeitnehmer zu den verschiedenen durch die Verzweiflung zum Aufstand Getriebenen als unschuldig Auch sei aus der Beteiligung einer größeren Anzahl von Vereins­Vereinen nicht weiter fümmern. gefallene Opfer. mitgliedern an der strittigen Bersammlung nicht zu schließen, daß es Wir fordern unsere Landsleute auf, sich der socialdemokratischen 2. Die Bildung eines Arbeiterausschusses für jede Fabrik wird und der gewerkschaftlichen Organisation anzuschließen und durch sich um eine Vereinsversammlung handelte. Der Grund, daß der Kläger abgelehnt; dagegen versprechen die Arbeitgeber, in allen das Lesen von socialdemokratischen Zeitungen und Broschüren sich zu aus dem Verein ausgeschieden sei, wäre unverfänglich, und wichtigen Sachen die Vorstände der Betriebs Krankenkassen bilden, denn nur durch gebildete Arbeitermassen tann die Social es könne nicht daraus geschlossen werden, daß Nieke im Auftrage anzuhören. demokratie der Not, Ausbeutung und dem Blut= des Vereins Versammlungen einberufe. Handele es sich hier aber nicht um die Versammlung eines politischen Vereins, dann sei die Entfernung der Frauen nicht gerechtfertigt und die Auflösung der Zum Schluß bittet das Blatt für die Verwundeten und Hinter­Versammlung zu Unrecht erfolgt.

3. Durch Accordzettel oder Accordbücher soll bei Herausgabe bergießen ein Ende machen. der Modelle in jedem Falle der Accordsatz für die Arbeit fest- bliebenen um Beiträge, um der großen Not einigermaßen steuern

gestellt werden.

4. Bezüglich der Lohndifferenzen wurde im allgemeinen feft- 3u können. gestellt:

Infolge des Formerstreits haben bereits mehrere Leip= Der Lohn für diejenigen Maschinenformer, die bisheriger Firmen die Arbeitszeit herabsetzen müssen, da es an Guß pro Kasten 4/2 Pfennig erhalten haben, soll zunächst um fehlt. Es scheint also, daß sich nicht genügend Arbeitswillige finden. 1/4 Pfennig, später auf den Minimalſag von 5 Pfennigen er­höht werden.

Auch bei Platten- und Handformern werden die bis­herigen geringsten Lohnfäße, soweit die Firma P. 2. Sauer in Frage kommt, um 5 pбt. erhöht.

5. Die 10 stündige Arbeitszeit wird nur für die Wintermonate, d. H. für die Zeit vom 1. Oktober bis 1. April, zugestanden. Während der Sommermonate beträgt die Arbeitszeit 11 Stunden. Den Accordarbeitern ist aber gestattet, die Fabrit nach Be­endigung ihrer Tagesarbeit zu verlassen.

Den Tagelohnarbeitern wird die 11. Stunde besonders bezahlt.

Unter der Anklage der schweren Körperverletzung stand gestern der Kaufmann Jakob Dollert vor der 130. Abteilung des Schöffengerichts. In der Mittagstunde des 23. Februar d. J. ging der Angeklagte durch die Friedrichstraße. Hier betrieb der Zeitungshändler Neumann sein Geschäft in der Weise, daß er mit lauter Stimme ausrief: Juden, Anarchisten und Socialdemokraten!" und dabei den Vorübergehenden seine Broschüren entgegenhielt. Dollert nahm als Jude Aergernis an diesem Geschäftsgebahren, er wandte sich an einen Schuhmann und verlangte die Sistierung des Broschürenhändlers. Der Schußmann weigerte sich anfangs mit dem Bemerken, daß der Betreffende ihm bekannt sei, gab aber schließlich dem Drängen des Dollert nach und führte Neumann zur Wache. Der Angeklagte, welcher hinterherging, ließ sich plößlich hinreißen, dem Neumann hinterrüds zwei wuchtige Schläge mit dem Schirm gegen den Kopf zu versezen, ohne daß der Schußmann es zu hin­dern vermochte. Nun erklärte der Beamte dem Angeklagten, daß auch er sistiert sei, worauf dieser es vorzog, die Flucht zu ergreifen. Ein anderer Schuhmann nahm seine Verfolgung auf und nach längerem Bemühen gelang es ihm auch, den Flüchtigen zu stellen. Im Termin gab der Angeklagte den Thatbestand zu. Er entschuldigte sich nur damit, бав er durch das Gebahren des Zeugen Neumann in hochgradige Erregung versezt worden sei. Der Vorsitzende, Amtsgerichtsrat Bröstel, erkannte in der Urteils­verkündigung an, daß das Geschäftsgebahren des Zeugen Neumann wohl geeignet sei, auch andere Leute als Juden zu beleidigen, aber nimmermehr durfte dies den Angeflngten veranlassen, hinterrücks über den Sistierten, der sich unter dem Schuße der Staatsgewalt befand, herzufallen, und völlig unverständlich sei es, daß der An­geklagte dann die Flucht ergriffen habe. Das Urteil lautete auf( Folgen die Unterschriften der Unternehmer- und Arbeiter- Vertreter.) zwei Wochen Gefängnis, der Staatsanwalt hatte 200 M. Geldstrafe und desgleichen die Unternehmer, obwohl lettere anfänglich die Die Arbeiter haben diesem Vergleich ihre Zustimmung gegeben beantragt. In der Straffache gegen die der Hehlerei beschuldigten drei wollten. Sonach wird Montag, den 10. Juli, die Arbeit in sämt­seitens ihrer Vertreter vereinbarten Bedingungen nicht anerkennen Schußmänner ist die Boruntersuchung formell eröffnet worden und wird vom Landgerichtsrat Telle geführt. Die Angeklagten be- lichen Betrieben wieder aufgenommen. haupten nach wie vor, daß sich der Fahrraddieb Schlichteisen

so

6. Nach erfolgter Abnahme von Gußstücken ist der Former für daran später vorgefundene Mängel nicht haftbar.

7. Die Arbeit wird spätestens am Montag, den 10. d. M. in allen Fabriken wieder aufgenommen. Die Wiedereinstellung der Streikenden und Ausgesperrten erfolgt nach Bedarf und werden in erster Linie Torgelower berücksichtigt. Uedermünde, den 4. Juli 1899. Das Gewerbegericht für den Kreis ledermünde als Einigungsamt.

Der Dresdener Maurerstreik, der sehr große Dimensionen angenommen hat, ist zum Aerger der Ordnungsneute bisher so ruhig verlaufen, daß er sich gar nicht im Sinne der Zuchthaus­Gewaltthätigkeit der Streifenden, entdeckt worden zu sein. Die Dresd. vorlage fruttifizieren ließ. Jetzt aber scheint das Erwünschte, eine Nachr." schreiben: Eine große Roheit ist von streifenden Maurern in der vorvergangenen Nacht auf dem Schulbauplatz in Löbtau verübf worden. Es ist die dort stehende Baubude aufgebrochen und sämt­liche in der Bude befindlichen Eigentumssachen der auf dem Bau arbeitenden 40 Maurer und Arbeiter, als Kleider, Pantoffel 2c., durch Zerschneiden, Zerhacken und auf sonstige Weise unbrauchbar gemacht worden."

Daß die vandalistische Handlung vorgekommen ist, giebt die Sächs. gewesen sind. Diese werden in allen Bersammlungen zur Inne­Arb. 8tg." zu, mir ist bisher gar nicht festgestellt, daß es Streikende haltung größter Ruhe ermahnt und ihr Verhalten ist bisher auch musterhaft gewesen. Die Ausständigen haben von solchen Hand­lungen auch feinerlei Vorteil, Nuzen haben nur die Gegner der­selben. Es scheint also nicht ausgeschlossen, daß es von jener Seite geschehen bezw. veranlaßt ist, die ein Interesse an der Diskreditierung der streikenden Maurer hat.

Sociales.

Aus den fächsischen Grubenbezirken. Im Betriebe der glücksfälle, von denen 42 mit dem Tode der Betroffenen sächsischen Bergwerke ereigneten sich im vorigen Jahre 4022 Un­152 Arbeiterinnen im Alter von 16-21 Jahren, 877 über 21 Jahren; endeten. Beschäftigt wurden auf sächsischen Gruben 27 569 männ liche und weibliche Arbeiter. Unter dieser Belegschaft befanden sich im Alter von 14-16 Jahren wurden 519 männliche und 9 weibliche Arbeiter beschäftigt. Auf einer Grube war auch ein noch nicht 14 Jahre alter Knabe thätig.

Versammlungen.

ihnen gegenüber als Fahrradhändler und Inhaber einer Lehr- Die Rottbuser Maurer wählten in einer legthin statt­bahn ausgewiesen und ihnen nur für sie selbst und einige gefundenen Versammlung eine Kommission von fünf Mann, welche Anverwandte Fahrräder zu billigen Preisen verkauft habe, beauftragt wurde, den Meistern folgende Forderungen zu unter­daß die Behauptung nicht zutreffe, wonach sie selbst breiten: Eine Erhöhung des Lohnes pro Stunde um 3 Pf., vom einen förmlichen Schleichhandel mit gestohlenen Fahrrädern betrieben 1. Januar 1900 ab 10stündige Arbeitszeit und 40 Pf. Stundenlohn. Die Graveure und Ciseleure verhandelten in ihrer letzten haben sollen. Dem Anschein nach liegen aber doch schwere Verdachts- Die Kommission wird beauftragt, die Lohnforderung bis zum 15. d. M. momente gegen die Angeklagten vor, denn der vom Rechtsanwalt den Meistern zu unterbreiten. Dr. Schwindt gestellte Antrag, die Angeklagten gegen Bürgschaft aus der Haft zu entlassen, weil schlimmstenfalls nur einfache Hehlerei gegen sie würde festgestellt werden können, ist vom Gericht ab­gelehnt worden.

Verbandsversammlung über die Beschlüsse der letzten General­versammlung. Es entspann sich eine rege Diskussion darüber, daß kollegen nicht damit einverstanden, daß die Generalversammlung die Generalversammlung den Antrag abgelehnt hatte, welcher die Einführung eines Minimallohnes forderte. Auch waren verschiedene die Mitgliedschaft der Kleinmeister billigte und einen Antrag an= genommen hatte, welcher zwar die Meister, die unsere Forderungen bingung, daß sie auf die Unterstüßungseinrichtungen tein Anrecht bewilligen, event. als Mitglieder aufnehmen, aber nur mit der Be­haben. Da noch verschiedene Redner eingezeichnet und die Zeit schon weit vorgeschritten war, wurde die Diskussion vertagt. Eine Branchen- Versammlung der Parkettbodenleger tagte Neue Aufgaben hat der Zuchth austurs, wie es scheint, am 5. Juli in den Spreehallen, Moabiter Brücke. Der Antrag Wie die Bremer Bürger- 3tg." vom Kollegen Wilhelm Schmitz, daß das Abladen der Ware vom mitteilt, füttert nämlich der dortige Polizeibericht neuerdings die 10. Juli ab nicht mehr von den Bodenlegern ausgeführt wird, bürgerlichen Blätter außer mit den üblichen Polizeinotizen auch mit sondern von den Arbeitern der bereffenden Fabrik, welche die Ware mit der famosen Streifstatistit zusammen, welche die Polizei für den den Mitteilungen über Arbeitsniederlegungen. Jedenfalls hängt das jiefert, wurde angenommen. Herrn v. Posadowsky aufzunehmen hat.

Forderungen der Arbeiter teilweise bewilligt haben, als beendet er Der Breslauer Dachdeckerstreik ist, nachdem die Meister die flärt worden. Die Arbeiter nahmen am Montag die Arbeit wieder auf. Wegen Betruges hatte sich gestern der Direktor Mag Franke Freigesprochen und doch ausgewiesen. vor der 131. Abteilung des Amtsgerichts zu verantworten. Der Sobota, Mitglied der Lohnkommission der Maurer in Bremer Der Destreicher Angeklagte ist Direttor eines Instituts zur Ausbildung junger haven, war wegen angeblicher Verlegung des§ 153 G.-D. an­Elektrotechniker, das sich guten Zuspruchs erfreut, und liefert feinen geklagt worden, mußte vom Gericht aber freigesprochen Schülern auch die nötigen Materialien. So hat er fünf Schülern werden. Trotzdem erfolgte tags darauf die Ausweisung. Reißzeuge zum Preise von 22 M. geliefert unter der Vorspiegelung,

die Lieferung erfolge zum Selbstkostenpreise; in Wirklichkeit den Polizeibehörden zugewiesen. bezog er die Reißzeuge en gros zum Preise von 11 M. das Stück. Nach der Bekundung der Sachverständigen stellt sich der Einzelverkaufspreis eines solchen Reißzeuges etwa auf 15 M. Die geschädigten fünf Schüler erklärten durchweg, sie würden die Reiß zeuge nicht von dem Angeklagten bezogen haben, wenn sie den wahren Sachverhalt gewußt hätten. Rechtsanwalt Dr. Felix Meyerstein als Verteidiger des Angeklagten bat um milde Beurteilung desselben, Wegen Lohndifferenzen legten am Freitag 23 Eisenbahn da der erlangte Vorteil immerhin ein geringer gewesen sei. Der arbeiter, welche auf der Saalbahnstrecke Jena Göschwitz Gerichtshof war aber mit dem Staatsanwalt der Ansicht, daß ein mit Verstärkung der Schienemunterlagen beschäftigt waren, die Arbeit solches ehrloses Verhalten eines Direktors seinen Schülern gegenüber nieder. Bisher erhielten dieselben einen Tagelohn von sage und eine strenge Sühne erheische und verurteilte daher den Angeklagten schreibe zwei Mark; als die Arbeiter mit der Bitte um Lohn­ju sechs Monaten Gefängniß sowie ein Jahr Ehrverlust.

Gewerkschaftliches.

Berlin und Umgegend.

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erhöhung vorstellig wurden, erhielten sie einen ablehnenden Bescheid, wobei ihnen bedeutet wurde, daß sie gehen könnten, wenn sie zu dem bisherigen Lohn nicht weiterarbeiten wollten. Das ließen sich die selben nicht zweimal sagen. Einige Arbeiter haben sich schon jahre­lang mit diesem färglichen Tagelohn durchgehungert; jezt war ihnen auch dies nicht mehr möglich. Der Eisenbahnverwaltung wird es nicht leicht sein, andere Arbeiter zu diesem Lohntarif zu erhalten, weshalb die Streifenden auf einen Erfolg ihres Vorgehens hoffen. Bei den am Sonnabend vor dem Einigungsamt des Char- brecher" belegt haben sollte, wurde in Frankfurt a. M. ein Weil er einen ,, Arbeitswilligen" mit dem Namen, Streit lottenburger Gewerbegerichts stattgefundenen Einigungs- Bierfahrer zu zwei Wochen Gefängnis verurteilt. Der Verurteilte Verhandlungen wurde nach mehrstündigen Verhandlungen nach- wird Berufung einlegen, da nicht er, sondern ein Schlächtergeselle stehende Vereinbarung zwischen der Firma und den Arbeiter- Wertretern den Ruf ausgestoßen habe. getroffen:

Der Ausstand der Textilarbeiter der Firma Gebauer in Charlottenburg vor dem Einigungsamt.

Bom 1. Januar 1900 ab zahlt die Firma folgende Löhne: Männlichen über 21 Jahre.. 27-30 Pf. Mindest- Stundenlohn, 20-25

( bisher: 22-27 23f.) Männlichen unter 21 Jahre

( bisher: 17-22 f.) Weiblichen bis 18 Jahre.. über 18

"

15 18

..

( bisher 14-16 Bf.)

Die Arbeiterinnen erhalten schon vom 5. August an 1 Pf. Bulage. - Die Arbeitszeit beträgt vom 1. Januar 10 Stunden. Maß regelungen dürfen nicht vorgenommen werden.

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Schönberg. In der Generalversammlung des Arbeiter­Bildungsvereins am 3. Juli hielt S ch u bert einen mit Beifall aufgenommenen Vortrag über: Sommunale Angelegenheiten"; speciell beschäftigte er sich mit der Schularztfrage, dem nun ins Leben getretenen Arbeitsnachweis und der Wohnungskalamität. Die Dis­fussion drehte sich hauptsächlich um den Arbeitsnachweis; fast alle Redner sprachen sich für den Nachweis aus. Unter Vereins­angelegenheiten gab der Kassierer den Kassenbericht vom legten Quartal. Die Einnahmen betragen 224,76 M., die Ausgaben 124,90 M., es bleibt somit ein Bestand von 99,86 M. Die nächste Versammlung findet am 17. Juli statt.

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Tehte Nachrichten und Depeschen.

Magdeburg , 8. Juli. ( W. T. B.) Amtlich wird gemeldet: Infolge Entgleisung der Laufachse der Vorspannmaschine des felbe mit 21/2 Stunden Verspätung in Magdeburg ein. Personen heutigen D.- 3uges 32 zwischen Biederiz und Magdeburg traf der­nicht verletzt. Betriebsstörung nach furzer Zeit beseitigt.

München , 8. Juli. ( Privatdepesche.) Die ,, Münchener Boft" wurde konfidciert. Der darin enthaltene Wahlaufruf soll angeblich Beleidigungen des Landtags und der Re­gierung enthalten.

Zu den Unruhen in Herne schreibt die letzte Nummer der " Gazeta Robotnicza" u. a. folgendes: Die Fälscher der öffentlichen Meinung geben sich die allergrößte Mühe, um für die vorläufig ad acta gelegte Buchthausvorlage neues Material herbeizuschaffen. Dazu schien ihnen der Krawall in Wien , 8. Juli. ( Privatdepesche.) Dr. Adler und Neu Herne gerade recht. So schreibt die, Eisener Volkszeitung": mann wurden heute abends enthaftet, indessen wurde Bret­Der Dortmunder bergbauliche Verein" hat den Zeitungen die schneider in haft behalten, da bei ihm Wiederholungs­Nachricht zugehen lassen, daß der Herner Streit und die folgenden gefahr geltend gemacht wird; er wurde nämlich jüngst wegen des Ausschreitungen infolge Verständigung der westfälischen Bergleute zu stande gekommen ist." Mit anderen Worten: die polnisch­mit den polnischen Socialdemokraten in Berlin gleichen Delikts zu 6 Wochen verurteilt. Wien , 8. Juli. ( B. H. ) Heute wurden die socialdemokratische focialdemokratische Parteileitung in Berlin habe den Streit Arbeiter- Zeitung ", die deutsch - nationale Ostdeutsche Rundschau" angezettelt. und das klerikale Vaterland", vermutlich weil sie die Entgegnung des Innsbrucker Vereins auf das Hirtenwort des Fürstbischofs von Brigen abgedruckt hatten, beschlagnahmt.

Prag , 8. Juli. ( B. H. ) Der Student Joseph Baumgartner erschoß sich aus Furcht vor der Prüfung. Paris , 8. Juli. ( W. T. B.) Das Zuchtpolizeigericht verurteilte

Von seiten unserer Feinde sind wir an Verleumdung gewöhnt, aber das Obige fezt allem bisher dagewefenen die Krone auf. Von Der Vorfihende der lehten öffentlichen Tapezierer Wer irgend welcher Beabsichtigung eines Streits in Westfalen ist fammlung sendet uns nachstehendes Schreiben zu: uns keine Nachricht zugegangen, noch viel weniger hatte sich irgend " In dem Bericht über die Versammlung der Tapezierer einer unserer polnischen Genossen in Berlin von einem solchen in der Nr. 156 vom 7. Juli des Vorwärts" find Ihrem Bericht- träumen lassen. Von den Vorgängen in Herne erfuhren heute den wegen Spionage angeklagten ehemaligen Polizei­erstatter verschiedene Irrtümer unterlaufen, die richtig zu stellen ich wir erst aus den deutschen Zeitungen und diese Nachricht Agenten Decrion zu drei Jahren Gefängnis.

zu wollen.

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mich als Leiter der betreffenden Versammlung veranlaßt sehe, mit überraschte uns wie ein Bliz aus heiterem Himmel. Wir der Bitte, dieses in der nächsten Nummer des" Vorwärts" berichtigen wollten den Zeitungsnachrichten keinen Glauben schenken. Erst Belgrad , 8. Juli. ( B. H. ) Der ehemalige Regent Ristic einige Tage darauf hat uns eine Korrespondenz eines unserer liegt im Sterben. Nicht die Agitationskommission der Tapezierer hat den Vorschlag dortigen Genossen bestätigt, daß dort ein plöglicher Streit aus- Belgrad , 8. Juli. ( B. H. ) Der Attentäter gestand, daß er gemacht, die Angelegenheit bei der Firma Jakob u. Braun gebrochen ist. Die Nachricht in den deutschen Zeitungen, daß nur von den ehemaligen Ministern Pajic, Tauschanovic und fisch vor dem Einigungsamt des Gewerbegerichts zu verhandeln, polnische Arbeiter sich im Ausstand befinden, ist für unsere Lands- Protic und dem Obersten Nikolic zur Ermordung des sondern das Gewerbegericht hat selbständig eingegriffen und daraufhin leute durchaus nicht beleidigend, aber sie ist nicht richtig, denn es Erkönigs Milan gedungen worden sei. haben beide Parteien erklärt, verhandeln zu wollen. war auch ein Teil Deutscher daran beteiligt. Der Streit ist ohne Semlin, 8. Juli. ( W. T. B.) Aus Belgrad wird gemeldet: In der Angelegenheit Simbel u. Friederichsen ist zu be- irgendwelchen vorherigen Beschluß ausgebrochen, nachdem man den Der serbische Gesandte in Petersburg , Sawa Gruitsch, der merken, daß der Wertführer Fliegner den Ausdruck: die Arbeiter Leuten von ihrem knappen Verdienst( 2-2,30 m.) die erhöhten Bei- feinerzeit Präsident des radikalen Ministeriums war, ist ab bes find vom Schnapstrinken immer besoffen", nicht gebraucht hat, was träge für Mai und Juni in Abzug brachte. Der minimale Lohn, rufen worden und soll, wie verlautet, ans dem Staatsdienst auch in der Versammlung von feinem Redner behauptet nicht einmal für die bedürfnißlosesten Arbeiter zureichend, der plög - entlassen werden. Heute wurden mehrere hervorragende wurde. Es wurde. wohl einmal das Wort Schnaps" im Zusammen- liche Abzug eines so hohen Beitrages, wodurch so mancher nicht im Mitglieder der radikalen Partei verhaftet.

Berantwortlicher Redacteur: August Jacobey in Berlin . Für den Inseratenteil verantwortlich: Th. Glocke in Berlin . Drud und Verlag von Mag Bading in Berlin . Hierzu 3 Beilagen und Unterhaltungsblatt.