Seite 2 Freitag, 22. Oktober 1937 Nr. 249 Der Fall Gijons Die asturischen Bergarbeiter kämpfen weiter London (Eigenbericht.) Die letzte größere Stadt Nordspaniens, Gijon , ist Donnerstag früh de« Franco-Truppen übergebe« worden. Die asturi­schen Bergarbeiter, die fünfzig Tage lang der feindlichen Offensive stand­gehalten hatten, zogen sich in die unwegsamen Berge südlich von Gijon zu­rück, wo sie bis zum bittere» Ende aushatten wollen. Die spanische Regierung hat«»England und Frankreich die Aufforderung gerichtet, den Abtransport der Flüchtlinge durch Kriegsschiffe auf hoher See zu s i ch e r«. Biele Hunderte Frauen und Kinder sind in der letzten den Regierungstruppen verbliebenen Hafenstadt Avila versammelt«nd warte« auf ihre Rettung. ren endgültig verschlossen werden sollen. Jede deutsche Aktion aber, die den Frieden gefährden könnte, würde selbst dafür sorgen, daß die Türe für lange Zeit ins Schloß fällt. Im Vordergrund steht aber heute nicht das Dritte Reich, sondern der Kampf Italiens um die Vorherrschaft im Mittelmeer . Die italienischen Truppensendungen nach Libyen und Tripolis , die Fäden, die von Rom zu den arabischen Terroristen in Palästina führen, die neu einsetzende arabische Radiopropaganda der süditalienischen Sender zei­gen ebenso wie die italienischen JnvasionSarmeen in Spanien , daß Muffolini eifrig bemüht bleibt, seine Position im Mittelmeer auszubauen. Für Frankreich ist die Lage bereits nahezu unerträg­lich geworden. Die Bedrohung der Pyrenäen­grenze und der Nord-Süd-Verbindung im Mit­ telmeer haben auch den französischen Generalstab in Bewegung gesetzt. Paris blickt aus London , mit dem es in innigstem Kontakt zu bleiben wünscht. Auch hier gilt, daß«ine große Mehrheit in der öffentlichen Meinung der ständigen italieni­ schen Herausforderungen müde ist. Selbst inner­halb der konservativen Partei ist eine'starke Strö­mung dafür, durch eine neue energische Aktion nach dem Vorbild von Nyon ein für alle Mal Ord­nung zu schaffen. Daß Eden persönlich dieser Aufgaben der öffentlichen Gesundheitspflege Gesundheitsminister Dr. Czech bei den tschechischen sozialdemokratischen Aerzten Die am Mittwoch durchgeführte Versamm­lung der Prager tschechischen sozialdemokratischen Aerzte war dem Andenken des Präsidenten Ma- saryk gewidmet. An der Feier nahm auch Ge­sundheitsminister Dr. Czech teil, der sich in einer längeren Rede mit den Aufgaben der öffentlichen Gesundheitsverwaltung befaßte. Er dankte zunächst für die anerkennenden Worte, die der Obmann der Aerzteorganisation. Dr. O. Pop­per, seiner Arbeit und der des Gesundheitsmini­steriums gezollt hatte und knüpfte dann an die Worte an, die T. G. Masaryk in seiner Jubi­läumsbotschaft zum 28. Oktober 1928 über das Gesundheitswesen gesprochen hatte, als er darauf hinwies, daß dem Gesundheitsministerium noch nicht jene Bedeutung im Rahmen der Staatsver­waltung guerkannt worden fei, auf die es An­spruch zu erheben vermag. Im Geiste dieses großen Genius unseres Landes haben wir gear­beitet und sind inzwischen ein großes Stück vor­wärts gekommen. Auf dem Wege, den uns T. G. Masaryk vorgezeichnet hat, wollen wir weiter schreiten im Sinne seiner Forderung, daß wir uns darum bekümmern muffen, daß die Menschen nicht nur geboren werden, sondern daß sie auch am Leben bleiben. Minister Dr. Czech beschäftigte sich in seinen weiteren Ausführungen mit dem vom Gesund­heitsministerium ausgearbeiteten Entwurf eines Krankenhausgesetzes, das unser Anstaltswesen auf neue und moderne Grundlagen stellen soll. AuS dem Krankenhaus soll der Mittelpunkt der öffent­lichen Gesundheitspflege gemacht werden, die öffentlichen Krankenhäuser sollen in den Dienst der sozialen Gesundheitsfürsorge gestellt werden. In dem Gesetz ist alle Vorsorge für den den großen Anforderungen ihres Dienstes entspre­chende Regelungen der Dienst- und Gehaltsver- hältniffe des Personals der Anstalt getroffen. Schritt für Schritt soll das Gesundheitsmini­sterium sein Programm verwirklichen. Es soll Gruppe nahesteht, ist mehr als wahrscheinlich. Aber dieälteren Staatsmänner", die Neville Chamberlain repräsentiert, zögern, jetzt schon eine entscheidende Auseinandersetzung heraufzube- schwören. Sie bauen darauf, daß die Zeit für England arbeitet und vergessen vielleicht» daß unterdessen wertvolle Positionen für lange Zeit verloren gehen könnten. Wozu noch der ständige Druck jener bornierten Ultra-Konseryativen kommt, denen jede Aktion, die auch nur indirekt denRoten " von Valencia Hilfe brächte, ein Dorn im Auge ist. Die große Masse der Arbeiter­partei und der Liberalen, für die Lloyd George spricht, ertragen das englische Zögern nur mit wachsender Ungeduld. Muffolini scheint darauf zu bauen, daß er auch diesmal dank englischer Un- entschloffenheit sein Schäflein ins Trockene brin­gen kann. Aber man täusche sich nicht: jeder neue Zwischenfall im Mittelmeer vermag die heute noch schlummernde Mißstimmung im englischen Volk zu einem Brand zu entfachen, der nicht weniger heftig wäre als jener, der England im Jahre 1914 für die belgische Unabhängigkeit marschieren ließ. Das Terrain ist schlüpfrig, Muffolini mag vielleicht schon bald Gelegenheit haben, zu seinem Leidwesen festzustellen, daß auch die Geduld deS britischen Löwen nicht ohne Grenzen ist. das alte Gesundheitsgesetz aus dem Jahre 18?0 durch eine neue Vorlage über die Organisation des öffentlichen Gesundheftswesens ersetzen, es bereitet ein neues Epidemieqesetz, ein neues Le­bensmittelgesetz, ein Gesetz für die Schulärzte vor und arbeitet mit dem Ministerium für soziale Fürsorge zusammen an dem Entwurf des Ju­gendfürsorgegesetzes. Zur Verwirklichung seiner Ziele bedarf eS der weitestgehenden von sozialem Gefühl getragenen Mitarbeit der Aerzteschast. Der Vorsitzende Dr. T a m e l e dankte dem Gesundheitsminister für seine mit großem Inter» effe aufgenommenen Ausführungen und sagte im Namen der sozialdemokratischen Aerzte die stärkst mögliche Unterstützung bei der Verwirklichung der von ihm gekennzeichneten Absichten zu. In der darauf folgenden Debatte beantwortete Minister Dr. Czech einige Anfragen aus den Reihen der Versammelten und beschäftigte sich mit den vor­gebrachten Anregungen. Parlament am 29. Oktober Die beiden Kammern der Nationalversamm­lung wurden entgegen den ursprünglichen Dispo- sitionen vom Präsidenten der Republik erst für Freitag, den 29. Oktober, zur Herbsttagung nach Prag einberufen. Mit der Vorlage des Budgets ist für diesen Tag noch nicht zu rechnen. Es dürf­ten lediglich einige kleiner« Vorlagen aufgelegt werden.'_______ Der Präsident der Republik empfing Don­nerstag, den Gesandten in Brüffel Dr. Vladimir S l a v i k und sodann den Schriftsteller Dr. Karel Capek . Die Budgetdebatte in der Höhmischen Lan­desvertretung wird heute beendet werden. Der Donnerstag war zur Gänze der Schuldebatte ge­widmet/ in welcher für die deutschen Sozialdemo­kraten Jllner-Landskron sprach. Da nach der Ab­stimmung über das Budget, die heute erfolgt, noch eine große Anzahl anderer Tagesordnungspunkte zu erledigen ist, wird nicht ausgeschlossen, daß die Landesvertretung noch am kommenden Dienstag zusammentreten wird. Der Fall von Gijon wurde zuerst durch einen Geheimsender mitgrteilt, den die Faschisten in Gijon errichtet hatten. Durch den Fall dieser Stadt werden etwa 100.000 Mann Franco- Truppen frei werden, die an anderen Punkten der Front einzusetzen sind. Dieser Umstand dürste sehr zur Erklärung der plötzlich geäußerten Be­reitschaft Italiens beitragen, der Z«- rückziehung der fremden Truppen schließ­lich zuzustimmen. q- Republikanischer Erfolg an der Südfront- An der Südfront haben die republikani­schen Abteilungen Donnerstag um 3 Uhr ftüh einen heftigen Angriff der Franeo-Truppen ab­gewehrt, die sie in den Stellungen in der Sierra El Pern angriffen. Die Berluste der Franeo- Truppen waren groß. Die Republikaner unter­nahmen einen Gegenangriff und besetzten dir Höhen ans der Lama de Barrego. Sie setzen ge­genwärtig ihren Bormarsch und die Konsolidie­rung der eroberten Stellungen fort. Evakuierung der spanischen Zivilbevölkerung Valencia . Der Ministerrat tagte Mittwoch von 18 bis 23.44 Ubr. Dann teilte Unterrichts­minister Hermandez der Preffe mit: Es wurde über die militärische Lage und über die Notwen­digkeit verhandelt, die durch unaufhörliche Luft­bombardements gefährdete Zivilbevölkerung zu evakuieren. Der Ministerpräsident und der Mini­ster für nationale Verteidigung berichteten Wer die Anstrengungen, die gemacht worden sind, um einige demokratische Mächte für diese Evakuierung zu interessieren, die den heroisch bis zum Schluß ausharrenden Kämpfern auf der asturischen Erde die notwendige Erleichterung bringen könnte. Die weitere Beratung betreff, rin Dekret, wonach alle von der Mobilisierung Erfaßten sich zu melden haben, mit Ausnahme derjenigen, die in ihrer Berufsarbeit unersetzlich sind. Verhaftungen wegen des falls von Malaga Valencia. Das Ministerium für nationale Verteidigung gibt bekannt: Auf Befehl des Mini­steriums für nationale Verteidigung und entspre­chend der Anklage, die der zum Untersuchungs­richter bestellte Richter des Obersten. Tribunals erhoben hat, sind wegen des Falles von Malaga die Generale Martinez Cabrera und Josi Asencio in Valencia verhaftet wor­den und in das Gefängnis San Miguel de los( Reyen eingeliefert worden. Aus dem gleichen Grunde ist der Hauptmann Don Manuel Fer­nandez A t t e a g a ins Gefängnis eingeliefert worden, der das 11. Regiment in Alivante kom­mandiert hat. Weiter wurde in dieser Sache in Barcelona der General Don Fernando Marttni Monge verhaftet und wird nach Valencia ge­schafft. Franco-Angriff auf ein englisches Schiff London . Die Admiralität trift mit: Eine be­waffnete Schaluppe der Aufftändischen brachte Mittwoch vormittags in den Gewässern in der Nähe von Gijon während eines dichten Nebels den britischen DampferStangrove" auf und schickte sich an, ihn zu durchsuchen. Bald darauf traf der britische KreuzerSouthampton " dort ein, dessen Kommandant den Befehlshaber der Aufständi« schen-Schaluppe ersuchte, den britischen Dampfer sogleich freizugeben, da er allen Anzeichen zu­folge außerhalb der Hoheitsgewässer angehalten worden sei. Die Marinebehörden der Aufstän­dischen haben diesem Ersuchen stattgegeben, worauf dieStangrove" die Fahrt nach Bor­ deaux fortsetzte. Wie an amtlichen Londoner Stellen betont wird, fuhr der britische DampferStangrove" unter britischer Flagge und beförderte etwa 600 Flüchtlinge aus Gijon , von denen die Mehrzahl Frauen und Kinder waren. Danziger Zentrum aufgelöst Danzig . Der Polizeipräsident hat die Zentrumspartei in Danzig einschließlich ihrer Nebenorganisationen mit sofortiger Wirkung auf­gelöst. Die Auflösung ist erfolgt, nachdem an­geblich frstgestellt worden sei, daß rin(!) Mit­glied deS Vorstandes der Zentrumspartei wieder­holt Anordnungen«nd Gesetze des Staatesbe­wußt umgangen" habe. Mit der Auflösung der Zentrumspartei ver­schwindet nach der stüheren Auflösung der soziali­ stischen Gruppen»nd derfteiwilligen" Einglie­derung der Deutschnationalen in die Nationalso­zialistische Front die letzte Partei außer der na- ttonalsozialistischen. Auch alle dem Zrnttum an­gegliederten katholischen Verbände wurden auf­gelöst. Diese Maßnahme, dir vom nationalsozialisti­schen Gauleiter Forster mehrfach angekündigt worden war, hat in katholischen Kreisen tiefe Er­bitterung ausgelöst. L. Windprechtinger; 9 ßhhiditn aus dem illegalen Mim Er werde über kurz oder lang nach Deutsch­ land gehen müssen. Nun verstanden ihn seine ehemaligen Freunde und Bekannten. Sie mieden ihn fortab und hörten nur zuweilen von Betriebs­kollegen, daß er nicht mehr lange im Betriebe sein werde. Karl Georg war Sturiwbannführer geworden und hielt mft seinen Kameraden Zusammenkünfte und Uebungen ab. Als eine solche llcbung ein­mal in der Nähe derSophienalpe stattfand, erschien plötzlich Gendarmerie und die ganze Bande konnte sich nur durch einen Zufall und mit Mühe vor der Verhaftung retten. Wenige Tage später hielt Karl Georgs Sturmtrupp in einem abseits ge­legenen Gasthaus eine Führerbesprechung ab. Karl Georg war anwesend und führte das große Wort. Mitten in seine Ausführungen platzte der Alarm­rufPolizei". Es war aber diesmal schon zu spät. Karl Georg saß im Gefängnis. Ex wurde aus dem städtischen Betrieb entlassen. Eine län­gere Freiheitsstrafe drohte ihm. Jetzt war er der Märtyrer, dem der Weg nach Deutschland frei stand. Was kümmerten ihn jetzt'seine Gläubiger, sein Kind, seine Gesinnung! Zum Teufel mit ihnen! Deutschland ist groß und das Dritte Reich wird den gestrandeten Ehrenmann in Gnaden aufnehmen und ihn an die reichbeladene Tafel der Parteibonzen und Parteimärtyrer setzen. Karl Georg ist stolz, weil ihm sein Streich gelungen ist. Er graubt eine Leiter emporzu­steigen, während er sich schon längst auf einer Rutschbahn befindet. 3« VolkscafL Herr Oba, bringens mir an Bolkskaffee! Was is denn das für a neue Sorte, Herr Schmalbauch? Was. de kennan Sie no net? Das iS a dop­pelt so große Portion, wia g'wöhnli.die aber nur die Hälfte kost't. Jo, so an Kafee hab'n mir net, Herr Schmalbauch. Wer Sie kennan an Stände* Kafee hab'n, Wenns woll'n. Und was is denn des für ana? Der is um die Hälfte weniger wie die g'wöhnliche Portion und kost't aber das Dop­pelte! Net schlecht! Dann bringens mir do liaber a g'wöhnliche»Weiß'n ohne" zum alt'n Preis und de Tarockkarten. Sofort, Herr Schmalbauch. Grüß Sie Gott , Herr Bocher. Was gibt's Neues? Was soll es schon Neues geb'»? Die Ge­schäfte geh'» nach wie vor mieS, alles wird teurer und der Krieg steht vor der Tür. Das ist Ihnen doch alles bekannt! Einen Braunen, Herr Franzi' Und ob! Hab'n Sie g'hört. daß sich die Re­gierung wieder umbilden soll? Da Stockinger soll diesinol bestimmt auch flieg'n. Was interessiert mich das schon. Die neue Regierung wird sich von der alten nicht mehr unterscheid'» wie a, Hendelei von an Entenei. Ich kenn' sie net auseinanda. Aber mit der Zeit geh'» sie alle, die im Februar große Herrn wor'n san. Haben Sie übrigens schon g'hört, daß da Schuschnigg heiraten soll? Nein, wen denn? Eine Lederer aus Klosterneuburg . Eine Jüdin? Das iS doch net möglich! Er soll täglich bei ihr sein. Sie soll mit dem SpirituS-Lederer verwandt sein. Eine Witwe. Sie verlangt, daß er sich von der Politik zurück­ziehen soll, wenn sie heiraten. Was Sie nicht sagen! Habe die Ehre, Herr Frankfurter. Jetzt könnan wir's angeh'n. Habe die Ehre. Einen Motta, Herr Franz. Hüben Sie ab! Wer gibt? Der Herr Bocher. Wie gehtS, Frankfurter ? Wie soll's schon geh'» bei den miesen Zei­ten! Jetzt kommt das Papierkartell. Wenn ma Geld hätt', könnt' ma sich eindeck'n. Aber bitt' Sie, wer Hot heute schon Geld? Um mindestens 15 Prozent wer'» die Preise steig'n. Natürlich wird der Umsatz sink'». Nicht amol Klosettpapier wer'» sich die Leut' mehr kauf'» können. Glauben Sie, mit dem Leder ist es anders? Herr Frankfurter, Sie geben zuerst. An Untern. Gut. Hast e Talon ist doS? Ich lieg. Sir spielen aus. Mit dem Leder ist es nicht besser. Die Preise steigen fortwährend. Alles nur wegen der Rüstungen. ES gibt zu wenig Häute am Markt, weil weniger geschlagen wird. Die Leute haben kein Geld, Fleisch zu kaufen. Passen Sie doch auf, Bocher. Ich habe Ihnen doch angezeigt, daß ich kein Herz hab'. Sie kommen dran, Frankfurter . Wo das hinführen soll, weiß kein Mensch, Pagat! Reden Sie nicht so viel, Herr Schmalbauch, und passen Sie besser auf. Der Pagat war ganz unnötig. Wieso? Sie mit Ihre sechs Tarock hätten ihn aufhalten können? So soll der Herr Adolf pischen können, wie Sie den Pagat aufgehallen bätten. Reden Sie nicht und teilen Sie lieber. Geb'ns mir an Solo. Sonst wollen Sie nichts? Vielleicht soll der Kienböck noch Jhnere Schulden zahl'n? Bei dem kommen Sie an den Rechten! Des is a jüdischer Kopf, sag' ich Ihnen. Der hat sich schon im 32er Jahr zur Schüssel gesetzt. 5000 Schilling soll er monatlich hab'n. Und die Tantiemen. Ich hab' nur einen Untern. Einen Obern. G'hört schon Ihnen. Ein Mast wie der Bosel. Drei solche Stecher! Mit dem Bosel ist es vorbei. Ich werd' an Kontra geb'». Der wird sich schon herauSarbeiten. Bitt' Sie, bei den Verbindungen, die der Mann hat. Ja, wenn sich der Buresch nicht umgebracht hätt'. Spielen Sie aus! Glaub'n Sie, daß sich der*Buresch wirklich selber umgebracht hat? Geb'» Sie zu, Bocher. Wenn alle, die nix koscher sein, sich um­bringen möchten, dann möchten Sie seh'», was da für Selbstmordepidemie ausbrechen mecht' in > d e r Mischpoche. Nu, er hat sich auch nur umgebracht, weil der Staatsanwalt die Sach' in de Hand' genom­men hat. Paffen Sie auf, Schmalbauch. Der Zwanziger is schon g'fall'n. Sag' ma, es war nix. Sie teilen Herr Schmalbauch. Hab'n Sie schon das Lozelach von de Zwilling g'hört? A fromme, vaterländisch» Familie, arisch natürlich, kriegt Zwillinge. Zwa Schegezl. Der Täte zerbricht sich den Kopp, wie er die Sprößling tauf'n lass'« soll. Er sucht den ganzen Kalender durch nach einem Namen, der den Kindern amol net schad'» soll. Er findet aber nix Geeignetes. Da sagt sei Frau zu ihm: Wahl Du was, haß ma den an Buam Kurt und den andern Adolf. Das ist heut«, wo man doch nicht waß, was noch kumman wird, da- allerbeste. Der Täte sieht dos ein, daß sei Weib viel gescheiter iS wie er, und so Wern die zwa Kinder Kurt und Adolf getauft. (Fortsetzung folgt)!