Seile 2 SamStag, 23. Oktober 1937 Nr. 250 eingesetzt hätte. So ist dem deutschen Volke nicht' einmal diese Schande erspart geblieben, daß in seinem Namen die Welt wegen einiger Gummi­knüttelhiebe alarmiert wurde, noch dazu von Leuten, die ohne die Hilfe von Gummiknütteln und Konzentrationslagern keinen Tag die Reqie- rungsmacht über das unglückliche Deutschland be­haupten könnten. Im Zeitalter der faschistischen Bombenüberfälle auf friedliche Städte, im Augen­blicke der mörderischen Hinschlachtung des bas­ kischen und asturischen Volkes paßte der Goeb­ bels -Rummel über einen unblutigen Auflauf in Teplitz wie die Faust aufs Auge. Dadurch wurde die Gegenfrage der ganzen Kulturwelt srevlerisch herausgefordert, wie es dieser oder jener reichs­deutschen Oppositionsgruppe ergehen würde, wenn sie auf den Straßen zu demonstrieren und Poli­zisten zu attackieren sich erkühnt«. Von. den Teil­nehmern würden nach dem bekannten Wort des volksparteilichen Abgeordneten Svötlik nicht viel mehr übrig bleiben als eine versiegelte Aschenurne, ein Fingerring und die Taschen­uhr...- Der neueste braun« Propaganda-Feldzug gegen die Tschechoslowakei Mutzte also womöglich noch blamabler enden als die vorangegangenen. Dieses Risiko ist aber anscheinend bewußt in Kauf genommen worden, um einen Zweck zu er­reichen, der gleichermaßen für Berlin und Asch lebenswichtig wäre. Jener Teil der sudetendeut­ schen Wählerschaft, der bei den vorgesehenen Ge« Schulfragen und Gemeindeangelegenhelten In der böhmischen Landesvertretung Die böhmische Landesvertretung beendete am Freitag ihre Session. Die letzte große Debatte galt, wie wir bereits kurz berichteten, am Don­nerstag den Schulfragen. Aus der Rede des Lan« desvertreters Jllner(Landskron) bringen wir nachstehend einen kurzen Auszug:- Die Lehrer und die Eltern empfinden Freude darüber, daß man endlich daran gegangen ist. die Schülerhöchstzahl herabzusetzen und. wenn auch nur bedingt, auf 45 gekommen ist. Wir reihen uns damit unter die schulfreudigen Länder ein, die schon die Höchstzahl bedeutend erniedrigt haben, so daß man heute nur in Oesterreich und Deutschland an 60. in Italien sogar an 70 festhält. Die Schulverwalter können bei geschickter Beobachtung des ganzen Schul- betriebeS immer wieder die Errichtung von.neuen Klaffen mit der Zahl 45 erreichen. Wichtig ist bei diesem Gesetz, daß Abteilungen, sagen wir für neue Gegenstände, auch nur die Höchstzahl 45 haben dür­fen. Auf diese Weis« konnte man bereits in Böhmen 300 neue Klassen gegenüber dem vergangenen Jah­reistand erreichen und, was das wichtigste ist. die Auflassung von bestehenden Klaffen wurde bedeutend eingeschränkt. So. konnte trotz des Rückganges der Schülerzahl'Mch eine große Anzahl von jungen Lehrern eingestellt werden. Ende September sahen wir, daß der Schülerrückgang an den deutschen Volks­schulen über 3 Prozent beträgt, an den Bürgerschulen 'sogar rund 5 Prozent. Trotzdem wurden an den Volksschulen 56 und an den Bürgerschulen 10 neue Klaffen errichtet.' Außerdem, diese Tatsache ist sehr erfreulich, ist die Zahl der definitiven Klaffen um 03 größer geworden und an Klaffen, die nach dem Ge­setz nicht notwendig sind, wurden 102 errichtet! Ein wunder Punkt bleiben die einjährigen Lehrkprse an den Bürgerschulen. Die Erhaltung ist für'die Gemeinden viel zu teuer, da ein Kurs 15.000 bis 20.000 Kd kostet. Es würde sich empfehlen, daß wenigstens der'Aufwand für alle Parallelklaffen, welch« zu diesen Kursen notwendig find, vom Land getragen werdeiz. Die Bürgerschule leidet stark unter ineindewahlen zur Urne berufen ward, hätte nicht über den politischen. Bankrott. der SdP und den moralischen Bankrott der heillos bloß­gestellten Führung urteilen sollen, er sollte durch eine'propagandistische Verb u n kelungs- Übung irregeführt werden. Unter dem Trom­melfeuer der Lüg«, und unverhüllter Terrordro­hungen sollte das Grenzgebiet wählen. So hoffte man die wankende Herrlichkeit oes Kamerad- schaftsbundes nochmals aufzufangen und zu stützen. Wir hatten angesichts dieser Entwicklung nur die eine Forderung, d a tz d i e r e i ft e u n d freie Durchführung der Ge­meindewahlen unter allen Um- ständengesichertwird. Die entsprechende Vorsorge zu treffen war Sache der Staätslei» tung. Diese hat nunmehr entschieden, daß die Ge­meindewahlen im Grenzgebiet auf einen ruhige­ren Zeitpunkt verlegt und später unter derarti­gen Umständen durchgeführt werden, welche die freie Entscheidung der Wählerschaft verbürgen. Die Schuld an dieser Verlegung trifft Henlein und das Theater, welches in den letzten Tagen von seiner Partei inszeniert worden ist. Die SdP hat durch diese Entscheidung wenigstens Zeit ge­wannen, um in aller Ruhe und mit der gebote­nen Gründlichkeit in ihren Reihen jenen Säube­rungsprozeß vorzunehmen, der im Interesse des Sudetendeutschtums unaufschiebbar und bittet notwendig ist. dem Mangel an geprüften Lehrkräften. Schon im Jahre 1036/37 fehlten an allen Bürgerschulen des Staates 2544 geprüfte Lehrkräfte, davon ein Fünftel an den deutschen Schulen. Die Ursache liegt an den GehaltsverhäÜniffen. denn der Lehrer, welcher die schwierigen und kostspieligen Prüfungen ablegt, hat dann einen jährlichen Mehrbezug von 720 KC. von welchen noch dazu die Hälfte abgeht, wenn man die verschiedenen Steuern. Abgaben usw. abzieht. Der Redner befaßt sich sodann eingehend mit den Fragen der Nebenlehrer und stellt u. a. den Antrag, daß die Anstellung von Nebenlehrern an Volks- und Bürgerschulen erleichtert und das Geneh« migungsverfa^en vereinfacht werde. Bei der Bespre­chung des Hilfsschulwesens und der Schwierigkeiten, welche der Bevölkerung auf dem Lande hiebei im Wege stehen, stellt er den Antrag, daß an Anstal­ten. bei welchen darum angesucht wird. Landes« Hilfsschulklaffen zu errichten sind. Beide Anträge werden in den zuständigen Kommiffionen behandelt werden. * Das Budget und seine einzelnen Kapitel wurden von der Landesvertretung am Freitag vormittags angenommen, nachdem die Anträge den verschiedenen Kommiffionen, bzw. dem Lan­desausschuß zugewiesen worden waren. Die Lan­desvertretung vertagte sodann die Erledigung jener Tagesordnungspunkte, die nicht von unmit- trkbarer Bedeutung sind, aufchie Dezemberseffion und nahm nUr die Bericht« des LandesauSschuffes über die neu« Dienstordnung für die Landesang:- stellten und die Bewilligung zur selbständigen Einhebung der Zuschläge durch Gemeinden zur Kenntnis. Nach dem Bericht deS Landesausschusses wird dieses Recht jenen Gemeinden nicht zustehen, die Darlehen aus dem Ertrag der Arbeitsanleihe erhalten haben, die in die Entschuldungsaktion ausgenommen wurden oder die um einen Lan­desbeitrag ansuchen müssen, bzw. in Zukunft ge­zwungen wären, um einen solchen anzusuchen. Gegen diese allzu rigorosen Einschränkungen wandte sich Landesvertreter Grund(Bodenbach ), der u. a. ausführte:.</' .Wenn es auch richtig ist, wie in der Begrün­dung des Antrages gesagt wird, daß auch hier di« staatliche Finanzverwaltung zur Sicherstellung des Schuldendienftes auf die Zuschläge zu den direkten Steuern greifen kann, so mutz demgegenüber doch bedacht werden, daß.es sich um Gemeinden handelt, die in den Zeiten' schwerster Krise trotz eigener Finanznot darauf bedacht waren, Arbeit zu schaffen. Es wäre eine allzu harte Strafe, sie nun, deswegen von einem Rechte, das ihnen unter Umständen finan­zielle Erleichterungen bringen kann,. auszuschlietzen. Auch das Mißverhältnis Mischen dem Pfand unh der sicherzsstellenden Forderung ist gar zu groß. Es hätte wohl genügt, nur den Ertrag der Haus­zinssteuer als Pfand zu verwenden, da er voll- stündig ausreichen würde, die Jahresannuitäten eines solchen Darlehens zu decken. Man kann auch eine ge- wiffe Verwunderung über. den Eifer nicht unter­drücken. mit welchem hier die Jntereffen der staat­lichen Finanzverwaltung gerade von der Landesver­tretung gewahrt werden. Wir haben schon«ine Reihe von Beispielen, daß es im umgekehrten Falle ganz anders ist, daß die staatliche Finanzverwaltung auf die'finanziellen Verhältnisse des Landes, oder sagen wir überhaupt der Selbstverwaltung, keineswegs so bedacht ist. Größte finanzielle Aufwendungen wur­den von einer Reihe von Gesetzen der Selbswerwal- tung.und insbesondere den Ländern auferlegt, ohne datz sich das Finanzministerium auch nur die gering­sten Sorgen um die Bedeckung gemacht hätte. Die Faffung des Antrages besagt jetzt, daß auch jene Gemeinden ausgeschlossen sind, deren Budgetgleich­gewicht in der Zukunft bedroht ist, was offen­bar die Abteilung S der Landesbehörde beurteilen soll. ES wftd also die Entscheidung der Selbstein­hebung davon abhängig sein, ob der jeweilige Refe­rent über den Voranschlag der Gemeinde optimistisch oder pessimistisch in die Zukunft sieht. DaS scheint doch kein geeignetes Kriterium für die Entscheidung in einer so wichtigen Frage zu sein. Die Budgetbei­träge des Landes an manche Gemeinden sind ost so niedrig(200 bis 800 KL), daß von einer wirklichen Hilfe des Landes eigentlich nicht gesprochen werden kann. Man hat offenbar die Nachteile, di« aus der Weigerung der Selbsteinhebung entstehen können, nicht vollständig bedacht. Nach den Weisungen, welche die Steuerämter haben, wird die Verrechnung der auf die Erwerbsteuer geleisteten Zahlungen so vorge­nommen. daß sie erst auf die staatliche Grundlage der Erwerbsteuer, dann auf die Umsatzsteuer und noch auf eine ganze Reihe anderer Steuern und erst zuletzt auf die Zuschläge der Selbstverwaltung ge­bucht werden. Diesem Zustande wollte der Gesetz­geber hauptsächlich ein Ende bereiten als er die Selbsteinhebung der Zuschläge zuließ. ES steht ge­rade der Landesvertretung schlecht an, den Gemein­den ein Recht entscheidend einzuschränken, daS ihnen vom Gesetzgeber selbst zugestanden wurde. Die Mehrheit der Landesvertretung schloß sich jedoch dem Vorschlag' deS LandesauSschuffes an und lehnte den Wbänderungsantrag, der von den Landesvertretern Grund, Fiedler, Dr. Küffl und Dr. Bacher eingebracht wurde, ab. Aus dem Ministerrat Prag . Der Ministerrat hielt Freitag nach­mittags eine Sitzung ab und stimmte dem Regie­rungsgesetzentwurf zu, durch den eine Advokaten­ordnung auSgegeben wird. Weiters stimmte er dem Entwurf einer Regierungsverordnung über die Ausgabe von silbernen 20-tiä-Münzen zur Erinnerung an den Präsident-Befreier T. G. Ma- saryk zu. Ferner wurde eine Verordnung ange­nommen, durch die der Zoll auf Zeitunzsrota- tionsdruckpapier geregelt wird. Voninternati analen Verträgen und Abkom­men wurde zugestimmt der Revision der Kon- tingentregelung mit Ungarn und der Bericht über die handelspolitischen Verhandlungen zur Kennt- Chlnesische Erfolge G ch a nghak. Di« in der Nacht eingetrof- fenen Nachrichten bestätig«», daß Gegenangriffe an der Schanghaifront es Donnerstag abends den Chinesen ermöglichten, ihre Positionen zu»er- beffcrn und besonders die neuerdings vorgescho­bene japanische Truppenabteilung, welche Tazan bedroht, zurückzudrsingen. Die hartnäckig geführten Kämpfe in alle« Abschnitten der Schanghaier Front werden den ganzen Freitag fortgesetzt. Bei Sonnenaufgang wurden auch japanische Flugzeuge eingesetzt, wel­che die chinesischen Positionen mit ungewöhnlicher Heftigkeit bombardierten. Das chinesische Hauptquartier meldet, daß sich die japanischen Truppen an der Front T i e n t s i nP ukau unter dem Drucke der chinesischen Abteilungen auf Testen zurück­ziehen. Aus Nanking wird gemeldet, daß japanische Flugzeuge Freitag nachmittags viele schwere Bombem abgeworfen haben, die am Südrand der Stadt niederfielrn. nis genommen, die derzeit eine Reihe auslän­discher Staaten führen. Im Bereich der administrativen Angelegen­heiten wurde die Aenderung der magyarischen Parallelklaffen bei der tschechoslowakischen staat­lichen Lehrerbildungsanstalt in Bratiflava in eine selbständige ungarische Staats- Lehrerbildungsanstalt angenom­men. Zugestimmt wurde, daß dem neu errichteten Bezirkskrankenhaus in Asch das Recht der Oeffentlichkeit zuerkannt werde. Ausgesprochen wurde die Zustimmung zu den Richtlinien für eine einheitliche Buchführung der Fonds zur Unterstützung der Arbeitslosen bei den Gewerkschaftsorganisationem nach denen sich alle Gewerkschastsorganisationen zu richten verpflich­tet fein werden, die zur Auszahlung des Staats­beitrages zu den Arbeitslosenunterstützungen er­mächtigt sind, und zwar vom 1. Jänner 1038. Es wurde beschloffen, daß sich die Tschechosio« tvakische Republik an der Weltausstellung in New Uork im. Jahre 1039 mit einem eigenen Staats­pavillon beteilige. Zur Kenntnis genommen wurde, daß die Er- gebniffe der Verhandlungen des Ministerkomitees für polittsche und wirtschaftliche Fragen über den Staatsbudgetentwurf für 1938 und über die damit zusammenhängenden Bedeckungsmaßnah­men dem Ministerrat anfangs der nächsten Woche vorgelegt werden. Ebenso wurden die weiteren Berichte des Komitees der politischen Minister zur Kenntnis genommen und den entsprechenden An­trägen zugeftimmt. Der Präsident der Republik empfing am Freitag den deutschen Militärattache Major deS Generalstabes Fr. M ö r i ck e. Außerdem empfing der Präsident Vertreter des Zentralverbandes der Agrarakademiker. Die Tagesordnungen der ersten Sitzungen der beiden Kammern sind ziemlich unbedeutend. Dem Parlament, das am Freitag um 3 Uhr nach­mittags Zusammentritt, liegen lediglich zwei Zu­satzprotokolle zu den Handelsverträgen mit Finn­ land und Italien vor. Der Senat findet in seiner um 4 Uhr' nachmittags beginnenden Sitzung das. Zusatzprotokoll zum Handelsvertrag mit FinU- land, sowie den Handelsvertrag mit Argen­ tinien vor. L. Windprechtinger; 10 Oldiidifn am Sem illegalen Men Die beid'n Kinder hob'n sich aber so ähnlich g'schaut, daß selbst der Täte und die Mamme die zwa nicht auseinanderkannt hab'». So vageht a Monat und da zweite Monat. Amol kommt der Täte nach Haus und da begrüßt ihn seine Frau: Du, jetzt kenn ich die zwa Kinder leicht auseinander. Wenn der Adolf schreit, macht sich der Kurt immer an. Bessere Witz als solche Nazi-Witz kennans net, Herr Bocher? Mit solche kennan's daheim bleib'n. Spiel'ns liaba aus. Ruf'ns lieber zerscht. Warum soll ma net a solche Lozelach erzähl'». Es iS doch waS wahres dran. Also schön. I spiel an Dreier. Gut, i spiel aus. Mit so an Blatt soll ma spiel'». Das g'hört direkt konfisziert. Wo man hinschaut, lauta Rote. AlSdern, da hab'ns den roten Buam. I gib den Monarchisten drauf. Und i stich eam und spiel die Adelheid, die schwarze Dam, aus. Die mag i net als a g'schentter. Püh, tun Sie nicht so. Usbrigens, wie dick Nora eh schon wissen! heißen wird, Wenns steinalt sein wird?... Ruine Starhencherg. Net schlecht. Da is die Herz-Dam. Leg'ns Jhna drauf mit'n Mond. Da müßt i bei Jhna erscht a Anleihe mach'«. Anleihe? Da müff'ns scho zum Finanz­minister geh'». Hast a Kunst. Wann der a Anleihe will, dann gibt er den Banken, den Sparkassen, den Versicherungsgesellschaften und ähnlichen Orga­nisationen den Auftrag, sie soll'n ihm die ihnen anvertrauten Spargrosch'n der Bevölkerung aus- folg'n. Und hast es nicht g'seh'n und sichst es net a» scho is a Anleihe da. Wozu brauch ma denn noch« an Finanz­minister, deS kann jo a Tepperttr a. Deshalb Hot a da Draxler verlangt, daß er Admiral wird. Wieso? Wie da Draxler als Finanzminister g'spritzt ivor'n iS, iS er zum Schuschnigg gang'n und hat st' beschwert, daß alle g'spritztn Minister immer nachher gute Ämter!» kriagt hab'». Der Fey is Präsident von der Donau -Dampf, der Stockin- ger von den Bundesbahnen, der Strobl von der Göc, der Berger-Waldenegg is Gesandter in Rom , der Neustätzter-Stürmer war und der Baar- Bahrenfels iS Gesandter in Budapest kurz jeder kviegt sein G'schafterl nur auf eam hat ma vergess'». No, was für a Amterl hält i Dir geb'» soll'n? fragt der Schuschnigg . No, hast mi zum Admiral g'macht, sagt der Draxler. Aber mir hab'n doch ka Kriegsmarine, do brauch' ma a kan Admiral, sagt der Schuschnigg . Aber Tschapperl, stell di net so. Mir hab'n doch a an Finanzminister und kane Finanzen! Meiner Seel, des is wahr. Um 100 Millionen hab'ns mehr Steuern eingenommen wie voriges Jahr. Ich, inecht nur wiff'n, wo das herkommt. Da brauch'ns gar net lang such'». Grei- f'ns in Ihnen Sack und Sie Wern» glei wiff'n. Könnens a in die Sack von andere einegreif'n, do schaut's drin grad so aus. Des wiff'ns jo eh, daß di Taschendieb ihren Beruf aufgeb'n hab'», weil gar nix mehr zu vadienan iS. Alles hat scho der Finanzminister. Manns so weiter geht, wer'n mir bald, net amol mehr um an habb'n Grosch'n tarockieren könnan oder höchstens um Hos'nknöpf. Da hab'ns sechs Groschen und teilens, Herr Frankfurter. Solo! Aber, Herx Schmalbauch, was is denn mit dem König! Moll'ns Jhna den aufheb'n, bis Jhna die Tschech'n erlaub'», datz Sie ihn aus- spieln dürf'n? Was woll'n Sie von mir? I hcch ja gar kan König. Den bat jener. Ah, so ane« san Sie, Herr Bocher! So! hinterfotzig. Sie glaub'«, datz Jhna den Mon­archisten freispiel'n kennan. Da wer'n Sie sich aber täusch'n. Den stich i zum Schluß ab. So, her mit dem Hakenkreuzbuam. Bei mir hab'n die Betamten und die Betonten nix zu lach'n. Die wer'n g'stoch'n. No, wo san Sie jetzt mit Jhnan Solo? Da stech'ns, wannS kennan. Do, noch amol und jetzt mit dem König. So mit dem is jetzt aus. Zohl'ns Krowot! Da hab'ns Jhnare 18 Grosch'n. Aber da is Jhna Flüsterpropaganda schuld dran. WaS red'nS denn von dem König umadum. Sie häü'n das Maul halt'» soll'n. Wer soll das Maul halt'»? No, no reg'nS Jhna net auf, Herr Frank« furter. Das is doch heutzutage kein Grund zum aufteg'n. Müatz ma denn net alle miteinand daS Maul halt'»? Also nur mit die Ruhe, meine Her­ren, das is heute die allererste Bürgerpflicht, wann's net nach Wöllersdorf kommen woll'n. Sie müssen immer die Polttik ins Spiel bring'«, Herr Schmalbauch. Aber erlauben Sie mir, Herr Bocher, Wöl­kersdorf js doch ganz unpolitisch. Dort konunen alle ohne Unterschied der Partei hin. Dort war'» schon di« Rot'n, di« Braunen und die Grüntveitz'n. Paff'ns auf, dort kommen die Schwarz'» a amol hin. Allerweil, sie war'n scho dort. Da wer'nS scho no a bifferl wart'« müassn. Aber wanns amol dazu kommt, dann kommen die gleich ins Krematorium, da kennan'» sicher sein. GebsirS lieber und erinnerns mi net ans Krematorium, Herr Bocher. I bin neugierig, was der Schuschnigg mit dem Mussolini ausg'macht hat. I hab' g'hört, datz sich der Schuschnigg fürcht', der Mussolini laßt ihn im Stich, wenn die Nazi kommen. Der Musso­ lini is auf die Nazi ang'wies'n und desweg'n darf er ihnen in Oesterreich kane Schwierigkeiten mach'». Und da sitzt der Schuschnigg da und hat den Scherb'n auf. Man kann si vorstell'n, wie er den Deutsch '» ansempern wird.- t Geh, herauf. In der Politik xicht'ns scho was mit'n ansempern. Der wird ihm sag'», daß er mit die Franzosen und mit die Tschech'n z'sam« geht. Dann steht der Mussolini mit der brochene» Äxen da. Des man i a. Wozu soll er den Mussolini wie an Grabstein anwins'ln. Aber mach'» kann er mit die Franzos '» a nix. Des möchttn sich die Nazi nicht g'fall'n lass'». Nur die Engländer ken­nen ihm helf'n. I hab g'hört, datz der Franken­stein beim Eden auf die Folg'» aufmerksam g'macht hat, was g'scheg'n Wern, wenn der Musso­ lini dem Schuschnigg gegen die Nazi nicht mehr helfen kann. Der Engländer soll g'sagt hab'», sie soll'n sich mnerpolitisch nach link» ver­breitern. Des kann a schöner Pallawatsch wer'n. Und wer wird di« Zech zahl'»? Die Jud'n natürlich- Wer denn sonst. Aber ich glaub doch net d'ran, datz dir Schwarz'» den Nazi aufsitz'n. Da wer'ns jo ge­nau so erledigt, wie die Jud'n. Draufzahl'» wer'n auf alle Fälle die Acheiter. Die reich'» Jud'n wiff'n sie scho zu helf'n. Nur die Arme« zahl'n drauf. Des i» a alte G'schicht. Wenn ein Krieg komntt, dann wird die ganze Machloike glei' anders wer'n. Aber jetzt geh ich. Ich mutz noch ins G'schäft. Zahl'»« Herr Ober! I zahl a gleich. Habe die Ehre, Herr Schmalbauch, habe dir Ehre, Herr Bocher. (Fortsetzung folgt)