Nr. 552 Dienstag, 26. Oktober 1937 Seite 8 MillM unH Sozialpolitik Günstiger Wirtschaftsberlcht der Natlonalbank Der Bankrat der Tschechoslowakischen Na* tionalbank hielt am 25. l. M. seine ordentliche Monatssitzung unter Vorsitz des Gouverneurs JUDr. Karel Englis ab, der, bevor er zur Ver­handlung der Tagesordnung schritt, mitteilte, daß die Rumänische Nationalbank zur Ehrung des Andenkens des Präsidenten-Befteiers T. G. Masaryk einen Betrag von KL 100.090. wid­mete. Dieser Betrag wird zur Förderung der tschechoslowakisch-rumänischen Beziehungen ver­wendet. Dem vorgebrachten Geschäftsbericht ent­nehmen wir folgendes: Die internationale politische Lage ist stän­dig gespannt. Die Befürchtungen vor möglichen Komplikationen führten neben anderen Momen­ten auf den internationalen Waren- und Effek­tenbörsen zu beträchtlichen Kurseinbrüchen. Die Weltkonjunktur bewegt fick in wirt­schaftlicher Hinsicht weiter aufhohem Niveau, die Entwicklung in den ein­zelnen Staaten ist j^och unein­heitlich. In der Tschechoslowakei traten in den ver­flossenen Monaten keine größeren Aenderungen im Produktionsstand ein. Auf den Geldmarkt wirkten die Kreditan­sprüche der gut beschäftigten Industrie sowie der Herbstkampagnebedarf lebhafter ein, ohne daß hiedurch der Markt außerordentlich belastet worden wäre. Der Septemberultimo war infolge des erhöhten Kreditbedarfes der öffentlichen Hand ziemlich rege. Die Spareinlagenbildung in der Provinz und in den Jndustriedistrikten hält wei­ter an, aber auch der Bedarf an langfristigem Kredit war bedeutend. Für den Markt ergeben sich aus dem Reescompte der Exportförderungen in den Ländern des freien Auslandes unter Be­teiligung der Bank für internationale Zahlungen neue Möglichkeiten. Die Budgetvorbereitungen für das Jahr 1938 und die für die erhöhte Ausgabenseite ge­suchte Bedeckung riefen auf dem Effektenmärkte eine Periode der Unruhe hervor, die gleichzeitig mit dem Rückgang der Weltmärkte auch in einer beträchtlichen Abschwächung des Kurniveaus der Prager Aktienbörse ihren Ausdruck fand. Ein Umschwung trat nach dem Regierungsexposk über die Finanzpolitik ein. Anlagewerte entwik- kelten sich ruhig. Die Umsätze überschritten nicht die normalen Grenzen. Der Index der Großhandelspreise übernahm auch in der Tschechoslowakei die schwächere Ten­denz der Weltmärkte. Besonders der Index der empfindlichen Preise istftark rückgängig. Dir Indices der Lebenshaltung-- und Kleinhandels­preise blieben im ganzen unverändert. Die Feldarbeiten konzentrieren sich auf die Hackfrüchteernte und die hierauf folgend« Aus­saat des Wintergetreides. Die Kartoffelerträg­nisse find größtenteils sehr gut und das Auftre­ten von Krankheiten ist verhältnismäßig gering. Das unbeständige Wetter erschwert den Abtrans­port der Zuckerrübe von den Feldern und verzö­gert die Aussaat. Die Wintersaat ist gut auf­gegangen. In der Industrie wird im ganzen günstig gearbeitet. In einigen Zweigen wurde ein m ä- ßiger Beschäftigungsrückgang gemeldet» der meist Saisoncharakter trägt oder technischer Beschaffenheit ist und durch die Preis­senkung auf den Weltbörsen hervorgerufen wurde. Diese Ursache reflektiert sich auch in eini­gen Branchen in einer kleinen Verminderung der Bestellungen. Auf dem Arbeitsmarkte stuck das Niveau der Beschäftigungslosen auf den Stand des Jah­res 1931. Die Wiedereinreihung von Arbeits­kräften in die Produktion hält an. Das Septemberbild des Außenhandels ist neuerdings bemerkenswert durch hohe Umsätze bei beträchtlichem Mtivum der Handelsbilanz. Die Zusammensetzung dieses AktivumS ist vom Standpunkte der Devisenliquidität günstig. Die Ausfuhrsteigerung stützt sich hauptsächlich auf den hohen Stand der Lndusjxieartikelexporte. M Der Tschernoschiner Streik erfolgreich beendet Der seit 6. Oktober in der Schuhfabrik Brü­der Richter in Tschernoschin währende Lohnkampf wurde am 23. Oktober nach mehrstündigen Ver­handlungen mit einem guten Erfolg für die Ar­beiterschaft abgeschlossen. Mit Aufnahme der Arbeit erhalten Arbeiter und Arbeiterinnen mit Tagesverdiensten bis iE. 12 XL 18 Prozent, ab 1, Jänner 1938 weitere fünf Prozent und solche Man erhält für XL 100 Reichsmark.. ,, 618. Martmünzen..» ,, 685. 100 österreichische Schilling ,. 526.50 100 rumänische Lei.. ,, 16.35 100 polnssche Zloty... ,, 515.50 100 ungarische Peugö«, ,. 555.50 100 Schweizer Franken « a. 655.50 100 ftanzösische Francs» ,, 96.50 1 englisches Pfund.« ,, 140.50 1 amerikanischer Dollar« ,, 28.40 100 italienische Lire.. . 113.40 100 holländische Gulden. .. 1575. 100 jugoslawische Dinar«. ,, 60.30 100 BelgaS ,»'»»« i 479. mit über 12 XL Taglohn 15 Prozent und ab 1. Jänner 1938 weitere fünf Prozent, somit zu­sammen eine 20- bis 23prozentige Lohnerhöhung. Außerdem wurde eine vertragliche Regelung der Lohn- und Arbeitsbedingungen, mit einer Reihe von bisher im Betriebe nicht eingeführten Vor­teilen für die Arbeiterschaft vereinbart. Das Ver­handlungsergebnis wurde von einer Belegschafts­versammlung am gleichen Tage genehmigt und die Arbeitsaufnahme für Montag den 25. Okto­ber beschlossen. Nachdem sämtliche während des Streikes vorgenommenen Entlassungen rückgän­gig gemacht wurden und der Streik als keine Un­terbrechung des Arbeitsverhältnisses angesehen wird, kehrt die Arbeiterschaft mit gehobenem Selbstbewußtsein an ihren Arbeitsplatz zurück. Der fteigewerkschaftliche Bekleidungsarbeiterver­band(Sitz Reichenberg) hat in diesem Kampfe vom Anbeginn bis zum Abschluß die Führung innegehabt und sich in dieser Lohnbewegung weit über den Kreis seiner Mftglieder hinaus das vollste Vertrauen erworben. Hingegen haben die Phrasen von der Volksgemeinschaft in Tscherno­schin und Umgebung durch diese Bewegung ihre Würdigung gefunden. Beginnend von der Mit­gliedschaft des einen Firmenchefs in der SdP, der seine Volksgemeinschaftskameraden Arbei­ter zum wochenlangen Streik gegen die Hunger­löhne und um einen Vertrag zwingt, über den mißglückten Versuch des SdP-Parteisekretärs Fröhlich aus Mies» den seine Kameraden Arbei­ter teuer bezahlt hätten bis zu den Streikbre- chern mit dem SdP« und DAG-Abzeichen, welche auf Kommando der Firma in holder Gemeinschaft mit drei ausländischen Streikbrechern den um ein größeres Stückchen Brot ringenden Arbeitern in den Mcken fielen, hat dieser Kampf gezeigt, daß nur der Zusammenschluß der Arbeiterschaft in wirklichen Kampforganisationen für den Erfolg bürgt. Um dm Benischcr Textilvertrag. Im Amts­blatt vom 26. Oktober veröffentlicht das Für­sorgeministerium eine Kundmachung, durch wel­che das Gesuch um Verbindlichkeitserklärung des Kollektivvertrages für die Texttlindustrie(Webe­reien) deS Gerichtsbezirkes Benisch bekanntgege­ben und das Verfahren eingeleitet wird. Erhöhte Hutausfuhr. Im Vergleich zu 1935 ist die Hutausfuhr der Tschechoflowakei im ersten Halbjahr 1937 der Menge nach um 25 Prozent, dem Werte nach aber um fast 50 Prozent gestie­gen. KaPitalSerhöhüng bei den Brünner Waffen- werken A. G. Die außerordentliche Generalver­sammlung der Tschechoslowakischen Waffenwerke A. G. hat die Erhöhung des Aktienkapitals von 70 auf 120 Millionen XL beschlossen. 250 nmr Sparkassen in der Slowakei . In der Slowakei sollen innerhalb der nächsten fünf Jahre 250 neue Sparkassen errichtet werden. Die Bewilligung für die ersten Gemeindesparkassen ist soeben vom Finanzministerium erteilt worden. Unser Handel mit Bulgarien hat sich im Vormonat wieder erweitert. Die Tschechoslowakei war mit 17.9 Millionen Lewa(100 Lewa XL 34.50) nach Deutschland und England dritt­größter Kunde Bulgariens , und mit 25.2 Millio­nen zweitgrößter Lieferant. Während im Vorjahr ein Aktivum zugunsten der Tschechoslowakei be­stand, zeigt Heuer in den ersten neun Monaten die Handelsbilanz ein Aktivum zugunsten Bulgariens , welches rund 90 Millionen Lewa beträgt. war, ist am 24. Mai 1935 verhaftet worden. In einem Prozeß vor dem HUlergericht, in dem er sich mannhaft verteidigte, wurde er freigesprochen» aber sofort wieder verhaftet und in das Konzen­trattonslager Sachsenburg Lbergeführt. Vor eini­gen Monaten wurde er nach Chemnitz in das Polizeigefängnis gebracht und es wurde ein neues Verfahren wegen Hochverrat gegen ihn eingelei­tet. Dieses Verfahren ist nunmehr abermals ein­gestellt worden. Urich wurde jedoch nicht freige­lassen, sondern neuerdings in das Konzentra­tionslager gebracht. Gegen mehrere andere bekannte Funkttonär« des Deutschen Metallarbeiterverbandes wurde jetzt vor dem sogenannten Volksgericht in Berlin ein Prozeß wegen Hochverrats verhandeü. Unter den Angeklagten befand sich auch der ftühere Vor­sitzende des Deutschen MetallarbeiterverbandeS und gewesene Abgeordnete Alwin Brandes » der trotz seiner siebzig Jahre seit vielen Mona­ten in Hast ist, sowie sieben Bezirksleiter des Ver­bandes. Brandes wurde fteigesprochen, hingegen wurden vier Angeklagte zu Strafen zwischen zwei und dreieinhalb Jahren verurteilt, andere erhiel­ten geringere Strafen. Es wird nicht mttgeteilt, ob die Freigesprochenen tatsächlich aus der Hast entlassen oder gleichfalls wieder in ein Konzen­trationslager verschleppt wurden. Ivel Kinder als Opfer eines Autowildlings DieSühne: vier Monate Arrest Prag ,(rb) Der Strafsenat des OGR Doktor H o m a n hatte sich neuerlich mit einem jener empö­renden Fälle zu befassen, die nur allzuoft vor dem .Autosenat" zur Verhandlung kommen Am 15. Mai d. I. fuhr der 38jährige Ladislav Bam- bas auf der Koliner Landstraße gegen Prag . In der Ortschaft Hrdloiezh, unweit Prags , begegnet« der in schnellstem Tempo fahrende Wagen einem Be­gräbnis. Der angeklagte Autolenker, der nun nach den Vorschriften verpflichtet gewesen wäre, die Fahrtgeschwindigkeit des von ihm gelenkten Wagens soweit herabzusetzen, daß er diesen jederzeit anhalten könne, rast« in vollem Tempo weiter nach Zeugen­aussagen, die durch das Gutachten der Sachverstän­digen bestätigt wurden, mit mindestens 50 Stunden­kilometern. Die verbrecherische Fahrlässigkeit deS Autolenkers forderte ihre Opfer. Das Auto erfaßt« zwei kleine Mädchen, die aus dem Tor eines an der Straße gelegenen Hauses herauSgelaufen kamen, um das Begräbnis in der Nähe zu sehen. Die sieben«, jährige Zdenka Sebek geriet vor die Motorhaube, wurde in voller Fahrt auf diese geworfen und nach etwa dreißig Metern zur Seite geschleudert. Die Kleine erlitt schwere Kopfwunden. Äerger erging es ihrer Spielgefährtin, der vierjährigen Irene Ko- d h s, die nebst einem Schlüffelbeinbruch so schwer« innere Verletzungen erlitt, daß sie kurz nachher im Krankenhaus auf der Bulovka ihren Verletzungen erlog. Ladislav Bambas wurde des Vergehens gegen die Sicherheit des Lebens angeklagt. Bei der Ver­handlung ergab sich, daß dieser Herr, der sich als .Redakteur" bezeichnete, bereits zweimal vor­bestraft ist. Seine Verttidigung, daß das Un­glück nur dadurch verursacht worden sei, daß der Wagen insSchleudern" geriet dies ist di« stehende Ausrede in Fällen dieser Art f tourt*« durch die Zeugenaussagen widerlegt. Mtt ihm an­geklagt war die Mutter der getöteten Vierjährigen, der die Anklage zur Last legte, daß sie die ihr ob­liegend« Aussichtspflicht vernachlässigt habe. Nach durchgeführter Verhandlung wurde diese arme Mut­ter allerdings fteigesprochen, da sich ein Verschul­den keinesfalls nachweisen ließ. Der angeflagte Auto­lenker.Redakteur" Bambas wurde dagegen schuldig erkannt und die Strafe lautete auf vier Mo­nat« strengen Arrestes ausnahmsweise un­bedingt, und zwar deshalb, weil dieser Herr bereit­vorbestraft ist. Andernfalls wäre wohl auch dies« gelinde Strafe noch bedingt verhängt worden. Wenn aber in solch einem Fall der Vater eines der ermordeten wir sagen ausdrücklich: er­mordeten Kinder, empört über den Schatten einerSühne", die das Verbrechen trifft, hinging« ünd, den Schuldigen blutig züchtigte, riskierte er natürlich eine weit höhere Strafe, unter Umständen auch den Kopf. Wie lange sollen wft noch auf ent anderes Strafrecht warten kl Heue nazistische Drohungen gegen Oesterreich Lösung... In absehbarer Nähe? Die innerpolitische Lage in Deusschland drängt nach einer Entladung. Es herrscht, wie übereinstimmend aus den verschiedenen Teilen d«S Landes berichtet wird,«in« Stimmung, wie vor den großen.Explosionen" der letzten Jahre. Wo Httler dasVentil" öffnen wird, ist nicht leicht zu erraten. Vielleicht gibt folgender Ar­tikel der Luzerner Goebbels-Korrespondenz JPA einen Fingerzeig: Am Wiener BallhauSplah wurde der Be­such Mussolinis in Deutschland mit gemischten Ge­fühlen verfolgt. Die österreichischen Machthaber waren sich darüber im Klaren, daß dieser Besuch auf die innenpolittsche Entwicklung maßgebende Rückschläge mit sich bringen werde, die außerhalb deS Konzeptes liegen, welches die jüdisch-llerika« len Kreise sich zurechtgelegt haben. Paris und Prag haben nicht unterlassen» in dieserschwachen Stunde" mit Herrn Schuschnigg Kontakt zu neh­men, um ihn zu bestimmen, die österreichische Staatspolittk auf eine andere Achse zu verlegen. Prag ist sogar soweit gegangen, als Kompensa- sson für eine derarttge Schwenkung der Habsbur­ ger -Restauration zuzustimmen. Wir sind über­zeugt, daß Herr Schuschnigg gerne mit beiden Händen zugegriffen hätte aber diese Hände sind ihm gebunden. Sein Regimeist zu seinem, des Papstes und der Juden Leidwesen der Achsenpolitik R o mB erlin unterstellt. Jnnerpoli» tisch kann sich das Regime noch austoben, außenpolitischaberheißtesbeider Stange bleiben, denn jede Schwen­kung Richtung Paris oder Prag be­deutet den Verlust innerpolitischer Freizügigkeit. Das will aber nicht be­deuten, daß der gegenwärttge innerpolitische Zu­stand als eine Dauerordnung angesehen werden Thomas Hann über Spanien ImZüricher BollSrecht" setzt sich in einem längeren Aussatz Thomas Mann für das repu­blikanische Spanien " ein. Der Dichter schildert den schändlichen Aufstand der Generale, dermtt dem spekulierenden Ausland abgekartet wurde und von fremden, fteiheitsfeindlichen Regierungen gegen daS Versprechen wirsschastlicher und strategischer Vorteile mit Geld, Menschen und Kriegsmaterial unterstützt wird." Thomas Mann fährt dann fort: Gegen das um seine Freiheü, seine Men­schenrechte verzweifelt kämpfende Voll werden die Truppen seiner eigenen Kolonialgebjete in den Kampf geführt. Bon den Bonckenflugzeugen deS Auslandes werden seine Städte demoliert, seine Frauen und Kinder niedergemehelt und all das heißtnattonal", all« diese himmel­schreiende Schurkerei heißt Gott , Ordnung und Schönheit. Aber dasrote Gesindel", wie eine gewisse Presse gerne sagt, nämlich das spanische Boll, verteidigt sein Leben, sein höheres Leben mtt einem Löwenmut, der dem Verdummtesten Äntereffenknecht über die hier waltenden mora­lischen Kräfte zu denken geben fallt«, Di« gegen muß. Niemand, auch Herr Schuschnigg, glaubt an das. Das päpstliche Hofblatt hat zwar vor wenigen. Tagen.erklärt, der Vatikan werde nie­mals dulden, daß in Oesterreich eine Regime­änderung eintreten werde. Aber man wird aus­gerechnet den Vatikan zu Rate ziehen, wenn man das österreichische Jnnenproblem lösen will. Wir wissen, daß Klerikale und Juden in Oesterreich gegenwärtig mit einer radikalen Bekämpfung der Opposition beschäftigt sind. Willkür und Terror sind verstärü, die Spannung zwischen Regime und Voll wächst und eine Explosion liegt im Bereiche der Möglichkeit. Gewisse radikale Regime-Blät­ter bringen für diese Feststellung die Beweise. Dazu kann man eine erhöhte Habsburger -Propa­ganda registrieren. Nun liegen aber die politi- schen Erfolgs-Chancen in Oesterreich nicht beim Regime, sondern beim Bolle. Militär und Polizei sind nationalsozialistisch durchorg-anisiert und die Vaterländische Front hat praktisch keine Kraft und Bedeutung. DieHitler-Bewegung" steht, wenn auchil­legal", als starke VollSbewegung da. Alle Formationen SA und SS inbegriffen sind intakt. Diesen Tatsachen steht das Regime gegenüber, das entschlossen ist, durchzw- hallen. Wir haben diese bestehende Situatton des­halb wahrheitsgefteu darlegen müssen, weil die AuslandSpropaganda des Ballhausplatzes in den letzten Tagen wieder irreführende Artikel in die Weltpresse lanciert hat, womit versucht wird, die österreichischen Freiheitskämpfer als Hochverräter darzustellen. Wenn über nicht alle Anzeichen trü­gen, steht dieLösungdesinnenpoliti- schen Problems in Oesterreich , durch den Duce-Besuch in Deusschland gefördert, in absehbarer Nähe." die spanische Republik revolsserenden Militärs, soviel ist klar, haben das spanische Voll nicht hin­ter sich und können auch vorläufig nicht vortäu­schen, daß sie es hinter sich haben, mit Marok­kanern und Jnvasionstruppen müssen sie sich die Möglichkeit dazu erst verschaffen. Möge es nicht ganz genau feststehen, was daS spanische Boll will was es nicht will, ist vollkommen klar und wutlich: nämlich den General Franco !" Schließlich wendet sich Thomas Mann ge­gen die Anerkennung FrancoS und erklärt, es sei gar zu empörend, verbrecherisch und widerwärtig, daß ein General zur Macht gelange, der gesagt hat, zwei Drittel deS spanischen Bolles sollten lieber deS Todes sein, ehe denn im Lande der Marxismus , daS heißt, eine bessere, gerechtere und menschlichere Ordnung siege. Deussche Gewerkschaftsfunktionäre in Hitlerkerkern (P. G.) Der in der gesamten deutschen Ge­werkschaftsbewegung sehr bekannte Leiter des Metallarbeiterverbandes für Berlin , Max Urich , der auch slyialdemoftatischer Stadwerordneter