Teilt 2Mittwoch, 27. Oktober 1937Nr. 253schule ermöglicht wird. Das Gesetz über dieSprengelbürgerschulen gibt uns auch dazu die gesetzliche Voraussetzung, es liegt an uns Sudetendeutschen, aus einer Möglichkeit eine Wirklichkeitzu machen, die öffentliche und prjvate Fürsorgemutz es den allerärmsten Eltern ermöglichen, ihrKind in die Bürgerschule zu schicken. Die Krise derWirtschaft hat uns die sittlichen und wirtschaftlichen Gefahren vor Augen geführt, die eine längere Arbeitslosigkeit für unser Volk und insbesondere unsere Jugend mit sich bringt. Je mehr unsere Kinder lernen, desto mehr, schützen wir sie vorArbeitslosigkeit und damit vor völliger Deklassierung. Trotz des Kinderrückganges darf es alsokeinen Abbau unseres Schulwesens geben; nebenden Volks- und Bürgerschulen, dürfen wir auchan die Fachschulen nicht vergessen, auf deren Bedeutung schon Masaryl hingewiesen hat. Wirmüssen auch gute Lehrerbildungsanstalten haben,sollen unsere Volks- und Bürgerschulen sich weiterentwickeln, unsere technischen Hochschulen müssen auf der Höhe sein, wenn wir gute Gewerbeschulen haben wollen und unsere deutsche Universität muß uns gute Mittelschullehrer, Juristenund Aerzte erziehen. Das Geld, das wir für unsere Schulen opfern, ist gut angelegt. Es dientdazu die Völker dieses Staates wirtschaftlich, geistig und sittlich zu erziehen, eine solch« Generationzu schaffen, in deren Händen die heute unsichereZukunft der Menschheit in guter Hut sein wird.Symbolische AbberufunggefallenLondon,(Reuter.) Der Borsttzmde undder Sekretär de- Nichtinterventiousawsschnffeswurden ersucht, unverzüglich di« Vorschriften undVollmachten für die beiden Kommissionen, welch««ach Spanien entsendet werd« sollen sowie dasMitgliederverzeichnis däeßer Kommissionen auS-zuarbeitcn. Bon dem Vorschläge der„symbolischen" Abberufung der Freitvilligen wurdeAb st and genommen.Der französische Botschafter Sorbin erklärte, die Landkontrolle könne nicht wieder hergestellt werden, solange nicht das genaneDa-t u m für die Abberufung de«Freiwilligen festgesetzt fein wird.»Im Subkomitee einigten sich die Delegierten mit Ausnahme des sowjetruffischen Botschafters Majski über den definitiven Wortlaut derResolution, welche den beteiligten Regierungennach der Sitzung des Subkomitees am letztenFreitag vorgelegt wurde.Manöver auf ZeitgewinnLondon. Reue Instruktionen aus Rom,die Grandi im Richtinterventionskomitee vorzu-bringen hat, sollen in nachfolgenden Punkten dieitalienische Bereitschaft zu einer weiteren Mitarbeit im Spanienausschuß darlegen. Darnacherklärt sich Italien1. bereit, in eine symbolische Freiwilligenzurückziehung von 5000 einzuwilligen, vorausgesetzt» daß eine gleich große Anzahl der auf Seitender spanischen Regierung kämpfenden Freiwilligen rückgeleitet wird.2. Italien steht ab von der Forderung nacheinstimmiger Annahme der Anträge im Richt-intervrntionSausschutz und ist bereit, einer Einigung so lange beizupflichten, als unter den, siebilligenden Mächten Einstimmigkeit darüber besteht, daß die zu verfolgende Politik sich auf diebritischen Borschläge bezieht.3. Die italienischen Vorbehalte, sich an dieErgebnisse der Untersuchnngskommission nicht gebunden zu fühlen, sind so zu verstehen, daß Italien lediglich im Falle eines UeberschreitenS derBefugnisse dieser Kommission oder auS Einwänden, di« sich aus der mangelnden Kompetenz ergeben, seinerseits diese Resultate ablrhnen könnte.Der über die italienische Politik stets gutinformierte„Evening Standard" veröffentlicht diese, wie er schreibt von maßgebenderSeite stammende Nachricht, in optimistischer Aufmachung.Es ist aber hiezu z« sagen, daß die höhereZahl der symbolisch abzuberufenden Freiwilligenkein Entgegenkommen darsteflt, da es sich einseitig gegen die spanische Regierung auswirkenmüßte, weil ja Franco dir größere Zahl vonHllfstruppen zurückbehült. Auch die übrigen Borschläge bewegen sich in der Linie der bisherigenitalienischen„RichtinterventionSpolitik", dasheißt, sie«ersuchen zwar durch geschickte Taktikeinen Bruch im Mchtinterventionskomitee zuvermeiden, ohne aber die Benvirllichung derNichtintervrntion ernstlich sichern zu wolle« undzu dem Zweck, inzwischen Zeit zu gewinnen.Annäherung London—LissabonLondon.(Eig.-Ber.) Am Montag hat sicheine britische Marine- und Militärdelegation nachPortugal begebem welche die Aufgabe hat,die traditionell guten portugiesisch-britischen Be«Ziehungen wieder herzustellen, welche im letztenJahr infolge der Ereignisse in Spanien eine Verschlechterung erfahren haben. Den Anstoß zu derEntsendung dieser Kommission gab kürzlich dieportugiesische Regierung, welche in London dieErklärung abgeben ließ, daß sie an der bisherigenLeitlinie der portugiesischen Außenpolitik festhalten wolle. Die portugiesische Regierung betrachte das Bündnis mit Großbritannien alsPfeiler ihrer Außenpolitik und Grundlage ihrerKolonialpolitik. Die Haltung Portugals ist imZusammenhang mit den Ereignissen in Spanienund mit der Lage im Mittelmeer für Großbritannien sehr wichtig.Attentat In BarcelonaBarcelona.(Eig.-Ber.) Einem amtlichenKommunique zufolge wurde am Montag nachmittags ein Attentat gegen den Wirtschaftsminister der Generalidad,Juan Eommorer a,verübt. Unbekannte Täter brachten beim Eingangzu seiner Wohnung eine Höllenmaschine an,welche in dem Augenblick explodierte, als Com«morera nach Hause zurückkehrte. Die Explosionverursachte bloß unbedeutenden Sachschaden. DiePolizei ist den Tätern auf der Spur. Commo-rera ist gemäßigter Sozialist.Staatssekretär Schmidtin WarschauWarschau. Der österreichische Staatssekretärfür Aeußeres Guido Schmidt ist am Dienstag zu offiziellem Besuche in Warschau eingetroffen. Auf dem Bahnhose begrüßten ihn Außenminister Beck in Begleitung von Beamten seine»Ressorts sowie die diplomatischen VertreterDeutschlands, Italiens und Ungarns. Bei demBesuch soll ein polnisch-österreichisches Kulturabkommen unterzeichnet werden.heue Mordtaten in PalästinaJerusalem. In der Jerusalemer Altstadtwurden Dienstag in der Nähe des Judenviertelszwei jüdische Polizisten niedergeschossen. Einervon ihnen war sofort tot der andere ist schwerverletzt. Die Gewehre der beiden wurden entwendet. Die Täter konnten entkommen.— Auf decStraße Jericho—Jerusalem wurde das Lastautomobil einer Kaligesellschaft angegriffen. Der jüdische Chauffeur wurde durch einen Schuß getötet. Der den Wagen begleitende Polizist wurdeverletzt.Brüsseler Konferenz verschobenLondon.(Reuter.) Die belgische Regierungfragte bei der britisches Regierung an, ob sie mttder Verschiebung des Beginnes der Neunmächtekonferenz auf den 3. November einverstanden sei.Die britische Regierung würde es lieber sehen,wenn die Konferenz schon am 30. Oktober zusammenträte, sprach jedoch ihre Zustimmung zu dembelgischen Vorschlag aus, um der belgischen Regierung keine Schwierigkeiten zu bereiten. Zurdefinitiven Festsetzung des neuen Datums bedarfes noch der Aeußerung der interessierten Mächte.Londoner Informationen zufolge wird dieKonferenz voraussichüich die Einladung Deutschlands und der Sowjetunion beschließen. Hieraufdürste eine Vertagung auf den 9. November erfolgen, um den beiden Staaten zu ermöglichen,auf die Einladung zu antworten und eventuellihre Delegationen zu entsenden.Staatsausgaben für1938 festgesetztGenehmigung der Einnahmen im nächsten MinisterratPrag. Amtlich wird gemeldet: Der Ministerrat hielt Dienstag abends eine außerordentliche Sitzung ab, in welcher er sich auf Grundlage der Berichte und Anträge der engeren Ministerkomitees für politische und Wirtschaftsftagrnmit der Durchberatung der endgültigen Regelungder A u s g a b e n s e i t e des Staatsbudgrtent-wurfes für das Jahr 1938 beschäftigte. Der Entwurf wurde vom Ministerrat definitiv angenommen.Stoupal geht abDer bisherige Vertreter der republikanischenPartei im mährischen Landesausschuß, ViktorStoupal, der sich vor einiger Zeit einen Urlaub von dieser Stellung erbeten hat, wird nichtmehr in den Landesausschuß zurümehren. SeinNachfolger ist der Vorsitzende des agrarischenKlubs in der mährischen Landesvertretung, Bäc-lav V o l n h. Auch der bisherige Vertreter dertschechischen Volkspartei, Prof. Fr. D r o b n h.wird in der nächsten Zeit zurücktreten, er ist alsNachfolger des verstorbenen Abgeordneten Sta-ntk zum Generaldirektor der Mährischen Hypothekenbank ausersehen. Damit scheiden zwei Männer aus dem mährischen Landesausschuß, die dorteine große Rolle gespielt haben. Drobnh warjahrelang Finanzreferent, während Stoupal einerder mächtigsten Männer in der RepublikanischenPartei ist und insbesondere in großen wirtschaftlichen Unternehmungen der Agrarier in Mährenden entscheidenden Einfluß besitzt. Es ist auch bekannt, daß Stoupal zum rechten Flügel derAgrarier gehört und Beziehungen zur SdP hatte.Ernährungshilfswerkder deutschen JugendfürsorgeNeben der Ernährungshilfe, für deren ehestenBeginn in den bedürftigsten Bezirken die DeutscheJugendfürsorge den Betrag von 340.000 KCdurch anderweitige Zuwendungen freimachenkonnte, wird von ihr für den Winter 1937/38wieder das große Ernährungswerk vorbereitet,das schon durch Jahre mit Millionenbeträgen unseren hungernden Kindern zühilfekommt. Die Zweigvereine sind bereits zur Ausnahme aller Vorarbeiten angewiesen, wobei—wie es in den Richtlinien heißt— der Grundsatzzu gelten habe, daß bei st r e n g st e r Auswahlmöglichst vielen Kindern durch längere Zeiteine Ernährungszubuße zu vermitteln ist.Die Einnahmenseite des Budgets wird denGegenstand der Verhandlung und endgültigenRedaktion in der nächsten ordentlichen Ministerratssitzung bilden.Weiters bewilligte der Ministerrat für eineweitere Unterstützungsperiode von Anfang November ab die notwendige» Mittel für die weitereDurchführung der staatlichen Berpflegs- undBrotaktion für Arbeitslose sowie für die Milch-aktion für di« Kinder Arbeitsloser.Dieses Ernährungshilfswerk rechnet auchHeuer mit der staatlichen Zuwendung, die stir dieUnterstützung von bedürftigen Kindern der Deutschen Jugendfürsorge in den letzten Jahren zurtreuhänderischen Verwendung zugewiesen wurde.Im letzten Winter wurden in 1354 AuS-speisestellen 89.159 Kinder mit einem Gesamtaufwand von Kö 2,853.250.55 durch längere Zeit(Durchschnitt 49 Tage) ausgespeist. Inder Aufwendung sind bedeutende Naturalspendennicht mit verrechnet, so daß der tatsächliche geldliche Umsatz noch höher zu bewerten ist. 80 Prozent dieser Aufwendung stellen die eigene Leistungder Deutschen Jugendfürsorge dar, 20 Prozentdie Zuwendung des Ministeriums für sozialeFürsorge, um deren Erhöhung und Anpassung anden tatsächlichen Notstand sich die Deutsche Jugendfürsorge dauernd bemüht.Für das kommende Hilfswerk wurde dieWeisung ausgegeben, auch das durch Ernährungsschäden besonders gefährdete vorschulpflichtig« Kind in die Ernährungshilfe miteinzubeziehen.Dies« bedeutenden Leistungen unseres Jugendschutzwerkes sollten gerade im Kinderschutzmonat hie gehührende Wertung durch die deutscheOeffenttichkrit finden.Der Präsident der Republik empfing amDienstag den rumänischen Gesandten Aurelian, ferner den scheidenden italienischen Militärattache Oberst Roda und den neuen italienischen Militärattache Oberst di Bonza. Sodannempfing der Präsident den Obersten des Gene-ralstabes Eduard H o r ä k und hierauf den Vorsitzenden des Radiojournals Dr. Ladislav Sou»r e k. Schließlich empfing der Präsident Deputationen der Städte Blanä, NeuhauS, Ehoceirund Libochovice, die ihm Ehrenbürger-Diplomeüberreichten.L. Windprechtinger: 13.O’idiidit’naus dem illegalen WienEinige Passanten, die stehen geblieben warenund der Amtshandlung interessiert zusahen, begannen kritische Bemerkungen zu machen.Wer is denn des? Seg'n S' eh, in Star-Hemberg sei Großvater.Aber gengan S'l Der schaut eher wia derNapoleon der Dritte aus.Wia so wiff'n S' denn des, hab'« Se eamkennt?Reden S' net so bled daher, Se Tappschäd'l!Frag n S' den Buam, der wird Jhna glei sag'n,wer des is.Auch dem Polizeibeamten hatte sich sofortdie Frage aufgedrängt, wen die Büste darstell«.Schon auf den ersten Blick war ein schwerer Verdacht in ihm aufgestiegen und dir Aufforderungder Passanten, den Buben zu fragen, setzte er sofort in die Tat um.„Waßt Du, wer des iS?" fragte er'denLehrling.„Na, des waS i net".„No, dann wer i dir's sag'n: das iS derLenin! Stimmt's?"„Wos waS denn i, ob des der Lenin is.I kenn eam ja net".Den Zuschauern und Zuhörern der Amtshandlung verschlug es die Rede. Jetzt wurde dieSache politisch. Ein zweiter Wachebeamter warunterdessen am Schauplatz der Amtshandlung erschienen und forderte die Passanten auf, nichtstehen zu bleiben und weiterzugehen. Zögerndund langsam gingen einzelne Eingeschüchterteweiter, andere. Mutigere, machten einige Schritte,blieben dann wieder stehen und warteten den Ausgang der Amtshandlung ab.„Packen S' den Kopf wieder ein", befahlder amtshandelnde Polizetbeamte dem Lehrling,„Sie müssen'mit mir kommen".Der Lehrling hatte nie in polttischen Kreisenverkehrt. Als Lenin starb, stand er erst im fünften Lebensjahre. Er konnte sich nicht erinnern,den Namen jemals gehört zu haben und verstanddaher nicht das Vorgehen des Polizeibeamten.Aber er wagte auch nicht etwas dagegen zu sagenund meinte nur schüchtern:„I muaß do denGipskqss in die Metallgießerei Kempner ttag'n".„Jetzt kummst mit mir. Der Gipskopf wirdscho rechtzeitig in d' Gießerei kumma, wann ernet beschlagnahmt wird".Der Lehrling hatte das Tuch wieder um dieBüste geschlagen und die Last mit einem geschickten Schwung auf seinen Rücken geladen. Erband den Knoten fest und folgte dem Polizisten.Auf der Wachstube meldete der Polizeibeamteseinem Vorgesetzten, daß er den Burschen angehalten habe, weil er ihm verdächtig erschienen sei.Er habe in den Binkel, den der Bursche am Rük»ken trug, Einsicht genommen und habe eine Figurgefunden, die er für den Lenin halte.Der vorgesetzte Wachstubenleiter befahl deinJungen, der dabei stand und die Büste noch aufseinem Rücken trug, das Tuch zu öffnen und dirFigur ansehen zu lassen. Franzl ließ di« Lastvon seinem Rücken gleiten, stellte sie inmitten derWachebeamten, die in der Stube anwesend warenund sich neugierig hinzugesellt hatten, zu Bodenund schlug die Tuchenden zurück.Da stand wieder der schlaue Glatzkopf mitdem schütteren Schnurr- und Knebelbart undschien aus schiefen, kalmückischen Augen und miteiner hämischen, etwas dicken und herabhängendenUnterlippe die Wachebeamtrn zu verspotten. Einaufreizendes Lächeln! So kann nur ein gottloser Revolutionär lachen! Kein Zweifel— ez isteine Büste Lenins!„Pack' den Schäd'l von dem Saujud'n Wiedaein und dann kumm da her!", befahl der Wachstubenleiter dem Lehrling und setzte sich hinterseinen Schreibtisch.Der Lehrling tat, wie ihm geheißen, undstellte sich vor den Wache-Inspektor hin.„Wie heißt Du?"„Franz Amundum".„Komischer Name. Wo wohnst Du?"„In Döbling".„Straße, Hausnummer?"„Prälatenkreuzgasse 4".»komische Gaff'». Wie alt bist Du? Geboren?"„Ja! 17 Jahre. Am 1. Mai 1919".»Komisch! Wie heißt der Vater und dieMutter?"„Franz und Marie Umundum"..Mas iS der Vater?"„Arbeitslos".„Bon Beruf?"„Maurer"..Mnd wo bist Du in der Lehr'?"„In der Gipsgießerei Schönner in derRatschkygasse 10."„Und jetzt erzähl' mir, was du für an Auftrag hast."„Der Master, der Herr Wokurek, hat mirum vier Uhr den Auftrag geb'n, i soll den Gipskopf in die Metallgießerei zum Kempner, in dieWienerbergsttatze 37 ttag'n und soll s' duvt demHerrn Kugler übergeb'n."„So und du.hast nie g'hött, wer der ManniS» den die Figur darstellt?"„Na, so was hört ma bei uns nie. Da gibt'S viel solchene Köpf. Wenn mas net grad kennt,wer'S san,«'sagt wird des net."„No und den Kopf kennst net?"„Na, wirflich net!"«Dann wer ma halt dein Master hol'n. Dubleibst jetzt da."Es war schon spät am Abend als der Meister,Herr Wokurek, auf dem Kommissariat erschien,wohin unterdessen der Lehrling mit der Büsteüberstellt worden war. Der verhörende Kriminal«Aispektor stellte fest, daß di« Angaben des Lehrlings der Wahrheit entsprachen und daß HerrWokurek auch kein« Ahnung habe, wen die Büstedarstelle. Er wisse nur, daß das Modell von derTonwarenfabrik A.-G.» Stubenring, geliefertwurde. Ob er nicht vielleicht gehört hab«, daß dieBüste den Lenin darstelle? Herr Wokurek ritz dieAugen auf. Den Lenin? Nein, daS habe er nichtgehört. Er könne sich auch nicht vorstellen, daßseine Firma einen solchen Auftrag übernommenhätte.Der Striminalbeamt« bedauerte, daß er vomHerrn Wokurek keine erschöpfend« Auskunft erhalten könne und er ihn daher auf dem Kommissariat behalten müsse. Herr Wokurek wurdeabgeführtGAm nächsten Tage wurde der Inhaber derGipSgießerei Schönner und der Direktor undWerksleiter der Tonwarenfabrik A.-G. verhaftet.Die Verhöre ergaben, daß auch sie keine Ahnunghatten, daß die Büste den Lenin darstelle. Eswurde aber feftgestellt» daß die Büste von decBildhauerin Irene Stein stamme und sie denAuftrag zum Guß der Büste gegeben habe. Kriminalbeamte, die in die Wohnung der Bildhauerin entsendet.wurden, kamen mit der Nachricht zurück, daß die Bildhauerin erst abends inihr« Wohnung zurückkomme und sie ihr eineLadung auf das Kommissariat zurückgelassenhätten.Nun mußte auch der Chef der Firma Schönner und der Direktor und der Werksleiter derTonwaren A.-G. eine Nacht im Gefängnis zubringen.Zur vorgeschriebenen Zeit erschien die Bildhauerin vor dem verhörenden Kriminalbeamten.(Fortsetzung folgt.>