Nr. 253
Mittwoch, 27. Oktober 1937
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Wissenschaften, die sich mit Vulkanen oder Gewit­tern oder Dampfmaschinen beschäftigen, lassen sich bis zu einem gewissen Grade unabhängig von ein­ander betreiben, weil es für ihre besonderen Zwecke nicht nötig ist, die Erscheinungen bis auf ihren letzten Grund zu verfolgen." Das Fundament der oben genannten Natur­wissenschaften der anorganischen Welt ist also die Physik, die in sich alle jene Gesetze vereinigt, di« auch die aus methodisch-praktischen Gründen zu Gegenständen besonderer Wissenschaften er­hobenen Teilgebiete physikalischer Natur umfasst. So wird auch die Philosophie der unbelebten Natur nichts anderes sein als eine Philosophie der Physik. Sie wird di« Zusammenhänge der einzel­nen Teilgebiete zu klären, zu erforschen und zu deuten haben. Diesem Komplex der anorganischen Natur stehen die organischen Wissenschaften(Zoologie, Physiologie, Anatomie, Pathologie u. a.) gegen­über. Und so wie die Wissenschaften der anorga­nischen Welt in den Gesetzen der Physik ihre theoretischen Grundlagen besitzen, so finden die organischen Wissenschaften, die Wissenschaften von der belebten Natur, in der Biologie alles das vereinigt, was als Grundlage der wissenschaft­lichen Erkenntnis und Forschung dienen kann. Die Frage, ob auf di« Biologie und ihre Teildisziplinen die rein physikalischen Gesetze Anwendung finden können, ob sich die Wissenschaft vom Leben auf physikalischen GruMagen aufbauen lasse, ist noch nicht entschieden. Dieses Problem ist vielmehr
eines der heihumstrittensten der Naturphilosophie, zumal es mit ontologischen und phylogenetischen Fragen eng verknüpft ist. Solange«wer dieses Problem nicht endgültig gelöst ist, wird man jeden­falls an'einer Zweiteilung der Naturphilosophie festhalten müssen: an einer Philosophie der unbe- lebten Natur oder der Philosophie der Physik und an einer Philosophie der lebendigen Natur oder an der Philosophie der Biologie. Wenn aber auch di« belebte und unbelebte Natur im tiefsten Grunde keine Wesensverschieden­heiten aufweifen, so müssen deswegendie Metho­den und Begriffsbildungen der organischen und der anorganischen Naturwissenschaften noch nicht ohne weiters zusammenfallen, geradeso, wie ein chemisches Laboratorium stets anders eingerichtet sein wird als ein physikalifcheS, obwohl wir wissen, dass es schliesslich dieselben Naturkräfte sind, die in beiden erforscht werden." Dennoch besitzen wir Kriterien für die lebendige Natur, Kriterien, die in jenen Er­scheinungskomplexen, die uns als Fortpflanzung, Regeneration, Vererbung usw. bekannt sind, sicht­bar zum Ausdruck kommen. Diese Veränderun­gen, durch die für den ständigen Fortbestand der Individuen und Gattungen gesorgt ist, durch welche neue Lebewesen entstehen und sich ver­mehren, sind ein wichtige? Lehenskriterium. Fortpflanzung und Regeneration sind aber nur grobe Makrovorgänge eines Lübensprozesses» in dem sich noch andere Veränderungen abspielen, auch wenn die Substanz äusserlich unbewegt er-
' scheint. Diese Vorgänge sind eigentlich die für die organische Natur spezifisch eigentümlichen: der Stoffwechsel(Metabolie) ist Wohl das hervorstechendste Charakteristikum des Lebens. Der ständige Aufbau der eigenen Körpersubstanz aus der zugeführten Nahrung und der entspre­chende Abbau der verbrauchten Swffe geben einem Lebewesen ihr besonderes Gepräge und unterschei­den es von der leblosen Natur. Die physiologi­schen Einzelvorgänge, die Sekrefion gewisser den Lebensprozess bestimmender Drüsen, ferner die einzelnen Phasen in diesem Auf- und Abbau­prozess haben die experimentelle Forschung ver­schiedener naturwissenschaftlicher Disziplinen von jeher beschäftigt, ohne aber den intimen Mechanis­mus und das schier unübersehbare Flechtwerk eines physiologischen und biologischen Apparates restlos überschauen und klären zu können. Mit Recht sagt darum Schlick in dem Ab­schnittNaturphilosophie" in Max Dessoir  Die Philosophie in ihren Einzelgebieten", Seite 473:Die bisher erzielten Ergebnisse zeigen höchstens die Richtung, in der man weiter zu suchen hat, aber sie lassen das Geheimnis des Lebens noch dicht verhüllt.... Aber die einzige Methode zur Erreichung des Ziels besteht in der Aufzeigung der elementaren Mikroprozesse; und jeder Versuch, diesen Weg der geduldigen und mühsamen Einzelforschung abzukürzen und auf dem königlichen Weg der Philosophie die Lösung des Lebensproblems unmittelbar zu erzwingen, führt unfühlbar in die Irre."
Ein Neudeker Arbeiter in Am 24. August 1937 wurde der Arbeiter A. Elster aus Neudek   anlässlich eines Besuches in Johanngeorgenstadt   von zwei Beamten derBersügungstruppe", die Himmler gegen deninneren Feind" eingesetzt hat, ver­haftet. Der Grund der Verhaftung wurde nicht angegeben, und als di« hoch­schwangere Frau des Elster am 28. August bei den deutschen Behörden persönlich vorsprach und wissen wollte, wo ihr Mann sei und weswegen er verhaftet wurde, haben die deutschen Beamten inecht deutscher Weise" die Verhaftung zunächst verleugnet. Erst als die Frau darauf Hinweisen konnte, dass Zeugen tsche­choslowakischer Rationalität die Verhaftung bestätigen konnten, gaben sie die Verhaftung zu, versuchten aber die Frau dahin­gehend zu überreden, dass sie den tschechischen Beamten sagen sollt«, sie wisse nicht, wo sich ihr Mann befinde! Auf die Anfrage der Frau, wo sich ihr Mann befinde, wurde der Frau wie sich nachträglich herausstellte eine falsche Adresse angegeben, denn der rekommandiert« Brief kam mft dem Bemerken zurück, dass sich
Entartete Propaganda Unter diesem Titel brachte dieB o h e- m i a", die doch sonst auch in ihren besten Tagen sonderbar viel Zurückhaltung gegenüber sämt­lichen Schrecknissen des Dritten Reiches   und feiner Propaganda sich auferlegt, am Dienstag einen Leitartikel, der an die T e p l i tz- H e tz e" an­knüpft und aus dem hier eine die Herren Krebs und Jung angehende Stelle zitiert sei, weil diese Sätze, gerade derBohemia"von beson­derer sudetendeutscher Seite" geschrieben, auch ein besonderes Licht auf die Wirkung der Affäre werfen: ... die Tatsache sei doch gestreift, dass an der Verschärfung und Gereiztheit im internationalen Verkehr vielfach die Emigration ein vollgerütteltes Maß an Schuld trägt, damit meinen wir auch die s u d e t e n d e u t s ch« Emigration im Reich. Es ist nur allzu bekannt, dass die Kennt­nisse des Reichsdeutschen über die national« und kulturellen Verhältnisse auf dem Gebiete der alten Monarchie, also auch der Tschechoslowakei  , sehr lückenhaft sind; man weiss, dass diese Informationen in der Regel von Sudetendeutschen   im Strich gegeben werden. ES ist bestimmt kein Zufall, daß die Schärfe in der Diskussion und in der Presse ungefähr seit der Zeit datiert, da ssch sudetendeutsch« Emigrant« im Reich« eine Existenz gegründet hab«. Mangels einer ander« ordentlichen BerufSmöglich- keit hab« sie sich wie das nun einmal schon üblich ist auf die Politik gestürzt. Ts mag ihn« ein Bedürfnis sein, auf diesem Gebiete ihre Unmtbehr« lichkeit immer aufs neue nachzuweisen. Das Ludetrndeutschtmn erhebt aber den berechtig­ten Anspruch darauf, daß diese Eristenzberech- tigung nicht auf seinem Rück« nachgewiesen wird. Auf dem sicher« und gut dotierten Post« z. B. eines RegierungSrateS mag es sehr be- auem sein, die heroische Note deS auslandsdeutschen Kämpfers hervorzukehren. Die Folgen der Verschär­fung des national« Gegensatzes hat aber jenes Sudetendeutschtum zu tragen, das auf seinem histo­rischen Blüten bleiben will und nicht di«, für welche der nationale Kampf in dem Augenblick auf­gehört hat, als sie die Staatsgrenze überschritt« haben. Aufrichtige Anteilnahme wird das Sudeten­deutschtum gerne quittieren. Aber Schimpfkano-
i Dritten Reich gefangen Elster nicht in dem Gefängnis dieses Ortes be­findet. Die Recherchen der hiesigen Behörden, bzw. des tschechoslowakischen Konsulates, die diese auf das Drängen der schwergeprüften Frau(sie hat drei minderjährige unversorgte Kinder und sieht gegenwärtig im öffentlichen Krankenhaus in Karlsbad   ihrer Niederkunft entgegen) anstelltrn, hatten den Erfolg, dass man nunmehr wenigstens weih, wo sich Äster befindet. Elster hat biHer zwei Briefe geschrieben. Aus dem letzten Brief geht hervor, dass er krank ist und dass er einZahnleiden" hat. Seit vier Wochen fehlt jede Nachricht. Elster ist 42 Jahre alt und war bei seiner Ver­haftung gesund. Was sollte das für ein Zahnleiden sein? Sind dem Armen etwa die Zähne eingeschlagen worden? Warum wird der Grund der Bevhastung nicht angegeben? Elster war weder politisch noch gewerkschaftlich organisiert und sympathisierte auch mit keiner politischen Richtung! Mso was ist da los? Wir hoffen, dass unsere Behörden das klarstellen werden.
nad«, welcher Art immer, haben uns bis jetzt nicht genützt; und wer die Mentalität der Tschechen   auch nur«in wenig kennt, weiß, daß man sich von dieser Art von.Hilfe" auch in Hinkunft nichts versprech« kann."
Komotau  und die Arbeitslosen Es wird immer sehr viel von den Segnun­gen der SBH für die Arbeitslosen erzählt, ob­wohl erwiesen ist, dass nur geeichte Parteigänger der SdP wirklich Unterstützung« erhielten. Und dabei vergißt die Oeffentlichkeit sehr gern, dass insbesondere unsere Selbstverwaltungs­körper grosse Opfer bringen, um die traurige Lage der Arbeitslosen zu verbessern. Eines von vielen Beispielen hiefür ist die Arbeitslosenfür­sorge der Stadt Komotau  , die unter Leitung des sozialdemokrafischen Bizebürgermeisters Ed­mund Reichl steht. Die Leistungen der Stadt betrugen: XL 1929,.,. I28.93S.SV 1980,,,, 290.S20.1S 1931,,,, S99.494.S0 1932,,,, 824.537.18 1933.... 1,056.021.95 1934,,,, 537.347.05 1935.,,, SS1.1S1.8S 1986.,,, 700.000. 1937,,,, 700.000. Summa... 6,888.011.75 Dazu kommen noch jährliche Ausgaben für Armenfürsorge von 600.000 bis 700.000 XL und
An alle Kolporteure und Abonnenten I Anläßlich des Staatsfeiertages am 28. Oktober wird nicht gearbeitet- so daß unsere Freitagausgabe vom 29. Oktober entfällt. Die Samstag-Ausgabe erscheint dan« wieder normal. Die Verwaltung.
ausserdem Zuschüsse der Gemeinde für Mietzinse und Bekleidungsaktionen, wofür im Jahre 1935 allein 70.000 XL ausgegeben wurden. Diese Ziffern liefe« den sichtbaren Be­weis dafür, wie wertvoll die Tätigkeit unserer Funktionäre in den Gemeindestuben für die Arbeitslosen ist. Wieviel Not und Elend durch dies« Hilfsaktionen gelindert, wieviel Leid besei- tigt wurde, das kann nur ermessen, wer da­elende Leben unserer Arbeitslosen kennt. Und nun: Wo bleibt die SdP? Wo die»Äolksgemein- schaft"?
Errichtung einer deutschen Schule in Jaronin Seit Jahren geht der Kampf darum, dass in dem Ort Äaronin(Bezirk Böhm.-Krumau) eine deutsche Privawollsschule errichtet werde. Durch zahlreiche Interventionen, an denen sich auch die Funktionäre der Deutschen   sozialdemokratischen Partei beteiligt haben, wurde endlich erzielt, dass in der gestrigen Sitzung des böhmischen Landesschul­rates ein Antrag auf Errichtung einer deutschen Privatvolksschule in Jaronin eingebracht und angenommen wurde. Der Eröffnung des Unterrichtes steht nun nichts mehr int Wege.
Henlein   wird einmal nicht eingelad«! Am Montag fand eine Sitzung des Ascher Bezirks­ausschusses statt, die sich mit der Eröffnung des neuen Bezirkskrankenhauses am 13. November d. I. befasst«. Der Fraktionsführer der SdP, Fabrikant Hoffmann, stellte den Antrag, zur Eröffnung auch Konrad Henlein   offiziell einzu­laden. Er begründete den Antrag damit, dass ja auch Dr. C z e ch, der als Gesundheitsminister eingeladen wurde, der politische Führer einer Partei sei. Die Frage, was denn Konrad Henlein  zu dem KranlenhauSneubau beigetragen habe, ließ der Herr Fraktionsführer, allerdings unbe­antwortet. Der Antrag Hoffmann wurde nach längerer Debatte schliesslich mit 5- gegen 4 Stim­men abgelehnt. Sudeto  -Marokkaner. Das Deutsche   Nachrich­tenbüro verbreitete dieser Tage eine Milchmäd- chenrechnung über die Zahl der ausländischen Freiwilligen auf seit« der Volksregierung in Spanien  . Als Quelle wurde ein obskures Franco- Blatt in San Sebastian   angegeben. Diesem Blatt zufolge kämpfen auf seit« Valencias   140.000 Ausländer. Es ist nun sehr bezeichnend für die Sorgen, die eine gewisse sudetendeutsche Presse hat, daß dieEgererZeitung" diese Mel­dung noch weiter übertreibt, indem sie gleich von 1 4 8.0 00 Freiwilligen spricht und dies vierspalttg in Ballenlettern auf der ersten Seite austrompetet, als gebe es für die Sudetendeutschen im Augenblick kein wichtigeres Problem, als die Falschmeldungen des Goebbels über Spanien   zu verbreiten. Die Zahl derEge­rer Zeitung" dürste ungefähr richtig sein, wenn man eine Null streicht. Die Zahl der Freiwilligen im Vollsheer ist jederzeit leicht zu überprüfen gewesen, da die spanische Regierung die Anwe­senheit der Internationalen Bri­ gaden   ja niemals verschleiert hat. Ueber die Kopfstärke und die Zahl dieser Brigaden finden sich in reichsdeutschen Militär­zeitschriften laufend Hinweise und Anga­ben, aus denen sich leicht beweisen lässt, daß ma r in ernsten militärischen Kreisen Deutschlands   die Zahl der Freiwilligen sehr richtig einschätzt, näm­lich auf keine 4 0.0 0 0, geschweige denn 140,000 Mann. Aber die Aebernazi in unseren Henleinredaktionen lesen kaum deutsche oder an­dere Mllitärzeiffchristen. Sie würden dort ja manches finden, was nicht in den Goebbelsstil passt und darum schonBolschewismus" ist. Nur
Brief an den Zeitspieoel Ein Herr Dr. M. F., derzeit in Prag  , schreibt uns: Ich reise für meine in Hamburg   etablierte Firma durch viele europäische Staaten. Meine letzte Reise führte mich nach Südtirol   in die ehemalig österreichischen Grenzgebiete und ich mußte dort mit Bedauern sehen, in welch kärglicher Lage sich die deutsche Bevölke­rung Südtirols   befindet, wie deutsche Kinder in die italienische ßchule gehen müssen und alles dort zwangswegig italienisiert ist. Kei­ner der dort Ansässigen wagte es, mit mir offen über die Lage der deutschen   Bevölke­rung Südtirols   zu sprechen, so groß ist der Terror, unter dem die Leute dort stehen. Nun führte mich der Weg in die Tsche­ choslowakei  , und zwar in das sudetendeutsche Gebiet. Ich hatte in Böhmisch Leip a geschäftlich zu tun und hielt mich dort etwa S Tage auf. Es ist mir geradezu unmöglich, den gewaltigen Unterschied zu schildern, den ich empfand, wenn ich an die Lage unserer armen Volksgenossen in Süd­ tirol   denke; aber auch nach den Informatio­nen reichsdeutscher Zeitungen habe ich es mir anders vorgestellt. Es ist wohl selbstver­ständlich, daß dort deutsch frei und offen ge­sprochen wird; ich war aber erstaunt über die Ungezwungenheit und Offenheit, mit der dort die deutsche Bevölkerung über alle politi­schen Fragen spricht. Keiner fürchtet sich das zu sagen, was er denkt. Diese Debatten erfolgen, wie ich hören konnte, öffentlich in Gasthäusern und keinem Menschen fiele es ein, sich darüber aufzuhalten. Mit kleinem Neide habe ich an unsere Verhältnisse in Deutschland   gedacht, wo sich jeder wohlweis­lich hütet, seinen Mund aufzumachen. Wie er­staunt war ich, als ich zum Bahnhof ging und in der großen Parkanlage an dominierender Stelle das in seinen Ausmaßen gewaltige Schmeykal-Denkmal sah, auf wel­chem in großen Buchstaben die beiden In­schriften stehen:Wir sind deutsch   und blei­ben deutsch   undDeutsche seid einig und stark". Ich habe mich darüber gefreut, daß diese Worte dort stehen und in der Tschecho- slowakischenRepublik dort stehen dürfen.Und ich habe nachgedacht, ob der SpruchDeutsch  sind wir und deutsch   bleiben wir 11 etwa in Südtirol   oder in Polen   auch nur einen Tag öffentlich angebracht sein könnte.
eine Frage noch: wenn Franco und seine Sudeto« Marokkaner überzeugt sind, daß die Volksregie- rung 140150.000 Mann Hilfstruppen habe, warum wehren sich Franca und Mussolini   so sehr gegen die Abberufung aller Frei­willigen? Ein ehrenvoller Abschied wurde dem in Ruhestand getretenen Führer unserer Genoffen- schastsbewegung, Wilhelm Lorenz, an- lätzlich der Generalversammlung des Karlsbader Vorwärts" in Altrohlau   zuteil. In Ansprachen von jung und alt wurden die Verdienste Lorenz' gewürdigt, der ja als Obmann des Verbandes deutscher Wirtschaftsgenossenschaften, als Vor­sitzender des Gec-Verbandes, als Bürgermeister von Alttohlau und als Senator so ungemein viel für die deutsche sozialistische Gesamtbewegung in der Tschechoslowakei   leistete. In Altrohlau   wurde nun Lorenz als langjähriger Obmann des Kon­sumvereinesVorwärts" besonders geehrt. Der parlam«tarische Sparausschuß setzte am Dienstag die Erledigung der aus den Reihen der Bevöllerung eingelangten Eingaben fort. Außerdem befaßte er sich in Anwesenheit des Prä­sidenten des Obersten Rechnungskontrollamtes Dr. H o r a k mit einigen grundsätzlichen Fragen der Budgettechnik. Weiters nahm er einige An­gelegenheiten im Hinblick auf die Durchführung notwendiger Einsparungen in der Staatswirt- schaft durch.
Mein Weltbild
Bon Prof. Friede. Tramer(Karlsbad  ) In dm nächsten Tagen erscheint aus der Feder des Prof. Friedrich Tramer(Karlsbad  ) «in« naturphilosophische StudieM e i n W e l t» bild", aus, der wir mit Genehmimmg des Verfassers unsere Leser mit der Einleitung be­kannt machen. Bestellungen zum Preis« von 28 XL pro Stück nimmt die Verlagsbuchhand­lung Rudolf Küffner, Karlsbad  , Schloss­berg, entgegen. Die Naturphilosophie ist di« Philosophie der Naturwissenschaften, der Physik, Astronomie, Bo­tanik, Geologie, Zoologie, Biologie, Physwlogie und mancher anderer. Die Gesetze, denen beispiels­weise die Astronomie, die Geologie und Chemie unterliegen, sind die gleichen, die für die P h Y s i k Geltung besitzen. Die theoretischen Grundlagen aller Wissenschaften derleblosen", der anorgani­schen Natur find letzten Endes in der Physik ent­halten. Sie beherrscht auch auf abgegrenzten Ge­bieten alle jene Naturerscheinungen, die nur der Einteilung und Schematisierung wegen als selb­ständige Disziplinen behandell und zu Spezial­wissenschaften gemacht wurden.Die Mächte, die einen Vulkan auswerfen und Konttnente verschie­ben", sagt Moritz Schlick  ,sind im Grunde des­selben physikalischen Wesens wie die Kräfte, welche die Atome in einem Molekül Salz zusammenhal­ten, dm Kolben der Dampfmaschine beweg« oder den Blitz aus dm Wollm schleudern aber die