Leite 6 „Sozialdemokrat" Sonntag, 31. Oktober 1937. Rr. 258 Sozialver$icherung$- Briefkasten M. T„ Podersam. Sie fragen, wieso Ihr Arbeitgeber Ihnen jetzt als Beitrag für die Jnvalj« ditäts- und Altersversicherung bei jeder vierzehn« tägigen Auszahlung AL 2.60 abziehen kann, wo Sie doch bisher nur 70 Heller zu leisten hatten. Tas Bor« gehen des Arbeitgebers ist richtig, denn bis zum 30. Juni 1987 galt die Regierungsverordnung über di? Erleichterungen für Landwirte in der Sozialvex« sicherung. Seither gilt auch für die landwirtschaft« lichen Arbeiter wieder der ursprüngliche Wortlaut deS SozialversicherungsgesetzeS, demzufolge der niedrigste Beitragsabzug für SozialverficherungSbeiträge für einen vierzehntägigen Zeitraum wirklich Ai 2.60 ausmacht. Dafür haben Sie aber jetzt auch wieder dieselben Ansprüche wie alle Arbeiter. Das heißt, daß Sie die Wartezeit für den Anspruch auf di« Rente ebenso schnell zurücklegen, wie die andere« (nach der Regierungsverordnung nur halb so schnell) und daß sich mit jeder Beitragswoche der Rentenanspruch erhöht, der bei der Zahlung der ermäßigten Beiträge nicht gewachsen ist. Di« Aufhebung der. erwähnten Regierungsverordnung ist also für die land« wirtschaftlichen Arbeiter von Vorteil, auch wenn die Beitragsabzüge-jetzt etwas höher sind. Prager Lebensmittelmärkte Gemüse. Kartoffel, gewöhnliche 80—70 Heller. Blauaugen 80—90 Heller, gelbfleischige Kipfä, la. 1.20 Ai. Fisolenschoten, 1 Kg., 8—12 Ai. Erbsenschoten 3.50—5.00 Ai. Tomaten, 1.Kg., 2/50 bis 3.50 Ai. Spinat, 1 Kg..)i.00—1.50 Ai. Obst. Preiselbeeren 6—8 Ai, Birnen 2—6 Ai. Aepfel, heimische 2—4 Ai. ausländische 3—6 Ai. Getrocknetes Obst: Zwetschgen, 1 Kg. 5—10 Ai. Aepfel und Birnen 10—14 Ai. Marillen 16—20 Ai.. Obst, gemischt. 1 Kg. 10—14 Ai. Fleisch. Schweinefleisch, Vorderes mit Zuwaage 9—11 Ai. Hinteres 12—16 Ai, Vorderes ohne Zuwaage 11—14 Ai, Hinteres 14—20 Ai, Kalbfleisch. Vorderes mit Zuwaage 7—11 Ai, Hinteres 11—14 Ai, Vorderes ohne Zuwaage 10—13 Ai, Hinteres 14—22 Ai, Rindfleisch, Vorderes mit Zuwaage 9 bis 14 Ai, Hinteres 11—17 Ai, Vorderes ohne Zuwaage 11—16 Ai, Hinteres 13—19 Ai. Lungenbraten, mit Zuwaage 18—20 Ai, ohne Zuwaage 20 bis 28 Ai, Schöpsenfleisch, Vorderes mit Zuwaage 8—11 Ai, Hinteres 10—14 Ai. Vorderes, ohne Zuwaage 10-—14 Ai, Hinteres 12—16 Ai, Rindszunge, roh 11—14 Ai. Rindsleber 8—12 i, Kuttelflecke, 1 Kg. 6—7 Ai. Fette. Landbutter 17—19 Ai. Teebutter 20 bis 22 Ai, Schweineschmalz, tschechisches, roh 11 bis 12 AL, ausgelassen 13—15 Ai, Bakonyerschmalz 12 bis 13 Ai, Speck 13-—15 Ai. Verschiedene Waren. Eier, tschechisch, 75—80 Heller, slowakische 70 Heller. Die Fraumrbezirksorganifirtion Prag beginnt am Dienstag, den 2. November, um 16 Uhr mit ihren regelmäßigen Stricknachmittagen im Parteiheim, Smeiky 22, 2. Stock. Die Genossinnen find zur Teilnahme freundlichst eingeladen. Bigamist verhaftet. Der 28jährige Typograph Franz B i n k o. der trotz seiner Jugend bereits drei Ehen hinter sich hat. wurde gestern verhaftet, weil er zwei davon zugleich führt. Als seine erste Frau gestorben war, heiratete er zum zweitenmal, geriet aber mit seiner, neuen Gattin bald in einen Schei- Biinter Abend der Naturfreunde und der Allaver-Jugrnd. Ernstes und Heiteres in Lied und Rezitation. Mittwoch abends 8 Uhr im Kleinen Saal des Hand» wrrkervereinS. Eintritt frei. Gäste willkommen. dungSprozeß, der noch nicht beendet ist. Im September dieses Jahres heiratete er zum dritten Male, gcck sich als Witwer aus und legte den Totenschein seiner ersten Frau, vor, wobei, er ftine zweite, noch rechtsgültige Ehe verschwieg. Seine dritte Frau wußte von, wahren Sachverhalt nichts. Binko behauptet,« habe nicht gewußt, daß er sich strafbar mache, da er mit seiner legitimen Gattin bereits seit drei Jahren nicht mehr zusammenleb«. Todessturz aus der Straßenbahn. Gestern mittags fiel auf dem Kramät-Kai die 57jährige Witwe Irma Poläk aus ZiAov aus einem fahrenden Straßenbahnwagen der 2er-Linie, während das Auto des Friedrich B r e t in entgegengesetzter. Richtung kam. Obwohl der/Wagenlenker den Unfall sofort bemerkt haben will, schließt er die Möglichkeit nicht aus, die Polak mit dem Rad gestreift zu haben. Jedenfalls wurde sie tödlich verletzt, mit einer schweren Gehirnerschütterung und einem Bruch der Schädelbasis auf die Klinik Jiräsek gebracht. Drei Greisinnen überfahren. Vorgestern abends überfuhr der Student der Medizin Jaroslav P o u- pal aus Prag lV.'in der Nationalstraße di« 60jäh- rjge Marie Tluihor aus Straschnitz, wobei ihr die 'rechte Hand gebrochen wurde. Sie wurde auf die Klinik Schlosser gebracht.— Die 74jährige Private Ludmilla B i n d i s aus Prag -Weinberge wurde in oer Fochstraße vom Rad des Stefan Hanil aus Me- choluv zu Boden geworfen und mit einer schweren Gehirnerschütterung von der Rettungsgesellschaft auf die Klinik Schlosser gebracht. Die 69jährige Armenhäuslerin Paula Dmisek wurde in Lieben vom Motorrad des Bäckers Josef Kubik zu Boden geworfen. Sie erlitt einen Bruch des linken Fußes und mehrere Rißwunden. Di« Rettungsgesellschaft brachte sie auf die Klinik Schlaffer. Telegrq/nm°Zuftellung in Prag . Die Telegraphenverwaltung hat die innere Manipulation in der Telegraphen-Zentralstation in Prag neu geregelt. Deshalb werden in Prag ab Anfang November d. I. Telegramme aus dem Ausland auf rötlichen Blan« ketten(bisher wurde die Einhändigungs-Ausstellung aut weißem Papier gebracht) ausgestellt werden. (Vom Post- und Telegraphenministerium.) Dir frrir Schule für politische Wissenschaft«« (Ovocny trh 3, 2. Stock) veranstaltet einige Borträge der Dozentin, der Genfer Universität Dr. Löuisa Sommer über das Thema„Die modernen Tendenzen der mitteleuropäischen Handelspolitik". Hochleistungs-Drehbänke, Fräsmaschinen, Radialbohrmaschinen, Bohrwerke, Shaping- u. Hobelmaschinen Spannfutter In modernster Ausführung erzeugt: Werkxeugmaschinenfabrlk Arne Plauert Warnsdorf, iSR. m Der erste Vortrag findet Dienstag, den 2. November, um 15 Uhr und die nächst-n am Mittwoch und Donnerstag zur selben Stunde statt. Die Borträge find der Oeftentlichkeit zugänglich. Richtpreis« für Raseure und Friseure iu Wirksamkeit. Mit Gültigkeit vom 1. November wurden in Prag für das Raseur- und Friseurgewerbe Richtpreise erlaffen, di« sich auf den 8 1 der Regierungsverordnung Nr. 121 stützen. Alles Nähere ist aus den Bekanntmachungen ersichtlich, die in allen Raseur- und Friseurstuben ausgehängt find. Xunet and Wissen Das Glück Diese Komödie des FranzosÄr DenysAmiel. jetzt in der Kleinen Bühne, ist ein sehr soignierteS, wohltemperiertes Milieustück aus dem besitzbürgerlichen Paris und variiert das derzeit so vielfach angeschlagene Bühnen-Thema von der Vollreifen Frau, die fozusagen nach Naturgesetzen, die in der Moderne individuell weit längere Geltung haben, der Tochter den Geliebten wegnimmt. Im Falle dieser Komödie macht das„Glück" eine in jeder Hinsicht vornehme Frau, die zunächst solche innere und äußere Metamorphose weder will noch ahnt, und der der Ueber« gang in neue Jugend erleichtert wird durch das Dasein eines angetrauten, aber wesensfremd gebliebenen Gatten, der wiederum die eigene werwolle und schöne Frau um leichtlebiger Abwechslung willen längst verschmäht. Die Geld-Ehe wird da wieder einmal konterfeit, und die alte, viel belächelte und, ja auch so oft zuschanden gemachte Wahrheit gepredigt, daß es ja doch nichts Höheres gebe als das Glück zweier gleichgestimmter Herzen. Freilich kann der Autor nicht mehr beweisen, daß Valentine und Pierre auf dieDauer miteinander glücklich würden, wie er anderseits völlige Unklarheit darüber breitet, ob die junge Frau(die Tochter) in ihrer Vernunftsehe wahrhaftig auch das Glück gefunden habe. Es müßte also drei Akte mehr geben— was aber immerhin bedeutet, daß das Stück einigermaßen zum Nachdenken anregt. Und die Sauberkeit der Gesinnung, die Nobleffe der Charakteren-Zeichnung, die Kultiviertheit der Sprache, die Flüssigkeit des Dialogs und viel Klugheit und Wärme heben diese Komödie doch erheblich über das durchschnittliche Niveau. H a n S G ö tz als Regisseur bewies wieder seins feine, sichere Hand zur Äachmodellierung des intim Zarten und Starken, so daß ein«nsemblemäßig vorbildlicher kammerschauspielevischer Abend zustande kam. Gerda Meller ist durchaus überzeugend noble große Dame, harmonisch wirkend noch in der intensivsten Erschütterung durch das Leben, und boll herzlicher und ergreifender Töne, bis dorthin, wo der Ernst ins Tragische umschlagen müßte. In Walter Szlirovy hat fit einen ttizestoeN. übet» aus sympathischen Partner, der gleichermaßen über Seele wie über Intelligenz, über Ruhe wie über nervöses Gestaltungsvermögen verfügt; nur leider ist er für die Rolle zu jung, eine Tatsache, die der Wirkung des letzten Aktes erheblich Abbruch tut. Lisl Mach ein er bietet mit bekanntest! Talent Natur und Kunst auf, um die neunzehnjährige Tochter glaubhaft zu machen, und bat Momente von starker darstellerischer. Eindruckskraft. Ganz ausgezeichnete periphere Figuren verdankt man den Damen Vilma Kürer und Fritta Brod und den Herren G ö tz. T r a b a u e r und Winner. Da? Stück fand fühlbar lebhaftes Interesse des Publikums. Es gab reichlich Vorhänge. L. G. Von der Gesellschaft für Musikerziehung Am Mittwoch, den 27. Oktober, fand«ine Vor- ! standssitzung der Gesellschaft für Musikerziehung statt, die sich vor allem mit der Lage des Gesangsunterrichtes an denMittel» j s ch u l e n befaßte. Die Gesellschaft bereitet im Ein- i vernehmen mit den zuständigen Fachleuten ein ! Memorandum, das die wichtigsten Forderungen für den Gesangsunterricht zusammenfaßt, für die Mitglieder der Regierung vor. Weiterhin bearbeitet die Gesellschaft für Musikerziehung im Zusammenhang mit dem Entwurf eines Gesetzes für den p r i v a- |ten Musikunterricht eine Enquete, die den Zweck verfolgt, die Verhältnisse zu klären und die Einführung der staatlichen Aufsicht über den Privaten Musikunterricht vorzubereiten.— Es wurde beschlossen, die von Prof. Josef Stanislav mit großem Erfolg geleiteten Musikunterrichts« kursefür die Arbeiterschaft fortzusetzen. Die Durchsetzung des den zuständigen Instanzen bereits überreichten Gesetzentwurfes, der die Errichtung einer staatlichen Diskothek(vermutlich: Schallplatten-Sammlung, d. Red.) anstrebt, wird durch Verhandlungen mit den Vertretern der beteiligten Körperschaften weiter verfolgt. In allen.bisher errichteten Sektionen und Untersektionen schreitet die Tätigkeit unter wachsender Beteiligung fort, und es ist erfreulich zu beobachten, wie sich die hie und da verschiedenen sachlichen und I persönlichen Ansichten mit Hinblick auf die Erreichung | der überpersönlichen kulturellen und menschlichen ! Ziele ausgleichen. Dir Gesellschaft für Musikerziehung bereitet jetzt I einen gesamtstaatlichen Kongreß vor, der im kommenden Jahre zu Pfingsten in 'Preßburg und Trentschin-Tcplitz stattfinden soll. Er wird der außergewöhnlich wichtigen Frage des Volksliedes gewidmet sein. Bei diesem Kongreß wird Gelegenheit geboten werden, den Zusam- .menhang zwischen Volkslied und Musikerziehung unter allen praktischen, pädagogischen und künstlerischen Gesichtspunkten mit Rücksicht auf das Kind, auf hie Heranwachsende Jugend und auf alle Gebiete des I öffentlichen und kulturellen Lebens zu behandeln. Karl Ttreitmann gestorben. In Wien verstarb, völlig elend und verarmt, Karl Streitmann , einstmals eine der bekanntesten Gestalten der alten großen Wiener Operette. Der Mann, der nun als 84-Jäh- riger nicht wußte, woher das tägliche Brot nehmen und der immer wieder für sich Unterstützungen mußte sammeln lasten, war Jahrzehnte hindurch einer der gefeiertsten Künstler nicht nur Wiens , sondern zahlloser österreichischer und deutscher, ja selbst amerikanischer Bühnen. Karl Streitmann , der als Endzwanziger übrigens durch drei Jahre dem Prager DeutschenTheater angehört hatte und hier nicht nur in der Operette, sondern auch in der Oper außerordentlich auf sich aufmerksam gemacht hatte, kam 1885 an das Theater an der Wien , wo er dank seiner strahlenden dichten Tenorstimme, seinem bedeutenden Gesangsvermögen und seiner mitreißenden und ungemein liebenswürdigen darstellerischen Kunst rasch in dir vorderste Reihe aufstieg. Als an diesem Theater im Jahre 1885 Johann Straußens „Z i g e u n e r b a r o n" aus der Taufe gehoben wurde, war Karl Streitmann , umjubelt, der erst.« Barinkay(mit Alexander Girardi als. erstem Kalman Zsupan). Eine Unzahl Operetten hat'Streit- inann in den darauffolgenden Jahrzehnten in Wien und Berlin kreiert, unzählige Male wurde er auch als Gast an unseren sudetendeutschen Pryvinztheatern nach Gebühr gefeiert. Roch als hoher Sechziger wußte dieser Künstler mit der Unverwüstlichkeit seines Temperaments. mit dem Charme seiner Darstellungskunst und mit dem blühenden Reichtum seiner.stimmlichen Mittel hinzureißen. Wochenspielplan des Reuen Deutschen Theaters. Heute, Sonntag, halb 3 Uhr: Bei Kerzenlicht, 8 Uhr: Im Rahmen des Mozart-Festivals: Die* Entführung aus dem Serail, D.— Montag 3 Uhr: Jedermann, halb 8: Das Land des Lächelns, Abonnement aufgehoben.— Dienstag 8: Acht Ruder im Takt. A 2.— Mittwoch halb 8: Frühlingsluft, B l. — Donnerstag halb 8: Carmen, C 2.— Freitag halb 8: Arabella, D.— Samstag halb 8: Die Fledermaus. Abonnement aufgehoben.— Sonntag halb 3: P a r i s e r Leben, Arbeitervorstellung, halb 8: Die C-ardasfürstin, A 1. Wochenspielplan der Kleinen Bühne. Sonntag 3 Uhr: Die Reise, halb 8: Hilde und das Lotteriespiel, Uraufführung.— Montag 3 Uhr: Eine Frau ohne Bedeutung, 8% Uhr: Parkstraß« 13.— Dienstag 8: Parkstraße 13, Bankbeamte 1 und freier Verkauf.— Mittwoch 8: Das Glück, Bankbeamte 2 und freier Verkauf.— Donnerstag 8 Uhr: Hilde und das Lotteriespiel.—■ Freitag 8: Das Glück, Theatergemeinde des Kulturverbandes und freier Verkauf.— Samstag 8: Parkstraße 13.— Sonntag 3: Pygmalion. 8: Hilde und das Lotteriespiel. VtrtinenachdchUn <" 1■ 1 I RW- Prag . Donner s t a g, den 4. November im Vereinsheim V o r t r a g des Genossen Dr. F r a n z e l. Beginn 20 Uhr. PRAG Die Generalversammlung des Ar- beiter-Turn- und Sportvereines Prag findet am Freitag, den 5. November, um 8 Uhr abends im kleinen Saale des HdNdwerkervereiltkS. Ptckg ll., Smeikh 22, mit der üblichen Tagesordnung statt. Eine erweiterte Ausschußsitzung des Arbeiterfürsorge»Bezirksvereines mit den Vertretern der Prager Kulturorganisationen, findet am 2. November, 8 Uhr abends, statt. Da die WinterhilfSakfion Heuer. bereits im November durchgeführt werden soll, ist, es notweMg,, haß. die. Ausschußmitglieder und die Vertreter der vereine und Verbände, die diese soziale Arbeit bisher immer unterstützten, vollzählig erscheinen. G Sozialistische Jugend, KreiS Prag . Wochenprogram m: Dienstag, den 2. November: DSAP- Heim,.7 Uhr. Gruppe Prag IIx „Aus dem illegalen Deutschland ", DSAP-Heim,(8 Uhr), Gruppe Prag l:„Buntes Heim". FVSA- Heim, 8 Uhr, Gruppe Prag VH:„Palästina,— Mittwoch, den 3. November: DSAP-Heim, 8 Uhr. Grupp« Prag XU:„Marxistische Geschichtsauffassung". Der Dlm Der letzte Zug von Madrid . Der„aktuelle" i Film, den der amerikanische Produzent Adolphe Z u t o r zu präsentieren sich gestattet, ist ein böses ' Machwerk, böse nicht nur, weil es die Urheber des spanischen Grauens verschweigt und die militärischen Machthaber in Madrid als brutale Fanafiker hinstellt, deren Opfer vorwiegend Unschuldige sind, — der Film ist auch sonst übel, weil er die Fürch- terlichkeit des Geschehens in Spanien mißbraucht, um eine abenteuerliche Sache mit lauter Freundschafts- und Liebesgeschichten daraus zu machen. Der letzte Zug von Madrid nach Valencia soll um Mitternacht abgehen. Ein Deserteur(der sich weigerte, einen Verurteilten zu erschießen und deshalb an die gefährlichste Stelle der Front geschickt werden sollt«), ein amerikanischer Reporter(der die Tochter eines zum Tode Verurteilten zu sich nimmt), ein Hauptmann der Miliz, der einen alten Freund fliehen ließ, und dieser gerettete Freund(der zwei Freundinnen hat, von denen eine auch noch einen Mord begeht) wollen mit dem letzten Zug abreisen, und nach abenteuerlichen, ja sogar„lustigen" Zwischenfällen mit viel Alkohol, gelingt es allen bis auf den Milizhauptmann, der sich opfert, und die Mörderin, die noch im Zuge verhaftet wird. Einmal find sogar echte Aufnahmen eines Luftangrifts auf Madrid in diesem Film eingefügt, der(unter James Hogans Regie) wie eine Kriminalgeschichte gespielt wird.—eis— Zweimal Hans Moser . In dieser Woche sind zwei deutsche Lustspiele des Regisseurs Emo zu sehen, in denen HanS Moser seine erschütternd komischen halben Sätze hervorsprudelt.„D e r M a n n, v o n d« m m a n s p r i ch t" ist die Geschichte eines Studenten, der aus Liebe zu einet hübschen Trapezkünstlerin Artist, sogar Löwenbändiger wird. Diesen jungen Mann spielt HanS R ü h- mann und sein Diener ist Theo Lingen . Wie die beiden für den neuen Artistenberuf üben, ist nach dem Muster des amerikanischen Lustspieles gemacht und sehr gut gemacht. Man darf nicht viel nach dem Sinn des' blühenden Unsinnes fragen, dann unterhält man sich. Durch das bessere Manu« skript ist der zweite Film„Unentschuldigte Stund e" überlegen. Das auch in Prag viel gespielte Theaterstück bot die Grundlagen zu dieser Komödie aus dem Schulleben, in der Hans Moser ein schußliger, aufgeregter Vater, E d t h o f er «in ungemein feiner Profeffor ist. Theo Lingen ist wie geschaffen für einen Lehramtskandidaten". Die weibliche Hauptrolle spielt in beiden Filmen, anmutig und angenehm, Gusti Huber . Zwei Filme, die ausschließlich unbeschwerter llnterhal« tung dienen. jk 8port-8pief-Xörp«rpsteHe Finnlands Arbeiter-Fußballmeister In der diesjährigen Fußballmeisterschaft des TUL errang den Meistertitel die Ber« einsmannschaft KTP— Kotkan Työväen Palloilijat — der kleinen Industrie- und Hafenstadt K o t k a. Ant. Fiser, der derzeitige Berbandsturn« wart der DTJ, feierte am SamSwg seinen 50. Geburtstag und war deshalb Gegenstand zahl« reicher Ehrungen. Seit 1906 ist Fiöer in der tschechischen Awetlerturnbewegung tätig, 1919 wurde er ygch seiner Rückkehr aus Rußland zum Obwann del VIII. Kreises(Mähr.-Ostrau ) und 1937 zum Nach« folger des Berbandsturnwartes Mräzek gewählt.. da»Urania « t »tim Mandschurei und Mongolei ." Dr. F- Wertheimer. Lichtbildervortrag. Dienstag 8 Uhr. „Der überempfindlich« Mensch." Dr. E. Pulay. Vortrag. Donnerstag 8 Uhr. Lipinskaja-Abend. Produktenbörse. Mitglieder ermäßigte Karten, Urania . Freitag 8 Uhr. Arania-Kino „Weiberregiment", der ausgelaffene Lachschlager. Gastspiel Leopoldi-Milskaja bis Montag verlängert! Heute und morgen 2 Uhr ohne. 4, 6. l49 Uhr mit Leopoldi-Milskaja. filme in Prager Lichtspielhäusern Urania-Kino:.Das Weiberregiment." Ferner: Gastspiel H. Leopoldi—Milskaja.— Adria:„Der letzte Zug von Madrid ." A.— Alfa:.Darf ich bitten?" G. Rogers, Fr. Astaire . A.— Apollo:.Tct Mann, von dem man spricht." H. Moser. D.— Avion:.Roman eines Schwindlers." Sascha Guitry. Fr.— Baikal:.Drei Eier im GlaS." Vlasta Burian . Tsch.— Beranek:.Der letzte Sklavenhändler." Wall. Beery. A.— Fenix:„Set Engel." Marlene Dietrich . A.— Flora:.Bataillon." F. Smolik. Tsch.— Hvizda:.Der letzte Zug von Madrid ." A.— Julis:.Unentschuldigt* Stunde." D.— Kinema d. Bl. B.: Könige der Rennbahn.— Koruna(Akt.-Th.): Journale, Grotesken, Reportagen.— Kawa:.Roman eines Schwindlers." S. Guitry . Fr.— Lucerna:.Der Engel." Marlene Dietrich . A.— Metro:.Unentschuldigt« Stunde." D.— Passage:.Ein Prachtkerl." Wallace Beery . A.— Praha :„In den Klauen des Wolfes."— Radio:.Das Kreuz am Bache." Stipniikovä. Tsch.— Skaut.Bataillon. Tsch.— Svttozor:.Der Mann, von dem ma* 1 spricht." H. Moser. D.— Beletrhy:.Sieben Ohrfeigen." L. Harvey , W. Fritsch . D.— Alma:„Detektiv Rick." A.— Belvedere :.Die Frau unten* 1 Kreuz." Tsch. 7— Beseda:„Die Uwbekannte," D.— Carlton:„Die Frau unterm Kreuz." Tsch.— Illusion:.Peter im Schnee." Tr. Start. D.— Lido II- .Das Kreuz am Bache." Tsch.— Louvre: ,®r«* Eier im GlaS." Vl. Burian. Tsch.— Marokko: .Drei Eier im Glas." Burian.—, Olympir:.Petek im Schn«." Tr. Stark. D.— Perttyn:.Der Feind der Unterwelt." Oberon, Aherne. A.— Roxp:.Bataillon." Tsch.— Tatra-Weinberge:.Peter i® 1 Schnee." Tr. Stark. D.— U Brjvodu:.Herren st* 1 Zylinder." F. Astaire, Rogers. A.— Baldek:„Das Kreuz am Bache." Tsch. Bezugsbedingungen: Bei Zustellung ins HauS oder bei Bezug durch die Post monatlich ki 16.—, vierteljährlich Kfi 48.—, halbjährig Xi 96.— ganzjährig K 192.—.— Inserate werden laut Tarif billigst berechnet. Bei öfteren Einschaltungen Preisnachlaß. -. Rückstellung:on Manuskripten erfolgt nur bei Einsendung der Retourmarken.— Die ZeitungSfranka-ur wurde von der Post- und Ztle» graphendirektion mit Erlaß Rr. 13.800/VII/19B0 bewilligt.(Kontrollpostamt Praha 25.— Druckerei:„OrbiS". Druck-, Verlags- und ZeitungS-A.-G. Prag .
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17 (31.10.1937) 256
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