Rr. 260 Freitag, 5. November 1937 Seite 3 Vorüber die SdP-Preue nicht berichtet Brief an den Zeibnieoel Aus Warnsdorf wird uns geschrie­ben: Am 31. Oktober wurden, wie wir meldeten, in Warnsdorf 5 Mitglieder der BdP ver­haftet und dem Bezirksgericht eingeliefert. Diese Verhaftung hat in den Kreisen der SdP in Warnsdorf große Bestürzung hervor­gerufen und es war zu erwarten, daß sich der Abg. Rösler- Warnsdorf der Verhafte­ten annehmen wird. Er kam auch tatsächlich in das Bezirksgericht in Warnsdorf, verhan­delte mit einem Gefangenenauf­seher über die Inhaftierten und händigte dem Aufseher schließlich eine volle Schachtel Vlasta-Zigaretten mit dem Wunsche ein, diese seinen verhafteten Parteigenossen zu über­bringen. Als der Aufseher bekanntgab, daß er die Schachtel öffnen und auf ihren wirk­lichen Inhalt prüfen müsse, griff der Abg. Rösler in die Tasche und überreichte dem Aufseher ein Geldstück. Daraufhin mußte sich der Abgeordnete Rösler, Mit­glied der gesetzgebenden Körperschaft in Prag , von dem einfachen Manne, der seinen Dienst als Gefangenenaufseher im Bezirks­gerichte in Warnsdorf versieht, belehren las­sen, daß dies einer Bestechung gleich­komme und daß diese Angelegenheit zur weiteren Amtshandlung weitergeleitet würde. Was hat der Abg. Rösler sich denn da­bei gedacht, als er das Geldstück in die Hand eines Angestellten des tschechoslowakischen Staates legte und wie vereinbart sich diese Handlungsweise mit den Grundsätzen der Reinheit und Sauberkeit" im öffentlichen Lebenf Wird der reichsdeutsche Rundfunk nun wieder über die Vergewaltigung eines tschechoslowakischen Abgeordneten berich­ten, wenn eine Strafanzeige wegen versuch­ter Bestechung gegen den Abg. Rösler er­stattet werden wird und wird auch in diesem Falle der Aufseher des Bezirksgerichtes in Warnsdorf als der Schuldige hingestellt wer­den f Wird auch in diesem Falle ein offener Brief an den Herrn Staatspräsidenten ge­richtet werden und wird das Parlament noch einmal einen Auszug der SdP-Abgeordneten erleben oder wird sich die SdP-Leitung und auch der Herr Abgeordnete Rösler mit der begangenen Torheit abfinden und das Weitere- abwartenT Interessante Vorgänge in der Marktgemeinde Eisenstein DerHeimatruf", das westböhmische Kreis­organ der SdP, berichtet jede Kleinigkeit, die er über irgendeinen Sozialdemokraten erfahren kann, gleichgültig, ob seine Informationen der Wahrheit entsprechen oder nicht. Nur wenn der Heimatruf" wirklich einmal Gelegenheit hätte, für Reinheit und Sauberkeit zu wirken, hüllt er sich in Schweigen^ Aus diesem Grunde sei ein interesiantes Vorkommnis aus der Markt­gemeinde Eisenstein berichtet, von dem dieZu­kunft" jetzt den Schleier hebt. Mitte Juli fuhr der seinerzeitige Bürger­meister Scvp Skalitzky an den Wolfgangsee (Oesterreich ) auf Urlaub. Er übergab die Ge­schäfte nicht an seinen Stellvertreter, den Sozial­demokraten Ignatz Brandl; Brandl wurde lediglich durch eine Aushilfskraft verständigt, daß er jetzt amtieren solle. An einem Montag vor 6 Uhr abends fand Brandl das Gemeindeamt ohne Sekretär. Die Kasse war nicht abgesperrt, den Schlüssel hatte aber der Gemeindesekretär mit­genommen. Bürgermeisterstellvertreter Brandl ließ den Obmann der Finanzkommission, den SdP-Mann Fuchs, rufen. Dieser ließ sagen, er habe keine Zeit. Ein anderes Mitglied der Finanz- kommisiion kam ebenfalls nicht. In Anwesenheit dreier Gemeinderatsmitglieder wurde ein Bar­bestand von 14.000 XL festgestellt. Es ergab sich, daß im Hauptbuch seit Jänner 1937«nd im Kafsabnch seit 20. Mai 1937 nichts mehr ein­getragen war. Zwei Nachtwächter mußten vorläufig die Kanzlei bewachen. Am Dienstag fand sich der Sekretär wieder ein. Er erhielt den Auftrag, bis Freitag alles in Ordnung zu bringen. Diese Frist konnte er nicht einhalten, weshalb auf seinen Wunsch eine Gemeinderats­sitzung verschoben wurde. Statt jedoch die Unord­nung zu beseitigen, verschwand der Sekretär samt den Kassaschlüjseln. Mittlerweile war ein Fehl­betrag von 23.000 KL festgcstellt worden. Diesen Betrag ersetzte der Gemeindesekretär, der inzwi­schen von seinem Ausflug nach Deutschland zurückgekehrt war. Während dieser Geschehnisse hatte man den Bürgermeister Skalitzky telephonisch aufgefordert, nach Hause zu kommen. Er erklärte, daß er nur auf Ko st en der Gemeinderäte kom­men werde. Schließlich verlangte er von der Ge­meinde, daß sie ihm die FahrtauSlagen in der Höhe von 417 KL bezahle. Eine Sitzung der Gemeindevertretung, die nach diesen Vorfällen stattfand, lehnte diese For- rung SkalitzkyS ab.(Der Sekretär war seines Postens enthoben worden.) Zum Bürger- m e i st e r wurhe der Sozialdemokrat Brandl mtt 17 von 19 Stimmen gewählt. Der völkische Anwalt und die Staatssprache Bor längerer Zeit flüchtete, wie wir damals berichteten, der Karlsbader Anwalt Dr. K lie­ge l st e i n wegen einer hohen Steuerstrafe nach Oesterreich . Die Klientel Dr. Kriegeisteins setzte sich zum Großteil aus Angehörigen der SdP zusammen. Rach seiner Flucht übernahm die Kanzlei und damit auch die völkische Klientel der Karlsbader Rechtsanwalt LUDr. Hans Weiß. Derselbe Dr. Hans Weiß hat nun, wie derPrager Mittag" in einem beim Kreisgericht Leitmeritz durchgeführten Stritt eine Öster­reicherin vertreten und sich hiebei nur der deut­schen Sprache bedient. Das Gericht hat ihm hie­bei keinerlei Schwierigkeiten bereitet, obwohl die Tatsache, daß die Prozeßpartei Ausländerin ist, im Prozeß eine Rolle spielte und daher dem Ge­richt-bekannt war. Als aber nachher seine gewe­sene Klientin gegen ihn beim Bezirksgericht Karlsbad eine Privatanklage in deutscher Spra­che einbrachte, zeigte Dr. Weiß dem Gerichte an, daß seine Gegnerin Ausländerin sei und vertrat die Anschauung, daß eine öster­reichische Prozeßpartei sich vor dem Bezirksgericht Karlsbad nur der Staatssprache bedienen dürfe. Deutsche und tschechische Schulen in Mähr.» Ostrau . Ist Mährisch-Ostrau gibt es im heuri- gen Schuljahre 14 tschechische Bürgerschulen mit 91 Klassen, während an den sechs deutschen Bür­gerschulen 21 Klaffen bestehen. Die tschechischen Bürgerschulen werden von 8241, die deutschen von 988 Schülern besucht. Der Rückgang an Schülern beträgt für die Bürgerschulen gegen­über dem Borjahr« bei den Tschechen 249, deutscherseits aber 27. Tschechische Volksschulen gibt es 30 mit 184 Klaffen, deutsche acht mit 32 Klaffen. Die Zahl der Schüler an den tsche­chischen Volksschulen wird mit 6804, die an den brutschen Volksschulen mit 1111 angegeben. Dies bedeutet tschechischerseits gegenüber dem Borjahre eine Abnahme von 460 Schülern, bei den Deut­ schen hingegen von 118 Kindern. Dem Gedenken T. G. MasarvkS ist das Doppelheft 7/8 der Zeitschrift für nationale Ver­ständigung«Neue Zeit" gewidmet. Der demokratische Appell des Präsidenten Dr. B e- "es aus seiner Rede am Sarge des Präsident- Befreiers eröffnet die Reihe der Gedenkaufsätze. Dr. Milan H o d j a schreibt überT. G. Ma- saryk und das neue Europa". Minister Dr. Lud­wig T z ech erstattet«inen warm empfundenen >^>ank an Masaryk ". Minister Dr. Franz «Pina kennzeichnet den großen Toten als Voll­ender. Minister Erwin Z a j i ö e k schreibt über das Verhältnis Masaryks zu den Sudetendeut­ schen . Abgeordneter Wenzel Jak sch würdigt Ziehung der Klassenlotterie (Ohne Gewähr.) Prag . Bei der Donnerstag-Ziehung der X- Klaffe der 87. tschechoslowakischen Klaffen- uttctie wurden nachstehende Gewinste gezogen: 20.000 K8 die Lose Nr. 18.192, 75.270. 10.000 K5 die Lose Nr. 8.631, 23.138, 53.587, «2.733, 85.815. 5000 K8 die Lose Nr. 4.023, 44.458, 53.453, 57.382, 87.937, 90.119, 93.553, 101.470, 107.486. 2000 K8 die Lose Nr. 628, 2.024, 5.202, 8.842, 0.334, 19.974, 20.627, 28.318, 31.450, 33.674. «5.456, 37.995, 39.053, 40.638, 41.121, 42.364, *4-788, 46.457, 48.857, 52.338, 56.606, 60.341, «1-806, 66.487, 69.021, 69.110, 79.294, 81.340, 05.966, 86.789, 95.111, 95.427, 96.730, 97.774, 103.521, 103.893, 105.843, 106.280, 117.221 usw. Dkasaryks Vermächtnis" im Dienste der landes­brüderlichen Verständigung zwischen den deutschen und slawischen Bürgern der Republik . Dr. Emil U t i tz widmet dem Verstorbenen ein Gedenkblaü In memoriam T. G. Masaryk ". Dr. Arthur Werner beschließt die Reihe mit einem Aufsatz Masart)k und Benes", über ihre Gemeinschaft der Arbeit, des Denkens und Fühlens. Die Auf­sätze vereinigen sich zu einem abgerundeten Bilde des großen Vorkämpfers der Humanität, als der T. G. Masaryk auch den Deutschen in der Repu­ blik unvergeßlich bleibt und dessen Vermächtnis auch«in Vermächtnis für die deutschen Staats­bürger ist. Die Eröffnungsfeier nach der Neuherrich­tung der Naturfreundehütte in Gersdorf wird Samstag, den 6. und Sonntag, den 7. November , obgehalten. Uebernachtunaen sind, bei Wenzel Dornaus, Komotau , Kohlstad tj^affe, Zu melden. Spanien -Resolution angenommen Neue Konflikte wegen der Kriegsrechte In Sicht London . Der Nichtinterventionsausschuß nahm Donnerstag die vom Subkomitee empfoh­lene Resolution an, die sich mit der Abberufung der Freiwilligen aus Spanien und der Zuerken­nung der Kriegsführenden-Rechte an beide Par­teien befaßt. Weiters genehmigte der Ausschuß eine zweite Resolution, die seinen Vorsitzenden Lord Plymouth ermächtigt, in Verhandlungen mit beiden spanischen Parteien über die Entsendung von internationalen Kommissionen nach Spanien einzutreten, dir den Abtransport der Freiwilligen vorberetten sollen. Botschafter M a j s k i erklärte, die Sowjet­ union könne dem brittschen Plan als Ganze-, aber auch der vorgeschlagenen Resolution nicht z«- ^stimmen, aber mit Rücksicht darauf, daß eine Ablehnung den ganzen Plan der Abberufung der Freiwilligen zu Falle bringen würde, nehme die Sowjetunion die vorgrschlagene Resolution mit dem Vorbehalt an, daß sie jenen Teil nicht znstimme, der von der Zustimmung der Kriegs- fiihrendenrechte handle. Der italienische Botschafter Grandi erklärte daraufhin, die italienische Regierung würde sich durch die Bestimmungen über die Abberufung der Freiwilligen nicht gebunden betrachten, wenn nicht der ganze britische Plan und alle darin enthaltenen Verpflichtungen einmütig auch von den übrigen Regierungen akzrpttert würden, insbesondere soweit es sich um die Z u e r k r n- nung der Kriegsführenden- Rechte«nd die Erneuerung des Kontrollsystems handelt. Der Ausschuß könnte deshalb nicht an die Verwirklichung des britischen Planes schreiten, solange Sowjetrußland nicht seinen bisherigen Standpunkt aufgebe, es sei denn, daß die übrigen Mächte sich auf Maßnah­men einigen würden, wie den ernsten Folgen be­gegnet werden könnte, die durch die russische Nicht­teilnahme entstehen wiirden. Der deutsche und der portugiesische Delegierte schloffen sich diesem italienischen Standpunkt an, ebenso der österreichische Gesandte. DaS gleiche taten die Vertreter Ungarns «nd Albaniens . Englands Aufrüstung 40 Milliarden Ki In 18 Monaten London . Der Minister für die Koordinie­rung der Rüstungen Sir Thomas Jnspik erklärte in Darwen: Seit meinem vor 1^£ Jahren erfolgten Amtsantritt sind insgesamt etwa 288 Millionen, Pfund(40 Milliarden KL) für die Rüstungen verausgabt worden. Die Regierung hat in dieser Zeit für die Bedürfnisse der britischen Admirali­tät 26 besondere Rüstungsunternehmungrn ge­schaffen, einschließlich der Unternehmungen, die> entsprechend erweitert wurden. Für die Bedürf­nisse der Landarmee wurden 17 und für die Be­dürfnisse des Militärflugwesens 15 derartige Unternehmungen errichtet. 10.000 polnische Bergarbeiter streiken Warscha«. Im Kohlenrevier von K r a- f c tt haben 10.000 Bergarbeiter den Streik er» 1 klärt. Sie fordern Herabsetzung der Arbeitszeit. Spaak designierter Ministerpräsident? Brüssel. An informierten Stellen wird erklärt, daß nach dem Mißerfolg des katholischen -Führers Pierlot der König aller Wahrscheinlich­keit nach den derzeitigen Außenminister und so- | zialistischen Führer Spaak mit der Bildung der neuen Regierung betrauen wird. Mandschukuo gegen die Fremden Tokio . Aus Hstnkiu wirtz gemeldet, daß sich die Regierung von Mandschukuo entschlossen hat, das Recht der Exterritorialität, das bisher den Ausländern in Mandschukuo zuerkannt wurde, aufzuheben. Ein schweres Hindernis Schanghai . Die Japaner versuchen noch immer, den Sutschau-Graben zu überschreiten. Die hefttgen Kämpfe dauern an. Im westlichen Teil ist es den Japanern gelungen, den Graben zu überschreiten,»nd diese Abteilungen versuchen nunmehr, die chinesischen Positionen zn durchbre­chen. Die chinesische Artillerie hat zwei der von den Japanern über den Sutschau geschlagenen Brücken in Trümmer geschossen. Erklärung Zum in der Nr. 243 vom 12. Oktober 1937 veröffentlichten ArtikelHenlein über den Fall Rutha" erklärt die gefertigte Redattion, daß sie lediglich über die Rede Henleins beim Erntedank­fest in Leitmeritz berichtet hat. Insoweit durch die Wiedergabe dieser Rede die periodische DruckschriftSozialdemokrat" be­leidigt wurde, widerrufen wir die Beleidigung mit dem Ausdruck des Bedauerns«nd leisten Ge­nugtuung. Die Redaktion derRumburger Zeitun g". Erklärung Zu der imReuen Tagblatt" Rr. 240 vom 12. Oktober 1937 auf Seite 2 veröffentlichten NachrichtKonrad Henlein zum Falle Rutha" er­klären wir, daß wir die erwähnte Nachricht als Bericht über die Rede Konrad Henleins und nicht als eigene Meinungsäußerung veröffentlicht ha­ben. Mit den in der von uns wiedergrgebene» Rede Konrad Henleins erhaltenen, auf die Zei­tungSozialdemokrat" bezüglichen Bahauptun- gen können wir uns in keiner Weise identifizie­ren. Wir widerrufen daher die beleidigende Nach­richt und leisten der Redaktion desSozialdemo­krat" auf diese Weise volle Genugtuung. Die Redaktion desR e«e n T a g b l a t t". Erklärung Zu der in derJägerndorfer Zeitung" Rr. 120 vom 13. Oktober 1937 auf Seite 5 veröf­fentlichten NachrichtKonrad Henlein zum Falle Rutha" erklären wir, daß wir dir erwähnte Nach­richt als Bericht über die Rede Konrad Henleins und nicht als eigene Meinungsäußerung ver­öffentlicht haben. Mit dem in der von uns wie­dergegebenen Rede Konrad Henleins enthaltenen» auf die ZeitungSozialdemokrat" bezüglichen Behauptungen können wir«ns in keiner Weise identifizieren. Wir widerrufen daher die beleidi­gende Nachricht und leiste» der Redakttvn des Sozialdemokrat" auf diese Weise volle Ge­nugtuung. Die Redaktion derJägerndorfer Zeit««g". «^a^UM>WW>WWWWMWWWWWWWW Der BudgetausschuB in Zeitnot Prag . Das Abgeordnetenhaus hielt am Don­nerstag eine kurze Sitzung ab, in welcher ein Zu­satzabkommen zum finnischen Handelsvertrag sowie der Handelsvertrag mit Kolumbien ohne Debatte genehmigt wurden. Dann vertagte sich 'das Haus auf nächsten DienSkag. Für Dienstag wird nunmehr schon mit ziem­licher Bestimmtheit die Vorlage des Budgets erwartet, ebenso die Vorlage der Bedeckungsvorlagen. Da diese eine eingehende par­lamentarische Erörterung erfordern werden, an­dererseits aber das Budget samt den Bedeckungs­vorlagen in beiden Häusern unbedingt bis Weih­nachten verabschiedet werden soll, um ein Bud­getprovisorium zu vermeiden, mutz man daran denken, auch die rein technische Seite dieser kom­plizierten Beratungen möglichst reibungslos zu gestalten. Augenblicklich gedenkt man alles daranzuset- tzen, damit das Abgeordnetenhaus in der Woche vom 29. November bis zum 3. oder 4. Dezember bereits die Debatte über das Budget und seine Bedeckung im Plenum abführe. Dann stünden dem Senat noch knappe drei Wochen bis Weih­nachten zur Verfügung., Da der Budgetausschuß des Abgeordneten­hauses auch einige Tage zur Vorbereitung braucht, stünden ihm zur Beratung des Budgets nur die zwei Wochen vom 15. bis 27. November zur Ver­fügung. Daß in dieser knappen Zeit auch noch die Bedeckungsvorlagen von ihm sertiggestellt wer­den könnten, ist nicht sehr wahrscheinlich. Man denkt deshalb daran, die Ausschußberatungen über die Bedeckung erst abzuführen, wenn bereits das Plenum über das Budget debattiert. Für diese Ausschußberatungen sollen in dieser Woche die Vormittage reserviert bleiben, während für die Debatte im Plenum nur die Nachmittage in Betracht kämen. Gegen Schluß der Woche müßten | dann auch die Bedeckungsvorlagen schon ins Ple- > num kommen, da über sie zugleich mit dem Bud­get abgestimmt werden soll. LB dieser Fahrplan, der gestern in den Cou­loirs kolportiert wurde, auch wirklich«ingehalten werden kann, läßt sich derzeit allerdings kaum sagen.. Companys bleibt I Barcelona . Wie bekannt, hat der Präsident der katalanischen Generalidatz, dessen Mandat im laufenden Monat abläust, vor einigen Wochen die Absicht kundgegeben, nicht wieder auf diese Stelle zu kandidieren. Eine Unterredung zwischen Companys und dem Ministerpräsidenten Negrin in Madrid hat jedoch den ersteren überzeugt, daß seine Anwesenheit an der Spitze der Generalidad notwendig sei, um dadurch die Loyalität Katalo­ niens der Valencia -Regierung gegenüber in I einem Augenblick zu bekräftigen, da diese Regie­rung nach Katalonien übersierelt. Der Rat der Generalidad ist zusammengetreten und hat be­schsoffen, das katalanische Parlament zwischen dem 15. und 20. November einzuberufen, um die Neuwahl Companys vorzunehmen.