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Nr. 159. 16. Jahrgang.

Kommunales.

Beilage des Vorwärts" Berliner Volksblatt.

Das Friedrich Wilhelms Hospital und Siechenhaus in der Fröbelstraße hatte am 30. Juni d. J. einen Bestand von 975 Hospitaliten resp. Siechen( 582 Männer, 393 Frauen). Im Depot für aus hiesigen Heilanstalten entlassene unheilbare Obdachlose be fanden sich 90 Personen( 33 Männer, 57 Frauen). Die Anstalt in der Ballijadenstraße hatte am 30. Juni eine Frequenz von 465 Hospitaliten resp. Siechen aufzuweisen( 3 Männer und 462 Frauen).

Lokales.

Immer langsam voran! Der Mangel eines den Fortschritten der Zeit entsprechenden Kranken- Transportswagens auf der Unfall­stastion des städtischen Vieh- und Schlachthofes wird von den dort thätigen Arbeitern als ein schwerer Uebelstand empfunden. Trotz­dem schon wiederholt die Beschaffung eines solchen modernen Kranken- Transportwagens bei dem Kuratorium angeregt worden ist,

vom Anhalter Bahnhof ab, sodaß auf den Freitag noch 10 044 Per­sonen entfallen. Zur Beförderung dieser Menschenmasse, welche ungefähr der gesamten Bevölkerung von Deutsch Wilmersdorf ent­spricht, war ein Wagenpark von 2586 Achsen erforderlich.

in der achten Stunde von dem Arbeiter Müller an einem neun­Ein schweres Sittlichkeitsverbrechen wurde vorgestern abend traße 11 veranstaltete für die Kinder seiner Mieter ein sogenanntes Erntefest. Hierzu engagierte er den Müller zur Aushilfe. Das Feſt jährigen Mädchen begangen. Der Besizer des Hauses Lübbener­verlief zur vollen Zufriedenheit der Beteiligten. Müller, der an­getrunken war, ließ sich von einem kleinen Mädchen nach seiner im zweiten Stock befindlichen Wohnung Schnaps holen. Hier fiel der Unhold über sein wehrloses Opfer her und vergewaltigte es. Leute, die das Hilferufen des Kindes hörten, stürmten die Treppe empor und nahmen den Verbrecher in seiner Wohnung fest.

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Dienstag, 11. Juli 1899.

Aus den Nachbarorten.

Nieder Schönhausen . Der nächste Leseabend des hiesigen Arbeitervereins findet heute abend 9 Uhr bei Settekorn, Linden­straße 1, statt. Der Vorstand.

Aus Rigdorf. Die neuen Wählerlisten zur Stadt find in der I. Abteilung 28, in der II. Abteilung 66 und buffer die neuen Listen kaum zur Verwendung kommen, da die erste Er­berordnetenwahl find jetzt fertiggestellt worden. Danach III. Abteilung 15 300 Wahlberechtigte verzeichnet. Praktisch dürften gänzung unserer Stadtverordneten- Versammlung erst im kommenden Jahre stattzufinden hat.

Die Maul- und Klauensenche ist im Regierungsbezirk Bots­dam in der letzten Zeit wieder in 31 Ortschaften festgestellt worden. Besonders betroffen davon sind die Kreise Teltow , Angermünde , Prenzlau und Bauch- Belzig . Milzbrand hat sich in zwei Fällen Mit einem Rasiermesser getötet hat sich am Sonntagnach ermitteln lassen, die Schweinefeuche ist in den Kreisen Teltow mittag um 3/4 1hr der 42 Jahre alte Hauptsteueramts- Assistent Eduard und Westpriguig in je einer Ortschaft konstatiert worden. Burkhardt aus Preußisch- Stargard , der seit einigen Tagen auf Be­D. Reinickendorf. Eine elektrische Bahn vom alten Dorf so ist dasselbe dennoch bisher immer der Sache ausgewichen Kirchstr. 21 zu Charlottenburg , weilte. B. wurde auf dem Sofa durch die Oranienburger Chaussee nach Hermsdorf beabsichtigt ein liegend aufgefunden, nachdem er sich die Gurgel durchgeschnitten Bant- Konsortium zu erbauen und sind dieserhalb mit dem Amts­hatte. Zwei Aerzte, die man zu Hilfe rief, konnten nur den Tod vorsteher Wilte Unterhandlungen gepflogen. Dem Konsortium ist die feststellen. Als Beweggrund zur That wird augenblickliche Geistes- Konzession in den Nachbarorten anstandslos genehmigt worden und hoffen die Unternehmer auch hier ohne weiteres die Genehmigung störung infolge eines nervösen Zustandes angegeben. zu erhalten. Der Bau des Millverbrennungs ofens vorwärts. Zweifellos dürfte die Anlage, welcher zwar allgemein die in der Markstraße schreitet trotz der Proteste der Anwohner munter sich bringen. Die Mietssteigerungen hierselbst betragen jetzt durch­Lebensgefährlichkeit abgesprochen wird, recht viel Unzuträglichkeiten mit ichnittlich 25 Proc. und dürften, falls nicht bald mit dem Bau von Wohnhäusern begonnen wird, noch weiter getrieben werden. Viele Hauswirte huldigen auch hier unter der Maste eines Vergnügungs­vereins dem schwarzen Listen- System, wonach solche Mieter, welche sich gegen ihren Hauspascha umbeliebt gemacht haben oder nach bekommen. ihrer Meinung zu viel Kinder haben, ein schlechtes Führungsattest

und hat sich nicht entschließen tönnen, dem Wunsche der Arbeiter Rechnung zu tragen. Noch immer hat es bei der alten, ungenügenden Tragbahre sein Bewenden, welche bei den auf dem städtischen Schlacht oder Viehhofe nicht gerade zu selten sich ereignenden Unglücksfällen in Benutzung genommen werden muß, oft zur Qual und zum Schaden der Verunglückten. Da das Kuratorium keine Abhilfe erwarten läßt, so hat sich nunmehr 1114 Uhr die Unvorsichtigkeit, von dem fahrenden Straßenbahn­Mit dem Leben bezahlt hat ein Mann am Sonntagabend um der Verein der Berliner Engros- Schlächtergesellen an die Berliner Schlächterimmung mit dem höflichen Ersuchen ge- bekannte, etwa 30 Jahre alte Mann hatte auf der vorderen Platt­wagen 210 vor dem Hause Berlinerstr. 22 abzuspringen. Der un wandt, den nötigen Draht" " Draht" zur Beschaffung eines den Fortschritten und Erfordernissen der Zeit entsprechenden Kranken- form gestanden. Beim Abspringen fiel er zu Boden, und sowohl Fortschritten und Erfordernissen der Zeit entsprechenden Kranken- die Hinterräder des Wagens, auf dem er gestanden hatte, als auch Transportwagens aus der wohlgefüllten Innungslade Herzugeben. Die Räder zweier Anhängewagen gingen ihm über den ganzen Körper; In der Hoffnungsfrohen Erwartung der schleunigsten Erfüllung dieses er wurde buchstäblich in Stücke zerschnitten, die zusammengefucht und bescheidenen Wunsches hat der Verein Berliner Engros- Schlächter in eine Dede eingewickelt dem Schauhause überbracht wurden. gesellen gleich eine Modellzeichnung zu einem solchen Kranken­Transportwagen dem Jnnungsvorstande mit eingeschickt. Doch dieser will fich die Sache erst reiflich überlegen und, bevor er in den Innungssäckel greift, erst noch einmal bei der Verwaltung des Schlacht und Viehhofes vorstellig werden.

Die Errichtung einer Zwangs. Innung für das Tischler: Handwerk, welche die jetzige Tischler- Innung beantragt hatte, ist bekanntlich vom Oberpräsidenten seiner Zeit abgelehnt worden. Jezt arbeiten die Zwangs- Immungsschwärmer mit Hochdruck für das Zustandekommen einer solchen Inmung.

Charlottenburg auf den Schienen fand, ist der Ingenieur Koch aus In dem zermalmten Leichnam, den ein Stredenwärter in Hamburg durch einen Brief der Braut ermittelt worden. Schwer verunglückt ist Sonnabendnachmittag der 23jährige K. war Schiffsingenieur, wurde frank und gab seinen Dienst auf. Arbeiter Beseko w aus Briz. Vor einem Hause der Golzstraße Er tam nach Berlin , um hier eine passende Stellung zu suchen. Um in Schöneberg waren Arbeiter damit beschäftigt, Bretter und Leitern Freitag hatte er einen Bekannten in Spandau besucht und wahr für ein Fassadengerüft abzuladen. Während nun ein Arbeiter die scheinlich den Zug verpaßt. Unbekannt mit der Gegend, ist er ver- Bretter von der Höhe des Wagens herunter fantete, glitt ihm ein mutlich auf den Schienen entlang gegangen, um nach der Beussel- ziemlich schweres Brett aus der Hand und fiel dem Arbeiter Besekow straße zu seinem Bruder zu kommen. Dabei hat ihn ein Zug mit solcher Wucht auf den Kopf, daß er sofort bewußtlos zusammen­Die Entscheidung wird nun durch die im Gesetz vorgesehene Ab- erfaßt. brach. Man brachte den Bedauernswerten, der eine schwere Gehirn­stimmung getroffen werden und es mag hier bemerkt sein, daß ganz erschütterung davongetragen hat, in das Brizer Krankenhaus. nebensächlich, wie viel sich von den selbständigen Gewerbe­Der Aufklärung bedarf noch der Selbstmordversuch eines Ein entschlicher Unglücksfall ereignete sich am Sonntagmorgen treibenden an der Abstimmung beteiligen, die Majorität der an ungen Mädchens, das am Sonntag früh um 5 Uhr unter Ver- in der 4. Stunde am Markgrafendamm, unweit des Bahnhofs der Abstimmung Teilnehmenden zu bestimmen hat. Wem also daran es handelt sich um die 25jährige Verkäuferin Jlta Günther, Tochter werken zu Rummelsburg beschäftigte Kutscher Richter war ant giftungserscheinungen in das Lazarus- Krankenhaus eingeliefert wurde. Stralau Rummelsburg. Der in den Norddeutschen Eis­gelegen ist, sich das Innungsregiment aufzuladen, oder es abzu eines im Ruhestand lebenden Beamten aus der Griebenowstraße 5, weisen, je nach dem, der beteilige sich an der Abstimmung. Der die sich in der legten Zeit im Elternhaus aufhielt. Am Sonntag Sonnabendabend erst um 10 Uhr von Arbeit gekommen, mußte aber Magiftrat macht bekannt, daß die Aeußerungen für oder gegen die tamen die Eltern hinzu, als sie in ihrem Bett sigend soeben eine bereits am Sonntagmorgen um 2 Uhr nach Mariendorf fahren, um Bezirk der Stadt Berlin schriftlich bis zum 22. Juli d. J. Sublimatlösung zu sich genommen hatte. Ueber die Veranlassung von Müdigkeit überwältigt, auf seinem Fuhrwert ein und stürzte am dort 80 Centner Eis zu holen. Auf der Rückfahrt schlief Richter, oder mündlich in der Beit vom 10. bis 22. Juli bei zu der That hat sie nicht die geringste Auskunft erteilt. Markgrafendamm vom Kutschersiz herab und gerade vor die ihm abzugeben find. Die Abgabe der mündlichen Aeußerung schweren Eiswagens, welche über Kopf Säder des Richter, tann während des angegebenen Zeitraums an den Wochentagen von Schulter des Unglücklichen hinweggingen. 10 bis 12 Uhr in den Diensträumen der Gewerbedeputation, heiratet und Familienvater ist, war sofort eine Leiche. Stralauerstr. 3-6, vorn 1 Tr., Zimmer 35, erfolgen. Jeder münd Ursache des schrecklichen Unfalls ist also übermäßige Anstrengung, lich oder schriftlich Abstimmende hat den Nachweis zu führen, daß eine geradezu gewiffenlose Ausbeutung eines Menschen, die den Tod er das Tischlerhandwerk im Stadtkreise Berlin selbständig betreibt. dieses zur Folge hatte. Die Legitimation hat in der Weise zu erfolgen, daß die Beteiligten sich von den Vorständen der Krankenkassen, dem Vorstande der alten Tischler- Innung oder durch das Polizeirevier, in welchem ihr Betrieb belegen ift, eine Bescheinigung darüber be­schaffen, daß sie das Tischlerhandwerk selbständig ausüben, und die selbe bei der Anmeldung vorzulegen. Diese Bescheinigungen werden an den betreffenden Stellen auf Ersuchen fostenfrei ausgestellt. Bei schriftlicher Abstimmung kann die Bescheinigung durch bloßen Unter­druck des Stempels des Polizeireviers, Krankenkassen- und Innungs borstandes erfolgen. Abstimmungen ohne den geforderten Nachweis werden nicht angenommen,

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In einer hiesigen Bade- Anstalt erschossen hat sich am Sonnabendnachmittag gegen 2 Uhr der Gastwirt Emil Scholz aus der Agnesstraße 1 zu Dessau . Er brachte sich einen Revolverschuß in die rechte Schläfe bei und war alsbald tot. Geschäftliche Fehl­schläge haben ihn zu der That veranlaßt. Er hielt sich hier seit mehreren Tagen bei Verwandten auf.

Erhängt hat sich gestern, Sonntagabend, die Frau des Kürschners Mittendorf in ihrer Wohnung. Dalldorferstr. 4, an einem Lampen­haken. Angestellte Belebungsversuche hatten keinen Erfolg. Die Frau litt an Nervosität und vollführte die That jedenfalls in einem Anfall von Schwermut. Die Leiche wurde nach dem Schauhauſe gebracht. Die Eheleute führten eine glückliche, jedoch kinderlose Ehe.

Am Billard vom Tode ereilt wurde am Sonnabendabend um 9 1hr der Schneidermeister Robert Dohndorf aus der Bernauer­straße 85. Jm Brauerei- Ausschant Pfefferberg hatte er bereits eine Zeit lang Billard gespielt, als er plößlich zusammenfant und eine Leiche war. Ein Herzschlag hatte seinem Leben ein Ziel gesetzt.

Es hatte in der Nacht um 2 Uhr sein eben erst geborenes Kind umgebracht und in den Abort geworfen. Einige Stunden später wurde die That entdeckt. Die D. wurde als Gefangene einem Krankenhaus eingeliefert.

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Und was wäre mit dem Arbeiter geschehen, der sich der Zu­mutung wiedersezt hätte, um 2 Uhr wieder auf dem Fuhrwerk zu figen? Wahrscheinlich wäre er entlassen. Möchten doch die Arbeiter dieses Berufes endlich gegen die unmenschliche Ausbeutung Front machen und der Organisation sich anschließen. Denn hier nur fann ihnen Hilfe gebracht werden.

Eine große Panik gab es am Sonntagabend unter den Aus­flüglern nach Friedrichshagen und dessen Umgebung. Während der Ueberfahrt vom Müggelschlößchen nach Friedrichshagen riß die Kette Die Passagiere an der Fähre, welche das Uebersezen vermittelt. verspürten einen heftigen Ruck und wurden förmlich durcheinander gewirbelt. Nur die gute Konstruktion der Fähre, welche, nachdem das Ufer erreicht war, außer Betrieb gesetzt werden mußte, verhütete ein Unglück, das angesichts des Massenverkehrs große Dimensionen hätte annehmen können. Inzwischen hatte sich der Landungssteg im Restaurant Müggelschlößchen mit Hunderten von Personen gefüllt, welche vergebens der Fähre harrten. Endlich wurden die Wartenden, deren Zahl unausgesezt durch Nachzügler verstärkt ward, aus ihrer peinlichen Lage erlöst. Die Ueberfahrt wurde durch Fahrzeuge aller Art, Ruder- und Segelboote usw. bewerkstelligt.

Eine Specialität von Kellereinbrechern haust gegenwärtig in Charlottenburg . Die Diebe benußen die frühe Morgenzeit, um unbemerkt in die Steller zu gelangen, diese zu erbrechen und zu durch­suchen. Als ihnen in den Häusern Nehringstraße 34 und Charlotten­burger Ufer 28 bei solchen Besuchen nichts Nennenswertes in die Hände fiel, erbrachen sie die Waschkeller, rissen auf beiden Stellen die tupfernen Kessel aus den Herden und entkamen damit.

Gerichts- Beifung.

Eheschließungen, Geburten und Sterbefälle. In der Woche bom 18. bis 24. Juni fanden in Berlin 229 Eheschließungen statt. Die Zahl der Lebendgeborenen betrug 854( 469 männliche, Wegen Kindesmordes verhaftet wurde am Montagvormittag 385 weibliche). Totgeboren wurden 38 Kinder( 25 männliche, das 23jährige Dienstmädchen Jda Deliz aus der Stralaueritr. 36/37. 13 weibliche). Unter den Lebendgeborenen befanden sich 123, unter den Totgeborenen 9 außerehelich geborene Kinder. Die Zahl der Sterbefälle betrug in der Berichtswoche 557 und betraf 305 männ­liche, 252 weibliche Personen. Unter den Verstorbenen befanden sich 156 Kinder im ersten Lebensjahre( 114 ehelich und 42 außerehelich ge borene). In Krankenhäusern find 157 Personen( 97 männliche und Aus unglücklicher Liebe zu einem Schiffer ist das 28jährige weibliche gestorben. Auf Beise endeten Dienstmädchen Ernestine Phöte in den Tod gegangen. Die Leiche gewaltsame 18 Personen, darunter 11 durch Selbstmord. Auf die einzelnen wurde vorgestern an der Fennbrücke aus dem Wasser gezogen. Stadtteile verteilen fich die Sterbefälle wie folgt: Berlin - Köln - Radrennen im Sportpark Friedenau . Friedenauer Mal­Dorotheenstadt 7; Friedrichstadt 8; Friedrich- und Schöneberger fahren. 1000 Meter. Selaffe C. 8 Preise: 50, 30 und 20 W. Borstadt 23; Friedrich- und Tempelhofer Borstadt( westlich) 12; Albrecht 1. Porte 2. Siebenmann 3. Seit 1 Min. 26,3 Set. Nicht Tempelhofer Vorstadt( östlich) 33; Luisenstadt jenseits des Kanals 46; placiert: Winz, Wichmann, Beter. Luisenstadt diesseits des Kanals 37; Stralauer Viertel 77; Königs- Prämienfahren. 3000 Meter. Klasse A und B. Es werden biertel 41; Spandauer Biertel 29; Rosenthaler Vorstadt 882 Bielbänder gelegt und erhalten die Fahrer, die als erste die Bänder Oranienburger Borstadt 87; Friedrich Wilhelmstadt und Moabit passieren, in der ersten Stunde je 20 W., in der zweiten Runde je ( öftlich) 28; Moabit ( westlich) 36; Wedding 59. Die Ehe 30 m., in der dritten Runde je 40 m., in der vierten Runde schließungen betrugen 18,1, die Lebendgeborenen 24,5, die Tot je 50 m. und in der fünften Runde je 60 m. Dem ersten geborenen 1,1, die Sterbefälle 16,0 pro Mille der Bevölkerung. der letzten Runde 100 M., dem Zweiten 50 M. und dem Dritten Die unlanteren Geschäftsgebräuche einer sogenannten Eine gefährliche Fahrt. Durch die Entgleisung der 30 m. A. Verheyen 1. Kacier 2, Dahl 3, Grandpierre 3, Büchner 3, ,, schwarzen Bande" nahmen gestern die ganze Sigung der Voripannmaschine des D. 8uges Berlin Köln Seidl 2 und Dahl und Hansen je 1 Prämie. 75 Kilometer Fahren mit Schrittmachern. 4 Preise: 1000, 9. Straftammer des Landgerichts I unter dem Vorsize des Land­wurden am Sonnabendnachmittag die Passagiere des nahezu über­füllten Buges in die größte Aufregung und Angst verjet. Ueber 500, 250 und 125 M. Chase 1. Beit: 1 Stde. 23 Min. 25 Set. gerichtsrats Boisly in Anspruch. Auf der Anklagebant befanden den Vorfall wird uns folgendes gemeldet mit der Vormertung, daß Köcher 2.( 60 Meter zurück). Lesna 3.( 2 Runden zurück). Robl 4. fich die vier Kaufleute Wilhelm path, May Köhler, Jacques der zum großen Glück noch gut abgelaufene Unfall dadurch entstand,( ca. 30 Runden zurück). Köcher legt gegen Chafe Protest ein wegen Jacobsohn und Adolf Hecht. Die beiden ersten Angeklagten daß der Führer der ersten Maschine eine Verspätung von etwa 3 Minuten Behinderung, doch wird derselbe vom Schiedsgericht zurückgewiesen. haben es verstanden, den Kreditschwindel in der gemeingefährlichsten cinholen wollte. Der Zug, bestehend aus den beiden Maschinen 168 Zweifizer Fahren. 3000 Meter. Offen für alle Rennfahrer. Weise zu betreiben. Köhler war Anfang der neunziger Jahre Butter­und 32, acht Personen- und einem Gepädwagen, verließ Sonnabendmittag 3 Preise: 200, 100 und 50 M. Büchner- Seidl 1. Huber- Oberberger 2. händlei Er suchte das Geschäft dadurch gewinnbringender zu machen, um 1,5 Uhr den hiesigen Potsdamer Bahnhof und hatte bis Burg bei einer A. Verheyen- Ponte 3. Zeit: 4 Min. 10 Set. Den Führungspreis daß er seine Ware mit Margarine versezte. Er zog sich dieserhalb empfindliche Vorstrafen zu und sah ein, daß er auf diesem Gebiete Verspätung von drei Minuten glatte Fahrt. Nach Passieren der Station von 50 M. gewannen Kaeser- Müller. des Betrugs nichts mehr erzielen konnte. Köhler wurde Kridit­Burg nahm der ohnehin schon jagende Train plöglich ein unheimliches Straßensperrung. Das Kottbuser Ufer vom Elisabeth- Ufer schwindler und wurde dieserhalb zu einer einjährigen Gefängnisstrafe Die Folgen dieser Raserei blieben natürlich nicht aus: bis zur Rampe der Admiral- Brücke wird behufs Asphaltierung vom verurteilt. Im Gefängnisse lernte er Uzath fennen, welcher cben Die Wagen tanzten förmlich in den Schienen und flogen so gewaltig 10. 5. Mts. bis auf weiteres für Fuhrwerke und Reiter gesperrt. falls wegen Kreditschwindels eine Strafe verbüßte. Die beiden ver hin und her, daß die Gepäckstücke von den Negen herabgeworfen wurden. Im Speisewagen sah es bunt aus, denn was nicht niet­wandten Seelen verabredeten hier, daß sie gemeinsam in vergrößertem und nagelfest war, flog von den Tischen und Regalen und ging in Maßstabe den Kreditschwindel fortseßen wollten, sobald sie sich auf freiem Fuß befanden. llgath sollte möglichst viele Buttergeschäfte eröffnen, Trümmer. Plötzlich hielt der Zug auf freiem Felde, und den angst: Köhler wollte ihm die Lieferanten bezeichnen, von denen er beziehen erfüllten Basiagieren und Bahnbeamten bot sich ein Unfall, der recht sollte, Köhler wolle die Ware weiter veräußern und wenn das Ge schwere Folgen hätte haben können. Die Vorderräder der ersten schäft nicht mehr gehen wollte, sollte Utzath das Geschäft schließen, Lokomotive waren völlig aus dem Geleise geraten und hatten sich tief Feuerbericht. Sonntagabend erfolgten Marmierungen nach um ein anderes zu eröffnen. Dieser Plan gelangte auch zur Aus­in den Sand eingebohrt. Das Geleise selbst war durch die elementare all straße 18 und Schönhauser Allee 149, doch handelte führung. Utzath hat in einem Zeitraum von 3 Jahren 9 Geschäfte Gewalt des dahinbrausenden Zuges stellenweise start berbogen und völlig unbefahrbar geworden. Der Zug hielt gerade an einer es sich in beiden Fällen um geringfügige Ursachen. Vorher war die besessen, die nach den im Gefängnisse verabredeten Grundsätzen ge­Wehr nach Teltowerstraße 18 gerufen, un hier einen Keller- handhabt wurden. In den Zwischenzeiten trat Utzath als Handlungs­Böschung an der Biederizer Forst und wäre sicherlich ganz ent- brand, der durch Selbstentzündung von Breßkohlen entstanden war, gehilfe des Köhler auf, der ebenfalls, obgleich er völlig mittellos gleist, wenn nicht die Maschinenführer schleunigst Contredampf ge­geben hätten, so daß der Zug fast auf der Stelle stand. Mittels abzulöschen. Bernauerstraße, 83 gingen nachmittags Möbel war, durch falsche Vorspiegelungen, in denen namentlich eine reiche Früh 2 Uhr erfolgte in- Braut" eine Rolle spielte, betrügerische Geschäfte gegründet hatte. Köhler der Hebe- Apparate wurde die sonst nicht viel beschädigte Maschine folge versezten Rauches ein Ausrücken nach Bergstraße 21. Am pflegte die Geschäfte seinen Handlungsgehilfen zu überlassen, die ihren durch Zugpersonal und Passagiere wieder in die Schienen gebracht, Sonnabend wurde das Haus Reichenbergerstraße 101 von Namen zu einer neuen Firma hergeben und dadurch zur Täuschung worauf der Zug seine Fahrt wieder fortsezen konnte und mit einem Bodenbrande heimgesucht, der jedenfalls böswillig angelegt der Lieferanten beitragen mußten. Es wurde mum in der üblichen 21/ 2stündiger Verspätung in Magdeburg eintraf. war. Schon im vorigen Jahre tamen auf demselben Dachboden ver- Weise verfahren, um Waren auf Kredit zu erhalten. Auf Briefbogen fchiedene Brände auf, die jedoch stets rechtzeitig bemerkt und im und Postkarten mit pomphaften Adressen wurden Bestellungen ge­Seime erstickt wurden. Die Hausbewohner fühlen fich infolge dieser macht, Nachnahme Sendungen wurden zurückgewiesen und An­Vorkommnisse beunruhigt, zumal es noch nicht geglüdt ist, gegen zahlungen nur anfangs und nur insoweit geleistet, als umum irgend eine Berion einen greifbaren Schuldverdacht zu erbringen. gänglich nötig war, weiteren und größeren Strebit

Tempo au.

22 105 Personen haben allein an den beiden Hauptverkehrs­tagen nach den Schulferien, Freitag und Sonnabend Berlin auf dem Anhalter Bahnhof verlassen. Der Lokalverkehr ist hierbei nicht mit gerechnet. Am Sonnabend fuhren nicht weniger als 12 061 Reisende

Beim Dienclschen Orgelvortrag in der Marienkirche am Mittwoch, den 12. Jult, mittags 12 Uhr, wirken mit die Konzertjängerin Fräulein Marie Lindow, Serr Regierungsrat Chrzescinsti, Herr Paul Neu mann, Cellist, und Herr Paul Heuer. Herr Musikdirektor Otto Dienel spielt eine Konzertfantasie in F- dur und ein Adagio in E- dur eigener Rompofition. Der Eintritt ist frei.

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