Nr. 275 Dienstag, 23. November 1937 Sette 3 Die Redaktion. Das Hin und Her In der SdP I Ostböhmen, mit der Leitung der Zentralstelle der I Arberter- und Angestelltenschaft betraut. Unspervucke> dem sein mit allen Nachbarn. Die einzige Ausnahme ist Henleins Sudetendeutsche Partei , deren Redner sich osien auSsprcchen für eine Abkehr von Frankreich und Rußland und für ein Zusammenwirken mit dem Dritten Reich Auch über innerpolitische Angelegenheiten sprachen sie in einer Weise, welche bestätigt, daß sie sich nicht eingliedern können in den tschechoslowakischen demokratischen Organismus. Aber ihre Meinungen wurden einstimmig von allen anderen zuriickgewiesen. Di eseParteklstheute ganz isoliert und den Partner, den sie suchte, kann sie nicht finden. Deshalb können wkr mit Recht behaupten, daß die entschiedene Mehrheit der Bewohner der Republik sich innerlich in allen Hauptsachen einig ist, an denen der Erfolg der unabhängigen Existenz der Staaten hängt. Dieses bewundernswerte innere Zusammenhcklten, das sich so öffentlich vor der ganzen Welt in diesen Tagen erwies, erweckt mit Recht unsere Hoffnung, daß wir mit Erfolg der mächtigen und auch ideologischen Eroberungssucht widerstehen, die uns von außen bedrckht." lisierungsplänen gestört fühlen. Die Klagen daß diese oder jene Minderheitsschule zu wenig Schüler habe, ist nur ein indirektes Eingeständnis jener bekannten Schulgründungen» für die weder vorher noch nachher ein realerBedarf vorhanden war. Auch die Sorge» daß die offenbar planmäßig angestrwte Tschechisierung von Dux nicht rasch genug von statten gehen könnte, läßt tief in die Werkstatt des Chauvinismus blicken. Es wäre an der Zeit» daß alle staatserhaltenden Faktoren von solchen Aposteln einer hemmungslosen Entnationalisierung entschieden abrücken, die nur den Staatsfcinden im An- und Auslande in die Hände arbeiten. Tvr Herr Goebbels wird für die Dux-Pilsner Entgleisungen Dank wissen! Strafen für Loyale Dieser Tage wurden eine Reihe von StP- Amtswaltern in H o h e n e l b e zu Strafen verurteilt, und zwar Bezirksleiter Kraus zu Kö 100.— Geldstrafe wegen eines Dellkts gegen das Gesetz über die politische Verwaltung; Schulungsleiter Rudolf Kraus wegen einer Schutzgesetzsache zu vier Wochen Arrest verschärft durch zwei Fasten; der Ortsleiter Feistauer aus Witkowitz zu ttö 50.— Geldstrafe wegen einer Uebertretung des Bersammlungsgesetzes. Erklärung In dieser Zeitschrift vom 5. Oktober 1937 ist in der Rubrik„Sudetendeutscher Zeitspiegel" ein Artikel unter der Ueberschrift„Der Krach in der SdP", veröffentlicht worden, dessen Inhalt die Ehre des Herrn Prof. Jng. Friedrich Weller, Senators der Nationalversammlung in Reichenberg, betroffen hat. Da der oben Genannte durch sein Verhalten und seine Handlung keinen Anlaß dazu gegeben hat, daß er so lächerlich gemacht wird, wie dies in dem Artikel angeführt ist, widerrufen wir den Inhalt dieses Artikels und leisten ihm hiedurch Genugtuung. Haltung unserer Heimat, für die Erhaltung beS Friedens ist, schloß Sekretär Wanka seine mit starkem Beifall aufgenommenen Ausführungen. In der anschließenden Aussprache kam die restlose Uebereinstimmung mit dem Referenten Und mit den von den Vertretern der deutschen aktivistischen Parteien in den letzten Tagen im Budgetausschuß des Abgeordnetenhauses vorgebrachten Wünschen bezüglich der Durchführung der Proportionalität im Staatsdienst und des Tempos der Erfüllung der deutschen Wünsche zum Ausdruck. Im einzelnen wurde die Verständigungsbereitschaft und der gute Wille der maßgebenden Faktoren anerkannt, aber auch zahlreiche Beschwerden geäußert. Besonders scharf wurden die in einzelnen Bezirken zutage getretenen Bestrebungen verurteilt, den sudetendeutschen Nachwuchs von der Bewerbung um Staatsstellen abzuhalten und den Verständigungswillen überhaupt zu sabotieren, um so politische Argumente gegen die Aktivisten und gegen die Regierung zu schaffen. Sehr deutlich wurde auch auf die Erhaltung zahlreicher deutscher Schulklaffen durch die aktivistische Intervention, sowie auf die Amnestie hingewiesen, die mehr als eintausend jungen Sudetendeutschen die Freiheit wieder gab. Nach dem Schlußwort des Sekretärs Willi Opfer' der Arbeit Am 17. November, abends 7 Uhr, ist am Krimichschacht in T l u L n a unser Genosse Josef Slepitschka sehr schwer verunglückt. Slepitschka war als Häuer im Revier 1, Kühr Nr. 5 beschäftigt und ladete mit der Schaufel Kohle in die Schüttelrutsche. Während dieser Arbeit löste sich vom Stoß ein drei Zentner schweres Kohlenstück, schlug den 2.30 Meter langen Stempel von der Zimmerung heraus, welcher Slepitschka am Kopfe schwer verletzte, obwohl der Unglückliche vom Kohlenstoß etwa drei Meter entfernt war. Dem Bedauernswerten wurde die Schädeldecke eingeschlagen, so daß er eine starke Gehirnerschütterung erlitt. Nach Untersuchung durch den Bruderladenarzt Dr. Element wurde der Schwerverletzte im bewußtlosen Zustande mit dem Sanitätsauto in das allgemeine Krankenhaus nach Pilsen geschafft. Slepitschka, der seit langen Jahretr ein vorbildlicher Funktionär in der Gewerkschaft und der Partei ist, hat für drei unversorgte Kinder zu sorgen. Ihm und seiner Familie wendet sich unsere innigste Teilnahme zu mit dem beseelten Wunsche, daß es den Aerzten gelinge möge, diesen braven Genoffen seiner Familie zu erhalten. Heue Sowjetboschafter für China MoSka». DaS Zentralexekntivkomitä der NSSR ernannte Luganez-Orelfkij zum Bot- Strafwelse versetzt Rom . Der Berichterstatter der Agence Ha- Vas meldet, daß der Pariser Korrespondent des Blattes»L«Tribun a" Francesco Scardaoni, welcher am 20. ds.«inen Artikel über die Notwendigkeit guter Beziehungen zwischen Frankreich und Italien verfaßt hatte, definitiv nach Italien ^berufen wurde. Karlsbad . Auf Initiative der Zentralstelle der deutschen aktivistischen Parteien fand Sonn tag im Passage-Hotel in Karlsbad eine Kreis tagung der aktivistischen Bezirksstellen des Wahl kreises Karlsbad statt. Die Tagung, zu der alle Bezirksstellen Vertreter entsandt hatten, nahmen einen ausführlichen Bericht des Sekretärs der Zentralstelle WilliWanka über die bisherige Tätigkeit im Zusammenhang mit der Durchfüh rung der Vereinbarungen vom 18. Feber ent gegen. Nach einer kurzen politischen Betrachtung des sudetendeutschen Problemes, in der er fest stellte, daß das Sudetendeutschtum nur den Weg der friedlichen Lösung aller strittigen Fragen im Verhältnis zwischen Deutschen und Tschechen gehen könne, befaßte sich der Redner mit den Gründen der Regierungserklärung vom 18. Fe ber und den Fortschritten, die bisher auf der Grundlage dieser Vereinbarungen erzielt wurden. Sekretär Wanka skizzierte die technisch-organisa torischen und rechtlichen Schwierigkeiten, die einer raschen Verwirklichung des Feberabkommens ent gegenstehen und betonte, daß gewiffe gesetzliche Normen erst dem Geiste des 18. Feber angepaßt werden müssen. Mit einer Würdigung der weit reichenden Bedeutung dieser Arbeit für das Su detendeutschtum und mit der Feststellung, daß die Arbeit der deutschen Aktivisten nicht nur Hilfe Wanka wurde die Tagung vom Vorsitzenden, für soundsoviele sudetendeutsche Menschen bedeu« Landesvertreter Heinrich Wondra k, um 13 tet, sondern darüber hinaus Arbeit für die Er- Uhr geschloffen. Tltulescu über die rumänischen Zustände London.(Eigenbericht.) Der ehemalige rumänische Außenminister Titulescu hat mitge- teilt, daß er auf die Rückreise nach Rumänien vorläufig verzichten müsse, da die Eisernen Garden sein Leben bedrohen und er diese Gefahr angesichts der Zustände in Rumänien nicht auf sich nehmen könne. Vor 6er Franco-Offensive Madrid. Nahezu an allen Fronten entwik- keln sich Kampfaktionen. Im UniversitätSviertek dauerte das Mörser- und Maschinengewehrfeuer den ganzen Tag ohne Unterbrechung an. Sonntag nachmittags sprengten die Aufständischen das Krankenhaus und die Klinik in die Luft. Größerer Materialschaden wurde jedoch nicht angerichtet. Nördlich von Guadalajara konzentrierte die republikanische Artillerie ihr Feuer auf die Stellen, wo die feindlichen Abteilungen konzentriert wurden. Aber auch die aufständische Luftwaffe entwickelte in diesem Abschnitt eine lebhafte Tätigkeit, mußte sich jedoch angesichts der lebhaften Aktion der Abwehrbatterien zurückziehen. Auf dem Jarama-Abschnitt war die Artillerie sehr aktiv. Auf dem Abschnitt bei Maragnosa wurde der Angriff der Aufständischen zurückgeschlagen, wobei die Nationalisten zahlreiche Tote und Verletzte auf dem Kampfplatz zurücklietzen. Am Sonntag waren in Prag(nicht, wie es ursprünglich hieß, in Eg.r), die Vertreter der „Kreisarbeiterstände" der SdP-beisammen, um sich mit dem Fall Kasper zu beschäftigen. Rur mit di esem Fall— von Dr. Jonak war in der Tagung angeblich überhaupt nicht die Rede. Also das dicke Ende kommt noch. Aber auch der Fall Kasper wurde nicht bereinigt. Einerseits verlautet, Kasper, der auf der Tagung nicht viele Freunde vorfand, hätte ein wenig nachgegeben, indem er sich dem Plan der Schaffung einer einheitlichen völlischen Gewerkschaftsbewegung nicht widersetzt habe; andererseits läßt Kasper durch das„Prager Montagsblatt" verlauten, daß er sich n i ch t unterwerfe, was also bedeuten würde, daß er nicht daran denke, darauf zu verzichten, daß die DAG in Gablonz die völkische Einheitsgewerkschaft würde und daß er darin die führende Rolle spiele. Die ganze Geschichte ist reichlich dunkel und wird noch dunkler durch den am selben Tage gefaßten Beschluß des Reichen- berger Gautages der DAT, der die Zusammenarbeft aller völlischen Gewerkschaften in einer Spitzenorganisation entschieden ab- lehnt und sogar gegen jede andere Zusammenarbeit mft den übrigen völlischen Gewerkschaftsorganisationen sich stellt. Die DAG sei die einzige in Betracht kommende völlische Gewerkschaft und werde sogar jede Gemeinschastsliste mit anderen nationalistischen Gewerkschaften bei Betriebswahlen ablchnen. Daraus geht hervor, daß das„Kompromiß", das gleichzeitig in Prag zu- 'tandekam, ziemlich wertlos ist und daß man also mit einer Fortsetzung dieses Kampfes zu rechnen hat. Und während Henlein in Prag und Herr Bude, der Vorsitzende der DAT, in Reichenberg diktierte, tagte in Karlsbad eine streng vertrauliche Sitzung der Kreisstandesvertreter, dje gleichfalls eine Debatte über Kasper ohne klares Ergebnis absolvierte; in Karlsbad sei nur die Tendenz zutage getreten, Kasper wieder in die Parteiführung„einzubauen" und ihn von Haider zu trennen. E läßt sich denken, daß die SdP-Mitglied- schaft, so Iveit sie sich überhaupt noch selbständiges Denken bewahrt hat, von dem Verlauf und Ergebnis dieser Tagungen nicht begeistert wird. Mit beachtenswerter Klarheit und Schärfe umreitzt das sonntägige„Prävo Lidu" also die verlorene Stellung der SdP: „In der vorigen Woche begannen im Parla- tnent die Debatten über das Budget, auch beide Autzenausschüsse diskutierten über den Vortrag des Ministers Dr. Krofta. Wenn wir Habei an Henlein denken, können wir mit dem Ergebnis dieser Unterredungen vollkommen zuftieden sein. Es zeigte sich, daß seine Partei heute imParlament glänze n d i s o l i e r t ist, ja daß sogar in den tsche« ' choslowakischen Reihen auch das Kokettieren mit ihr aufgehört hat. Zlvei sachliche, auf Statistiken gestützte und so auch ohne starke Worte heftige Angriffe gegen Henlein unternahm im Budgetausschutz der Ministerpräsident Dr. HodZa, abgesehen von den übrigen Kundgebungen in diesem Ausschuß Im Autzenausschutz des Senats und Abgeordnetenhauses setzte sich der Autzenminister Dr. Krofta tempera- Menwoll mit den Henlein-Leuten auseinander und da- Ereignis des Tages war dort die Rede des Generalsekretärs der Republikanischen Partei, deS Abgeordneten Jng- Zilka. Die Oppositionsstellung dieses hervorragenden Funktionärs der agrarischen Partei gegen unsere Autzenpolitik ist noch in lebhafter Erinnerung, hat seinerzeit viel Aufregung bei uns im Lande und auch im Auslande und viel Verstimmung in der Koalition verursacht. Wir spüren noch alle in den Knochen, in welche Unruhe die ganze Ration durch das Kokettieren der Agrarpartei mit Henlein geriet. Der Generalsekretär dieser Partei wies damals Henleins Politik und seine Forderungen sehr scharf zurück und auch in Sachen der Außen» Politik stellte er sich— wie Dr. Krofta mit Freuden feststellte— ganz hinter die Politik der Regierung. Und der Erfolg davon? Henlei« ist heute in der Republik vollkommen isoliert. Er steht allein und allein! ES dauerte zweieinhalb Jahre bis ihn alle durchschauten, aber rS kam unausweichlich dazu. Rur dir schlechteste und lächerlichste Politik kann dazu führen, daß eine große politische Partei allein stehen blieb, wie ein Pfahl i « Zaun. Rur«ine Politik von Hasardeuren mit den nationalen Interessen kann sich daraus eine Ehre wachm. And nur Leute einer so sonderbaren Sendung und rätselhafter Interessen können sich in dieser Lage befinden inmitten eine- Staates, in dem die Deutschen tausendmal mehr Freiheit haben als in Deutschland, da sie hier trotz aller Wirkungen der Krise auf einem höheren Nweau leben als in Deutschland und da sie hier die Möglichkeit eines größeren Einflusses auf die Einrichtungen unseres Staates haben als die Massen der Reichsdeutschen in ihrem Lande. Jemand verglich die Henlein-Bewegung mit einem ungeheuren Tank, der sich gegen unwälzt. Inzwischen ist der Tank im Schlamm stecken geblieben. Schrecken jagt er keinen «ehr ein." Die Feststellung der Isoliertheit der SdP kommt ebenso eindeutig auch in einem Artikel der„Lid ov e Roviny" zum Ausdruck: „Die Unterredungen, welche in diesen Tagen im Budget- und Autzenausschutz geführt wurden, zeigten mit eindeutiger Bestimmcheit, daß in allen Le- hensfragen der Republik«ine seltene Uebereinstim« tnung zwischen allen tschechoslowafischen Parteien besteht, ob das nun RegierungS- oder Oppositionsoder deutsche aktivistische Parteien sind. Aus diesen Parteien meldete sich nicht eine einzige Stimme, welche sich für eine Aenderung des herrschenden: demokratischen Systems aussprach oder welche eine I Aenderung der bisherigen Autzenpolitik wünscht«, die; gegründet ist auf der Ergebenheit in die Genfer j Idee von friedlicher internationaler Zusammenarbett, I vom Verbündetensystem, welches sich auf Frankreich, i die Kleine Entente und Rußland stützt und von dem< Bestreben nach einem ruhigen Zusammenleben j Erfolgreiche BetriebsausschuSwahlen In der Schlämmerei der Karlsbader Kaolin« Elektroosmose-A.-G. war es im Jahre 1935 der freien Gewerkschaft unter dem Terror der SdP nicht möglich gewesen, eine Kandidatenliste zu den Betriebsausschutzwahlen einzureichen.. Die DAG besetzte infolge dessen alle vier Mandate. Vergangenen SamStag wurde wieder gewählt, und diesmal zeigte es sich, datz die Arbeiter zum grotzen Teil zur DAG kein Vertrauen mehr haben. Die Liste des GlaS- und Keramarbeiterverbandes erhielt 43 Stimmen und zwei Mandate, die DAG nur 35 Stimmen und ebenfalls zwer Mandate. Zur Konfiskation des Schütz Vortrages •n der„Reichenberger Zeitung" schreibt die „Deutsche Presse" mit Recht:„Die Rede des Abgeordneten Schütz im Prager Klub„Die Tat" bat in der Oeffentlichkeit große Beachtung gefunden. Allgemein anerkannt wird die Art, wie ber Redner die Frage der deutsch-tschechischen Verständigung vom grundsätzlichen Standpunkt per beleuchtet hat. Um so unverständlicher ist die Tatsache, daß der Bericht über die Rede in der Samstagsausgabe der„Reichenberger Zeitung" konfisziert wurde. Beschlagnahmt wurde jene Stelle, in der Abg. Schütz— rein berichtend— die politischen Strömungen der ersten Nachkriegszeit im Sudetendeutschtum kurz skizzierte. Ja, wenn der Zensor glaubt, geschichtliche Tatsachen einfach mit dem roten Stift herausstreichen zu können, dann hört jede polifische Diskussion auf. Wer wird dann noch Lust und Mut haben, sich für den Berständigungsgedanken ehrlich und aufrichfig einzusetzen? Wir müssen von der tschechischen Seite ernstlich verlangen, daß sie die sudetendeutsche Frage nicht unter dem Ge- stchtspunkt des Prügelpatentes betrachte." Kaspers Nachfolger bestimmt Offiziell teilt das Presseamt der SdP mit: Für die Dauer der Beurlaubung Rudolf Kaspers hat Konrad Henlein Emanuel Denke , Braunau, Arbefterstandesvertreter im WahllreiS Aktivistische Arbeitsstellen tagen in Karlsbad einmütige Zustimmung zur Arbeit der Zentralstelle Grenzlerattacken gegen den IS. Feber Sonntag fanden— wie DNB berichtet— sowohl in Dux wie in Pilsen Beratungen von Sokolfunktionären aus dem .deutschen Sprachge biet statt, in denen darüber Klage geführt wurde, datz durch die Verwirklichung der Feber richtlinien das tschechische Grenzlertum ge schädigt wurde, da in vielen Fällen an die Stelle tschechffcher Staatsangestellter und ihrer Familien Deutsche treten, während anderseits die deutschen Selbstverwaltungskörper weiterhin keine oder nur ! wenig Tschechen in ihre Dienste nehmen. Es wurde auf einzeln« Fälle verwiesen, so z. B. auf Niederleutensdorf bei Brüx, wo die tschechische Bürgerschule von so wenig Schülern be sucht ist, datz das Schulministerium die Auflösung beabsichtigt. In Dux, wo die Tschechen bereits die BevöllerungSmehrheit erreicht hätten, drohe wie der eine Umkehrung der Entwicklung, und di« Wieder. Herstellung einer deutschen Majorität. Während von den tschechischen Staatsangestellten die Kenntnis der deutschen Sprache verlangt werd«, gebe es im Staats dienst noch immer viel« Deutsche, welche der tschechi schen Sprache nicht einmal zum Dienstgebräuche mächtig seien. Die Pilsner Beratung nahm einen sehr lebhaften Verlauf und der Referent Dr. Kkoväk erklärt«,„mit dem Rationalismus, der jetzt prakti ziert wird, werde«S nicht weiter gehen!". Diesen verantwortungslosen Aeußerungen, so bedauerlich sie auch sind, wollen wir zunächst keine übertriebene Bedeutung beimessen. Die Pro- seffionals des nationalen Kampfes um jeden Preis fürchten Mit Recht, daß sie durch das Fortschrei ten deS nationalen DefriedungSwerkes überflüssig werden könnten. Aus der zitierten Stellungnahme der beiden Tagungen geht eindeutig hervor, daß! sich die betreffenden Herren in ihren Entnationa-' schafter der ASSR in China. SdP völlig Isoliert Klare Erkenntnis In den tschechischen Reihen
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17 (23.11.1937) 275
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