Nr. 280 Sonntag, 28. November 1937 Seite 8 Wasch ­pulver wäscht für Sie.' I wo!- Un-er Wasch­pulver schafft*! im Hand­umdrehen- wenn's auch noc.t soviel Wäsche gibt--- »feien »ferf wir - tuni ««/Ar «MW und UM Aufgaben der Arbeitshygiene Ln einer kleinen, aber inhaltsreichen Bro­schüre veröffentlicht Doz. Dr. E. Kalmus einen im Feber 1937 auf einer Amtsärztetagung ge­haltenen Vortrag über die gewerbehygienischen Bestrebungen im Ausland und in der Tschecho­ slowakei  . Der Broschüre, welche eine ausführliche historische Darstellung des Themas gibt und durch einen reichhaltigen Literaturnachweis ergänzt wird, entnehmen wir im Auszug den Schlußab- fchnitt, der von den Bestrebungen des Gesund­heitsministers Dr. Czech ausgehend, die Aufgaben der Arbeitshygiene folgendermaßen zusammen­faßt: 1. Auf dem Gebiete der Heranbildung von Medizinern und Technikern für diese Aufgaben müßten an den medizinischen Fakultäten ordent­liche Lehrstühle für Pathologie und Hygiene der Arbeit errichtet werden. Soweit Einrichtungen (Laboratorien usw.) bereits bestehen, wie an der Klinik Prof. PelnatS und beim Hygieneinstitut der deutschen Universität in Prag  (Pros. Dr. Löwy), sollten sie so bald wie möglich zu solchen Lehrstühlen erweitert werden. Auch der Unter­richt an der Technik müßte ordentlich auSgebaut werden; Arbeitshygiene und llnfallsverhütung sollten als Pflicht- und Prüfungsgegenftand für alle Ingenieure eingeführt werden, welchen spä­ter Gesundheit, und Sicherheit der Arbeiter und des Publikums anvertraut werden sollen. Auch an den technischen Hochschulen sollten daher die entsprechenden Lehrstühle^bzw. Dozenturen ge­schaffen werdend- 2. Daneben wären notwendig Forschungs­institute, die unabhängig von der Industrie die in Betracht kommenden Fragen erforschen und Gut­achten für die Gewerbeinspekwrate und das Ge­sundheitsministerium zu erstatte« hätten. 8. Außer den Aerzten und Technikern brauchten auch die Schüler der höheren Fachschu­le»«ine entsprechende Belehrung, da sie später als Meister tätig fein sollen. Dieser Unterricht sÄlte größeres Gewicht auf die technologische Seite der Fragen und auf die Gefahrenmomente der Industrie und im Gewerbe legen. 4. Eine weit gründlichere Belehrung über die Unfalls- und gesundheitlichen Gefahren im Betrieb brauchte auch die Arbeiterschaft. Daher sollte dem Hygieneunterricht an den Fortbil­dungsschulen mehr Raum zugewiesen werden, und zwar wenigstens zwanzig Stunden. Der Unterricht sollte durch Betriebsbesichtigungen an­schaulicher gemacht werden. 5. WaS die Institution von Aerzten für das Gewerbewesen betrifft, erscheint die von Minister Dr. Czech seinerzeit besprochene enge Zusammen­arbeit zwischen den Gewerbeinspektoren und den zukünftigen Gewerbeärzten für unsere Verhält- niffe als das Vorteilhafteste. Diese Aerzte müß­ten selbstverständlich auch mit den Amtsärzten zusammenarbeiten. 6. Zur Förderung der gewerbehygienischen Bestrebungen erscheint die Bildung einer wis­senschaftlich-praktischen Vereinigung nach dem Muster der deutschen   Gesellschaft für Gewerbe- hygiene zweckmäßig. 7. Schließlich wäre die Wiederanbahnung von Beziehungen mit dem Ausland und die Wie­derbelebung der internationalen Bestrebungen auf diesem Gebiete sehr vorteilhaft. Es wäre auch Man erhält für W 100 Reichsmark 613. Markmünzen..... 670. 100 österreichische Schilling.. 526.80 100 rumänische Lei.... 16.05 100 polnische Zloty..... 503.50 100 ungarische Pengö.... 550.56 100 Schweizer   Franken.,. 656.50 100 französische Francs.,. 95.70 1 englisches Pfund.... 140.90 1 amerikanischer Dollar.,. 28.30 100 italienische Lire.... 119.40 100 holländische Gulden.,. 1574. 100 jugoslawische Dinare...' 61.30 100 BelgaS 482 100 dänische Kronen.... 629. 100 schwedische Kronen.... 729. notwendig, an den Hochschulen fachliche Sprach­kurse einzurichten und die ftemde Fachliteratur den Hörern zugänglich zu machen. Mit der Landflucht und der Landarbeiter- frage beschäftigte sich eine Enquete in der Land­wirtschaftsakademie. Landwirtschaftsminister Dr. Zadina führte hiebei aus, daß sich die landwirt­schaftliche Bevölkerung von 19211930 um rund ein Achtel vermindert hat und die Zahl der Land­arbeiter in den historischen Ländern in den letzten zehn Jahren um rund ein Viertel kleiner wurde. Die Ursache liegt darin, sagte Dr. Zadina, daß die landwirtschaftliche Arbeiterschaft das Bestreben nach Abwanderung zur Industrie zeigt, in der sie höhere Löhne und bessere soziale Verhältnisse vor; findet. Die Folgen seien für das Land Mangel an Arbeitskräften, vor allem in der Saison, und Ar­beitsüberlastung der Land f r a u e n. Die, Für­sorge für die Sicherstellung der landwirtschaftlichen Arbeiterschaft sei daher das wichtigste Problem im Kampfe gegen die Landflucht. Es ginge vor allem darum, den landwirtschaftlichen Arbeiter an den Boden zu binden und nicht so sehr industrielle Ar­beitslose auf das Land zu überführen. Als Maß­nahmen, die beim landwirtschaftlichen Arbeiter vor allem das Gefühl der Minderwertigkeit verschwin­den lassen sollen, schlägt der Landwirtschaftsmini­ster vor: Eine geeignete Erziehung und ein richtiges Verhältnis des Landwirtes zu seinen Mitarbeitern, Erweckung und Erhaltung der Liebe zur Arbeit und zum Boden, wobei sich die land­wirtschaftliche Arbeiterschaft ihrer sozialen Funk­tion bewußt werden soll, Einführung besonderer Kategorien von qualifizierten und daher leistungs­fähigeren und besser bezahlten Arbeitern, Verbes­serung der Stellung der Arbeiter in materieller Hinsicht, in welcher alles geschehen müßte, Schaf­fung besserer' Wohnungen als Voraussetzung zur Gründung einer Familie und schließlich Ermög­lichung der selbständigen Bewirtschaftung von Grundstücken, die den Arbeitern eventuell als Teil des Lohnes gegeben^ würden, damit sie sich auch selbst als Unternehmer fühlten. Der Minister ver­wies zum Schluß darauf, daß der wirtschaftliche Ertrag der Landwirtschaft in einem derartigen Maße sichergestellt werden müsse, daß eine Er­höhung des Lebensstandards und des kulturellen Niveaus der Landwirte und der landwirtschaft­lichen Arbeiter ermöglicht wird. Regelung der Schweinezucht. Die Zählung zum 1. Juli ergab eine Erhöhung der Schweine­zahl um fast 674.000 und der Zuchtsäue um fast 91.000 gegenüber dem Vorjahre. Dieser beträcht­lichen Erhöhung der Produktion konnte der, wenn auch etwas gestiegene Schweinefleischverbrauch nicht folgen. Das Landtvirtschaftsminfflerium hat deshalb die Landesbehörden angewiesen, Maßnah­men zu treffest, damit die RegienmgSberordnung Wer die Zucht und Mast von Schweinen, die bis Ende Juni 1939 verlängert wurde, eingehalten wird. Die Bezirksbehörden werden Kontrollen vor­nehmen und entsprechende Strafen verhängen, wenn die Bestimmungen der Verordnung über­schritten werden. Der Konzernriese Witkowitz  . Im Wttkowitzer Gewerke werden derzeit ca. 35,000 Arbeiter und Angestellte beschäftigt. An Löhnen und Gehältern wurden in den ersten zehn Monaten dieses Jahres rund 360 Millionen XL ausgezahlt. Erzeugt wur­den vom Jänner bis September dieses Jahres 750.000 Tonnen Roheisen, nahezu 800.000 Ton­nen Rohstahl, Wer 600.000 Tonnen Walzware und 1.1 Millionen Tonnen Koks. Die 6 Elektrizi­tätszentralen produzierten 265 Millionen Kilo­wattstunden Strom. Die Bedeutung von Wiüowitz für den ganzen Staat ist daraus zu ersehen, daß es fast 80 Prozent aller bergbautreibenden und 51 Prozent aller Hüttenindustrien des Staates beher­bergt. 70 bis 80 Prozent der gesamten tschecho­slowakischen Steinkohlenförderung stammen aus dem Ostrau  -Karwiner Gebiet. Deutsche   Bemühungen um die Vereinigten Staaten  Die deutsche Regierung hat die amerikanische Regierung informiert, daß sie eine Initiative be­grüßen würde, welche die Löschung Deutschlands  von der amerikanischen  schwarzen" Liste jener Nattonen ermöglichen würde, welche gegenseitige Handelsbegünstigungen nicht genießen, weil sie Amerika   anders behandeln als andere Staaten. Der Washingtoner Reuter-Berichterstatter hat er­fahren. daß dieses, deutsche Einschreiten einer von vielen Schritten ist, die Deutschland   in der letzten Zeit unternahm, um alle Schwierigkeiten zu besei­tigen, welche dem Abschluß eines Handelsvertrages mit den Vereinigten Staaten   im Wege stehen. Deutschland   informierte die amerikanische   Regie­rung, schreibt der Reuter-Berichterstatter weiter, daß es durchaus mit dem Grundsätze der Meist­begünstigung übereinstimme, der die Grundlage des Handelsprogrammes des Staaatssekretärs Hüll darstellt. Das Staatsdepartement hat auf den deutschen   Schritt noch nicht geantwortet. Mangel an Nachwuchs und Arbeitslosigkeit im technischen Beruf in Deutschland  (IBP) Die öffentlichen Verwaltungen und Betriebe in Deutschland   klagen lebhaft über den Mangel an Ingenieuren und Technikern, während die Reichsansialt von viertausend Arbeitslosen in diesen Berufen berichtet. Wer die Methoden der Arbeitslosenzählung kennt, weiß, daß es noch mehr sind. Die Reichsanstalt meint, daß den arbeitslosen Technikern ihre,.berufliche Einsatzfähigkeit verloren gegangen sei. Das stimmt nur insoweit, als viele erwerbslose Techniker wegen ihrer Gesin­nung nicht als einsatzfähig anerkannt werden. Im übrigen ist aber die herrschende Arbeitslosig- kett nur eine Bestätigung dafür, daß die mit Auf­trägen versehenen Betriebe auS Mangel an Roh­stoffen vielfach nicht voll arbeiten können. Der tatsächlich bestehende Mangel an Nachwuchs ergibt sich aus den immer mehr sinkenden Besucherzahlen der deutschen   Hoch- und Fachschulen. Die Hitler­jugend sorgt dafür, daß die jungen Deutschen   ihr« Zeit mit militärischen Tag- und Nachtübungen ausfüllen. Für Berufsausbildung und geistige Entwicklung ist in Nazideutschland weder Raum noch Zett. Verlanget überall Volkszünder Macdonalds Heimkehr nach London  Der Sarg mit den sterblichen Ueberresten des früheren englischen Premierministers Ramsay Macdönald, der auf einer Südamerikafahrt plötzlich gestorben war, traf jetzt an Bord des englischen KriegsschiffesApollo" in London   ein. Der Sarg wurde in der Westminster-Abtei aufgebahrt. Unser Bild zeigt den Augenblick, in dem der Sarg von Bord des Kriegsschiffes an Land getragen wurde. Y Pe r bl a geben naffee Das ist Qualität!$ dus/anU Abessinien noch nicht erobert DieBasler Nationalzeitung" schreibt über die Lage in Abessinien und Wer den Rückttitt GrazianiS vom Posten des abessinischen Vize- königS u. a.: Als Ras Jmru gefangengenommen wurde, gab Rom   so wird erzählt den Befehl, daß er so­fort hinzurichten sei. Daraufhin sandte Gra« z i a n i an Mussolini   das folgende Telegramm: Ras Jmru ist ein Kriegsgefangener, der sich durch seine Tapferkeit ein Anrecht auf die Kriegsehren, er­worben hat. Er hat sich ritterlich geschlagen, und ich weigere mich, ihn wie einen Feigling zu erschie­ßen. An Stelle einer Antwort erhielt er den Auftrag, seinen Mann sofort nach Italien   Werführen zu las­sen. Hier wurde Ras Jmru offiziell auf die Lipari  - Jnseln deportiert, in Wirklichkeit aber ist er tot. Dieser Vorfall zeigt, daß Graziani für die traurigen Ereignisse nach Kriegsende nicht verant« wörtlich zu machen ist. Er hat immer versucht, hu­mane Methoden zur Anwendung zu bringen, doch die Befehle aus- Rom   forderten ihn auf, so rück­sichtslos wie möglich vorzugehen. Als sein Kollege de Bono die Anweisungen des Duce entgegennahm, ftagte er zynisch:Wünschen Exzellenz ein Aethio- pien mit oder ohne Aethiopier?" Graziani dagegen hat jederzeit den höchsten Respekt für den Mut und die Ausdauer seiner Gegner bekundet. In intimem Kreise hat er sogar mehrmals seinem Abscheu für die Verwendung von Giftgasen Ausdruck gegeben, die allein-den raschen Sieg seiner Truppen umflicht hat. Hiernach braucht man sich nicht'länger zu wundern, daß Rom   denRücktritt" dieses alten Militärs vom Posten des Vizekönigs genehmigt hat. Ein Abgeordneter im Unterhaus hat dieser Tage erklärt:Abessinien ist nicht erobett, sondern lediglich besetzt!" Tatsächlich konttollieren die Ita­liener die Städte und ihre Umgebung. DaS übrige Land entzieht sich dagegen ihrer Konttolle. 25 Kilo­meter von Dessie liegt die Sttaße Asmara  Addis Abeba   unter dem Feuer einer beträchtlichen äthio­ pischen   Streitkraft. Kein italienisches Fahrzeug kann diesen Weg. benutzen. Aehnlich liegen die Verhältnisse in sämtlichen Provinzen. Ueberall haben sich Banden von Einge­borenen gebildet, die zuweilen nur 50 Mann stark sind, aber die Weißen beunruhigen, wo sie ihnen be­gegnen. Infolgedessen können dieEroberer" nur noch in größeren Gruppen und in Begleitung von Tanks und Panzerwagen durchs Land reffen. Jeder ihrer Expeditionen werden Flugzeuge vorausgeschickt, die das Gelände zu rekognoszieren haben. Trotz die­sen Vorsichtsmaßregeln sind seit dem Ende her Feindseligkeiten mehr Italiener getötet worden als während des ganzen Krieges. Partei und Jugend in Belgien  . Der bel­gische sozialistische ArbeiterjugendverbandJunge Garde" ist erst jetzt von der Sozialdemokratischen Partei anerkannt worden. Bis vor kurzem dul­dete dieLunge Garde  ", daß mit ihr zusam­mengehende Jungkommunisten zugleich Mitglie­der der KP waren und das konnte die Sozial­ demokratische Partei   nicht gutheißen. Nachdem nun schon vor einem Jahr die sozialistische Ar­beiterjugend Norwegens   in einer Urabstimmung mit Wer 10.000 gegen80 Stimmen die Zu­gehörigkeit zur KP als unvereinbar mit der Mitgliedschaft in der Soz. A.-J. erklärt hatte, ist es jetzt auch in Belgien   so weit. Die Jung­kommunisten ziehen die Zugehörigkeit zurJun­gen Garde" der Mitgliedschaft in der KP vor und deren Leitung macht gute Miene dazu, indem sie erklärt, nichts gegen die Aufgabe der Mitglied­schaft durch die Äugend zu haben. Ein Mittel» jemanden am Austtitt aus ihr zu hindern, hat nämlich auch die hplgische KP nicht.(bn) Aj s logal rl T, d 1 hilft rasch bei Schmerzen in den Gelenken und Gliedern, Kopf­schmerzen und bei Erkaltun­gen. Haben Sie Vertrauen zu rogal. Ein Versuch überzeugt. Viele Ärztegutachten. 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