Sekte 2

Dienstag, 30. November 1937

Nr. 281

kn-er eigenen Partei noch im slowakischen Volke hinreichende Stütze haben.

| mals darf sich die Arbeiterschaft in diesem Ringen vom Boden ihrer demokratisch-sozialistischen Welt­anschauung verdrängen lasse». Herr Henlein hat den Kampf«m die Totalität im sudetendeutschm Lager bereits verspielt. Bei den schmutzigen Richtungßkämpfen, die in fei­ner Partei toben, kann er nicht einmal mehr als unbestrittener Sprecher der SdP angesehen werden. DaS letzte Mittel, welches die unzufriedenen Maffen der SdP beisammen halten soll, ist Vie Spekulation auf den Krieg. Herr Henlein hat durch seinen»Offenen Brief " das Stichwort zu einer schamlosen nazistischen Kriegshetze gegeben. Wir werden bei der Verteidigung des Friedens keinen Zoll zurückweichen. DaS Dritte Reich wirb dm Sudetendeutschen zuliebe keinen Krieg anfangm. viele Anzeichen sprechen dafür, daß die faschisti­schen Diktaturen kaum einen großen Krieg wagen werden, der ihre eigene Existenz als Einsatz for­dert. Wirtschaftspolitisch ist das Weltringen be­reits entschieden und der Bankrott der faschistischen Staaten naht, wie der Rücktritt Dr. Schachts signalisiert, heran. Das Warten auf den Krieg bedeutet vom sudetendeutschen Standpunkt aus das Wartenaufden Tod. Deshalb muffen wir dm Katastrophenpolitikern auch außenpolitisch den Weg verlegen. Der Kampf um die Rettung des Friedens ist nach wie vor ein aussichtsvoller

Wir haben nach der furchtbarstm Krise wieder da» rettende Ufer' einer Wittschaftsbclebung er­reicht. Die Arbeitslosigkeit blewt zwar weiter noch ein überaus ernstes Problem, aber der Fluch der Hoffnungslosigkeit ist von einem großen Teil unserer Notstandsgebiete gewichen. Gegen die wirtschaftlich-soziale Leistung hat» die SdP nur leere Versprechungen und demagogische Manöver setzen können. Wir siüd auf sozialem Gebiete nicht zu schlagen und deshalb hat die Henleinbewegung versucht, un» durch nationale Hetze den Boden ab­zugraben. Es ist im Nachkriegseuropa viel ngtio- nales Unrecht zurückgeblieben. Die politische Krankheit unserer Zeit heißt Chauvinis­mus, und dies« Krankheit hat saft alle Völker des Kontinents ergriffen. Wenn die halbe Welt durch den Ungeist des Nationalismus verrückt ge­macht wurde, dann ist es naheliegend, daß auch bei uns nicht alle Menschen vernünftig geblieben sind. Der Chauvinismus bedeutet eine Gefahr für jedes voll. Jme Staaten, die dem Chauvinismus ver­fallen sind, gleichen einem Wagen, der von schm grwordenm Pferden gezogen wird. Wir haben mit den Vereinbarungen vom 18. Feber versucht, einer ungesunden Entwicklung in die Zügel zu fallen. Wer aber scheu gewordenen Pferden in die Zügel fällt, wird von der ent­fesselten Gegenkraft noch ein Stück mügeschleist. So habe ich die Lage vor englischen Zuhörern charakterisiert. Der 18. Feber ist keine Zauber­formel» aber wir haben mit dieser Vereinbarung den toten Punkt im tschechisch-deutschen Verhält­nis überwunden und einen neuen Einsatzpunkt gefunden für die Geltendmachung der berechtig­ten deutschen Lebensinteressen innerhalb des Staates. Durch die Annahme unserer Resolution im Budgetausschutz find die Brreinbamngm vom 18. Feder parlamentarisch ratifiziert wordm. Auch die SdP hat für diese Resolution gestimmt und wir können uns auf die nachträglich« Geneh­migung der nationalpoljtischen Vereinbarungen durch diese Oppositionspartei berufen. Es bleibt auf nationalpolitischem Gebiet noch viel zu tun. In der tschechischen Politik muß der Gesichtspunkt obsiegen, daß da» Lebensrecht de» einen Volkes nicht auf Kosten des anderen Volkes geltend ge« macht werden darf. Man muß im tschechischen Lager ferner einsehen, daß künstliche Entna-, tiona li sierung auf. di« Dauer keinen Ge­winn bringt. Die Sudetendeutschen müssen sich frei machest vöb einem sterilen Rationa­lismus. Unserem Volk in seiner Gesamtheit wird nicht zu helfen sein, solange es positive politische Arbeit nicht zu werten versteht und solange auch der Einzelne nicht genügend Nackensteife gegen die Verlockungen des Seelen­fange» aufbringt. Die Sudetendeutschen haben noch zu lernen, wie man kraftvolle Selbstbehaup­tung mit der Achtung de» Nachbarvolkes verbin­det. Wir lassen uns in der Vertretung der be- rechtigtm deutschen LebenSintereffen von nieman­dem übertreffen, wir laffen uns aber auch von den anderen nicht ihre nationalistische Hysterie auf­zwingen. Unser Kampf gilt jedem nationalen Unrecht, aber mit gleicher Leidenschaft kämpfen

KalfuS im ParlamentSklub der Rationale» Bereinigung. Am Montag hielt Finanzminister Dr. KalfuS über Einladung des parlamenta­rischen Klubs der Rationalen Bereinigung in einer Kliwsitzung«inen eingehenden Vortrag Wer die Bedeckungsvorlagen zum Staatsbudget und beant­wortete auch einige an ihn gestellte Anfragen. ES ist dies offenbar die erste Auswirkung der kürzlichen Versicherung deS Ministerpräsidenten, daß die Ausschließung der Opposition von den Budgetarbeiten nicht auch für die Zukunft richtung­gebend sein müffe. Dem Parlamentsklub der Ra­tionalen Bereinigung gehören bekanntlich die radi­kalen Stkibrnh-Anhänger fett geraumer nicht mehr an. Die Wriggebliebenen Rationaldemokraten werden vielfach reif für einen künftigen Wieder­eintritt in die Regierung angesehen. Böhmische LandeSvertretung am 14. De­zember. Landespräsident Dr. Sobotka hat die böhmische Landesvertretung für Dienstag, de» 14.. Dezember, nm.10 Uhr einberufen.. Reue» tschechische» Tagblatt. Sonntag, de» 28. November, erschien zur» erstenmal da» neue Zentralorgan des»Rärodni sjednoceni"(das ist im wesentlichen der alten national de nuckratischen Partei), deren Organ bisher die.Rärodni Lisch" waren, deren Berwaltung»rat jedoch sich weigert, das Blatt als Organ der Partei weiter erscheine» zu lasten. Die erste Nummer der neuen Zeitung, die den Titel.Rärodni noviny" trägt, enthält einen Aufruf der Führer der Partei, darunter Hodaö, de» Bürgermeister» von Olmütz Doktor Richard Fischer, der Abgeordneten Jejek, Prof. Doinin, Ti. Rasin und Dr. Matousek, Doktor Stüla und des Senator» Trnobransth. Sonst ist von dem Anhalt eia scharfer antideutscher Artikel de» Dr. Fischer bemerkenswert.

Kampf. Unsere deutsche sozialdemokratisch« veo wegung hat fünf Jahre Hitlerregime in nächste» Nachbarschaft ausgehalte» und wir sind noch im­mer da. Wie lange aber die Partei de» Herr» Henlein einen Regimewechsel in' Deutschland überstehen wird, ist eine andere Frage. Da» ist der Maßstab unserer Stärke und ih^er Schwäche. Wir sind die wahre sudetendeutsche Bewegung, die SdP ist nichts anderes als eine Sektion der faschistische» International«. Die Opfer, welche durch die Ausgaben für Staats­verteidigung der Bevölkerung auferlegt werden, sind leider unabwendbar, um dem Lande und sei­nen Völkern die Grundlagen einer neuen wirt­schaftlichen- und sozialen Blütezeit zu erhalten. Weder in der Staatspolitik noch in der Außen­politik soll Volk gegen Volk stehen. Die Fried­fertigen und vernünftigen aller Völker müssen sich gegen die Narren und Verbrecher verbinde», um unabsehbare Katastrophen zu vermeiden. Unser Kampf wird getragen von dem stolzen Bewußt­sein, daß wir zur großen Armee der europäischen Friedens- und Freiheitskämpfer gehören, daß unsere Bewegung die vorgeschobenste Feldwache der europäischen Demokratie und der sozialistischen Internationale ist. Wer in den sozialdemokrati­schen Reihen kämpft und wirkt, wird von sich sagen können: .In der Menschheit urewigem Streit, stand ich zum Banner der Menschlichkeit!" (Großer Beifall.)'

Aufbauende Friedenspolitik Abg. Jaksch über die wirtschaftlichen und politischen Lebensinteressen der Sudetendeutschen Sonntag, den 28. November, hielt Abg. Wenzel Jaksch in einer Konferenz her Deut ­schen sozialdemokratischen Partei für die beiden Wahlkreise Pilsen und Budweis in.Kosolup das politische. Referat, dessen Gedankengänge wir nachstehend wiedergeben. Genosse Jaksch führte u. a. au»: Die SdP wähnte uns nach dem 19. Mai 1935 tödlich verwundet, aber es hat sich gezeigt, daß unsere Bewegung unzerstörbar und unsere Idee unüberwindlich ist. Wir haben dem Gegner durch unerschütterlichen Widerstand bewiesen, daß er sich an der granitenen Mauer der sozialdemo ­kratischen Bewegung die Zähne ausbeißt. Mit Ausnahme der faschistischen Ausrottungsgewalt gab es in den letzten Jahren kein Unglück, das unS nicht betroffen hätte. Wir sind durch ein poli ­tisches und soziales Katastrophengelände mar ­schiert. Wenn wir auch 1929 gewußt hätten, wel ­chen Gefahren wir entgegengehen wir wären keinen anderen Weg gegan- g,e,n als den, den wir gegangen sind'. Die Ereignisse stellten uns vor zwei Auf ­gaben: Es galt, sich durchzukämpfen durch die Krisenperiode und gegen die tödliche Bedrohung durch den Faschismus hier ein Stück fteien Kampfbodens für die Arbeiterklasse zu erhalten. Nach dem 19. Mai sahen uns unsere Feinde schon im Konzentrationslager und Henlein in der Regierung. Aber berefts der 18. Dezember 1935, der gezeigt hat, daß der Präsidentenstuhl der Republik für faschistische Anwärter zu hoch sei, war eine demokratische Durchbruchsschlacht in der Innenpolitik. Da» Steuerruder de- Staates hält wie ­der ein Mann in der Hand, der als ein hun ­dertprozentiger Demokrat auch die Arbeiter ­klasse niemals enttäuschen wird.(Lebhaf ­ter Beifall.) Gewiß, wir alle sind davon unbefriedigt, daß wir die Not nicht erfolgreicher fernhalten konnten von unserem Grenzland. Aber so unzu ­länglich unsere Krisenfürsorge vielfach war, so dürfen wir trotzdem die positive Gesamtleistung nicht übersehen. Auf sozialem Gebiete, in dem Bereich der öffentlichen Arbeitsbeschaffung ist in unserem Wirkungskreis noch niemals so viel ge ­schehen, wie in den Jahren der Krise. In unseren Böhmerwaldbezirken ist auf dem Höhepunkte der deutschbürgerlichen Macht im alten Oesterreich Nicht einmal'der' zehnte Teil' dieser wiptschaftlich-sozialen Arbeit geleistet worden. Dabei übersehen wir nicht, daß unsere Arbeits ­losenfürsorge mangelhaft ist und mangelhaft bleiben wird, bis wir das System der Ernäh ­rungskarten nicht durch eine allgemeine Arbeits ­losenversicherung ersetzen können. Durch die B c- triebsstillegungen hat die Bevölkerung unserer Randgebiete schwere wirtschaftliche Rück ­schläge erlitten. Mer diese Betriebe sind nicht unserer Regierungspoltik zum Opfer gefallen, sondern der kapitalistischen Kartellpolitik. WaS zerstört wurde, ist zerstört worden durch die unheilvollen Wirkungen des kapitalistischen Systems, was gerettet wurde, ist gerettet wor ­den durch sozialistische.Arbeit.

Minister Derer über die nationale Frage Justizminister Dr. Dörer sprach am Sonn­tag in einer Sitzung der tschechischen sozialdemo­kratischen Arbeiterpartei in Sillein über die po­litische Lage. Er konstatierte, daß sich die militä­rische und damit die internationale Stellung der Tschechoslowakei in der letzten Zeit ungewöhnlich befestigt habe. Unsere außenpolitisch gute Situa­tion gründet sich auf die militärische Stärke und auf die günstige Innenpolitik. Die Beschwerden der deutschen Minderheit eignen sich aus den all­gemeinen wirtschaftlichen und politischen Schwie­rigkeiten und betreffen nicht ihre Existenzmter- effen. Die wirtschaftlich« und kulturelle Lage der Sudetendeutschen ist eine solche, daß viele unab­hängige Nationen sie beneiden könnten. Die aus Staatsmitteln, erhaltenen deutschen Schulen stehen qualitativ und quantitativ auf einer sol­chen Stufe, wie sie bei vielen reifen und kultu­rell alten unabhängigen Nationen nicht erreicht wurde . Da» deutsche Schulwesen in der Tschecho­slowakei ist um nicht» schlechter und um nicht» schwächer, al» es im alten Oesterreich war, als die Deutschen das regierende Volk waren. Auch wirtschaftlich ist der Stand der deutschen Minder­heit bester als bei vielen unabhängigen Rationen . Der deutsche Bauernstand in der Tschechoslowakei ist besser daran, als der Bauernstand in anderen Ländern, weil sich alle Errungenschaften der Agrarpolitik bei uns auch auf ihn beziehen . Die deutschen Demokraten in der Tschechoslowakei haben eine unverhältnismäßig stärkere politische und soziale Position inne, als in anderen Staa­ ten. Die deutsche Industrie bei uns wurde zwar von der Krise stark betroffen, aber durch die Maß­nahmen der tschechoslowakischen Regierung erholt ie sich. Auch die Slowakei konsolidiert sich trotz aller entgegemvirkenden Anstrengungen einige: wir gegen soziales und politisches Unrecht. Nie- j Politiker der slowakischen Volkspartei, die weder

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25 der Kleine VON E II 6 i NE DABET Berechtigte üebertragun? aus dem Französischen tob Bejot

Ich bin nicht sehr weit von unserer Gegend. Je näher ich komme, desto schneller schlägt mein Herz. Hier, in diesen Straßen, bin ich als Jung« umhergelaufen. Jetzt laufe ich wieder, aber un­ter einem anderen Zwange. Jetzt bin ich in der Rue Ordner, jetzt kommt die Ecke, jetzt sehe ich alle die bekannten Läden, jetzt die dunkle Masse unseres Hauses. Ich gehe hinein. Zum Glück ist die Portiers­frau bei Tische. Die knarrenden Stufen, das staubige Geländer, da und dort mein Name an der Wand. Im fünften Stock hole ich tief Atem und jage, zwei Stufen auf einmal nehmend, hinauf. Ein Faustschlag gegen die Türe. Ich bin's, Mama." Keine Antwort. Ich klopfe noch stärker. Nichts. Ich lehne mich an die Wand. Das hat sich gelohnt..." Mir fällt ein: sie wird bei Frau Harbulot sein. Ich klammere mich an diese Hoffnung, wäh­rend ich durch die Straßen renn«. Ein Auw streift mich. Die Menschen sehen mich an. Endlich bin ich da. Ich kwpfe. Ich warte einen Augenblick, einen Augenblick, der mich eine Ewigkest dünkt, dann höre ich«inen Schlüssel im Schlosse. Die Tür« geht auf. Mama steht auf der Schwelle. Was? Du, Kleiner? Du, hier?" ruft sie, mich in die Arme nehmend. Ja, Mama, ich..." Sie lacht und zieht mich ins Vorzimmer.

Wir gehen gleich nach Haus. Ich will'S nur schnell meiner Dame sagen." ,H>öre, ich bin nicht auf Urlaub. Ich bin ausgerückt. Ich komme von Noisy-le-Sec. Bin gelaufen wie toll. Nun bist du mir Wohl noch böse?" Du mußt also wieder fort?" ,«ald." Frau Harbulot kommt dazu. Empört und be­glückt zugleich, erzählt ihr Mama von meinem Streich. Nein, welche Torheit", bemerkt Frau Har­bulot.Sie sind ja in Schweiß gebadet. Mer nun sollen Sie erst etwas essen. Kommen Sie schnell in die Küche." Mama stellt einen Teller und die Reste de» Mittagessens auf den Tisch. Willst du mir denn nichts erzählen?" ftagte sie. Rede du, Mama. Ich habe doch den Mund voll." Was soll ich sagen? Ich bin sprachlos vor Ueberraschung. Ist meine Dame nicht nett? Lei­der bleibt sie nicht mehr lang« in Paris." Sie hat wohl Angst vor den Fliegern?" Pst, sie kommt. Ich erklär's dir später." Frau Harbuwt setzt sich auf einen Schemel. Sie sieht mich an, Ich schlage nicht die Augen nieder. Sie hat sich da» Haar gemacht und sich gepudert. Ihr Gesicht blendet mich. Essen Sie, essen Siek Machen Sie eine Flasche Bordeaux auf, Frau Decamp. Wir wol­len auf ihr Wohl trinken. Kleiner. Aber jetzt sind Sie nicht mehr der Klein«, jetzt find Sie ein rich­tiger Baterlandsverteidiger." Ja, er ist stärker geworden", stellt Mama mit Stolz fest. Ich bin gesättigt. Gehen wir in den Salon", sagt Frau Har­buwt. Ein stilles, behagliches Zimmer mtt ge­dämpftem Licht.

»Kommen Sie zu mir, aufs Sofa, und er­zählen Sie mir von Ihrem Leben, Ihren Kame­raden." Ihre weiße, mit Ringen geschmückte Hand ruht neben meiner Hand. Sie trägt ein reich gar­niertes, seidtz schimmerndes Hauskleid. Sie lächelt, wenn ich etwa» sage, und ermutigt mich, den Kopf auf die Schulter gelegt, fortzufahren. Ich gebe ganz verkehrte Antworten auf ihre Fra­gen. Mir ist, al» träumte ich.. Ich glaube, ich werde nie die Straft haben, wieder fortzugehen. Mama wmmt, ein Tablett in der Hand. Frau Harbulot reicht mit ein Gla». Auf unseren Sieg l" Ich trinke, den kleinen Finger gespreizt, wie ich es bei JacqueS gesehen habe, langsam aus. Der Wein steigt mir zu Kopf«. Ich wumw leicht, und meine Schütter berührt Frau HarbuwtS Oberarm. Paß auf, daß du keinen Fleck machst", sagt Mama scharf.Mßerdem ist e» Wohl Zeit zum Gehen.", Ich habe kerne Eile." Machen<ne keine Dummheiten", predigt Frau Harbulot.Stellen Sie sich vor, daß Ihre Kameraden ohne Sie abführen!" Dabei steht sie auf. Es bleibt mir nichts übrig, als, schweren Herzen», ihrem Beffpiel zu folgen. Sie erlauben doch, daß ich Sie umarme. Kleiner?" Ihre Lippen berühren meine Stirn. Mama drückt mich an ihr Herz und bedeckt mein Gesicht mtt Küssen. Da ich fühle, daß ich schwach werde, reiße ich mich gewaltsam los und schrei«: Auf bald!" Die Straße ist menschenleer. Der Lärm meiner eigenen Schritte begleitet mich wie der Refrain eines Mschiedsliedes. Ich komme an die Fortifikationen. Niemand da. Was soll ich tun? Ich springe auf eine| Straßenbahn .

Noisy-le-Sec. Ich laufe zum Bahnhof, klettere über de» Zaut, tauche zwischen den Wagen unter. Die Furcht, erwischt zu werden, treibt mich an. Ich suche die ganze Strecke ab. Nichts. Vielleicht sind sie schon abgefahren? Jetzt kommt mir jemand auf dem Bahnkörper entgegen. Mein Kamerad. «Lier bist du", ruft er mir leise zu.Ich hab« sie noch nicht gefunden." «Wir müssen uns ran halten." Effenbahner schieben Wagen auf den Glei­sen. Wir fragen sie. Ein Transpott nach Marcilly-le-Grand? Wir stellen den Zug nach Troyes zusammen. Das könnte er sein. Gleich danach finden wir die Kameraden. Sie liegen auf dem Boden und schnarchen. Ich Itae mich auch hin. Ich denke an mein Erlebnis. Züge rollen. Signale gellen. Ich schließe die Lugen. Im Morgengrauen geht'» weiter. Abends kommen wir nach Marcilly-le« Grand. Wir steigen aus. Den Tornister auf de« Rücken, daL'Gewehr auf der Schulter, begeben wir uns auf Ouartiersuche. Der Tornister ist schwer, der Brotbeutel schlägt beim Marschiere« gegen die Hüfte. Schließlich legt man un» in eine Scheune. Die Trageballen erinnern an Galgen. Zugluft streicht durch die Ritzen der Ziegel, bläu« licheS Licht fällt hinein. Läng» der Lehmmauer« eine Schutte Stroh. In einer Eck« werfe ich meinen Tornistek ab, mache mein»koppel los und lege mich in Schuhen und Gamaschen hin. Welche Wohltat, daß man dem Lärm und den fliehenden Bilder« entronnen ist! Plötzlich kriege ich einen Stoß. Blech gefällig auf deinem Platz", brunmst eine grobe Stimme.Das Stroh ist nicht für dich allein." .(Fortsetzung fotzt.)