Seite 6„Sozialdemokrat"Donnerstag, 2. Dezember 1937. Nr. 283ffnuw fettunqlosen-Schubverbandesin der Tsche^OuzlarulDieSozialistische Arbeiter-Internationale und SpanienWie die»Internationale Information" mitteilt, haben die kommunistischen Führer Cachinund Thorez an den Vorsitzenden der Sozialistischen Arbeiterinternationale de Brouckers undderen Sekretär Fritz Adler einen Brief gerichtet, in welchem sie eine Zusammenkunft der Ber-trerer der beiden Internationalen für den 22.November in Paris vorschlugen; und in der Zu-sanimenkunft sollte über die Stellung zu denspanischen Ereignissen gesprochen werden. DeBrouckere und Adler haben nun mit Schreibenvom 25. November geantwortet. In ihrem Briefewird dargelegt, daß auch die Sozialistische Arbeiter-Internationale der Ansicht ist, das internationale- Proletariat habe die Pflicht, der spanischen Republik ihre Unterstützung zu leihen.»Unsere Internationale" so heißt es in diesemBrief,„ebenso wie die ihr angeschlossenen Parteien..„ rütteln die öffentliche Meinung auf undleisten der Sache Spaniens jede materielle undmoralische Hilfe, deren.sie fähig sind." Bei dergemeinsamen Aussprache in Annemasse hattendie Vertreter der SAJ Gelegenheit, eine Methodefestzuftellen, die geeignet ist, allen diesbezüglichen Bemühungen größte Wirksamkeit zu verleihen;„zu dieser Methode gehören nicht gemeinsame Sitzungen unserer beiden Jnternatio-nalen". Zum Schluß wird erklärt, daß die beiden Vertreter der SAJ stets bereit sind, Anregungen entgegenzunehmen und durchzuführen,was gemeinsam in Annemasse in Aussicht genommen wurde.Das Wachstum der schwedischenSozialdemokratie(I. I.) Die Mitgliederzahl der sozialdemokratischen Partei Schwedens steigt stetig an. ImJahre 1936 ist sie um 21.372 auf 368.158 gewachsen. Die Anzahl der Ortsgruppen stieg um43 auf 2314; nunmehr bestehen Ortsgruppen inallen wichtigeren Gemeinden. Besonders bemerkenswert ist das Wachstum auf dem flachen Lande.Aus der Statistik der Mitgliederschaft geht hervor, daß die bisher„vernachlässigten Schichten"der Bevölkerung, die Land- und Forstarbeiter, inzunehmenden Maße der Partei zuströmen, sogarin stärkerem Maße als andere Bevölkerungsschichten.Der Zustrom der Frauen ist nicht ganz sczufriedenstellend. Me Gesamtzahl der Frauen inder Partei, einschließlich der Mitglieder der sozialdemokratischen Frttuenorganisatlonen, deren Ortsgruppen statutengemäß den Parteiortsgruppen angeschlossen sein sollen, betrug Ende 1936 61.645,das ist ein Zuwachs von 7311 in diesem Fahr.Die Mitgliederzähl der Frauenorganisation betrug19.945.Die bisher vorliegenden Berichte über dasFahr 1937 lassen erkennen, daß die günstige®nt«wicklnng^auch in diesem Fahre unvermindert angehalten hat.Ungarn: Königsfrage nicht aktuellBudapest. Ministerpräsident Daranyi erklärte am Dienstag in den Wandelgängen desAbgeordnetenhauses auf die Frage eines Journalisten: Nach der übereinstimmenden Auffassungaller verfassungsmäßigen Faktoren sei die Königsfrage in Ungarn nicht aktuell und niemand diene den Interessen des Landes, der in derheutigen Situation diese Fragen anschneide odersie auf der Tagesordnung erhalten wolle. Mankönne an diese Frage nicht nach der Art unreiferBuben herantreten. Das sei sicherlich die ungeteilte Auffassung der ganzen ungarischen Oef-fentlichkeit.Unruhen In Deutsch-OberschlesienAP. Beuthen. In Oberschlesien kam es tnletzter Zeit wiederholt zu Lebensmittelunruhen.In Ratibor erfolgten Zusammenrottungen, gegendie die Polizei einschritt. Dabei leisteten dieFrauen Widerstand und stießen Schmährufe gegendas nationalsozialistische Regime aus. MehrereFrauen wurden verhaftet. Zu ähnlichen Vorfällen kam es in Gleiwitz.Mitteilungen aus dem Publikum.Dir Meldungen vom Nordpol zu Hanse anzuhören— schien vor 10 Jahren ein« nicht zu verwirklichende Utopie zu fein— und heute genügt dazuselbst der kleinste Empfänger, System Telefunken, derIhnen die Meldungen in einer so prachtvollen Weisewiedergibt, die Sie- vollends zufriedenstellt. Um so«her erfüllt derartig schwere Aufgaben„Hymnus",ein Radiogerät, das keine Entfernung kennt und dasIhnen die kleinen und großen Sender in ihrerursprünglichen Tonfülle und Schönheit wiederbringt.Sein volldynamischrr Lautsprecher, übrigens dergrößte bei-uni bisher serienweise erzeugte, macht denEmpfänger Hymnus zu einem modernen, hochqualitativen Musikinstrument. Jedes Radio-Fachgeschäftüberläßt Ihnen gerne den Radioapparat„Hymnus"unverbindlich zur Erprobung, damit Sie sich überzeugen können, was ein moderner Empfänger, SystemT e l e f u N k« n, zu leisten vermag.Eine neue Prager Verkehrsordnung, die anStelle der heute in Kraft befindlichen, aus dem Jahr«1931- stammenden, treten soll, befindet sich gegenwärtig in Bearbeitung. Die neue Berkehrsordnungist von der zm'tändigen Abteilung der Prager Polizeidirektion ausgearbeitet und den einschlägigenAmtsstellen und Organisationen zur Begutachtungunterbreitet worden. In diesem Entwurf ist^insbesondere dar Bekämpfung des Straß en lärm 8Beachtung geschenft und eine Reihe neuer Bestimmungen trägt dieser Tendenz Richtung.Prager Brückenprojekte. Der Regulationsplander Prager Stadtgemeinde enthält eine Reihe bemerkenswerter Brückenprojekte, von denen nur einigeallgemeiner bekannt sind. Sehen wir von den in derTagespreffe sattsam diskutierten Projekten für dieUeberbrückung des Nüster Tales und des Masaryk-bahnhofes ab, bleiben noch einige Moldaubrücken-projefte zu erwähnen, von denen di« Oeftentlichkeitbisher wenig erfahren hat. obwohl sie zur Ausführung näher haben dürften als jene beiden Großprojekte. Zu den derzeit bestehenden zehn PragerMoldaubrücken sollen noch weitere sechs neueBrückenbauten treten. Vor allem sollen die beidenMoldauufer durch eine Brücke bei B r a n i k verbunden werden, eine weitere Brücke soll zwischen Pod-s k a l und Z l i ch o v errichtet werden. Ferner istder Bau einer Brücke zwischen Karolinenthal und den Maninagrün den projektiert, ferner zwei neue Brücken bei Troja undendlich eine Brücke bei P o d b a b a. Alle diese Bauten haben große Bedeutung für den lokalen undDürchzugsberkehr der Hauptstadt und ihre Realisierung ist von eminentem Interesse. Allerdings hängtdie Durchführung dieser Projekte in erster Linie vonden finanziellen Möglichkeiten ab.Ueberfall ans dem Friedhof. Vorgestern abendsmeldete die Lehrerin im Ruhestand«, MargareteRadkevic aus Zijkov, daß sie kurz'vor 5 Uhr':im Spaziergang auf dem Wolschaner Friedhof von:»em unbekannten, etwa 25- bis 30jährigen Mannüberfallen worden sei, der ihr das schwarze Leder-handtäfchchen, das sie in der Hand trug, entrissenhabe und im Dunkel, zwischen den Gräbern verschwunden sei. Im Täschchen hätten sich außer 50K£ noch verschiedene: Kleinheiten und Kleingeldbefunden; der Gesamtschaden belaufe sich aber aur300 XL Der Täter ist angeblich mittelgroß unduntersetzt, mit rundem, struppigem Gesicht und trughellen Mantel und Mütze. Die Nachforschungenwurden eingeleitet.Mutter und Kind gasvergiftet. Gestern frühwurde die 24jährige Metallgießersfrau Anna N o-v ä k mit ihrem fünfmonatigen Töchterchen Bera imArm in der Wohnung ihrer Schwester in Branikmit Leuchtgas vergiftet tot aufgefunden-Die Schwester hatte, da sie um 5 Uhr früh noch Licht in ihremZimmer sah, nach ihr gesehen und das Unglück entdeckt; der Bezirksarzt konnte jedoch nur mehr denTod feststellen. Utsache der Tat sollen häuslich« Zerwürfnisse sein.Schwerer Arbritsunfall. Gestern nachmittagswollte der 34jährige Arbeiter Jaroslav Seidl ausPrag VI1 bei Bauarbeiten gegenüber dem Sanatorium Sanopz«ine Fuhre mit Baumaterial anhalten,wobei diese umkippte und auf ihn fiel. Der Schwerverletzte wurde mit mehreren Rippenbrüchen undschweren inneren Verletzungen in bewußtlosem Zustand ins Allgemeine Krankenhaus gebracht. SeineVerletzungen sollen tödlich sein.Ausflugszügr der Staatsbahnrn. Samstag, den4. Dezember, fährt ein Sonder-Motorzug von Prag-Wilsonbahnhof ins Riesengebirg«. Im Fahrpreisvon 75 XL ist die Eisenbahnfahrt, der Autobus,das Nachtlager, das Frühstück und die Versicherunginbegriffen. Fahrkarten und Informationen imBasar neben dem Wilsonbahnhof und beim SchalterNr. 13 auf dem Wilsonbahnhof.herüsttssaatIn geheimer Verhandlungverhandelte das Prager Schwurgericht den drittenFall dieser Schwurgerichrsperiode. Angeklagt war der23jährige Hilfsarbeiter Franz Moravee desVerbrechens der Notzucht, begangen an einem zehn-jähttgen Mädchen, der Tochter einer Frau, die demAngeklagten die Wäsche besorgte. Nach dem einstimmigen Schuldspruch der Geschworenen verurteilteder Schwurgericht^of den Angeklagten zu zweiJahren schweren Kerkers.Xunst und WUernPrager KonzertsaalEinige statistischeZahlen mögenden gegenwärttgen KonzertüberflußPrags einwandfrei bestätigen. In der zweitenRovemberhälfte, das ist innerhalb von 14Tagen, wurden in Prag insgesamt 87 Konzert« veranstaltet. Das bedeutet pro Tag 2.6 Konzerte. In Wirklichkeit aber waren in dieser vierzehntägigen Konzertperiode: ein Tag mit fünf Konzerten, zwei Tage mit. je vier Konzertveranstaltungen.vier Tage mit je drei und vier Tage mit je zweiKonzerten, daher also nur vier Tage mit bloß jeeiner Konzertveranstaltung vorgesehen. Schlägl manzu diesen Konzertziffern noch die Aufführungszahlender Opernauffithrungen in der gleichen Periode von14 Tagen dazu,— nämlich acht deutsch« und 13tschechische Opernvorstellungen, zusammen'-»also 21Opernabende,— so werden die statistischen Ziffernfür die gesamten musikalischen Veranstaltungen derzweiten Novemberhälfte noch wesentlich höher.—Ein Konzert des Deut sch en Erwerbs»choslowakei sei seines edlen Zweckes der gütigen Näch-stenhilfe wegen an die Spitze meines Berichtes gestellt. Zeigt« es doch auch in eindringlicher Weise dieNot der Stellungslosigkeit unter den Musikern selbst.Denn das Los des beschäftigungslosen Musikers istvielleicht noch grausamer als das anderer Arbeiterund Berufsmusiker, weil für den Musiker die Wahrheit des Sprichwortes furchtbare Geltung hat, daß„rostet, was rasten muß". Je länger der Musiker beschäftigungslos ist, desto schwerer wird es für ihn,eine Stellung zu bekommen, wenn seine Kunst durchden Mangel an praktischer Tätigkeit die Gewandtheitund Sicherheit einbüßt. Die künstlerische Durchführung des Konzertes war dem Bohemia-Blä-serquintett anvertraut worden, einemEnsemble, das seine Aufgaben durchaus brav löste,ohne indessen besonderen künstlerischen Eindruck zumachen. Zwei seiner Mitglieder ließen sich auch soli-ftisch hören, der O b o i st Julius Habel und derFlötist Alfred Walkmeister. Im Rahmendes klassisch-romantischen Programmes hatte aucheine P i a n i st i n, Fräulein Else Dolansky,Gelegenheit, ihr Können zu zeigen, das technisch, demVortrage und der Anschlagskultur nach ausreichensollte, die junge Künstlerin vor überflüssiger Nervosität zu schützen. Leider war der Besuch geradedieses Wohltätigkeitskonzertes nicht so. wie es seinedler Zweck hätte erwarten lassen.— Ein« verspäteteMozart- Feier zur Erinnerung an die Prager Mozart-Besuche vor 150 Jahren hatte dasTschechische Staatskonservatorium veranstaltet. In Form eines Orchester-konzertes, dessen Programm in der ersten Abteilung die eigentlichen Mozart-Feststücke, dieOuvertüre zur Oper.Titus" und dasioundervolle Klarinetten-KonzertinA-dur, in der zweiten Abteilung Orchefterstücke ausder Zeit Mozarts und seiner Nachahmer enthielt, einKonzert für zwei Violen von A. Vranicktz unddie Es-Dur-Sympbonie von dem seinerzeittgen sogenannten Prager Musikpapst I. W. Tomaschek.Ausgezeichnete künstlerisch« Leistungen bot bei diesemKonzerte namentlich das Konservatoriums-Orchesterunter der Leitung-von Professor Paul DL de Lek.Dem Sattsten des Klarinettenkonzertes, Jng. MilanK ost o h r y z. mangelte es zwar nicht an der entsprechenden technischen Fertigkeit, aber um so mehran Gefühlswärme des Vortrages und dynamischerSchattierungskunst.— Ein vor allem der äußerenAufmachung nach richtiges Festkonzert, dasunter dem Motto„Durch Wehrhaftigkeit zum Frieden" zugunsten der Stärkung der Wehrhaftigkeit dertschechoswwattschen Bevölkerung stattfand, hatte dieExekutive ehemaligerSoldatenzur Veranstalterin. Dar hiebei künstlerisch Gebotenewar durch gediegene Programmwahl nicht minderausgezeiö^iet wie durch Gediegenheit der reproduk-tiven Leistungen. Aber auch hier war der Besuch auffallend schlecht.— Aus der großen Zahl der Soli-stenkonzertd heben wir«inen Liederäb endder Sopranistin Lunka Michelova im ablehnenden Sinne hervor. Die Rot im Konzertsaal rechtfertigt es keineswegs, daß Künstler, die nicht wirklichhervorragende Qualitäten besitzen, diese Not nochunnötigerweise vermehren. Lunka Michelovä besitztdermalen nur die für den Gesangsberuf unerläßlicheschöne und große Stimme; aber die Kultur dieserStimme ist noch sehr verbesserungsfähig, der Vortragentbehrt der gerade für den Liedgesang so notwendigen Einfühlungsgabe und sogar musikalisch-rhythmische Mängel haften der Sängerin noch an. Einzigihr dem romantischen Lied gewidmetes sttleinheit-liches Programm war einwandfrei.-— Zwei ausgezeichnet« Cellisten spielten unmittelbar hintereinander: der Casals-Schüler Maurice Eisenberg, ein ebenso vornehmer wie ausdrucksreicherund technisch vollendeter Meister seines Instrumentes,und Slavko P o p o f f, ein vor allem durch Temperament ausgezeichneter bulgarischer Cellist.— Alexander Borovsky, der phänomenal« russisch«Meisterpianist und Bach-Spezialist, hattebei feinem zweitenKlavierabendeinen womöglich noch sensationelleren Erfolg als beiseinem ersten Konzert. Er spielte auch diesmal ausschließlich Bach; elf Präludien und Fugen aus dem„Wohltemperierten Klavier", eine Englische Suiteund die gewalttge, von Liszt bearbeitete Phantasieund Fuge in G-moll. Bedenkt man allein die ungeheuer« Gedächtnisarbeit, die der Künstler in seinenbeiden Bach-Abenden leistete, dann steht man demWunder seiner Kunst fassungslos gegenüber, einerKunst, die aber auch an sich, im technischen, stilistischen und ausdrucksmäßigen, Sinne, von unerhörterVollkommenheit und Einmaligkeit ist.— Gegenüberdiesem Klavierphänomen mußten alle in seiner Nachbarschaft konzertierenden Pianisten mehr oder weniger abfallen. Also auch die englische Pianistin Myra Heß,«ine Künstlerin von solidemKönnen und bedeutender musikalischer Intelligenz,die man zum erstenmal in einem überwiegend englischen Programm hörte.— Solides Können besitzen auch die beiden tschechischen Künstler AnnaKrkmäiovä(Klavier) und MilosSädlo(Cello), die sich zu einem schönen Kammermusikabend zusammengefunden hatten. Vorallem die Pianistin zeigt« in ihren Einzeworträgendelikat« AnsHlagskultur und flüssige Technik, während das Spiel des Cellisten vielfach unter tonlicherUnreinheit litt. Wer den Titel eines ,Meister"-Kon-zertes, den die Konzertdirettion diesem Kammermusikabend gegeben hatte, rechtferttgten seine künstlerischen Leistungen nicht. E. I.In der Galerie Dr. Feigl sind 50 Bilder derMalerin Sidonie Matouskovä-Kos-vancovä ausgestellt, die insofern eine Ueber-raschuna sind, als sich die Malerin von der reichlichfragwürdigen Aktmalerei, mit der sie noch vor einemJahre im Salon Topik auftrat, abgewendet und zuihrer ursprünglichen Art zurückgefunden hat. In denBildern, die sie jetzt ausstellt, vereint sich autodidaktische Unbefangenheit mit untrüglich sicherem Gefühlfür Bildgestaltung und farbige Wirkung. Mit Vorliebe malt sie figurenreiche Szenen, in denen vielerlei gleichzeitig vorgeht, belebte Parkpartten, Zi'kus-spiele, Jahrmarktstreiben, Szenerien im Zoo, sonntägliche Gartenwirtschaften, Kinderspielplätze. Ballgesellschaften, sommerliches Leben am Badestrand.Das alles erlebt sie mit naiver Freude des Schauens,und ohne ins Genrehafte, Anekdotische zu verfallen,stellt sie es dar, so wie ein Kind schildert, was esda alles zu sehen gab. Und gleichermaßen wie demkleinen anonymen Leben wendet sich ihre Zuneigungden Tieren zu. Ihre naiv erschaute Welt erfüllt dieMalerin mit eigentümlichem Charme, und mit sorg-loser Hand malt sie Bilder, dir gewisse Pariser Einflüsse vermuten lassen. Es wird interessant sein, dieweitere Entwicklung der Künstlerin in der neu eingeschlagenen oder auch von ihren Anfängen her wieder ausgenommenen Richtung z„ beobachten. eh.Drei Akte mit Musik(von Schwiefert undEngelberger) werden hoffentliH die Kleine Bühnenicht lange hindern, zu ihrem Heuer doch sonstwesentlich Höheren Niveau zurückzufinden und denheldenhaften Bemühungen der Damen Te'rrel,Macheiner, Küter und der Herren Padlesak, Taub,Schmerzenreich und Götz(der Regisseur) ein raschesEnde zu bereiten. g.,CasalS spielt nicht in Diktatur-Ländenr. DerSpanier Pablo Casals, der berühmteste Cellistunserer Zett, ist ein ebenso großer Mensch wieKünstler. Casals hat in den letzten Jahren alleAufforderungen, in Italien und Japan aufzutreten,abgelehnt, er wünscht nicht in Ländern zu spielen,wo der Faschismus die Macht in Händen hat. Casals,dessen Wohnsitz Barcelona ist, steht vollständig aufder Sette der spanischen Regierung.Spielplan des Deutschen Theaters. Donnerstaghalb 8 Uhr; Frauen von New Nork, C 2.—Freitag halb 8: Madame Pompadour, D.— Samstag halb 8: Die Fledermaus. Abonnement aufgehoben.— Sonntag halb 3: Parkstraße 13, halt 8:Der König von Uvetot, B 2, Erstaufführung.Spielplan der Kleinen Bühne. Donnerstag8 Uhr: George und Margaret.— Freitag 8 Uhr:Drei Akte mit Musik. Theatergemeinde des Kul-turverbandeS und freier Verkauf.— Samstag 8Uhr: Reisebekanntschaft,.(Firma)— Sonntag 8Uhr: Acht Ruder im Taft, 8 Uhr: Drei Akte mitMusik.VorträgeDemokratische und faschistische Erziehungsprinzipien. In einer Versammlung der„Union für Rechtund Freiheit" sprach in fesselnder Weise über dieses Thema Ministerialrat a. D. Professor Kesten«berg. Er stellte einander gegenüber: die Förderung der freien Persönlichkeitsenffaltung als'Zieljeder demokrattschen Erziehung und die Beugungdes einzelnen unter ein Autorttätsprinzip alsGrundsatz der faschistischen.Lucht". Alle große»deutschen Denker haben den Gedanken der menschlichen Freiheit, der Toleranz und der gleichen Teilnahme all dessen, was Menschenantlitz wägt, an derEntwicklung der Menschheitskultur gehuldigt. DieFaschisten dagegen vergotte» einen BolkSbegriff, dernicht einmal das Volk umfaßt, sondern lediglichdie angeblich reinrassige Elite. Aus der Unfreiheit,unter der alle anderen im Faschismus leben, erwachtin ihnen die Sehnsucht nach jenem Selbstverantwortungsprinzip aller echten Freiheit, das die Voraussetzung wirklicher Persönlichkeitserziehung undfruchtbarer kultureller Weiterbildung der Menschhettist.Klub„Die Tat". Heute 20 Uhr Vorttag DottorGeorg von Terramare„Probleme und Aufgaben derdeutschen Theater in der Tschechoslowakei", DeutschesHaus, Bankettsaal. Anschließend Diskussion. Eintritt nur gegen Vorweisung der Einladung, die amAbend selbst nicht mehr behoben werden kann. Reklamation nur bis Mittag im Klubsekretariat, PragI, Kri'zovnickä 3, Telephon 348—39.SpxMrt-Sftkt-JC&qiecpffegeDie Prager Deutsche Eishockey-Gesellschafthielt dieser Tage ihre Generalversammlung ah, i»welcher der Vorsitzende Dr. Brandeis u. a. daraufverwies, daß die sportliche Tätigkeit im Berichtsjahre unter dem Vertust des Platzes auf der Lewazu leiden hatte. Der Verein besitzt zwar einen eigenen schuldenfreien Platz in Branik, doch konnte dessenAusbau infolge einer noch nicht durchgeführten Kanalisierung sowie wegen der Gemeinschaftsaktion füreine deutsche Sportanlage nicht in Angriff genommen werden. Aus den Berichten der einzelnenFunftionäre geht u- a. hervor, daß der Sportbetriebzwar ein reger war, aber durch den Platzverlustsehr gehemmt und eingeengt war. Für 1938 wirdals Provisorium eine Platzanlage zur Verfügungstehen. Ein Antrag sieht vor, daß, falls bis EndeJänner 1938 in der Gemeinschaftsaktion für dirdeutsche Sportanlage keine Lösung gefunden werde,sich eine außerordentliche Generalversammlung nistdieser Frage neu befassen solle. Als Obmann wurdeDr. Arnold Brandeis wiedergewählt.Bestohlener Schiedsrichter. In Prag wurdeam vergangenen Sonntag auf einem Liebener Spottplatz während eines Meisterschaftsspieles das Fenster der Schiedsrichterkabine eingedrückt und ein unbekannter Täter stahl die darin befindlichen Kleidermit sämtlichem Zubehör des Pfeifenmannes. Derarme" Schiedsrichter mußte in Dreß den Heimwellanireten. Für eine Gebühr von 10 XL war dieseSchiedsrichterei bestimmt zu teuer.In der Schach-Weltmeisterschaft führt derzeitDr. A l j e ch i n mit 18:9 Punkten gegen Dr. EuwesEs sind noch acht von den 30 Partien zu spiele».Dr. Aljechin braucht nur noch zweieinhalb Punkte,um Dr. Euwe als Weltmeister zu entthronen.Verlanget überallVolkszünderBezugsbedingungen: Bei Zustellung ins HauS oder bet Bezug durch die Post monatlich XL 16.—. vierteljährlich XL 48—, halbjährig XL 96- ganzjährig X 192.—.— Inserate werden lautTarif billigst berechnet. Bei öfteren Einschaltungen Preisnachlaß- Rückstellung.on Manuflripten erfolgt nur bei Einsendung der Retourmarken— Die Zeinmgsfranka-ur wurde von d-r Post- und Tele-qraphendirektion mit Erlaß Rr. 13.800/VI1/1930 bewilligt.(Äontrollpostamt Praha 25.— Druckerei:„Orbis". Druck-, Verlags« und Zeitungs-A.-G. Prag.