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Freitag, 3. Dezember 1937

Nr. 284

* auf

angeben würden. Henlein   will eine Dachgesell- die Arme Konrad Henleins geflogen ist, daß aber und gestanden, mit Rutha und Walter Rohn könne, daß die herzliche Freundschaft, die ihn mit den schaft der völkischen Gewerkschaften schaffen, in die sudetendeutschen   Arbeiter am stärksten der ebenfalls solchen Verkehr gehabt zu haben, und zwar Genannten verband, sich so äußerte, wie die beiden welchem er, bziv. der Kameradschaftsbund, tom- Massenpsychose der Sop Widerstand geleistet über Anlaß Ruthas bzw. Rohns. angaben. Rohn fügte hinzu, er habe nicht das Ge mandieren, während sich die größere der beiden haben. Die jahrzehntelange sozialistische Er- Wagner schon seit feiner Schulzeit fenne... Rohn Dr. Walter Rohn... gab an, daß er Weiß und fühl gehabt, daß es sich um etwas unfittliches handle. Bentralen, nämlich die DAG in Gablonz  , unter ziehung der sudetendeutschen   Arbeiter hat sich als hatte beide sehr gern, so daß sie sich gegenseitig tüß- und im September dieses Jahres Franzte hat zugegeben, daß er im August dieses Kommando nicht begeben will. Der Vor- ein wirksames Serum gegen die Epidemie er- ten. Rohn behauptete ursprünglich, daß er sich an einer Reise nach Desterreich und Italien   und später sikende dieser Organisation Josef Bude hat auf wiesen, deren Bazillen vom Kameradschaftsbund die von Weiß und Wagner angegebenen Vorkomm- in Bad Runnersdorf dem Wunsche Ruthas enffprad einer Gautagung in Reichenberg am 21. Novem- herrühren. Die sudetendeutschen   Arbeiter, selbst nisse nicht erinnern könne. Bei seiner weiteren Ver- Er habe dies alles als Ausdruck der Freundschaft ber erklärt, daß die DAG eine unpolitische Ge- diejenigen, welche in den völkischen Gewerkschaf- nehmung erklärte er aber, daß er nicht bestreiten angesehen.

Kritik Meissners an den Steuervorlagen

werkschaft sei und die Zusammenarbeit in einer ten stecken, haben sich einen Rest des Klassen­Spißenorganisation ablehne. Ja, er ging so weit bewußtseins bewahrt, der sich in einem Miß­zu sagen, daß die DAG bei Betriebsausschuß- trauen gegenüber einer Bewegung äußert, die wahlen jede Gemeinschaftsliste oder auch nur unter dem Deckmantel der Volksgemeinschaft die Soppelung mit anderen völlischen Gewerkschaften Großkapitalisten verbirgt, welche die ganze SdP und an der Finanzverwaltung ablehne. Herr Bude spricht offener als der am Bandel führen. Die sozialen Gegensäße sind schweigsamere Herr Kasper. Beide wollen nicht, nicht von Karl Mary erfunden worden, wie ein Während im Budgetausschuß die Bedeckungs­daß die DAG unter den Einfluß des Kamerad-| paar unwissende Menschen glauben, der Klassen vorlagen zum Staatsvoranschlag in der Regie­schaftsbundes, den sie wütend bekämpfen, gerate gegensatz ist eine wirkende Kraft in der Geschichte, rungsfassung Gegenstand der Beratungen sind, und wollen auch das Schicksal der DAG mit die man mit Gewalt den Augen der Mitmenschen laufen parallel damit Verhandlungen innerhalb jenem der Partei Henleins nicht verknüpfen, um verbergen kann, den aber auszurotten weder dem der Koalition über eventuelle Abänderungen, die nicht eines schönen Tages in die Katastrophe der Rezinusöl des Südens noch den Konzentrations- jedoch noch nicht spruchreif sind. SdP hineingerissen zu werden. Tagern des Nordens gelingen wird aber noch

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Mit Genugtuung kann man also feststellen, viel weniger den Phrasen und turnerischen eine Rede des früheren Ministers Dr. Meiß Im Budgetausschuß erregte am Donnerstag daß zwar das Kleinbürgertum besinnungslos in Kunststücken des Messias aus Asch. ner( Soz.- Dem.) Aufsehen, die zum Teil ziem lich scharf gegen die zu geringe Heranziehung der Bauern zu den neuen Lasten, zum Teil gegen das Finanzministerium selbst gerichtet war, das Wünschen von gewisser Seite zu wenig Wider­stand entgegensebe.

Die Anklage im ,, Rutha"-Prozeß

( Fortsetzung von Seite 1.)

Brotokoll gab der Lehrling an, daß ihn Rutha zu Weihnachten 1932 zu homosexuellem Berkehr berleitete und daß sich dieser Berkehr zwischen ihnen bis zum Sommer 1933 wiederholt habe. Rutha benahm sich..... sehr freundschaftlich und schenkte ihm Geld und Kleider. Als( der Lehrling) sich dann aber wehrte, dem Rutha zu Willen zu fein, trotzdem Rutha wiederholt zu seinem Bimmer kam und an die Tür Klopfte, da begann Rutha ihn schlecht zu behandeln.

( Der Lehrling) hat weiters im Brotokoll ange­führt, daß einmal Adolf Wagner in seinem Zim­mer schlief, daß Nutha in der Nacht in sein Zimmer tam und daß er sich zu Wagner ins Bett legte. Schließlich hat( der Lehrling) erklärt, daß er seine

Angaben als Zeuge bestätigen und beschwören tönne. Dieses Protokoll wurde von Dr. Berndt eigenhändig geschrieben, von( dem Lehrling) unterschrieben und bei Dr. Berndt aufbewahrt. Es wurde weiter festgestellt, daß( der Lehrling) zur selben Zeit auch andern Personen anvertraute, daß er mit Rutha homosexuellen Verkehr hatte, nämlich dem Tierarzt Dr. Rudolf Wolff, den er aus dem Turnvereine kannte, dem Hans Heinl, bei dem er sich zwei Jahre verpflegte und schließlich dem Dr. Arthur König aus Reichenberg. Dr. Rudolf Wolff ersuchte den( Lehrling), ihm feine Angaben schriftlich zu bestätigen, was( die­fer) auch tat. Diese Erklärung vom 29. Septem­ber 1935 wurde bei Dr. Wolff verwahrt.

Die Anklage stützt sich auf Geständnisse,

nur Rutha hat nicht gestanden

In der Begründung der Anklage werden die Beziehungen der einzelnen Angeklagten zu einander

geschildert und ihre Aussagen in der Vorunter­fuchung wiedergegeben. Dann heißt es:

Wie schon bei den einzelnen Beschuldigten an­geführt wurde, stützt sich der Verdacht gegen alle Beschuldigten im wesentlichen auf ihr Geständnis, bas mit den übrigen Ergebnissen de Strafver fahrens im Einklang steht.... Nur was das Ge­ständnis des Werner Weiß, Adolf Wagner und Kurt Franzte bezüglich des homosexuellen Verkehrs amit dem verstorbenen Heinrich Rutha   betrifft, steht diefes Geständnis im Widerspruch mit den Angaben bes Heinrich Rutha  .

Dieser hat angegeben, daß er die... Burschen in der Jugendbewegung fennen lernte, und daß diese ihn in Bad Runnersdorf besuchten, Rutha ist aber ständig dabei geblieben, daß er weder mit die sen Burschen, noch mit andern Personen homo­feruellen Verkehr hatte und daß er überhaupt nicht homosexuell veranlagt sei. Dabei ist Rutha auch bei der Konfrontation mit Werner Weiß, Adolf Wagner und Kurt Franzle geblieben. Trotzdem, als in dieser Richtung das Geständnis der genann­

ten Beschuldigten im Widerspruch steht mit den Angaben des Heinrich Rutha  , ist damit die Glaub würdigkeit ihres Geständnisses nicht erschüttert. Es wurden nämlich im Laufe des Strafverfahrens

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DER KLEINE

VON EUGENE DABIT  Berechtigte Uebertragung aus dem Französischen von Bejot

Jeanne, Ginette, Blanche, Gaby, Yvonne, Carmen, Odette, Marcelle, Flora, Lily, Irène, Louisa: eine nach der anderen tritt, ihren Gimpel wie eine Beute fest in der Hand, an der Staffa   an. Sie bestellen bei mir ein Bier, trinken es in einem Zuge aus, und auf ihren Lippen, in ihren Augen glänzt die Freude am Genuß. Eine, Lily, hat mir. gedankt.

Nun, Kleiner, schon eingearbeitet?" hat sie mich gefragt, ist aber, ohne auf Antwort zu warten, weitergegangen. Vielleicht hat ihr Tavernier von mir erzählt.

Mitternacht.

Herr Gaston befiehlt Schluß.

" Noch einen Becher", sagt der oder jener. Einige schlafen, die Arme auf dem Tisch. Andere streiten sich. Herr Gaston droht ihnen, daß er die Wache rufen werde.

Ich bin Tavernier beim Reinmachen be­hilflich. Der Raum gleicht einem Schlachtfeld. Alebrige Gläser, Bfüßen auf Tischen und Fuß­boden, daneben Papierfeßen, Auswurf und Kau­tabat. Es riecht nach Menschen, nach Puder und Alkohol.

Umstände festgestellt, die mit Bestimmtheit darauf schließen laſſen, daß Heinrich Rutha   auch mit

andern

Personen homosexuellen Verkehr hatte. Die Anklageschrift führt zum Schluß einige dieser Umstände an, die zum Teil bereits bekannt ist und beruft sich n. a. auf einen eigenhändigen Brief Ruthas vom 22. Oktober 1928, aus dem Ruthas homosexuelle Veranlagung klar hervorgehe. Dies ergebe sich schließlich auch aus seinem Tage­buche.

Geständnisse

Dr. Meißner bemerkte, daß wie im Vor­jahr bei der Reform der direkten Steuern

Το

am misl

tergehen, und wir müssen deshalb den Weg der Ein ivarunaen betreten.

Wir dürfen in Hinkunft keine Eingriffe parteipolitischen Zwecken zulassen. Wer auf das Prä in die Staatstaffe zu einseitigen oder dikat staatsmännisch" Anspruch erhebt, muß ents schiedene Widerstandskraft gegen alle einseitigen For derungen an den Tag legen. Diese Widerstandskraft muß aber vor allem das Finanzministerium aufbringen.

Ueber Antrag des Vorsitzenden wurde fodann ein Subkomitee gewählt, in das jeder im Ausschuß vertretene Klub je ein Mitglied entsendet; außer dem gehören ihm drei Referenten und der Vors fizende des Budgetausschusses an.

Im Právo Lidu" befaßt sich Miloš Va něk mit der noch immer ungelösten Frage der Spritusbewirtschaftung. Er schreibt:

auch diesmal es den Koalitionsmitgliedern des Aus Streit im Spirituskartell schusses gelungen sei, in vielen Dingen die Härten, Ungleichheiten und Ungerechtigkeiten der Bedeckungs­vorlagen zu mildern. Auch in der Form, wie sie dem Ausschuß vorgelegt wurden, fönnen sie freilich nicht voll zufriedenstellen. Wenn seine Partei trob dem damit übereinstimmt, so vor allem mit Rück ficht auf das Staatsinteresse. Die mit der Staats­verteidigung verbundenen Ausgaben müssen gedeckt werden.

Der ungefeßliche Zustand, in welchem fich die Spiritusbewirtschaftung seit dem 1. Septem bar 1936 befindet, dauert nun schon ein Jahr und drei Monate. Als wir auf eine neue Regelung Ein Fehler der Vorlagen liegt vor allem trängten, haben wir u. a. darauf aufmerksam darin, daß fie teinen Leitgedanten und gemacht, daß die Ungeregeltheit der Verhältnisse teine Systematik zeigen; auch die Einfachheit in der Spirituswirtschaft sehr unangenehme bermißt man. Richtig wäre es, wenn die Vorlagen Rechtsfolgen haben könnte. Die Spiritusorganis in das bestehende eingelebte Steuersystem einge- fationen haben in den letzten 14 Monaten zwar schaltet würden; dann wären nicht gewiffe in einem gefeßlosen Zustand gewirtschaftet, aber

direkte Steuern ausgelaisen und

andere betroffen. Außerdem wird durch die vor- sie verblieben im Rahmen der früheren rechtlichen geschlagene Regelung die Steueradministrative mit und vertraglichen Grundlagen. Seit der Zeit jes Mehrarbeit belastet. doch, seitdem der Finanzminifter von den Spiri

alles getan wurde.

rdlik, der die großen Steuerleistungen der Land- das Pauschal von der Umsatzsteuer erhöht werden In einer Polemik gegen den Agrarier Dr. tusleuten 30 Millionen fordert, um welches wirtschaft unterstrichen hatte, rechnet Dr. Meißner soll, zerfallen die einzelnen Settoren der Spiris aus, daß die Arbeiter und kleinen Beamten, die der tusorganisationen in Interessengruppen, welche Abzugftener unterliegen, a weimal fobiel sich gegenseitig heftig bekämpfen. Es vermehren we h rbeitrag zahlen werden als und verschärfen sich auch die persönlichen Gegens der ganze Bauern stand. Die Auftei- fäße innerhalb der Spirituswirtschaft. Die lands lung der neuen Lasten soll gerecht nach der Tragfähig­feit erfolgen, und es ist fraglich, ob in dieser Hinsicht wirtſchaftlichen Brennereien sind mit der Fordes rung hervorgetreten, nichts zu den 30 Millionen Um Steuerdefraudationen hintanzuhalten, ist das beitragen zu müssen, welche das Finanzminis Ministerium sonst immer bemüht, jedes Einkommen an sterium fordert. Sie wollen die ganze Last dieser der Quelle zu erfassen; es ist daher unbegreiflich höheren Besteuerung auf die industriellen Brens warum es sich bei der Besteuerung des Einkommens nereien überwälzen, damit sie selbst der' flict aus Kapitalien so dagegen wehrt. Meißner hält es auch für unmöglich, die neuen dem Finanzministr einen Beitrag zu leiſten für ledig werden auch aus dem agrarischen Spiritus Steuern fünf Jahre in Geltung zu laffen; man die Verteidigung des Staates, in einer Zeit, ba könne höchstens auf zwei Jahre die zu alle Staatsbürger ihren Teil opfern. Der Blid ftimmung geben, damit fie dann auf Grund der ge­machten Erfahrungen rechtzeitig berichtigt werden auf diese Unersättlichkeit ist quälend und bes

fönnen.

schämend.

Werner Weiß hat gestanden, daß er vor sieben Jahren mit Heinrich R u f'ha bekannt wurde, den er dann seit 1933 in Bad Run nersdorf öfters besuchte, bis es zu den jezt von der Anklage angeführten Handlungen fam. Weiß gab an, daß den Anlaß dazu immer Rutha gegeben habe. Mit Rohn kam es nach dem Ge­Die Kartellabgabe ist ein Bestandteil des ganzen ständnis des Weiß zum erstenmal im Jahre 1932 Bedeckungsprogrammes und wirtschaftlich gerecht. Die auf einer Reise nach Italien   und Jugoslawien   in ganzen Vorlagen wären nicht nötig, wenn die der Nähe des Ortes Gruss bei Ragusa   zu solchen Finanzadministrative auf der erforderlichen Höhe Sandlungen, die sich dann bis zum Jahre 1934 es nicht sein sollte, ungewöhnlich streng ist, und auf wäre. Ihr Fehler liegt darin, daß sie dort, wo sie der anderen Seite dort allzu entgegenkommend ist, wo Entgegenkommen nicht am Blab ist. Auf dem ein­geschlagenen Wege können wir schon nicht mehr wei- Republik  .

einigemal wiederholten.

Adolf Wagner hat die Beziehungen zu Werner Weiß, wie sie dieser schilderie, zugegeben

Tavernier und sein Onkel schütteln mir die Hand, die Mädchen sagen:

' n Abend, Kleiner.

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Wir setzen uns. Dreizehn Damen, drei Männer. Herr Gaston ist der einzige Gebieter dieses Harems. Er schneidet das Fleisch, teilt

tung. Er trifft Anordnungen für den Abend wie das Gemüse aus, gießt ein, führt die Unterhal­

ein Feldherr für die Schlacht.

Beim Dessert sind alle wieder frei. Die Mädchen plaudern von ihren Geliebten, ihren Kleidern, ihren Plänen und auch von ihren Abneigungen.

" Senegalesen   nehme ich nicht mehr an", erklärt Marcelle.

" Was aus den Kolonien kommt, ob schwarz oder weiß, ist Bruch", bestätigt Ginette. 62 " Am schlimmsten sind die, die direkt von der Front tommen", seufzt Carmen.

Jeanne, die häßlichste und älteste von allen, zuckt die Achseln.

,, Arme Teufel. Mir ist jeder lieb." Herr Gaston höhnt:"

Wenn ihr nicht arbeiten wollt, könnt ihr ja Biegelsteine fressen." Er steht auf.

,, Meine Damen, es find Gäste da." Ehe die Mädchen in den Salon gehen, pudern und schminken sie sich, zupfen an ihrem Haar, streichen ihre Kleider glatt.

Plöglich erscheint Herr Gaston auf der

Schwelle.

alle in den Salon, vorwärts!" Wo bleibt ihr denn, zum Donnertvetter?

Die Wirtin sezt sich an die Nassa. Sie Bist du zufrieden?" fragt mich Tavernier. schlägt das Buch auf, in dem sie, mit Hilfe eines " Ja, aber ich bin noch nicht daran getvöhnt. Gummistempels, die Zimmerbesuche registriert. Mir ist ganz schwindlig."

Dezember den Rektor der Deutschen Technik in Der Präsident der Republik empfing am 2. Brünn, Professor Dr. H. Mohr. Ferner den Schä Isty, dann den Vertreter des Verbandes Großmeister des Deutschen Ordens Robert der Tierschußvereine in der Tschechoslowakischen

"

Acht Uhr. Jetzt ist keine Minute Ruhe. Die Herr Gaston fultiviert diese Kundschaft. Soldaten, die nicht nach oben gehen, trinten. Er führt mit ihr eine sozusagen gehobene Kons Sie sind glücklich. Jedenfalls fühlen sie sich woh- versation. ler als im Café. Hier sind sie unter ihres- Pétain soll eine besondere Sache in petto gleichen, können bergessen, sich frei bewegen. haben", eröffnet er den Aufhorchenden, das eine Ein paar Mädchen kreischen auf. Eine Auge zuklappend. Ich weiß es von einem Feld, mit ihren Fäusten und rollen zu guter Leht unter Bant stürzt um. 3wei Männer bearbeiten sich webel, der mit einer unserer Damen verkehrt

den Tisch.

Chef!" heult Jeanne auf.

Wüteriche draußen. Er tommt. Er facelt nicht. Schon sind die

,, Sie schlügen mir sonst die Bude kaputt", fagt er, als das Wert vollbracht ist.

Und mit erhobenem Arm, gleichsam an alle: " Wo wollt ihr hingehen, ihr Scheißbande, wenn sie mir den Buff zumachen?"

Ein Soldat steigt auf eine Bank. " Ich will euch eins zum besten geben." Die Kameraden begleiten ihn halblaut. Den Refrain singt der ganze Chor:

Kopf hoch, Jungens, und nicht verzagt! Buabe sein heißt tapfer sein. Kalt ist's verdammt, doch nicht geklagt! Auch dem Boche geht die Kälte durch Mark und Bein..." Sie fummen eine andere Melodie, dann noch eine, wohlbekannte:

,, It' s a long way To Tipperary, It's a long way To go."

Man ruft mich in den kleinen Salon.

hat."

Man macht in Strategie und Politik. " Wann haben wir Frieden?" Aber seltsamerweise stimmen alle überein, daß das noch lange dauern kann.

" Inzwischen wollen wir mal wieder luftig fein", schreit ein Flieger.

Das ist das Signal, auf das Herr Gaston getvartet hat.

Carmen, Blanche, Lily... hierher!" Die Schönheiten des Hauses. Sie kommen, ein Lied trällernd, und sehen sich den Ehrens gästen auf den Schoß.

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Gebt mal Champagner aus, Lieblinge. Ich bringe eine Flasche Mousseur, laffe de Pfropfen knallen, fülle die Schalen. Lily ergreift

das erste Glas.

"

Auf Ihr Wohl."

Wenn sie lacht, funkeln ihre Zähne, ihre hel

len Augen, strahlt ihr ganzes Gesicht.

Ich bin ganz weg. Sie trägt sich wie ein halb wüchsiges Mädchen. Man sieht sie nur im furzen Faltenröckchen, rot oder blau, in tief ausgeschnita tener Matrosenbluse und mit offenem, in den Rüt ten fallenden Haar mit einer Bandschleife. Sie hat eine Art, sich zu geben, so nett, einfach, fed   und freimütig, daß ich sie immerzu ansehen fönnte

Ein gemütlicher Raum, ausgestattet mit Man würde nicht erstaunt sein, wenn sie noch mit

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Tavernier zieht die Jacke aus, reibt sich die einem blinden Louis XV.- Spiegel, von dessen dem Springseil spielte oder auf einer Wiese tanzte. Die Mädchen streifen uns im Hinausgehen. Hände und beginnt, setnes Amtes an der Biers Rahmen die Vergoldung abblättert, mit Bunts Sie seßt sich einem Gast auf den Schoß, als wäre

Wir gehen schlafen. Gute Nacht." Die letzte füßt Tavernier auf den Mund. Ich erwarte dich, Charlot."

Um sechs bin ich wieder da. Sie wollen ge­' gabe anfangen, zu essen.

ausgabe zu walten.

Ich gehe, um die Tonnen im Keller fertig zumachen. Dann ſpüle ich Flaschen und Gläser. Sie und da zerbreche ich eins. Dann schimpft Herr Gaston.

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drucken und Rohrmöbeln. Hier haben nur Offis er ihr Onkel, der ihr Süßigkeiten ins Mündchen ziere Butritt, Flieger, Soldaten aus besseren Kreisen und Zivilisten, die, wenn sie den ge­wagten Gang gehen, an den Häusern hinhuschen

wie die Ratten.  

stopft. Ihre Stimme ist frisch und klar. Aber ter, sprüht sie von Leben. lacht mehr, als daß sie spricht. Immer ist sie ter, sprüht sie von Leben. ( Fortsetzung folgt)]