Nr. 284Freitag, 3. Dezember 1937Seite 3sagt hat, man müsse alles daransetzen, daß„unsnicht nur Menschen geboren werden, sondern daßsic auch am Leben bleiben". Dieser humanistischeGedanke wird der„Zeit" ebenso fremd bleibenwie Herrn Konrad Henlein das Verständnissozialer Probleme überhaupt.Nationalitätenproblem in der Republik unter demgroßzügigen Gesichtspunkt höherer Staatsinter»essen anzupacken.legenheit den Verbindungsdraht von der Telephonzelle zum Mikrophon, so daß er interurban von derTelephonzelle auS nicht sprechen konnte. Daraufhinwurde er von dem Postmeister aufgefordert, in dessen Kanzlei zu kommen und von dort aus zusprechen. Diese Aufforderung war daS Verhängnisfür den Postmeister. Richter versetzte dem Postmeister einen Schlag von hinten über den Kopf. Esentspann sich ein Kampf zwischen Richter und demPostmeister, der damit endete, daß Richter festgenommen und der Gendarmerie übergeben werdenkonnte.In der Verhandlung vor dem Schwurgerichtbetonte Richter immer wieder, daß er keineTötungsabsicht gehabt habe, sondern daß er denPostmeister nur betäuben wollte. Die Geschworenen bejahten die Hauptfrage auf versuchtenMeuchelmord mit acht Stimmen und die Zusatzfrage, ob der Angeklagte aus niederen Motivengehandelt habe, mit 12 Stimmen, so daß Richterunter Berücksichtigung aller mildernden Umstände zu fünf Jahren schweren Kerkers und Wahlrechtsverlust verurteilt wurde. Ernahm die Strafe an.gezwungen werden. Es ist nicht wahr, daß dieLeute, welche die Arbeit auf den Staatsforsten inder Nähe ihrer heimatlichen Scholle haben wollen^heucheln müssen, daß sie tschechische Agrarier geworden find.Es ist nicht wahr, daß in den StaatSfdrstendie Leute zur Unaufrichtigkeit und zur Unwahrheit gezwungen werden. ES ist Nicht wahr, daßin den Staatsforsten besoldete Terroristen find.Es ist nicht wahr, daß die staatlichen Forstbeamten die Hitler-Henlein-Methoden kopieren.Es ist nicht wahr, daß die staatlichen Forstbeamtenkeine aufrechten Menschen, sondern charakterlose,unterwürfige Kreaturen wollen.Wahr ist vielmehr, daß die Behandlung derArbeiter seitens der Organe der Staatsforste undDomänen in nationalen Hinsicht streng unpar-tisch ist. Bei Aufnahme in die Arbeit werden dieArbeiter weder nach der politischen noch nach dernationalen Zugehörigkeit gefragt.Stätni zastupitelstvt v Praze,dne 29. liswpadu 1937.Unterschrift unleserlich.> Die Spezialdebatte über die politische Bud-l getgruppe verlief am Donnerstag zunächst ziem-: lief) ruhig; das Interesse des Hauses hat beträcht-> lich nachgelassen.Dr. N euwirth(SdP) konstruierte«ine1 neue Throne, daß die Auffassung vom Nationalstaatam Anfang berechtigt gewesen sei; diese Situation habe sich jedoch geändert, als sich die Minderheiten mit der Existenz des Staates abgefunden hätten. Jetzt müsse man mit ihnen den Staat auf derGrundlage der Teilnahme an der Macht teilen. Durchdie Erfüllung des Proporzes sei die SdB nicht zu-ftiedengestellt: man müßte ihnen deutsche Beamte alskultu^lle Führer der Heimat zugestehen. Das sei auchder Hinttrgrund ihrer' Autdnomiefotoeruilaen.Stund a. ein Ungar, der der Agrarpartei an-gehört. polemisierte gegen die Brandreden der ungarischen Opposition, der er vorwirft, daß sie unermeßlichen Schaden angerichtet habe; sie ahme sklavisch dieMethoden der SdP nach.Während der folgenden Reden von Bertteternder Sttibrnh-Gruppe und der Kommunisten kam esöfters zu scharfen Wortwechseln, die etwas Leben indas Haus brachten. Die radikalen Nationalisten vro-testietten wiederholt gegen den 18. Feber.Bemerkenswert war, daß sich der Agrarier P o z-d k I e k, also ein Klubkollege des Verteidigungsministers. mit den Härten des StaatSverteidigungSgesetzeSbefaßt«. Er hob u. a. hervor, daß der Minister allenmilitärischen Kommandostellen den Auftrag erteilthabe, bei der Durchführung des Gesetzes, alsobei der Beschlagnahme von Boden für Befestigungsarbeiten etc., den Betroffenen gegenüber g r L ß-ren Takt an den Tag zu legen. Redner regtean. daß dort, wo ein solcher Eingriff die ExistenzdeS betreffenden landwirtschaftlichenBetriebes bedrohe,der Staat den Besstz ganz aufkaufen und die betreffenden Familien auf den Staatsgütern ansiedelnsollte..Zu großen Tumulten kam es am Abend, alsder Sprecher des radikalen Flügels der Hlinka-partei, S i d o r, den Justizminister Dr. Dererwegen seiner Auslegung des Pittsburger Vertra-ges heftig angriff und im weiteren Verlauf seinerRede.erklärte, es sei ja viel in der Slowakei getanworden, aber das alles seien oft nur Schritte zurdauernden Festigung der tschechischen Vorherr-Jagoda zum Tode verurteilt?London.(Eigenbericht.) Nach hiervorliegenden Berichten wurde Iag*od a, derfrüher« Chef der GPU, zum Tod« verurteilt.Staat und VolkIn der letzten Folge der„Pkitomnost" beendet Abg. I a k s ch seine Artikelserie über dasdeutsch-tschechische Problem. In dem letzte» Artikel sagt ek u. a.:, Kn. einem nationalen Einheitsstaat läßt sich, die These vertreten, daß Staatsinteresse un>. Bolksintereffe absolut identisch sind. Auch dortist sie nur bedingt richtig. Die Gegenwart bietet, genug Beispiele dafür, daß der zentralistische. Machtstaat zu einer schweren Bürde für das be-. troffene Volk werden kann. Bei Uns in derTschechoslowakei ist das Problem in einem anderenSinne zu klären. Es wurde schon in einem anderen Zusammenhänge gefügt, daß der tschecho-siowakifche Nationalstaatsbegriff, wenn er überdies als Rechtfertigung einer einseitigen nationalen Expansion dient, ein großes Hindernis für dieVerwurzelung des Staatsgedankens in der deut,scheu Bevölkerung bedeutet. Die IdentifizierungIdes Staatsinteresses mit dem nationalen Ervan-sionsintereffe des stärkeren Staatsvolkes muß inlogisches Konsequez zu einer Gefährdung d«rnationalen Zufammenarbeit führen. Ich möchtein diesem Punkte meiner Ueberzeugung möglichstdrastisch Ausdruck geben. Der deutsche AktiviS-mus darf sich um keinen Preis in die Rolle einerFremdenlegion deS tschechischen RationalismusI drängen lassen! Er hat als Idee und als politi-sche Erscheinung nur eine Zukunft, wenn er seineKraft darauf konzentriert, eine Synthes« Mischen den Lebensinteressen der sudetendeutschen«Bevölkerung und dem gemeinsamen tschechischdeutschen Staatsinteresse zu schaffen. Soll dasgelingen, dann dürfen aber die Tschechen und Slowaken, weder in ihrer Politischen Mentalität, nochLin der Praxis den Staat für sich allein reklamieren. Man muß den Sudetendeutschen eine real«Funktion im Rahmen einer höheren übernationalenStaatskonzeption zubilligen. An diefer Stellehabe ich schon einmal in der Form eines Interviews ausgeführt, daß sich die Sudetendeutschen,die in ihrem sozialen Aufbau einen geschloffenenVolkskörper Larstellen, niemals mit der Rolle einerI„Minderheit" im Sinne der modernen völkerrechtlichen Terminologie abfinden werden.Ein ernstes Hindernis ehrlicher nattonalerVerständigung ist das gegenseitige Mißttauen,ebenfalls ein« ttaurige Erbfchast der Vergangen-I heit. Wie können wir uns von der Diktatur desMißtrauens frei machen? Innenpolitisch gesehen,müßte die Jnitiattve dazu von tschechifcher Seifeausgehen. Die Tschechen sind das führende Staatsvoll, und sie tragen für die weitere Entwicklungauch die größere Verantwortung. Das gesamt-stäätliche Interesse verlangt eine politische Lösungder tschechisch-deutschen Frage. Gelingt eS, dasProblem innerpolitisch zu lösen, dann haben Tschechen und Slowaken für ihre Posiition nichts zubefürchten. Sie sind der stärkere Partner und werden es in jeder parlamentarischen Konstellatimrsein. Bei ihrer zentralen wirtschaftlichen Stellung,ihrem populationistischen Vorsprung, bei der Jn-Die I tensität ihres kulturellen Lebens, können sich vorUnzulängliche Fliegerabwehr. MittwochI abends sprach in der Spezialdebatte als ersterRedner der tschechische Sozialdemokrat S r b a»der die Verwaltungsbehörden wegen ihrer Untätigkeit auf dem Gebiete der zivilen Luftabwehrsehr scharf angriff. Der Zukunftskrieg werd« inerster Linie g e g e n die Z i v i l b e» ö l k e r u n ggerichtet sein, wie Spanien und China beweise».Wenn wir Festungen an der Grenz« bauen, sobedeutet das logisch eine Erhöhung der Fliegerangriffe gegen das Hinterland? Daher ist diezivile Kriegsfront genau so wichtig wie die eigentliche Kampflinie, und muß daher mit derselbenAnspannung aller Kräfte und Mittel gehaltenwerden. Die Fliegerabwehr ist daher ein untrennbarer Bestandteil der Staatsverteidigungüberhaupt und muß einer einheitlichen Leitunguiw Kontrolle unterstellt werden. Dar aller gibtes bei uns nicht. In zweieinhalb Jahren istunsere Administrative nicht dazugekommen, auchnur die Grundvoraussetzungen einer zweckmäßigen Fliegerabwehr zu schaffen, nicht einmal dort,wo dazu kein Geld notwendig ist. In Prag gibtes Fliegerdeckungen nicht einmal für die großenAemter, ja nicht einmal für daS Parlament. Diezuständigen Ministerien sind noch nicht einmalüber den GaSmaSkentyp einig.England» GeneralstabausgewechseltLondon.(Eigenbericht.) DaS britischeKriegsmmisterium gab einschneidend« Aendern».gen in der Armeeführung bekannt. Generalstabschef Feldmarschall Cyrill D c o e r e l l,63 Jahre alt, wird durch de« 51jährige« Generalmajor BiScount Gart ersetzt? der 64jährigeAdjutant.General Sir Knox wirdvon dem 54jährige« Generalmajor G. Lindellabgelöst. Außerdem ging der 57jährig« Generalleutnant Sir H«gh Elles in Pension. Bon de«vier alten Mitgliedern des Generalstabs blieb SirReginald Martz alS Generalquartirrmeister i«Amt.-Gegen den Geist des 18. FeberFür die einige Hunderte zählenden Zöglinge des Militär-Real-Gymnasiums inM ä h r.-T r ü b a u wurde kürzlich von derMilitärverwaltung die Vergebung der Friseurarbeiten ausgeschrieben. Aus Mähr.-Trübauhatten einige deutsche Friseure, darunter auchstaatspolitisch verläßliche Leute, Offerte eingereicht; aber berücksichtigt wurde ein Mann ausdem weitentfernten Pardubitz, den man nachMähr.-Trübau geschleppt hat. Eine derqxt eklatante Mißachtung des 18. Feber schafft selbstverständlich auch unter der staatstreuen BevölkerungVerbitterung.Raubmordversuch:fünf Jahre KerkerAm 30. November stand der 26jährigeHandlungsgehilfe Otto Richter aus Obergrund als Angeklagter vor den Geschworenen inBöhm.-Leipa wegen versuchten Raubmordes andem Postmeister Vladimir V e t e s n i k..Richter erhielt nach dem Tod« seines VaterSim Jahre 1931 20.000 Kd als Erbteil ausbezahltund brachte das Geld durch kostspielige AutoauS-flüge, größere Bummelreisen und leichtsinnige Ausgaben„unter die Leute". Er verlor seinen Poste«,wollte aber das bisher gewohnte Leben weiterführen. Und so reiste der fürchterliche Entschluß inihm, einen Ueberfall auf den Postmeister auSzu-führen und sich dadurch in den-Besitz eines größeren Geldbetrages zu setzen. Am 24. September1937 erfuhr er, daß seine Mutter eint» größerenGeldbettag per Post aufgeben werde und er rechnete damit, daß an diesem Tage ein großer Geldbettag auf der Post zu holen sein werde. Richter iging telephonieren und zerschnitt bei dieser Ge-1Unglaubliche Methodender SdP und der„Zeit“Die„Zeit", die nach der Behauptung deSAbg. Rosche nicht das Organ der SdP ist, gibtin ihrer Ausgabe vom 3. Dezember die Redenausführlich wieder, die die Abg. Dr. K ü l l n e rund Wollnerim Parlament über die angeblich unmenschlichen Methoden der tschechoslowa-kischen Polizei hielten. Der Bericht über dieseReden erscheint interessanterweise am gleichenTage, da der erste Bericht über den sogenannten.Mutha-Prozeß" erscheint. Die Oeffentlichkeitwird von der„Zeit" herzlichst eingeladen, sich dieAnsicht über das vorliegende Geständnis der An»gellagten auf Grund dieses Zeitungsberichteszu bilden. Das übrige wird dann die F l ü ster-Propaganda besorgen. So soll der übleEindruck des Prozesses von Böhmisch-Leipa aufdie SdP-Anhänger paralysiert werden.Andererseits scheut sich die„Zeit" nicht, dieAngeklagten von Böhmisch-Leipa in der schnödesten Weise zu behandeln. Während das tschechoslowakische Gesetz die verpflichtende Bestimmungenthält, angeklagtt Jugendliche auch dadurch zu schonen, daß man ihre Namen in Zei-ümgsberichten nicht nennt, gibt die„Zeit"die Namen dieser Jugendlichen preis, solcherartden Ruf und die Zukunft diefer Jugendlichen gefährdend und die wohllätigen Bestimmungen dertschechoslowakischen Gesetzgebung mißachtend!Kurz und gut, er riecht aus jeder Spalle der„Zett" nach Kameradschaftsbund!Marie Schweitzer gestorben. In Brünn starbam Donnerstag ganz plötzlich Marie Schweit zer, die Gattin Prof. Gustav Schweitzers, desObmanns des Arbeitervereines„Kinderfreunde".Marie Schweitzer war eine überzeugte Sozia listin und eine eiftige Funttionärin in der„Ar beiterfürsorge". Ihr Tod erfüllt alle mit Schmerz.die diese gute Frau kannten. Dem schwergeprüf ten Gatten und Marie Schweitzers Schwester, derGen. M a r e s ch, Brünn, wendet sich unsereTeilnahme zu.Die SdP-Beschwerde wegen Teplitz. DasSubkomitee des Jmmunitätsausschuffes befaßtesich am Donnerstag mit der Beschwerde der SdBwegen der Teplitzer Vorfälle. Die SdP willdabei bekanntlich noch etwas herausbekommen undverlangt die Feftstellung, daß die Immunität desHerrn K. H. Frank, des Stellvertreters Henleins,durch die Teplitzer Staatspolizei verletzt wordensei. Der Referent Dr. Neumann brachte den IInhalt der beiden SdP-Beschwerden an denMinisterpräsidenten und an den Vorsitzenden desAbgeordnetenhauses sowie eine ausführlicheDarstellung desJnnenministe«r i u m s zur Verlesung und beantragte, überdie Angelegenheit eine General- und Spezial debatte, abzuführen,> was einmütig, genehmigt!wurde. In der verttaulichen Generaldebattesprachen Dr. Neuwirth, Dr. Holota, Genosse|Zischka, Dr. Sokol und Dr. Clementis.£„ e........Debatte wurde dann auf die nächste Sitzung ver-j^llE die Tschechen ohne Gefahr erlauben, dastagt, die schriftlich einberufen werden wird.slowakischen und tschechischen RegierungSabgeord-neten. In dem Sturm gingen die AusführungendeS Redners fast unter, namentlich als er auch nochden Tuka-Prozeß in die Debatte zog undsich Tukas offensichtlich annahm. Die Koalitionsparteien gruppierten sich vor der Ministerbank undfchleuderten dem Redner immer wieder Pfuirufeentgegen. Er solle sich schämen, als Slowake derartzu reden.Die Situation wurde noch dadurch wesentlichverschärft, daß«in Klubkollege Sidors, der Vizepräsident S i v a k, den Vorsitz führte. Er ließ auchdie schärfsten Ausfälle des Redners ohne Einwandpassieren, rief dagegen einige der protestierendenAbgeordneten, darunter den Abgeordneten D u-b i c k h, Hur Ordnung. Das löste heftige Prottstegegen seine Amtsführung aus.' AIS er später—wie es heißt, auf eigenen Wunsch— von demVizepräsidenten K o s e k abgelöst wurde, wurdediefer Wechsel von den Opponenten mit demon«strativem Beifall begrüßt. Dem abtretenden Vorsitzenden klangen ironische Gütenacht-Rufe etc.nach. Wie man hört, sollen einig« tschechischeParteien das Verhalten Sivaks zum Gegenstanddes Einschreitens beim Parlamentspräsidiummachen..Als Sidor nach Schluß seiner Rede wiederauf seinen Platz gehen wollte, brach ein neuerSturm von Hanba- und Pfuirufen Kegen ihn los.Der nächste Redner, der slowakische Nationalsozialist Lukas, lehnte unter starker Zustimmung den Ton und die Art der Rede Sidors imAuftrag aller ftowakischen Koalitionsabgeord«etenauf das entschiedenste ab.***Im krassen Gegensatz zu der«staatsmän-nischen" Rebe Dr. Neuwirts standen die Reden.zweier anderer SdP-Abgeordneten in der Spezial-\dchatte. Köllner legte unter Anführung an- igeblich konkreter Daten gegen die Mechoden derGendarmerie und der Staatspolizei im deutschenGebiet unerhört scharf los, während W o l l n e rfür den reichsdeutschen Rundfunk die harmonischeErgänzung durch„Elendsbildcr" aus sudeien-\deutschen Krankenhäusern etc. lieferte. jjMeckerer.. Die„Zeit" verwendet den Raum, wo andereBlätter die aktuellsten und bedeutsamsten Pro bleme erörtern— nämlich dort, wo der Leitauf-fatz steht— dazu, um über das Gesundheits ministerium zu witzeln, daß es einige Beiräte fürivichjjge Fragen der Volksgesundheit geschaffenhabe und daß der Minister Czech bei seinen Be strebungen zur Stärkung des Bevölkerungszu wachses nicht die Ratschläge der„Zeit" befolge,bie in einer„familienpolitischen Gesetzgebung"und Hinweisen auf„ausländische Beifpiele" be-strhrn. Der Gesundheitsminister hat— das kann Ishm wohl auch nicht der politische Gegner be freiten— mit großer Offenheit und der cheiihm gewohnten Entschiedenheit auf die Bedeu-tung des Populationsproblems— zuletzt in sei-ncm Budgetexpose— hingewiesen und hat, umbie Mitarbeit von Wissenschaftlern und Fachleu«ten möglich zu machen, einen Beirat eingesetzt,ber das Problem klären und die geeignetenMaßnahmen dem Ministerium Vorschlägen soll.Das ist bei einem demokratischen Minister selbst verständlich, der die Zusammenarbeit mit allenKreisen der Bevölkerung wünscht. Die„Zeit""ber ist auf den Minister bös, weil er bisher,«ochSterilisationsgesetz vogelegt hat, das der"bg. Jilly gefordert hat, um zu zeigen, daß erEin gelehriger Schüler Adolf Hitlers ist. DottorCzech hat seiner Auffassung dahin Ausdruck_hkgeben, daß er sich auf Masaryk berief, der ge-1 schäft. Hier kam es zu großen Proteststürmen derKnaiitiensstiinn gegen einen Hlinka-MannScharfe Zusammenstöße In der BudgetdebattePresseberichtigung„Politischer Terror im Staatsforst s Deutsche als tschechische NuB-Asrarier“Nst 3653/371Der Inhalt des unter diesem Tstel in derNr. 272 der periodischen Druckschrift.Sozial demokrat" vom 19. November 1937 veröffent lichten Artikels etnspricht nicht der Wahrheit.Es ist nicht wahr, daß in den Staatsforstendeutsche Forstarbeiter in die von den tschechischenAgrarien aufgezogene Gewerkschaft gepreßt wer den. Es ist nicht wahr, daß die Forstarbeiter,welche nicht bei der Gewerkschaft der tschechischenAgrarier organisiert sind, entweder überhauptnicht, oder günstigenfalls nur vorübergehend inden Staatsforsten Arbeit finden werden. Es istnicht wahr, daß ganzjährige Arbeit nur die Mit glieder der Gewerkschaft der tschechischen Agrar-[Partei bekommen.ES ist nicht wahr, daß die staatlichen Forst beamten sich zu Zutreibern der tschechischen Agrar partei hergeben und daß die deutschen Holzhauerauf diese Weise zu tschechischen Republikanern er zogen werden. Es ist nicht wahr, daß auf denStaatsforsten die Leute zur Gesinnungslumperei