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Sozialdemokrat

Sentralorgan der Deutschen sozialdemokratischen Arbeiterpartei in der Tschechoslowakischen Republik Erscheint mit Ausnahme des Montag täglich früh Einzelpreis 70 Heller Redaktion und Verwaltung: Brag XII., Fochova 62 Telephon 53077- Herausgeber: Giegfried Taub

17. Jahrgang

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Berantwortlicher Redakteur: Karl Kern, Prag

Samstag, 4. Dezember 1937

Bombenwurf in Schanghai Kasper an Henlein : ,, Bewußte Fälschung"

London. ( Eigenbericht.) Bei dem frei­tägigen ,, Triumph- Marsch" der japanischen Armee durch die Internationale Niederlassung in Schang­ hai kam es zu einigen Zwischenfällen. In der Nankinger Straße warf ein junger Mann eine| Bombe auf die marschierenden Soldaten. Von den zwei schwer verletzten japanischen Soldaten ist ciner gestorben. Außerdem wurden ein britischer und ein chinesischer Polizist und ein japanischer Soldat leicht verletzt. Der Täter wurde erschossen. Man nimmt an, daß es nicht ein Chiese, son­dern ein Koreaner war.( Auch Korea wird von den Japanern unterdrückt.) Ein Amerikaner entriß einem japanischen Soldaten ein Papier­fähnchen und konnte nur mit Mühe in Sicherheit gebracht werden. Bei dem Vorbeimarsch der

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Drohung mit der ,, vollen Wahrheit"!

Rudolf Kasper hat am 27. November an alle Kreisstandesvertreter der Arbeiter und Angestelltenschaft folgendes Rundschrei= ben verschickt:

Aus den Inhalt:

Neuer Austritt

aus dem SdP- Klub

Sidor- Affäre beigelegt

Bedeckungsvorlagen zum Teil noch strittig

Auseinandersetzung Zischkas mit der SdP

Der ,, Kämpfer"- tot

Nr. 285

Außenpolitische Aktivität

Der Besuch des Lord Halifar in Deutschland falschen Schlußfolgerun hat eine Epoche lebhafter diplomatischer Aktivität gen führen. Ich sehe mich veranlaßt, eingeleitet: kurz darauf find Chautemps und mit aller Entschiedenheit zu verlan Delbos in London gewesen und Donnerstag hat gen, daß die Versendung die der französische Außenminister die Reise nach jes Berichtes unterbleibt, warschau , Bukarest , Belgrad und Prag angetre bzw. der Bericht sofort ten. Die diplomatischen Kanzleien werden also vollinhaltlich zurückgebis Weihnachten stark beschäftigt sein. zogen und ausdrücklich als unrichtig widerrufen wird,

Es sind eine Reihe von weltpolitischen

falls er bereits versendet wurde. An- Problemen, die den Diplomaten Stoff zu Unters derenfalls könnte ich mich nicht haltungen und Verhandlungen geben. Nach dem mehr einseitig an die erbielen Rätselraten darüber, worum es sich eigente klärte Vertraulichkeit lich bei der Unterredung zwischen Halifax und gebunden fühlen, sondern müßte Hitler gehandelt habe, steht jetzt fest, daß es voc vielmehr der vollen Wahr heit zu ihrem Rechte verhelfen."

,, Wie mir zur Kenntnis gelangte, wurde sei­tens der Parteiführung am Donnerstag, den 25. November I. 3. an alle Kreisstandesvertreter der Arbeiter und Angestelltenschaft in der SdP ein Bericht über die am 21. November stattgefun= bene Sigung der Kreisstandesvertreter und Par­lamentarier der Arbeiter- und Angestelltenschaft der Sudetendeutschen Partei " zur Versendung ge= japanischen Truppen wurde auch aus einigen Fen- bracht. Dieser Bericht dürfte heute in die Hände stern geschoffen. Ein Chinese sprang aus dem der Kameraden Kreisstandesvertreter gelangt dritten Stock eines Hauses mit dem Rufe: ,, Es lebe China !" Er war auf der Stelle tot. Ich selbst mußte nach Kenntnisnahme des baner haben in die Internationale Niederlaffung Berichtes feststellen, daß er fast zur Gänze Verstärkungen geschickt. Es ist anzunehmen, daß den Tatsachen widerspricht. Ich ber Durchmarsch der Japaner durch die Interna- fah mich daher genötigt, mich mit einem Schrei­fionale Niederlassung das Ende des englisch ben, das ich am 25. November I. 3. expreß rekom­amerikanischen Einflusses in Schanghai einleitet. an Konrad Henlein zu wen Die Jabaner werden den durch die französische den und gegen den Inhalt des genannten Berich- gende Antwort erhalten: Niederlassung geplant gewefenen Marsch nicht tes entschiedensten Einspruch zu erheben. durchführen, doch haben sie diese Niederlassung Mein Schreiben an Konrad Hen= bollständig zerniert. Tein wies folgenden Wortlaut auf:

Die Ja=

jein.

mandiert aufgab

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,, Werter Kamerad! Ich erhebe

Valencia fordert Aufklärung schärften Einspruch gegen die Fas­

Barcelona.( A g. Efp.) Die dem Foreign office überreichte Antwort der spanischen Regie tung an den Nichteinmischungsausschuß führt.

a. aus:

Die spanische Regierung, die vor Monaten

bie Entfernung der ausländischen Kämpfer vor­geschlagen hat, hält diesen Standpunkt unverrückt aufrecht. Sie zeigt sich durchaus geneigt, einer folchen Maßnahme unter internationaler Kontrolle und der Entsendung von Kommissionen zuzuftim-| men. Aber sie hält gewiffe Aufklärungen für un­

erläßlich,

um konkreterweise die Tragweite zu er­

kennen, die das Kompromiß haben wird, zu dem

man sie auffordert".

Die Note fährt fort:

der nichtspanischen Kämpfer ,, in Abschnitten vor| fich gehen" soll, und zwar in Proportion zur Zahl der Kämpfer auf beiden Seiten. Es wird nichts gesagt über die Frage, ob diese Proportion einfach numerisch sein soll oder sich außerdem auf die ver­schiedenen Kategorien unter diesen Nichtspaniern beziehen wird, sowohl im Lager der Regierung| wie in dem der Nebellen. Die spanische Regierung drückt ihr tiefstes

" Das Komité stellt fest, daß die Entfernung

Auf dieses Schreiben hat Kasper nach wie­derholter dringender Urgenz und zweimaliger Verhandlung mit K. H. Frank von diesem fol­

Werter Kamerad! Konrad Hente in hat mir soeben mitgeteilt, daß er den von Dir im fachlichen Teile mit Deinem Schreiben vom 25. November 1987 angefochtenen Bericht, der zur Orientierung der Kreis- und Bezirksstandesvertre­ter bestimmt war und bei den Kreisstellen vorläu­fig unter Verschluß gelegen hat, noch einmal gründ­lich durchgelesen und ihn für vo II tommen den Tatsachen des Tagesverlau fes entsprechend gefunden hat. Ich bin beauftragt, Dir mitzuteilen, daß dieser Bericht heute nachmittag durch die Kreisleiter an die Kreis­

sung des Berichtes über die am 21. November 1937 stattgefundene Sit­zung der Kreisstandesvertreter und Parlamentarier der Arbeiter- und Angestelltenschaft", da sie fast zur Gänze zu dem tatsächlichen Ab laufe der Beratungen in unbe. dingtem Widerspruch steht. Der Bericht stellt meiner Auffassung nach eine bewußte Fäl. Kasper stellt zum Beweise seiner Behauptun­schung des wahren Verlaufes und Ergebnisses der genannten Tagung gen einen Auszug des stenographischen dar. Er ist dadurch geeignet, ein protolo II es über die Sigung vom 21. vollkommen falsches Bild November 1. 3. dem parteiamtlichen Berichte zu bieten und muß daher zu ganz gegenüber.

Frankreich

arbeiterstandesvertreter zu Informationszivecken in der unveränderten, ursprüng lichen Form freigegeben werden wird. Diese Entscheidung ist entgiltig."

Einmütigkeit für das Budget des Kriegsministers

geschlossen hinter dem Heer

Paris . Der Nationalverteidigungsminister!

Daladier erklärte weiter, daß sich das Sh=

Erstaunen aus, zu sehen, daß in bezug auf Daladier errang Freitag in der Kammer einen| stem der Befestigungsarbeiten in

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allem die Frage der Kolonien gewesen ist, die Deutschland im Augenblick interessiert. Irgend= welche Forderungen bezüglich Mitteleuropa hat Deutschland nicht erhoben. Die mitteleuropäischen Fragen- d. i. vor allem die Unabhängigkeit Desterreichs und die Unversehrtheit der Tschecho= Slowakei werden in den gegenwärtigen Disa fussionen vor allem von England und Frankreich angeschnitten. Diesbezüglich wurde in London zwischen den beiden Westmächten eine so weit­gehende Uebereinstimmung erzielt, daß Delbos bei feinen Besuchen in Ost- und Mitteleuropa nicht nur als Sprecher Frankreichs sondern auch als Dolmetsch der englischen Politik auftreten kann. Bon einer freien Hand Deutschlands in Mittels europa ist also keine Rede. Nicht nur die beiden. westlichen Demokratien sind sich einig darüber, daß die Freiheit und Unabhängigkeit der kleines ren Staaten nicht verletzt werden dürfe, sondern auch Italien hat nicht die Absicht, deutsche Solda ten und Zollwächter am Brenner zu begrüßer Die Achse Berlin- Rom, die im Süden und Nors den zeitweise ebenso gefeiert wird, wie in der " Beit", hat den Gegensatz der beiden faschistischen Großmächte im Donauraum nicht aus der Welt geschafft. Der beste Beweis hiefür ist das Inters esse Italiens an der Verständigung zwischen der Tschechoslowakei und Ungarn , wie überhaupt an der Annäherung der Kleinen Entente und Uns garn. Wenn die italienische Politik hier einen Erfolg erreicht, so wird das Ergebnis die Zusam menarbeit der fünf Donaustaaten sein, was zwei­fellos eine Stärkung dieser Staaten und damit eine Schwächung Deutschlands in Mittel- und Südosteuropa wäre.

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Auch die Vorgänge im Fernen Osten üben

die Entfernung der ausländischen Kämpfer das großen Erfolg. Die Deputiertenkammer geneh- der Praris voll bewährt hat. Frankreich baut ge=| Londoner Komité die Untertanen des Sultans von migte nach seinem Exposé ein mütig von der genwärtig die Befestigungslinie einerseits im ihre Wirkungen auf die europäische Politik. Das Maroffo, die in der spanischen Protektoratszone extremen Rechten bis zur extremen Linfen mit Juragebirge und im Oberelsaß, andererseits auch rücksichtslose Vordringen Japans in China hat leben, nicht als Ausländer betrachtet". Stimmen das Budget des Nationalverteidi- an der belgischen Grenze in Nordostfrankreich zu die Gegenfäße der drei großen Weltdemokratien Ende. Die Befestigung dieser Grenzen hat sich USA , Britanniens und Frankreichs zu gungsministeriums. Daladier erklärte, daß er, falls es notwendig insbesondere nach der Neutralitätserklärung Bel- Japan verschärft und damit naturnotwendig zu sein werde, die Regierung nach Erschöpfung der giens als unerläßlich erwiesen. vier Milliarden um weitere Milliarden für schwer erkrankt die Sicherung der Staatsverteidigung ersuchen Handelsminister Najman erlitt Freitag werde. 387.000 französische Soldaten stehen im

Handelsminister Najman

London.( Eigenbericht.) Der franzöfifche

einer Annäherung der Drei an die Sowjet­ Union geführt. England hat- das dürfte Dels bos in London gesagt worden sein

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gegen die

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bolitischen Ministerkomitees im Kolowrat- Balais often über 300.000 Mann gegenüber. Unter die- Kammeraussprache u. a., daß Frankreich sich im zuwenden, daher können in London auch keine mittags, als er eben zu einer Sitzung des sozial- Nordosten über eine Million Mann und im Süd- Kriegsminister Daladier erklärte in der Freundschaft Frankreichs mit Rußland nichts ein eingetroffen war, einen Schlaganfall. Unmittel- fen Umständen könne also keine Rede von einer vorher hatte er über starke Neberarbeitung Verlangsamung der französischen Rüstungsan- Kriegsfalle nicht nur auf die Abwehr einer Bedenken bezüglich des Beistandspaktes Prag­und Unwohlsein geklagt; sein verändertes Aus- strengungen sein.

bar

sehen war bereits aufgefallen. Er wurde in seine Wohnung geschafft, wo er in Bewußtlosigkeit fiel. Sein Zustand wird als äußerst ernit

bezeichnet.

mann des Abgeordnetenklubs der Gewerbepartei

Bei dem erkrankten Minister fand sich der Ob­

Mlčoch ein, der zusammen mit dem Privat­

feindlichen Invasion beschränken könne.

Warschauer Ovationen für Delbos

Polen zur Kleinen Entente

Moskau obivalten. Deutschlands Versuch erst die Sowjet- Union von England und dann auch Franks reich von England zu trennen, ist also bisher nicht gelungen und die Ergebnisse der Londoner Besprechungen zeigen, daß auch in Zukunft mit der Zusammenarbeit Englands und Frankreichs zu rechnen ist. Diese Zusammenarbeit aber gilt auch Ueber den Empfang von Delbos in Warschau es nach Auffassung gewisser Kreise auch erlauben für Mitteleuropa , wozu noch kommt, daß ein Vors den Hintergrund treten zu lassen, ohne die Ge-| Sowjet- Union und Italien ebenso wenig brauchen sieht also, daß die Machtverhältnisse in Europa Daß Delbos bei seiner Durchreise durch nicht so sind, wie es sich unsere Henlein - Jünger bom Reichsaußenminister Neurath vorstellen. Die tschechoslowakische Demokratie

sekretär des Ministers Sektionsrat Dr. Tanter- verlautet, daß er weit herzlicher war als den russisch - französischen Vertrag ein wenig in dringen Deutschlands in diesen Gebieten die man und der Familie des Ministers ein ärzt der Empfang von Barthou im Jahre 1934 fahr eines Kurswechsels in der russischen Außen- fönnen, wie die Franzosen und Engländer. Man liches Konzilium berief, dem neben dem Pri und von Laval im Jahre 1935. Laval wurde politik heraufzubeschwören. marius Dr. Wagner der Professor der Karls­Universität Dr. Weber beigezogen wurde. Nach damals auf einem Nebengeleise ausgeladen.

der

Beratung der Aerzte wurde der kranke Mini­

Einer der Hauptpunkte der Unterredungen Berlin

iter, der aus seiner Bewußtlosigkeit erwacht ist, in Warschau werden wahrscheinlich die pols aufgesucht wurde, während man am Tage vorher tann an der Linie ihrer bisherigen Außenpolitik in das Weinberger Krankenhaus übergeführt, wo nisch tschechoslowakischen Beziehun- erklärte, von einem Empfange Delbos in Berlin festhalten, der Besuch Delbos in Prag wird der Es wurde auch Professor Dr. Pelnář berufen. Paris viel erhofft. Eine Annäherung Bolens an plötzliche Wechsel in den Auffassungen Berlins ganzen Welt offenbaren, daß das Land in der et von Primarius Dr. Wagner behandelt wird. gen sein, von deren Verbesserung man sich in fönne teine Rede sein, hat Aufsehen erregt. Der des Ministers Najman schwer, jedoch nicht hoff dieser Staaten untereinander und mit Frankreich in Berlin infolge des Ausganges der Londoner eine europäische Frage ist. Ansicht der Spezialisten ist die Erkrankung die Kleine Entente könnte eine stärkere Bindung wird auf die Nervosität zurückgeführt, die Welt Freunde besitzt, und daß seine Sicherheit

Nach

hungslos,

zur Folge haben. Diese stärkere Bindung würde Besprechungen entstanden ist. i