I Nr. 287 Dienstag, 7. Dezember 1837 und äoLlaiswLiM dec Kohlenverbrauch in zum Aus- Ankauf und Uebernahme der Bahn Reichenberg—Grottau . Am 2. und 3. Dezember wurden die meritorischen Verhandlungen betreffend die Uebernahme der Eisenbahnstrecke Rcichenberg— halten. Das Ziel aller wirtschaftspolitischen Maßnahmen müsse vor allem die Hebung der Ver- brauchskraft der Massen sein. Ohne eine solche gebe es keine wirkliche Gesundung unserer Wirtschaft. Dar Geschenk dieses Jahrhunderts ist Radio, das Geschenk dieses Jahres ist ein Gerat SYSTEM TELEFUNKEN» Ein solcher Apparat mit dem wunder* baren Klang, wie Sie ihn noch nie gehört haben, bereitet Ihnen und Ihren Lieben Tag für Tag die grösste Freude. Dr. Pischel ausgenommen. Die Verhandlungen werden in Berlin fortgesetzt werden. Steigerung des Frankreich - Exports der Gablonzer Bijouterie. Das neue Handelsabkommen mit Frankreich hat in der Gablonzer Bijouterie wesentliche Befriedigung hervorgerufen. Das französische Einfuhrkontingent für unsere Bijouteriewaren wurde von den früheren 1140 jetzt auf 1260 q erhöht, was in einer Steigerung des Ausfuhrwertes um etwa 1.8 Millionen KÖ druck kommen wird. Ursachen der Landwirtschaftsverschuldung (a. FI.) Bei 280 zum landwirtschaftlichen Ausgleichsverfahren angemeldeten Wirtschaften wurden die Ursachen der Verschuldung erhoben. Es gaben an: Investitionen(Bauten, Meliorationen, Elektrifizierung, Maschinen), 58 Prozent; Krankheit der Familienmitglieder, häufig langjähriges Leiden, 33 Prozent; Elementarkatastrophen, oft sich mehrere Jahre wiederholend, 82 Prozent; Umstehen der Haustiere(Pferde, Rindvieh, Borstenvieh), 31 Prozent; Kinderreichtum (mehr als vier Kinder), 25 Prozent; Verschuldung(durch Nichteignung und eigene Schuld), 16 Prozent; hohe Uebertrazsgebühren, 15 Prozent; Auszahlung an Verwandte bei Uebernahme der Wirtschaft, 15 Prozent; Kriegsschäden und Erneuerung der Wirtschaft nach dem Kriege, 8 Prozent; Uebernahme schon verschuldeter Wirtschaften, 7 Prozent; bei Versteigerung von Zwerg- besihen nicht genügende Nebenbeschäftigung, 6 Prozent; Bürgschaft für die Kinder und Verwandte, 5 Prozent; zu intensive Bewirtschaftung, 5 Prozent; Bürgschaft für andere Personen, 4 Prozent; Bodenzukauf, 4 Prozent; hohes Geldausgedinge, 4 Prozent; Abgabe aus dem Besitz, 4 Prozent; unglückliche Ehe, 2 Prozent; unmäßig hoher Pachtschilling, 2 Prozent; Streitigkeiten und andere verschiedene Ursachen, 6 Prozenr. Diese Zahlen zeigen eindringlich, daß es nicht genügt, eine landwirtschaftliche Entschuldungsaktion durchzuführen. ES ist vielmehr erforderlich, der Verschuldung vorbeugende Maßnahmen zu treffen. Der hohe Prozentsatz der Fehlinvestitionen erweist die Vertiefung der Aufklärungsarbeit in dieser Richtung für unbedingt nötig. Das Vcrsicherungslvesen müßte mit Beschleunigung von Staats wegen einer Regelung zugeführt werden. Die Notwendigkeit eines Pächterschutzgesetzes geht auch aus'dieser Erhebung wieder hervor. Rur durch weitgehende Beseitigung der Verschuldungs- Ursachen wird dieser wirkungsvoll begegnet werden können. Interessant ist, daß in den erhobenen Fällen nicht erwähnt wurde, daß die Landwirtschaftskrise schuldtragend sei, welche Begründung zur Entschuldung von agrarischer Seite bekanntlich immer wieder angeführt wurde. Nur bei Kleinlandwirten führte der Ausfall ihrer industriellen Nebenbeschäftigung zum wirtschaftlichen Ruin. — kein Einvernehmen und keine entscheidende Annäherung erzielt. United Mine Workers Journal"(U. M. W. I.), das Organ von I. Lewis, ist besonders pessimistisch und sagt, daß„wenig oder gar keine Fortschritte für eine friedliche Schlichtung deS Konfliktes erzielt wurden". Beide Parteien, so heißt es,„sprechen den Wunsch für eine Beilegung des Konfliktes aus; das ist jedoch der ganze Fortschritt, der erzielt wurde".„Die Frage des JnduftrieverbandeS ist immer noch die große Streitfrage", sagte PH. Murray, der Vorsitzende deS C. I. O. Das U. M. W. I. sagt in diesem Zusammenhang weiter:„DaS C. I. O. hat nicht die leiseste Absicht, von diesem Prinzip abzuweichen." DaS Blatt wirst in diesem Zusammenhang auf, inwieweit die drei Vertreter der A. F. of L. überhaupt beschlußfähig seien. Solange sie nicht die Befugnis hätten, bindende Beschlüsse zu fasten (waS von den Vertretern des E. I. O. bezweifelt lvird), müßte irgendwelche Abmachung der Exekutive der A. F. of L. unterbreitet werden:«Die Exekutive steht jedoch dem T. I. O. äußerst feindlich gegenüber, und eS besteht nicht die Sicherheit, daß es das Vorgehen seiner Vertreter bestätigen würde. In diesem Falle wäre ein lsebereinkom» men lediglich ein Papierfetzen." Demgegenüber wird, was die Vertreter des C. I: O. betrifft, gesagt, daß sie alle Vollmachten erhallen hätten, um ein definitives und bindendes Uebereinkom- men anzunehmen. Zum Schlüsse heißt eS:„Alles deut« daraus hin, daß die Besprechungen eine langwierig« Angelegenheit sein werden, die sich während Wochen oder Monaten hinziehen kann." Harrison, der Vorsitzende der Delegation der A. F. of L., sagte nach Schluß der Tagung: „Wenn Menschen«in großes Haus bauen, so nimmt die Arbeit ihren Fortgang, es dauert jedoch eine gewisse Zeit, bis dieses Haus, fertiggestellt ist." Die Besprechungen wurden dann auf Anfang Dezember vertagt. Hunderttausend Privatangestellte demonstrieren Die 250 vom Einheitsverband der Privatangestellten am Sonntag in der Republik abgehal- tcnen Versammlungen haben einen glänzenden Verlauf gehabt. Alle waren sehr gut besücht, zahlreiche überfüllt. Man zählte im ganzen etwa 100.000 Teilnehmer. Die große Kundgebung für das Lebensrecht der Privatangestellten proklamierte deren Anspruch auf einen gerechten Anteil an den Früchten der guten Konjunktur. Sie verlangte eine unmittelbare wirksame Hilfe für die Privatangestellten in ihrer bereits unerträglichen wirtschaftlichen Misere. Als Formen einer solchen Hilfe wurden eine allgemeine zeitgemäße Gehaltsregelung und eine ausreichende Teuerungszulage bezeichnet. Die Versammlungen sprachen sich fer- ner nachdrücklich für die rascheste Durchführung einer Reihe sozialpolitischer Reformen und wirtschaftspolitischer Maßnahmen aus. Unter den letz- ten wurden besonders eine mit allen Mitteln zu betreibende Exportförderung und großzügige weitgehende Investitionen genannt. Diese Mittel, sagte man, enthielten die Möglichkeit, innerhalb unserer Wirtschaft eine wirkliche Friedenskonjunk- tur zu entwickeln und sie für Engere Zeit zu er- ——, W... Vom Kindesmord freigesprochen Prag.—rb—. Vor dem Schwurgerichtshof des OGR Dr. Pazderskh war Montag ein zwanzigjähriges Mädchen des Kindesmordes angeklagt. Die Angeklagte war zuerst als Verkäuferin, dann, als sie diesen Posten verlor, als Hausgehilfin angestellt und wird von allen Leumundszeugen als außerordentlich brav, fleißig und anständig geschildert. Der Sachverhalt ist bei solchen Prozeffen stets der gleiche. Kurzes Liebesglück, Schrecken verheimlichter Schwangerschaft, an deren Ende die„Schande" Und die existenzielle Bedrohung drohen, unvermutete Niederkunft und zum schrecklichen Ende die Verzweiflungstat der Mutter. In diesem Falle geschah di« Tötung durch mehrere Messerstiche, die die Angeklagte ihrem Kinde kurz nach der Niederkunft beibrachte. Bor den Geschworenen verantwortete sie sich damit, daß sie nach Einsetzen der Geburtsschmer- zcn die klare Besinnung verloren und nicht mehr gewußt habe, was sie tue. Die Geschworenen bejahten nach langstündiger Verhandlung die Schuldfrage mit sieben Stimmen, so daß die erforderliche Achsstim» menmehrheit nicht erreicht wurde und der Schwurgerichtshof den Freispruch der Angeklagten her« kündete. New Nork.(HavaS.) Der Leiter des Ausschusses für die Industrieorganisationen John Lewis und der Vorsitzende der amerikanischen Arbeitsvereinigung, William Green, deren Organisationen bekanntlich lange Zeit hindurch gegeneinander einen harten Kampf führten, hielten Donnerstag nachmittags eine gemeinsame Beratung ab, in welcher die Möglichkeit einer Verbindung dieser beiden großen Arbeiter-Gewerkschaftsorganisationen besprochen wurde. Die Konferenz dauerte den ganzen Tag und wurde am Freitag fortgesetzt. Sie endeten jedoch ohne Einvernehmen oder eine Empfehlung für eine gemeinsame Front. Ueber die vorangegangenen Verhandlungen berichtet die Korrespondenz des Internationalen Gewerkschaftsbundes : (JGL) Nachdem die während des Amerikanischen Gewerkschaftskongresses vereinbarte erste Besprechung einer Abordnung von zehn Vertretern des Komitees für industrielle Organisation(C. I. O.) mit drei Vertretern des Amerikanischen GewerkschastsbundeS(A. F. of L.) stattgefunden hatte, wobei die beiden Parteien sozusagen ihre Höchstforderungen unterbreiteten, wurde eine weitere Sitzung für den November vereinbart. Diese Sitzung hat stattgefunden und vier Tage gedauert. Es wurden verschiedene Versuche gemacht, um an das eigentliche Problem, die orga- nisatorischc Frage, heranzukommen. Es wurde angeregt, Mr die einzelnen Verbände, auf deren Boden es zwischen dem C. I. O. und der A. F. os L. zu Grenzstreitigkeiten gekommen. ist, Komitees einzusetzen(d. h. ungefähr 20 Komitees von je sechs Mitgliedern), die die strittigen Fragen zu behandeln haben. Es wurde über die Frage der Rückkehr der früher der A. F. of. L. angehörenden Verbände' und die Eingliederung der neuen Verbände des C. I. O. gesprochen, ferner über das Problem, welche Industrien auf alle Fälle für Jndustrieverbände in Frage kommen. In allen diesen Punkten wurden— wie von beiden Seiten übereinstimmend mitgeteilt wird Grottau zwischen den Vertretern des Eisenbahn -, ihr Kohlenverbrauch auf 282.300 Tonnen, also 1 deS Finanz- und des Außenministeriums unter ..m.—..... 4 AA(1)—.—. hut- Qatlittta SjS«m« CC»m_ Gegenüber dem Jahre 1935 hat sich demnach der Kohlenverbrauch der tschechoslowalischen In dustrie um knapp drei Millionen Tonnen oder um annähernd 33 Prozent erhöht. Die bei weitem verhältnismäßig stärkste Zunahme verzeichnet die Maschinenindustrie. Von 148.300 Tonnen hat I jh* önOQ9 QAfl^nntien aKa I um nahezu 100 Prozent, zugenommen. Fast eben-!der Leitung deS Sektionschefs im Eisenbahnmini- so hoch ist die Steigerung bei den Eisen- und Hüt-| sterium Dr. S. Kamenickh und Vertretern des tenwerken. Reben der mäßigen Zunahme des. Reichs- und preußischen Berkehrsministeriums Kohlenverbrauchs der Gasanstalten bleibt auch die unter^FLHrung des Direktes der Reichsbahn Verbrauchssteigerung der Glas- und der Vor-'~ zellanindvstric hinter dem.Durchschnitt zurück. Der Verbrauchssteigerung an Kohle steht«ine erheb liche Zunahme der Steinkohlenförderung gegen über, die bekanntlich in den Herbstmonaten dieses Jahres eine neue Rekordhöhe erreicht hat. Die Verhandlungen über die Bergarbeiterforderungen Prag . Montag wurden im Ministerium für öffentliche Arbeiten die Verhandlungen über die Forderungen der Bergarbeiter zwischen den Vertretern der Unternehmer und den Vertretern der Bergarbeitergewerkschaftsorganisationen fortgesetzt. Die Verhandlungen wurden bisher nicht abgeschlossen und werden Dienstag fortgesetzt werden. Oer Kohlenverbrauch der Industrie An der Entwicklung des Kohlenverbrauchs der Industrie läßt sich die Lage der Wirtschaft mit einiger Zuverlässigkeit feststellen. In den letzten Monaten hat sich der Kohlenverbrauch der tschechoflowalischen Industrie bedeutend erhöht. Stellen wir die Kohlenbezüge der ersten neun Monate des Jahres 1937 der gleichen Zeit des Jahres 1985 gegenüber, so ergibt sich das folgende Bild. Es betrug Tonnen: Kreisparteikonferenz In Rumburg Samstag und Sonntag tagte die Kreis- onferenz der Kreisorganisation Bodenbach-Aussig- Warnsdorf der Deutschen sozialdemokratischen Arbeiterpartei. Die Berichte, die am SamStag erstattet wurden, legen davon Zeugnis ab, daß die Kreisorganisation trotz den großen wirtschaftlichen Schwierigkeiten der letzten zwei Jahre gewachsen ist: bei der letzten Werbeaktion wurden 3300 Neubeitritte erzielt. Am Sonntag erstattete der Kreisverträuensmann Bruno Grund das politische Referat. Seinen umfassenden Darlegungen über die Innen- und Außenpolitik folgte eine lebhafte Wechselrede, in der viele Delegiert: zu Fragen der Parteiarbeit, der Innen- und Außenpolitik und der Sozialpolitik Stellung nahmen. Diese fruchtbare Aussprache wurde mit einer wirkungsvollen Schlußbetrachtung, des Kreissekretärs Abg. Kogler abgeschlossen, der zu allen aufgeworfenen Fragen, zu den Anregungen und kritischen Bemerkungen Stellung nahm. — Die politische Entschließung, in welcher der Parteiführung das Vertrauen ausgesprochen wird, wurde einstimmig angenommen. Ebenso erfolgten die Neuwahlen einstimmig, durch die wiederum BrunoGrund und Franz Kögleran die Spitze der Kreisorganisation gestellt wurden. Zunt Kreiskaffiec wurde P o d z i m e l gewählt.— In einer begeisternden Schlutzansprache würdigte der.Vorsitzende P ö l z l das Ergebnis der Kreiskonferenz, die die Grundlagen für neue Erfolge unferer nordböhmischen Kreisorganisation fchuf. Mit dem Gesang der„Internationale" wurde die erhebende Tagung geschlossen. SONG der vollen* dete Volks super KS 1.860 ARIE der bewfihrte und modern ausgestattete Superhet Ke 2.700 HYMNUS der Grossuper mit allen Vorzügen, mit Senderspiegel, Raumstrahler,• Speziallautsprecher, u. s. w. Ke 3.190 Hymnus„U“ Ke 3.490 Ergebnislose Verhandlungen zwisdien A. F. of L. und C. J. O Jänner bis September 1937 1935 Bergwerke 143.400 93.400 Eisen- und Hüttenwerke 8,090.000 1,681.500 Maschinenwerkstätten. 282.300 148.800 Elektrizitätswerke 1,126.200 980.000 Gaswerke 203.400 182.000 Zuckerfabriken 441.500 288.200 Chemische Industrie 561.100 362.500 Bierbrauereien 216.900 144.800 Spiritusbrennereien 120.800 86.100 Glasfabriken 347.800 286.500 Porzellanindustrie 99.400 76.000 Ziegeleien 276.900 160.500 Daumaterialienindustrie 76.400 59.600 Zementfabriken 811.800 241.400 Textilindustrie 712.200 509.800 Holz, Papier, Zellulose 416.800 298.500 Verschied. Jndustriebranchen 690.000 684.000 Gesamtliefer. an Industrie 9,281.400 6,298.800 Man erhält für KE 100 Reichsmark.... 618— Mnrkmünzen.... . 672.50 100 österreichische Schilling • 528.50 100 rumänische Lei.. • 16.05 190 nolnische Zloty... • 503.50 100 ungarische Pengö.. • 550.50 100 Schweizer Franken. • • 656— 100 französische Francs. • . 95.95 1 englisches Pfund.. 141.— 1 amerikanischer Dollar. • • 28.30 100 italienische Lire.. • . 120 40 100 hollöndische Gulden. . . 1577.— 100 jugoslawische Dinare. * ♦ 63.05 100 Belgas..... 482.50 100 dänische Kronen.. » • 630— 100 schwedische Kronen., 1 e .729,—
Ausgabe
17 (7.12.1937) 287
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