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ftand der Plan, Stalin   mit irgendeinem Ehren-| posten abzufinden, oder ihn sogar völlig aus dem politischen Leben zu entfernen.

Mittwoch, 8. Dezember 1937

Steuervorlagen teilweise geändert

Bevor alle diese Stimmungen und Pläne Differenzen wegen der Kunstfett- und Weinsteuer tonkrete Formen angenommen hatten, ging Sta­Yin mit der ihm eigenen Unerbittlichkeit und

von

Nr. 288

den Weinbau vorzulegen, das alle bisherigen In­gleichheiten in diesem Produktionszweig beseitigt.

Tatsächlich stellte der Referent den Antrag, die Vorlage von der Tagesordnung abzuseßen und eine entsprechende Resolution betreffend die Vorlage eines Weinbaugesezes zu fassen.

Wie die Prager Presse" meldet, haben die teidigungsbeitrag und die Steuer Der Sozialdemokrat Chalupa wendete jedoch Härte zum Angriff über, ohne Rücksicht darauf, neuerlichen Beratungen der Koalition über die außerordentlichen Gewinnen beantragte der Referent ein, daß dieses Vorgehen absolut ungewohnt sei und welche Folgen seine Strafmaßnahmen" für die Bedeckungsvorlagen am Dienstag in vielen Bunk- einige Aenderungen. So sollen beide Steuern ein- das Schicksal der Vorlage so nicht gelöst werden innere und äußere Lage der Sowjetunion   haben ten zu einer Verständigung geführt. Die Vertre- heitlich auf drei Jahre gelten. Im Paragraph 5 fönne. Ein Weinbaugeset sei schon seit acht Jahren würden. Alle anderen Erwägungen traten bei ter der einzelnen Koalitionsparteien hätten auch die Mindestabgabe vom Anlagekapital von 1.5 auf schaffen werden, daß der gestellte Termin auch wirk­sollen die Holding- Gesellschaften ausgelassen und in Vorbereitung; es müsse also eine Garantie ges ihm vor der Frage der Erhaltung seiner per von verschiedenen Abänderungsanträgen Abstand 1 Promille herabgesetzt werden. Ferner foll die lich eingehalten werde. Auch Dr. Klapka( Nat.­sönlichen Ma cht in den Hintergrund. genommen; andere Bestimmungen feien aber noch Steuer von außerordentlichen Gewinnen eine Ab- Soz.) betonte, daß er mit dem Antrag des Referen­nicht feit vereinbart worden. Man rechnet aber zugspost bilden und binnen 60( statt 30) bamit, daß der Budgetausschuß die Abstimmung zahlbar sein. Ueber die Möglichkeit von vierteljähr. daß die Vorlage vom Standpuntte der Steuertechnit Tagen ten nicht übereinstimmen könne, obwohl er zugebe, über die Bedeckungsvorlagen am Donnerstag vor- lichen Zahlungen werde noch verhandelt. nehmen kann. Am selben Tag soll auch die noch und des Ertrages wenig befriedigend sei. Darauf Bezüglich der geplanten Erhöhung der Steuer erklärte sich der Referent damit zufrieden, daß der fehlende Vorlage über die Kartellabga= vonalkoholisierten" Weinen( mit einem Altohoi Regierung die Möglichkeit gegeben werde, darüber gehalt von mehr als 13 Prozent) erklärte der Re- noch zu verhandeln. Chalupa beantragte, die Steuer ben im Parlament eingebracht werden. ferent Martinásek plößlich, daß der Ministerpräsident erst bei 14prozentigen Weinen beginnen zu lassen, Der Budgetausschuß der Kammer mußte sich und der Finanzminister gegen die Zurück zie damit die Weinerzeugung aus Obst, Heidelbeeren etc. deshalb am Dienstag mit der Spezialde- hung dieser Vorlage nichts einwenden wür- nicht geschädigt werde. Auch über diese Vorlage Jagoda war jahrelang eng mit Stalin   ver- batte über die erwähnten Vorlagen begnügen. den, falls der Ausschuß die Regierung beauftragt, wurde die Abstimmung bis zur nächsten Sizung bunden, mit dem er durch dick und dünn ging. Zur Annahme gelangte lediglich die Verlängerung spätestens bis Juni 1938 ein ordentliches Gefeß über vertagt. Roch während des ersten Prozesses gegen die der Zuschläge zur Ümfaz- und Lurussteuer bis Opposition im August 1936, der mit der Erschie- Ende 1938. Zu den übrigen Vorlagen brachten

Wie Stalin   feinen Vernichtungsfeldzug gegen feine Gegner geführt hat, ist allgemein bekannt. Bei der Schilderung dieses Feldzuges unterstreicht Bringolf besonders die Affäre des früheren Chefs der GPU  , I a goda, über den neuerdings be­richtet wurde, daß er im geheimen Verfahren zum Tode verurteilt worden sei.

Das Budget im Senatsausschuẞ

hung Sinowiews, Stamenews und anderer after die Referenten verfchiedene Abänderungsanträge Das Budget

Bolschewisten endete, war Jagoda voll und ganz ein, soweit sie von der Koalition bereits verein­mit Stalin einverstanden. Aber nach diesem Pro- bart wurden.

zeß begann Jagoda zu schwanken. Hier weist Bei der Verhandlung der Runstfett= Bringolf auf einen Vorgang hin, der bisher in und der Weinsteuer traten jedoch offene Westeuropa   unbekannt war: In Verbindung mit Mishelligkeiten zwischen den agrarischen Refe­dem Augustprozeß wurde dem Zentralfomitee der renten und den Sprechern der tschechischen Links­Kommunistischen Partei eine von 2000 alten parteien wie auch der Gewerbepartei zu Tage. Bolsche wisten unterzeichnete Ueber die Verlängerung der Krisenzuschläge zur Dentschrift überreicht, in der die Metho- Einkommen und zur Tantiemeniteuer referierte den Stalins flar und unzveideutig verurteilt Abg. Novak. Er schlug vor, diese Zuschläge nur wurden. Unter den Unterzeichnern befanden sich für drei und nicht für fünf Jahre festzulegen, da viele alte Freunde und Kampfgenossen Jagodas. auch der Wehrbeitrag nur für drei Jahre gelten soll. Vor die Notwendigkeit gestellt, harte Strafmaß­Bei der Spielkartenabgabe foll gemäß einer nahmen gegen die Unterzeichner des Memoran- Vereinbarung der Koalition der Stempel für Karten dums zu ergreifen, wurde Jagoda schwankend. aus dauerhaftem Material nicht 80, sondern blog 60 K betragen. Das führte zu seinem Untergang. Die strafende Hand Stalins traf ihn selbst.

In Verbindung mit dieser Affäre schildert

Bei der Steuer von Limonaden, Soda- und Mi­neralwässern empfahl der Referent einen Zusaß, wo durch der Finanzminister ermächtigt wird, die Steuer bei Limonaden und Sodawasser zu pauscha Iieren.

Hackenberg spricht in der Generaldebatte

Der Budgetausschuß des Senats eröffnete Leute in anderen Gegenden und vielfach durch Gene Dienstag früh die Generaldebatte über den rationen degeneriert ist. Staatsvoranschlag mit einem Referat des Bericht- In Besprechung der Arbeitslofenziffern weist erstatters 3 eman. In der Debatte sprach auch Hackenberg darauf hin, daß wir nicht nur in den Genosse Hackenberg, dessen Nede wir weiter Industriegebieten noch viele Arbeitslose haben, son­dern auch noch viele tausende arbeitslose Bauarbei­unten im Auszug veröffentlichen. ter in den deutschen Gebieten. Bei dat öfentlichen Am Nachmittag setzte bereits die Spezial- Banten, die hier aufgeführt werden, werden oft debatte über die ersten drei Budgetkapitel ein. Arbeiter aus entfernten Bezirken Gegen Abend hielt Ministerpräsident Dr. Hodža berangebracht, während die deutschen Bauarbeiter ein längeres Schlußwort, das jedoch erst Mittwoch dieser Bezirke weiter ohne Beschäftigung bleiben! Es wären da viele dringende Inve ausgegeben werden wird. stitionen durchzuführen, Spitäler, Wasserleitun gen, Amtsgebäude usw. Sie zu unterlassen oder auf zufchieben, weil die nötigen Mittel nicht vorhanden find, ist ein unrichtiger Standpunkt, solange es noch hunderttausende Arbeitslose gibt.

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Hackenberg kam zunächst auf die Mitarbeit des Spa rausichufies am Budget ausführlich zu sprechen. Es hat den Ausschuß mitunter sehr web getan, einzelne Budgetposten zu streichen. In Hin­funft wird man bei der Zusammenstellung des Vor­Bringolf auch die Haltung des Marschalls B= Die Klagen, daß die einzelnen Ressorts nicht anschlages doch etwas gründlicher vor entsprechend dotiert sind, sind allgemein. Wenn Mil­ cher  . Allgemein wurde Blücher   in der Sowjet- Ueber die Kunst fettsteuer referierte der gehen müssen. Der Sparausschuß hat heuer nicht das liarden für Rüstungszwecke ausgegeben werden müſ union   zur Opposition gezählt. Es besteht auch Agrarier Hruby in einem ungewöhnlichen Ton. Er ganze Material zur Hand gehabt, sondern nur die fen, dann leiden eben alle darunter; verantwortlich kein Zweifel, daß Blücher   im wesentlichen mit behauptete, daß die Konstruktion des Gesetzes die Endsummen der einzelnen Ressorts und jene Posten, hiefür sind aber die Friedensstörer. Wenn wir So­seinen Kameraden aus dem Führerkreis der Roten volkswirtschaftlichen Interessen mißachte; namentlich deren Herablebung das Finanzministerium zialdemokraten den verschiedenen Drosselungen im Armee einverstanden war, die später erschossen sei es nicht richtig, daß der Regierungsentwurf die seit benatragte. Das ist aber keine richtige Kontrolle Budget zugestimmt haben, so tun wir dies nicht nur wurden. Das hinderte ihn jedoch nicht, als Rich- Schweinefett fallen lasse. Er zog alle Register auf. alle Bosten zu überprüfen und zu erwägen, ob wir uns sagen, daß wir in der Schuldenwirtschaft 1934 bestehende Beimischungspflicht von 5 Prozent Der Sparausschuß müßte die Möglichkeit haben, im Intereffe der Staatsverteidigung, sondern weil ter dem Gericht beizutreten, das seine Gesin­um darzutun, daß durch die eintretende Verminderung man nicht irgendwo anders sparen könnte als gerade nicht so fortfahren können. Sonst würde die große nungsfreunde zum Tode verurteilte. der Fetteinfuhr aus den Staaten der Kleinen Entente   dort, wo es das Finanzministerium vorschlägt. Die Gefahr einer Geldentwertung Von hohem Interesse sind namentlich jetzt, und aus Ungarn   unsere Handelsbeziehungen geschä- iezige Form der Mitarbeit des Ausschusses hat entstehen, welche sich für die Bevölkerung noch viel eigentlich den Einfluß der Bürokratie des schlimmer auswirken würde, als die Drosselung des wo mit den Sowjetwahlen vom 12. Dezember ein digt werden würden. Der Sozialdemokrat Chalupa konstatierte Finanzministeriums gestärkt. Man müßte fünftig Budgets und die Bedeckung des Rüstungsaufwandes. neues Kapitel in der Geschichte der Sowjetunion   daraufhin, daß der Berichterstatter über eine Vorder parlamentarischen Körperschaft den entsprechen­eingeleitet werden soll, die Schlußfolgerungen, lage referiert habe, die nicht existiere; der Ne- den Einfluß einräumen. zu denen Bringolf gelangt. Nach seiner Auffas- gierungsentwurf sebe etivas ganz anderes voraus als Bei der Beurteilung der Einnahmenseite des Matouška( Nat. Ver.) für unhaltbar, daß die Von den sonstigen Rednern erklärte es Dr. fung hat der Terror in Rußland   noch bei weitem das, was der Referent vertrete. Dr. Brdlit Budgets dürfen wir nicht übersehen, daß 1937 viel Staatsbetriebe weiter so wirtschaften wie bisher. nicht seinen Abschluß gefunden. Er zweifelt aber( gr.), ein bekannter Gegner der Kunstfettproduktion, fach Steuern für zwei Jahre einlaufen werden. Maigner( SDP) fündigt an, daß die Sop die nicht, daß. Stalin durch seine Terrorpolitik das erklärte, über die Aufhebung der Kontingentierung Daher sind nicht nur infolge der besseren Konjunktur fch wer ste Opposition treiben werde, solange Ende seiner Diktatur und seiner persönlichen ließe sich reden, wenn für Kunstfette ein so hoher Boll heuer höhere Erträgnisse zu erwarten. Wir dürfen nicht dem deutschen   Volk( das heißt den Herrschaft vorbereitet. Die Opposition in der wie für Butter eingeführt und die obligatorische Bei- aber nicht allzu sehr hoffen, daß die Konjunktur an- Reuten!) der ihm gebührende Anteil am Staate ge­Sowjetunion nimmt von Tag zu Tag zu und die mischung von heimischen Delsorten in der Höhe von halten wird. 30 bis 50 Prozent( 1) zum Gestehungspreis statuiert Zahl jener, die an die ungeheuerlichen Beschul- würde. Wenn es vielfach als großes Unrecht hingestellt Aus dem Referat Hubkas geht später hervor, Ostrý( Gew.- Pariei) erklärte, daß die wird, daß in vielen Tabakfabriken mehr deutsche daß der Umbau des Senats insgesamt auf 11 Mil digungen gegen verdiente Revolutionäre und Sache nicht vereinbart wurde und der Bericht des als tschechische Arbeiter beschäftigt sind, so muß man lionen kommen dürfte. Im Sibungssaal wird die Parteifunktionäre glauben, schmilzt immer mehr Referenten daher nicht Gegenstand der Verhandlung darauf verweisen, daß im alten Desterreich wie in alte Decke abgetragen werden müssen. Der Ausschuß zusammen. Es gibt in der Sowjetunion   20 bis fein fönne. Der Referent fündigte eine Ergänzung anderen Staaten Staatsbetriebe, insbesondere eben nahm den Antrag Subtas an, eine viergliedrige 30 Millionen Arbeiter, Bauern, Rotarmisten und zum Artikel III an. Tabakfabriken, in Not it and sgebieten Kommission zu wählen, die die Bauarbeiten beauf Sowjetangestellte, die eine gewisse Schulung Zur Regelung des Süßstoffmonopols errichtet wurden, um die Leute vor dem Hunger zu sichtigen und nach Möglichkeit beschleunigen soll. durchgemacht haben und die mit der Entwicklung lagen teine Abänderungsanträge vor. bewahren. Wenn Kollegin Blaminkova gestern er. Später bezeichnete frogner( SDP) den des Landes Schritt halten wollen. Stalin   jedoch einem Koalitionsbeschluß dahin ergänzt werden, daß Staates der Bevölkerung in der Konjunktur verhält Selbst wenn die Resolution Jatsch verwirklicht würde. Die Vorlage über die Biersteuer foll nach Härte, daß es in den industriellen Randgebieten des 18. Feber schlechthin als einen Schlag ins Wasser". bemmt diese Entwicklung, er ist jest nichts wei- der gesamte Wehrertrag aus der Erhöhung dem nismäßig viel besser gegangen sei, so ist ihr zu ent- könnte die Regelung des sudetendeutschen   Problems ter als ein Symbol des Rückschritts. Das Staate zugute kommt, die Selbstverwaltungskörper gegnen, daß auch in Konjunkturzeiten die Textil. auf administrativem Wege nicht zu einer befriedigen Urteil der Geschichte wird gegen Stalin   und aus diesem Titel also keine erhöhten Zuweisungen gebiete um Trautena etc. aus gefpro- den Lösung führen. Die Gesetzesanträge der Sdp feinen Apparat gerichtet sein, mit diesen Wor-| erhalten. chene Elendsgebiete waren. Man findet fönnten ohne weiteres(?) in die Verfassung einges ten schließt Bringolf seine Darlegungen. Auch in der Vorlage über den Staatsver- dort einen Menschenschlag, der viel Kleiner als die baut werden.

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DERKLEINE

8. Kapitel

währleistet wird.

Henlein  

[ spreche ich mit dem Alten, sobald er mal einen Sie schlafen schon auf den verlauften Stroh guten Tag hat." säcken in ihren fargähnlichen Nästen. Durch die Immer dieselben Gespräche, dieselben Re- Spalten der roh gezimmerten Verschalung fidert bolten, die sich beruhigen, sobald das Essen auf- Erde. Dazu die Ratten, deren man sich nicht ers gegessen ist. wehren kann. Sie sind riesengroß und unfagbar

Es regnet und schneit. Die Geschüße bleiben im Kot stecken, die Lebensmitteltransporte ver­finten. Man watet im Dreck auf den Wegen und VON EUGENE DA BIT tauchen da und dort unsere Unterstände auf wie lich eine Manille. Nach den in den Gräben ohne Lattenrost. Aus dem Sumpf Hinterher spielen die alten Leute gewöhn- widerlich. Sie laufen über die Betten und fressen tauchen da und dort unsere Unterstände auf wie lich eine Manille. Nach den üblichen rituellen alles, was sie finden. Aber das Leben im Unter Berechtigte Uebertragung aus dem Französischen von Bejot Inselchen. Vorreden beginnt die Partie. Unsagbar schmußige stand hat auch seine Vorzüge. Während die ans Niemals ging der Arbeitsdienst so über un- Starten werden geschivungen und, je nachdem, laut deren in die Stellung gehen, sind wir in Ruhe und Stimmen schlagen an mein Ohr. Männer fere Kräfte. oder leise ausgespielt. halbwegs geborgen. Salvat schnarcht, Cauvin gehen vorüber. Sie sehen uns nicht. Sie machen Seit sieben Uhr morgens arbeiten wir, um Ich hätte mich vor Kreuz in acht nehmen spricht im Traum, Béguel wälzt sich herum, daß einen Satz und verschwinden in einem Graben. einen Notausgang anzulegen. Béguel, Salvat und Die Leitung! Ich habe sie. Hier ist sie zer- Gleize handhaben Hacke und Schippe. Hinter ihnen müssen", sagt Cauvin, an seinem Stummel die Bretter Inarren. Die Leitung! Ich habe sie. Hier ist sie zer- richten Gradouble und Bruger, beide Zimmerleute kauend. Ich will an meine Eltern schreiben. Zuerst riffen, ein paar Meter weiter wieder zerrissen... ven Beruf, Grubenhölzer auf. Masse und ich, wir ,, Sonntest gegen mein As doch nicht an", er- lese ich ihre Briefe durch. Vaters Briefe sind lato­wie zerhackt. flärt Gleize. nisch; ein hastiges Gefrigel. Mamas Briefe ent schaffen die Erde weg. Wir füllen sie in Sörbe Laß die Spule ablaufen", befiehlt Gleize. und nehmen sie auf den Rüden. Die Leitersprof- bat notiert die Stiche auf einem alten Zeitungs- Herrn Gaston in Marcilly führt. Gradouble füllt die Becher. Der dicke Sal- halten alle Einzelheiten des Lebens, das sie bei Was hast du? Verwundet?" sen sind glitschig. blatt, dann stößt er Béguel an: Ich nehme einen Block. ,, Nein, nichts." Draußen, im Freien, leeren wir die Körbe ,, Rühre dich nicht von der Stelle. In fünf aus, verschnaufen, rauchen eine Zigarette. Liebe Mama  ! Minuten tommt ein Anruf."

Er verschwindet mis unserem Führer.

Plötzlich hören wir Béguels Grabesstimme. " He, Kameraden.

" Du spielst aus. Aber mogle nicht." Ein wenig später schreit er: Béguel, du mußtest stechen. Verdammter Schwindler! Alles, was aus Paname kommt... " Was ist los?" fragt Cauvin. Man spielt nicht des Gewinns wegen", be­Gleize Yakonisch.

merkt

Ich lege mich platt auf die Erde. Hände und Gesicht sind mit Erde beschmiert. Sterben! Hier, an dieser Stelle. Ich ver- Rock und Gamaschen sind steif vom Lehm. Ich höhne mich selbst. Jezt ist es zu spät zum Das wasche mich nicht oft. Die Haare hat mir eines vonlaufen. Weit, weit weg möchte ich sein, in Tags Gradouble geschnitten. Schnurr- und Bak­einer Hütte auf freiem Felde leben. Nur bei fenbart wachsen. Jetzt sehe ich aus wie ein rich- grin Nacht würde ich mich hinausschleichen, um meine tiges Frontschwein. Nahrung zu stehlen, Gemüse, das ich roh berspeis sen würde, denn der Rauch könnte mich ver­raten...

Brandgeruch... Lichtschein.

Reises Klingeln.

Ich strecke den Arm aus.

..Hallo, bist du's, Meiner? Hier Beobach

tungsposten. Wir kommen."

Wir sind gerettet. Für diesmal!

Jm fahlen Licht des Morgengrauens gehen wir in die Stellung zurück.

Cauvin bringt die Suppe.

"

Béguel höhnt, Salvat zeigt die Faust. Belle­kommt und macht der Partie ein Ende. Jeder Ein ruhiger Tag:" An der Front nichts

tehrt zu seiner Arbeit zurück.

Wir tauern auf dem Boden des Unterstan- Neues." des. Ein in die Wand gebohrtes Bajonett dient Aber für uns hört die Schinderei nicht auf. als Kerzenhalter. Das Kochgeschirr zwischen den Die Beine sind steif. die Hände geschwollen. In Snien, löffeln wir unser Kartoffelwasser. Zu uns den Stiefeln steht das Wasser, der Kopf ist leer. feren Füßen ein Kommißbrot, eine Feldflasche, Salvat hält inne. ein Becher.

Salvat gießt den Inhalt seines Napfes aus. " Solange du nicht für uns fochst, Cauvin, ist der Fraß nicht zu genießen." " Sag's dem Major."

Béguel, der eine Konservenbüchse mit der Messerspize leer macht, sagt:

Da uns der Küchenbulle im Stich läßt,

" Worauf warten wir eigentlich noch, um Revolution zu machen wie in Rußland  ?"

Niemand antwortet ihm...

Die Kameraden gehen zu Bett. Ich sebe mich an den Telephonschrank. Für mich bedeutet das eine Ruhepause. Ich kann lesen oder schreiben. Oft übernehme ich noch den Dienst für die Kame­raden.

Deinen legten Brief habe ich erhalten. Hier geht alles gut. Mach Dir feine Sorgen. Der b schnitt ist ruhig. Man lebt fast so wie in der Etappe. Ich hoffe, bald Urlaub zu bekommen Falls man uns hier wegziehen sollte, tämen wit vermutlich in die Gegend von Reims  . Die Bücher habe ich erhalten. Schicke mir mehr: von Zola, Maupassant   und, wenn möglich, auch von Balzac  Ich habe schon etwas von ihm gelesen, was man mir hier geliehen hat Es läutet. Ich lege meinen Bleistift auf Die Seite.

" Hollo, ich höre."

"

Fünfte Gruppe? Hier Division. Rufen Sie den Major. Schnell!"

Einige Minuten vergehen. Leutnant Du moulin gibt mir Befehl, die Batterien zu alars mieren. Ich spreche möglichst leise, um die Kames raden nicht aufzuwveden. Sie werden sowieso bald in Wut geraten, denke ich.

Ein erneuter Anruf. Leutnant Laclau gibt Schießbefehle durch. ( Fortsetzung folgt),

BER