Geile 2
Donnerstag, 9. Dezember 1937
Nr. 28"
scheu und italienischen Bevölkerung Rechnung ge- rragen hat: Sie hat erst vor kurzem das Rhäto» Romanische als vierte Landessprache anerkannt, obzwar von vier Millionen Schweizer Bürgern nur»3.000(also etwas mehr als ein Prozent) diese Sprache sprechen! DaS ist eine Politik, die nicht vom Machtgedanken, sondern von staats» männischer Einsicht bestimmt ist und die jenen Schweizer Patriotismus gezeugt hat, den Europa bewundert. Möge die tschechoslowakische Politik von derselben Einsicht geleitet sein, das Ziel, Friede nach außen, Friede im Innern, ist dessen wert. Die deutsche Sozialdemokratie, welche den Vereinbarungen vom 18. Feber zum Siege verhelfen will, indem sie für ihre Verwirklichung mit aller Kraft eintritt, kämpft damit für die edelsten Ideale der nationalen Freiheit und sozialen Gleichheit.
Vie deutsche Fräse Erwägungen Peroutkas In den„Lidove Noviny" schreibt F. Peroutka : Es ist vollkommen im Interesse dieses Staates, so viel wie möglich durch seine Taten und Einrichtungen zu beweisen, daß er sich den Minderheiten gegenüber gerecht benimmt. Wenn das jemand nicht begreift, wenn er nichts anderes trifft, als sich auf die Souveränität zu berufen und darauf, daß wir machest können, was wir wollen, dann eignet er sich zu allem anderen eher als dazu, daß er in dieser schweren Zeit, wo Ueberlegung und Vorsicht denselben Wert haben lote Tapferkeit, zu irgend einer Anteilnahme in der Regierung zugelassen werde. Diese Bemerkungen scheinen unvermeidlich zu sein, denn hie und da gibt ei Anzeichen, als ob unserer Regierung das Uebereinkommen vorgeworfen werden sollte, das sie mit den aktivistischen Deutschen am 18. Feber schloß. Wir verlangen nur soviel, daß daraus, was einer im Interesse des Staates macht, der andere nicht versucht, ihm eine Schlinge um den Hals zu drehen. Wenn jemand nicht dafür Verständnis hat, daß es unumgänglich ist, unsere deutsche Frage so zu lösen, daß wir die Diskussion über sie mit jedem führen können, wozu liest er wohl auch nur Zeitungen? An ruhigeren Zeiten war«S möglicher, nachsichtiger zuzusehen, wenn irgend eine Partei die Wahlen mit dem Stichwort gegen ein Uebereinkommen mit den Deutschen gewinnen wollte. Heute müssen wir uns um viel schwerwiegendere Dinge kümmern als darum, was die Aktion gegen das Uebereinkommen vom 18. Feber jemanden in den Wahlen eintragen könnte. Die Regierung handelte, als sie dieses Uebereinkommen schloß, auf Grund ihrer Kenntnis der Situation, wie sie.der breiteren Oeffentlichkeit-gar nicht zugänglich ist, Und, sie handelte so, wie sie eben gehandelt hat, deshalb, weil sie eS für unvermeidlich erachtete. Kritisieren kann sie nur der, der von sich überzeugt ist, daß er in die internationalen Zusammenhänge wenigstens so weit etngeweiht ist, wie die Regierung auf Grund ihrer vertraulichen Informationen eingeweiht ist. Nie hat man einen erhebenderen Anblick, als wenn weniger Informierte strenges Gericht halten über besser Informierte. Nehmt wenigstens diese Botschaft entgegen: Schon lange lag nichts so stark im Interesse dieses Staates— und folglich auch dieser Nation— als daß mit der Regelung der deutschen Frage in unserem Staate die europäische öffentliche Meinung übereinstimmt.
38 DER KLEINE VON EUGENE DABIT Berechtigte(Jebert raren? mi dem Franvtaieehen von Rejot
Dumpfes Dröhnen. Die dreizehnte Batterie, nicht weit von uns, gibt Salvenfeuer. Erst langsam, dann in immer schnellerem Tempo. Andre Schläge: 103er. Eine Explosion, daß die Erde bebt. Mein Licht verlöscht. Tastend-zünde ich es wieder an. „Decamp... die Division!" Leutnant Dumoulin steht neben mir, mit offenem Rock und verstörter Miene. Er fuchtelt wild mit den Händen. „Raus aus den Betten", brüllt er.„Marsch! Der Boche greift an." Dann stürzt er hinaus. Die Kameraden stehen auf. Mit zerzaustem Haar und schlaftrunkenen Mienen. „Was ist denn schon wieder los?" Sie fahren in ihre harten Schuhe und in ihre verkrusteten Gamaschen. Sie nehmen Helm und Gasmasken. Alle sind verstummt, umdüstert. Draußen tobt ein Gewitter, das einen Augenblick abebbt, nur um dann mit desw größerer Wut loSzupraffeln. Die Einschläge kommen immer näher. Ein süßlicher Geruch dringt in den Unterstand. GaS? „Die Division!" fordert eine barsche Stimme. Leutnant Laclau . Ich rufe. „Die Division antwortet nicht mehr." Ein Befehl Pellegrins: „Storungssucher hinaus!" Salvat und Gradouble sind die ersten Dann Cauvin und Bruger. Schließlich bin ich mit BLguel dran.
Montag, den 6. Dezember, hat in P-rag eine Sitzung der Gesundheitskommission der Landesvertretung stattgefunden. Als erster Punkt stand auf der Tagesordnung der Entwurf deS Gesetzes über die Rechtsverhältnisse der Heilanstalten. Ein Subkomitee hatte zu diesem Entwurf ein Elaborat ausgearbeitet, das der Sitzung vorgelegt wurde. Einleitend wird der Gesetzentwurf grundsätzlich begrüßt, weil dadurch die Gesundheitsfürsorge gehoben wird. Dem Entwurf komme durch die Regelung der Fürsorge für die unheilbaren Kranken große soziale Bedeutung zu. Wenn dieser Entwurf Gesetz wird, dann wird die Entlassung unheilbarer Kranker aus den Krankenhäusern nicht mehr ohncweiteres möglich sein, wenn nicht die Aufnahme in andere Anstalten sichergeftellt sein wird. Dann wird auf die einzelnen Bestimmungen des Gesetzentwurfes eingegangen, und in einzelnen Fällen darauf verwiesen, wo der Entwurf das Organisatwnsgesetz Nr. 125 berührt und im Widerspruch mit einzelnen Bestimmungen steht. So z. B. bei der Festsetzung der Kompetenzen des Landesausschusses und der Landesvertretung nach 8 53 des zitierten Gesetzes. Das Elaborat weist dann auf die Veränderungen hin, die die Durchführung des Gesetzentwurfes in finanzieller und wirtschaftlicher Hinsicht hevbeiführen wird, ohne daß im Entwurf die Frage der Bedeckung sichergestellt wäre. Die Hinweis« beziehen sich also auf
praktische Erfahrungen und erstreben die Ergänzung des Entwurfes in dieser Richtung. Der Gesetzentwurf deS GesundheitSministe- riums stellt ein großes Reformwerk dar. Es ist selbswerständlich, daß eine so große Reform Veränderungen im jetzigen Zustand herbeiführen muß. Das Eläborat, über das der tschechische Sozialdemokrat Nowak berichtete, wurde von der Kommission einstimmig gutgeheißen. In der Sitzung wurden dann noch Anträge verhandelt, die von der Landesvertretung der Kommission zugewiesen wurden. Eine längere Debatte rief der Antrag Mälzer auf Bewilligung der Hospitation für die Schwestern des Roten Kreuzes in den.Krankenhäusern hervor. Die Entscheidung fiel schließlich zustimmend aus. Gegen den Antrag des Landesvertreters Knecht! auf Errichtung von gynäkologischen Abteilungen bei den öffentlichen Krankenhäusern wurde vor allem eingewendet, daß nur pathologische Geburtsfälle nach den bestehenden Bestimmungen in das Krankenhaus Aufnahme finden sollen. Landesvertreter Lorenz sprach aus sozialen Gründen für den Antrag. Bei der Behandlung von Anträgen betreffend die Förderung der Population wurde einige Male auf die Initiative des Ministeriums für öffentliches Gesundheitswesen auf diesem Gebiete hingewiesen.
Delbos In Bukarest London. (E.-B.) Der französische Außenminister Delbos kam Mittwoch vormittags in Bu karest an. Die starken persönlichen Spannungen in der rumänischen Politik bereiten Delbos eigenartig« Schwierigkeiten. Ein ursprünglich vorgesehener Empfang in der französischen Gesandtschaft, zu dem traditionsgemäß auch die Führer der Opposition eingeladen werden sollten, mußte fallen gelassen werden, da das Verhältnis zwischen Manin und TituleScu auf der einen, und König Tarol und Tatarescu auf der anderen Seite ein Zusammentreffen unmöglich macht. Es wurde daher der dritte Tag des Aufenthalts in Bukarest für Delbos und offizielle Veranstaltungen fieigehalten. An diesem Tage wird Delbos mit den Führern der Opposition zusammentreffen. Das Mittwoch-Programm deS fianzösischen Außenministers umfaßt eine Audienz bei König E a r o I und einen Empfang der Besuche des Ministerpräsidenten TatareScu und des Außenministers Antonescu sowie Erwiderung dieser Besuche. * » Nack Ankara eingeladen Aus Ankara wird gemeldet, daß Delbos zu einem Besuch in Ankara eingeladen wurde, da die Türkei das Bedürfnis habe, das Verhältnis zu Franfieich wieder zu bessern, das seit der Affäre von Alexandrette getrübt ist. Das Kommunique Uber den Besuch Stojadinovid Rom. Ueber die italienisch-jugoflawischen Besprechungen in Rom ist am Mittwoch abends eine amtliche Mitteilung ausgegeben worden, in der es heißt, daß sich die Beziehungen zwischen Italien und Jugoslawien in vollständiger Ueber« einstimmung mit den Vereinbarungen von Bel grad vom 28. März d. I. weiterentwickeln. ES
sei festgestellt worden, daß dem Willen zur freundschaftlichen und vertrauensvollen Zusammenarbeit, der in diesen Vereinbarungen, erklärt worden ist und der auf dem Vorhandensein vielfältiger gemeinsamer Interessen beruhe, die politische Aktion der beiden befreundeten Nachbarstaaten voll entsprochen hat und daß die Vereinbarungen von Belgrad bereits ausgezeichnete praktische Ergebnisse gezeitigt hätten. Es werde deshalb der Entschluß bestätigt» im gemeinsamen italienisch-jugoflawischen Interesse und für die Festigung bei Friedens und der Ordnung diese Zusammenarbeit auf allen Gebieten immer herzlicher und enger zu gestalten.
Ole klseme Garde mordet Bukarest . Das Innenministerium teilt amtlich mit, daß am 8. Dezember in der Gemeinde Herentseshti bei Lugoj (im rumänischen Banat ) zwei Mitglieder der liberalen Partei von zwei Mitgliedern der Eisernen Garde ermordet wurden. Die Täter sind verhaftet worden.
Dodd zurückgetreten London (Eigenbericht.) Der amerikanische Botschafter in Berlin , Dodd, ist zuruckgetreten. Dodd hat aus seiner Abneigung«egen die Nazis so wenig Hehl gemacht, daß er mit den deutschen Amtsstellen nur durch seine Sekretäre verkehrte. Er hat nun selbst demissioniert.
Auch Deutschland will Im Nahen Orient FuS fassen In Damaskus ist dieser Tage der Reichsführer der Hitlerjugend Baldur von Schirach eingetroffen, wo er mit Vertretern der syrischen Regierung und den Führern der syrischen nationalen Bewegung Besprechungen hatte. Bon Damaskus begibt sich von Schirach nach Beirut und dann nach
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Bagdad. Für die nächste Zeit wurde auch der Besuch deS deutschen Reichspropagandaministers Dr. Goebbels in Aegypten angekündigt. Daß es sich dabei um bloße Vergnügungsreisen handelt, wird niemand annehmen. Nachdem Italien im Rahen Orient seine antienglische Propaganda entfaltet hat, geht nun auch der Bundesgenosse im Norden an die Arbeit, sicher nicht zur Freude Italien ?, welches so auch in Asien einen Konkurrenten erhält, den es nicht einmal in Mitteleuropa gerne sieht.
Der 1GB zum spanischen Gewerkschaftskonflikt London. (Eigenbericht.) Eine außerordentliche Sitzung des Vorstandes des JGB unter Vorsitz von Sir Walter Citrin« beschäftigte sich Dienstag und Mittwoch mit dem Konflikt innerhalb des spanischen GewerkschaftSbundeS. Die Delegierten beider Gruppen, geführt von G o n» zales Genia im Namen der Mehrheit und Largo Caballero im Namen der Minderheit, nahmen an den Beratungen teil.
Amerikas Rüstungen Washington. (Reuter.) Einer MitteUung des amerikanischen Handelsministeriums zufolge haben die amerikanischen Gesellschaften in den ersten nenn Monaten dieses Jahres 2757 Flugzeuge, davon 484 Maschinen militärischen Typs erbaut. Das Marineministerium hat am Dienstag vier Bauaufträge in der Höhe von 29 Millionen Dollar vergeben, und zwar für ein 9000 Tonnen große- Zerstörer-Begleitschiff,«inen 8300 Tonnen großen Tender für die Marineflugwaffe und zwei Zerstörer'zu je 1500 Tonnen.
Kritik an Stojadlnovk wird unterdrückt Belgrad.(E.-B.) Die führende Belgra« der Zeitung»Politika", die vor einigen Monaten gezwungen wurde, ihren Leitartikler, den ehemaligen Minister Paluöic, zu entlassen» ist von einem dauernden Berdote bedroht. DaS Blatt ist kurz hintereinander zweimal konfisziert worden. DaS einemal, weil es nicht ausführlich genug Über den Empfang des Ministerpräsidenten Stojadinovit bei Musso lini berichtete, daS zweitemal, weil es zu ausführlich über den Empfang Stojaöinoviä beim Papst referierte. Ein drittes Verbot würde nach jugoflawischem Recht die dauernde Einstellung und das Verbot für die Redakteure, ihren Beruf weiter auSzuÜben, zur Folge haben. Die„Pole- tika" steht den demokratischen Kreisen nahe, die für«ine Zusammenarbeit mit der k ra t i« scheu Bauernp. artei in der Innenpolitik und mit Frankreich und der Tschechoslowake i in der Außenpolitik eintreten.
„Die Leitung der fünfzehnten Batterie ist futsch", sagt Gleize. „Geh sie mal ab. mit Masse." Gewöhnlich begleite ich einen Alten. Ich mache mich fertig. Masse nimmt den Apparat, und wir steigen hinaus. Masse ist mein Jahrgang. Ich kenne ihn kaum. Er hat ein Kinderkörperchen, ein blasses, sanftes Gesicht. Er ist ganz still. Nur zuweilen erschüttert ihn ein trockener Husten. Wir kommen auf die Sfiaße. Rechts das Dorf: zerfallen« Mauern, geschwärztes Gebälk, Dächer, die an gebrochene Riesenflügel erinnern. An der einzigen Front, die noch aufiecht steht, liest man: Hilfsposten BassogneS. Wir halten uns links. Nach einer Weile versuchen wfi, die Zentrale zu erreichen. Pelle- grin antwortet. Weiter. Große Kaliber sausen dröhnend über unsere Köpfe. 77er oder 105«r schlagen um Oulches ein. „Vielleicht läßt sich die Bruchstelle bald finden?" meint Masse. Mit geheuchelter Ruhe antworte ich ihm: „Habe keine Angst. Die deutsche Artillerie schießt schlecht." Ich habe kaum ausgesprochen, als ein Schrapnell über dem Wege platzt. Die Ladung schwirrt um unsere Köpfe wie große, lärmende Insekten. Mass«, bist du verwundet? Er steht aus. Totenbleich. „Der Boche hat uns entdeckt", sagt er mit tonloser Stimme. „Nein, er kann uns nicht sehen. Aber.eS ist vielleicht besser, übers Feld zu lausen. Wenn wir nach OulcheS kommen, finden wir die Leitung wieder." „Kennst du den Weg?" „Ich bin ihn schon einmal mit Beguel gegangen." Mir scheint, daß sich die Gegend in einer Woche sehr verändert hat. Die Erde ist zerwühlt, von Schlammlachen überschwemmt. Ich erinnere
mich einer mächtigen BaumeS mit gesplittertem Stamm, der einsam aufragte, eines Stachel- drahwerhauS, eines ChauffeewärterhäuschenS. Nichts mehr von alledem. „Kennst du den Weg genau?" „Man muß sehen. Jedenfalls find wir hier einigermaßen granatensicher." Wir kommen durch Gräben, in denen Helme neben Uniformfeyen und verwesenden Ueberresten liegen, dann wieder durch fissch ausgehobene, bereit, die Verteidiger aufzunehmen. Beißender Dunst weht uns ins Gesicht. Wir laufen schneller. Wir kommen in ein schauerlich verödetes Tal, durch das sich eine Spur schlängelt. Wir folgen ihr. Sie führt zu einem Friedhof. Fünfzig Kreuze: teils neue, schwarz gestri« chene, auf denen man die Namen noch deutlich lesen kann; teils alte, vom Regen verwaschene, windschief oder bereits zu Boden gesunken. Ich hebe eins auf. Aber wo soll ich es einpflanzen? Im Weitergehen spreche ich vor mich hin: „Jean Mahaut... Jean Mahaut." Masse nimmt meinen Arm. „Laß uns eilen!" Ich stecke mein Kreuz aufs Geratewohl in die Erde. Und im selben Augenblick hebt ein Trommelfeuer an. Wir flüchten in einen verlassenen Graben. «Wir werden uns verirrt Hachen", sagt Masse. „Glaubst du? So gehen wir denselben Weg zurück und bleiben bei der Leitung. So machen ei Gleize und Bäguel jedesmal." „Sie halten uns gewiß für tot. Wenn nun eine Granate einschlägt..." „Mut, mein Lieber." Wir hocken, dicht aneinandergedrängt, auf dem Boden eines feuchten Loches. Die Geschosse p-asseln kn regelmäßigen Abständen nieder. > Masse zittert. Ich drücke seine Hand und versuche.
ihn zu beruhigen. Ich möchte so gern tröstliche Worte finden. Da mir leite passenden in den Sinn kommen, zwinge ich mich, über unser Abenteuer zu lachen. Ich fiage ihn: „WaS warst du in Zidfl?" „Zeichner. In Rouen ." „Mein Vater ist auch draußen. Und deiner?" „Ist tot Meine Mutter dreht Granaten. * Er erzählt mir von einer Vergangenheit, die meiner eigenen Jugend ähnelt. Das macht ihn ruhiger, beschwichtigt seinen Aufiuhr. „Wollen wir?" Wir kriechen hinaus. Die Schießerei ist noch nicht abgeflaut, aber der Boche hat das Feuer weiter nach hinten verlegt. Wir irren. Schiffbrüchige auf einem bewegten, grauen Meer, in dem die Gräben sich heben und senken wie die Wellen. Wir taumeln, rutschen aus, stürzen. Einer sucht den anderen zu halten. Wir haben den Weg verloren. Die Nacht wird uns überraschen. Ich denke an Gleize und seine Kaltblütigkeit- Er hätte uns todsicher aus der Patsche geholfen. Masse folgt mir wie ein Junge. Ich mutz ihn retten, ich muß einfach! Zum erstenmal sehe ich eint Pflicht vor mir. Kämpfen? Erne viel einfachere, weniger glänzende Pflicht: einem Kameraden beizustehen in seiner Rot. Ich sage ihm: t „Warte hier. Ich will die Leitung suchen- Ich laufe los. Bald begegne ich einein Essenträger, der mir den Weg zeigen kann. Endlich. Ich bin bei der Leitung und kai<n sie gleich flicken. Masse wird zufrieden sein. Ich finde ihn an derselben Melle , an der ich ihn verlassen habe. (Fortsetzung folgt.).