Rr. 289 Donnerstag, 9. Dezember 1937 Seite!> IMbuürhdiaft und Dr. Hodza über den Staatsvoranschlas .Sn seiner Rede im SenatsauSschuß sprach Ministerpräsident Dr. Hodza auch über die Tätig­keit der parlamentarischen. Sparlommission bei der Vorbereitung des Voranschlags. Er konsta­tierte, daß bereit- die Regierungsorgane das Budget sehr bedeutend reduziert haben, verglichen mit deg Forderungen der einzelnen Ressorts, welche das Finanzministerium um 2.334,542.090 KL gesenkt hatte. In Zusammenarbeit mit der Sparkommission entschied die Regierung über eine weitere Senkung des staatlichen Budgetentwur­fes um 112,639.000 KL. Aus diesem Ergebnis ist klar zu sehen, daß sich die Zusammenarbeit der Regierung mit der Spar- und Kontrollkommis­sion auf gesetzlicher Grundlage und unter genauer Berücksichtigung der Wirksamkeit und Kompetenz der Regierung wie der Kontrollkommission be­wegte. Regierung und Parlament, sagte Dr. Hodza, können in der Ueberzeugung einig sein, daß unser Budget den ungeheuren Aufgaben ent­spricht, di« unser in der Zukunst harren. Im Rahmen der Kräfte des Staates und seines Vol­kes arbeiten wir für den Frieden, einerseits mit gutem Willen, andererseits durch die wirtschaft­liche, finanzielle und militärische Konsolidierung. Alle Lasten, welche uns das Budget in wirtschaft­licher, finanzieller und sozialer Hinsicht auferlegt, bewegen sich im Rahmen der Tragbarkeit. Ver­gleichen wir unser Budget und die Art, auf welche wir die erhöhten Ansprüche decken wollen, mft den Budgets und der Belastung der Steuerzahler in fast allen europäischen   Staaten, so sehen wir, daß unser Budget einerseits ein Beweis unserer stabi­len Wirtschaft ist, andererseits des entschiedenen Willen unseres Volkes, im Rahmen der wirt­schaftlichen und finanziellen Tragbarkeit alles zu tun, was notwendig ist, damit der Staat seine Positionen nach innen und außen wahren kann. Am Beginn seiner Darlegung konstatierte Dx. Hodja, daß in den Staatsbetrieben, besonders in den D r u ck e r e i e n, die dem Mi­nisterratspräsidium unterstehen, eine Reorga­nt s<r t i o n dlwchqeführt wird, die auch in finanzieller Hinsicht günstige Ergebnisse zeitigen wird. Ferner berührte er das Problem der Kom­mission für Oekonomisterung der öffentlichen Ver­waltung, wobei er hervorhob, daß sich in dieser Angelegenheit die Ansichten der Mitglieder des Abgeordnetenhauses und des Senats auf der glei­chen Lini^L^egen,. Die. Ergebnisse der Arbeit, welche die Konunision leistet, können jn bedeuten­dem Maße die Grundlage für Reformen in jenen Zweigen der öffentlichen Verwaltung bilden, welche die Kommission bisher durchstudiert hat. Sm Ministerratspräsidium wird zu diesem Zwecke «in Organ der Regierung errichtet. Milderung der deutschen  Devisenbestimmungen für Reisen in die Tschechoslowakei  Berlin  . Der Leiter der Reichsstelle für De­visenbewirtschaftung teilt in einem Runderlaß mit, daß für den Reiseverkehr nach der Tschecho­ slowakei   der Höchstbetrag, der ohne Genehmigung für die Person und den Monat über die jeweils geltende deutsche Freigrenze(gegenwärtig zehn Reichsmark) erworben und nach der Tschechoslo­ wakei   gebracht werden kann, auf 350 Reichsmark festgesetzt wird. Der Betrag kann bis zu 600 Reichsmark pro Person und Kalendermonat er­höht werden, wenn es sich um eme Reis«., aus ge­sundheitlichen Gründen handelt und ein amts­ärztliches Zeugnis vorgelegt wird. Mr Geschäfts­reisen kann das Abkommen nicht in Anspruch ge­nommen werden. Die Auszahlung auf Grund von Reisekreditbriefen, Reiseschecks und Akkredifiven erfolgt in Raten u. zw. 1. 8000 KL sofort, 2. der Rest frühestens 14 Tage nach der ersten Auszah­lung. Soweit der Reisende wegen seines Gesund­heitszustandes nicht in des Lage ist, sich das Zeug­nis von einem deutschen   Amtsarzt zu beschaffen, kann auch das Zeugnis eines tschechoslowakischen Amtsarztes anerkannt werden. Spiegel der Weltwirtschaft In der amerikanischen   Wirt­schaf t ist nach den empfindlichen Konjunk­turrückschlägen der letzten Monate keine Wendung zu verzeichnen. In der letzten Novem- berwoche arbeiteten die Stahlwerke der Ber­einigten Staaten nur noch mit 80 Prozent ihrer Kapazität gegen 49 Prozent in der letzten Okto­berwoche und 76 Prozent in der letzten Novem­berwoche des Vorjahres. Die vom Reserve Board zusammengestellte Indexziffer der industriellen Produktion ist im November auf wenig über 90 gesunken; im August betrug sie noch 117. Der Weltabsatz in Kupfer hat sich gegenüber dem Vormonat von 184.000 Kurz­tonnen auf 154.000 Kurztonnen im Ottober ver­mindert. Da die Welterzeugung nicht gesunken ist, haben sich die sichtbaren Weltvorräte an Kupfer im Oktober um 87.000 auf 382.000 Kurztonnen vermehrt. An den internationalenWaren- Märkten ist der Preisrückschlag auch Die deutsch  -polnischen Vereinbarungen vom 5. November wurden bekanntlich von derZeit" als sehr weitgehend gepriesen und gewissermaßen als das Musterbeispiel einer zweckmäßigen Lö­sung der Minderheitenfrage hingestellt. Wir ha­ben schon seinerzeit geschrieben, daß von der praktischen Bedeutung dieser Vereinbarungen zwischen einem ganz- und einem halbfaschisti­schen Staat nicht viel zu halten ist und wenige Tage später konnten wir von Klagen berichten, welch« dieFrankfurter Zeitung  " über die wei­tere Entrechtung der deutschen   Minderheit in Polen   erhob. Demgegenüber sind die polnischen Blätter voll mit Anklagen gegen die Bedrückung der polnischen Minderheit in Deutschland  . Nun weist die«2 r a n k f u rt e r Z ei- t u n g" neuerdings auf polnische Unterdrsik- kungSmatznahmen gegen die deutsche Minderheit hin. Die F a l v a» Hütte in Kattowitz   hat am 1. Dezember vierzehn deutschen   Arbeitern gekündigt, die KönigShütte nahm zehn Kündigungen vor. Der Einspruch der Gekündigt» wurde abze- wiesen. So haben sie nicht einmal Anspruch auf «ine Abfindung. Zwölf deutsche Arbeiter, die gleichfalls am 1. Dezember auf der FriedenS- hütte entlassen wurden, bekamen eine Abfindung zugesprochen, das Unternehmen hat sich jedoch geweigert, die Beträge auszuzahlen. Die Frankfurter Zeitung  " fährt in ihrem Bericht also fort: Wie die Stimmung in Ost-Oberschlesttn diesen Dingen gegenüber ist, beweist die Aus­sprache in der letzten Sitzung des Gemeinderates des Ortes Bismarckhütte. Ein deutscher   Gemeinde­vertreter regte an, die Gemeindeverwaltung solle im November nicht zum Stillstand gekommen. Der Rückgang des Rohstoffverbrauches der ame­ rikanischen   verarbeitenden Industrie hat bei einigen Rohstoffen zu einer Vermehrung der Weltvorräte geführt und gleichzeittg neue, zum Teil beträchtliche Preisabschwächungen hervor­gerufen. In S ch w e d e n, wo die Hochkonjunktur schon länger als ein Jahr andauert, zeigt die von der staatlichen Sozialverwaltung berechnete In» dexkurve im dritten Vierteljahr seit langem zum ersten Male einen leichten Beschäftigungsrück­gang. Der Beschäftigungsgrad ist von 4.10 im zweiten Quartal auf 4.06 im dritten Quartal gesunken. Von dem Mckgang sind vor allem die füx den Export arbettenden Industrien bettoffen. * Die Weltförderung an Stein­ kohle   ist in den ersten neun Monattn 1937 höher als in der gleichen Zeit der beiden Vor­jahre. Sie betrug 1937 948.8 Millionen Ton­nen gegen nur 819.9 Millionen Tonnen im ersten dreiviertel Jahr 1935. * Die Weltproduktion an Roh­eisen erreichte in der Zett vom Jänner bis September 1937 die Höhe von 76.74 Millionen Tonnen, die von Rohstahl 102.41 MMo- nen Tonnen. Jn der gleichen Zeit des Jahres 1935 betrug die Weltproduktion 51.54, bzw. 69.89 Millionen Tonnen. Die Welterzeugung von Zell­wolle dürftt im ersten Halbjahr 1937 124.000 Tonnen bettagen, gegen 148.000 im ganzen Jahr 1936 und 68.000 Tonnen im ganzen Jahr 1935. Die Nachftage nach Zellwolle wird in den meisten Ländern als lebhaft bezeichnet. bei der Bismarckhütte gegen die fortgesetzten Ent­lassungen deutscher   Arbeiter Einspruch einlegen, mit der Begründung, daß die entlassenen Arbeiter den WohlfahrtSetat der Gemeinde in immer stär­kerem Umfange belasten. Die Gemeindeverttetung, die sonst ängstlich darauf bedacht ist, paß unnütze Ausgaben vermieden werden, lehnte riesen Vor­schlag mit allen polnischen Stimmen ab. Jn der Aussprache wurden die Entlassungen als sicherst« Vergeltungsmaßnahmen gegen die Entlassung pol­nischer Arbeiter in Deutschland  (die allerdings , nicht nachgewi-esen werden konnten) gebilligt.und die deutschen   Arbetter als unzuverlässige Bürger bezeichnet". Gleichzeitig wird auf die Bevölkerung in Polnisch  -Schlesien   ein Druck ausgeübt in der Richtung, daß sie nur beipolnischen Geschäftsleuten kaufen soll. Sechs evangelische Geistliche deutscher   Nationalität wurden ihres Amtes bei ihrer Kirchengemeind« enthoben, einige des Landes verwiesen. Sie wur­den durch polnische Geisüich« ersetzt. Sn Kö­nigshütte wurde die Benutzung der Eichen­dorff-Turnhalle für deutsche   Theateraufführun­gen untersagt. Dadurch sind alle geplant gewe­senen deutschen   Theateraufführungen in KönigS­hütte unmöglich gemacht. DaS sind die Auswirkungen desweitgehen­den" Minderhritenabkommens zwischen Polen  und Deutschland  , das dieZeit" den Zuständen in der Tschechoslowakischen Republik und insbe­sondere den Abmachungen vom 18. Feber nur deshalb vorzieht» weil eS von Herrn Hitler  abgeschlossen wurde. Wenn dieser Mann dir Unterdrückung der deutschen   Minderhei­ten dekretieren wttd, werden ihm dir SdP und ihre Presse auch begeistert Beifall klatschen! Trotz den deutsch-ponischen Vereinbarungen: Weitere Entrechtung der Deutschen   in Polen  ! Neue Bacher Alfred Polgar  :.^Handbuch des Kritiker»." (Verlag Oprecht, Zürich  .) Aus der unüberseh­baren Fülle von Theaterttitiken und Betrachtungen über Dichter,. Stücke und Schauspieler wählt Alfred Polgar   einen schmalen Band kluger Glossen aus, die auch dort, wo«in«inzelner Schriftsteller oder Darsteller genannt wird, immer dem Theater an sich, seiner ewigen Magie und seinem ewigen Zauber, gelten. Ob Polgar   von Shakespeare   und Shaw, Sar- dou und OSkar Wilde spricht oder von den ungari­schen Luftspielfabrikanten, ob seine Betrachtung von Pallenberg und Mariano Stabile   ausgeht oder von. einem unbekannten Schauspieler irgendeiner Bor- siadrbühne, immer wird etwas Wesentliches über das Urgeheimnis" des Theaters, über das Widerspiel von Sein und Schein ausgesagt und vor allem über den Geist, ohne den jede Kunst leere Mache und bloßes Geschäft ist. Daß Polgar ein Meister des Stils ist. mutz nicht erst an diesen zugeschliffenen, witzfunkeln­den kleinen Wortkunstwerken entdeckt werden. Auch h:«r verbindet sich wieder Prägnanz des Ausdrucks mit innerer Musik, überlegene Ironie mit ttefer, be­wundernder Demut vor dem Mysterium: Theater. F.«. Tag und Traum. Gedichte eines Arbeiters von August Stüssi. Verlag Oprecht, Zurück. Ob jemand Gelehrter ist oder Arbeiter: wist er. daß man seine Gedichte empfiehlt, mutz er ein Dichter sein. Den Gedichten Stüffis aber fehlt das wesentlichste des guten Gedichtes: die Poesie. Manche Verszeilen sind nichts als Füllsel, geschrieben um des Reime? willen. Stüffi ist kein einziges gutes Bild gelungen und kaum eine Wendung, die ans Herz rührt. Als dichterische Versuche sind die vorliegenden Stro­phen sicherlich erwähnenswert: den Beweis, daß ihr Verfasser ein D i ch t e r ist, bleiben sie schuldig. Viel gute Gesinnung lebt in den Verszeilen Stüffis; uns dünst aber, alles hätte sich knapper, ausdrucksreicher und poetischer in guter Prosa sagen laffen. K. K. Im Saturn-Verlag in Wien   erscheint eine von JosefHolaubek herausgegebene Schriftenreihe unter dem TitelModerne Er- ziehungspraxiS". deren zweiter BandDer Kinder- Knigge" ist, den Anton Tefarek, der bekannte Wiener Schulmann, und Wilhelm Börner  , der kluge und tapfere Wiener   Ethiker, verfatzt haben. Dieses. Büch­lein ist allerwärmstens zu empfehlen, und zwar, was seinen besonderen Vorzug ausmacht, ebenso den Kindern im Alter von etwa 12 bis 16 Jahren, wie auch den Eltern und Erziehern. Es dient unmittel­bar der Praxis. Jn der Form von Plaudereien wttd zunächst gesagt, was Sitte ist(Gebrauch). sie wer­den also ebenso über das Benehmen bei Tisch, in Gesellschaft, auf der Wanderung, unter Freunden, den Erwachsenen gegenüber belehrt, wie über das. was im allgemeinen gesellschaftlich gebräuchlich ist, sie werden aber dann auch zur Sittlichkeit geführt, sie lernen erkennen, daß der Mensch ein Gemein- schaftswesen ist, das nur in der Gemeinschaft leben kann, und daß es innerhalb dieser Gemeinschaft nicht nur bestimmte Sitten gibt, die man zu beachten hat, sondern auch eine den Menschen im Innersten verpflichtende Sittlichkeit. Den modernen fortschritt­lichen Eltern, den modernen Lehrern, den in der Kinderfreundebewegung mitarbeitenden jungen und alten Pädagogen ist der Kinder-Knigge allerbestens zu empfehlen. Er ist aber nicht nur zu empfehlen äls wertvoller Behelf für alle zur Erziehung Berufenen, sondern ebenso als Geschenk an di« Kinder.(Preis kart. RM 1.50. geb. RM 2.50.) Zwei neue Gaben legt dtt Büchergilde Gutenberg vor. Sie brachte den zweiten Band von G orkis Kindheitserinnerungen unter dem TitelUnter fremden Menschen" heraus. Fortsetzung der im Vorjahre erschienenen Buche-Meine Kind­heit". Gorki   erzählt hier von innen Lehrlingsjahren, von seinem Heranwachsen unter Fremden, von sei« nem Bekanntwerden mit den Büchern, von seinen Begegnungen mit seltsamen Menschen, er erzählt in diesem Buche von seinen entscheidenden Entwick­lungsjahren. Ein Buch Gorkis   bedarf kaum beson­derer Empfehlung, jeder Leser weiß, wer Gorki ist, welche Freude und welchen seelischen Gewinn er von der Lektüre eines Gorki-Buches zu erwarten bat. (Preis KL 28..) Unter dem TitelMeine grönländische Jugend" erzählt Peter Freuchen   von seinen ersten Erlebnissen in Grönland  , er berichtet über seine Ehe mit einer Eskimofrau, über feine Forschungsreisen in Grönland  . Wir lernen nicht nur den tapferen und aufrechten Menschen Peter Fleu­chen kennen, sondern werden auch und aus eine so liebe Att wie wahrscheinlich durch kein anderes Buch mit den Eskimos, mit ihren vielen Eigenarten und Besonderheiten, mit ihrem harten Leben und mit dem rauhen Land, daS ihre Heimat ist, bekannt. Sozialisten übrigens wissen, daß Peter Freuchen  nicht nur tapfer war in grönländischen Einöden und gegenüber den strengen Gewalten der Natur, sondern auch tapfer in anderer Beziehung. Er hat sich als Sozialist von den deutschen   Hakensteuzlern nicht beugen laffen und lieber darauf verzichtet, seine Bücher fernerhin in Deutschland   verbreiten zu laffen. (Preis KL 31.80.) Im Schweizer Spiegel-Verlag. Züttch. erschien von Adolf Fux  :Unsere» Herrgott» ver- schupfte LehenSleute." Ein Walliser   Novellenbuch. Diese Geschichten führen uns in eine saft der Ge­samtheit der Sudetendeutschen   völlig fremde Welt, und daS gilt nicht so sehr fitt da» Walliser GebirgS- ver»roße alte Mann Ein Masaryk  -Buch von Josef Hofbauer  erscheint am 10. Dezember imBerlagEugen Prager  , Bratiflava. Inhalt: T. G. Masaryk  . Gedicht von Josef Hofbauer.   . Beweint von Millionen Symbolischer Auf­stieg Erzieher und Kämpfer Anwalt der Frauen Freund der Arbeiter Im sterben­den Oesterreich Philosoph, Revolutionär, Staatengründer Der große Demokrat Sozialismus... und die Deutschen   Le­benslehrer Die Wahrheit siegt. Preis des etwa 220 Seiten starken Buches in Ganz­leinen für organisierte Arbeiter KL 24.<. Bestellungen nehmen entgegen: die Zentralstelle für daS Bildungswesen in. Prag   XU., Slezflä 13.: alle Kolporteure der Lokal- und Bezirksorganisationen und die Verwaltung deS Kampf", Prag   II., Lützowova 37. Eine Neuregelung der Arbeitszeit in der Landwirtschaft Schwedens   erfolgte im Juni die­ses Jahres, die nun mit 1. November in Kraft trat. DaS Gesetz gilt für Betriebe mit mindestens drei Arbettern und Gärtnereien mit mindesten» einem Arbetter. Ausgenommen ist die häusliche und Mellarbeit, Akkordarbeiten beim Rübenbau u. a. In landwirtschaftlichen Bettieben beträgt die Höchstarbeitszeit zehn Stunden täglich. Die wöchentliche Arbeitszeit bettägt im Jänner, Feber und Dezember 41, im März, Oktober und November 46 und vom April bis September 54 Stunden. Für Tierpfleger darf die Arbeitszeit neu» Stunden täglich und 108 Stunden in zwei Wochen nicht überschreiten. In den Gärtnereien bettägt die Höchstarbeitszeit zehn Stunden täg­lich, jedoch im Jahresdurchschnitt nur 96 Stun­den für zwei Wochen. Für bestimmte Fälle kön­nen Ueberstunden verlangt werden, die jedoch genau verzeichnet werden müssen. Die Neber- wachung de» Gesetzes obliegt dem Arbeitsrat, der nun durch Bcrtteter der lmrdwirtschastlichen Ar­beitgeber- und Arbeitnehmerorganisationen er­gänzt wird. Unfallversicherung für Landarbeiter in Litauen  . Im April 1936 wurde in Litauen   ein Gesetz erlassen, womit die Forstarbeiter gegen flnfMIexjichert,tpstpdeq.KuN^yNWde M Gesetz­entwurf vorgelegt, wonach auchalle Lohnarbei»- ter in der Landwirtschaft unfallversichert werden sollen. Es wäre zu wünschen, daß auch bei' uns endlich eine Unfallversicherung für die Forstarbeiter geschaffen wird und alle landwirt­schaftlichen Arbeiter in die Versicherung einbe­zogen würden. In KOnet Bukarest. Das rumänische Amtsblatt veröffent­licht«inen Ministerratsbeschluß, auf Grund dessen die der Gendarmerie angehörenden Reserve-Jahr­gänge 1933 und 1934 für 30 Tage zur Dienst­leistung einberufen werden. Die ,Lupta" teilt hiezu mit, daß diese Einberufungen zum Zwecke der Ver­stärkung der Ordnungsmaßnahmen gelegentlich der am 20., bzw. 22. Dezember stattfindenden Wahlen, vorgenommen wurden. Wien  . lHava».) Die Konferenz der Außen­minister der drei Staaten der römischen Protokolle Italien  , Oesterreich und Ungarn   findet am 10. und 11. Jänner kommenden Jahres in Budapest   statt. land, sondern für di« Walliser   Menschen, denen der Fremde bei flüchtigem Besuch ja doch nicht nahe zu kommen vermag. Hier nun wird er in die Walliser  Dörfer geführt, zu den Gebirglern, zu den Wein­bauern, und lernt manch« Eigenarten kennen, die ihm vielleicht sogar al» Verschrobenheiten erscheinen, und erkennt zuletzt doch, daß die großen kleinen Konflikte im Leben dieser Menschen die gleichen sind, wie anderwärts, daß Besitzgier und Neid, politischer Hader und Standesdünkel und Liebe und Eifersucht da» Leben der Menschen in Walli» bestimmen, so wie bei u t». Ein wenig seltsam wird dem Leser die spröd« Sprache de» Erzähler» anmuten, zumal dann dort, wo besondere Schweizer   Ausdrücke gebraucht werden, die im großen sonstigen deutschen Sprachgebiet unbe­kannt sind.(Preis geb. Fr. 8.20.) Auch für unsere Knaben und Mädchen ist da? BuchHanS und Fritz in Argentinien  " von Mar Schreck, da» gleichfalls im Spiegel-Verlag erschien, eine willkommene Gabe. ES erzählt von dem Besuch zweier Schweizer   Buben bei einem Onkel in Argen  », tinien und erzählt von spannenden und lustigen Er-, lebniffen, von Erlebnissen mit Pferden. Straußen und Schlangen, und von noch seltsameren Erlebnissen mit Menschen. Die zwei Jungen nehmen sogar wirk«, lich einmal Pferdediebe gefangen und sie entdecken den vermißten Sohn einer alten Schweizerin. Und" doch ist diese» Buch keines der üblichen Abenteurer­bücher. esfließt nirgends Blut, es hält sich von aller Phantasterei fern. eS legt vor allem Wett darauf, eine recht anschauliche Vorstellung von Argenttnien zu geben. Freilich: eS ist ein glückliches Argentinien  Besitzender, das Land der großen Grundbesitzer, nicht das der Armen, die es doch auch dott gibt. aber wenn man davon absieht, kann man wohl sagen, daß es lebenswahrer ist als so ziemlich die meisten Reise­bücher.(Preis Fr. 7.50.),