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gessen sein. Anders ist das hartnäckige Echiveigen der zum Neden etwas beffer behandelt werden, was ja in Ostelbien noch nicht einfachen Erklärung, daß der Frankfurter Fall ebeu ein MajestätsVerpflichteten nicht zu erklären. Aber die Spekulation auf die Beit viel sagen will, so haben die alten Arbeiter, die nicht mehr beleidigungs- Prozeß ist, wie er unterm Buchthausfurs gezeugt werden ist falsch und durch das Vertuschungssystem mehren sich nur die Schuld fort können, nach wie vor unter dem Druck ihrer Ausbeuter zu mußte. Allein so einfach liegt die Sache doch nicht. ce se und die Schuldigen.- leiden, ja man läßt sie sogar oftmals dafür büßen, daß die jungen Gewiß Die Liberalen sind schwer erbost über ihre Niederlage in Lente fortgezogen find. Nachfolgend geschilderter Vorfall, der sich man noch glauben, es handle sich hauptsächlich um eine verschärfte vor einigen Tagen in Nesselbeck, Kreis Königsberg, zugetragen hat, Anwendung des Begriffs von Crimen laesae majestatis, Ser Bayern. Anstatt aber ihre eigenen politischen Sünden zu be kennen, schmähen sie das Bündnis, das Centrum und Social- giebt uns ein flares Bild von der„ liebevollen" Behandlung, die den Majestätsbeleidigung, wie fie eben erregte Zeiten mit sich bringen. älteren Landarbeitern in Ostelbien zu teil wird. Die Frankfurter Straftammer gab sich redlich Mühe, das altrömische demokratie in einigen Wahlkreisen gefchloffen hatten. Die einen Dort wurde dem 64 jährigen Kuhhirt vom Inspektor der Auf- Verbrechen zu tonftruieren. Sie sagte bekanntlich: der Angeklagie detanatting: der Angeklagte machen dem Centrum Vorwürfe, weil es mit„ den Feinden des Vater trag gegeben, das Bieb ant Vormittag erst mit trocnem, dann mit hat zwar nur über die Thronrede geschrieben, aber die Thronrede landes und der Monarchie" zufammengegangen sei, die anderen klagen eben von der Waide geholtem Futter zu füttern. Er that das auch. wurde und wird gewöhnlich vom Kaiser selbst gesprochen, das Recht dazu die Socialdemokratie an, daß sie der fleritalen Berfinsterungspartei als der Inspektor am Mittag vom Remontemarkt, der in der Nachbar- haftet ganz eigentlich der Person des Staisers an, und folglich richtet Hilfe geleistet hat. In einen drollig- rabiaten Schmerzensausbruch bricht die Mün- fchaft abgehalten war, zurüdkehrte, war er mit der Art des Futterns fich auch jede mißliebige Aeußerung über die Thronrebe gegen die unzufrieden. Die Aeußerung des Hirten, daß es so gemacht sei, Person des Kaifers, fie wird eine Majestätsbeleidigung. So die chener Algemeine Beitung" aus: " Das unnatürliche Bündnis zwischen Soutane und Ballon- wie er bestimmt habe, brachte ihn berartig in Wut, daß er mit Straffammer. Daß damit ein Sauptias unserer ganzen Verfassung " Das unnatürliche Bündnis zwischen Soutane und Ballon einem schweren eisenbeschlagenen Stock wie toll auf den alten über ben Haufen geworfen wurde, laffen wir jetzt einmal ganz beimüße, zwischen dem Kruzifig nnd der Petro- Mann einschlug, so daß demselben die Arme, die er zum Schuße er feite. Wir folgen mur dem Gedankengang der Frankfurter Richter leumflasche ist leider in Deutschland nichts ganz Seltenes mehr geworden. Daß Bayerns Hauptstadt den Schauplatz für hoben hatte, gang blutig geschlagen wurden. Damit aber noch nicht fo getreu als möglich und stellen fest, daß bas Streben nach dem eine etlatante Wiederholung diefes Bündnisses bieten muß, ist aber genug; fei es, daß der alte Mann fich zu wehren fuchte, tura, der äußersten Schutz der Majestät im neu- reichsdeutschen Sinne immerhin Unmensch zog nunmehr einen Revolver und schoß noch der leitende Gedanke für die Richter erster Instanz blieb. Oder, eine ganz besonders betrübliche Erscheinung. viermal auf den mishandelten. Drei Kugelu trafen noch besser ausgedrückt: die eigentliche preußisch- deutsche Gedankenden Unglücklichen. Derselbe wurde nach der städtischen Kranken- strömung, die im Frankfurter Prozesse sich geltend machte, anftalt in Königsberg gebracht. Dort liegt er jegt noch schwer trant. blieb zuerst noch ziemlich in der Hülle des wirklichen Majestäts" zielbewußten" Partei marschieren Selbst wenn der alte Miann sich wirklich zur Wehr gefegt hätte, beleidigungs- Verfahrens. Wodurch vielleicht gerade jenes Ergebnis was er bestreitet, bleibt es doch immer eine Roheit sonder gleichen, bedingt wurde, daß das Urteil erster Instanz zu einer vollständigen wenn der 88jährige kräftige Inspektor zum Schießeisen greift und Umkehrung der bisher bei uns maßgebenden staatsrechtlichen Be griffe fommen mußte. Anders ging's nicht gut. Wer den be Bielleicht erimern sich die Herren Agrarier dieses Borfalls, leidigten" Kaiser an die Stelle der" beleidigten" Bundesregierungen wenn sie im Reichstag wieder einmal erzählen, wie liebevoll in ober des beleidigten" Reichskanzlers feßte, beging zwar eiren Ostelbien die alten Arbeiter behandelt werden. völligen Umsturz unserer Verfassungsanschauungen, aber er blieb doch eben noch bei der Majestätsbeleidigung.
Regenten und seinem Hause zu Mute fein mag, wenn er feine angeblichen getreuesten Anhänger Arm in Arm mit der fieht, die in der Pariser Kommune den reinsten, leider vereinzelt gebliebenen Versuch einer praktischen Verwirklichung der socialbemokratischen Zdeale erblidt und die Abschaffung der Monarchie als etwas selbstverständliches fordert, das scheint die schlauen Politiker von der Rechten nicht zu beunruhigen. Die Politit eines Wahlbündnisses mit den Socialdemokraten war schlau, es fragt fich nur, ob sie nicht zu schlau war...
Die Vosfische Zeitung" wiederum bedauert wehmutvoll, daß die Kommune verherrlichenden Männer mit der Petroleumflasche" fich nicht mit den Liberalen der auch liberalen Allg. 8tg." berbündet haben. Und die Berliner geitung poffierlich: Der Wahlschacher, den die bayrische Socialdemokratie getrieben, wird ihr nicht so bald vergessen werden."
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droht
Paris , 12. Juli. Der Kriegsminister hat den General Juillard, der gelegentlich der Bersetzung des Obersten Saree von Rennes den bekannten Tagesbefehl erließ, aufgefordert, fich in feinen Tagesbefehlen fünftig einer größeren Vorsicht und 8uridhaltung zu befleißigen.
Nun ist aber jetzt das Reichsgericht gelommen und hat mit dieser Begründung des Urteils, die doch immer noch eine Konsequenz in ihrer Art war, aufgeräumt. Die Leipziger Richter stehen staatsrechtlich denn doch der reinen Univerfitätstheorie zu nahe, als daß fie den völligen Bruch mit bisherigen Grundsägen mitmachen fonnten. Sie reißen Ballen nach Balten an dem Frankfurter Urteil ein, daß es nur so eine Luft ist, zuzusehen. Es geht schon einmal vorläufig nicht anders, sagt das Reichsgericht: der Staifer ist nur Inhaber der Präfidialgewalt im Reiche, nur Vertreter der verbündeten Regiegen, und die Thronrede ein Programm des letzteren, ein verwortlich bleibt. Die Erörterungen der Thronrebe wie andere Regierungsvorlagen können unmöglich auf diejenigen Grenzen beschränkt werden, innerhalb deren nach unserer heutigen Rechtslage nur eine Kritit persönlicher kaiserlicher Aeußerungen möglich ist Und so giebt denn das Reichsgericht dem angeklagten Redacteur akademischen Trost aus vollen Händen; der socialdemokratifche Journalist glaubt schon frei aufatmen zu können, weil ihm wenigstens das nicht mehr versagt sein soll, was feinen bürgerlichen Kollegen noch niemals versagt war. Die bisher einzig dastehende Erweiterung furter Straffammer ist beseitigt und wieder allgemeines, gleiches verfassungsmäßiges Recht auf Kritit an Regierungshandlungen für die gesanite Preise hergestellt
Unser Leitartikel giebt die Gründe, aus denen die Socialdemofratie in Bayern unter den besonderen Verhältnissen bei dieser Wahl mit dem Centrum ein Stück Weges marschiert. Der Hintveis der Berl. 8tg." auf Belgien zeigt gerade die Besonderheit der bayrischen General Duchesne hat dem Kriegsminister seinen Bericht Berhältnisse. In Belgien geht die Arbeiterklasse mit den Liberalen, weil über die von ihm geleitete Untersuchung bezüglich des fajfungsmäßiger Regierungsaft, für den der Reichstanzler verant diese in Opposition zur Regierung steht, die dem Volke ſeine Rechte vor erhaltens des Generals Bellienz eingereicht. Die enthält und weiter schmälern will. In Bayern find die Liberalen Schlußfolgerungen des Berichts werden geheim gehalten. die Stügen der Regierung, Träger der politischen und wirtschaftlichen Die Fronde" schreibt, es jei möglich, daß Du Path de Reaktion, Feinde jeber noch so bescheidenen Forderung der Arbeiter- Clam nicht vor die Militärgerichtsbarkeit, sondern vor die Civile flaffe. Diefe anniaßende Herrschaft eines Liberalismus, der feinen gerichte gestellt werde, da festgestellt sei, daß seine Frau seine Namen täglich schändet, galt es zu brechen. Unseren Parteigenossen Mitschuldige sei, da sie einen der falschen Blanchebriefe geschrieben ist sicherlich der Schritt, den sie gethan haben, nicht leicht geworden. habe. Aber die Berliner Freifinnigen und gar Demokraten " thäten gut, wenn fie nicht zu nahe an ihre bayrischen Parteibettern heranrüdten.
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Zum Aronsschen Falle. In der„ Straßburger Post" hatte ein ungenannter Professor Betrachtungen darüber angestellt, welche Rüdfichtslosigkeit gegen Dr. Arons in einer Hinausziehung der Angelegenheit bis in die Universitätsferien liegen würde. Diese Erörterungen scheinen doch nicht ganz unbeachtet geblieben zu sein, denn wie wir soeben hören, ist noch kurz vor Schluß des Semesters, nämlich auf den 22. Juli, ein Termin zur Verhandlung vor der philosophischen Fakultät anberaumt worden. Nach dem Privatdocenten Gefeße fungiert die Fakultät als Gericht erster Inftana.
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Rom , 12. Juli. Wie radikale Blätter melden, haben sich alle täte des Kaffationshofes entschieden gegen die Notverordnungen ausgesprochen. Giletta ist bei seiner Ankunft in Piacenza auf Befehl des KriegsDer von der französischen Regierung begnadigte General ministers unter Vorbehalt weiterer Verfügungen in strengen Arrest abgeführt worden.-
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scheidende Wendung, die uns zu dieser ganzen Betrachtung Da macht aber eben das Reichsgerichtsurteil plöglich jene entführte. Nachdem es es den Apparat des Majestätsverbrechens Ungefehliche Gefangensetzung Coftad. Der Abgeordnete beseitigt und die juristische Hülle gesprengt hat, unter der sich bisher Genosse Andrea Costa , wurde nach der legten Sigung des Bar- die unterste Strömung verbarg, die diesen Prozeß herbeiführte, laments verhaftet, um eine im Jahre 1889 fiber ihr verhängte, aber offenbart es diese Strömung mit aller Deutlichkeit, weil sonst gar mittlerweile durch eine allgemeine Anmestie aufgehobene Strafe ab- teine Verurteilung mehr möglich gewesen wäre. Jene Wendung zufißen. Es hat sich nun herausgestellt, daß Costa nur infolge macht das Reichsgericht mit zwei kleinen Worten: Dort, wo es einer bureaukratischen Echlamperei verhaftet worden ist; der mit der ausspricht, daß die Frankfurter Straffammer recht hat, wenn sie Bochum , 11. Juli. Begen Beleidigung des fürstlich meiningi- Führung des Strafregifters, in dem Costas Verurteilung eingetragen sagt, daß der Kaiser bei der Thronrede außer der Meinung der ver schen Ministeriums will der Staatsanwalt zu Koburg den ist, betraute Beamte hat einfach vergessen, auch den Erlaß der Strafe bündeten Regierungen zugleich daneben feine eigene persön Redacteur O. Su von der hier erscheinenden Deutsch. Berg- und zu notieren. Um einen Standal zu vermeiden, sucht man jetzt durch liche Meinung aussprechen kann." Und da festgestellt sei, daß der UnSüttenarbeiter 8tg." vor das Forum des Koburger Landgerichts allerlei rabulistische Kunststüde nachzuweisen, daß Costa nicht geklagte diese zugleich daneben" ausgesprochene persönliche Meinung des ziehen. Sué soll in einer Nummer seiner Beitung dem Ministerium amnestiert worden und daher seine Verhaftung durchaus gefeß- Kaisers durch den belannten Bergleich scharf habe tritifieren wollen, nicht ben Borwurf gemacht haben, daß es nichts für die Verbesserung der lich ist. Costa wird im Gefängnis in der niederträchtigt en die Thronrebe, von der er nur sprach, so bleibe es bei der Ber Lage der meiningischen Griffelmacher gethan habe; er wird gegen Weise behandelt. Man will ihn mit ben geurteilung. Nun hat der Kaiser aber zugleich mit und neben der ben ambulanten Gerichtsstand der Presse, wie er meinen Verbrechern zusammensperren, er son Sträflingsfleider Thronrede garnichts zur Eröffitung des Reichstags im November in seiner Klagesache zur Anwendung kommen soll, Brotest einlegen. anziehen, sich Bart- und Haupthaar schneiden lassen, Sträflings- gejagt. Wohl aber hat er vorher die Deynhäuser Rede gehalten; Bom fächsischen Polizeiregiment. Das neueste Original- arbeiten verrichten, keine Besuche empfangen und nur einmal in der die erste offizielle Bestätigung dieser Rede tam in der zur Frage produkt der Polizeiweisheit hat der Stadtrath in Zittau ans Woche an seine Familie schreiben dürfen. Er hat gegen diese Ver- stehenden Thronrede, und der Angeklagte besprach eben diese Stelle Damit ist unseres Erachtens der psychologische Licht der Welt befördert. Er hat nämlich das Kriterium gefügung der Strafbausdirektion an das Ministerium rekurriert, das der Thromrede. werbsmäßigen Verteilens von Druckschriften als gegeben ge- fich aber bisher noch nicht herbeigelassen hat, zu antworten. Daß Untergrund der ganzen Affaire aufgedeckt, und man muß dem Reichsfunden, wenn ein solcher Verteiler von Druckschriften( focia die Verhaftung Costas eine ungefeßliche ist, geht schon daraus hervor, gericht Dank wissen, daß es dies durch sein Urteil ermöglicht. Den listiser natürlich für seine Mühe eine Entschädigung für daß der Abgeordnete Genosse Morgari, der sich in genau derselben Frankfurter , aber noch mehr den Leipziger Richtern war die AnFahrgeld, Effen, Effen, Trinken schauung schon in Fleisch und Blut übergegangen, daß die usw. bekommt. Gewerbe Lage befindet wie Costa, nicht verhaftet worden ist. mäßiges Berteilen ist aber bekanntlich von der Genehmigung Politik Gegen den Arbeiter- Terrorismus" bom Kaiser perder Behörde abhängig. Weil nun ein solcher Sünder diese Ge sönlich angegeben sei und fortgeführt werde; deshalb wurde ihnen Ueber die Differenz der englischen Regierung mit den beim besten Willen eine Trennung derjenigen Stritit, welche fich gegen nehmigung nicht eingeholt hatte, bekam er ein Strafmandat. Das Buren liegen heut feine neueren Nachrichten vor. Es ist das ein diese persönlichen Kundgebungen des Kaisers richtete, und derjenigen, Gericht wird darüber noch sprechen. In Meißen wurde der Organisation der Töpfer die Abhaltung gutes Zeichen, aus dem zu schließen ist, daß die Krise aufhört akut welche uns die verfassungsmäßigen Refultate jener taiserlichen eines harmlosen Tänzchens, das gelegentlich einer Partie in einem zu sein. Das Eintreten der englischen„ Afrikander" für die Transvaal - Richtung, also die Thronrede und den Reichstanzler traf, schlechterBarteilofal stattfinden sollte, von der dortigen Amtshauptmannschaft Republik ist ein Ereignis von großer Tragweite, dessen Bedeutung dings unmöglich. In ihrem Bewußtsein herrscht der Einbrud, daß auch der verbissenste englische Jingo nicht bestreiten kann. es fich bei allem um Wünsche des Kaisers handelt, so stark vor, daß berboten. Grund": Die Behörde tennt die einzelnen Teil. Das Haupt der Regierung des Kaplandes, Mr. Schreiner, war persönliche und verfaffungsmäßige Aeußerungen des Monarchen un nehmer an dem Vergnügen nicht genügend.- von jeher ein warmer Freund der Buren- Republit. Er ist beiläufig bewußt bei ihnen ineinander fließen. Erst so wird auch das zugleich" Dresden , 12. Juli. ( Fig. Ber.) Daß die Militärvereine der Bruder jener Miß Olive Schreiner , die an der Spize der und daneben" des Reichsgerichts- Urteils verſtändlich. auch in Sachsen Lieblind der Regierung sind, ist ja bekannt. Echon englischen Bewegung gegen die afrikanische Politik Chamberlains deshalb, weil sie den Sturmbod gegen die Socialdemokratie abgeben steht. Diese hochbegabte Frau hat durch ihre trefflichen Schriften müssen, obwohl diese Vereine angeblich ganz unpolitisch" sind. und Vorträge wesentlich dazu beigetragen, die Schwindeleien und Wahrscheinlich, damit etwa nicht irgend jemand über Frevelthaten des Herrn St hodes aufzudecken, der in Chamberlain diefe staatsretterische Aufgabe im 8weifel sein tann, im 8weifel fein tann, hat einen würdigen Helfershelfer gefunden hat. bas jest wieder einmal ein offizieller Bertreter Regierung, ein Geheimrat von Kirchbach, in der hier statt
der
England.
Rußland.
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Partei- Nachrichten.
umat
Die Rechtlosigkeit des mecklenburgischen Volkes wird wieder einmal deutlich erwiesen durch nachstehenden Vorfall. In Rost od sollte eine Versammlung abgehalten werden mit der gehabten Bundesversammlung ausbrüdlich in einer Ansprache ganz Der Friebensfürft": Der Generalgouverneur von Finnland Tagesordnung: Der Entwurf eines Gesetzes zum Schuße des demonstrativ hervorgehoben. Er erflärte nämlich, daß Regierung General Bobritom erklärte einem dänischen Journalisten gegen gewerblichen Arbeitsverhältnisses." Dieses Thema bildet angesichts und Königshaus großen Wert auf unser Militärvereinsleben" legen, über, die internationale Deputation sei vom Baren abgewiesen der in Aussicht stehenden Zuchthausvorlage und der mit diesem da dieses unter den vielen Bereinigungen das stärkste Bollwert worden, weil er nicht wünsche, in seinem eigenen Hause darüber Gefeße eng verknüpften wirtschaftlichen Interessen ber Arbeiter ein notwendiges Requisit, um die Arbeiterschaft gegen die Strömungen(?) des Umfturzes" sei. Spotten ihrer belehrt zu werden, wie er Rußland regieren solle. Sollten die über ihre Lage aufzuklären, um ihr zu zeigen, durch selbst, und wissen nicht wie. Finnen sich dem Willen des Baren widersetzen, so würden thre Nürnberg , 11. Juli. Bur Jllustrierung des bayrischen Wahl. Brivilegien vernichtet werden. Die finnländische Preise würde, welche Machtmittel ihre wirtschaftliche Existenz bedroht ist. Das Wahlwenn gefezes, das wir im Leitartikel bereits beleuchtet haben, mögen einige maßregeln hervorrufen und damit dem Lande einen schlechten fichtswinkel aus und gab, scheinbar getrübt durch die Boreingenommen. fie die gegenwärtige Agitation fortseze, 8 wangs- Ministerium beurteilte diese Angelegenheit offenbar vom politischen GeBeispiele dienen: In einem Rürnbergischen Wahlbezirk tamen auf Gefallen thun.884 Wahlberechtigte 5 Wahlmänner, in einem anderen auf 8828 nur 8. Unnötig zu sagen, daß der erste Bezirk im Bourgeoisviertel liegt, der zweite in einer Proletariervorstadt. Die Bourgeois haben
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after
Zuchthauskurs
heit gegenüber den aus organisierten Arbeiterfreisen kommenden Eingaben zweds Abhaltung öffentlicher Bersammlungen, einen a b lehnenden Bescheid. Den gleichen Erfolg hatte eine Beschwerde an das Staatsministerium. Dieses bestätigte einfach die Ablehnung des Ministeriums. Damit ist die Sache abgethan, die Versammlung
also 12-15 mal soviel Wahlrecht als die Arbeiter. Für die Social- und Majestätsbeleidigungs- Paragraph. muß unterbleiben. Das sind in der That unhaltbare, Zustände.
demokraten haben rund 16 000 Wähler ihre Stimme abgegeben, für die Freifinnigen etwa 8800; aber wir hätten 24 000 Wähler ftellen fönnen, wenn die physische Möglichkeit der Wahl gewährleistet gewesen wäre. Unsere folossale Ueberlegenheit tommt bei diesem System gar nicht zur Geltung; in einem Bezirk haben wir 1037 Stimmen gehabt, die Gegner 162; 800 ber ünfrigen hätten ruhig zu Hause bleiben tönnen, fie haben lediglich demonstriert, der Effett wäre mit 200 Stimmen auch erreicht worden. a
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Zu der gestern bereits gewürdigten Reichsgerichts Entscheidung Wegen Richterbeleidigung wurde der Redacteur des Halleum Frankfurter Majestätsbeleidigungs- Prozeß wird uns noch geichen Boltsblattes, Genoffen wienty; am 11. d. M. schrieben: zu 400 Mark Geldstrafe eb. 40 Tagen Gefängnis verurteilt. Er In dem jest abgeschlossenen Frankfurter Majestätsbeleidigungs- foll in einem am 28. April unter der Spizmarte: Gin umgemein Prozesse, deffen Opfer Genosse Quard geworden ist, rangen zwei auffälliges Urteil" veröffentlichten Artikel die Mitglieder der 2. Straf sociale Strömungen miteinanden darum, wer von ihnen den größten tammer und besonders den Landgerichtsdirektor Weise beleidigt haben. Einfluß haben sollte: die sich immer mehr bei unseren deutschen Gen. Swienty war am 25. April wegen Beleidigung des Eislebener Chronik der Majeftätsbeleidigungs- Prozeffe. Richtern verschärfende Neigung, die Geltung des Majestätsbeleidigungs- Schöffengerichts zu 300 M. Geldstrafe verurteilt worden, weil er durch die Die Schneiderin Frehse in Hamburg soll im Jahre 1894 Paragraphen zu erweitern, und die bei denselben Richtern durch den Gegenüberstellung zweier Urteile den Richtern in Eisleben den Borwurf der Parteilichkeit gemacht haben sollte. Es handelte sich elne Majeftätsbeleidigung begangen haben. Nach Berlauf von etwa Buchtbausturs unwillkürlich erzeugte Stimmung. Man tönnte nun sagen: das ist ganz einfach; unterm Buchthaus- damals um die Bestrafung eines Mühlenbesizers im Gegensatz zu 10-12 Tagen erzärnte sie sich mit ihrem Zuschneider Namens furs müssen sich ja alle strafgesetzlichen Tendenzen verschärfen, die der Bestrafung eines Arbeiters. In dem fraglichen Artikel wurde Ballmus, schimpfte ihn aus und wurde darauf von ihm denunziert. fich gegen Arbeiterpreffe und Arbeiterbewegung richten. Von dem die gegen Swienty verhängte Strafe aufs neue tritisiert. Dieſe Sie ging aber nach Schweden und konnte dort nicht gefaßt werden. Als sie vor einigen Monaten jedoch nach Deutschland zurückkehrte, augenblick an, wo die straffe Arbeiterorganisation an sich schon als Stritif soll wiederum beleidigend gewesen sein. ein Uebel bezeichnet wurde, mußten die Hüter der Ordnung auf o d Polizeiliches, Gerichtliches usiv. hatte ihr eigener Schwiegervater nichts Giligeres zu jeder Stufe der behördlichen Rangleiter überall ihr bestes darin er thun, als die Rückkehr der Behörde anzuzeigen, worauf sie verhaftet blicken, selbständigen Regungen überhaupt schärfer als je entgegen hat dieser Tage eine Gefängnisstrafe von einem Monat angetreten, -Genoffe Berkau, Redacteur des Halberstädter Partei- Organs, wurde. In der jezigen Verhandlung beantragte der Staatsanwalt zutreten. felbft Freisprechung, das Gericht erkannte jedoch auf drei Monate Berbot socialistischen Pfeifens und Singens gekommen find, sobaß Naumburg audiftiert worden war. Es ist kein Zufall, daß wir dergestalt wieder bis zum die ihm wegen angeblicher Beleidigung des Oberstaatsanwalts in Gefängnis.Bekanntlich handelte es sich den Socialdemokraten taum mehr erlaubt ist, auf fich selbst zu dabei um eine Notiz, die der Entrüstung über die Behandlung, die pfeifen; ebenso, wie es im Buchthausfurs liegt, daß in Hochschul- und dem Redacteur Emil Meyer während der ersten Beit seiner Haft au Denkmalsfragen die Reaktion ihren Bogen bis aufs äußerste teil wurde, Ausdrud verlieh. spannt. Dazwischen liegen dann die zahllosen, schon von lange
Aus dem oftpreußischen Bandarbeiterparadies wird uns geschrieben: Sat es auch der Leutemangel bereits babin gebracht, daß stellen weise die jüngeren Arbeiter, bei denen man das Fortgehen befürchtet,
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her bekannten Berfolgungen. Daß fie fich vermehrten, brachte
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