Nr. 294
Mittwoch, 15, Dezember 1837
Seite 8
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enthalten insgesamt Berbesse- dem Verhandlungswege ohne alten Kollektivverträge erzielt
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Der Investitionsbeirat für Böhmen überprüfte das Programm der Bauten, die das Land Böhmen aus eigenen Mitteln durchführen will sowie der Schul-, Kultur?-, Krankenhaus-, Verwaltungs- und anderen Bauten, die das Landesamt für verschiedene Ressorts der Staatsverwaltung durchzuführen hat. Nach der Erstattung der Berichte entspann sich eine Debatte, die der Vorsitzende Dr. I. Stockh abschloß. Er bemerkte dabei, daß die kritischen Worte, die gegen die all- zügroßen Ausgaben für Repräsentationsbauten im Zentrum des Staates gerichtet waren und die gleichzeitig darauf hinwiesen, daß die notwendigsten Bedürfnisse kultureller, wirtschaftlicher und gesundheitlicher Art nicht befriedigt sind, das In« vestitionSprogramm der nächsten Jahre ernsthaft beeinflussen müssen. Das zeitweilige Nichtverständnis für diese Forderung einer gesunden Entwicklung des Staates wird sicher der Notwendigkeit einer praktischen Geltendmachung regionaler Bestrebungen Weichen.
Baumwollanbau in Jugoslawien . Bon den Gebieten des früheren Jugoslawien hatten vor dem Weltkrieg gewisse Gegenden von Südserbien Baumwollkulturen. An den letzten Jahren ist die» ser Zweig der Landwirtschaft von der Regierung stark gefördert worden; im laufenden Jahre waren in Südserbien bereits über 8000 Hektar mit einer Ernte von etwa drei Millionen Kilogramm damit in Anspruch genommen. Neuerdings hat man versuchsweise auch Baumwollpflanzungen im südlichen Banat unternommen; der Erfolg soll überraschend gut sein. Das Ministerium für
Viehzüchtern schweren Schaden zugefügt. Eine nochmalige Verteuerung ist vollkommen unmöglich. Es must vielmehr endlich die V e r b i l l i g.u n g der Futtermittel, vor allem der Kraftfuttermittel, herbeigeführt werden, damit es den keinen Vieh- ' züchtern wieder möglich wird, Kraftfutter zu geben, um den teilweise sehr stark gesunkenen Fett, gehalt der Milch und damit auch ihre oftmals einzigen Einnahmen erhöhen zu können.
lich der gesamte Boden haben! Enteignet sollen allerdings nur„verwahrloste" Höfe werden. Ueber den vom Wiederaufbau-Institut gestellten Enteignungsantrag entscheidet das Ackerbau- Ministerium nach Anhören einer Schiedskommission. Bier Monate nach Einbringung des Antrages wird die Enteignung rechtskräftig, falls sie vom Ministerium nicht abgelehnt wurde. Der Besitzer kann nur innerhalb 45 Tagen Einsprüche geltend nurchen. Pachtverträge auf dem enteigneten Grund werden entschädigungslos hinfällig. Das Institut hat vor allen anderen Bewerbern ein Vorrecht auf Uebertragung von Grundbesitz. Vom 15. April bis 15. Juni dieses Jahres wurden von ihm 18 deutsche Höfe erworben. Mit Rücksicht auf die bisherigen Erfahrungen ist die Befürchtung der südtiroler bäuerlichen Bevölkerung verständlich, daß ihre Existenzgrundlagen durch die Fortsetzung der bisherigen Tätigkeit des von der Regierung tatkräftigst geförderten„Wiederaufbau-Instituts" ernstlich bedroht werden.
Attlee Ober die Spanier Paris.(Ag. Esp.) Auf der Rückreise von Spanien haben Major Attlee und Ph. Noel B a k e r zu französischen und englischen Journalisten gesprochen, während Ellen Wilkinson schon vorausreisen mußte, da sie Freitag im Unterhaus sprechen muß.(Ihr Flugzeug mußte an der bbri- tischen Küste notlanden, Ellen Wilkinson ist aber mit einem Lhok davcmgekommen und mit dein Zug sveitergerelst.)’ Attlee gab seiner Bewunderung für den Mut der Madrider Aüsbruck, die ihr Leben normal weiterführen, als ob sie nicht bloß einige hundert Meter von der Frontlinie entfernt wären. Eine politische Rede, sagte Attlee, wolle er nicht halten, das werde er im Unterhaus tun. — Gonzales Peüa, der Vorsitzende des spani schen Gewerkschaftsbundes UGT. sprach Attlee und Baker, sowie der Labour Party den Dank der spanischen Arbeiter aus.— PH. Noel Baker berichtete, wie er in Barcelona Leichen kleiner Kinder gesehen hat, die kurz vorher von Rebellen« bomben ermordet worden waren. Er erwähnte auch, daß man jenem Bombardement das»militärische" Ziel zugeschrieben hat, einen Minister und seine Umgebung zu treffen. Baker gab seiner vollen Anerkennung für die Schulerziehung und den Rekruttnunterricht mitten' im Bürgerkrieg Ausdruck und rühmte gleich Attlee die große Herzlichkeit, mit der die Labourabordnung sowohl von der Regierung wie von jedermann im Boll der
' Landwirtschaft will diese Kulturen wieder fördern und man glaubt, daß Jugoflawien.in Zukunft etwa zwei Drittel seines Baumwollbedarfes selbst decken kann. Frankreich gewährt Jugoslawien Hnndcls- erleichterungen. Wie die„Times" meldet, wird Delbos in. Belgrad drei Zusatzabkommen zum jugoslawisch- französischen Handelsvertrag in Belgrad unterzeichnen, denen zufolge der jugo- flawische Export nach Frankreich den franzö sischen Export nach Jugoslawien dem Werte nach um 20 Prozent übersteigen, soll, und denen zufolge Jugoslawien die französische Einfuhr nach Jugoslawien zu. diesem Behufe wird kontrollieren können. Weiters soll eine Reihe von Quoten kür die jugoslawische Einfuhr nach Frankreich erhöht werden. Die Weizen-Weltproduktio» wird vom Internationalen Agrarinstitut für 1937 auf 1035 Mil- lionen q gegenüber 959 Millionen im Vorjahr und 1022 Millionen im Durchschnitt der Jahre 1926/30 geschätzt. Für Europa lautet die Schätzung auf 410 Millionen q gegen 404 Millionen im Vorjahr und 429 Millionen 1935. Die Weltexporte in den ersten Monaten der laufenden Kampagne betrugen im August 11.1 Millionen q im Vorjahr und im September 10 Millionen gegenüber 14.1 Millionen im Vorjahr. Die Weltnachfrage hat eine Verringerung um etwa 8 Millionen q monatlich erfahren.
Vierzigstundenwoche in Frankreich bleibt London. (Eigenbericht.) Zu dem Bericht der französischen Kommission für die Reorganisation der Produktion erfährt man, daß die vierzigstündige Arbeitswoche bleiben wird. Borgeschen sind lediglich zeitweise Ausnahmen für Grundindustrien, wie den Kohlenbergbau. Möglicherweise wird die Acheitszeit auf sechs Tage aufgeteilt werden, während sie bisher auf fünf Tage aufgeteilt war.
aus..... Wilhelm unmittelbar nach seiner Flucht nach Hol land entführt werden sollte. Obwohl die Angelegenheit volle 19 Jahre zurückliegt, stellt sie einen interessanten Beitrag zur damaligen Stimmung der Amerikaner dar. Die Sache wird dadurch bekannt, daß der Oberst Luke Lea , ehemaliger Senawr des Staates Tennessee , sie jetzt erzählt hat. Der Oberst hat mit acht anderen amerikanischen Offizieren diesen Plan gefaßt, weil er mit seinen Kameraden der Meinung war, daß Ex-Kaiser Wilhelm unbedingt als Gefangener auf die Friedenskonferenz von Versailles gebracht werden müßte, weil er für die amerikanischen Offiziere als der einzige Schuldige am Kriege sich auch selbst vor der Konferenz zu verantworten hätte. Die Amerikaner arbeiteten einen ganz genauen Plan aus und begaben sich von Luxenchurg aus. wo sie stationiert waren, auf den Weg. Sie hatten schon sehr bald Pech, denn ihr Auto hatte bei Lüttich eine Panne. Wie verwegen die acht Freunde waren, kann man daraus sehen, daß sie kurzerhand einen vorübergehenden Lastwagen beschlagnahmten und weiterfuhren. An der holländischen Grenze gckb cs einen Aufenthalt, da sie ja keinerlei Visa besaßen und auch sonst nicht erklären wollten, warum sie nach Rolland reisten. Oberst Luke Lea kannte aber den amerikanischen Botschafter im Haag persönlich, er setzte sich mit
Man erhält für 100
ihm telephonisch in Verbindung, und einige Stunden später brachte ein Kurier Pässe, für alle acht Beteiligten. Die Expedition kam am 5. Jänner 1919, abends um 8 Uhr, in Amerongen an, wo der Kaiser damals im Hause des Grafen Benttnck wohnt«. Die Offiziere fanden ohne weiteres Zutritt in daS Haus, weil die Wachtposten beim Anblick ihrer Uniformen und Ehrenzeichen salutierten und sie sofort passieren ließen. Sie ließen sich beim Grafen Bentinck melden und wurden auch von ihm empfangen. Sie erklärten, daß sie in persönlicher Mission den Ex-Kaiser sprechen müßten. Bentinck erwiderte höflich, daß er Wilhelm ll. fragen wolle, ob er empfangen würde. Er ging in den Nebenraum, und die Amerikaner hörten deutlich die Unterhaltung zwischen ihm und dem Kaiser, der sich weigerte, herauszukommen. Benfinck kam mit dem abschlägigen Bescheid zurück, und nun begannen die Offiziere mit ihm unter irgendeinem Vorwand eine Unterhaltung, um vielleicht doch noch an den Kaiser heranzukommen. Bentinck faßte jedoch Verdacht, alarmierte den Bürgermeister, die Wachen wurden verstärkt, und die Offiziere begriffen, daß sie ihren Plan nicht durchführen konnten. Sie verabschiedeten sich daraufhin höflichst, nachdem sie vom Grafen Benfinck. zum Abendbrot eingeladen worden waren, und verließen, ohne behelligt zu werden, das Haus. Als General Pershing von dieser Sache erfuhr, er- flärte er, daß die Leute vollkommen recht gehabt hätten. Er bedaure, daß der Plan nicht gelungen sei. er hätte ihnen sonst gern als Anerkennung ein Jahresgehalt auSgezahlt. Luke Lea hat als Andenken noch einen Aschenbecher mit dem Wappen der Hohenzollern mitgenommen.
Die Einigung in Ostrau Zwischen den Vertretern der GewerkschaftS» organisationen der Bergarbeiter des Ostrau-Kar- winer Steinkohlenreviers und den Vertretern der Grubenbesitzer wurde Dienstag nach längeren Verhandlungen ein Einvernehmen über die Art der Auszahlung der fünfprozentigen Teuerungsaushilfe an die Arbeiterschaft der Bergbauindü- strie erzielt. Es wurde festgestellt, daß im Vorjahre im Revier in allen Betrieben der Bergbauindustrie ein Bruttolohn von 265,167.352 Kö ausgezahlt wurde. Im Revier gibt es insgesamt 32.422 Arbeiter im Bergbau, davon 5154 Ledige und 27.268 Verheiratete. Es wurde vereinbart, daß die Verheirateten K<S 430.— und die Ledigen K£ 300.— erhalten. Diese Aushilfe erfordert einen Gesamtaufwand von 13,271.440 Kö. Am 22. d. M. wird ein Teil dieser Aushilfe auSge- zablt werden, und zwar an Verheiratete K£ 260.— und an Ledige Kö 180.—. Der Rest wird am 15. April 1938 ausgezahlt, und zwar an Ber- .heiratete 170 KL und an Ledige 120 KL. Ferner wurde»ine zehngliedrige, paritätische Kommission gewählt, welche eine Revision des Kollektivver- trages in bezug auf dessen unklare oder strittig« Punkte durchführen wird.
Massenentiassungen In Oberaltstadt Dio Firma Klug« inOberaistadtbeiTrsu« tenau, dir bisher an 1200 Arbeiter beschäftigt, droht die Entlassung von 440 Arbeit-rn an und kündigt 200 weiteren Arbeitern zeitweise Arbeitslosigkeit an, indem sie von den Lbrigbleibenden 800 Arbeitern abwechselnd immer 200 auf vier Wochen auSsetzen will. Die Firma berust sich darauf, daß sie infolge von Ausfuhrschwierigkeiten auf einen Lieferungsverträg nach Oesterreich , der dem Betriebe drei Monate Beschäftigung bringen würde, verzichten müsse.
Nochmalige Verteuerung der Futtermittel? „Näs Benkov", das Organ des tschechischen Kleinbauernverbandes, beschäftigt sich mit dem vom Landwirtschaftsministerium vorgelegten Gesetzentwurf über die Erzeugung und den Handel mit Futtermitteln. Der Entwurf sieht eine Konzessionierung der Erzeugung und des Handels vor, im Landwirtschaftsministerium soll ein eigener Futtermittelregister geführt werden, die Futtermittel find mit Deklarationsscheinen zu versehen u. s. f. Schon diese Besfimmungen sind in der gegenwärtigen Fassung weitgehend änderungsbedürftig. Vollkommen unannehmbar ist jedoch die Bestimmung, wonach beim Land« wirffchaftsministerium ein neuer Fonds durch einen Kontrollbetrag von 5 KL per Meterzentner gebildet werden soll. Dieser Betrag ist unangemessen hoch und würde eine weitere empfindliche Preiserhöhung der Futtermittel bringen. Auch der deutsche Kleinbauernverband nahm gegen den Entwurf Stellung. Hier ist sicherlich die Frage erlaubt, ob das Gesetz Wohl der erste Schritt des Landwirtschaftsminifteriums zur Sicherung der Biehwirtschaft ist, die es nun zu lösen gelte. S o geht cS einfach auf die Dauer nicht, daß zuerst die Erzeugungskosten erheblich heraufgesetzt werden und nachher eine Preiserhöhung auf Kosten
Reichsmark.... Markmünze«... österreichische Schilling rumänische Lei. polnische Zloty..« ungarische Pengö.« Schweizer Franke «.« französische Francs 1 englisches Pfund. 1 amerikanischer Dollar 100 italienische Lire 100 holländische Gulden 100 ingoflawische Dinare 100 Belgas... 100 dänische Kronen 100 schwedische Krone«
Vera Fcrbasovn in ihrem neuen Film„Das Mädchen vom Land".
Neue Methoden bei den Kollektlv- vertragsverhandlungen in Schweden Laut„Social-Demokraten" vom 1. Dezember haben die diesjährigen Kollekfivvertragsver- handlungen in Schweden bereits den Abschluß von Vereinbarungen für zirka 70.000 Arbeiter in Eisenwerken, im Bergbau, in der Sägewerk- und Schokoladen-Jndustrie gezeitigt. Die neuen Uebereinkommen rungen, die auf Kündigung der worden sind. „Social-Demokraten" glaubt, daß dieser günstige Beginn auf ein erhöhtes gegenseitiges Verständnis der. beiden Parteien und den gemeinsamen Wunsch zurückzuführen ist, die jetzigen Arbeitsmöglichkeiten aufrechtzuerhalten. Das Blatt sagt in diesem Zusammenhang: „Beide Parteien beginnen sich darüber klar zu wer- dtn, daß sie Irgendwie züs-nnmenznarbeitrn haben, um die gemeinsamen Interessen zu schützen. DaS Verständnis dafür ist ein Beweis für die gegenseitige Achtung, die daS Resultat des Vorhandenseins starker. Organisationen unter verantwortungsbewußter Führung sein muß." Hand in Hand mit dieser neuen Takfik geht die Einführung eines neuen Systems der Festlegung der Bedingungen der abzuschließenden Kolleüivverträge. Die neue Methode besteht darin, daß zwischen der Leitung der Gewerkschaften und den Mitgliedern eine neue Instanz eingeschaltet wird: eine spezielle Tagung von Vertretern aller angeschlossenen Organisationen, die die Vollmacht haben, über die mit der Erneuerung der Kollektivverträge zusammenhängenden Fragen zu entscheiden. Die Meinungen über dieses neue System gehen allerdings vorerst noch auseinander: die einen bezeichnen es als eine Methode der Dikta- tur, die anderen als einen demokratischen Fortschritt.„Social-Demokraten". meint, daß die letztere Auffassung der Wirklichkeit näherkomme. Indem das Blatt auf die Gepflogenheiten des parlamentarischen Systems bezug nimmt, sagt es in diesem Zusammenhang u. a.:„Es steht außer allem Zweifel, daß die zu behandelnden Fragen auf diese Weise schneller und gründlicher behandelt werden als auf Grund von Beschlüssen von Vollsitzungen und Urabstimmungen. Das gleiche gilt für den Abschluß von Kollektivverträgen. Bis jetzt ist von niemandem bewiesen worden» daß bei diesem Vorgehen berechtigte Interessen vernachlässigt werden".
Vie Exkaiser Wilhelm entfuhrt werden sollte New Aork.(MTP) Erst heute erfährt man amerikanischen Zeitungen, daß Ex-Kaiser
der Konsumenten und Kleinlandwirte gefordert wird. Das Getteidemonopol hat die Futtermittel- Am Montag, den 13. Dezember wurden in' Prelle erheblich verteuer^und dadurch den«einen der Bergüirektton der Prager Eisenwerksgesell-‘ schäft in Kladno über die Forderungen der Kladnoer Bergarbeiter verhandelt. Nach länge ren Verhandlungen wurde eine Vereinbarung ab geschlossen, derzufolge die Arbeitgeber den Berg arbeitern jm Kladnoer und Nuöicer Gebiet eine einmalige Teuerungszulage in der Höhe von 3y 2 Prozent des im Jahre 1936 erzielten Jah resverdienstes der Bergarbeiter auszahlen,.die bei Verheirateten 320 KL und bei Ledigen 200 KL beträgt. Diese Aushilfe wird in zwei Raten zur Auszahlung gelangen. Den Verheirateten werden zu Weihnachten KL 200 und der Rest von KL 120 zum 1. April 1938 ausgezahlt werden. Den ledigen Bergarbeitern werden zu Weihnach ten KL 120 und zum 1. April 1938 KL 80 aus bezahlt werden. Außerdem wurde aus Vertretern der Arbeitgeber und der Bergarbeiter eine eigene Kommission gebildet, di« über eine Verbesserung der derzeit geltenden Kollettivverträge beraten wird.
Schwere Bedrohung des deutschen Bodenbesitzes In Südtirol Mit einer Rücksichtslosigkeit sondergleichen wird die Entnationalisierüngspolitik in Südtirol getrieben. Gegenwärtig besteht die große Gefahr, daß dem infolge des Bodenbesitzes am festesten verwurzelten Teil des deutschen Volks Südtirols , der Bauernschaft, der Lebensnerv abgeschnitten wird. Bereits seit 1921 besteht das„Landwirt schaftliche Wiederaufbau-Institut der drei vene- ticmischen Provinzen", eine halbstaatliche Einrich tung, die durch ein königliches Dekret ausdrücklich anerkannt wurde und vom Staate ausgiebig un terstützt wird, deren Tätigkeit vornehmlich darin besteht, systematisch deutsche Bauernhöfe aufzu kaufen und sie mit Italienern zu besiedeln. Um dieses Ziel rascher zu erreichen, griff die Negie rung wiederholt ein. So wurden in den Jahren 1931 bis 1935 Gesetze erlassen, durch welche die Uebertragung von Grund und Boden in den .„Grenzzonen", worunter nach dem Wortlaut des Gesetzes vom Jahre 1935 die Provinzen Bozen und Trient zu verstehen sind, von einer Erlaub- nis-des^ProvsnK-PMMfn. wurde» per. jederzeit» ohne. Angabe won Gründe« die Zustimmung verweigern kann. Damit wurde der von den Behörden fest langem praktizierte Vorgang, den deutschen Käufern den Erwerb der zahlreichen unter dem Drucke der wirtschaftlichen Not zusammenbrechenden bäuerlichen Betriebe unmöglich zu machen, gesetzlich verankert. Der freie Grundstückverkehr wurde damit vollständig unmöglich gemacht und der Bodenerwerb dem ge nannten„Wiederaufbau-Institut" weiter erleich tert. Nun wurde„zur Unterstützung der weiteren Tätigkeit" dieses Instituts anfangs 1987 ein neues Enteignungsgesetz geschaffen, das ihm das Recht und die Möglichkeit gibt, Höfe und Grund stücke in den verwalteten Provinzen gegen Ent schädigung zu enteignen. Das Institut erhielt die Berechtigung, die Uebertragung von Immobilien zu verlangen. Als Voraussetzung zur Enteignung bestimmt das Dekret, daß die betreffenden Grund stücke für die Bildung von«einem Bauernbesitz und von organischen landwirtschaftlichen Einhei«„, tc» geeignet seien. Diese Eigenschaft wird natür« I Republik Spanien empfangen worden ist.