Rr. 297 Samstag, 18. Dezember 1937 Sette 3 Ein Volksbuch Josef Hofbauers Masaryk-Biographie Wo Masaryks Name verehrungsvoller genannt wird als irgendeines anderen Men­schen, dort sollte alles Leben auf Recht und Gerechtigkeit begründet werden." Josef Hofbauer hat der sudetendeutschen Arbeiterschaft eine Reihe von Werken geschenkt, die den Stempel seines Geistes tragen. Es sei an seinen KriegsromanDer Marsch ins Chaos" erinnert, an seinen jüngsten RomanDorf in Scherben", der uns das Leid des sudetendeutschen Menschen in der Krise schildert, an zahlreiche Er­zählungen, die in den Arbeiter-Jahrbüchern und in der Presse veröffentlicht wurden und an seine Lyrik. Alle diese Arbeiten sind vom Geiste der Menschlichkeit erfüllt, die HofbauersAuffaffung des Sozialismus bestimmt. Deshalb war es eine glückliche Wahl, diesen Autor mit der Nieder­schrift eines Buches zu beauftragen, welches das Leben des größten Herolds der Humanität in unserem Lande schildert, Thomas Masaryks. Hof­bauer hat da ein wahres Volksbuch geschaffen, in welchem er mit Liebe und tiefster Sympathie Leben und Wirken des Begründers und ersten Präsidenten der Tschechoslowakischen Republik darstellt.*) Hofbauers Buch ist keine trockene Biogra­phie, sondern mehr: es wirkt als Bekenntnisbuch. Der Verfasser erzählt nicht nur das Leben Masa­ryks, sondern er verweist bei den einzelnen Etappen dieses großen Lebens, um die tragenden Ideen und das große Beispiel dieses nach Goethe vielleicht reichsten Lebens zu würdigen und die Menschen zur Wertung alles dessen zu erziehen, was Masaryk als Wert des Lebens und als Wert im Menschen, im Geistigen, im Stttlichen erkannt hat. Wir durcheilen nicht mit der Ge­schwindigkeit des Schnellzuges die Lebensbahn Masaryks, sondern wir verweilen in einzelnen Stationen und machen an der Hand Hofbauers lehrreiche Führungen. So wirkt dieses Buch nicht nur als historisch-biographisches Werk, es ist ein politisch, menschlich und moralisch erzieherisches Buch. Schon die Anlage verrät den geübten Jour­nalisten und Schriftsteller. Hofbauer beginnt sein Buch mit dem grandiosen Erlebnis der Trauer eines ganzen Bolles um seinen größten Sohn. Der Verfasser fesselt den Leser auf diese Weise von Anbeginn. Und nun läßt er vor uns das große, beispielhafte und im wahrsten Sinne heroische Leben Masaryks erstehen. Plastisch wird uns dessen Jugend geschildert, die menschlichen Seiten hervorgehoben ohne auch nur einen Augetzblick- zp, übertreiben.. Ho zeigt Hofbauer treffend, welch nüchtern-praktischen Sinn der große Gelehrte hatte nichts dämonisches finden wir bei ihm wie etwa bei Goethe, Hölderlin oder Kleist. Immer wieder, schon bei der Erzählung von Masaryks Jugend anknüpfend, finden wir Erwägungen über Philosophie, Literatur, Kunst, Politik, nationale Probleme, welche ihren Reiz daher empfangen, daß der Verfasser mit dem Manne, dessen Leben und Wirken er beschreibt, weitgehend übereinstimmt. So bietet der Hand­schristenstreit Gelegenheit, über die schicksalhaft­nationale Frage zu sprechen, wobei Hofbauer im­mer auch an das Deutschtum denkt und die Pro­bleme des eigenen Bolles zu klären versucht weshalb man Hofbauers Buch als ein nicht nur in der Sprache, sondern auch im Geiste deut­sch e s Buch bezeichnen kann. Masaryks Borliebe für Romane benützt Höfbauer chazu, um über Literatur zu sprechen, der Polnaer Prozeß ist ihm Anlaß, über die Judenfrage einiges Grund­sätzliche zu sagen, Masaryks Auffassungen über die Frauenfrage verbindet Hofbauer damit, den Arbeitern den Wert der Frau vor Augen zu füh­ren. Dabei verfällt der Verfasser durchaus nicht in den Fehler, Masaryk seine eigenen Ansichten zu unterschieben, sondern läßt Masaryk immer wieder selbst zu Worte kommen, damit der Leser möglichst viel mit Masaryks eigenen Worten ken­nen lerne. Dabei steht Hofbauer das ist das erfreuliche Masaryk trotz aller Bewunderung nicht kritiklos gegenüber. Für den Sozialisten das interessanteste Kapitel ist in dieser Hinsicht jenes, in dem Masaryks Stellung zur sozialisti­ schen Theorie und zum Marxismus dargelegt wird. Hofbauer setzt das Wesentliche von Masa­ryks Marx-Kritik so weit man es in einem volkstümlichen Buche dieses Umfanges tun kann auseinander, ohne aber mit seiner Antikritll zurückzuhalten und auf manche Mißverständnisse hinzuweisen, die nach Auffassung der Marxisten Masaryk bei seiner Beurteilung der Marxschen Lehre unterlausen sind. Das ist so glauben wir durchaus in Masarykschem Geiste gehan­delt. Dabei legt Hofbauer erschöpfend und reich­lich mit Tatsachen belegt dar, daß Masaryk im­mer ein Freund der Arbeiter gewesen ist und was den Kainpf der Arbeiter um ein höheres Menschentum betrifft, immer in ihren Reihen mitgekämpft hat. Denselben kritischen Sinn bewahrt Hofbauer in dem Kapitel, in dem er Masaryks Verhältnis zum Deutschtum schildert. Er breitet auch da vor uns alle Tatsachen und Worte Masaryks aus, die dafür zeugen, daß Masaryk sein ganzes Leben für eine Verständigung mit den Deutschen ein­getreten ist. Aber Hofbauer geht nicht unkritisch an der ersten Botschaft des Präsidenten vorüber. *) Josef Hofbauer : Der große alte Mann. Berlag Eugen Prager, Bratislava . Preis gebunden XL 21.. Die Hakenkreuzlerei derunpolitischen" Verbände Laut einer Meldung desPr. M." aus Tep- litz erhielten die K i n o s in den deutschen Grenz­gebieten vergangene Woche von verschiedenen deutschen»unpolitischen" Verbänden Rundschrei­ben, in denensie aufgefordert werden, darauf zu achten, daß die Programme in Zukunft ohne »artfremde" Filme zusammenge­stellt werden. Nach den etwas geräuschvolleren Erfahrun­gen, die in dieser Hinsicht schon etliche sudeten­deutsche Theater machen mußten, wäre es nicht zu verwundern, wenn die in»unpolitischen" Ver­bänden getarnten Hakenkreuzler es nun mit der Gleichschaltung der Kinos versuchten. Hoffentlich finden sich die entsprechenden öffentlichen Stel­len, die diese Angelegenheit untersuchen. Die Prager deutsche Arbeitersendung bringt in dieser Woche: Sonntag, 19. Dezember, 14.20 bis 14.80: Solidarität lehrt basteln(Zehn Minuten in der Heimstunde der Kinderfreunde) 14.30 bis 14.35 (Strasnice):Für Boll«nd Frieden". Mittwoch, 22. Dezember, 18.20 bis 18.40: Der Geist der Akropolis, eine Hörfolge von Dr. Adal­bert Markovits, Mitwirkende: H. M. K r a u S. Fritz Balk. Willy Volker. Samstag, 25. Dezember, 14.20 bis 14.30: Die eines guten Willens find(Josef Hofbauer ). Sonntag, 26. Dezember, 14.20 bis 14.30: Demokratische Weihnachtsgedanken(Karl Kern) 14.30 bis 14.35:Für«oll und Frieden" Ein Zwölfiähriger erschießtden Teuftl". In Netschenitz bei Saaz erschien kürzlich abends im Hause des Landwirtes Fuchs ein Mann als Teu­fel verkleidet, der den allein im Hause befindlichen zwölfjährigen Sohn des Landwirtes zwingen wollte, Geld herauszugeben. Der Knabe ließ sich jedoch nicht einschüchtern, ergriff ein an der Wand hängendes geladenes Jagd­gewehr und schoß auf denTeufel". Sodann lief er in ein Gasthaus, wo sich seine Eltern, bei einer Nikolo-Tanzunterhaltung befanden, und erzählte dort, daß er soeben den Teufel erschossen hätte. Als die Eltern daraufhin nach Hause eilten, fan­den sie dort wirklich den Mann im Teufelskostüm tot liegen. Als man ihm die Maske herunterriß, erkannte man in ihm den Gastwirt Franz H e l i k, der gewußt hatte, daß Fuchs mit seiner Frau nicht im Hause waren und sich diesen UW- stand für einen Einbruch zunutze machen wollte. Lehrkurse für natürliche Gesundheitspflege. Di« Gesellschaft für neuzeitliche Lebensweise(Ge-ne-le) veranstaltet vom 26. bis 31. Dezember d. I. in ihrem Erholungsheim in Alberitz bei Karlsbad einen Lehr­kurs, der den Mitgliedern nicht nur den Zweck und das Ziel einer naturgemäßen Lebensweise, sondern auch die Polarität der RahrungSmitel, die Erdstrah- lenfeststellung, di« Homöopathie, die Krebsbehand­lung, die Krankheitsdiagnostik aus Handlinien und Fingernägeln in eingehender Weise von Fachleuten, wie Mcdizinalrat Dr. Mannlicher. Dr. Fritz Wesen. Jng. Postak, erläutern wird.(DRD) Brief an den Zeibpiegel F. H., letschen schreibt uns: Sie richten in einem Artikel an unseren Gesandten in Berlin die Frage:Was noch, Herr Mastny f Was noch kommt, das kann man mit Genauigkeit ja nicht sagen. Aber viel Erfreuliches für unsere Demokratie scheint es nicht zu werden. So wird z. B. er­laubt werden, daß die NSDAP , die hier le­benden Zehntausende von Reichsdeutschen durch ihre A.-O. organisiert. Das heißt also, daß wir einer Partei gestatten werden, sich in unserem Lande zu betätigen, die der schärfste Gegner jeder Demokratie ist, deren Mitglieder auf Adolf Hitler vereidigt werden und die eine Kampforganisation ist. welche, einmal hier zugelassen, sich nicht damit be­gnügen wird, Winterhilfe und dgl. zu betrei­ben... Dann brauchen wir auch denVöl­kischen Beobachter und dasSchwarze Korps nicht mehr zu verbieten, denn dann haben wir täglich zehntausendeVölkischer Beobachtet im Lande... Zollamtlicher Irrtum. Durch einen Leitmeritzer Buchhändler wurde beim Verlag Belhagen und Kla- sing das mehrbändige WerkDeutscher Opernführer" bestellt. Als das Werk mit einer Sammelsendung au? Deutschland eintraf, wurde der Besteller vom Zollamt in Aussig aufgefordert, behufs Uebernahme des Buches zu erscheinen. Dort wurde ihm mitgeteilt, day Las Werk nicht ausgefolgt werden könne, sondern der Staatspolizei zur Zensur und eventuellen Be­schlagnahme übergeben werden müsse. Nach längeren Verhandlungen stellte^ich sodann heraus, daß der Grund der Beanständung nicht etwa im Inhalt des Textes oder NorenmaterialS des Buches, sondern im Titel lag. Der abfertigende Beamte verband nämlich mit dem TitelDeutscher Opernführer" den Begriff eines Oberführers der NSDAP , die sich gegen die Republik richt«. Erst nach nahezu einstünbiger mühe­voller Aufflärung und genauer Durchsicht des Werkes könnte der Beamte überzeugt und belehrt werden, daß es sich um einen Leitfaden für das Studium der deutschen Oper handelte.(DND) 2450 Gestapo *Leute im Ausland London . 20 Millionen Pfund Sterling bclrug , so berichtet der heutigeDaily Herold" in großer Aufmachung auf seiner Titelseite, im abgelaufenen Jahre der Aufwand für die reichs­deutsche AuSlandSpropaganda. An britischen zu­ständigen Kreisen sei angesichts dieser Erweite­rung der nationalsozialistischen Auslandspropa- gandaaktivität, die sich in bedeutendem Maße gegen die englischen Interessen richtet, eine ernste Be­sorgnis an den Tag gelegt worden. Das Blatt berichtet, die Bohleschr Auslandsagitation umfasse 25.000 nationalsozialistische Auslandsagenten und 2450 Gestapo -Vertreter im Anslande. In 45 verschiedenen Ländern gebe es im ganzen 548 nationalsozialistische Organisationen, wobei 300 Zeitungen im Auslände entweder ganz erhalten oder bedeutend subventioniert würden. in der Masaryk die Sudetendeutschen als Kolo­nisten und Gäste dieses Landes bezeichnet hat, ebenso wie der Autor als Sozialist dem Kampf Masaryks gegen den Pangermanismus die These entgegenstellt, daß der Imperialismus keine rein deutsche Erscheinung ist. Hofbauer tut aber auch da Masaryk nicht Unrecht, er erklärt diese zeit­weilige Auffassung des großen Mannes aus be- sondern politischen Umständen. Für einen Geist wie Masaryk ist es bezeichnend, daß er in dem­selben Augenblick, wo er die deutsche Kriegs­politik als verderblich darlegt, an den lateinischen Spruch erinnert, daß die Verderbnis des Besten die schlimmste ist:oorruptio optima pessima". Hofbauer zieht aus seiner Darlegung der An­schauungen Masaryks über das deutsche , insbe­sondere sudetendeutsche Problem Lehren und Folgerungen, die ebenso charakteristisch für die lehrhafte Darstellungsweise des Autors des vor­liegenden Buches wie für seine politischen An­schauungen find. Eine Probe mag das zeigen: Der tschechosiowakische Staat, der Staat Masaryks hat, eben weil er ein gemischtnationaler Staat ist, eine besonders große eine für die Zu­kunft Europas bedeutungsvolle Aufgabe. Eine größere als die, eine für die Menschheit wichtigere als die, Nationalstaat der Tschechoslowaken zu sein: die Aufgabe, die geschichtliche Sendung, die­sem zerklüfteten, vom Chauvinismus mit Vernich­tung bedrohten Europa zu zeigen, daß Neben- und Miteinanderleben von Nationen und Teilen von Rationen in einem Staate möglich ist, daß möglich ist. die Ueberwindung nationaler Gegensätze, daß möglich ist der gemeinsame Aufbau eines Staates, der schützendes Haus aller ist, von allen geliebt als die gemeinsame Heimat. Das soll der Beitrag der Tschechoslowakei zum europäischen Friede» und zur Erneuerung Europas werden. So sehr wir unsere Nation und die Heimat und das Vater­land lieben mögen es ist uns doch längst be­wußt geworden, daß wir ein noch größeres, frei­lich noch nicht gewordenes, erst in der Vorstellung lebendes, aber doch schon als notwendig erkanntes Vaterland haben: Europa . Vorbild dieses Vater­landes der Zukunft soll die Tschechoflowakei Werden," Damit knüpft Hofbauer an die Jaurässche Tradition an, daß die wahre Liebe zu Nation und Vaterland zur Menschheitsliebe führt. Den Schluß des Buches bildet eine allge­meine Charakteristik von Masaryks Persönlichkeit. Hofbauer ist auch da bemüht, das allgemein­menschliche an Masaryk hervorzuheben, das den großen Präsidenten picht'nur zum Gegenstand der Verehrung seines Volkes, sondern aller Men­schen guten Willens macht. Charakterisfisch ist in dieser Art die Deutung, die Hofbauer dem Titel Präsident-Befteier" gibt: Sein Vaterland hat dem Präsidenten Ma- sarhk nach seinem Rücktritt den stolzesten Titel verliehen, den eS zu vergeben hatte und den kein anderer mehr tragen kann, den Titel Präsident- Befteier. Befreier war Masaryk auch noch in anderem als politischem und nationalem und staatlichem Sinne. Und er wird es in diesem Sinne allen, die sich von ihm führen lassen wollen, immer wieder sein: Befreier aus Kleinlichkeit und Enge des Lebens, aus geistiger Erstarrung, aus Traditions­gebundenheit, aus Eigenliebe und sittlicher Träg­heit." Hat man das Buch, welches uns ein großes von Geist und Sittlichkeit durchglühtes Leben schildert, zu Ende gelesen, fühlt man sich erhoben und gestärkt trotz einer Zeit, da Masaryks Ideale in vielen Ländern in den Staub getreten wer­den. Deshalb soll, wie Hofbauer sagt, Masaryk der Lebenslehrer der Arbeiter sein und noch lange immer wieder zu ihnen sprechen. Sie werden aus seinen Worten Mut schöpfen, sein Beispiel wird ihnen Zuversicht geben. Seine Lehre von der Humanität wird ihnen Antrieb sein zum großen geschichtlichen Kampf um die Befreiung ihrer Klaffe, um die Befreiung der Menschheit! Möge das Buch Hofbauers den Weg zu den Herzen und Hirnen aller finden, deren sehn­lichster Wunsch es ist, die Barbarei unserer Zeit zu überwinden und eine bessere Zeit, eine Zeit der Menschlichkeit herbeizuführen, welche die Ideale Masaryks und die unseren verwirklicht sehe» wird. LmU Strauß. MARGARINE das Wahrzeichen der guten Büche J I l VITE IW BOBY> verrät ein feines V; Weihnachts-Striezel-Rezept:S 3 dkg Hefe löst man in l/ s Liter lauwarmer 1 Mild: auf. Dann rührt man sie mit Vs kg 1 Mehl zu einem Dampfei und litt dies gehen. I Unterdessen wirkt man am Brett 25 dkg Mehl, 10 dkg Vitello, 10 dkg Zucker, 2 Eier, */ s dkg Salz und etwas Muskatblüte zu einem Teig an. Zu diesem Teig knetet man das Dampfei und bearbeitet den Teig am Brett, bis er glatt ist. Jetzt erst wirkt man 5 dkg Rosinen, 1 dkg bittere Mandeln und 2 dkg geschnittenes Zitronat darunter. Nach dem Aufgehen formt man Striezel, lfiSi diese nochmals gehen und bAckt sie dann. Todesurteil In Jerusalem Jerusalem.(Reuter.) Das Militärgericht verurteilte einen Araber deshalb zum Tode, weil er einen Revolver bei sich trug. Acht Mitglieder seiner Familie wurden als Mitschuldige zu lebens­länglichem Kerker verurteilt. Den Behörden in Jerusalem wurde bekannt- gegÄen, daß sich in der Umgebung von Tulkarem eine Gruppe von Terroristen in der Zahl von etwa 30 Personen aufhalte. Die Behörden haben dar­aufhin mit Hilfe von Truppen eine Aktion gegen diese Terroristengruppe eingeleitet. In dem Kampfe, der sich im Verlaufe der Aktion entwik- kelte, wurden drei Araber getötet und einer schwer verwundet. Ein Araber fiel den Engländern in die Hände. Auch ein britischer Soldat erlitt Ver- leßungen. Es ist dies nach längerer Zeit wiederum das erstemal, daß es zu einem Kampfe im Zen­trum Palästinas selbst gekommen ist. Bei einem Zusammenstoß zwischen Militär und einer be­waffneten arabischen Bande wurden in Tulkarem vier. Araber getötet und, eine größere, Anzahl ver­letzt. Das Militär hat nach den bisher«'Ngelaufe- nen Berichten keine Verluste zu verzeichnen. Ossietzkys Befinden verschlimmert Der Nobelpreisträger Carl von Ossietzky , der sich noch immer im Krankenhaus Berlin- Pankow befindet, leidet an einer nicht näher be­zeichnetenHalskrankheit", die mit seinem Lun­genleiden in ursächlichem Zusammenhang steht. Ob es möglich sein wird, für Ossietzky die Er­laubnis zu erhalten, in den Schweizer Bergen Heilung zu suchen, steht zur Zeit noch nicht fest. Teilkämpfe In Spanien Barcelona. (Havas.) Meldungen des Rationalverteidigungsministeriums zufolge mach­ten die Regierungstruppen an der Teruel -Front sehr zahlreiche Gefangene. Die Aufständischen er­litten hier schwere Verluste. Eine Escadrille Re- gierungsflugzeugc belegte einen Eisenbahnzug der Aufständischen mit Verstärkungen mit Maschinrn- gcwchrfeurr. polen dleldt Im Völkerbund Warschau. Der KrakauerKurier Codzienny" dementiert auf Grund von Informationen aus maßgebenden Quellen die im Ausland lancierter Gerüchte, denen zufolge Polen die Absicht hätte» aus dem Völkerbund auszutreten. Nach Feststellun­gen des Krakauer Blattes besteht für Polen gegen­wärtig keine Veranlassung, das bisherige Ver­hältnis zum Völkerbund einer Revision zu unter­ziehen. Ueberraschuns aus Irland London.(Havas.) Die Absicht der Regie­rung de. Freistaates Irland, einen diplomatischen Vertreter beimKönig von Italien und Kaiser von Abessinien" zu bettauen, hat in diplomati­schen und politischen Kreisen Englands eine ge­wisse Verwunderung und Ueberraschung hervor­gerufen. Es wird allerdings darauf verwiesen, daß de Valera bei der Landtagsdebatte über den zu dieser Ernennung erforderlichen Kredit er­klärt habe, daß diese Ernennung nicht als eine de jure-Anerkennung der italienischen Erobe­rung durch den Irischen Freistaat angesehen wer­den könne, sondern lediglich einen internationa­len Höflichkeitsakt darstelle. In-englischen amt­lichen Kreisen verhehlt man sich jedoch keineswegs den ziemlich peinlichen Charakter der Situation, die durch eine solche Ernennung eines irischen Ge­sandten in Rom entstehen würde. Berlin. (Havas.) Die Reichsregierung wird heute«ine neue Konsolidierungsanleihe in Höhe von einer Milliarde Mark ausschreiben,